[0001] Die Erfindung betrifft ein Pressgerät zum Verbinden von Werkstücken, insbesondere
ein elektrohydraulisches Pressgerät, mit einem Gehäuse zur Aufnahme eines Presswerkzeuges,
mit einem Antrieb zum Bewegen des Presswerkzeuges sowie mit einer elektronischen Steuer-
und Überwachungseinheit, die einen elektronischen Informationsspeicher umfasst bzw.
der ein elektronischer Informationsspeicher zugeordnet ist. Des Weiteren betrifft
die Erfindung eine Anordnung und ein Verfahren zur Durchführung einer technischen
Diagnose des Pressgerätes.
[0002] Ein derartiges Pressgerät ist aus der
DE 199 46 380 A1 bekannt. Dieses Dokument beschreibt ein Pressgerät zum Verbinden von Werkstücken,
insbesondere von Pressfittings mit einem Rohr, weiches ein auswechselbares Presswerkzeug
aufweist, das mindestens zwei Pressbacken umfasst, und einen Backenantrieb zum Bewegen
der Pressbacken von einer Offenstellung in eine Endpressstellung sowie eine elektronische
Steuer- und Überwachungseinrichtung aufweist. Im Presswerkzeug ist ein elektrischer
Energiespeicher untergebracht, der mindestens ein im Presswerkzeug vorhandenes Funktionsteil
mit Informationsübertragungs- und/oder Steuer- beziehungsweise Überwachungsfunktion
speist. Diese Funktionsteile werden in der
DE 199 46 380 A1 als bekannte Überwachungsmittel beschrieben, wobei am Pressgerät selbst ein Tableau
mit optischen Anzeigemitteln vorhanden ist, durch das bestimmte überwachte Funktionen
signalisiert werden können. Als Anzeigemittel werden dabei oft Leuchtdioden in verschiedenen
Farben eingesetzt. Außerdem sind verschiedene bekannte Pressgeräte auch mit akustischen
Signalgebern ausgerüstet.
[0003] Das bekannte Presswerkzeug weist beispielsweise eine elektronische Sicherheitseinheit
auf, welche mindestens ein Überwachungselement umfasst, das den Antrieb überprüft
und feststellt, ob ein Pressdruckwert innerhalb eines vordefinierten Toleranzbereiches
erreicht worden ist. Stellt das Überwachungselement fest, dass der Pressdruck nicht
den geforderten Toleranzbereich erreicht hat, so wird dies optisch und/oder akustisch
angezeigt. Ähnlich können auch Fehlfunktionen und/oder die Einsatzbereitschaft des
Presswerkzeuges angezeigt werden. In einigen Fällen sperrt die Sicherheitseinheit
den Antrieb. Außerdem soll in bevorzugter Weise die Anzeige derart erfolgen, dass
auf die Art des Fehlers rückgeschlossen werden kann. Dies soll beispielsweise dadurch
realisiert werden, dass das optische Anzeigeelement durch verschiedenfarbige Leuchtdioden,
wie eine rote und eine grüne, gebildet ist, die bei verschiedenen Zuständen gemeinsam
oder alternativ, konstant oder blinkend aufleuchten.
[0004] Die Ausstattung mit einer solchen Sicherheitseinrichtung führt in einigen Fällen
nachteiligerweise dazu, dass das Gerät durch die Abschaltung des Antriebs nicht mehr
betriebsbereit ist und der Bedienperson durch die blinkenden Lämpchen angezeigt wird,
dass sie ein Servicezentrum aufzusuchen hat. Hier wird bei einer Überprüfung jedoch
oft festgestellt, dass die Sperrung des Antriebs nur auf Ursachen, beispielsweise
auf Verschmutzungen an der Rückzugsfeder, zurückzuführen ist, die auch am Einsatzort
des Geräts hätten behoben werden können. Der damit verbundene Arbeitsausfall, der
umso größer ist, je weiter ein Einsatzort des Pressgerätes von einem Servicezentrum
entfernt ist, stellt in einem solchen Fall einen vermeidbaren Nachteil dar. Hätte
jedoch die Bedienperson das Pressgerät nicht zum Servicezentrum gebracht und versucht,
die Betriebsbereitschaft selbst wieder herzustellen, so könnte ein solcher Eingriff
zum Verlust der Garantie für das Gerät führen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Pressgerät der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, an dem eine vereinfachte technische Diagnose möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die elektronische Steuer-
und Überwachungseinheit ein Interface zum Anschluss eines Computers aufweist.
[0007] Durch die Erfindung wird es vorteilhafterweise möglich, am Einsatzort (beispielsweise
einer Baustelle) eine umfassendere und detailliertere Diagnose, insbesondere zur Feststellung
und Identifizierung von Funktionsmängeln des Pressgerätes vorzunehmen. Diesbezüglich
relevante technische Daten, die im elektronischen Informationsspeicher, wie in einem
Chip, der elektronischen Steuer- und Überwachungseinheit niedergelegt sind, können
so nach der Übertragung auf einen Computer mit einer Diagnosesoftware ausgewertet
werden.
[0008] Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, wenn ein bestimmter Satz an Informationen dauerhaft
im elektronischen Informationsspeicher des Pressgeräts (insbesondere in dem mit der
elektronischen Steuer- und Überwachungseinheit verbundenen oder in diese integrierten
elektronischen Informationsspeicher) gespeichert werden. Hierdurch ist es erfindungsgemäß
möglich, dass beispielsweise jeder einzelne Betätigungsvorgang des Pressgeräts nachträglich
analysiert werden kann. Beispielsweise ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine
die Hubzahl des Pressgerätes repräsentierende Information und wenigstens eine Betriebsinformation
pro Betriebssekunde des Antriebs dauerhaft im elektronischen Informationsspeicher
abgespeichert werden. Unter einer Betriebsinformation pro Betriebssekunde des Antriebs
des Pressgeräts soll hierbei erfindungsgemäß verstanden werden, dass beispielsweise
die von einem Elektromotor des Pressgeräts aufgenommene Leistung anhand einer Strommessung
und einer Spannungsmessung oder auch anhand lediglich einer Strommessung oder einer
Spannungsmessung (des Betriebsstroms des Elektromotors) gemessen und wenigstens für
jede Betriebssekunde ein Messwert zur Leistungsaufnahme des Elektromotors im elektronischen
Informationsspeicher abgespeichert wird. Anhand der im Informationsspeicher abgespeicherten
Betriebsinformationen ist es - insbesondere nach einer Übertragung dieser Betriebsinformationen
auf den Computer - möglich, dass der Betrieb des Pressgeräts analysiert wird, beispielsweise
mittels einer graphischen Analyse des Verlaufs der Leistungsaufnahme des Elektromotors
während eines Presshubs.
[0009] Besonders vorteilhaft ist es, wenn pro Umdrehung (oder pro zwei Umdrehungen oder
pro drei Umdrehungen oder pro vier Umdrehungen oder pro fünf Umdrehungen oder pro
sechs Umdrehungen) des Elektromotors eine Betriebsinformation dauerhaft im Informationsspeicher
dauerhaft abgespeichert wird.
[0010] Alternativ oder kumulativ zur Verwendung der vom Elektromotor des Pressgeräts aufgenommenen
Leistung als Betriebsinformation kann es auch vorgesehen sein, dass - für den Fall
eines elektrohydraulischen Pressgeräts - die Daten einer Druckmessung im hydraulischen
System (insbesondere im Arbeitszylinder) als Betriebsinformation herangezogen werden.
[0011] Ferner kann es alternativ oder kumulativ zur Verwendung der vom Elektromotor des
Pressgeräts aufgenommenen Leistung und/oder der Druckmessung im hydraulischen System
als Betriebsinformation auch vorgesehen sein, dass die Daten einer Kraftmessung im
Bereich des Presswerkzeugs als Betriebsinformation herangezogen werden, beispielsweise
eine Kraftmessung im Bereich des Antriebs zum Bewegen des Presswerkzeuges.
[0012] Zusätzlich zu dem erfindungsgemäß im Informationsspeicher dauerhaft abgespeicherten
Satz an Informationen zum Betrieb des Pressgeräts (nämlich umfassend wengistens eine
die Hubzahl des Pressgerätes repräsentierende Information und wenigstens eine Betriebsinformation
pro Betriebssekunde des Antriebs) kann es erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, dass
zusätzliche Informationen pro Arbeitshub des Pressgeräts oder auch pro Betriebssekunde
des Pressgeräts bzw. des Antriebs dauerhaft im Informationsspeicher abgespeichert
werden. Diese zusätzlichen dauerhaft abgespeicherten Informationen betreffen eine
die Temperatur des Pressgerätes (oder die Temperatur eines Teils des Pressgeräts,
insbesondere eines Schaltkreises der elektronischen Steuer- und Überwachungseinheit)
repräsentierende Information und/oder eine das Datum oder den Zeitpunkt des Betriebs
des Antriebs repräsentierende Information. Zur Bereitstellung der erstgenannten zusätzlichen
Information (betreffend die Temperatur) ist insbesondere in der elektronischen Steuer-
und Überwachungseinheit ein Temperatursensor vorgesehen. Zur Bereitstellung der letztgenannten
zusätzlichen Information (betreffend das Datum bzw. die Zeit) ist insbesondere in
der elektronischen Steuer- und Überwachungseinheit eine Uhr bzw. eine Zeitmesseinrichtung
vorgesehen.
[0013] Erfindungsgemäß ist es daher anhand der dauerhaft im Informationsspeicher abgespeicherten
Informationen möglich, den Betrieb des Pressgeräts im nachhinein zu analysieren und
auch Prognosen über den zukünftigen Einsatz des Pressgeräts zu machen. Insbesondere
kann mittels der aufgenommenen, abgespeicherten und analysierbaren Daten ein allmählich
auftretender Verschleiß bzw. eine allmählich auftretende Verschmutzung etwa am Elektromotor
oder auch am Presswerkzeug oder auch am hydraulischen System festgestellt werden,
so dass beispielsweise Prognosen über die Anzahl der voraussichtlich noch erfolgreich
durchführbaren Pressvorgänge gemacht werden kann, was in der Praxis sehr wichtig sein
kann, weil mittels einer solchen Prognose beispielsweise die Frage entschieden werden
kann, ob eine bestimmte Baustelle (mit einer ungefähr voraussehbaren Anzahl von erforderlichen
Verpressungen) noch ohne zwischendurch erforderliche Wartung/Reparatur durchführbar
ist oder nicht.
[0014] Bei der Informationsübertragung zwischen dem Pressgerät und dem Computer ist es von
Vorteil, wenn das Interface zum Anschluss des Computers ein Universal-Serial-Bus (USB),
insbesondere eine USB-Steckbuchse zum Anschluss eines Laptops über ein USB-Kabel,
ist. Der Universal Serial Bus (USB) ist ein serielles Bussystem zur Verbindung eines
Computers mit externen Geräten. Ein mit USB aus-gestattetes Pressgerät kann sogar
im laufenden Betrieb, also beispielsweise bei einem Testlauf, mit dem Computer verbunden
sein, wobei es möglich ist, die Charakteristika, wie z. B. statische Eigenschaften
oder einen bestimmten Betriebszustand, der elektronischen Steuer- und Überwachungseinheit,
insbesondere des elektronischen Informationsspeichers derselben, automatisch zu erkennen,
wobei hohe Datenübertragungsraten möglich sind. Im Computer steht dann zur Verarbeitung
der Daten ein weitaus höherer Speicherplatz zur Verfügung als der, der in der elektronischen
Steuer-und Überwachungseinheit technisch möglich ist bzw. unter dem Gesichtspunkt
einer Minimierung des technischen Aufwands - und damit der Gerätekosten - angemessen
erscheint. Alternativ oder kumulativ zur Verwendung einer drahtgebundenen Schnittstelle
bzw. eines drahtgebundenen Interfaces wie die USB-Schnittstelle kann es erfidungsgemäß
auch vorgesehen sein, dass eine drahtlose Schnittstelle für die Verbindung zwischen
dem Pressgerät und dem Computer vorgesehen ist. Beispiele für solche drahtlose Schnittstellen
sind eine Infrarot-Schnittstelle oder auch eine Funkschnittstelle wie etwa Bluetooth,
WLAN oder dergleichen.
[0015] Auch einer Anordnung zur technischen Diagnose eines Pressgerätes, umfassend das Pressgerät
mit den erfindungsgemäßen Merkmalen, einen Computer sowie eine Verbindung zwischen
beiden (für den Fall einer drahtgebundenen Kommunikationsschnittstelle insbesondere
ein Verbindungskabel zum Anschluss des Pressgerätes an den Computer) wird erfinderische
Bedeutung beigemessen.
[0016] Gemäß dem erfindungsgemäßen Diagnoseverfahren wird diese Anordnung verwendet. Dabei
können - wie erwähnt - die im elektronischen Informationsspeicher der Steuer- und
Überwachungseinheit niedergelegten Informationen in den Computer übertragen und einer
Datenverarbeitung unterzogen werden. Hierbei kann bedarfsweise auch eine Funktionsüberprüfung
unter Inbetriebnahme des erfindungsgemäßen Pressgerätes und beispielsweise der Durchführung
eines Leerhubs mit einem eingesetzten Presswerkzeug erfolgen, wobei bevorzugt eine
Aufnahme einer Strom-Spannungs-Charakteristik erfolgt. Die aufgenommene Strom-Spannungs-Charakteristik
kann im Computer mit dort niedergelegten, für bestimmte Funktions-und Fehlerzustände
charakteristischen Strom-Spannungs-Charakteristiken verglichen und daraus, gegebenenfalls
unter zusätzlicher Heranziehung der aus dem elektronischen Informationsspeicher der
Steuer- und Überwachungseinheit in den Computer übertragenen Informationen, ein Diagnosebild
erstellt werden.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen
sowie der folgenden Beschreibung enthalten.
[0018] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels soll
die Erfindung nun genauer erläutert werden. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen. Diagnose-anordnung mit einem
erfindungsgemäßen Pressgerät.
[0019] Fig. 1 zeigt zunächst das erfindungsgemäße Pressgerät zum Verbinden von Werkstücken,
insbesondere ein elektrohydraulisches Pressgerät.
[0020] Das erfindungsgemäße Pressgerät weist in der dargestellten Ausführung ein im Wesentlichen
pistolenförmiges Gehäuse 1 mit einem Griff 2 und einem Lauf 3 auf, wobei der Lauf
3 in einer gabelförmigen Aufnahme 4 endet. In dieser gabelförmigen Aufnahme 4 kann
ein nicht dargestelltes Presswerkzeug auswechselbar gehalten werden, welches zwei
Pressbacken aufweist. Die gabelförmige Aufnahme 4 weist zu diesem Zweck auf beiden
Seiten je eine Bohrung 5 auf. Durch diese Bohrungen ist als Befestigungselement ein
Verbindungsbolzen 6 einschiebbar, der zur Fixierung des Presswerkzeuges dient, welches
auch als Klemmzange bezeichnet wird. Zur Überwachung der Einnahme der vollständig
eingeschobenen Lage des Verbindungsbolzens 6 kann eine an sich bekannte Detektierungseinrichtung
vorgesehen sein. Zum Bewegen des Presswerkzeuges, insbesondere seiner Backen, ist
im Gehäuse 1 des Pressgerätes ein elektrohydraulischer Antrieb untergebracht. Außerdem
weist das erfindungsgemäße Pressgerät eine elektronische Steuer- und Überwachungseinheit
auf, die sich ebenfalls im Gehäuse 1 befinden kann und die einen elektronischen Informationsspeicher,
wie einen Chip, umfasst. Das Pressgerät kann als Netzgerät ausgebildet sein oder eine
autonome Energiespeichereinheit, wie einen Akkumulator, aufweisen.
[0021] Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass die elektronische Steuer- und Überwachungseinheit
ein Interface zum Anschluss eines Computers aufweist. Dieses ist ebenfalls im Gehäuse
1 untergebracht. Bei dem Interface 7 zum Anschluss des Computers kann es sich dabei
mit Vorteil um einen Universal-Serial-Bus (USB) handeln, insbesondere eine USB-Steckbuchse
7 zum Anschluss eines Laptops 8 über ein USB-Kabel 9. Wenn das Kabel 9 entfernt wird,
kann das Interface vorteilhafterweise durch einen in die Buchsenöffnung des Gehäuses
1 einsetzbaren Blindstopfen abgedeckt werden.
[0022] Auf diese Weise wird die dargestellte endungsgemäße Anordnung zur technischen Diagnose
eines Pressgerätes gebildet, die das Pressgerät selbst, den Computer (Laptop 9) sowie
das Verbindungskabel (USB-Kabel 9) zum Anschluss des Pressgerätes an den Computer
umfasst.
[0023] Die elektronische Steuer- und Überwachungseinheit des erfindungsgemäßen Pressgerätes
kann neben der bereits erwähnten Einrichtung zur Lagedetektierung des Befestigungselements
6 einen Hubzahlzähler und/oder einen Betriebsstundenzähler, eine Drehzahlmesseinrichtung,
Messeinrichtungen für den Strom und die Spannung, insbesondere im Betriebszustand
des Antriebs, eine Druckmesseinrichtung für eine Hydraulikflüssigkeit und eine Temperaturmesseinrichtung
aufweisen.
[0024] Aus diesen Einrichtungen gewonnene Informationen zu den interessierenden technischen
Charakteristika des erfindungsgemäßen Pressgerätes, wie z. B. zu den statischen Eigenschaften
oder zu einem bestimmten Betriebs-- oder Fehlfunktionszustand können in digitalisierter
Form im elektronischen Informationsspeicher der Steuer- und Überwachungseinheit niedergelegt
werden.
[0025] Für eine technische Diagnose des erfindungsgemäßen Pressgerätes sind diese Informationen
in den Computer 8 abrufbar und können dort mit einem geeigneten Programm bearbeitet
werden. So können verschlüsselte Fehlercodes decodiert und in verbaler Form oder grafischer
Form - einschließlich einer Darstellung und/oder Markierung des in Frage stehenden
oder defekten Geräteteiles auf dem Bildschirm des Computers 8 - zur Anzeige gebracht
werden. Auch können darauf aufbauend Anweisungen zur weiteren notwendigen Verfahrensweise
an die Bedienperson ausgegeben werden.
[0026] Ebenso kann verfahren werden, nachdem - wie oben bereits erwähnt - eine dynamische
Funktionsüberprüfung des Pressgerätes unter Inbetriebnahme des Pressgerätes, insbesondere
bei Durchführung eines Leerhubs mit einem eingesetzten Presswerk-zeug, erfolgt ist.
Nachdem eine aufgenommene Strom-Spannungs- bzw. Leistungs-Charakteristik im Computer
mit dort niedergelegten, für bestimmte Funktions- und Fehlerzustände charakteristischen
Strom-Spannungs- bzw. Leistungs-Charakteristiken verglichen und daraus, gegebenenfalls
unter Heranziehung der aus dem elektronischen Informationsspeicher der Steuer- und
Überwachungseinheit in den Computer übertragenen Informationen, ein Diagnosebild erstellt
worden ist, kann dieses in verbaler und/oder grafischer Form, gegebenenfalls zusammen
mit Handlungsanweisungen für die Bedienperson des Pressgerätes, auf dem Bildschirm
des Computers 8 zur Anzeige gebracht werden.
[0027] Durch diese Art und Weise der Diagnose werden die technischen Zustände und Vorgänge
in dem erfindungsgemäßen Pressgerät für die Bedienperson transparenter. So wird es
möglich, durch die Überprüfung mittels des Computers Ursachen für Störungen, die beispielsweise
aus sicherheitstechnischen Gründen zu einer Sperrung des Antriebs führen können, wie
Verschmutzungen, aber auch ein defektes Getriebe, fehlendes Hydrauliköl oder klemmende
Rückschlagventile, aufzudecken und direkt am Einsatzort des Geräts zu beheben, ohne
dass das Pressgerät dazu in ein Servicezentrum gebracht werden müsste.
[0028] Es kann bedarfsweise aber auch, z. B. per Telefon oder direkt vom Computer 8 aus
via Internet, eine Kontaktaufnahme mit dem Servicezentrum zur Abstimmung der weiteren
Vorgehensweise erfolgen. Hier können der Bedienperson unter Umständen Freischaltcodes
zur Aufhebung einer Antriebssperre mitgeteilt und die Bedienperson autorisiert werden,
diese interaktiv vom Computer 8 aus in das Pressgerät einzugeben.
[0029] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern
umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen, wie beispielsweise
Interfaces, die auf älteren Schnittstellenausführungen, wie seriellen oder parallelen
Anschlüssen basieren.
[0030] Der Fachmann kann des Weiteren ergänzend zweckmäßige zusätzliche oder alternative
technische Maßnahmen, beispielsweise bei der Heranziehung technischer Parameter zur
Durchführung der Diagnose, wie die Stützung der Diagnose auf eine Charakteristik des
Öldruckanstieges bzw. des zeitlichen Verlaufs des Öldrucks oder eine Spindeldrehzahl
usw., ergreifen, ohne das der Rahmen der Erfindung verlassen wird.
[0031] Ferner ist die Erfindung nicht auf die im Anspruch 1 und den anderen unabhängigen
Ansprüchen definierten Merkmaiskombinationen beschränkt, sondern kann auch durch jede
beliebige andere Kombination von Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmale
definiert sein. Dies bedeutet, dass grundsätzlich jedes Einzelmerkmal der unabhängigen
Ansprüche weggelassen bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes
Merkmal ersetzt werden kann. insofern sind die Ansprüche lediglich als ein erster
Formulierungsversuch für eine Erfindung zu verstehen.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Griff von 1
- 3
- Lauf von 1
- 4
- Werkzeugaufnahme von 3
- 5
- Bohrung 5 von 4
- 6
- Befestigungselement (Verbindungsbolzen)
- 7
- Interface (USB-Steckbuchse)
- 8
- Computer (Laptop)
- 9
- Kabel (USB-Verbindungskabel für 7 und 8)
- P
- Pressgerät
1. Pressgerät (P), insbesondere zum Verbinden von Werkstücken und insbesondere elektrohydraulisches
Pressgerät (P), mit einem Gehäuse (1) zur Aufnahme eines Presswerkzeuges, mit einen
Antrieb zum Bewegen des Presswerkzeuges sowie mit einer elektronischen Steuer- und
Überwachungseinheit, der ein elektronischer Informationsspeicher zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuer- und Überwachungseinheit ein Interface (7) zum Anschluss
eines Computers (8) aufweist.
2. Pressgerät (P) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Interface (7) ein Universal-Serial-Bus (USB), insbesondere eine USB-Steckbuchse
(7) zum Anschluss eines Laptops (8) über ein USB-Kabel (9), ist.
3. Pressgerät (P) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Interface (7) durch einen in eine Öffnung des Gehäuses (1) einsetzbaren Blindstopfen
abdeckbar ist.
4. Pressgerät (P) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuer- und Überwachungseinheit einen Hubzahlzähler und/oder einen
Betriebsstundenzähler und/oder eine Drehzahlmesseinrichtung und/oder eine Druckmesseinrichtung
für eine Hydraulikflüssigkeit und/oder eine Temperaturmesseinrichtung und/oder eine
Messeinrichtung für den Betriebsstrom des Antriebs und/oder eine Messeinrichtung für
die Betriebsspannug des Antriebs und/oder Messeinrichtungen für den Strom und die
Spannung, insbesondere im Betriebszustand des Antriebs, umfasst.
5. Pressgerät (P) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass während des Betriebs des Antriebs eine dauerhafte Abspeicherung in den elektronischen
Informationsspeicher von folgenden Informationen vorgesehen ist:
- eine die Hubzahl des Pressgerätes repräsentierende Information und
- wenigstens eine Betriebsinformation pro Betriebssekunde des Antriebs.
6. Pressgerät (P) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass während des Betriebs des Antriebs eine dauerhafte Abspeicherung in den elektronischen
Informationsspeicher von folgenden Informationen vorgesehen ist:
- eine die Temperatur des Pressgerätes oder die Temperatur eines Teils des Pressgeräts,
insbesondere eines Schaltkreises der elektronischen Steuer- und Überwachungseinheit,
repräsentierende Information und/oder
- eine das Datum oder den Zeitpunkt des Betriebs des Antriebs repräsentierende Information.
7. Pressgerät (P) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Presswerkzeug, insbesondere mittels eines Befestigungselements (6), wie eines
Bolzens (6), auswechselbar in einer Aufnahme des Gehäuses (1) montierbar ist.
8. Pressgerät (P) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuer- und Überwachungseinheit eine Einrichtung zur Lagedetektierung
des Befestigungselements (6) aufweist.
9. Pressgerät (P) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine autonome Energiespeichereinheit, wie einen Akkumulator.
10. Anordnung zur technischen Diagnose eines Pressgerätes (P), umfassend ein Pressgerät
(P) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, einen Computer (8) sowie ein Verbindungskabel
(9) zum Anschluss des Pressgerätes (P) an den Computer (8).
11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungskabel (9) zum Anschluss des Pressgerätes (P) an den Computer (8) ein
Universal-Serial-Bus-Kabel (USB-Kabel 9) ist.
12. Verfahren zur technischen Diagnose eines Pressgerätes (P), gekennzeichnet durch die Verwendung einer Anordnung nach einem der Ansprüche 10 oder 11.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass technische Charakteristika des Pressgerätes (P), wie die statischen Eigenschaften
oder Informationen über einen aufgetretenen Betriebs- und/oder Fehlfunktionszustand,
die im elektronischen Informationsspeicher der Steuer-und Überwachungseinheit niedergelegt
sind, zur Datenverarbeitung zum Computer (8) übertragen werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Funktionsüberprüfung des Pressgerätes (P) unter Inbetriebnahme des Pressgerätes
(P), insbesondere bei Durchführung eines Leerhubs mit einem eingesetzten Presswerkzeug,
erfolgt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass bei oder nach der Inbetriebnahme des Pressgerätes (P) in dem elektronischen Informationsspeicher
eine die Hubzahl des Pressgerätes repräsentierende Information und wenigstens eine
Betriebsinformation pro Betriebssekunde des Antriebs dauerhaft gespeichert wird, wobei
insbesondere eine Aufnahme einer Strom-Spannungs-Charakteristik erfolgt.