[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis von flüchtigen, entzündlichen Substanzen
beim Trocknen von wasserfeuchten Textilien in einem Trockner und einen hierzu geeigneten
Trockner. Insbesondere betrifft die Erfindung ein solches Verfahren zum Nachweis einer
flüchtigen, entzündlichen Substanz in einem Trockner, welches elektromagnetische Strahlung
im IR-Wellenlängenbereich benutzt, sowie einen hierzu geeigneten Trockner.
[0002] In einen Trockner insbesondere zur Verwendung in einem gewöhnlichen Haushalt dürfen
keine flüchtigen, leicht entzündlichen Substanzen geraten. Dies sind häufig Kohlenwasserstoffe
wie z.B. Reinigungsbenzin, Alkohole usw. Zwar wird die Verwendung solcher Substanzen
im Trockner mittels eines Warnhinweises in der Gebrauchsanweisung verboten. Es kommt
jedoch immer wieder vor, dass durch Unvorsichtigkeit mit brennbarem Lösemittel, insbesondere
Reinigungsbenzin, gesäuberte Textilien oder aus einem anderen Grund flüchtige, leicht
entzündliche Substanzen enthaltende Textilien zum Trocknen in einen Trockner gegeben
werden.
[0003] Die Verwendung eines IR-Sensors zur Erkennung von Textilart, Füllstand und Wassermenge
in der Trommel einer Waschmaschine oder eines Trockners ist bekannt.
[0004] Die
EP 0 816 551 B1 offenbart die infrarote Temperaturerfassung für eine Steuerung eines Trockners, insbesondere
eines Trockners mit einer Rotationstrommel zum Aufnehmen und zum Schleudern von feuchten,
zu trocknenden Artikeln, einer Heizvorrichtung zum Aufheizen der Artikel, einer Gebläseeinheit
zum Durchführen von Luft über die Artikel in der Trommel und einer Infraroterfassungsvorrichtung,
die ein der Temperatur der Artikel in der Trommel entsprechendes Steuersignal zur
Verfügung stellt. Es wird auch ein Verfahren zur Erfassung der Vollständigkeit eines
Trocknungsdurchganges in einem Trockner mit einer rotierenden Trommel und einer Infraroterfassungsvorrichtung
offenbart, die eine Messung der Temperatur der Artikel in der Trommel zur Verfügung
stellt.
[0005] Die
EP 1242665 B1 offenbart ein Gerät zur Behandlung von Textilien mit einer Auswerteschaltung zur
Erkennung der Textilart und/oder der Feuchte eines Wäschestücks.
[0006] Das Gerät verwendet Sende- und Empfangselemente zum Senden bzw. Empfangen elektromagnetischer
Strahlung sowie eine mit dem Empfangselement verbundene Auswerteschaltung. Beschrieben
ist auch ein Verfahren zur Erkennung von Eigenschaften eines Textilstückes beispielsweise
in einer Waschmaschine oder einem Trockner.
[0007] Das
US-Patent 5,739,534 beschreibt Methoden und Geräte zum Nachweis von Flüssigkeiten, wobei die Wasserstandsmessung
mit einem IR-Sensor erfolgt.
[0008] Das
US-Patent 5,396,715 beschreibt einen Mikrowellen-Wäschetrockner und eine Methode mit Feuerschutz, bei
der mittels eines IR-Sensors die Temperatur innerhalb der Trommel registriert und
bei Erreichen eines vorbestimmten Wertes, der das Brennen von Wäsche anzeigt, die
Operation des Wäschetrockners unterbrochen wird.
[0010] Die
US 2002/000495 A1 betrifft Systeme zur Kontrolle von Trocknungszyklen in einem Trockengerät, das den
Dampf einer lipophilen Flüssigkeit enthält, wobei ein Gassensor zu deren Konzentrationsbestimmung
verwendet wird.
[0011] Aus der
DE 44 25 742 C1 ist es bekannt, in einem Verfahren zum Trocknen von Textilien, welche mit einem nicht-wässrigen,
insbesondere organischen und brennbaren Lösemittel gewaschen wurden, einen Infrarot-Sensor
zur Bestimmung einer Konzentration des Lösemittels in einem zum Trocknen benutzten,
zirkulierenden Luftstrom zu verwenden. Jedoch ist ein dazu verwendeter Sensor sehr
aufwendig zu handhaben; insbesondere bedarf er einer laufenden technischen Betreuung
durch speziell geschultes Personal. Das Verfahrne ist daher nicht geeignet zur Anwendung
in einem Haushalt-Wäschetrockner, für welchen eine laufende technische Betreuung nicht
in Betracht kommt.
[0012] Die
EP 0 929 803 B1 beschreibt einen optischen Sensor zum Nachweis von in Wasser gelösten oder dispergierten
chemischen Substanzen, der als Sensorelement ein optisch transparentes Substrat und
eine Polymerdünnschicht umfasst.
[0013] Verschiedene Gewebe und flüchtige, entzündliche Substanzen lassen sich durch eine
Analyse von einander unterscheiden, wie sie beispielsweise aus dem Buch "Erkennen
von Kunststoffen - Qualitative Kunststoffanalyse mit einfachen Mitteln" von Dietrich
Braun, 1998, 3. Auflage, bekannt ist. Der Wellenlängenbereich von 1500 nm bis 1800
nm ist wegen der Unabhängigkeit von Feuchte besonders geeignet.
[0014] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Nachweis einer flüchtigen,
entzündlichen Substanz in einem Trockner sowie einen hierzu geeigneten Trockner bereitzustellen.
[0015] Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zum Nachweis von flüchtigen, entzündlichen
Substanzen beim Trocknen von wasserfeuchten Textilien in einem Trockner mit einer
Trommel zur Aufnahme der Textilien und einem Sendeelement, welches die Textilien und/oder
deren Umgebung mit IR-Strahlung bestrahlt, wobei ein Empfangselement die von den Textilien
und/oder den Wandungen der Trommel reflektierte und/oder die transmittierte IR-Strahlung
im Wellenzahlenbereich von 600 bis 4000 cm-1 empfängt und hinsichtlich der Anwesenheit
der flüchtigen, entzündlichen Substanzen auswertet.
[0016] Gegenstand der Erfindung ist außerdem Trockner mit einer Trommel zur Aufnahme von
wasserfeuchten Textilien und einem Sendeelement und einem Empfangselement zum Nachweis
von flüchtigen, entzündlichen Substanzen beim Trocknen von wasserfeuchten Textilien,
welches Sendeelement eingerichtet ist zum Bestrahlen der Textilien und/oder deren
Umgebung mit IR-Strahlung, und welches Empfangselement eingerichtet ist zum Empfangen
der von den Textilien und/oder den Wandungen der Trommel reflektierten und/oder der
transmittierten IR-Strahlung im Wellenzahlenbereich von 600 bis 4000 cm-1, und welcher
Trockner eingerichtet ist zum Auswerten der empfangenen IR-Strahlung hinsichtlich
der Anwesenheit der flüchtigen, entzündlichen Substanzen.
[0017] Flüchtige, entzündliche Substanzen im Sinne der Erfindung sind z.B. Kohlenwasserstoffe
wie beispielsweise. Alkane; Alkene; Alkine und Aromaten; Alkohole wie Ethanol, Methanol,
Propanol, Isopropanol; Ether wie Dimethylether, Diethylether; Carbonsäuren wie Essigsäure,
Buttersäure; Ester wie Essigsäureethylester, Aldehyde wie Formaldehyd und Ketone wie
Aceton; sowie Amine; Nitrile; Nitroverbindungen; heterocyclische Verbindungen; Schwefelverbindungen;
etc., die bei Temperaturen von 50°C und Normaldruck zumindest teilweise in gasförmiger
Form vorliegen können.
[0018] Gemäß der Erfindung wird elektromagnetische Strahlung im IR-Bereich (Wellenzahlen
von 600 bis 4000 cm-1) eingesetzt, um das Vorhandensein von flüchtigen brennbaren
Substanzen in einem Trockner zu ermitteln. Werden Substanzen einer Strahlungsquelle
ausgesetzt, die Strahlung in diesem Wellenzahlenbereich abstrahlt, werden für die
jeweilige Substanz charakteristische Spektren erzeugt. Diese können durch eine geeignete
Analyse detektiert und den verschiedenen Substanzen zugeordnet werden. Durch Vergleich
der aufgenommenen Spektren kann somit das Vorhandensein flüchtiger, entzündlicher
Substanzen festgestellt werden.
[0019] Sendeelement und Empfangselement bilden zusammen einen IR-Sensor. Diese Teile können
im Trockner mehr oder weniger voneinander entfernt angeordnet sein und beispielsweise
so nahe angeordnet sein, dass sie eine IR-Sensoreinheit bilden.
[0020] Die IR-Sensoreinheit (oder seine Bestandteile Sendeeinheit und Empfangseinheit) ist
vorzugsweise so angeordnet, dass ihr Sichtfeld eine maximale Oberfläche der im Trockner
vorhandenen Textilien erfasst. Beispielsweise kann die IR-Sensoreinheit entlang der
Drehachse der Trommel angebracht sein. Bei einer solchen Ausführungsform kann der
die IR-Sensoreinheit direkt auf der Tür des Trockners, durch welche die Textilien
in den Trockner eingebracht werden, angebracht sein, indem beispielsweise ein Teil
der Tür des Trockners durch ein Panel ersetzt ist, welches den IR-Sensor enthält.
Es ist allerdings auch möglich, dass der Sensor entlang anderer Regionen eines Trockners
angebracht ist, die eine Sicht in das Innere der Trommel und auf die darin vorhandenen
Textilien ermöglichen.
[0021] Der verwendete IR-Sensor hat vorzugsweise eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber
Schwingungen und hohen Temperaturen.
[0022] Ein Sendeelement im Sinne der Erfindung ist jeglicher Strahler, der elektromagnetische
Strahlung im IR-Bereich aussendet, also beispielsweise eine Glühlampe, Halogenlampe,
Quecksilberdampflampe, Leucht- oder Laserdiode. Besonders geeignet sind Sendeelemente,
die ein schmalbandiges Spektrum oder IR-Strahlung einer Wellenlänge erzeugen. Geeignet
sind monochromatische oder schmalbandige Sendeelemente in Verbindung mit einem oder
mehreren Empfangselementen, wobei diese breitbandig sein können, sofern sie nur die
Bandbreite der von dem Sendeelement gesendeten Strahlung umfassen. Alternativ lassen
sich breitbandige Sendeelemente und zugeordnete wellenlängenselektive Empfangselemente
einsetzen. Statt wellenlängenselektiver Empfangselemente können auch breitbandige
Sendeelemente und/oder Empfangselemente eingesetzt werden, wenn entweder den Sendeelementen
oder den Empfangselementen schmalbandige Filter zugeordnet sind. Vorzugsweise wird
eine Mehrzahl von IR-Sendeelementen eingesetzt, wobei diese entweder verschiedene
Spektren oder monochromatisches Licht verschiedener IR-Wellenzahlen erzeugen. Entsprechend
sind die (IR)-Empfangselemente an die Sendeelemente angepasst, wobei diese entweder
ein gewisses Band innerhalb der von dem Sendeelement ausgestrahlten Sendestrahlung
erfassen, oder genau die Wellenlänge erfassen, die das Sendeelement aussendet, sofern
dieses monochromatische IR-Strahlungsquellen sind. Als Empfangselement, das in Ein-
oder Mehrzahl eingesetzt werden kann, eignen sich somit insbesondere Fotodioden oder
Fototransistoren. Sofern das Sendeelement IR-Strahlung in mehreren Wellenzahlenbereichen
emittiert, wird vorzugsweise eine Mehrzahl von IR-Empfangselementen, insbesondere
Fotodioden mit einem vorgeschalteten Filter oder Gitter, oder ein Fotodiodenarray
oder CCD's ("Charge Coupled Devices") eingesetzt, die Strahlung absorbieren und entsprechende
Signale erzeugen, die vorzugsweise verstärkt und einer Auswerteschaltung zugeführt
werden. Die empfangene Strahlung wird vorzugsweise nach Wellenzahlen selektiert, was
wahlweise mittels eines Filters, eines Prismas oder eines Beugungsgitters geschieht.
[0023] In Anwesenheit flüchtiger, entzündlicher Substanzen wird die vom Sendeelement ausgesandte
Strahlung zum Teil absorbiert, zum anderen Teil jedoch reflektiert oder transmittiert.
Dabei ist vornehmlich das reflektierte IR-Licht zur Detektion geeignet.
[0024] Aufgrund der von einem gesendeten Spektrum von den mit flüchtigen, entzündlichen
Substanzen benetzten Textilien reflektierten Spektren oder Wellenlängen lässt sich
auf die Art dieser Substanzen schließen. Dies gilt ebenso für die Transmissionsspektren.
Dabei werden die Spektren entweder über einen bestimmten spektralen Bereich ausgewertet
oder nur bei bestimmten Frequenzen oder Wellenzahlen im IR-Bereich.
[0025] Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es bevorzugt, dass die im Bereich von 600 bis
4000 cm-1 empfangene IR-Strahlung einer Auswerteschaltung zugeführt wird. Die Auswerteschaltung
gewinnt aus den empfangenen Messwerten der IR-Strahlung ein Signal, das den Bediener
vorzugsweise optisch oder akustisch vor der Anwesenheit von flüchtigen, entzündlichen
Substanzen warnt. Es wird hierbei vorzugsweise anhand der Auswerteschaltung aus der
empfangenen IR-Strahlung eine Information über die Art der brennbaren Substanz, beispielsweise
eine Kohlenwasserstoffverbindung wie Butan, Pentan oder ein Alkohol wie Ethanol, n-Propanol
und Isopropanol, bereitgestellt. Vorzugsweise ist die Auswerteschaltung hierbei so
eingestellt, dass oberhalb einer bestimmten, voreingestellten Konzentration das optische
oder akustische Signal gegeben wird. Erfindungsgemäß ist es somit bevorzugt, dass
beim Überschreiten eines bestimmten Schwellenwertes für die Konzentration einer oder
mehrer flüchtiger entzündlicher Substanzen ein akustisches und oder optisches Signal
gegeben wird.
[0026] Im Ergebnis kann dann der Beginn eines Heizprogramms verhindert oder ein bereits
begonnenes Heizprogramm beendet werden.
[0027] Für das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich elektromagnetische Strahlung mit Wellenzahlen
von 600 bis 4000 cm-1. Innerhalb dieses Wellenzahlenbereichs lassen sich flüchtige,
entzündliche Substanzen mittels externer Energie in Molekularschwingungen versetzen.
In Abhängigkeit von ihrer chemischen Zusammensetzung absorbiert diese (in der Regel
organische) Substanz entsprechende spektrale Komponenten aus der sie bestrahlenden
elektromagnetischen IR-Strahlung oder reflektiert diese und/oder transmittiert diese.
Die Energieeinkopplung in die Substanzen geschieht vorzugsweise mittels eines Breitbandstrahlers,
beispielsweise einer Glühlampe, einer Halogenlampe oder einer Leuchtdiode, geeignet
sind jedoch auch andere, schmalbandige Strahler.
[0028] Erfindungsgemäß wird bevorzugt der Wellenzahlenbereich von 1080 bis 1300 cm-1 zum
Nachweis von Alkoholen, Ethern, Carbonsäuren und / oder Estern benutzt. Auf ähnliche
Weise wird der Wellenzahlenbereich von 1350 bis 1470 cm-1 und der Wellenzahlenbereich
von 2850 bis 2960 cm-1 vorzugsweise zum Nachweis von Alkanen benutzt. Zum Nachweis
von Aldehyden, Ketonen, Carbonsäuren und / oder Estern wird bevorzugt der Wellenzahlenbereich
von 1690 bis 1760 cm-1 benutzt.
[0029] Sende- und Empfangselemente lassen sich in verschiedenen Positionen innerhalb oder
außerhalb der Trommel einsetzen. Vorteilhaft ist in einem Trockner das Empfangselement
im Deckenbereich der Füllöffnung angeordnet. Ebenso kann dort auch ein Sendeelement
angeordnet sein, wobei sich insbesondere auch eine zur Beleuchtung des Inneren der
Trommel des Trockners vorgesehene Lampe als Sendeelement eignet. Wenn diese Lampe
eine Halogenlampe oder ein anderer breitbandiger Strahler ist, eignet sie sich bereits
als Sendeelement. Um eventuelle Fremdlichteinflüsse auszuschalten, kann das von dem
Sendeelement ausgestrahlte Licht in einer bestimmten Weise moduliert und das reflektierte
oder emittierte Licht nur dann verwendet werden, wenn es dieselbe Modulation aufweist.
[0030] Sende- und Empfangselemente werden vorzugsweise in Verbindung mit optischen Einrichtungen,
insbesondere Fokussierlinsen, Lichtwellenleitern sowie optischen und/oder elektrischen
Anordnungen zur Verstärkung optischer oder elektrischer Signale eingesetzt. Vorteilhaft
können Filter eingesetzt werden, um schmale Spektralbereiche auszuwählen. Als Filter
eignen sich beispielsweise Beugungsgitter, die unter verschiedenen Winkeln für verschiedene
IR-Wellenzahlen durchlässig sind, Prismen, holografische Filter, Gitter und dergleichen.
Besonders geeignet sind auch Verlaufsfilter, aus denen eingestrahltes breitbandiges
Licht an verschiedenen Stellen ausgekoppelt wird. Vorzugsweise werden auch Lichtwellenleiter
eingesetzt, die es erlauben, Sende- und Empfangselemente an einem nur geringen mechanischen
Belastungen ausgesetzten Ort innerhalb des Trockners anzuordnen und die IR-Strahlung
in den Bereich, in dem die Textilien vorhanden sind, über einen Lichtwellenleiter
auszukoppeln und/oder aus diesem Bereich über einen Lichtwellenleiter zum Empfangselement
zu leiten.
[0031] Das erfindungsgemäße Verfahren wird im Allgemeinen zum Nachweis von flüchtigen, entzündlichen
Substanzen vor dem Beginn eines Aufheizprogramms oder in einer Anfangsphase eines
Aufheizprogramms durchgeführt, in der die Temperatur noch relativ niedrig ist.
[0032] Allerdings hat der Einsatz von Lichtwellenleitern den Vorteil, dass hohe Temperaturen,
die bei der Trocknung von Textilien eingesetzt werden, die optischen Elemente, wie
z.B. die Sende- und Empfangselemente sowie die ihnen zugeordneten optischen Mittel
nicht beeinflussen, so dass keine Maßnahmen notwendig sind, um Temperaturschwankungen
an den Sende- und/oder Empfangselementen zu kompensieren. Vorteilhaft hieran ist auch,
dass sich kostengünstige Sende- und/oder Empfangselemente verwenden lassen, die geringere
Anforderungen an die Temperaturstabilität stellen. Derselbe Vorteil betrifft auch
den Einsatz einer den jeweiligen Sende- und Empfangselementen zugeordneten Steuer-
oder Auswerteelektronik.
[0033] Jedoch ist beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht ausgeschlossen, dass die Auswerteschaltungen
einschließlich der Sende- und Empfangselemente unmittelbar im Trocknungsbereich der
Textilien angeordnet werden.
[0034] Vorzugsweise werden die Sende- und Empfangselemente vor innerhalb des Trockners anfallender
Verschmutzung in Form von Fusseln und Stäuben geschützt, indem ein Luftstrom an den
Sende- oder Empfangselementen vorbeigeführt wird. Innerhalb eines Trockners eignet
sich hierfür die Prozessluft oder ein von außen zugeführter Luftstrom, der die Prozessluft
beispielsweise im Gegenstromverfahren umspült. Dabei wird vorzugsweise durch ein Filter
gereinigte Umgebungsluft oder Prozessluft zunächst an den Sende- und Empfangselementen
vorbei und dann in die Trommel hinein geblasen.
[0035] Vorzugsweise wird auch ein Schutzglas vorgesehen, das Sende- und/oder Empfangselemente
gegenüber dem Innenraum des Trockners abschirmt und vorzugsweise von dem Benutzer
zur Reinigung entnommen werden kann.
[0036] Vorzugsweise findet auch ein automatischer Abgleich zwischen einem Sendesignal und
einem Empfangssignal in Abwesenheit von zu trocknenden Textilien statt, so dass Fehler
infolge von Verunreinigungen im Trocknerinnern, d.h. insbesondere auf einem Sende-
und Empfangselemente abschirmenden Glas, bei der nachfolgenden Messung in Gegenwart
von Textilien als Differenzsignale von den dann gemessenen Signalen abgezogen werden
können. Die Sende- und /oder Empfangselemente lassen sich beispielsweise jeweils beim
Einschalten des Trockners kalibrieren.
[0037] Die Textilien sowie darin enthaltenes Wasser und flüchtige, entzündbare Substanzen
absorbieren über den gesamten eingestrahlten IR-Bereich Energie aus der elektromagnetischen
Strahlung. Das nicht absorbierte Licht wird reflektiert und/oder transmittiert, wobei
ein Teil dieses Lichts mittels des Empfangselementes zu der Auswerteschaltung übertragen
wird. Dort wird vorzugsweise eine spektrale Zerlegung des empfangenen Spektrums durchgeführt,
beispielsweise durch Fourier-Transformation der Spektren (FTIR). Bei dieser Zerlegung
werden mittels eines oder mehrerer Filter die elektromagnetischen Signale auf die
Empfangselemente eingestrahlt, die beispielsweise durch einzelne Empfangsdioden oder
einzelne Fototransistoren gebildet werden oder durch in Form eines CCD-Arrays angeordnete
Empfangselemente. Anstelle der den Empfangselementen vorgeordneten Filter lassen sich
auch Beugungsgitter vorsehen.
[0038] Vorzugsweise ist eine Einkoppeloptik vorgesehen, die außer einem Gitter oder einem
Filter auch ein Linsensystem umfasst, beispielsweise eine Sammellinse.
[0039] Von den zu detektierenden flüchtigen, entzündlichen Substanzen hängt es ab, welche
IR-Wellenzahlenbereiche tatsächlich für die Empfangselemente verwendet werden oder
ausgeblendet werden müssen. Dementsprechend lassen sich schmalbandige Empfangselemente
vorsehen, die spezifisch in für diese entzündlichen Substanzen relevanten Wellenzahlenbereichen
absorbieren, um somit eine Analyse der chemischen Zusammensetzung und der Konzentration
der Substanzen zu erlauben.
[0040] Da der Feuchtigkeitsgehalt eines Textilstückes dessen Absorption und/oder Transmissionsspektrum
in einem bestimmten Wellenzahlenbereich beeinflusst, werden für die Messung der Feuchte,
der evtl. zu berücksichtigenden Textilart und der Art der flüchtigen, entzündlichen
Substanzen vorzugsweise solche Wellenzahlenbereiche ausgewählt, in denen entweder
keine derartige Beeinflussung vorhanden ist oder der Einfluss auf die gegenseitige
Unterscheidbarkeit von flüchtigen, entzündlichen Substanzen und Textilien gering ist.
[0041] Alternativ werden auch Informationen, die die Abhängigkeit des Spektrums eines Textilstückes
von der aufgenommenen Feuchtigkeit berücksichtigen, in einer der Auswerteschaltung
zugeordneten Speichereinheit abgespeichert, um spektrale Messungen entsprechend den
gewünschten Daten (über die Art der Textilien oder über deren Feuchtigkeitsgehalt)
zu korrigieren.
[0042] Bei der Auswertung der Spektren können beispielsweise Steigung und Höhen von Peaks,
das Höhenverhältnis verschiedener Peaks und Ableitungsfunktionen aus den Spektren
herangezogen werden.
[0043] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Auswerteeinheit
eine Speichereinheit mit den Spektren für verschiedene entzündliche Substanzen.
[0044] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand eines für die Durchführung
des Verfahrens ausgerüsteten Trockners illustriert.
[0045] Der in Figur 1 dargestellte Trockner 1 ist ein Kondensationswäschetrockner 1 mit
einer drehbar gelagerten Trommel 2 zur Aufnahme von zu trocknenden Textilien 3. Die
Trommel 2 weist einen Boden 4 mit einer zentralen Lochung 5 auf, welche der Filterung
eines Prozessluftstromes dient. Auf der dem Boden 4 gegenüber liegenden Seite ist
eine durch eine Tür 6 verschließbare Öffnung vorhanden. Während des Betriebes wird
von einem Gebläse 7 der Prozessluftstrom erzeugt, der durch einen Kreislauf 8 zu einer
Heizeinrichtung 9 zum Aufheizen der Prozessluft und anschließend durch die zentrale
Lochung 5 des Bodens 4 in die Trommel 2 strömt.
[0046] Nach Kontakt mit den Textilien 3 strömt die Prozessluft durch die Tür 6, die an der
Innenseite und der Unterseite Öffnungen aufweist, durch einen weiteren Abschnitt des
Umluftkreislaufes 8 zu einem Kondensator 10, in dem die Prozessluft zur Kondensation
von Feuchtigkeit abgekühlt wird. Der Kondensator 10 wird hierzu von Kühlluft durchströmt,
die aus der Umgebung des Trockners 1 angesaugt wird. Hinter dem Kondensator 10 wird
die Prozessluft wieder vom Gebläse 7 angesaugt. Im Bereich der Tür 6 ist eine Lampe
11 vorgesehen, die beispielsweise ein breitbandiger Strahler, insbesondere eine Glühbirne,
eine Halogenlampe oder eine Licht emittierende Diode ist. Diese gibt IR-Strahlung
in Richtung auf die zu trocknenden Textilien 3 innerhalb der Trommel 2 ab. Entsprechend
der Art der Textilien 3, der Feuchte der Wäsche 3 sowie eventuell vorhandener flüchtiger,
entzündlicher Substanzen wird ein Teil der Strahlung reflektiert, wobei ein gewisser
Teil der reflektierten Strahlung auf Empfangselemente 12, 13 gelangt, die in verschiedenen
IR-Wellenzahlbereichen empfindlich sind. Durch Anordnung eines Filters auf der Strahleneingangsseite
der Empfangselemente 12, 13 lässt sich erreichen, dass nur ein bestimmtes schmales
Band oder nur eine bestimmte Wellenzahl durch das jeweilige Sendeelement 12, 13 empfangen
werden kann. Dabei lassen sich die Wellenzahlenbereiche, in denen die Empfangselemente
12, 13 empfindlich sind, geeignet wählen, dass beispielsweise das Empfangselement
12 in einem bestimmten Wellenzahlenbereich empfindlich ist und verschiedene chemische
Substanzen detektiert.
[0047] In einer Auswerteschaltung 15 lassen sich aus den empfangenen IR-Spektren weitere
Funktionen wie beispielsweise die Ableitungsfunktion dA/dk (K = Absorption, k = Wellenzahl)
oder höhere Ableitungen ermitteln, wodurch sich Maxima, Minima, Steigungen und Wendepunkte
der IR-Spektren gewinnen lassen.
[0048] Verschiedene Gewebe und flüchtige, entzündliche Substanzen lassen sich durch eine
Analyse von einander unterscheiden, wie sie beispielsweise aus dem Buch "Erkennen
von Kunststoffen - Qualitative Kunststoffanalyse mit einfachen Mitteln" von Dietrich
Braun, 1998, 3. Auflage, bekannt ist. Der Wellenlängenbereich von 1500 nm bis 1800
nm ist wegen der Unabhängigkeit von Feuchte besonders geeignet.
[0049] Transmissionsspektren lassen sich durchführen mit einem Empfangselement, das unterhalb
der in die Trommel 2 eingebrachten Textilien oder auf der unteren Seite der Füllöffnung
angeordnet wird, so dass dieses, wenn das Sendeelement 11 IR-Strahlung abgibt, die
von den Textilien 3 durchgelassene IR-Strahlung empfängt.
[0050] Die Empfangselemente 12, 13 sind über Leitungen 14 mit der Auswerteschaltung 15 verbunden.
Die Auswerteschaltung 15 enthält eine Auswerteelektronik, aufgrund deren die Spektren
der Textilien, der flüchtigen, entzündlichen Substanzen oder besonders relevante Teile
in den Spektren erkennbar sind. Vorzugsweise ist der Auswerteschaltung 15 auch ein
Speicher zugeordnet, in dem bekannte Spektren abgelegt sind, so dass die Auswerteeinheit
15 durch einen Vergleich der empfangenen Spektren mit den gespeicherten Spektren Textilien
und flüchtige, entzündbare Substanzen sicher detektieren und unterscheiden kann. Die
Auswerteschaltung 15 hat somit Zugriff auf den Speicher der Steuerschaltung 16, um
Spektren zu vergleichen und auszuwerten.
[0051] Wenn die Auswerteschaltung 15 ein Spektrum einer flüchtigen, entzündbaren Substanz
erkennt, kann sie den weiteren Programmablauf beeinflussen und beispielsweise ein
optisch oder akustisch wahrnehmbares Signal erzeugen. Dieses kann so geregelt sein,
dass oberhalb einer bestimmten Konzentration ein Alarmsignal ausgelöst wird.
[0052] Um während des Betriebs des Trockners 1 stets eine gute Lichteinkopplung zu den Empfangselementen
12, 13 sowie auch eine einwandfreie Ausstrahlung von Licht aus dem Sendeelement 10
zu gewährleisten, wird ein Teil des Luftstroms über einen hierfür gesondert vorgesehenen
Strömungskanal 17 umgelenkt, so dass er an den Empfangselementen 12, 13 sowie dem
Sendeelement 10 vorbei streicht und es frei von Verschmutzungen hält. Alternativ lässt
sich auch Luft von außen zur Reinigung verwenden. Ebenso lässt sich die Umluft, insbesondere
auch im Gegenstromverfahren einsetzen. Dabei wird nach dem Passieren eines Filters
die gereinigte Umgebungsluft oder Prozessluft aus der Richtung der Empfangselemente
12, 13 und des Sendeelementes 10 in die Trommel 2 eingeblasen.
[0053] Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren zum Nachweis von flüchtigen, entzündlichen
Substanzen bereitgestellt. Bei drohender Gefahr kann das Gerät ein Warnsignal - optisch
oder akustisch - abgeben oder das Gerät führt selbstständig eine Programmkorrektur
durch, indem es ein ausgewähltes Programm nicht startet oder es abbricht. Dadurch
kann eine Überhitzung, ein Brand oder eine Beschädigung von Textilien durch Einwirkung
der flüchtigen, entzündlichen Substanz bei erhöhten Temperaturen vermieden werden.
[0054] Die Erfindung hat zahlreiche Vorteile. Die Erkennung von brennbaren und gesundheitsschädlichen
Stoffen ist vom Benutzer unabhängig. Außerdem wird eine erhöhte Sicherheit gegen Brand
und Explosionen bei Beladungen mit kontaminierten Textilien realisiert.
1. Verfahren zum Nachweis von flüchtigen, entzündlichen Substanzen beim Trocknen von
wasserfeuchten Textilien (3, 3a) in einem Trockner (1) mit einer Trommel (2) zur Aufnahme
der Textilien (3, 3a) und einem Sendeelement (11), welches die Textilien (3, 3a) und/oder
deren Umgebung mit IR-Strahlung bestrahlt, wobei ein Empfangselement (12,13) die von
den Textilien (3, 3a) und/oder den Wandungen der Trommel (2) reflektierte und/oder
die transmittierte IR-Strahlung im Wellenzahlenbereich von 600 bis 4000 cm-1 empfängt
und hinsichtlich der Anwesenheit der flüchtigen, entzündlichen Substanzen auswertet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die im Bereich von 600 bis 4000 cm-1 empfangene IR-Strahlung einer Auswerteschaltung
(15) zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wellenzahlenbereich von 1080 bis 1300 cm-1 zum Nachweis von Alkoholen, Ethern,
Carbonsäuren und / oder Estern benutzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wellenzahlenbereich von 1350 bis 1470 cm-1 und der Wellenzahlenbereich von 2850
bis 2960 cm-1 zum Nachweis von Alkanen benutzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wellenzahlenbereich von 1690 bis 1760 cm-1 zum Nachweis von Aldehyden, Ketonen,
Carbonsäuren und / oder Estern benutzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass beim Überschreiten eines bestimmten vorgegebenen Schwellenwertes für die Konzentration
einer oder mehrer flüchtiger, entzündlicher Substanzen ein akustisches und oder optisches
Signal gegeben wird.
7. Trockner (1) mit einer Trommel (2) zur Aufnahme von wasserfeuchten Textilien (3, 3a)
und einem Sendeelement (11) und einem Empfangselement (12, 13) zum Nachweis von flüchtigen,
entzündlichen Substanzen beim Trocknen von wasserfeuchten Textilien (3, 3a), welches
Sendeelement (11) eingerichtet ist zum Bestrahlen der Textilien (3, 3a) und/oder deren
Umgebung mit IR-Strahlung, und welches Empfangselement (12,13) eingerichtet ist zum
Empfangen der von den Textilien (3, 3a) und/oder den Wandungen der Trommel (2) reflektierten
und/oder der transmittierten IR-Strahlung im Wellenzahlenbereich von 600 bis 4000
cm-1, und welcher Trockner (1) eingerichtet ist zum Auswerten der empfangenen IR-Strahlung
hinsichtlich der Anwesenheit der flüchtigen, entzündlichen Substanzen.