(19)
(11) EP 2 022 708 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.02.2009  Patentblatt  2009/07

(21) Anmeldenummer: 08012433.2

(22) Anmeldetag:  10.07.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B62D 33/06(2006.01)
B60P 3/32(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 08.08.2007 DE 102007037456

(71) Anmelder: MAN Nutzfahrzeuge Aktiengesellschaft
80976 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Mederle, Günther, Dipl.-Ing.
    85051 Ingolstadt (DE)
  • Hauer, Thomas
    85244 Röhrmoos (DE)

   


(54) Schlafliegen-Rahmen für Schlafliegen von Fahrerhäusern von Nutzfahrzeugen


(57) Die Erfindung betrifft einen Schlafliegen-Rahmen für Schlafliegen von Fahrerhäusern von Nutzfahrzeugen, insbesondere Lastkraftwagen. Erfindungsgemäß ist der Rahmen (2) mehrteilig aus einzelnen miteinander verbindbaren Rahmenteilen (5, 6, 7, 8) aufgebaut, wobei bevorzugt in vorgegebenen Rahmenteilen Funktionselemente integriert sind. Diese Rahmenteile sind dann bevorzugt im Druckgussverfahren hergestellt, während der Rest der Rahmenteile durch Strangpressprofile gebildet sein kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlafliegen-Rahmen von Fahrerhäusern von Nutzfahrzeugen, insbesondere von Lastkraftwagen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] In Fernverkehr-Fahrerhäusern können bis zu zwei Schlafliegen eingebaut werden. Diese Schlafliegen werden in der Regel hinter den Sitzen übereinander angeordnet. Sowohl die untere als auch die obere Schlafliege können hochklappbar ausgeführt sein. Die Schlafliegen bestehen im Regelfall aus einem Tragrahmen bzw. Bettrahmen mit einem Lattenrost als Unterfederung sowie einer auf dem Lattenrost aufliegenden Matratze. Für unterschiedliche Modelle von Fahrzeugen werden regelmäßig auch unterschiedliche Arten bzw. Größen von Schlafliegen benötigt, wobei zudem, im Gegensatz zu herkömmlichen Betten, eine größere Funktionalität bzw. sichere Fixierung der Schlafliege im Fahrerhaus erforderlich ist, was eine Vielzahl weiterer Bauteile bzw. Funktionselemente erforderlich macht, um eine qualitativ hochwertige Schlafliege zur Verfügung zu stellen.

[0003] Für unterschiedliche Fahrerhäuser von Nutzfahrzeugen sind somit regelmäßig eine Vielzahl von unterschiedlichen Schlafliegen vorzuhalten.

[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schlafliegen-Rahmen für Schlafliegen von Fahrerhäusern von Nutzfahrzeugen, insbesondere von Lastkraftwagen, zur Verfügung zu stellen, der auf baulich und herstellungstechnisch einfache Weise an unterschiedliche Fahrerhausgegebenheiten von Nutzfahrzeugen anpassbar ist.

[0005] Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0006] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Schlafliegen-Rahmen mehrteilig aus einzelnen miteinander verbindbaren, insbesondere lösbar verbindbaren Rahmenteilen aufgebaut ist. Eine derartige Mehrteiligkeit erlaubt eine flexible und wenig bauteilintensive Anpassung eines Rahmens an unterschiedliche Fahrerhausgegebenheiten. So können insbesondere in Verbindung mit der gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung vorgesehenen Integration von Funktionselementen in bestimmte Rahmenteile vorteilhaft standardisierte Rahmenteile zur Verfügung gestellt werden, z. B. in Form von Haltern und/oder Aufsteckelementen und/oder Anbindungspunkten und/oder Lagerelementen oder dergleichen, wie sie für nahezu alle Schlafliegenausbildungen erforderlich sind. Dadurch können bestimmte Rahmenteile, insbesondere Rahmenseitenteile eines eine Rechteckform aufweisenden Rahmens, die an Rahmenlängsteile anschließen, zur Verfügung gestellt werden, die in einer Vielzahl von unterschiedlichen Fahrerhäusern verwendet werden können, so dass z. B. zur Längenanpassung lediglich die anderen Rahmenteile, insbesondere die Rahmenlängsteile in unterschiedlicher Größe vorgehalten werden müssen. Grundsätzlich können jedoch auch Funktionselemente aufweisende Rahmenteile, insbesondere Funktionselemente aufweisende Rahmenseitenteile unterschiedlicher Art vorgehalten werden, in denen z. B. unterschiedliche der zuvor genannten Funktionselemente integriert sind, um ein Set von beliebig miteinander kombinierbaren Rahmenteilen auszubilden, so dass eine einfache und individuelle Anpassung an die jeweiligen Fahrerhausgegebenheiten auf einfache Weise möglich ist.

[0007] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Rahmenseitenteile mit den Rahmenlängsteilen mittels einer Steckverbindung verbindbar sind. Mit einer derartigen Steckverbindung lässt sich auf einfache Weise eine funktionssichere Verbindung der unterschiedlichen Rahmenteile herstellen. Gemäß einer bevorzugten konkreten Ausführungsform ist die Steckverbindung durch einen rahmenseitenteilseitigen Steckzapfen ausgebildet, der formschlüssig in eine rahmenlängsteilseitige Steckzapfenaufnahme als weiteren Bestandteil der Steckverbindung eingesteckt werden kann. Zur sicheren Fixierung dieser Steckverbindung kann ferner vorgesehen sein, dass diese mittels einer zusätzlichen Sicherheitseinrichtung, insbesondere mittels einer Sicherungsschraube und/oder mittels eines Sicherungssplintes, fixiert ist. Die Fixierung kann hier z. B. konkret durch eine quer zur Steckrichtung durch den Steckzapfen und die Steckzapfenaufnahme gesteckte Sicherungsschraube oder Sicherungssplint gebildet sein.

[0008] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die keine Funktionselemente aufweisende Rahmenteile, bevorzugt die Rahmenlängsteile durch herstellungstechnisch einfache und preiswerte Strangpressprofile gebildet, insbesondere durch Leichtmetall-Strangpressprofile. Grundsätzlich bestünde aber auch die Möglichkeit, anstelle von Leichtmetall ein Kunststoffmaterial vorzusehen. Mit einem derartigen Strangpressprofil als Rahmenteil lassen sich auf einfache und preiswerte Weise unterschiedliche Ausgestaltungen und Formgebungen der Rahmenprofile realisieren.

[0009] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist ferner vorgesehen, dass die die Funktionselemente aufweisenden Rahmenteile, insbesondere die Rahmenseitenteile, als Gussbauteile, bevorzugt als Druckgussbauteile ausgebildet sind. Dies hat den Vorteil, dass mittels eines derartigen Gussverfahrens die Funktionselemente in einfacher Weise integral mit den Rahmenteilen ausgebildet werden können. Bevorzugtes Material ist hier ebenfalls wiederum ein Leichtmetall. Grundsätzlich ist auch die Verwendung von Kunststoff möglich.

[0010] Der Ausbildung von Rahmenteilen durch Strangpressprofile bzw. durch Gussbauteile liegt die allgemeine Idee zugrunde, dass diejenigen Rahmenteile, die keine integral damit ausbildbaren Funktionselemente aufweisen, in einfacher und preiswerter Weise durch Strangpressen hergestellt werden sollen, während die die Funktionselemente integral aufweisenden Rahmenteile dagegen im demgegenüber etwas aufwändigeren Gussverfahren, insbesondere Druckgussverfahren hergestellt werden sollen, da mittels einem derartigen Gießverfahren die Funktionsintegration auf einfache und preiswerte Weise möglich ist.

[0011] Zur Ausbildung einer Schlafliege ist der Rahmen form- und/oder kraftschlüssig, wie bereits zuvor erwähnt, mit einem Lattenrost verbunden, auf dem wiederum eine Matratze aufgelegt ist. Diese Matratze kann dann wieder form- und/oder kraftschlüssig mit dem Rahmen und/oder dem Lattenrost verbunden sein.

[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert.

[0013] Es zeigen:
Fig. 1
schematisch eine perspektivische Draufsicht auf eine Schlafliege mit erfindungsgemäßem Rahmen,
Fig. 2
schematisch eine auseinandergezogene, perspektivische Darstel- lung des erfindungsgemäßen Rahmens, und
Fig. 3
eine vergrößerte Detailansicht des Funktionselemente aufweisenden Rahmenseitenteils.


[0014] In der Fig. 1 ist schematisch und perspektivisch eine Schlafliege 1 gezeigt, die einen Rahmen 2 aufweist, in den ein Lattenrost 3 eingesetzt ist. Ferner ist ein im Rahmen 2 eine Matratze 4 eingesetzt. Sämtliche Bauteile sind bevorzugt miteinander form- und/oder kraftschlüssig verbunden.

[0015] Wie dies insbesondere der Fig. 2 entnommen werden kann, besteht der erfindungsgemäße Rahmen 2 mehrteilig aus einzelnen miteinander verbindbaren Rahmenteilen, nämlich zwei zur Ausbildung einer Rechteckform des Rahmens 2 parallel zueinander verlaufenden und voneinander einen vorgegebenen Abstand aufweisenden Rahmenlängsteilen 5, 6 sowie aus zwei an die Rahmenlängsteile 5, 6 anschließenden Rahmenseitenteilen 7, 8, die im vorliegenden Beispielfall die Stirnseitenteile ausbilden.

[0016] Die beiden Rahmenlängsteile 5, 6 weisen eine gleiche Länge auf und sind im Spritzgussverfahren hergestellte Profilteile, vorzugsweise aus Leichtmetall.

[0017] Die beiden Rahmenseitenteile 7, 8 sind dagegen, wie dies insbesondere aus der Fig. 3 hervorgeht, als Druckgussteile ausgebildet, die eine Reihe von nachfolgend noch näher beschriebenen Funktionselementen in integraler Weise aufweisen. Die Rahmenseitenteile 7, 8 sind jeweils mittels zweier Steckverbindungen 9 mit den Rahmenlängsteilen 5, 6 verbunden. Konkret ist hierzu an den Rahmenseitenteilen 7, 8 jeweils endseitig ein Steckzapfen 10 angeformt, der im in der Fig. 1 dargestellten montierten Zustand formschlüssig in eine Steckzapfenaufnahme 11 eingreift, die an den beiden Endbereichen der Rahmenlängsteile 5, 6 ausgebildet ist.

[0018] Zur Fixierung der Steckverbindung 9 kann zudem vorgesehen sein, diese mittels einer zusätzlichen Schraubverbindung zu sichern. Eine derartige Schraubverbindung 12 ist schematisch in der Fig. 1 eingezeichnet.

[0019] Wie dies insbesondere der Fig. 3 entnommen werden kann, sind an den Rahmenseitenteilen 7, 8, die bevorzugt als Gleichteile ausgebildet sind, Funktionselemente integral im Druckgussverfahren mitangeformt, hier beispielsweise Durchgangslöcher bzw. Anschraubpositionen 13, 14 für den Lattenrost 3, ein Lagerbolzen 15 für eine vordere Liegenlagerung, Anbindungspunkte 16, 17, 18 für Gasfedern sowie Anschraubpunkte 19, 20 der Schlafliege an einem hinteren Liegenlager.


Ansprüche

1. Schlafliegen-Rahmen für Schlafliegen von Fahrerhäusern von Nutzfahrzeugen, insbesondere Lastkraftwagen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rahmen (2) mehrteilig aus einzelnen miteinander verbindbaren Rahmenteilen (5, 6, 7, 8) aufgebaut ist.
 
2. Rahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine vorgegebene Anzahl von Rahmenteilen (5, 6, 7, 8) eine vorgegebene Anzahl von Funktionselementen (10, 13 bis 20) aufweist.
 
3. Rahmen nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (2) eine Rechteckform aufweist mit zwei Rahmenlängsteilen (5, 6) sowie daran anschließenden Rahmenseitenteilen (7, 8) als Stirnseitenteile.
 
4. Rahmen nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionselemente (10, 13 bis 20) an den Rahmenseitenteilen (7) ausgebildet sind.
 
5. Rahmen nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Funktionselemente Halter- und/oder Aufsteckelemente und/oder Anbindungspunkte und/oder Lagerelemente, insbesondere Lattenrostauflagen und/oder Schraublöcher (13, 14) zur Lattenrostfixierung und/oder Lagerbolzen (15) für eine Liegenlagerung und/oder Anbindungselemente (16, 17, 18) für Gasfedern und/oder Anschraubpunkte (19, 20) für eine Liegenlagerung, vorgesehen sind.
 
6. Rahmen nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenseitenteile (7, 8) mit den Rahmenlängsteilen (5, 6) mittels einer Steckverbindung (9) verbindbar sind.
 
7. Rahmen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckverbindung (9) einen rahmenseitenteilseitigen Steckzapfen (10) aufweist, der formschlüssig in eine rahmenlängsteilseitige Steckzapfenaufnahme (11) einsteckbar ist.
 
8. Rahmen nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckverbindung (9) mittels wenigstens einer Sicherheitseinrichtung (12), insbesondere mittels einer Sicherungsschraube und/oder mittels eines Sicherungssplintes, fixierbar ist.
 
9. Rahmen nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die keine integral bzw. materialeinheitlich damit ausgebildeten Rahmenteile, insbesondere Rahmenlängsteile (5, 6), durch Strangpressprofile gebildet sind, insbesondere durch Leitmetall-Strangpressprofile.
 
10. Rahmen nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die integral bzw. materialeinheitlich damit ausgebildeten Rahmenteile, insbesondere Rahmenseitenteile (7, 8), durch Gussbauteile, bevorzugt Druckgussbauteile, höchst bevorzugt Leichtmetall-Druckgussbauteile gebildet sind.
 
11. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (2) zur Ausbildung einer Schlafliege (1) form- und/oder kraftschlüssig mit einem Lattenrost (3) verbunden ist, auf den wiederum eine Matratze (4) aufgelegt ist, die vorzugsweise form- und/oder kraftschlüssig mit dem Rahmen (2) und/oder dem Lattenrost (3) verbunden ist.
 




Zeichnung