I. Anwendungsgebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbindungseinheit zum beweglichen Verbinden von zwei
in Längsrichtung verlaufenden Gleitkufen.
II. Technischer Hintergrund
[0002] Es sind heute viele verschiedene Wintersportgeräte auf dem Markt, die allesamt dem
Gleiten auf verschneiten bzw. vereisten, geneigten Flächen dienen. Dabei muss zwischen
Systemen mit einer Gleitkufe oder mit mehreren Gleitkufen ebenso unterschieden werden,
wie bei den Wintersportgeräten mit zwei Gleitkufen danach, ob diese Gleitkufen vom
Benutzer unabhängig von einander bewegt werden können.
[0003] Der typische Fall eines Wintersportgerätes mit zwei unabhängig voneinander zu bewegenden
Gleitkufen ist das Paar Ski, bei dem jeweils ein Ski über eine Bindung fest mit einem
Fuß verbunden ist. Hieraus wurde beispielsweise der mit nur einer Gleitkufe ausgestattete
Mono-Ski abgeleitet, bei dem beide Beine/Füße auf nur einer Gleitkufe befestigt sind.
[0004] Ein weiterer Vertreter eines Wintersportgerätes mit nur einer Gleitkufe ist das Snowboard,
dessen Spur auf nur einer Kante gefahren wird. Die fixierte Position der Füße auf
dem Mono-Ski wie auch auf dem Snowboard bringt aber zum Teil auch unangenehme Nebeneffekte
wie z. B. einseitige Beanspruchung der Muskulatur mit sich. Um die Faszination des
Schwingens auf eine Kante mit dem Komfort zwei unabhängiger Ski zu verbinden, wurden
Zwei-Ski-Systeme entwickelt, die die positiven Effekte der unterschiedlichen Systeme
in einer Synthese vereinen.
[0005] Mit der Idee zwei Kanten vereint wie in einer Spur zu führen, wurden Verbindungseinheiten
und -systeme entwickelt, die zwei Skier parallel führen.
[0006] Hier lassen sich verschiedene Kategorien unterscheiden, die den unterschiedlichen
Ansprüchen gereicht werden wollen.
- 1. Verbindungseinheiten zum Parallelführen der Skispitzen und zur Vermeidung des Überkreuzens
der Skier
- 2. Verbindungseinheiten zur parallelen Fixierung der Skier zu einem Mono-Ski
- 3. Verbindungseinheiten zur parallelen Führung der Skier mit der Möglichkeit des Aufkantens
und der Schrittverschiebung in Richtung der Skilängsachse.
[0007] Aus der
EP 0 276 630 sind Verbindungseinheiten bekannt, die an den Skispitzen angebracht sind. Eine steife
Querstrebe ist an zwei Gummipfropfen eingehängt, die wiederum an jeweils einer Skispitzen
montiert sind. Diese Anordnung erlaubt eine Führung der Skier sowohl in paralleler
Position, wie auch in Pflugstellung mit weit auseinander liegenden Enden. Der Nachteil
dieser Verbindungseinheit liegt in der eingeschränkten Verwendungsmöglichkeit, die
sich nur für den Bereich des Skianfängers eignet.
[0008] In der
FR 2553 670 dienen die Verbindungseinheiten zur Blockierung der Skibewegungen gegeneinander mit
der Absicht, aus zwei Skiern einen Mono-Ski zu montieren. Diese Art der Verbindung
hat den Nachteil, dass bei einem Wechsel vom Tiefschnee auf die Piste und umgekehrt,
jeweils das Gerät neu montiert werden muss.
[0009] In der
US-A- 3 171 667 werden je eine Verbindungseinheit vor und hinter der Skibindung angebracht, mit der
Absicht die Skier im Wesentlichen parallel zu halten.
[0010] Die Ausformung der Verbindungsstrebe als Kugelkopf, welcher in einem am Ski montierten
Gehäuse lagert, erlaubt Bewegungen des Aufkantens und zugleich der Schrittverschiebung
in Skilängsrichtung. Die parallele Skiführung ist hier dauerhaft hergestellt.
[0011] Andere Lösungen für Verbindungseinheiten, die bei paralleler Führung der Ski sowohl
das Aufkanten wie auch die Schrittverschiebung in Ski-Längsrichtung erlauben, bieten
die
DE 26 53 701,
EP 0 274 333-B1 und
FR 2630 339-A1. Hier wurde die Querstrebe zur Parallelführung der Skier drehbar an den Befestigungselementen
am Ski gelagert.
[0012] Durch die gleichzeitige Anordnung von einer Drehachse in Skilängsrichtung und einer
Drehachse senkrecht zur Skilängsachse werden die Bewegungen der Skier dreidimensional
wie bei einem Kugelgelenk ermöglicht.
[0013] Solche Wintersportgeräte wurden auch aus dem Bedürfnis heraus entwickelt, Trainingsgeräte
zur Verfügung zu stellen, um die Skitechniken zu verbessern.
[0014] Solche Erweiterungen am Skimaterial bieten aber darüber hinaus auch neue Bewegungsqualitäten
und neue Fahrtechniken. Eine in der aktuellen Zeit herausragende Bewegungsqualität
ist die Bewegungsdynamik der, "wie auf einer Schiene" gefahrenen "geschnittenen" Schwünge,
die als "Carving"-Schwünge bekannt sind.
[0015] Kennzeichnendes Merkmal dieser Carving-Schwünge ist die parallele Skiführung, sowie
die höhere Geschwindigkeit und die starke bis extreme Kurvenlage.
[0016] Diese führen zu einer starken Durchbiegung der Skier. Die durch die starke Durchbiegung
im Ski gespeicherte Energie stellt nun wiederum Rückstellkräfte zur Verfügung, die
sehr gute Fahrer nutzen, um den Ski zu drehen.
[0017] Das Ausnutzen dieser Rückstellkräfte (die auch Rebound genannte werden) ist eine
äußerst ökonomische Schwungtechnik, die aber hohes Bewegungskönnen voraussetzt. Erst
große Aufkantwinkel und Fahrtwucht sorgen dafür, dass der Ski eine starke Durchbiegung
erfährt.
[0018] Diese faszinierende und ökonomische Skitechnik ebenso einer großen Zahl von Anfängern
und Fortgeschrittenen mit mittlerem Könnensstand zugänglich zu machen ist die Aufgabe
der Erfindung.
[0019] Aus der
EP 0 663 844 (Anspruch 11, 20, 21, 22 und 23) und aus
WO 97/29816 (Anspruch 13) sind Wintersportgeräte bekannt, die durch die Anbringung von federnden
Elementen die selbsttätige Rückstellung von Skiern und Standplatte ohne von außen
einwirkende Kräfte in die neutrale Mittellage bewirken.
[0020] Es werden hierfür diverse Federn in unterschiedlichen Anordnungen vorgeschlagen.
Druckfedern, Zugfedern und Torsionsfedern werden an den gelenkig gelagerten Hebeln
angebracht.
[0021] Die Drehbewegungen der Hebel um ihre Schwenklager sorgen für ein Spannen der Feder,
die mit ihrer Rückstellkraft die Hebel und angekoppelten Skier und Standplatten in
die Neutrallage zurückdrehen lässt.
[0022] Durch eine Schrägstellung der Schwenkachsen an den Skier und den Schwenklagern der
Standplatten sind das Aufkanten der Skier und die Schrittverschiebung in Längsrichtung
der Skier mechanisch voreingestellt.
[0023] Eine beliebig dreidimensionale Bewegung der Skier ist nicht möglich.
