[0001] Die Erfindung betrifft ein Prallkühlelement sowie eine Heißgaskomponente für eine
Gasturbine mit einer zur kühlenden Wand, welche zumindest teilweise einen Hohlraum
begrenzt und welcher ein Prallkühlelement gegenüber liegt.
[0002] Aus dem allgemeinen Stand der Technik ist als eine Heißgaskomponente beispielsweise
eine Turbinenleitschaufel bekannt, die ein zu kühlendes Schaufelblatt aufweist. Das
Schaufelblatt weist im Inneren einen Hohlraum auf, welcher von der Schaufelblattwand
umgeben ist. Die Schaufelblattwand ist außenseitig von einem Heißgas umströmbar. Damit
das Material der Turbinenschaufel den hohen Heißgastemperaturen standhalten kann,
ist es bekannt, die Turbinenschaufel mittels einer Prallkühlung zu kühlen. Hierzu
ist im Hohlraum ein Prallkühlelement vorgesehen. Das Prallkühlelement liegt unter
Abstand den Innenseiten des Hohlraums gegenüber und weist eine Vielzahl von in einem
Muster angeordneten Prallkühlöffnungen auf, wodurch ein im Inneren des Prallkühlelements
strömendes Kühlfluid strahlenartig senkrecht auf die Innenfläche der Schaufelwand
aufprallen kann. Das aufprallende Kühlmittel gelangt somit in einen innigen Kontakt
mit der zu kühlenden Wand und entnimmt ihr Wärmeenergie. Nach erfolgter Prallkühlung
strömt das Kühlmittel entlang der zu kühlenden Wand und verlässt an geeigneter Stelle
den Zwischenraum zwischen dem Prallkühlelement und Schaufelwand. Bei den aus dem Stand
der Technik bekannten Prallkühlelementen handelt es sich im Wesentlichen um Bleche,
die in den Hohlraum eingesetzt sind.
[0003] Die Turbinenleitschaufel ist in der Regel gegossen und somit in einem Gießverfahren
hergestellt worden, so dass diese im Wesentlichen einstückig ausgebildet ist. Die
blechartigen Prallkühlelemente werden nach dem Guss der Turbinenschaufel in diese
eingesetzt. Anschließend werden beide Teile miteinander verschweißt, damit ein sicherer
Sitz des Prallkühlelements in der Leitschaufel gewährleistet ist. Aufgrund der damit
vorhandenen Verbindungen zwischen Turbinenleitschaufel und Prallkühlelement heizt
sich das Prallkühlelement beim Betrieb auf. Hierdurch kann bereits vor dem Ausströmen
des Kühlmittels durch die Prallkühlöffnungen eine geringfügige Aufheizung des Kühlmittels
erfolgt, was die Kühleffizient verringern kann.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Heißgaskomponente,
welche besonders effizient kühlbar ist.
[0005] Die Aufgabe wird mit einem Prallkühlelement gelöst, welches im Wesentlichen keramisch
ist. Das im Wesentlichen keramische Prallkühlelement kann der zu kühlenden Wand einer
Heißgaskomponente unter Abstand gegenüberliegen, ohne sich wesentlich zu erwärmen.
Eine vorzeitige Erwärmung des im Inneren strömenden Kühlfluids kann so verhindert
werden.
[0006] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass anstelle eines metallischen Prallkühlelements
auch ein keramisches Prallkühlelement der zu kühlenden Wand gegenüber angeordnet sein
kann. Die Verwendung eines keramischen Prallkühlelements bringt mehrere Vorteile mit
sich: Die Wechselwirkung zwischen der Keramik und des Kühlmittels ist wesentlich geringer
als bei einem Prallkühlelement aus Metall. Dementsprechend kann die Aufheizung des
Kühlmittels noch vor dessen Ausblasung durch Prallkühlöffnungen verringert werden.
Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn das Kühlmittel innerhalb des Prallkühlelements
einen vergleichsweise langen Weg zurücklegen muss. Aufgrund der verminderten Aufheizung
kann Kühlmittel insgesamt eingespart werden. Darüber hinaus kann mittels der Verwendung
einer Keramik ein in seiner Struktur komplexeres Prallkühlelement bzw. Prallkühleinsatz
hergestellt werden als bei der Verwendung von Blechen oder Metallen. Ferner kann die
Herstellung von keramischen Prallkühlelementen aus Keramik insbesondere bei der Verwendung
von komplexen Strukturen preiswerter sein als bei metallischen Prallkühlelementen.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Vorzugsweise sind zur Beabstandung von Prallkühlelement und der Innenseite der zu
kühlenden Wand Abstandshalter vorgesehenen, die am Prallkühlelement angeordnet sind.
Aufgrund der einfacheren Herstellbarkeit von in ihrer Struktur komplexeren Keramiken
ist es besonders einfach, die zur Beabstandung vorgesehenen Abstandshalter auch an
dem Prallkühlelement anzuordnen. Sofern die Heißgaskomponente eine gegossen hergestellte
Turbinenlaufschaufel oder Turbinenleitschaufel ist, kann die Gießvorrichtung und der
Guss selber hierdurch weiter vereinfacht werden. Sofern erforderlich, kann die Keramik
auch die Festigkeit verstärkende Fasern aufweisen.
[0009] Zweckmäßigerweise kann die Heißgaskomponente als Turbinenlaufschaufel, als Turbinenleitschaufel,
als Führungsringelement, als Plattform oder metallisches Brennkammerhitzeschild ausgebildet
sein. Führungsringelemente liegen den freien Enden von Laufschaufeln gegenüber und
begrenzen in der Turbineneinheit den Heißgaspfad teilweise. Plattformen können Teile
von Turbinenlaufschaufeln bzw. Turbinenleitschaufeln sein, an denen sich üblicherweise
das aerodynamisch gekrümmte Schaufelblatt anschließt. Metallische Brennkammerhitzeschilder
können in einer Brennkammer einer stationären Gasturbine Verwendung finden, um Heißgas
zu führen und eine Tragstruktur vor unzulässig hoher Temperatur zu schützen. Aufgrund
der vorgenannten Vorteile ist es zweckmäßig, dass eine Gasturbine mit einer Heißgaskomponente
vorgenannter Art ausgestattet ist.
[0010] Weitere Vorteile und weitere Merkmale werden anhand der Figurenbeschreibung aufgezeigt.
[0011] Es zeigen:
- FIG 1
- den Längsschnitt durch eine Turbinenleitschaufel mit einem erfindungsgemäßen Prallkühleinsatz,
- FIG 2
- den Querschnitt durch eine Turbinenleitschaufel gemäß FIG 1 und
- FIG 3
- ein keramisches Prallkühlelement in einer Seitenansicht.
[0012] Als eine Heißgaskomponente 10 ist in FIG 1 eine Turbinenleitschaufel 12 in einem
Längsschnitt dargestellt. Die Turbinenleitschaufel 12 umfasst im Wesentlichen ein
aerodynamisch gekrümmtes Schaufelblatt 14, welches sich von einer Vorderkante 16 zu
einer Hinterkante 18 erstreckt. Das Schaufelblatt 14 umfasst eine Druckseitenwand
20 sowie eine Saugseitenwand 22. Im Inneren des Schaufelblatts 14 sind zwei Hohlräume
24, 26 vorgesehen. Im vorderen, d.h. nahe der Vorderkante 16 angeordneten Hohlraum
24 ist ein Prallkühlelement 28 eingesetzt. An den - bezogen auf die Einbaulage der
Leitschaufel in einer Gasturbine - inneren und äußeren Enden des Schaufelblatts 14
sind Plattformen 23, 25 vorgesehen, die den ringförmigen Heißgaspfad der Gasturbine
radial innen und außen teilweise begrenzen.
[0013] Im Gegensatz zum Stand der Technik ist das Prallkühlelement 28 im Wesentlichen keramisch.
Das heißt, dass das Prallkühlelement 28 als Hauptbestandteil eine Keramik aufweist.
Es handelt sich also nicht um ein metallisches Prallkühlelement mit einer keramischen
Beschichtung. Sofern erforderlich, kann die Keramik zudem Versteifungselemente wie
Fasern oder ähnliche Strukturen aufweisen. Das in den Hohlraum 24 eingesetzte Prallkühlelement
28 liegt der zu kühlenden Schaufelwand 20, 22 unter Abstand gegenüber. Zwischen der
zu kühlenden Schaufelwand 20, 22 und dem Prallkühlelement 28 ist somit ein Zwischenraum
30 vorgesehen, durch den das im Inneren der Keramik strömende Kühlmittel durch im
Prallkühlelement 28 vorgesehene Öffnungen 32 strahlenartig ausströmen kann. Das aus
den Prallkühlöffnungen 32 ausströmende Kühlmittel trifft im Wesentlichen senkrecht
auf die Innenseite der zu kühlenden Wand 20, 22 der Turbinenleitschaufel. Dabei wird
die Wand 20, 22 in bekannter Art und Weise gekühlt. Anschließend kann das im Zwischenraum
30 vorhandene Kühlmittel aus diesem abströmen. Anstelle von dediziert vorgesehenen
Prallkühlöffnungen 32 ist es auch möglich, dass die Keramik als poröse Keramik ausgebildet
ist, so dass die Porosität das Ausbilden von den auf die zu kühlende Wand 20, 22 auftreffenden
Kühlluftstrahlen ermöglicht.
[0014] Um den Zwischenraum zwischen keramischem Prallkühlelement 28 und der zu kühlenden
Wand 20,22 zu erhalten, umfasst das keramische Prallkühlelement 28 auf seiner Oberfläche
verteilte, in Mustern angeordnete Abstandshalter 34. Diese sind in FIG 3 schematisch
skizziert.
[0015] Insgesamt wird mit der Erfindung ein im Wesentlichen keramisches Prallkühlelement
28 für eine Heißgaskomponente 10 einer Gasturbine angegeben, bei der die Aufheizung
von im Prallkühlelement 28 strömenden Kühlmittel noch vor dessen Ausblasung durch
Prallkühlöffnungen 32 verringt werden kann. Hierdurch gelangt kühleres Kühlmittel
zum Einsatz als bei im Stand der Technik verwendeten metallischen Prallkühlelementen.
1. Prallkühlelement (28) für eine Heißgaskomponente (10),
dadurch gekennzeichnet, dass
es im Wesentlichen keramisch ist.
2. Heißgaskomponente (10) für eine Gasturbine
mit einer zur kühlenden Wand (20, 22), welche zumindest teilweise einen Hohlraum (24,
26) begrenzt, in dem ein der Wand (20, 22) gegenüberliegendes Prallkühlelement (28)
nach Anspruch 1 vorgesehen ist.
3. Heißgaskomponente (10) nach Anspruch 2,
bei dem die zur Beabstandung vorgesehenen Abstandshalter (34) zwischen der zur kühlenden
Wand (20, 22) und dem Prallkühlelement (28) an letztgenanntem angeordnet sind.
4. Heißgaskomponente (10) nach Anspruch 2 oder 3,
bei der die Keramik Fasern aufweist.
5. Heißgaskomponente (10) nach Anspruch 2, 3 oder 4, ausgebildet als Turbinenlaufschaufel,
Turbinenleitschaufel (12), Führungsringelement, Plattform oder Brennkammerhitzeschild.
6. Gasturbine mit einer Heißgaskomponente (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 5.