[0001] Die Erfindung betrifft einen Lattenrost mit Lordosenstütze. Bei der Lordose handelt
es sich um die beim gesunden Menschen vorhandene, bauchwärts gerichtete (nach vorne
konvexe) Krümmung der Wirbelsäule zwischen dem Halswirbelbereich und dem Lendenwirbelbereich.
Eine Stützung d.h. eine die Krümmung nachbildende Stützung beim Sitzen wird von vielen
Menschen als angenehm empfunden, so dass zwischenzeitlich viele Sitze in Fahrzeugen
eine so genannte Lordosenstütze eingebaut haben.
[0002] Bei bekannten Lattenrosten ist allenfalls vorgesehen, die Nachgiebigkeit der Latten
bereichsabhängig gegenüber den benachbarten Latten zu verändern, um so in bestimmten
Bereichen eine gegenüber den verbleibenden Bereichen anderes und damit für die liegende
Person als vorteilhaft empfundenes Liegeempfinden hervorzurufen.
[0003] Aus der
DE 197 46 156 B4 ist beispielsweise bekannt, die Latten eines Lattenrostes mittels absenkbarer Beschlagteile
auszustatten, um die Latten eines Bereiches gegenüber denen benachbarter Bereiche
absenken zu können.
[0004] Es hat sich jedoch aufgrund umfangreicher Untersuchungen gezeigt, dass das Liegeempfinden,
das mit den konventionellen Systemen gegebenenfalls durch Anpassung erreichbar ist,
nicht ausreicht, um ein für die meisten Personen insbesondere bei Rückenlage als optimal
empfundenes Liegeverhalten insbesondere im Lordosenbereich zu erreichen.
[0005] Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Lattenrost bereitzustellen,
der einen verbesserten Liegekomfort bereitstellt, und der preiswert und einfach herzustellen
ist. Diese Aufgabe wird durch den in Anspruch 1 wiedergegebenen Lattenrost gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind jeweils Gegenstand der Unteransprüche. Der nebengeordnete
Anspruch betrifft eine vorteilhafte Anordnung aus einer Matratze und einem Lattenrost.
[0006] Die Erfindung betrifft einen Lattenrost für eine Matratze mit einem Rahmen und mehreren
an dem Rahmen gelagerten Latten. Bevorzugt sind die mehreren Latten quer zur bestimmungsgemäßen
Liegerichtung und parallel zueinander am Rahmen gelagert, um eine Auflagefläche für
eine Matratze zu definieren. Der erfindungsgemäße Lattenrost zeichnet sich dadurch
aus, dass wenigstens eine Latte und/oder deren Lagerung eines bestimmten Liegebereichs
der durch den Lattenrost vorgegebenen Liegefläche so ausgestaltet ist, dass bei gleichmäßiger
Belastung der Matratze über die Liegefläche, beispielsweise einer auf der Liegfläche
der Matratze aufliegenden Platte, eine höhere Kompression der Matratze in diesem Liegebereich
erreicht wird, als in dazu benachbarten Liegebereichen. Erfindungsgemäß ist der Lattenrost
für eine Matratze bestimmt. Matratzen sind im Allgemeinen Polster, die man auf den
erfindungsgemäßen Lattenrost legt, um einer Person ein komfortables Liegen und Schlafen
zu ermöglichen. Die Erfindung ist hinsichtlich der Matratze nicht eingeschränkt. Folglich
kann es sich beispielsweise um eine Schaumstoffkern-, Federkern-, Latexkern- oder
um eine mit Naturfasern gefüllte Matratze handeln.
[0007] Erfindungsgemäß handelt es sich bei dem Liegebereich um einen Bereich der Liegefläche,
der im Bereich der Lordose einer auf der Matratze liegenden Person angeordnet ist
oder diesem Bereich entspricht. Wie eingangs bereits erwähnt, handelt es sich bei
der Lordose um die beim gesunden Menschen vorhandene bauchwärts gerichtete (nach vorne
konvexe) Krümmung der Wirbelsäule zwischen dem Halswirbelbereich und dem Lendenwirbelbereich.
Bei dieser Zuordnung des bestimmten Liegebereichs zum Lordosenbereich einer liegenden
Person werden eine bestimmungsgemäße Verwendung des Lattenrostes bzw. der Matratze
und eine durchschnittliche Körpergröße der liegenden Person vorausgesetzt. So wird
in einer Ausgestaltung eine in Querrichtung mittig liegende Person vorausgesetzt,
und eine höhere Kompression lediglich in einem in Querrichtung mittleren Bereich im
Vergleich zu in Quer-und in Liegerichtung benachbarten Bereichen erreicht. In einer
bevorzugten, weil keine in Querrichtung mittlere Liegeposition zur Erzielung der höheren
Kompression und damit Abstützung vorausgesetzt wird, wird diese über die gesamte Querrichtung
hervorgerufen. Diese im Vergleich höhere Kompression bewirkt eine besonders ausgeprägte
Stützung der Wirbelsäule im Lordosenbereich uns sorgt bei den meisten Personen für
ein sehr angenehm empfundenes Liegeempfinden. Die höhere Kompression sorgt bei einer
liegenden Person für eine Abstützung im Lordosenbereich, beispielweise unter anderem
durch eine der Lordose entsprechenden Anhebung der oberen Liegefläche der Matratze
in diesem Bereich.
[0008] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die Latte oder Latten des bestimmten
Liegebereichs im Vergleich zur Anordnung der Latten des benachbarten oder gar verbleibenden
Liegebereichs wenigstens im unbelasteten Zustand wenigstens teilweise höher angeordnet.
Dadurch wird besonders einfach die erfindungsgemäße den Liegekomfort verbessernde
Wirkung erzielt. Beispielsweise weist die Latte oder die Latten eine in Längsrichtung
nach oben gerichtete Krümmung auf und ist beziehungsweise sind so angeordnet, dass
sie gegenüber den benachbarten Latten wenigstens teilweise überhöht angeordnet ist
bzw. sind.
[0009] Diese Überhöhung im Lordosenbereich also in einer Hälfte der Liegefläche hat zudem
den Vorteil, dass anhand der Überhöhung leicht das Kopfende vom Fußende des Lattenrostes
unterschieden werden kann. Dadurch bedarf es keines die Ausrichtung des Lattenrostes
angebenden Aufdrucks auf dem Lattenrost und/oder das bestimmungsgemäße Ausrichten
des Lastenrostes gegebenenfalls beim Einsetzen des Lattenrostes in ein Bettgestellt
fällt besonders leicht.
[0010] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Lagerung der Latte
oder Latten des bestimmten Liegebereichs einen zur Liegefläche senkrechten Federweg
umfasst und wenigstens bei einem Teil des Federwegs die Latte oder Latten höher im
Vergleich zur Anordnung der Latten des verbleibenden Liegebereichs angeordnet ist
bzw. sind. Dadurch wird vorteilhaft eine variabel belastungsabhängig anpassbare und
damit als besonders angenehm empfundene, im Vergleich höhere Kompression im bestimmten
Liegebereich (Lordosenbereich) erreicht. Beispielsweise befindet sich der untere Anschlag
des Federwegs (durchfederte Zustand) der Latte des Lordosenbereichs auf gleicher Höhe
mit Latten des benachbarten Bereichs oder für den Fall, dass es sich bei den Latten
des benachbarten Bereichs um federnd gelagerte, absenkbare Latten handelt, befindet
sich beispielsweise der untere Anschlag der Latte beziehungsweise der Latten des bestimmten
Bereichs auf gleicher Höhe mit deren oberen Anschlag (unbelasteter Zustand).
[0011] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorgenannten Ausführungsform ist
ein Mittel zur wenigstens teilweisen Blockierung des Federwegs oder zur Behinderung
eines Einfederns vorgesehen, um in dem bestimmten Liegebereich eine adaptive Anpassung
der überhöhten Anordnung der Latte bzw. deren Einfederverhalten vornehmen zu können,
beispielsweise auch beim Endkunden.
[0012] Bei einer weiteren Ausgestaltung weisen die zur Lagerung der Latten an dem Rahmen
des Lattenrostes vorgesehenen Beschlagsteile einen an dem Rahmen befestigten Lagerbock
mit wenigstens einer senkrechten Aufnahmebohrung und einen Lattenhalter mit einem
in die Aufnahmebohrung einführbaren Zapfen auf. Eine derartige Lagerung ist beispielsweise
aus der
DE 197 46 156 B4 bekannt, die hiermit diesbezüglich durch Bezugnahme umfasst ist.
[0013] Bevorzugt sind wenigstens die Lagerblöcke aller Beschlagsteile gleich ausgebildet,
um die Herstellungskosten zu verringern.
[0014] Bei einer weiteren Ausgestaltung sind Blattfedern vorgesehen, die zur Bereitstellung
eines Federwegs, auf die freien Enden der Zapfen der Lattenhalter einwirken. Beispielsweise
sind diese zur Verringerung der Herstellungskosten aus Kunststoff hergestellt.
[0015] Bei einer weiteren Ausgestaltung sind mehrere, beispielsweise drei, in der Höhe versetzte
Befestigungspostionen für den Lagerbock an dem Rahmen vorgesehen, um den Lagerbock
wahlfrei daran zu befestigen. Dadurch kann eine Höhenverstellung und somit individuelle
Anpassung des bestimmten Liegebereichs an den individuellen Lordosenbereich, bzw.
dessen längenmäßige Ausdehnung der liegenden Person bzw. der Stärke der Kompression
in diesem bestimmten Liegebereich vorgenommen werden.
[0016] Die Erfindung betrifft ferne eine Anordnung aus einer Matratze und einem Lattenrost
in einer der zuvor beschrieben Ausgestaltungen mit den jeweils damit verbundenen Vorteilen.
[0017] Die Erfindung soll nun anhand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Lattenrostes näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- - schematisch - eine Schnittansicht entlang eines Ausführungsbei- spiels;
- Fig. 2
- eine Detailansicht des in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiels mit einem optional
vorgesehenen Blockierelement.
[0018] Figur 1 zeigt in Schnittansicht die Innenseite einer Seitenwange eines Rahmens 1.
An dem Rahmen 1 sind mehrere parallel zueinander und quer zur Liegerichtung verlaufende
Latten 3, 3', 3" (deutlichkeitshalber sind nicht alle Latten mit Bezugszeichen bezeichnet)
vorgesehen, die über die Liegefläche verteilt sind. Auf der durch die Latten 3, 3',
3" definierten Liegefläche ist eine Matratze 2 aufgelegt. Die Latten 3', 3" sind federnd
in den Lagerböcken 4' bzw. 4" gelagert. Dadurch ist ein Absenken der Latten gegenüber
dem dargestellten oberen Anschlag (ausgefederter Zustand) des Federwegs der Latten
3', 3" möglich. Die Latten 3 sind an den Lagerböcken 4 mittels der Lagerung 7 ebenfalls
federnd gelagert. Gegenüber den benachbarten Latten 3', 3" sind sie jedoch so angeordnet,
dass ihr oberer und dargestellte (ausgefederter Zustand) Anschlag über dem der Latten
3' bzw. 3" liegt. Dadurch wird bei gleichmäßiger Belastung der Matratze 2 über die
Liegefläche im Bereich der Pfeilspitze 5 eine höhere Kompression der im Allgemeinen
elastischen oder viskoelastischen Matratze (2) als in den benachbarten Bereichen,
hier in den durch die Lagerböcke 4', 4" vorgegebenen Absenkbereichen, erreicht. Dieser
Bereich höherer Kompression ist erfindungsgemäß im Bereich der Lordose einer liegenden
Person (nicht dargestellt) angeordnet. Diese höhere Kompression kann bei unbelasteter
Matratze 2 für eine Aufwölbung 6 der Liegefläche der Matratze 2 in diesem Bereich
sorgen oder bei einer durch eine liegende Person belasteten Matratze 2 für eine Konturnachfolgung
der Liegefläche und damit Stützung des Lordosenbereichs sorgen.
[0019] In Figur 2 sind Details der Lagerung gezeigt. Auf die Enden der Latten 3, 3' sind
kappenförmige Halteelemente 10, 10' aufgesteckt. An den Halteelementen 10, 10' sind
Zapfen 9, 9' ausgebildet, die jeweils in senkrechten Durchbohrungen der Lagerböcke
4, 4' eingesteckt sind. Die Länge der Zapfen 9, 9' definiert jeweils einen Federweg.
Diese nach oben gerichtete Federwirkung wird jeweils durch eine am jeweiligen Lagerbock
4, 4' vorgesehene Blattfeder 8, 8' hervorgerufen, die jeweils auf das freie Ende des
Zapfens 9, 9" einwirkt. Der Federweg der Latte 3 ist so angeordnet, dass die Latte
3 im dargestellten ausgefederten Zustand und beim Einfedern über der Höhe der Latte
3' angeordnet ist, bis sie im ganz eingefederten Zustand die Höhe des ausgefederten,
dargestellten Zustands der Latte 3' erreicht, die sich außerhalb des Lordosenbereichs
befindet. Durch diese, in der Höhe versetzte Federwegsanordnung der Latten 3, 3',
wird die zuvor genannte Lordosenstütze erreicht. Um ein Einfedern der Latte 3 zu verhindern,
kann optional ein Element 11 am Zapfen 9 angebracht werden, um das Einfedern zu Behindern
oder den Federweg wenigstens teilweise zu blockieren.
Bezugszeichenliste:
[0020]
- 1
- Rahmen eines Lattenrostes
- 2
- Matratze
- 3, 3', 3"
- Latten
- 4, 4', 4"
- Lagerböcke
- 5
- Kompressionsbereich bei gleichmäßiger Belastung der Liegefläche
- 6
- Aufwölbung der Liegefläche
- 7
- federnde Lagerung der Latte 3
- 8, 8'
- Blattfedern
- 9, 9'
- Zapfen des Halteelements
- 10, 10'
- Halteelemente Latte
- 11
- Blockierelement
- 7
- Befestigungsbereich des Halteelements
1. Lattenrost für eine Matratze (2) mit einem Rahmen (1) und mehreren an dem Rahmen gelagerten
Latten (3, 3', 3"),
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Latte (3) und/oder deren Lagerung eines bestimmten Liegebereichs
(5) der durch den Lattenrost vorgegebenen Liegefläche, der in etwa in dem Bereich
der Lordose einer auf der Matratze liegenden Person angeordnet ist oder entspricht,
so ausgestaltet ist, dass bei gleichmäßiger Belastung der Matratze (2) über die Liegefläche
eine höhere Kompression der Matratze in diesem Liegebereich (5) gegenüber benachbarten
Liegebereichen erreicht wird.
2. Lattenrost gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Latte oder Latten (3) des bestimmten Liegebereichs (5) im Vergleich zur Anordnung
der Latten (3', 3") benachbarter Liegebereiche wenigstens im unbelasteten Zustand
wenigstens teilweise höher angeordnet sind.
3. Lattenrost gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung der Latte oder Latten (3) des bestimmten Liegebereichs (5) einen zur
Liegefläche senkrechten Federweg (9) umfasst und wenigstens bei einem Teil des Federwegs
die Latte oder Latten (3) höher im Vergleich zur Anordnung der Latten (3', 3") des
benachbarten Liegebereichs angeordnet ist beziehungsweise sind.
4. Lattenrost gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mittel (11) zur wenigstens teilweisen Blockierung des Federwegs (9) oder zur
Behinderung eines Einfederns vorgesehen ist.
5. Lattenrost gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Lagerung der Latten (3, 3', 3") an dem Rahmen (1) des Lattenrostes vorgesehenen
Beschlagsteile einen an dem Rahmen befestigten Lagerbock (4, 4', 4") mit wenigstens
einer senkrechten Aufnahmebohrung und einen Lattenhalter (10, 10') mit einem in die
Aufnahmebohrung einführbaren Zapfen (9, 9') aufweisen.
6. Lattenrost gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass Blattfedern (8, 8') vorgesehen sind, die zur Bereitstellung eines Federwegs, auf
die freien Enden der Zapfen (9, 9') der Lattenhalter (10, 10') einwirken.
7. Lattenrost gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere in der Höhe versetzte Befestigungspositionen für den Lagerbock (4, 4', 4")
an dem Rahmen (1) vorgesehen sind.
8. Anordnung aus einer Matratze (2) und einem Lattenrost gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche.