(19)
(11) EP 2 025 529 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.02.2009  Patentblatt  2009/08

(21) Anmeldenummer: 08104821.7

(22) Anmeldetag:  22.07.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B42C 19/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 16.08.2007 DE 102007038557

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
69115 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Adler, Michael
    04129 Leipzig (DE)
  • Böttcher, Ralf
    04416 Markkleeberg (DE)

(74) Vertreter: Franzen, Peter et al
Heidelberger Druckmaschinen AG Intellectual Property Kurfürsten-Anlage 52-60
69115 Heidelberg
69115 Heidelberg (DE)

   


(54) Buchbindemaschine mit Buchblocktransportsystem


(57) Die Erfindung betrifft eine Buchbindemaschine mit einem Buchblocktransportsystem (1) und einer Vielzahl von Klammern (2) zum Einspannen von Blattstapeln, wobei die Klammern (2) in einem Abstand zueinander angeordnet und in Führungsbahnen (4) eines Maschinengestells geführt sind. Das Buchblocktransportsystem besitzt eine Klammer, eine sogenannte Schmierklammer, mit einer Vorrichtung (30) zum Schmieren der Führungsbahn.
Dabei ist jeder Laufrolle (20) der Klammer ein Auftragselement (33) zugeordnet und der Schmierstoff wird mittels je eines Auftragselements (33), beispielsweise eines Pinsels, auf die Laufrollen (20) und von den Laufrollen (20) auf die Laufflächen der Führungsbahn (4) übertragen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Buchbindemaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Schmierklammer gemäß Anspruch 13.

[0002] Derartige Buchbindemaschinen, z.B. Klebebinder, dienen der Herstellung von klebegebundenen Broschuren oder Buchblocks für Festeinbände, wobei die zu einem Buchblock zusammengetragenen Falzbogen und / oder Einzelblätter durch Auftragen eines Klebstoffs auf den zuvor bearbeiteten Blockrücken verbunden werden. Die möglichen Bindeverfahren und die Produktvarianten sind von der Maschinenausrüstung abhängig. Diese besteht im Wesentlichen aus den Funktionseinheiten Buchblocktransportsystem, Rückenbearbeitung, Rückenbeleimen, Zwischentrocknung, Seitenbeleimen, Rückenverstärkung, Umschlag anlegen, Umschlag andrücken und trocknen.

[0003] Die DE 20 2005 007 012 U1 zeigt eine derartige Buchbindemaschine mit einem Buchblocktransportsystem. Das Buchblocktransportsystem besteht aus um Umlenkräder laufenden Fördermitteln und einer Vielzahl von in einem gleichen in gegenseitigen Abstand zueinander daran befestigten Klammern zum Einspannen von Blattstapeln.

[0004] Nach dem Stand der Technik kommen als Fördermittel vorzugsweise Rollenketten mit einzeln beweglich ineinander greifenden Gliedern zum Einsatz. Die Ketten dienen dem Vortrieb der Klammern. Geführt werden die Klammen jedoch durch fest mit dem Maschinengestell der Buchbindemaschine verbundene Führungsbahnen. Dazu besitzt eine jede Klammer mehrere Laufrollen, welche auf der Lauffläche der Führungsbahn abrollen.

[0005] Um einen Verschleiß der Laufflächenpaarung Laufrolle - Führungsbahn zu verhindern muss diese regelmäßig und gut geschmiert werden. Üblicher Weise geschieht dies durch zwei verschiedene Ansätze: Entweder besitzt die Führungsbahn eine Zentralschmierung mit Schmierkanälen, oder die Führungsbahn wird manuell mittels Pinsel oder Spraydose geschmiert. Nachteilig an der Zentralschmierung ist, dass es zu einem Schmierstoffüberschuss kommt, der zur Verschmutzung der Produkte führt, während andere Abschnitte der Führungsbahn trocken laufen. Problematisch an der manuellen Schmierung ist, dass die Schmierung von der quantitativ und qualitativ richtigen Schmierung durch den Maschinenbediener abhängt.

[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Buchbindemaschine zu schaffen, welche die Nachteile des Standes der Technik beseitigt und eine verbesserte Schmierung der Laufflächenpaarung ermöglicht.

[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Buchbindemaschine mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1 und durch eine Schmierklammer nach Anspruch 13. Vorteilhaft dabei ist, dass die Laufflächenpaarung mit einem gleichmäßigen Schmierfilm versehen werden kann und kein Schmierstoffüberschuss oder Schmierstofffehlstellen entstehen können.

[0008] Die erfindungsgemäße Buchbindemaschine besitzt ein Transportsystem mit einer Vielzahl von angetriebenen Klammern. Die Klammern dienen dem Einspannen von Blattstapeln, zusammengetragenen Signaturen, Buchblöcken oder dergleichen, wobei die Klammern mit einem Abstand zueinander angeordnet sind und entlang verschiedener Bearbeitungsstationen durch die Buchbindemaschine transportiert werden. Dazu werden die Klammern auf einer Führungsbahn geführt, die in einem Maschinengestell gelagert ist. Das Transportsystem der Buchbindemaschine besitzt in vorteilhafter Weise mindestens eine Klammer, welche eine Vorrichtung zum Schmieren der Führungsbahn besitzt. In einer vorteilhaften Ausführungsform werden die Klammern mittels Laufrollen, insbesondere Wälzlagern, auf der Führungsbahn geführt.

[0009] In einer weiteren vorteilhaften und daher bevorzugten Ausführungsform besitzt die Schmiervorrichtung mindestens einen mit Schmierstoff gefüllten Vorratsbehälter. In einer ersten Ausführungsvariante ist der mindestens eine Vorratsbehälter an der mindestens einen Klammer mit Schmiervorrichtung angebracht und wird mit der Klammer mitbewegt. Dabei kann der Vorratsbehälter beispielsweise als Schmierbüchse ausgebildet sein.
In einer vorteilhaften Weiterbildung besitzt die Schmiervorrichtung je Lauffläche der Führungsbahn einen Behälter.

[0010] In einer alternativen Ausführungsvariante ist der mindestens eine Vorratsbehälter am Maschinengestell befestigt und über Leitungen mit der mindestens einen Klammer mit Schmiervorrichtung verbunden. Ein derartiger Vorratsbehälter ist in vorteilhafter Weise zentral angeordnet und wird nicht mit den Klammern mitbewegt.

[0011] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist für jede Lauffläche der Führungsbahn mindestens ein Schmierstoff-Auftragselement vorhanden und der Schmierstoff wird mittels je eines Auftragselements auf die Laufrollen und von den Laufrollen auf die Laufflächen der Führungsbahn übertragen. In einer alternativen Ausführungsform ist ebenfalls für jede Lauffläche mindestens ein Auftragselement vorhanden; der Schmierstoff wird jedoch mittels je eines Auftragselements direkt auf die Führungsbahn übertragen. In beiden Varianten können die Auftragselemente den Schmierstoff entweder kontaktbehaftet, z. B. mittels Pinseln, oder berührungslos, z. B. mittels Sprühdüsen, übertragen.

[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Buchbindemaschine sind die Vorratsbehälter der Schmiervorrichtung über Leitungen mit den Auftragselementen verbunden. Die Vorratsbehälter verfügen über eine Druckregelung zur Steuerung der an den Auftragselementen bereitgestellten Schmierstoffmenge. Je höher der in den Behältern anliegende Druck ist, desto mehr Schmierstoff wird an den Auftragselementen bereitgestellt. In einer alternativen Ausführungsform sind die Vorratsbehälter der Schmiervorrichtung ebenfalls über Leitungen mit den Auftragselementen verbunden. Jedoch verfügen die Leitungen über Ventile zur Steuerung der an den Auftragselementen bereitgestellten Schmierstoffmenge.

[0013] Die Erfindung betrifft auch eine Schmierklammer für ein Buchblocktransportsystem einer Buchbindemaschine. In einer vorteilhaften Ausführungsform besitzt diese Schmierklammer eine Schmiervorrichtung, welche Schmierstoff auf die Laufrollen der Schmierklammer überträgt.

[0014] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche sowie die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen verwiesen.

[0015] Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1
die Führungsbahn einer Buchbindemaschine mit mehreren Klammern
Fig. 2
eine Klammer in einer Seitenansicht
Fig. 3
eine erfindungsgemäße Schmierklammer in einer Schnittdarstellung
Fig. 4
eine Führungsbahn mit Schmierklammer und zentraler Schmierstoffversorgung.


[0016] Fig. 1 zeigt das Buchblocktransportsystem 1 einer Buchbindemaschine (nicht dargestellt). Das Buchblocktransportsystem 1 besteht aus mehreren Klammern 2, einer Kette 5 und einer Führungsbahn 4. Die Klammern 2 sind in einem gleichen gegenseitigen Abstand zueinander an der Kette 5 befestigt. Die Kette 5 wird durch einen Elektromotor angetrieben und mittels Umlenkrädern geführt (jeweils nicht dargestellt). Dank der Verbindungen der Klammern 2 mit der Kette 5 werden die Klammern 2 in Transportrichtung T mit der Kette 5 mitbewegt. Die Führung der Klammern 2 geschieht durch die Führungsbahn 4. Wie in Fig. 2 dargestellt, besitzt eine jeweilige Klammer 2 (und genauso die in Fig. 3 dargestellte Schmierklammer 3) jeweils eine Mehrzahl von Laufrollen 20. Die Laufrollen 20 rollen auf der Führungsbahn 4 ab.

[0017] In den Klammern 2 wird dabei jeweils ein Buchblock B geklemmt und entlang der Führungsbahn 4 in Transportrichtung T von einer Bearbeitungsstation zur nächsten (nicht dargestellt) transportiert.

[0018] Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Schmierklammer 3, welche eine Schmiervorrichtung 30 besitzt. Die Schmiervorrichtung 30 besteht aus einem mit Schmierstoff gefüllten Vorratsbehälter, beispielsweise Schmierbüchsen 31, in welchen Schmierstoff gelagert ist, und Auftragselementen 33, welche hier als Pinsel ausgebildet sind. Vorratsbehälter 31 und Auftragselemente 33 sind jeweils über Leitungen 32 miteinander verbunden. Ventile 34 erlauben es, die Schmierstoffmenge zu kontrollieren, welche von den Auftragselementen 33 an die Laufrollen 20 abgegeben wird. Wie aus Fig. 3 ersichtlich wird, ist einer Laufrolle 20 ein Auftragselement 33 zugeordnet. Von den Laufrollen 20 der Schmierklammer 3 wird der Schmierstoff auf die Lauffläche der Führungsbahn 4 (in Fig. 3 nicht dargestellt) übertragen und ermöglicht eine gleichmäßige Schmierung aller Laufflächen.

[0019] Fig. 4 zeigt eine alternative Ausführungsform der Schmierstoffversorgung. Hierbei ist ein Schmierstoff-Vorratsbehälter 31 mit einer Klammer 3 mit Schmiervorrichtung über eine Leitung 32 verbunden. Der Schmierstoffbehälter 31 ist fest mit dem Maschinengestell verbunden und befindet sich leicht erhöht und zentral in der Mitte der umlaufenden Führungsbahn 4. Die Leitung 32 besitzt ein Ventil 34 zur Steuerung der Schmierstoffmenge, welche an die Klammer 3 weitergegeben wird. Die Leitung 32 ist aus einem flexiblem Material gefertigt, leicht beweglich (angedeutet durch die gestrichelte Darstellung der Leitung) und von einer solchen Länge sodass trotz umlaufender Bewegung der Klammer 3 permanent eine Verbindung von Behälter 31 und Klammer 3 besteht.

Bezugszeichenliste



[0020] 
1
Buchblocktransportsystem
2
Klammer
3
Schmierklammer
4
Führungsbahn
5
Fördermittel
20
Laufrolle
30
Schmiervorrichtung
31
mit Schmierstoff gefüllter Vorratsbehälter
32
Zuleitung
33
Pinsel
34
Ventil
B
Buchblock
T
Transportrichtung



Ansprüche

1. Buchbindemaschine mit einem Transportsystem (1) mit einer Vielzahl von angetriebenen Klammern (2) zum Einspannen von Blattstapeln, zusammengetragenen Signaturen, Buchblöcken oder dergleichen, wobei die Klammern (2) mit einem Abstand zueinander angeordnet und in einer Führungsbahn (4) geführt sind, die in einem Maschinengestell gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Klammer (3) des Transportsystems (1) eine Vorrichtung (30) zum Schmieren der Führungsbahn (4) besitzt.
 
2. Buchbindemaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Klammern (2) mittels Laufrollen (20) auf der Führungsbahn (4) geführt werden.
 
3. Buchbindemaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiervorrichtung (30) mindestens einen mit Schmierstoff gefüllten Vorratsbehälter (31) besitzt.
 
4. Buchbindemaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem mindestens einen Vorratsbehälter (31) um einen sich an der Klammer (3) mit Schmiervorrichtung (30) angebrachten Behälter handelt.
 
5. Buchbindemaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem mindestens einen Vorratsbehälter (31) um einen Maschinengestell angebrachten Behälter handelt, welcher über eine Leitung mit der mindestens einen Klammer (3) mit Schmiervorrichtung verbunden ist.
 
6. Buchbindemaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiervorrichtung (30) je Lauffläche der Führungsbahn (4) einen Behälter (31) besitzt.
 
7. Buchbindemaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass für jede Lauffläche mindestens ein Auftragselement (33) vorhanden ist und der Schmierstoff mittels je einem Auftragselement (33) auf die Laufrollen (20) und von den Laufrollen (20) auf die Laufflächen der Führungsbahn (4) übertragen wird.
 
8. Buchbindemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass für jede Lauffläche mindestens ein Auftragselement (33) vorhanden ist und der Schmierstoff mittels je eines Auftragselements (33) auf die Führungsbahn (4) übertragen wird.
 
9. Buchbindemaschine nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragselemente (33) den Schmierstoff kontaktbehaftet übertragen.
 
10. Buchbindemaschine nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragselemente (33) den Schmierstoff berührungslos übertragen.
 
11. Buchbindemaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorratsbehälter (31) der Schmiervorrichtung (30) über Leitungen mit den Auftragselementen (33) verbunden sind, wobei die Leitungen über Ventile (34) zur Steuerung der an den Auftragselementen (33) bereitgestellten Schmierstoffmenge verfügen.
 
12. Buchbindemaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorratsbehälter (31) der Schmiervorrichtung (30) über Leitungen mit den Auftragselementen (33) verbunden sind, wobei die Behälter (31) über eine Druckregelung zur Steuerung der an den Auftragselementen (33) bereitgestellten Schmierstoffmenge verfügen.
 
13. Schmierklammer (3) für ein Buchblock-Transportsystem (1) einer Buchbindemaschine mit einer Schmiervorrichtung (30), welche Schmierstoff auf die Laufrollen (20) der Schmierklammer (3) überträgt.
 




Zeichnung

















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente