[0001] Die Erfindung betrifft einen Klebebinder zur Erstellung von Broschuren gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1, 2, 6, 7 und ein Verfahren zur Herstellung von Broschuren
gemäß Anspruch 11, 12 und 13.
[0002] Buchbindemaschinen, z.B. Klebebinder, dienen der Herstellung von klebegebundenen
Broschuren oder Buchblocks für Festeinbände, wobei die zu einem Buchblock zusammengetragenen
Falzbogen und / oder Einzelblätter durch Auftragen eines Klebstoffs auf den zuvor
bearbeiteten Blockrücken verbunden werden. Die möglichen Bindeverfahren und die Produktvarianten
sind von der Maschinenausrüstung abhängig. Diese besteht im Wesentlichen aus den Funktionseinheiten
Buchblocktransportsystem, Buchblockeinführstation, Rückenbearbeitung, Rückenbeleimen,
Zwischentrocknung, Seitenbeleimen, Rückenverstärkung, Umschlag anlegen, Umschlag andrücken
und trocknen. Eine derartige Buchbindemaschine ist in der
DE 20 2005 007 012 U1 beschrieben.
[0003] Bei der Herstellung normaler Bücher und Broschuren wird ein zusammengetragener Buchblock
in der Klammer des Buchblocktransportsystems des Klebebinders von einer Bearbeitungsstation
zur nächsten transportiert. In einer Rückenbeleimstation wird der Buchblockrücken
mit Klebstoff versehen und anschließend weiter zu einer Andrückstation transportiert.
Ein Umschlag wird währenddessen vom Umschlaganleger vereinzelt und ebenfalls zur Andrückstation
gefördert. Die Andrückstation setzt sich dabei aus einem vorgelagerten Andrucktisch
ohne seitliche Andruckschienen und einem nachfolgenden Andrucktisch mit seitlichen
Andruckschienen zusammen. Im Bereich des vorgelagerten Andrucktisches wird ein Umschlagbogen
an den zuvor mit Klebstoff versehenen Buchblockrücken durch eine nach oben gerichtete
Bewegung des vorgelagerten Andrucktisches bewegt und an diesen angedrückt. Buchblockrücken
und der Umschlag haften ab diesem Zeitpunkt aneinander und werden durch die jeweilige
Klammer gemeinsam weiter zum nachfolgenden Andrucktisch transportiert. Mittels der
seitlichen Andruckschienen des nachfolgenden Andrucktisches wird der Umschlag an die
Buchblockseitenflächen gepresst. Zusätzlich wird am nachfolgenden Andrucktisch der
Umschlag nochmals von unten an den Buchblock gedrückt und der Umschlag somit fest
mit dem Buchblock verbunden.
[0004] Neben normalen Broschuren gibt es auch Sonderbroschuren wie Schweizer Broschur und
andere Freirückenbroschuren:
Bei der Schweizer Broschur wird der Buchblockrücken mit einem Gewebefälzel versehen
und der Buchblock wird mit der dritten Umschlagseite eines zweifach oder dreifach
gerillten Umschlages verklebt. Sogenannte Freirückenbroschuren, wie beispielsweise
Hülsenbroschur, Libretto, Kösel-FR-Broschur, Otabind und Otabind-RepKover, sind gekennzeichnet
durch einen hohlen Rücken zwischen dem gebundenen Block und dem Umschlag. Ein gutes
Lay-Flat-Verhalten und ein stabiler Broschurenrücken, der beim Öffnen nicht knickt,
zeichnen diese Freirückenbroschuren aus. Bei Otabind wird der Buchblockrücken mit
einem Fälzel versehen und der Buchblock wird durch seitliche Klebestellen mit einem
vier- oder sechsfach gerillten Umschlag verklebt. Bei Repkover wird der Umschlag auf
seiner Innenseite mit einem Fälzel versehen, wobei das Fälzel im Bereich des Buchrückens
nicht mit dem Umschlag verklebt wird. Hingegen wird der Buchblockrücken mit dem Fälzel
verklebt.
[0005] Bei der Herstellung von Schweizer Broschuren und anderen Freirückenbroschuren, wie
beispielsweise Otabind oder Repkover, wird Klebstoff wie oben beschrieben nur an den
Buchblockseitenflächen bzw. auf den entsprechenden Stellen auf dem Umschlag aufgetragen,
wobei diese Klebstoffspuren den Zusammenhalt zwischen Buchblock und Umschlag bewirken.
In der Andrückstation muss durch gleichzeitiges Andrücken des Umschlags von unten
und von der Seite die Verbindung von Umschlag und Buchblock hergestellt werden. In
Klebebindern, bei denen die Andrückstation einen vorgelagerten Andrucktisch ohne seitliche
Andruckschienen besitzt, kann am vorgelagerten Andrucktisch kein Zusammenhalt zwischen
Buchblock und Umschlag hergestellt werden, da sich auf dem Buchblockrücken kein Klebstoff
befindet. Deshalb erfordern derartige Klebebinder für die Herstellung von Schweizer
Broschur und Freirückenbroschuren spezielle Zusatzeinrichtungen. Dabei kommen üblicher
Weise zwei verschiedene Lösungsansätze zum Einsatz. In einer ersten Variante wird,
um das seitliche Andrücken des Umschlags an den Buchblock in der Andrückstation zu
ermöglichen, eine Lagefixierung des Umschlages relativ zum Buchblock auf dem vorgelagerten
Andrucktisch ermöglicht. Dazu werden gestellfeste Gegenhalterungen im Bereich des
vorgelagerten Andrucktisches angebracht. In einer zweiten Variante erfolgt im Bereich
des vorgelagerten Andrucktisches bereits ein Andrücken des Umschlages an den Buchblock.
Dazu werden im Bereich des vorgelagerten Andrucktisches verlängerte seitliche Andruckschienen
eingesetzt, die am nachfolgenden Andrucktisch befestigt sind. Nachteilig dabei ist
jedoch, dass die verlängerten seitlichen Andruckschienen die Dicke der zu verarbeitenden
Broschuren einschränken. Beim Einsatz gestellfester Gegenhalter können nur Produkte
hergestellt werden, bei denen ein Fälzel verwendet wird. Die Herstellung von Schweizer
Broschuren mit Innenumschlag ist beispielsweise nicht möglich. Für beide Varianten
sind bei der Umstellung von normalen Broschuren auf Sonderbroschuren Umbaumaßnahmen
durch den Anwender notwendig. Auch entsprechen die fertig gestellten Broschuren häufig
nicht den geforderten Qualitätskriterien, da Buchblock und Umschlag nicht mit der
notwendigen Genauigkeit zueinander positioniert werden können.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Klebebinder zur Erstellung von Büchern
und Broschuren, insbesondere von Schweizer Broschur, Otabind, Repkover und anderen
Freirückenbroschuren, zu schaffen und ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung
von Büchern und Broschuren zu beschreiben, wobei die Nachteile des Standes der Technik
behoben werden.
[0007] Gelöst wird die oben stehende Aufgabe durch einen Klebebinder mit den kennzeichnenden
Merkmalen von Anspruch 1, 2, 6, 7 und durch ein Verfahren gemäß Anspruch 11, 12 und
13.
[0008] Ein erfindungsgemäßer Klebebinder dient der Erstellung von Büchern und Broschuren,
insbesondere von Schweizer Broschur, Otabind, Repkover und anderen Freirückenbroschuren
aus Buchblocks und Umschlägen. Der Klebebinder besitzt ein Buchblocktransportsystem,
eine Fälzelstation, einen Umschlaganleger, ein Klebstoffauftragssystem und eine Andrückstation.
In vorteilhafter Weise besitzt das Klebstoffauftragssystem mindestens eine erste Einheit
zum Aufbringen von Klebstoff auf den Buchblockrücken im Bereich des Fuß- und / oder
Kopfabschnitts des Buchblocks und eine zweite Einheit zum Aufbringen von Klebstoff
auf den Umschlag. Die durch die erste Einheit aufgebrachte Verklebung stellt eine
Hilfsklebstofffläche dar, welche dazu dient, den Buchblock und den Umschlag miteinander
zu verbinden, und welche beim späteren Dreiseitenbeschnitt, oder auch Dreiseitenabschnitt
genannt, entfernt wird. (Die Begriffe Beschnitt und Abschnitt werden als synonym betrachtet).
Der Dreiseitenabschnitt umfasst den Kopf-, Fuß- und Frontabschnitt. Die von der zweiten
Einheit aufgebrachte Verklebung dient dem dauerhaften seitlichen Verbinden des Buchblocks
mit dem Umschlag.
[0009] In einer alternativen Ausführungsform besitzt das Klebstoffauftragssystem des Klebebinders
mindestens eine erste Einheit zum Aufbringen von Klebstoff im Bereich des Fuß- und
/ oder Kopfabschnitts des Umschlags und eine zweite Einheit zum Aufbringen von Klebstoff
auf den Umschlag. Die von der ersten Einheit aufgebrachte Verklebung stellt auch hier
eine Hilfsklebstofffläche dar und dient dem temporären Verbinden von Umschlag und
Buchblock. Die durch die zweite Einheit auf einer Umschlagseitenfläche aufgebrachte
Verklebung dient dem dauerhaften seitlichen Verbinden des Buchblocks mit dem Umschlag.
[0010] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Klebebinders befindet sich das Klebstoffauftragssystem
zwischen Fälzelstation und Andrückstation. In einer Ausführungsform gemäß der ersten
oben beschriebenen Variante befindet sich die erste Einheit des Klebstoffauftragssystems
in Laufrichtung nach der Fälzelstation und die zweite Einheit des Leimauftragssystems
im Bereich des Umschlaganlegers. Gemäß der zweiten oben beschriebenen Ausführungsform
befinden sich sowohl die erste als auch die zweite Einheit des Klebstoffauftragssystems
im Bereich des Umschlaganlegers.
[0011] In einer weiteren alternativen und vorteilhaften Ausführungsform des Klebebinders
besitzt das Klebstoffauftragssystem mindestens eine erste Einheit zum Aufbringen von
Klebstoff auf den Buchblockrücken im Bereich des Fuß- und / oder Kopfabschnitts des
Buchblocks und eine zweite Einheit zum Aufbringen von Klebstoff auf mindestens eine
Buchblockseitenfläche. Die durch die erste Einheit aufgebrachte Verklebung dient als
temporäre Hilfsklebstofffläche und die durch die zweite Einheit aufgebrachte Verklebung
dient dem dauerhaften seitlichen Verbinden von Buchblock und Umschlag.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften alternativen Ausführungsform des Klebebinders besitzt
das Klebstoffauftragssystem mindestens eine erste Einheit zum Aufbringen von Klebstoff
im Bereich des Fuß- und / oder Kopfabschnitts des Umschlages und eine zweite Einheit
zum Aufbringen von Klebstoff auf mindestens eine Buchblockseitenfläche. Die durch
die erste Einheit aufgebrachte Verklebung dient als temporäre Hilfsklebstofffläche
und die durch die zweite Einheit aufgebrachte seitliche Verklebung dient dem dauerhaften
Verbinden von Buchblock und Umschlag.
[0013] In beiden Fällen befindet sich die zweite Einheit des Klebstoffauftragssystems in
vorteilhafter Weise vor der Fälzelstation. Wird die Hilfsklebstofffläche auf den Buchblockrücken
aufgebracht, so befindet sich die erste Einheit des Klebstoffauftragssystems zwischen
Fälzelstation und Andrückstation. Wird die Hilfsklebstofffläche auf den Umschlag aufgebracht,
so befindet sich die erste Einheit des Klebstoffauftragssystems im Bereich des Umschlaganlegers.
[0014] Die Erfindung betrifft weiterhin auch Verfahren zur Herstellung von Büchern und Broschuren,
insbesondere von Schweizer Broschur, Otabind, Repkover und anderen Freirückenbroschuren.
Die Herstellung geschieht dabei in vorteilhafter Weise mit den nachfolgenden Schritten:
durch ein Buchblocktransportsystem, beispielsweise mit an Ketten umlaufenden Klammern,
werden Buchblöcke, Blattstapel, zusammengetragene Signaturen oder dergleichen zu einer
Buchrückenbearbeitungsstation transportiert. In dieser wird der Buchblockrücken bearbeitet.
In einem nachfolgenden Schritt wird Klebstoff auf den Buchblockrücken aufgetragen,
um die einzelnen Blätter bzw. Signaturen miteinander zu verbinden. Anschließend kann
noch ein Fälzelstreifen aufgebracht werden. In einem nachfolgenden Schritt wird Klebstoff
auf den Fälzelstreifen im Bereich des Fuß- und / oder Kopfabschnitts als Hilfsklebstofffläche
aufgebracht. Währenddessen wird von einer Klebstoffauftragseinheit im Bereich des
Umschlaganlegers Klebstoff auf den Umschlag aufgebracht. Diese Verklebung dient der
dauerhaften seitlichen Verbindung von Buchblock und Umschlag. In einem nachfolgenden
Schritt wird der Umschlag an den mit einem Fälzelstreifen bedeckten Buchblockrücken
angelegt und angedrückt. Durch die Hilfsklebstofffläche verklebt der Umschlag mit
dem mit einem Fälzelstreifen bedeckten Buchblockrücken im Bereich des Fuß- und / oder
Kopfabschnitts des Buchblockrückens. Durch diese Hilfsklebstofffläche bleiben Umschlag
und Buchblock relativ zueinander fixiert und können problemlos in die nächste Andrückstation
weitertransportiert werden, wo der Umschlag an die Buchblockseitenflächen angelegt
und angedrückt wird. Der Umschlag wird dabei mit den Buchblockseitenflächen dauerhaft
verklebt. In einem letzten Schritt erfolgt der Dreiseitenbeschnitt des Buchblocks,
wobei auch der Fuß- und Kopfabschnitt und damit die Hilfsklebstofffläche entfernt
werden.
[0015] In einem ähnlichen vorteilhaften Verfahren wird dem Klebebinder eine bereits vorgefertigte
Broschur zugeführt. Diese kann beispielsweise bereits klebegebunden, geheftet oder
fadengebunden sein. Daher entfallen die Verfahrensschritte Bearbeiten des Buchblockrückens,
Klebstoffauftrag auf den Buchblockrücken und Aufbringen eines Fälzelstreifens. Auf
den Rücken der vorgefertigten Boschur kann direkt die Hilfsverklebung im Bereich des
Fuß- und/oder Kopfabschnittes aufgebracht werden. Die nachfolgenden Verfahrensschritte
stimmen mit dem vorgenannten Verfahren überein.
[0016] In einem weiteren vorteilhaften und alternativen Verfahren wird analog zum erstbeschriebenen
Verfahren vorgegangen. Anstatt jedoch Klebstoff auf den Umschlag aufzubringen, wird
eine überbreite Seitenbeleimung auf mindestens eine Buchblockseitenfläche aufgebracht.
Diese Verklebung dient dem dauerhaften Verbinden von Buchblock und Umschlag.
[0017] In einer vorteilhaften Ausführungsform einer der Verfahren entfällt die Bearbeitung
des Buchblockrückens. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn dem Klebebinder fadengeheftete
Broschuren oder zusammengetragenen fadengesiegelte Signaturen zugeführt werden.
[0018] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Verfahren wird kein Klebstoff auf den Fälzelstreifen
bzw. den Buchblockrücken im Bereich des Fuß- und / oder Kopfabschnitts als Hilfsklebstofffläche
aufgebracht. Stattdessen wird Klebstoff im Bereich des Fuß- und / oder Kopfabschnitts
auf den Umschlag als Hilfsklebstofffläche aufgebracht, und zwar so, dass die Hilfsklebstofffläche
bei Anlegen und Andrücken des Umschlags an den Buchblockrücken ein Verkleben von Umschlag
und Buchblockrücken im Bereich des Fuß- und / oder Kopfabschnitts bewirkt.
[0019] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche
sowie die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen verwiesen.
[0020] Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden.
Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- einen Buchblock mit Hilfsklebstofffläche
- Fig. 2
- einen Umschlagbogen mit Hilfsklebstofffläche
- Fig. 3
- einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Klebebinder in einer ersten Variante
- Fig. 4
- einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Klebebinder in einer zweiten Variante.
- Fig. 5
- einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Klebebinder in einer weiteren Variante.
[0021] Fig. 1 zeigt einen Buchblock 10, der von einer Klammer 6 gehalten wird. Durch die
Klammer 6 wird der Buchblock 10 in Laufrichtung L transportiert. Die Blätter oder
Bogen eines Buchblocks 10 wurden bereits miteinander verklebt und der Buchblock mit
einem Fälzelstreifen oder einem Innenumschlag 11 versehen. Auf den Fälzelstreifen
11 wurde im Bereich des Kopfabschnitts 31 und im Bereich des Fußabschnitts 32 eine
Hilfsklebstofffläche 20 aufgebracht. Alternativ könnte auch nur im Bereich des Fußabschnittes
32 oder nur im Bereich des Kopfabschnittes 31 eine Hilfsklebstofffläche 20 aufgebracht
werden. Kopfabschnitt 31 und Fußabschnitt 32 sind die Bereiche, welche nach Vereinigung
von Umschlag 12 (nicht dargestellt) und Buchblock 10 und vor Fertigstellung des Buches
durch einen Dreiseitenschneider, Dreischneider oder Trimmer entfernt werden. Die Beschnittlinien
30 sind in Fig. 1 bereits angedeutet.
[0022] Fig. 2 zeigt einen Umschlagbogen 12, welcher mit Klebstoff 20, 21, 22 versehen ist
und in Laufrichtung L zu einer Andrückstation (nicht dargestellt) bewegt wird. Zur
Herstellung einer Schweizer Broschur wird der Umschlagbogen 12 an der Position 21
mit Klebstoff versehen. Diese Klebefläche 21 dient dem späteren Verkleben mit einem
Buchblock 10 (nicht dargestellt). Für die Herstellung von Otabind oder Repkover wird
der Umschlagbogen 12 an den Positionen 22 mit Klebstoff versehen. Die Position der
Klebstoffflächen 22 wird durch Umschlagrillen 33 im Umschlagbogen 12 begrenzt. An
den Klebstoffflächen 22 wird der Umschlagbogen 12 in einem späteren Verfahrensschritt
mit dem Buchblock 10 verklebt. Erfindungsgemäß wird dabei ein Buchblock 10, wie in
Fig. 1 dargestellt, mit einem Umschlagbogen 12, wie in Fig. 2 dargestellt und oben
stehend beschrieben, miteinander verbunden. Wird auf den Buchblock 10 keine Hilfsklebstofffläche
20 aufgebracht, so kann, wie in Fig. 2 dargestellt, im Bereich des Kopfabschnitts
31 und im Bereich des Fußabschnitts 32 eine Hilfsklebstofffläche 20 auf den Umschlagbogen
12 aufgebracht werden. Die Hilfsklebstofffläche 20 liegt auch hier in Bereichen, welche
durch späteren Beschnitt entlang der Beschnittlinien 30 entfernt werden.
[0023] Die Figuren 3 und 4 zeigen jeweils einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Klebebinder.
Dieser besitzt ein Buchblocktransportsystem 1 zum Transport von Buchblöcken 10 mit
Klammern 6 (jeweils nicht dargestellt) in Laufrichtung L. In einer Fälzelstation 2
kann ein Fälzel auf den Buchblock aufgebracht werden, der Umschlaganleger 3 vereinzelt
Umschläge und legt einen jeweiligen Umschlagbogen 12 an einen Buchblock 10 an, welche
in einer Andrückstation 4 miteinander verbunden werden. Die Andrückstation 4 besteht
dabei aus einem vorgelagerten Andrucktisch 4.1 und einem Andrucktisch mit seitlichen
Andruckschienen 4.2. Der mit einem Umschlagbogen 12 verbundene Buchblock 10 wird in
Laufrichtung L zu einem Dreiseitenschneider weitertransportiert (nicht dargestellt).
[0024] Der Klebebinder verfügt weiter über ein Klebstoffauftragssystem 5, wobei in den Figuren
3,4 und 5 verschiedene Ausführungsformen des Klebstoffauftragssystems dargestellt
sind. In Fig. 3 befindet sich eine erste Sprüh- bzw. Kontaktdüse 5.1 in Laufrichtung
L direkt nach der Fälzelstation 2. Die Klebstoffauftragseinheit 5.1 dient dem Aufbringen
von Hilfsklebstoffflächen 20 auf einen Buchblock 10, wie in Fig. 1 dargestellt. Eine
zweite Sprüh- bzw. Kontaktdüse 5.2 befindet sich im Umschlaganleger 3. Die Klebstoffauftragseinheit
5.2 dient dem Aufbringen einer Klebstofffläche 21 bzw. zweier Klebstoffflächen 22
auf einen Umschlagbogen 12 gemäß Fig. 2. Im Bereich des vorgelagerten Andrucktischs
4.1 wird der Buchblock 10 an den Hilfsklbstoffpunkten 20 mit dem Umschlagbogen 12
verbunden und verklebt. Im Bereich des Andrucktischs 4.2 wird durch die seitlichen
Andruckschienen der Umschlagbogen 12 von der Seite an den Buchblock 10 gedrückt und
beide an der Klebstofffläche 21 bzw. den Klebstoffflächen 22 miteinander verklebt.
[0025] In der Variante nach Fig. 4 befinden sich beide Klebstoffauftragselemente 5.1 und
5.2 des Klebstoffauftragsytems 5 im Bereich des Umschlaganlegers 3. Durch eine Sprüh-
bzw. Kontaktdüse 5.2 wird eine Klebstofffläche 21 bzw. durch zwei Sprüh- bzw. Kontaktdüse
5.2 werden zwei Klebstoffflächen 22 auf den Umschlagbogen 12 aufgebracht. Durch eine
weiteren Sprüh- bzw. Kontaktdüse 5.1 wird im Bereich des Kopfabschnitts 31 und / oder
des Fußabschnitts 32 des Umschlagbogens 12 eine Hilfsklebstofffläche 20 aufgebracht
(siehe dazu auch Fig. 2). Der mit Klebstoff versehene Umschlagbogen 12 und ein Buchblock
10 werden in der Andrückstation 4 miteinander verklebt. Dabei werden auch hier im
vorgelagerten Andrucktisch 4.1 Buchblock 10 und Umschlagbogen 12 an den Hilfsklebstoffflächen
miteinander verbunden und verklebt und im Andrucktisch 4.2 mit seitlichen Andruckschienen,
Buchblock 10 und Umschlagbogen 12 im Bereich der Klebstofffläche 21 bzw. der Klebstoffflächen
22 miteinander verklebt.
[0026] In der Variante nach Fig. 5 befindet sich das Klebstoffauftragselement 5.2 des Klebstoffauftragsytems
5 vor der Fälzelstation 2. In einem Seitenleimwerk 5.3 wird eine Klebstofffläche 21
bzw. zwei Klebstoffflächen 22 auf eine Seitenfläche bzw. auf zwei Seitenflächen des
Buchblocks 10 aufgebracht. Durch eine weiteren Sprüh- bzw. Kontaktdüse 5.1 die sich
nach der Fälzelstation 2 befindet wird im Bereich des Kopfabschnitts 31 und/oder des
Fußabschnitts 32 des Buchblocks 10 eine Hilfsklebstofffläche 20 aufgebracht (siehe
dazu auch Fig. 1). Der mit Klebstoff versehene Buchblock 10 und ein Umschlagbogen
12 werden in der Andrückstation 4 miteinander verklebt. Dabei werden auch hier im
vorgelagerten Andrucktisch 4.1 Buchblock 10 und Umschlagbogen 12 an den die Hilfsklebstoffflächen
miteinander verbunden und verklebt und im Andrucktisch 4.2 mit den seitlichen Andruckschienen
werden Buchblock 10 und Umschlagbogen 12 im Bereich der Klebstofffläche 21 bzw. der
Klebstoffflächen 22 miteinander verklebt.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Buchblocktransportsystem
- 2
- Fälzelstation
- 3
- Umschlaganleger
- 4
- Andrückstation
- 4.1
- vorgelagerter Andrucktisch
- 4.2
- Andrucktisch mit seitlichen Andruckschienen
- 5
- Klebstoffauftragssytem
- 5.1
- Sprüh- bzw. Kontaktdüse (Position 1)
- 5.2
- Sprüh- bzw. Kontaktdüse (Position 2) für Schweizer Broschur, Otabind oder Repkover
- 5.3
- Seitenleimwerk
- 6
- Klammer
- 10
- Buchblock
- 11
- Fälzelstreifen oder Innenumschlag
- 12
- Umschlagbogen
- 20
- Hilfsklebstofffläche
- 21
- Klebstofffläche für Schweizer Broschur
- 22
- Klebstofffläche für Otabind oder Repkover
- 30
- Beschnittlinien
- 31
- Kopfabschnitt
- 32
- Fußabschnitt
- 33
- Umschlagrillen
- L
- Laufrichtung
1. Klebebinder zur Erstellung von Freirückenbroschuren wie Schweizer Broschur, Otabind
und Repkover aus Buchblocks (10) und Umschlägen (12) mit einem Buchblocktransportsystem
(1), einer Fälzelstation (2), einem Umschlaganleger (3), einem Klebstoffauftragssytem
(5) und einer Andrückstation (4),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Klebstoffauftragssystem (5) mindestens eine erste Einheit (5.1) zum Aufbringen
von Klebstoff auf den Buchblockrücken im Bereich des Fuß- (32) und / oder Kopfabschnitts
(31) des Buchblocks und eine zweite Einheit (5.2) zum Aufbringen von Klebstoff auf
den Umschlag (12) besitzt.
2. Klebebinder zur Erstellung von Freirückenbroschuren wie Schweizer Broschur, Otabind
und Repkover aus Buchblocks (10) und Umschlägen (12) mit einem Buchblocktransportsystem
(1), einer Fälzelstation (2), einem Umschlaganleger (3), einem Klebstoffauftragssytem
(5) und einer Andrückstation (4),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Klebstoffauftragssystem (5) mindestens eine erste Einheit (5.1) zum Aufbringen
von Klebstoff im Bereich des Fuß- (32) und / oder Kopfabschnitts (31) des Umschlags
und eine zweite Einheit (5.2) zum Aufbringen von Klebstoff auf den Umschlag (12) besitzt.
3. Klebebinder nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich das Klebstoffauftragssystem (5) zwischen Fälzelstation (2) und Andrückstation
(4) befindet.
4. Klebebinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die erste Einheit (5.1) des Klebstoffauftragssystems (5) in Laufrichtung (L)
nach der Fälzelstation (2) und die zweite Einheit (5.2) des Klebstoffauftragssytems
(5) im Bereich des Umschlaganlegers (3) befindet.
5. Klebebinder nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die erste und die zweite Einheit des Klebstoffauftragssystems (5) im Bereich
des Umschlaganlegers (3) befinden.
6. Klebebinder zur Erstellung von Freirückenbroschuren wie Schweizer Broschur, Otabind
und Repkover aus Buchblocks (10) und Umschlägen (12) mit einem Buchblocktransportsystem
(1), einer Fälzelstation (2), einem Umschlaganleger (3), einem Klebstoffauftragssytem
(5) und einer Andrückstation (4),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Klebstoffauftragssystem (5) mindestens eine erste Einheit (5.1) zum Aufbringen
von Klebstoff auf den Buchblockrücken im Bereich des Fuß- (32) und / oder Kopfabschnitts
(31) des Buchblocks und eine zweite Einheit (5.3) zum Aufbringen von Klebstoff auf
mindestens eine Buchblockseitenfläche besitzt.
7. Klebebinder zur Erstellung von Freirückenbroschuren wie Schweizer Broschur, Otabind
und Repkover aus Buchblocks (10) und Umschlägen (12) mit einem Buchblocktransportsystem
(1), einer Fälzelstation (2), einem Umschlaganleger (3), einem Klebstoffauftragssytem
(5) und einer Andrückstation (4),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Klebstoffauftragssystem (5) mindestens eine erste Einheit (5.1) zum Aufbringen
von Klebstoff im Bereich des Fuß- (32) und / oder Kopfabschnitts (31) des Umschlages
(12) und eine zweite Einheit (5.3) zum Aufbringen von Klebstoff auf mindestens eine
Buchblockseitenfläche besitzt.
8. Klebebinder nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die zweite Einheit des Klebstoffauftragssystems (5.3) vor der Fälzelstation
(2) befindet.
9. Klebebinder nach Anspruch 6 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die erste Einheit des Klebstoffauftragssystems (5.1) zwischen Fälzelstation
(2) und Andrückstation (4) befindet.
10. Klebebinder nach Anspruch 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die erste Einheit des Klebstoffauftragssystems (5.1) im Bereich des Umschlaganlegers
(3) befindet.
11. Verfahren zur Herstellung von Büchern und Broschuren, insbesondere von Schweizer Broschur,
Otabind, Repkover und anderen Freirückenbroschuren, insbesondere mit einem Klebebinder
nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch nachfolgende Schritte:
a) Bearbeiten des Buchblockrückens eines Buchblocks (10)
b) Klebstoffauftrag auf den Buchblockrücken
c) Aufbringen eines Fälzelstreifens
d) Klebstoffauftrag auf den Fälzelstreifen im Bereich des Fuß- (32) und / oder Kopfabschnitts
(31) als Hilfsklebstofffläche (20)
e) Klebstoffauftrag (21, 22) auf den Umschlag (12)
f) Anlegen des Umschlags (12) an den mit einem Fälzelstreifen bedeckten Buchblockrücken
g) Andrücken des Umschlags (12) an den mit einem Fälzelstreifen bedeckten Buchblockrücken
h) Verkleben des Umschlags (12) mit dem mit einem Fälzelstreifen bedeckten Buchblockrücken
im Bereich des Fuß- (32) und / oder Kopfabschnitts (31)
i) Anlegen des Umschlags (12) an die Buchblockseitenflächen
j) Andrücken des Umschlags (12) an die Buchblockseitenflächen
k) Verkleben von Umschlag (12) und Buchblockseitenflächen
l) Dreiseitenbeschnitt des Buchblocks (10) wobei die Hilfsverklebung wegfällt
12. Verfahren zur Herstellung von Büchern und Broschuren, insbesondere von Schweizer Broschur,
Otabind, Repkover und anderen Freirückenbroschuren, insbesondere mit einem Klebebinder
nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch nachfolgende Schritte:
a) Zuführen einer vorgefertigten Broschur
b) -
c) -
d) Klebstoffauftrag auf den Rücken der vorgefertigten Broschur im Bereich des Fuß-(32)
und / oder Kopfabschnitts (31) als Hilfsklebstofffläche (20)
e) Klebstoffauftrag (21, 22) auf den Umschlag (12)
f) Anlegen des Umschlags (12) an den Rücken der vorgefertigten Broschur
g) Andrücken des Umschlags (12) an den Rücken der vorgefertigten Broschur
h) Verkleben des Umschlags (12) mit dem Rücken der vorgefertigten Broschur im Bereich
des Fuß- (32) und / oder Kopfabschnitts (31)
i) Anlegen des Umschlags (12) an die Seitenflächen der vorgefertigten Broschur
j) Andrücken des Umschlags (12) an die Seitenflächen der vorgefertigten Broschur
k) Verkleben von Umschlag (12) und Seitenflächen der vorgefertigten Broschur
l) Dreiseitenbeschnitt der vorgefertigten Broschur wobei die Hilfsverklebung wegfällt
13. Verfahren zur Herstellung von Büchern und Broschuren, insbesondere von Schweizer Broschur,
Otabind, Repkover und anderen Freirückenbroschuren, insbesondere mit einem Klebebinder
nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch nachfolgende Schritte:
a) Bearbeiten des Buchblockrückens eines Buchblocks (10)
b) Klebstoffauftrag auf den Buchblockrücken und Aufbringen einer Seitenbeleimung auf
mindestens einer Buchblockseitenfläche
c) Aufbringen eines Fälzelstreifens
d) Klebstoffauftrag auf den Fälzelstreifen im Bereich des Fuß- (32) und / oder Kopfabschnitts
(31) als Hilfsklebstofffläche (20)
e) -
f) Anlegen des Umschlags (12) an den mit einem Fälzelstreifen bedeckten Buchblockrücken
g) Andrücken des Umschlags (12) an den mit einem Fälzelstreifen bedeckten Buchblockrücken
h) Verkleben des Umschlags (12) mit dem mit einem Fälzelstreifen bedeckten Buchblockrückens
im Bereich des Fuß- und / oder Kopfabschnitts
i) Anlegen des Umschlags (12) an die Buchblockseitenflächen
j) Andrücken des Umschlags (12) an die Buchblockseitenflächen
k) Verkleben von Umschlag (12) und Buchblockseitenflächen
l) Dreiseitenbeschnitt des Buchblocks (10) wobei die Hilfsverklebung wegfällt
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 13 ohne Schritt a).
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14 ohne Schritt d), wobei unter Verfahrensschritt
e) Klebstoff im Bereich des Fuß- (32) und / oder Kopfabschnitts (31) auf den Umschlag
als Hilfsklebstofffläche (20) aufgebracht wird.