[0024] Diese Systeme sind in ihrer Funktionsweise eingeschränkt, weil zu jedem Aufkantwinkel
der Gleitkufen genau eine einzige (in Längsrichtung und Höhe) definierte Position
der Schrittverschiebung umgesetzt wird. Dies entspricht jedoch nur unzureichend den
Anforderungen der Skifahrpraxis und hat erhebliche Nachteile für die harmonische Kurvensteuerung.
Bei Veränderungen der Hangneigung und beim Einnehmen der Kurvenlage sind für die relative
Bewegung der beiden Ski zueinander die Bewegungsfreiheitsgrade in freier dreidimensionaler
Richtung gefordert, abhängig von den Veränderungen der Geländeformen und vom individuellen
Fahrstil des Benutzers. Mit der vergrößerten Anzahl der zu berücksichtigenden Bewegungsfreiheitsgrade
in der konstruktiven Lösung erhöht sich in technischer Hinsicht auch die Komplexität
der Anforderungen an die Rückstellbewegung und deren Qualität.
[0025] Diese Geräte waren jedoch hinsichtlich ihrer rückfedernden Mechanik aufwendig gestaltet.
Obwohl diese Lösungen die Anforderungen der gestellten Aufgabe effektiv erfüllen,
so sind hier doch einige Nachteile offensichtlich.
[0026] Diese Systeme zur mechanischen Rückstellung der Skier in ihre Neutrallage sind nur
durch einen hohen konstruktiven, fertigungstechnischen und wirtschaftlichen Aufwand
möglich. Die Wirkung der Federn ist eindimensional entgegen der Bewegung der angeordneten
Hebel gerichtet und verändert ihre Rückstellkraft mit der Lageänderung der angebrachten
Hebel.
III. Darstellung der Erfindung
a) Technische Aufgabe
[0027] Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, eine Verbindungseinheit zum beweglichen
Verbinden von zwei in Längsrichtung verlaufenden Gleitkufen zu schaffen, die einfach
und kostengünstig herzustellen ist, den Benutzer in seinen Bewegungsaktionen durch
den Rückstellmechanismus unterstützt und dadurch die zwei Gleitkufen mit selbsttätigen
Fahreigenschaften ausstattet, und dennoch dem Benutzer eine Relativbeweglichkeit der
beiden Gleitkufen zueinander in allen drei Raumrichtungen ermöglicht.
b) Lösung der Aufgabe
[0028] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 und 11 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0029] Dadurch, dass das oder die Rückstellelemente - im Folgenden der Einfachheit halber
immer nur in der Einzahl erwähnt, ohne die Erfindung hierauf zu beschränken - auf
jede Art von Auslenkung und Relativbewegung der Verbindungseinheit reagiert, d. h.
sowohl auf ein Verschwenken eines Lagerbockes relativ zu dem daran befestigten Ende
der Querstrebe oder auf eine Relativbewegung der beiden Querstreben zueinander und
zwar sowohl in horizontaler Querrichtung als auch in vertikaler Querrichtung, hat
der Benutzer im Prinzip eine volle dreidimensionale Beweglichkeit für jede einzelne
Gleitkufe, er muss dabei lediglich die Rückstellkraft des Rückstellelementes überwinden.
[0030] Dementsprechend muss die Rückstellkraft der Rückstellelemente so gewählt werden,
dass sie von dem entsprechenden Benutzer auch tatsächlich und ohne allzu großen Kraftaufwand
überwunden werden kann.
[0031] Dennoch reicht die Rückstellkraft aus, um die einzelnen Teile der Verbindungseinheit
immer wieder in ihre Normallage zurückzubewegen, so wie jedes Auto bei Loslassen des
Lenkrades automatisch geradeaus weiterfahren sollte.
[0032] Auf diese Art und Weise wird der Benutzer der Verbindungseinheit nicht zu einem bestimmten
Fahrstil oder Fahrverhalten gezwungen, jedoch wird ein carvingartiger Fahrstil durch
eine solche Verbindungseinheit gefördert.
[0033] Dennoch ist der Benutzer in der Lage, aktiv auch jeden anderen Fahrstil mit Hilfe
einer solchen Verbindungseinheit zu realisieren.
[0034] Durch die Schrägstellung der Schwenkachse zur Fahrtrichtung, also der Längsrichtung
der Gleitkufen - bei Seitenansicht betrachtet - wird das Aufkanten einer Gleitkufe,
also das Verschwenken der Lagerböcke am einen Ende der Verbindungseinheit, zu einer
analogen parallelogrammartige Aufkantbewegung am anderen Ende der Verbindungseinheit,
d. h. bei der anderen Gleitkufe, führen, vor allem bei Verwendung zweier Verbindungseinheiten
zwischen zwei Gleitkufen.
[0035] Dies funktioniert besonders gut und mit geringem Kraftaufwand, wenn die Schrägstellung
der beiden Schwenkachsen am selben Ende der Verbindungseinheit und insbesondere an
beiden Enden der Verbindungseinheit die Gleiche ist.
[0036] Vorzugsweise können die beiden Lagerböcke für die beiden Querstreben am gleichen
Ende einer Verbindungseinheit in einem gemeinsamen Lagerbock zusammengefasst sein.
[0037] Dabei sind die Schwenkachsen vorzugsweise dennoch nicht identisch, sondern in Längsrichtung
zueinander beabstandet, um das beidseitige Aufkanten zu ermöglichen.
[0038] Das Rückstellelement umfasst wenigstens ein Federelement, welches die Rückstellung
in die Normallage bewirkt, vorzugsweise jedoch auch ein Dämpferelement, welches vorzugsweise
mit dem Federelement funktionsvereinigt ist, um die Weitergabe von vor allem externen
Schwingungen von einer Seite der Verbindungseinheit zur anderen zu vermeiden und insbesondere
auch Eigenschwingungen, die bei der Anwendung der Verbindungseinheit entstehen, zu
dämpfen.
[0039] Eine besonders einfache Bauform eines solchen federnden und dämpfenden Rückstellelementes
ist ein Gummielement, insbesondere ein Gummi-Metallteil wie etwa ein zylindrischer
Gummiblock, insbesondere mit eingegossenen Befestigungselementen, z. B. Befestigungsbuchsen,
aus Metall, um in jede Stirnseite des Gummiblocks ein Befestigungselement wie eine
Schraube einzubringen bzw. einschrauben zu können.
[0040] Zwischen den parallel verlaufenden Querstreben können ein oder auch mehrere Rückstellelemente,
insbesondere Gummielemente angeordnet werden, die jeweils mit einer ihrer Stirnseiten
an einer der Querstreben verschraubt oder anderweitig befestigt sind.
[0041] Vorzugsweise sind an den einzelnen Querstreben hierfür dezidierte Befestigungspositionen
in Form von Durchgangs-Bohrungen vorgesehen.
[0042] Stattdessen oder auch ergänzend dazu können Rückstellelemente in Form von Torsionsfedern
in den Gelenken der Lagerböcke angeordnet sein.
[0043] Indem Rückstellelemente, insbesondere Gummielemente, unterschiedlicher Härte und
in unterschiedlicher Anzahl zwischen den Querstreben einer Verbindungseinheit montiert
werden, kann die Rückstellcharakteristik der Verbindungseinheit individuell eingestellt
werden.
[0044] Vor allem muss die Federkennlinie der Rückstellelemente keine Gerade sein, sondern
die Rückstellkraft kann mit zunehmender Auslenkung überproportional zunehmen.
[0045] Die Rückstellkraft ist dabei das vom Benutzer zum Aufkanten - meist hauptsächlich
nur einer der Gleitkufen - aufgebrachte Drehmoment, um die auf dem Untergrund aufliegende
Kante des aufzukantenden Skis und damit auch ein Drehmoment um die Schwenkachsen zwischen
den vorderen und hinteren Lagerböcken auf der Seite dieser Gleitkufe.
[0046] Dieses beim Aufkanten eingebrachte Drehmoment wird in Verformungsenergie vor allem
der Rückstellelemente, aber auch der übrigen Teile der Verbindungseinheit umgesetzt,
die somit als Rückstellkraft wiederum zur Verfügung steht.
[0047] Wie groß die Kraft zum Aufkanten und damit die erzeugte Rückstellkraft ist, hängt
somit von der Kraft des Benutzers und den geometrischen Gegebenheiten, beispielsweise
der Standhöhe des Benutzers über der Gleitfläche der Gleitkufe, ab.
[0048] Die Querstreben selbst sind starre Querstreben und federn nicht, insbesondere in
einer Richtung lotrecht zur Schwenkachse in den Lagerböcken.
[0049] Da es absolute Starrheit in der Praxis ohnehin nicht gibt, bedeutet dies, dass eine
elastische Verformung in einer Richtung lotrecht zu den Schwenkachsen bei den Querstreben
so gering wir möglich gehalten werden soll, während in Richtung der Schwenkachsen
ein Federn der Querstreben zulässig und sogar erwünscht sein soll.
[0050] Eine besonders kostengünstige Bauform ergibt sich, wenn die Querstreben aus einem
Flachmaterial, z. B. aus Metall, etwa Federstrahl, gefertigt werden, deren große Querachse
parallel zur Querebene der Schwenkachsen in den Lagerböcken steht und dabei die Querstreben
in Längsrichtung betrachtet bogenförmig ausgebildet sind.
[0051] Um eine ausreichende Bewegungsfreiheit der Lagerböcke zu gewährleisten, reichen von
den freien Enden der Querstreben Fortsätze nach unten zu den Lagerböcken, die in der
Ebene der bogenförmigen Querschenkel verlaufen und insbesondere einstückig zusammen
mit den Querschenkeln ausgebildet sind.
[0052] Bei zwei Verbindungseinheiten zwischen zwei Gleitkufen als Wintersportgerät hat es
sich als vorteilhaft erwiesen, dass das durch Aufkanten der einen Gleitkufe erzeugte
Drehmoment zu mindestens 60 %, besser 70 % in ein Drehmoment der Querstreben um die
Drehachsen in den Lagerböcken auf der Seite des aufgekanteten Skis umgesetzt wird,
welches zugleich als resultierendes Drehmoment die andere Gleitkufe nach unten gegen
den Untergrund presst, denn genau durch diese zusätzliche Anpressung der anderen Gleitkufe
erfolgt an dieser anderen Gleitkufe eine Schwingungsdämpfung, die wesentlich zur Fahrstabilität
des Wintersportgerätes beiträgt.
[0053] Bei einem Abstand der Gleitkufen (von Mitte zu Mitte) von 260 mm bis 280 mm, insbesondere
270 mm, sollte sich bei einem eingebrachten Drehmoment durch Aufkanten von 50 Nm ein
Druck auf die andere Gleitkufe von 140 Newton, besser mindestens 150 Newton, besser
mindestens 160 Newton.
[0054] Dabei ist zu bedenken, dass abhängig von der Richtung der Schwenkachsen die Verformung
der Rückstellelemente unterschiedlich ist:
Bei einem für den alpinen Fahrstil ausgelegten Wintersportgerät, bei dem bei der vorderen
Verbindungseinheit die Schwenkachsen von vorne nach hinten ansteigen und bei der hinteren
Verbindungseinheit von vorne nach hinten abfallen, verschieben sich die beiden Querstreben
jeder Verbindungseinheit relativ zueinander bei der hinteren Verbindungseinheit wesentlich
stärker zueinander als bei der vorderen Verbindungseinheit.
[0055] Dementsprechend werden in diesem Fall bei der vorderen Verbindungseinheit kürzere
und härtere Rückstellelemente, insbesondere Gummielemente verwendet und bei der hinteren
deutlich längere und weichere Gummielemente.
[0056] Bei umgekehrt verlaufenden Schwenkachsen, also einer Auslenkung des Wintersportgerätes
für den Telemarkstil, muss dies genau umgekehrt sein.
[0057] Für ein gutes Fahrverhalten des Wintersportgerätes hat es sich ferner als vorteilhaft
erwiesen, dass beim Verschwenken des Lagerbockes aus der Normallage gegenüber der
daran befestigten Querstrebe, also das Aufkanten einer der Gleitkufen, über einen
Aufkantbereich von 10° bis 70° das notwendige aufzubringende Drehmoment im Wesentlichen
gleich bleibt, also das in diesem Bereich aufzubringende höchste Drehmoment nicht
mehr als 50%, insbesondere nicht mehr als 25 % über dem minimal innerhalb dieses Aufkantbereiches
aufzubringenden Drehmoment liegt.
[0058] Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass das aufzubringende Drehmoment für
das Erzielen eines bestimmten Aufkantwinkels bei einer zugelassenen Schrittverschiebung
in Längsrichtung der Gleitkufen zueinander das aufzubringende Drehmoment nur zwischen
30% und 60% desjenigen Drehmomentes beträgt, welches benötigt wird, um die gleiche
Aufkantbewegung zu erreichen, wenn zwangsweise die Längsverschiebung der Ski gegeneinander
mechanisch blockiert wird.
[0059] Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem zwischen den Querstreben zwei oder
drei Gummielemente verschraubt werden, die bei einem Durchmesser von 20 mm bis 40
mm und einer axialen Länge von 15 mm bis 40 mm eine Shore-Härte von 30 bis 70 aufweisen.
[0060] Der Versatz der Schwenkachsen in Längsrichtung sollte sich dabei im Bereich von 10
bis 20 mm, vorzugsweise um die 15 mm bewegen.
[0061] Die einzelnen Lagerböcke oder auch der für beide Querstreben einzige, gemeinsame
Lagerbock kann eine Basisplatte aufweisen, die so ausgelegt ist, dass sie auch zum
Verklemmen dieser Basisplatte zwischen der Sohle eines Skischuhs und der Oberseite
der Bindung oder des Skis selbst geeignet ist.
[0062] Dabei ist die Verbindungseinheit so ausgelegt, dass beim Verschwenken der Lagerböcke
gegenüber den Querstreben aus der Normallage zusätzlich eine Schrittverschiebung,
also ein Versatz in Längsrichtung der beiden Lagerböcke zueinander, auftritt, die
insbesondere einstellbar sein soll und auch auf Null einstellbar sein soll.
[0063] Da die Rückstellkräfte durch den Achsversatz der Schwenkachsen bewirkt wird, kann
die Größe der Schrittverschiebung durch Verstellen des Schwenkachsenabstandes reguliert
werden.
[0064] Die vorbeschriebene Verbindungseinheit kann dazu benutzt werden, um zwei parallele
Gleitkufen, wie etwa zwei Carving-Ski, beweglich miteinander zu verbinden, in dem
je eine solche Verbindungseinheit vor und hinter den Skibindungen, in denen die Skischuhe
des Benutzers jeweils gehalten werden, montiert wird.
[0065] Vorzugsweise sind die vordere und hintere Verbindungseinheit dabei identisch, gegebenenfalls
bis auf die Anzahl oder Härte der in ihnen verbauten Rückstellelemente, die sich jedoch
auch nachträglich austauschen lassen.
[0066] Die Verbindungseinheiten sollten dabei möglichst schnell und einfach zusätzlich an
den mit Bindungen ausgestatteten Gleitkufen montierbar sein, so dass beispielsweise
ein herkömmliches paar Carving-Ski durch zusätzliches Anbringen der vorderen und hinteren
Verbindungseinheit zu einem neuen, gekoppelten Wintersportgerät ergänzt werden können
und durch Entfernen wieder als normales paar Ski gefahren werden können.
[0067] Für das grundsätzliche Fahrverhalten des so gekoppelten Wintersportgerätes ist es
zum einen relevant, ob die Verbindungseinheiten so montiert werden, dass die Schrägstellungen
der Schwenkachsen der vorderen und hinteren Verbindungseinheiten zur Skimitte hin
abfallen oder ansteigen.
[0068] Falls sie zur Skimitte hin ansteigen, ergibt sich ein Schrittversatz des kurveninneren
Bergskis beim Aufkanten nach vorne entsprechend dem derzeitigen alpinen Fahrstil,
im umgekehrten Fall ein Schrittversatz des Bergskis nach hinten entsprechend dem Telemark-Fahrstils.
[0069] Die Verbindungseinheiten sollten dabei so mit Rückstellelementen bestückt sein, dass
die Rückstellkräfte in der vorderen Verbindungseinheit größer sind als in der hinteren
Verbindungseinheit und dies insbesondere in jedem Auslenkungszustand.
[0070] Die Lagerböcke an den Enden der Verbindungseinheiten sind dabei vorzugsweise ausgelegt
zum einfachen Befestigen entweder an den vorderen und hinteren Bindungsbacken einer
Skibindung und/oder an den vorderen oder hinteren Teilen einer zwischen Bindung und
Ski vorhandenen Bindungsplatte oder dem vorderen oder hinteren Ende eines Skischuhs
oder einer separaten, vom Bereich unter der Bindung nach vorn und hinten ragenden
Längsstrebe.
[0071] Dabei ist zu beachten, dass im Moment bei Carving-Ski die Tendenz dahin geht, die
Vorder- und Hinterbacken der Bindung nicht wie früher üblich direkt auf dem Ski zu
befestigen und auch nicht eine die Vorder- und Hinterbacken verbindende, eventuell
vorhandene Grundplatte der Bindung.
[0072] Vielmehr ist zwischen der Grundplatte der Bindung und dem Ski eine erhöhende Bindungsplatte
vorhanden, um einerseits ein starkes Aufkanten zu ermöglichen, ohne dass die Seiten
des Skischuhs mit dem Untergrund kollidieren, aber auch, um das Durchbiegen des Skis
nicht zu behindern.
[0073] Zu diesem Zweck ist die Bindungsplatte zwar sowohl in ihrem mittleren Bereich als
auch an ihren Enden gegenüber dem Ski verschraubt, an den Enden jedoch mit Hilfe von
Langlöchern, so dass beim Durchbiegen des Skis eine Relativverschiebung in Längsrichtung
zwischen dem Ski, also der Gleitkufe und dem darüber liegenden freien Endbereich der
Bindungsplatte möglich ist.
[0074] Analog dazu ist auch die Bindung selbst nur in ihrem mittleren Bereich mit der Bindungsplatte
verschraubt und zwar die Mitte der Grundplatte mit der Mitte der Bindungsplatte, so
dass durch die weiter vorne und hinten positionierten Bindungsbacken die Durchbiegung
des Skis in den dort darunter liegenden Bereichen nicht behindert wird.
[0075] Eine derzeit favorisierte Bauform der Bindungsplatte ist eine Längsschiene, die insbesondere
nach unten oder oben offen, U-förmig ausgebildet ist und meist an ihren Außenseiten
Führungselemente aufweist, auf die die Bindung mit entsprechenden Gegenführungselementen
lediglich von hinten in Längsrichtung aufgeschoben und durch Verschrauben in Längsrichtung
fixiert werden muss, während die Fixierung in allen Querrichtungen durch den Formschluss
der Führungselemente und Gegenelemente bewirkt wird.
[0076] Für die Verbindungseinheiten kommen daher bei einer solchen Lösung mehrere Befestigungsmöglichkeiten
in Betracht:
Die Lagerböcke der Verbindungseinheit können an ihrer Unterseite mit den gleichen
Gegenführungselementen wie die Skibindung ausgestattet sein, so dass sie auf die Längsschiene
aufgeschoben werden können.
[0077] Da diese Längsschienen in der Regel einen Frontanschlag aufweisen und das Aufschieben
von hinten erfolgt, muss in diesem Fall zuerst die vordere Verbindungseinheit aufgeschoben
werden, dann die Skibindung und dann die hintere Verbindungseinheit.
[0078] Das Längspositionieren der Skibindung erfolgt durch Verschrauben im mittleren Bereich
gegenüber der Längsschiene.
[0079] Das Positionieren der vorderen und hinteren Verbindungseinheiten kann ebenfalls durch
Verschrauben gegenüber der Längsschiene erfolgen oder durch Positionieren Längsrichtung
mit Hilfe eines in Längsrichtung starren, in Querrichtung jedoch biegsamen Abstandshalters,
der einerseits an der Bindung und andererseits an der Verbindungseinheit befestigt
ist.
[0080] Diese Lösung des Aufschiebens auf der Längsschiene ist sehr einfach zu bewerkstelligen
und ermöglicht vor allem ein sehr einfaches nachträgliches Montieren und Demontieren
an einem vorhandenen Paar Carving-Ski, vor allem, wenn von beiden Enden der Längsschiene
aus ein Aufschieben möglich ist.
[0081] In kinematischer Hinsicht ist dies jedoch noch nicht die optimale Lösung, da die
Rückstellkräfte der Verbindungseinheit über die Längsschiene in einen Längenbereich
vor und hinter der Bindung, in die Gleitkufe eingeleitet werden, in dem diese sich
optimaler Weise frei durchbiegen und verwinden können soll.
[0082] Eine weniger leicht montierbare bzw. ein Zusatzteil erfordernde Lösung besteht deshalb
darin, vom Mittelbereich des Skis, an dem ohnehin die Bindung über die Bindungsplatte
mit dem Ski fest verschraubt ist, vorzugsweise im Bereich zwischen Grundplatte der
Bindung und Bindungsplatte, beispielsweise im Freiraum der U-förmigen Längsschiene
jeweils eine Längsstrebe vom mittleren Bereich nach vorne und nach hinten frei auskragen
zu lassen, bis vor und hinter das vordere und hintere Ende der Bindung und auf diese
vorstehenden Enden der Längsstreben dann die Lagerböcke der Verbindungseinheiten zu
befestigen.
[0083] Vorzugsweise werden die Lagerböcke auch an den Längsstreben lediglich aufgeschoben
und verrastet oder zusätzlich verschraubt.
[0084] Zur weiteren Ausgestaltung eines solchen Wintersportgerätes kann zwischen den beiden
relativ weit voneinander beabstandeten Gleitkufen eine mittlere dritte Gleitkufe gesetzt
werden, die ebenfalls unter den Verbindungseinheiten befestigt wird, jedoch eine geringere
Länge und größere Breite als die übrigen Gleitkufen besitzt.
c) Ausführungsbeispiele
[0085] Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- erfindungsgemäß das Wintersportgerät in der Aufsicht in Seitenansicht,
- Fig. 1 c, d:
- Detailansichten aus Fig. 1a, b,
- Fig. 2a:
- eine einzelne Verbindungseinheit von vorne bzw. hinten,
- Fig. 2b:
- eine einzelne Verbindungseinheit in der Aufsicht,
- Fig. 2c:
- die Verbindungseinheit in der Seitenansicht und
- Fig. 2d:
- einen Lagerbock in der Aufsicht,
- Fig. 3d:
- eine Ansicht gemäß Fig. 2b bei einer anderen Version der Verbindungseinheit und
- Fig. 4:
- eine vereinfachte Version des Wintersportgerätes.
[0086] Das erfindungsgemäße Wintersportgerät 1 besteht aus zwei in Längsrichtung 10 parallel
nebeneinander verlaufenden Gleitkufen 2a, b, auf denen der Benutzer mit jeweils einem
Fuß, also Schuh, befestigt ist und die über zwei quer verlaufende Verbindungseinheiten
3a, b, eine vor und eine hinter den Schuhen, miteinander verbunden sind.
[0087] Fig. 4 zeigt eine einfache Ausführungsform einer solchen Verbindungseinheit 3a, b
auf einem Wintersportgerät 1:
Die beiden Gleitkufen 2a, 2b tragen jeweils in ihrem mittleren Bereich eine Bindung
15 für einen Schuh, beispielsweise einen Skischuh, in diesem Fall bestehend aus einer
Bindungsplatte 14a, b, die auf der Oberseite der Gleitkufe 2a, b befestigt ist, und
darauf im hinteren und vorderen Bereich der Bindungsplatte 14a, b jeweils aufgesetzte
vordere und hintere Bindungsbacken 15a, b, zwischen denen der Schuh fixiert wird.
[0088] Vor dem vorderen Bindungsbacken 15a und hinter dem hinteren Bindungsbacken 15b sind
quer von der einen Gleitkufe 2a zur anderen Gleitkufe 2b verlaufende Verbindungseinheiten
3a, b angeordnet, die an beidseitigen Enden jeweils an einer der Gleitkufen, nämlich
in diesem Fall den Bindungsplatten 14a, b, befestigt sind.
[0089] Jede der Verbindungseinheiten 3a, b besteht aus einer Querstrebe 5a, in diesem Fall
aus einem Flachmaterial, deren lange Querschnittsachse etwa parallel zur Hauptebene
der Gleitkufen 2a, b liegt.
[0090] An den Enden ist die Querstrebe 5a nach oben gekröpft, und an die schräg stehende
Unterseite des gekröpften Endes ist ein zylinderförmiges Gummielement 8 angesetzt
und vorzugsweise durch Verschrauben befestigt, welches mit seinem anderen freien Ende
an der Bindungsplatte 14a oder b befestigt ist.
[0091] Aufgrund der Elastizität der Gummielemente 8 ist sowohl ein Längsversatz der Gleitkufen
2a, b zueinander möglich, als auch ein Aufkanten der Gleitkufe 2a relativ zu den Querstreben
5a und damit auch zu der jeweils anderen Gleitkufe 2b, dadurch aber auch ein paralleles
Aufkanten der beiden Gleitkufen 2a, b zueinander. Durch die Eigenelastizität der Gummielemente
8 wird jedoch immer eine Rückstellkraft erzeugt, die eine Rückstellung des ausgelenkten
Teils in die Ausgangslage bewirkt.
[0092] Die Längsachsen 9 der zylindrischen Gummielemente 8, die gleichzeitig auch als Drehachsen
wirken können, steigen dabei von den Gleitkufen 2a, b aus zur Mitte zwischen den Gleitkufen
2a, b hin an, und zwar vorzugsweise bei der vorderen und hinteren Verbindungseinheit
3a, b im gleichen Winkel.
[0093] Zusätzlich ist in Fig. 4 zwischen den beiden Gleitkufen 2a, b, an denen die Enden
der Verbindungseinheiten 3a, b angelenkt sind, eine dritte, mittlere Gleitkufe 2c
dazwischen befestigt, die an die Unterseite der Querstreben 5a, b geschraubt ist und
von der vorderen zur hinteren Verbindungseinheit 3a, b durchgeht und vorne und hinten
über diese auch hinaussteht sowie vorne und hinten aufgebogene Spitzen aufweist. Dadurch
wird vor allem das Fahren im Tiefschnee erleichtert.
[0094] Die Fig. 1 bis 3 zeigen eine gegenüber der Fig. 5 nochmals verbesserte Bauform der
Verbindungseinheit 3a, b und damit des Wintersportgerätes, diesmal nur mit zwei Gleitkufen
2a, b. Wie die Fig. 1a und b sowie Fig. 2b und c am besten zeigen, besteht der Unterschied
gegenüber der Lösung der Fig. 5 darin, dass jede Verbindungseinheit 3a, b zwei von
der linken zur rechten Gleitkufe 2a, b verlaufende Querstreben 5a, b aufweist, die
mit ihren freien Enden 6a, b jeweils in einem Lagerbock 7a, b schwenkbar gelagert
sind, wobei jeder Lagerbock auf einer der beiden Gleitkufen befestigt ist.
[0095] Die Schwenkachsen 17a, b der Enden 6a, b der Querstreben 5a, b im Lagerbock 7a, b
verlaufen dabei in Längsrichtung 10 der Gleitkufen 2a, b, jedoch nicht parallel zur
Gleitfläche 4a, b der Gleitkufen 2a, b, sondern in einem Winkel von ca. 30 bis 60°
geneigt, und zwar zur Skimitte, also zu der Bindung hin, in diesem Falle ansteigend.
[0096] Die Rückstellelemente, auch hier in Form von Gummielementen 8, sind dabei nicht zwischen
den Enden der Querstreben 5a, b und dem jeweiligen Lagerbock bzw. der Gleitkufe 2a,
b angeordnet, sondern zwischen den beiden Querstreben 5a, b angeordnet z. B. in deren
mittlerem Bereich und mit jeweils einem Ende dieser beispielsweise zylindrischen Gummielemente
8 an einer der Querstreben 5a, b befestigt, insbesondere verschraubt, oder auch aufvulkanisiert.
[0097] In Verlaufsrichtung der Querstreben 5a, b können dabei mehrere solcher Gummielemente
8 angeordnet sein, wofür insbesondere vorgefertigte Durchgangsbohrungen in den Querstreben
5a, b vorhanden sein können.
[0098] Dadurch, dass die Schwenkachsen 17a, b der beiden Querstreben 5a, b in den Lagerböcken
7a, b - wie in Fig. 2c und d ersichtlich - zwar jeweils in der Aufsicht betrachtet
in Längsrichtung 10 verlaufen, in der Seitenansicht betrachtet jedoch in Längsrichtung
10 zueinander versetzt sind und vorzugsweise parallel zueinander verlaufen, stellt
jede Verbindungseinheit 3a, b mit ihren beiden Querstreben 5a, b ein Kräfteparallelogramm
dar.
[0099] Dies hat zur Folge, dass beim Aufkanten einer der Gleitkufen, z. B. 2a, also einem
Verschwenken der Gleitkufe 2a um ihre Längsachse 10 relativ zu den beiden daran befestigten
Verbindungseinheiten 3a, b, automatisch aufgrund des Kräfteparallelogramms der Verbindungseinheit
auch die andere Gleitkufe 2b im gleichen Drehsinn aufgekantet, also um die Längsachse
10 verschwenkt, wird, was den Praxiseinsatz vereinfacht.
[0100] Die Querstreben 5a, b bestehen dabei vorzugsweise aus einem Flachmaterial, insbesondere
aus Stahl, gegebenenfalls aus Federstahl. Von den insbesondere bogenförmig nach oben
gekrümmten Querstreben 5a, b reichen Fortsätze 16a, b an den Enden nach unten an den
Lagerbock 7a, b heran und sind schwenkbar mit ihren freien Enden am Lagerbock 7a,
b gelagert.
[0101] Die zylindrischen Gummielemente 8 sind dabei mit ihrer Längsachse parallel zu den
Schwenkachsen 17a, b im Lagerbock 7 verlaufend zwischen den flach ausgebildeten Querstreben
5a, b verschraubt, an denen sie mit jeweils einer ihrer Stirnflächen anliegen. Somit
weisen die Gummielemente 8 die gleiche Schrägstellung ihrer Gummiachsen 9 auf wie
die Schwenkachsen 17a, b, und der Querschnitt der flachen Querstreben 5a, b und ebenso
die Fortsätze 16a, b weisen eine umgekehrte Schrägstellung zur Gleitkufe 2a, b auf,
da sie im rechten Winkel zur Richtung der Schwenkachsen 17a, b und den Gummielementen
8 verlaufen.
[0102] Um die Querstreben 5a, b auf fluchtende Lage bezüglich der Längsachse der Gummielemente
8 zu bringen, trotz des Versatzes der Schwenkachsen 17a, b in Längsrichtung 10, sind
die Fortsätze 16a, b der beiden Querstreben 5a, b unterschiedlich lang ausgebildet,
wie ebenfalls in Fig. 2c zu erkennen.
[0103] Des Weiteren zeigt die Aufsicht der Fig. 2d auf einen Lagerbock 7, dass an einem
Lagerbock 7 beide Querstreben 5a, b einer Verbindungseinheit gemeinsam gelagert werden
können, also die beiden Lagerböcke 7a, b für die beiden Querstreben 5a, b in einem
Lagerbock 7 jeweils zusammengefasst werden können.
[0104] Fig. 2a zeigt eine Verbindungseinheit von vorne, sodass die leicht bogenförmig gekrümmte
Querstrebe 5a, b von ihrer Breitseite her sichtbar ist, mit den in diesem Fall drei
Bohrungen zum möglichen Verschrauben von jeweils einem Gummielement 8. Jedes Ende
der Querstrebe 5a, b endet mit ihrem daran befestigten, insbesondere einstückig ausgebildeten,
Fortsatz 16a, b in einem der Lagerböcke 7.
[0105] Figur 2e zeigt die Verbindungseinheit in gleicher Blickrichtung wie in Figur 2a,
d. h. von vorne, jedoch mit Lagerböcken 7, die schräg gestellt sind, d. h. ausgelenkt
sind, um die Schwenkachsen bezüglich der Querstreben 5a, b und zwar analog schräg
gestellt sind, wie es beim Aufkanten eines Wintersportgerätes mit zwei Gleitkufen
der Fall ist.
[0106] In der Aufsicht der Fig. 2b sind dabei zusätzlich auch die zwischen den beiden Querstreben
5a, b verschraubten in diesem Fall zwei Gummielemente 8 zu erkennen, wobei die mittlere
Befestigungsbohrung nicht benutzt wurde.
[0107] Wie am besten in der Seitenansicht der Fig. 1b zu erkennen, ist beim Befestigen der
Verbindungseinheiten 3a, b auf den Gleitkufen 2a, b von der derzeit am häufigsten
anzutreffenden Situation einer Bindungsplatte 14a, b zwischen der eigentlichen Skibindung
und der Gleitkufe 2a, b ausgegangen worden:
Dabei ist eine Bindungsplatte 14a, b, die deutlich länger ist als die eigentliche
Skibindung, auf der Gleitkufe 2a oder b befestigt, indem sie - in der Seitenansicht
betrachtet - in der Mitte fest gegenüber der Gleitkufe 2a oder b verschraubt ist.
[0108] Die vorderen und hinteren Enden der Bindungsplatte 14a, b sind ebenfalls gegenüber
der Gleitkufe 2a, b verschraubt, um sie an der Gleitkufe zu halten, jedoch kann sich
der Schraubenkopf entlang der Oberseite der Bindungsplatte 14a, b, beispielsweise
in einer Längsnut, bewegen, was dann notwendig ist, wenn die Gleitkufe 2a, b in vertikaler
Richtung durchgebogen wird, wodurch sich der Abstand zwischen der mittleren Verschraubung
und der vorderen bzw. hinteren Verschraubung ändern kann. Durch diese Ausformung wird
die Gleitkufe 2a, b in ihrem mittleren Bereich nicht unzulässig versteift und kann
auch dort nach wie vor vertikal verformt werden.
[0109] Die eigentliche Bindung in Form der vorderen und hinteren Bindungsbacken 15a, b werden
dann lediglich auf der Bindungsplatte 14a, b fest verschraubt, die Verschraubung reicht
jedoch nicht bis in die Gleitkufe 2a, b hinein.
[0110] Dadurch, dass die Bindungsplatte 14a, b länger ist als die eigentliche Bindung, werden
die Verbindungseinheiten 3a, b im Bereich vor und hinter der Bindung auf den Bindungsplatten
14a, b aufgesetzt, falls eine solche vorhanden ist.
[0111] Auch das Befestigen der Verbindungseinheiten 3a, b auf der Gleitkufe ist dadurch
einfacher:
Denn häufig sind die Bindungsplatten 14a, b so gestaltet, dass die Bindungsbacken
15a, b in Längsrichtung, z. B. von hinten, auf die auf der Gleitkufe bereits verschraubten
Bindungsplatten 14a, b lediglich aufgeschoben werden müssen und dann in allen Querrichtungen
11 dadurch bereits formschlüssig fixiert sind, indem die Bindungsplatte 14a, wie in
Fig. 1d ersichtlich, einen wannenförmigen, nach oben offenen Querschnitt besitzt,
mit dessen Unterseite sie auf der Gleitkufe 2a oder b aufgeschraubt ist. Dabei weist
die Wannenform nach unten gekröpfte äußere Ränder auf, die nicht ganz die Oberseite
der Gleitkufe 2a, b erreichen, sodass eine entsprechend nach unten offene, C-förmige
Kontur der Unterseite der Bindungsbacken 15a, b - wie in Fig. 1c dargestellt - diesen
nach unten gekröpften Rand formschlüssig untergreifen kann, und damit sowohl in der
horizontalen Querrichtung 11 als auch in der vertikalen Richtung formschlüssig fixiert
ist.
[0112] Zum Fixieren in Längsrichtung 10 genügt dann ein Einschrauben einer Klemmschraube
13a, b durch dieses Profil des Bindungsbackens 15a, b und Verklemmen gegenüber der
Bindungsplatte 14a, b.
[0113] In gleicher Weise, also mit dem gleichen C-förmigen Profil zum Aufschieben in Längsrichtung
10 auf die Bindungsplatte 14a, b, kann auch jeder Lagerbock 7 der Verbindungseinheit
3a, b ausgestattet sein, so dass auch die Verbindungseinheiten 3a, b einfach in Längsrichtung
10 auf die Bindungsplatten 14a, b aufgeschoben werden können und an der gewünschten
Position lediglich durch Einbringen einer vertikalen Klemmschraube 13a, b gesichert
werden.
[0114] Falls - was ebenfalls häufig der Fall ist - das Aufschieben nur in einer Richtung,
z. B. von hinten möglich ist, da das vordere Ende der Bindungsplatte 14a, b als Anschlag
ausgebildet ist, muss die vordere Verbindungseinheit 3a, b natürlich vor den Bindungsbacken
15a, b aufgeschoben werden.
[0115] Vorzugsweise wird jedoch eine Bindungsplatte 14a, b verwendet, bei der das Aufschieben
von vorne und hinten möglich ist, so dass auch bei bereits montierten Bindungsbacken
15a, b die Verbindungseinheiten 3a, b jeweils von vorne bzw. hinten nachträglich aufgeschoben
und fixiert werden können, was eine Umrüstung zweier einzelner Gleitkufen 2a, b zu
einem erfindungsgemäß verbundenen Wintersportgerät und umgekehrt sehr schnell ermöglicht.
[0116] Fig. 3 zeigt eine Lösung, bei der die Querstreben 5a, b jeder Verbindungseinheit
3a, b nicht aus einem Flachmaterial bestehen, sondern aus einem Rundstahl von beispielsweise
10 mm Durchmesser, und die Querstreben 5a, b im mittleren Bereich auch nicht bogenförmig
nach oben gekrümmt sind, sondern gerade ausgebildet sind.
[0117] Die seitlichen Fortsätze 16a, b nach unten sind dabei einstückig mittels Biegen aus
dem gleichen Rundmaterial hergestellt. Die Gummielemente 8 sind in diesem Fall vorzugsweise
nicht durch Bohrungen im Rundmaterial gegenüber diesem verschraubt, sondern mit Hilfe
von Klemmlaschen oder anderen Hilfsmitteln daran befestigt, die einerseits mit den
Gummielementen 8 verschraubt sind und die andererseits auf dem Außenumfang des Rundmaterials
klemmen.
[0118] Dennoch ist die Bauform der Querstreben 5a, b aus Flachmaterial, in Fahrtrichtung
10 betrachtet insbesondere bogenförmig gekrümmt, zu bevorzugen, da durch den länglichen
Querschnitt des Flachmaterials eine Durchbiegung in Richtung der langen Querachse
praktisch nicht möglich ist, in Richtung der kurzen Querachse dagegen - abhängig von
Dimensionierung und Materialwahl - ermöglicht werden kann, was ein Federn in Richtung
der Gummiachsen 9 der Gummielemente 8 zusätzlich ermöglicht und damit ein besonders
kräfteschonendes Fahren mit dem Wintersportgerät.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0119]
- 1
- Wintersportgerät
- 2a, b, c
- Gleitkufe
- 3a, b
- Verbindungseinheit
- 4a, b
- Gleitfläche
- 5a, b
- Querstrebe
- 6a, b
- freies Ende
- 7a, b
- Lagerbock
- 8
- Gummielement
- 9
- Gummiachse
- 10
- Längsrichtung
- 11
- Querrichtung
- 12a, b
- Drehgelenk
- 13a, b
- Klemmschraube
- 14a, b
- Bindungsplatte
- 15a, b
- Bindungsbacken
- 16a, b
- Fortsatz
- 17a, b
- Schwenkachse
- 18
- Längsstrebe
- 19
- Längsschiene
- 20
- Skimitte
- 21
- Führungselemente
- 22
- Gegenelemente
1. Verbindungseinheit (3) zum beweglichen Verbinden von zwei in Längsrichtung (10) verlaufenden
Gleitkufen (2a, b) parallel nebeneinander als Wintersportgerät (1) mit
a) wenigstens zwei in Längsrichtung (10) beabstandeten und miteinander verbundenen,
quer zur Längsrichtung (10) verlaufenden Querstreben (5a, b) mit je einem freien Ende
(6a, b) auf jeder Seite,
b) wenigstens einem Lagerbock (7a, b) an jedem freien Ende (6a, b) jeder Querstrebe
(5a, b), in dem die Querstrebe (5a, b) schwenkbar um eine Schwenkachse (17a, b) gelagert
ist, zum Befestigen auf einer der Gleitkufen (2a, b)
c) wobei die beiden Schwenkachsen (17a, b) der beiden Querstreben (5a, b) zueinander
beabstandet sind,
d) wobei die Verbindungseinheit (3) mindestens ein Rückstellelement umfasst, welches
- entweder bei Auslenkung einer der Querstreben (5a, b) um seine Schwenkachse (17a,
b) , also den Lagerbock (7a, b)
- oder bei Relativbewegung der beiden Querstreben (5a, b) jeweils in Richtung deren
Rückstellung in die Normallage wirkt.
2. Verbindungseinheit (3) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Schwenkachse (17a, b) betrachtet in Querrichtung (11) schräg gestellt ist zur
Längsrichtung (10) der Gleitkufen (2a, b) und insbesondere zur Basisfläche des Lagerbockes
(7a, b), die zum Aufsetzen auf der Gleitkufe (2a, b) dient und/oder
- die Schrägstellung der beiden Schwenkachsen (17a, b) am gleichen Ende der Verbindungseinheit
(3) und insbesondere aller vier Schwenkachsen (17a, b, 17'a, b) an beiden Enden der
Verbindungseinheit (3) die gleiche ist, und/oder
- der Abstand der Schwenkachsen (17a, b) der beiden Querstreben (5a, b) einer Verbindungseinheit
einstellbar ist.
3. Verbindungseinheit (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die beiden Lagerböcke (7a, b) an einem Ende der Verbindungseinheit (3) in einem
gemeinsamen Lagerbock (7) zusammengefasst sind und insbesondere die beiden Schwenkachsen
(17a, b) an einem Ende der Verbindungseinheit nicht identisch sind sondern in Längsrichtung
(10) beabstandet sind, und/oder
- das Rückstellelement aus einem elastischen Material, insbesondere Gummi, Silikon
oder einem anderen geeigneten Kunststoff besteht und das elastische Material auch
bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt seine Elastizität im Wesentlichen
beibehält, und/oder
- das Rückstellelement wenigstens ein Federelement und insbesondere ein Dämpferelement,
ggf. funktionsvereinigt mit dem Federelement, umfasst.
4. Verbindungseinheit (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Rückstellelement ein Gummielement (9) ist, insbesondere ein Gummi-Metallteil,
insbesondere ein zylindrischer Gummiblock in Form einer Buchse mit Befestigungsmöglichkeiten
an den beiden Stirnseiten, insbesondere ein Schwingmetall und/oder
- ein oder mehrere Rückstellelemente, insbesondere Gummiblöcke (9), zwischen den beiden
Querstreben angeordnet sind und im Falle eines Gummiblocks (9) mit jeweils einer Stirnseite
an einer der Querstreben befestigt sind, und/oder
- die Rückstellelemente in den Lagerböcken (7a, b)beispielsweise als Torsionsfedern
insbesondere mit Dämpfung angeordnet sind.
5. Verbindungseinheit (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- mehrere Rückstellelemente unterschiedlicher Härte an insbesondere fest dafür vorgesehenen
Positionen in Querrichtung (11) zwischen den beiden Querstreben (5a, b) befestigt
sind, und/oder
- die Federkernlinie der Rückstellelemente keine Gerade ist sondern eine überproportional
zunehmende Rückstellkraft bei zunehmender Auslenkung aufweist.
6. Verbindungseinheit (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Querstreben (5a, b) in einer Richtung lotrecht auf die Schwenkachse (17a, b)
der Lagerböcke (7a, b) starr, also nicht federnd, ausgebildet sind und insbesondere
in Richtung der Schwenkachse (17a, b) federnd ausgebildet ist, und/oder
- die Querstreben (5a, b) aus einem Flachmaterial, insbesondere aus Metall, bestehen
mit der großen Querschnittsachse in oder parallel zur Querebene auf die Schwenkachse
(17a, b) oder
- die Querstreben (5a, b) aus Rundmaterial, insbesondere aus Metall, bestehen.
7. Verbindungseinheit (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Querstreben (5a, b) betrachtet in Längsrichtung (10) bogenförmig ausgebildet
sind, insbesondere mit einem konvex nach oben gebogenen Mittelabschnitt, und/oder
- die Querstreben (5a, b) an ihren Enden schräg nach unten weisende, in der Querschenkelebene
verlaufende, Fortsätze (10a, b) aufweisen, die mit ihren freien Enden in den Lagerböcken
(7a, b) gelagert sind.
8. Verbindungseinheit (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verbindungsteil (3), insbesondere die Rückstellelemente, so ausgelegt sind, dass
ein um die Schwenkachsen (17a, b) am einen Ende der Verbindungseinheit (3), also an
der dortigen Gleitkufe (2a), durch Aufkanten aufgebrachtes Drehmoment ein resultierendes
Drehmoment der Verbindungseinheit (3) um diese Schwenkachsen (17a, b) von mindestens
60%, besser 70% des aufgebrachten Drehmomentes bewirkt, wodurch der andere Lagerbock
und die andere Gleitkufe (2b) nach unten gegen den Untergrund gepresst wird.
9. Verbindungseinheit (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Verbindungseinheit (3), insbesondere die Rückstellelemente, so ausgelegt sind,
dass für das Aufkanten eines Lagerbockes gegenüber den Querstreben über einen Bereich
des Aufkantwinkels von 10° bis 70° das benötigte höchste Drehmoment in diesem Bereich
um maximal 50%, besser maximal 20%, besser maximal 10% über dem in diesem Aufkantbereich
benötigten niedrigsten Drehmoment liegt, und/oder
- die Gummizylinder als Rückstellelemente eine Shore-Härte von 30 bis 70 aufweisen
bei einem Durchmesser von 20 mm - 40 mm und einer axialen Länge von 15 mm bis 40 mm
und an einer Verbindungseinheit (3) zwei oder drei Gummielemente verbaut sind, und/oder
- die Schwenkachsen (17a, b) um 10 bis 20 mm, insbesondere um 15 mm, zueinander versetzt
sind.
10. Verbindungseinheit (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der insbesondere gemeinsame Lagerbock (7a, b) eine Basisplatte umfasst, die ausgelegt
ist zum Verklemmen zwischen der Sohle eines in einer Skibindung gehaltenen Skischuhs
und der Oberseite der Bindung oder des Skis, und/oder
- die Verbindungseinheit (3) vom Verschwenken der beiden Querstreben (5a, b) aus der
Normallage gegenüber ihrem insbesondere gemeinsamen Lagerbock (7a, b) eine Schrittverschiebung
dieses Lagerbocks (7a, b) gegenüber dem Lagerbock (7a, b) am anderen Ende der Verbindungseinheit
(3) bewirkt, die einstellbar, und insbesondere auf Null einstellbar, ist, insbesondere
durch Veränderung des Abstandes der Schwenkachsen (17a, b) am selben Ende der Verbindungseinheit
(3).
11. Wintersportgerät (1) mit
- zwei Gleitkufen (2a, b), auf denen der Benutzer mit jeweils einem Schuh befestigt
ist,
- jeweils einer Verbindungseinheit (3a, b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
vor und hinter den Schuhen, die die beiden Gleitkufen (2a, b) miteinander verbinden.
12. Wintersportgerät (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die vordere und hintere Verbindungseinheit (3a, b) identisch sind, ggf. ausgenommen
die Anzahl oder Härte der Rückstellelemente, und/oder
- die Schrägstellungen der Schwenkachsen (17a, b) der vorderen und hinteren Verbindungseinheiten
(3a, b) gegenläufig sind und insbesondere gegenüber der Längsrichtung (10) der Gleitkufen
(2a, b) zur Skimitte (20), also zum Skischuh hin, ansteigen, und/oder
- die Summe der Rückstellkräfte der Rückstellelemente in der hinteren Verbindungseinheit
größer ist als in der vorderen Verbindungseinheit, insbesondere in jedem Auslenkungszustand
und insbesondere bei der Anordnung der Verbindungseinheiten mit zur Skimitte hin ansteigenden
Schwenkachse der Verbindungseinheiten, und/oder
- insbesondere gemeinsame Lagerböcke (7a, b) an den beiden Enden (6a, b) der Verbindungseinheiten
(3a, b) ausgelegt sind zum Befestigen an den vorderen und hinteren Bindungsbacken
(15a, b) einer Skibindung und/oder an den vorderen und hinteren Teilen einer zwischen
Skibindung und Ski vorhandenen Bindungsplatte (14a, b) und/oder dem vorderen und hinteren
Ende eines Skischuhs.
13. Wintersportgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- bei einem Wintersportgerät (1) mit zwei Verbindungseinheiten (3a, b) bei einem durch
Aufkanten des einen Skis erzeugten Drehmoment von 50 Nm durch die Verbindungseinheiten
(3a, b)die andere Gleitkufe mit mindestens 140 Newton, besser mindestens 150 Newton,
besser mindestens 160 Newton nach unten gegen den Untergrund gepresst wird, insbesondere
bei einer Länge der Verbindungseinheiten (3a, b) von 260 mm bis 280 mm, insbesondere
270 mm, und/oder
- für ein Aufkanten der einen Gleitkufe (2a), insbesondere um einen Aufkantwinkel
von 70°, bei zugelassener Schrittverschiebung der anderen Gleitkufe (2b) in Längsrichtung
nur 30% bis 50%, insbesondere 35% bis 45% desjenigen Drehmoments benötigt wird, als
bei Verhinderung der Längsverschiebung der anderen Gleitkufe (2b).
(Bindungsplatte als Schiene)
14. Wintersportgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Bindungsplatte (14a, b) vom schuhvorderen zum schuhhinteren Bindungsbacken (14a,
b) durchgeht und insbesondere nur im mittleren Bereich längsfest mit der Gleitkufe
(2a, b) verschraubt ist, am vorderen und hinteren Ende dagegen in vertikaler Richtung
fest, jedoch längsbeweglich mit der Gleitkufe (2a, b) verschraubt ist und insbesondere
als Längsschiene (19) ausgebildet ist, und/oder
- die insbesondere gemeinsamen Lagerböcke (7a, b) an der Bindungsplatte (14a, b),
insbesondere der Längsschiene (19), längsfest fixiert, jedoch gegenüber der Bindung
um eine Querachse (11) bei Durchbiegen der Gleitkufe (2a, b) leicht verschwenkbar
sind.
(Querstreben nicht an Grundplatte/Längsschiene)
15. Wintersportgerät (1) nach einem der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die insbesondere gemeinsamen Lagerböcke (7a, b) an den freien Enden (6a, b) einer
insbesondere unter dem Skischuh verlaufenden Längsstrebe (18) befestigt sind, die
gegenüber der Bindung, insbesondere der Bindungsplatte (14a, b), nur im mittleren
Bereich fixiert ist, und/oder
- die Längsschiene (19) ein nach unten oder oben offenes U-Profil ist und die Längsstrebe
(18) im freien Innenraum der Längsschiene (19) angeordnet ist.
(Nachrüstbarkeit)
16. Wintersportgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Verbindungseinheiten (3a, b) sowie die Gleitkufen (2 a, b) und deren Bindungen
so ausgebildet sind, dass die Verbindungseinheiten (3a, b) schnell und exakt montiert
und demontiert sowie wahlweise ihre Schwenkachsen (17a, b) zur Skimitte (20) hin ansteigend
oder abfallend montiert werden können, und/oder
- die insbesondere gemeinsamen Lagerböcke (7a, b) an ihrer Unterseite Gegenführungselemente
(22) aufweisen zum Aufschieben auf die Führungselemente (21) der Längsschienen (19),
auf die auch die Bindung (15) aufgeschoben wird, und/oder
- die Längsfixierung durch eine Verbindung des insbesondere gemeinsamen Lagerbockes
(7a, b) gegenüber dem vorderen und hinteren Ende der Bindung (15) erfolgt, welches
flexibel um eine Querachse (11) ist.
17. Wintersportgerät (1) nach einem der Ansprüche 11-16,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die insbesondere gemeinsamen Lagerböcke (7a, b) an oder auf den freien Enden (6a,
b) der an der Bindung bzw. Bindungsplatte (14a, b) verbleibenden Längsstreben (18)
verschraubbar oder verrastbar sind, und/oder
- an den Querstreben (5a, b) zwischen den beiden Gleitkufen (2a, b) eine in Längsrichtung
(10) durchgehende weitere mittlere Gleitkufe (2c) befestigt ist, die insbesondere
eine geringere Länge und größere Breite als die übrigen Gleitkufen (2a, b) besitzt
und insbesondere an beiden Enden nach oben gebogen ist.