[0001] Die Erfindung betrifft einen Filterbeutel mit einer Halteplatte, wobei zumindest
ein Teilbereich des Filterbeutels in unbelastetem Zustand an der Halteplatte anliegt.
[0002] Filterbeutel der in Rede stehenden Art sind bekannt und finden insbesondere Anwendung
in Staubsaugern, weiter insbesondere in Haushalts-Staubsaugern, zur Filtrierung der
staub- und schmutzbehafteten Saugluft im Staubsaugerbetrieb. In unbelastetem Zustand,
das heißt im nicht saugluftbeaufschlagten Zustand des Filterbeutels, kann, insbesondere
in Abhängigkeit vom Füllgrad des Filterbeutels ein Teilbereich desselben an der Halteplatte
anliegen derart, dass die Einströmöffnung der Halteplatte zumindest partiell überdeckt
ist. Dieser Zustand kann auch nach Einsetzen eines neuen, unbenutzten und noch in
einer zumindest teilgefalteten Stellung vorliegenden Beutel vorliegen. Dies kann zu
einer Funktionsstörung bei Inbetriebnahme des den Filterbeutel aufnehmenden Geräts,
beispielsweise Staubsaugers führen.
[0003] Im Hinblick auf den bekannten Stand der Technik wird eine technische Problematik
der Erfindung darin gesehen, einen Filterbeutel der in Rede stehenden Art funktionssicherer
auszugestalten.
[0004] Diese Problematik ist zunächst und im wesentlichen dadurch gelöst, dass der Teilbereich
mit einem Hebelabschnitt versehen ist, zur Aufstellung des Filterbeutels in einem,
in eine Filterbeutelkammer eingesetzten Zustand. Über den vorgesehenen Halteabschnitt
ist der Teilbereich des Filterbeutels zumindest so von der Halteplatte beabstandbar,
dass ein ordnungsgemäßer Betrieb gesichert ist. Der Teilbereich wird über den Hebelabschnitt
zumindest in eine Stellung verlagert, die die Inbetriebnahme des Gerätes, insbesondere
des mit dem Filterbeutel versehenen Staubsaugers ordnungsgemäß zulässt, wobei weiter
der Teilbereich nach einer Verlagerung über den Hebelabschnitt durchaus durch die
im Betrieb auf den Filterbeutel einwirkende Luftströmung weiter aufgestellt werden
kann. Es ist jedenfalls über Verlagerung mittels des Hebelabschnitts eine das erste
Einströmen bei Inbetriebnahme verhindernde Stellung des Beutelteilbereiches ausgeschlossen.
Der Hebelabschnitt kann in einfachster Ausgestaltung zur Handbedienung ausgeformt
sein, um so dem Benutzer insbesondere vor einem Ersteinsetzen des Filterbeutels in
die Filterbeutelkammer ein Aufstellen des Teilbereiches des Filterbeutels zu erleichtern.
Alternativ oder auch kombinativ hierzu kann der Teilbereich auch so ausgestaltet sein,
dass ein selbsttätiges Aufstellen insbesondere des Teilbereiches des Filterbeutels
erreicht wird, so weiter beispielsweise im Zusammenhang mit einem Einsetzen des Filterbeutels
in die Kammer, was durch geeignete konstruktive Maßnahmen in der Kammer oder aber
auch unmittelbar an dem Beutel erreicht sein kann.
[0005] Die vorgeschlagene Lösung erweist sich insbesondere bei Filterbeuteln von Vorteil,
deren Halteplattenöffnung von einer Klappe im unbelasteten Zustand verschlossen ist.
Durch das Aufstellen insbesondere des Teilbereiches des Filterbeutels wird der Klappe
Raum gegeben, um im Betriebszustand aufzuschwenken, was ohne Aufstellen des Teilbereiches
nicht oder zumindest nicht im Sinne eines ordnungsgemäßen Betriebs durch das Aufliegen
des Teilbereiches auf der Klappe möglich ist.
[0006] Weitere Merkmale der Erfindung sind nachstehend, auch in der Figurenbeschreibung,
oftmals in ihrer bevorzugten Zuordnung zum Gegenstand des Anspruches 1 oder zu Merkmalen
weiterer Ansprüche erläutert. Sie können aber auch in einer Zuordnung zu nur einzelnen
Merkmalen des Anspruchs 1 oder des jeweiligen weiteren Anspruchs oder jeweils unabhängig
von Bedeutung sein.
[0007] So ist in einer Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes vorgesehen, dass der Hebelabschnitt
an der Halteplatte angelenkt ist. Es ist so eine definierte Schwenkachse für den Hebelabschnitt
vorgesehen. Weiter ist der Hebelabschnitt zufolge dieser Ausgestaltung unverlierbar
mit der Halteplatte des Filterbeutels verbunden. Weiter kann der Hebelabschnitt so
an der Halteplatte angelenkt sein, dass eine Zwangsaufstellung durch Hebelverlagerung
im Zuge des Einsetzens des Filterbeutels in die Filterbeutelkammer erreicht ist. Weiter
kann der Hebelabschnitt als gesondertes Teil über übliche Anlenkungen an der Halteplatte
befestigt sein, so weiter beispielsweise unter Nutzung einer üblichen Scharnierausbildung.
Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, insbesondere bei als Kunststoffspritzteil
hergestellten Halteplatten den Hebelabschnitt einstückig, materialeinheitlich mit
der Halteplatte auszuformen und die Anlenkung beispielsweise durch eine Materialverjüngung
in Art eines Filmscharniers auszubilden. Auch kann der Anlenkungsbereich zwischen
Hebelabschnitt und Halteplatte bei Ausbildung als Kunststoffspritzteil durch eine
zweite, insbesondere weichere Kunststoffkomponente gebildet sein.
[0008] Der Hebelabschnitt ist in bevorzugter Ausgestaltung mit dem Teilbereich des Filterbeutels
in einem Querschnitt durch die Halteplatte betrachtet um einen Winkel von 10 Grad
oder mehr verschwenkbar, so weiter um einen Winkel, der eine genügende Beabstandung
des Teilbereiches zu der Halteplattenöffnung und weiter zu einer möglichen Verschlussklappe
der Halteplatte bietet. Eine darüber hinausgehende mögliche weitere Aufstellung des
Teilbereiches kann dann durchaus durch die durch die Halteplattenöffnung eintretende
Luftströmung erreicht werden, dies im Sinne eines Aufblasens des Filterbeutels. Durch
das Aufstellen mittels des Hebelabschnitts wird im übertragenen Sinne eine Initialzündung
zum Aufstellen des gesamten Filterbeutels erreicht, indem die Halteplattenöffnung
rückwärtig, das heißt zum Beutelinneren hin zumindest annähernd freigelegt wird und
einer gegebenenfalls vorgesehenen Verschlussklappe ein Ausweichraum zum Verschwenken
in Richtung auf die Öffnungsstellung gegeben wird.
[0009] In weiter bevorzugter Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen, dass
der Hebelabschnitt in seine Aufstellstellung vorgespannt ist. Zufolge dieser Ausgestaltung
ist ein selbsttätiges Aufstellen mittels des Hebelabschnittes erreicht. Auf konstruktive
Maßnahmen zum Aufstellen des Hebelabschnitts und über diesen des Filterbeutel-Teilbereiches
in der Filterbeutelkammer kann, wenngleich nicht zwingend, verzichtet werden. Der
gesamte Aufstellmechanismus ist demzufolge Bestandteil des Filterbeutels. Da ein solcher
Filterbeutel in der Regel zur Einmalverwendung ausgelegt ist, das heißt nach vollständigem
Befüllen desselben gegen einen neuen, unbenutzten Filterbeutel ausgewechselt wird,
kann die Vorspannung des Hebelabschnitts so ausgelegt sein, dass diese ggf. nur einmal
wirkt, nämlich in dem Moment, wenn der Filterbeutel erstmalig im unbenutzten Zustand
in die Filterbeutelkammer eingesetzt wird. Entsprechend kann die Vorspannung so eingestellt
sein, dass der Hebelabschnitt lediglich um einen Winkel von beispielsweise 10 bis
20 Grad verschwenkt und den Filterbeutel-Teilbereich aus der Anlage an der Halteplatte
in eine distanzierte Stellung drängt. Zur Vorspannung ist zwischen der Halteplatte
und dem Hebelabschnitt eine wirksame Feder angeordnet. Diese kann beispielsweise durch
entsprechende Materialwahl und konstruktive Ausgestaltung des Anbindungsbereiches
zwischen Hebelabschnitt und Halteplatte allein aus dem Scharnier aufgebaut sein. Dies
weiter beispielsweise durch einteiliges Spritzen von Hebelabschnitt und Halteplatte
in der Aufstellstellung. Alternativ kann auch eine herkömmliche Feder, beispielsweise
Schenkelfeder vorgesehen sein, die einerends beispielsweise gegen die Halteplatte
wirkt und andernends den Hebelabschnitt in Richtung auf die Aufstellstellung beaufschlagt.
Die Federkraft ist bevorzugt so eingestellt, dass diese einerseits groß genug ist
zum Aufstellen von Hebelabschnitt und Beutel-Teilbereich, andererseits aber so gering,
dass im zusammengefalteten Zustand des Filterbeutels eine Stapelung mehrerer solcher
Beutel erreicht werden kann, ohne dass der Hebelabschnitt aufschwenkt.
[0010] Der Hebelabschnitt erstreckt sich bevorzugt insbesondere in einer Ausgangsstellung,
das heißt in einer nicht aufgestellten Stellung, in einer Richtung quer zu seiner
Schwenkachse betrachtet über einen Teilbereich der Halteplatte, liegt entsprechend
in einer Grundstellung annähernd parallel oder unter Einschluss eines spitzen Winkels
von bspw. weniger als 10 Grad zur Halteplatte. Dies erweist sich hinsichtlich der
Höhe des insbesondere im unbenutzten Zustand gefalteten Filterbeutels von Vorteil.
So können mehrere derart ausgestalteter Filterbeutel zur Bevorratung gestapelt werden.
[0011] Der Hebelabschnitt ist zur Ermöglichung der Aufstellung des Filterbeutel-Teilbereiches
mit diesem verbunden, so beispielsweise mit diesem verschweißt oder verklebt, wodurch
eine Zwangsmitnahme des Teilbereiches erreicht ist. In einer bevorzugten Ausgestaltung
des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen, dass der Hebelabschnitt als Bügelarme aufweisender
Bügel ausgebildet ist. Es kann sich jedoch auch um ein plattenförmiges Teil handeln,
darüber hinaus auch um ein stabförmiges Teil. Bei Ausgestaltung des Hebelabschnitts
als Bügel sind die Bügelarme in Richtung der Schwenkachse zueinander beabstandet angeordnet.
Hierbei können weiter die Bügelarme des Bügels zugleich die die Aufstellung erbringenden
Federelemente sein.
[0012] Weiter alternativ zu der Verklebung oder Verschweißung des Hebelabschnitts mit dem
Teilbereich kann letzterer aber auch einen Einsteckabschnitt ausbilden, in welchen
der Hebelabschnitt eingreift, so weiter bei Ausgestaltung des Hebelabschnitts als
Bügel die Bügelarme. Der Einsteckabschnitt ist hierbei beispielsweise taschenartig
ausgeformt, wobei weiter der Hebelabschnitt vollständig oder auch alternativ nur abschnittweise
in dem Einsteckabschnitt, weiter alternativ in mehreren in Längserstreckung der Bügelarme
bzw. des Hebelabschnitts hintereinander angeordneten Einsteckabschnitten einliegt.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass der Hebelabschnitt relativ
zu der Halteplatte in seiner Aufstellstellung verrastbar ist. Diese Ausgestaltung
kann einhergehen mit der vorbeschriebenen Federvorspannung des Hebelabschnittes, kann
jedoch auch ohne eine solche zur Anwendung kommen. Die verrastete Aufstellstellung
kann hierbei manuell erreicht werden durch Benutzereingriff oder alternativ, weiter
auch kombinativ hierzu durch Zwangsverlagerung des Hebelabschnittes im Zuge des Einsetzens
des Filterbeutels in die Filterbeutelkammer. Die Verrastung erfolgt in bevorzugter
Ausgestaltung im Bereich der Scharnieranbindung des Hebelabschnitts an der Halteplatte,
so beispielsweise durch Einfallen eines hebelabschnittseitigen Nockens in eine halteplattenseitige
Ausnehmung.
[0014] Schließlich kann vorgesehen sein, dass der Hebelabschnitt relativ zu der Halteplatte
in seiner zusammengefalteten Stellung verrastbar ist. Auch eine solche Verrastung
kann konstruktiv im Scharnierbereich gelöst sein. Zufolge dieser Ausgestaltung verbleibt
der Hebelabschnitt im unbelasteten Zustand des Filterbeutels, so weiter insbesondere
im unbenutzten Zustand desselben rastgesichert in der annähernd parallel ausgerichteten
Position zur Halteplatte, in welcher der Teilbereich des Filterbeutels innenseitig
an der Halteplatte anliegt. Dies führt zu einer günstigen Bauhöhe des Filterbeutels
im zusammengefalteten Zustand. Die Rastsicherung ist nur willensbetont aufhebbar,
so insbesondere durch Benutzereingriff, darüber hinaus gegebenenfalls auch durch konstruktive
Maßnahmen am Staubsauger, weiter im Bereich der Filterbeutelkammer, wodurch eine Zwangssteuerung
des Hebelabschnittes unter Aufhebung der Rastsicherung in die Aufstellstellung erreicht
werden kann.
[0015] Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung, welche lediglich
Ausführungsbeispiele darstellt, näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung einen stielgeführten Staubsauger mit einer Filterbeutelkammer
zur Aufnahme eines erfindungsgemäßen Filterbeutels;
- Fig. 2
- die Draufsicht auf einen Filterbeutel der in Rede stehenden Art, die zusammengefaltete
Stellung betreffend;
- Fig. 3
- den Schnitt gemäß der Linie III - III in Fig. 2;
- Fig. 4
- den Filterbeutel in perspektivischer Darstellung, die aufgestellte Stellung betreffend;
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung gemäß Fig. 3, jedoch die Stellung gemäß Fig. 4 betreffend;
- Fig. 6
- in perspektivischer Unteransicht eine Halteplatte eines Filterbeutels in einer zweiten
Ausführungsform, bei in strichpunktierter Linienart wiedergegebenem Filterbeutel in
der zusammengefalteten Stellung;
- Fig. 7
- eine der Fig. 6 entsprechende perspektivische Darstellung, jedoch die aufgestellte
Stellung betreffend;
- Fig. 8
- die Herausvergrößerung des mit VIII bezeichneten Bereiches in Fig. 6;
- Fig. 9
- die Herausvergrößerung des mit IX in Fig. 7 bezeichneten Bereiches;
- Fig. 10
- eine weitere perspektivische Unteransicht gegen die Halteplatte, eine dritte Ausführungsform
betreffend.
[0016] Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu Figur 1 ein Staubsauger 1,
insbesondere Haushalts-Staubsauger, welcher als handgeführtes Stielgerät ausgeführt
ist. Dieses weist zunächst ein Basisgerät 2 auf, mit einem nicht dargestellten Elektromotor
für eine Saug-/Gebläse-Einheit. An dem Basisgerät 2 ist eine zur Aufnahme des aufgesaugten
Staubgutes vorgesehene Filterbeutelkammer 3 angedockt. Diese beinhaltet einen Filterbeutel
4.
[0017] Die Stromversorgung des in dem Basisgerät 2 integrierten Elektromotors erfolgt über
ein Elektrokabel 5.
[0018] Weiter besitzt das Basisgerät 2 einen schwanenhalsförmigen Fortsatz, welcher sich
über dem Bereich der Filterbeutelkammer 3 erstreckt. Im Bereich des freien Endes formt
dieser Fortsatz eine Steckaufnahme für einen Stiel 6 des Staubsaugers 1 aus. Im Bereich
des freien Endes des Stieles 6 ist ein Betätigungsgriff 7 vorgesehen. Dieser besitzt
eine daumenbetätigbare Stelleinheit in Form eines Schiebeschalters, über welchen die
Leistung des in dem Basisgerät 2 aufgenommenen Elektromotors einstellbar ist.
[0019] Zur Bodenbearbeitung ist das Basisgerät 2 strömungsmäßig mit einem Vorsatzgerät 8
verbunden. Dieses kann eine eine rotierende Bürste aufweisende Saugdüse sein.
[0020] Der nicht dargestellte Saugmund des Vorsatzgerätes 8 steht strömungsmäßig in Verbindung
mit dem in der Filterbeutelkammer 3 aufgenommenen Filterbeutel 4, wozu ein nicht dargestellter
Strömungskanal das Basisgerät 2 durchsetzt. Endseitig geht dieser Strömungskanal in
einen Anschlussabschnitt über.
[0021] Letzterer ist in einer, in einer Trennebene T zwischen Filterbeutelkammer 3 und Basisgerät
2 ausgebildeten Kassettenaufnahme platziert. Ebenenversetzt hierzu erstreckt sich
eine in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Kunststoffwerkstoff hergestellte
Halteplatte 9 des Filterbeutels 4, die zugeordnet dem Anschlussabschnitt der Saugleitung
eine Durchtrittsöffnung 10 zur Einbringung der staubbeladenen Saugluft besitzt. An
der Halteplatte 9 ist unterseitig, das heißt abgewandt dem basisgeräteseitigen Aufnahmebereich
ein luftdurchlässiger Staubbeutel 12 befestigt. In Betriebsstellung liegt der Filterbeutel
4 in Überkopfstellung in der Filterbeutelaufnahme 3 ein; wird demnach im Saugbetrieb
von unten durch die Durchtrittsöffnung 10 angeströmt.
[0022] Bei Nichtbetrieb, das heißt bei Nicht-Saugluftbeaufschlagung des Filterbeutels 4
ist die Durchtrittsöffnung 10 der Halteplatte 9 beutelinnenseitig zugewandt von einer
Verschlussklappe 11 überdeckt. Diese ist unterseitig der Halteplatte 9 anscharniert.
Die Verlagerung der Verschlussklappe 11 in Öffnungsrichtung erfolgt durch die Saugluftbeaufschlagung.
Die Rückstellung in die Verschlussstellung erfolgt federunterstützt. Zufolge dieser
Ausgestaltung ist der Filterbeutel 4 in Überkopfstellung betreibbar.
[0023] Die Durchtrittsöffnung 10 und entsprechend auch die Verschlussklappe 11 sind im Grundriss
abweichend von einer Kreisform gebildet, so weiter in etwa langgestreckt zungenartig.
Die Scharnierachse x erstreckt sich quergerichtet zu einer Längserstreckung der Verschlussklappe
11, weiter auch quergerichtet zu einer Längserstreckung der Halteplatte 9. Das die
Scharnierachse x bildende Scharnier ist bevorzugt durch eine entsprechende Materialverjüngung
in Art eines Filmscharniers gebildet.
[0024] Die Federbeaufschlagung der Verschlussklappe 11 in Richtung auf die Verschlussstellung
ist erreicht durch eine nicht näher dargestellte Feder, die auf die dem Beutelinnern
zugewandte Verschlussklappe 11 einwirkt.
[0025] Aufgrund der Überkopfanordnung in dem Staubsauger 1 bzw. in der Filterbeutelkammer
ergibt sich im unbelasteten Zustand, das heißt bei Nichtbetrieb des Staubsaugers 1
eine Stellung des Filterbeutels 4 gemäß den Darstellungen in den Figuren 2 und 3,
insbesondere dann, wenn der Filterbeutel 4 nicht oder nur geringfügig mit Staubgut
befüllt ist, darüber hinaus weiter insbesondere im unbenutzten Neuzustand. Wie insbesondere
aus der Schnittdarstellung in Figur 3 zu erkennen, erstreckt sich in diesem unbelasteten
Zustand ein Teilbereich 13 des Staubbeutels 12 annähernd an der Halteplatte 9 anliegend
bzw. mit geringem Abstand zu diesem verlaufend, was die Öffnungsbewegung der Verschlussklappe
11 im Betrieb des Staubsaugers 1 hindern kann. Um der Verschlussklappe 11 ein ungehindertes
Öffnen zu ermöglichen, wird dieser Teilbereich 13 des Staubbeutels 12 vor Inbetriebnahme
des Filterbeutels 4 aufgestellt.
[0026] Hierzu ist ein Hebelabschnitt 14 vorgesehen, der in einer ersten Ausführungsform
gemäß den Darstellungen in den Figuren 1 bis 5 federunterstützt in die Aufstellstellung
belastet ist.
[0027] Der Hebelabschnitt 14 der ersten Ausführungsform ist als Bügel 15 gebildet, aufweisend
parallel zueinander verlaufende Bügelarme 16. Die Enden der Bügelarme 16 sind über
eine Scharnierausbildung 17 an der Halteplatte 9 befestigt, dies im Bereich einer
quer zur Schwenkachse x der Verschlussklappe 11 verlaufenden Längsrandkante der Halteplatte
9. Die sich hieraus ergebende Scharnierachse y des Hebelabschnitts 14 verläuft entsprechend
quergerichtet zur Scharnierachse x der Verschlussklappe 11.
[0028] Die Scharnierausbildung 17 in der ersten Ausführungsform ist bei einstückiger, materialeinheitlicher
Ausbildung von Halteplatte 9 und Bügel 15 erreicht durch eine Materialverjüngung,
wobei weiter eine Herstellung im Kunststoffspritzverfahren bevorzugt ist. Halteplatte
9 und Bügel 15 sind hierbei so gefertigt, dass über die Scharnierausbildung 17 eine
Aufstellneigung des Bügels 15 in eine annähernd senkrechte Position zur Halteplattenebene
erreicht ist. Entsprechend formt die Scharnierausbildung 17 eine Feder 18 aus, die
in der eingeschwenkten Position des Bügels 15 gemäß der Darstellung in Figur 3 eine
Aufstellfederkraft hält. Das freie Ende des Hebelabschnitts 14 bzw. des Bügels 15
liegt in einem wandungsaußenseitig des Staubbeutels 12, insbesondere im Teilbereich
13 gesondert vorgesehenen, taschenartigen Einsteckabschnitt 19 ein.
[0029] Die in Figur 3 gezeigte Stellung von Hebelabschnitt 14 und Teilbereich 13 des Staubbeutels
12 dient zur Verdeutlichung der Lage des Teilbereiches 13 im unbelasteten Zustand,
so beispielsweise in dem Zustand, wie er dem Benutzer bei der Entnahme eines neuen
Filterbeutels 4 aus einer Vorratspackung oder dergleichen vorliegt. Die Federkraft
in der Scharnierausbildung 17 ist in dieser dargestellten Stellung frei gegeben. Die
Zeichnung stellt entsprechend eine Zwischenstellung dar, nach Freigabe der Federkraft.
Die Federkraft kann aber auch willensbetont freigebbar sein, so bspw. durch eine Verrastung
des Hebelabschnitts 14 in der eingeschwenkten Stellung, welche Verrastung zum Beispiel
beim Einsetzen des Filterbeutels 4 in die Kammer 3 aufhebbar ist. So kann weiter bspw.
der Hebelabschnitt 14 als Wippe gebildet sein, mit einem Wippenschenkel, der mit einem
Auslösevorsprung oder dergleichen in der Kammer 3 zusammenwirkt. Eine solche Lösung
ist auch ohne Federbeaufschlagung denkbar.
[0030] Der Hebelabschnitt 14 stellt sich zufolge der hier bevorzugten Federbeaufschlagung
in der Scharnierausbildung 17 bei Wegfall einer den Hebelabschnitt 14 zurückhaltenden
Belastung (beispielsweise durch weitere aufliegende, zusammengefaltete Filterbeutel
4 in einer Vorratspackung oder dergleichen) selbsttätig in die Aufstellstellung gemäß
den Darstellungen in den Figuren 4 und 5, dies unter Mitschleppen des Staubbeutel-Teilbereiches
13. Es ergibt sich hiernach im Beutelinnern zugeordnet der Unterseite der Halteplatte
9 genügend Raum zum ungehinderten Aufstellen der Verschlussklappe 11 im Staubsaugerbetrieb.
Die Aufstellstellung des Hebelabschnitts 14 kann anschlagbegrenzt sein. In einfachster
Ausgestaltung ist die Aufstellbewegung des Hebelabschnittes 14 allein durch die Federkraft
bestimmt, die ab einem gewissen Aufstellwinkel des Hebelabschnitts 14 nicht mehr ausreichend
ist, um diesen noch weiter zu verschwenken.
[0031] Wie weiter aus der Darstellung in Figur 10 zu erkennen, kann der Hebelabschnitt 14
auch alternativ allein durch einen aus einem Federdraht gebildeten Bügel 15 geformt
sein, welcher Federdraht mit seinen freien Enden 20 unterseitig der Halteplatte 9
Abstützung findet, so dass der Bügel 15 zugleich die Feder 18 bildet.
[0032] In den Figuren 6 bis 9 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt. Auch hier ist
der Hebelabschnitt 14 bügelartig gestaltet, so weiter in Form eines bügelartig geformten
Drahtes, der endseitig der Bügelarme 16 achsausbildend in halteplatteseitige Aufnahmevorsprünge
21 eingreift. Die Endabschnitte 22 der Bügelarme 16 durchsetzen die Aufnahmevorsprünge
21, wozu letztere in Schwenkachsrichtung ausgerichtete Bohrungen aufweisen. Die Durchsetzung
der Endabschnitte 22 der Bügelarme 16 erfolgt von innen nach außen, wobei weiter außenseitig
die freien Enden 23 der Endabschnitte 22 senkrecht zur Schwenkachse y abgewinkelt
sind. Diese freien Ende 23 liegen auf der zugewandten Fläche 24 des jeweiligen Aufnahmevorsprungs
21 auf. Im Verschwenkweg dieser freien Enden 23 ist von der Fläche 24 aufragend ein
Überlaufabschnitt 25 vorgesehen.
[0033] In der Grundstellung, welche der zusammengefalteten Stellung des Filterbeutels 4
gemäß der Darstellung in Figur 6 entspricht, liegen die freien Enden 23 des Bügels
25 einseitig an einer zugeordneten Flanke des jeweiligen Überlaufabschnitts 25 an.
Entsprechend ist diese Grundstellung des Bügels 15 bzw. des Hebelabschnitts 14 und
über diesen des Staubbeutel-Teilbereichs 13 rastgesichert. Zum Aufstellen des Teilbereiches
13 in die Betriebsstellung ist durch Benutzereingriff, gegebenenfalls aber auch durch
konstruktive Mittel im Bereich der Filterbeutelkammer 3 ein Überlaufen der Überlaufabschnitte
25 durch die freien Enden 23 des Bügels 15 erforderlich. Dieses Überlaufen erfolgt
entsprechend nur willensbetont. Hiernach ergibt sich eine Aufstellstellung des Hebelabschnitts
14 und des Teilbereichs 13 gemäß den Darstellungen in den Figuren 7 und 9.
[0034] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Staubsauger
- 2
- Basisgerät
- 3
- Filterbeutelkammer
- 4
- Filterbeutel
- 5
- Elektrokabel
- 6
- Stiel
- 7
- Betätigungsgriff
- 8
- Vorsatzgerät
- 9
- Halteplatte
- 10
- Durchtrittsöffnung
- 11
- Verschlussklappe
- 12
- Staubbeutel
- 13
- Teilbereich
- 14
- Hebelabschnitt
- 15
- Bügel
- 16
- Bügelarme
- 17
- Scharnierausbildung
- 18
- Feder
- 19
- Einsteckabschnitt
- 20
- freie Enden
- 21
- Aufnahmevorsprünge
- 22
- Endabschnitte
- 23
- freie Enden
- 24
- Fläche
- 25
- Überlaufabschnitt
- T
- Trennebene
- x
- Scharnierachse Klappe
- y
- Scharnierachse Hebelabschnitt
1. Filterbeutel (4) mit einer Halteplatte (9), wobei zumindest ein Teilbereich (13) des
Filterbeutels (4) in unbelastetem Zustand an der Halteplatte (9) anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilbereich (13) mit einem Hebelabschnitt (14) versehen ist, zur Aufstellung
des Filterbeutels (4) in einem, in eine Filterbeutelkammer (3) eingesetzten Zustand.
2. Filterbeutel nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelabschnitt (14) an der Halteplatte (9) angelenkt ist.
3. Filterbeutel nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelabschnitt (14) mit dem Teilbereich (13) in einem Querschnitt durch die Halteplatte
(9) gesehen um einen Winkel von 10 Grad oder mehr verschwenkbar ist.
4. Filterbeutel nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelabschnitt (14) in seine Aufstellstellung vorgespannt ist.
5. Filterbeutel nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vorspannung eine zwischen der Halteplatte (9) und dem Hebelabschnitt (14) wirksame
Feder (18) angeordnet ist.
6. Filterbeutel nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Hebelabschnitt (14) in einer Richtung quer zu seiner Schwenkachse (y) über
einen Teilbereich der Halteplatte (9) erstreckt.
7. Filterbeutel nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelabschnitt (14) als, Bügelarme (16) aufweisender Bügel (15) ausgebildet ist.
8. Filterbeutel nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Bügelarme (16) in Richtung der Schwenkachse (y) beabstandet sind.
9. Filterbeutel nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Teilbereich (13) des Filterbeutels (4) ein Einsteckabschnitt (19) ausgebildet
ist, in welchen die Bügelarme (16) eingreifen.
10. Filterbeutel nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelabschnitt (14) relativ zu der Halteplatte (9) in seiner Aufstellstellung
verrastbar ist.
11. Filterbeutel nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelabschnitt (14) relativ zu der Halteplatte (9) in der zusammengefalteten
Stellung des Filterbeutels (4) verrastbar ist.