[0001] Die Erfindung betrifft eine Gleiswegsanierungsmaschine zur gleisgebundenen Gleiswegsanierung
in kontinuierlicher Fahrt, umfassend: eine in Fahrtrichtung bei Arbeitseinsatz vordere
Aushubkette, welche ausgebildet ist, um eine erste obere Schicht des Unterbaus eines
Gleiswegs auszuheben, eine hintere Aushubkette, welche in Fahrtrichtung bei Arbeitseinsatz
hinter der vorderen Aushubkette angeordnet ist und ausgebildet ist, um eine zweite,
unterhalb der ersten, oberen Schicht liegende untere Schicht auszuheben, eine erste
Einbringungseinrichtung, die in Fahrtrichtung bei Arbeitseinsatz hinter der zweiten
Aushubkette angeordnet ist und ausgebildet ist zum Einbringen eines Tragschichtmaterials,
eine zweite Einbringungseinrichtung, die in Fahrtrichtung bei Arbeitseinsatz hinter
der ersten Einbringungs- und Verdichtungseinrichtung angeordnet ist und ausgebildet
ist zum Einbringen von Schotter. Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren
zur gleisgebundenen Gleiswegsanierung in kontinuierlicher Fahrt.
[0002] Gleiswegsanierungsmaschinen und Gleiswegsanierungsverfahren der vorgenannten Art
sind bekannt und dienen dazu, Gleiswege, die den Anforderungen an die Sicherheit und
Belastbarkeit in Hinsicht auf die im täglichen Betrieb auftretenden Beanspruchungen
nicht mehr genügen, zu sanieren. Die Sicherheit und Belastbarkeit kann beispielsweise
dadurch verringert sein, dass durch Schotterverschmutzung - beispielsweise in Folge
von aufgestiegenen Sand- oder Erdanteilen aus dem unteren Schichtbereich des Gleisunterbaus
oder durch eine von der Oberfläche aus eindringende Verschmutzung - die sichere Einschotterung
der Gleise nicht mehr gewährleistet ist. Zudem kann die unterhalb der Schotterschicht
gelegene Schicht, sei dies eine Tragschicht oder in anderer Weise gestaltete Unterschicht,
die sichere Drainage und Lastaufnahme durch Veränderungen wie Unterspülung, Auswaschung,
Verwerfungen oder dergleichen nicht mehr gewährleisten und macht eine Gleissanierung
erforderlich. Schließlich ist ein häufiger Grund für Gleiswegsanierungen, dass der
Gleisweg den gestiegenen Anforderungen im täglichen Betrieb, beispielsweise aufgrund
höherer Fahrgeschwindigkeiten auf dem Gleisweg, nicht mehr genügt und folglich auf
einen höheren Standard gehoben werden muss, was ebenfalls eine Sanierung erforderlich
macht.
[0003] Im Zuge einer Gleiswegsanierung wird typischerweise das Gleis mitsamt Schwellen angehoben,
der darunter liegende Unterbau mittels Aushubketten ausgehoben und ein neuer Unterbau
eingebracht und verfestigt, auf dem das Gleis dann wieder abgelegt und durch Einschotterung
verankert wird. Zu diesem Zweck ist aus dem deutschen Patent
DE 201 12 865 eine Gleisbaumaschine bekannt, die eine erste und zweite Aushubkette aufweist, welche
das alte Unterbaumaterial des Gleiswegs ausheben. Dieses Material wird abtransportiert
und in mitgeführten Bunkerwagen des Gleisbauzugs gelagert. Aus ebenfalls mitgeführten
Bunkerwagen des Gleisbauzugs wird dann neues Unterbaumaterial herangeführt und eingebracht,
und zwar in Form einer Tragschicht, die als unterste Schicht eingebracht, verdichtet
und planiert wird, einer Planumsschutzschicht, die als darüber liegende Schicht eingebracht
und verdichtet und planiert wird und einer darauf abschließenden Schotterschicht.
[0004] Solche Gleisbaumaschinen und die entsprechenden Gleiswegsanierungsverfahren sind
für Gleiswege, welche einer grundsätzlichen Sanierung bedürfen, geeignet und praktikabel.
Bei solchen Gleiswegsanierungsvorhaben ist der vollständige Abtransport und die Verwendung
neuer Materialien erforderlich und zu diesem Zweck wird eine große Anzahl von Bunkerwagen
benötigt, um für die entsprechende Lagerung der Materialien zu sorgen. Das Verfahren
muss in regelmäßigen Abständen unterbrochen werden, um mit Altmaterial aufgefüllte
Bunkerwagen abzutransportieren und neue, leere Bunkerwagen heranzuführen und um die
mit Neumaterial bereitgestellten, geleerten Bunkerwagen durch gefüllte Bunkerwagen
zu ersetzen.
[0005] Für Gleiswegsanierungsaufgaben, bei denen der Gleiswegunterbau teilweise Materialanteile
enthält, die für den neuen Gleiswegunterbau verwendet werden können, ist es aus dem
europäischen Patent
EP 0 940 502 B1 bekannt, das ausgehobene Material zu sieben und bestimmte, herausgefilterte Anteile
des ausgehobenen Altmaterials für den neuen Gleiswegunterbau zu verwenden. Grundsätzlich
vorteilhaft an einer solchen Vorgehensweise ist es, dass durch das zumindest teilweise
Recycling das Volumen an abzutransportierendem und heranzutransportierendem Material
reduziert werden kann, weil ein teilweiser Stoffkreislauf innerhalb der Gleisbaumaschine
erzielt wird. Allerdings kann das Verfahren und die Gleisbaumaschine noch weiter verbessert
werden.
[0006] Ein erstes Verbesserungsziel folgt daraus, dass die Eignung des ausgehobenen Materials
je nach Streckenbeschaffenheit stark schwankend ist und einen mehr oder weniger großen
Aufbereitungsvorgang innerhalb der Gleisbaumaschine erfordert. In bestimmten Fällen
kann Material entnommen werden, welches ohne größere Aufbereitung, beispielsweise
nur nach einer Siebung, für bestimmte Schichten des neuen Gleiswegunterbaus verwendet
werden kann. In anderen Fällen ist jedoch ein umfangreicher Aufbereitungsvorgang erforderlich,
um stark verschmutzte Böden oder Böden mit im wesentlichen untauglichen Kornanteilen
zu filtern, brechen, waschen und dergleichen, um den geringen Anteil an nutzbarem
Material für den neuen Gleiswegunterbau zu gewinnen. Die unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten
ergeben sich einerseits in den unterschiedlichen Streckenabschnitten, da Gleiswege
häufig entlang unterschiedlicher Böden verlaufen, beispielsweise stark sandhaltiger
Böden, stark lehmhaltiger Böden, felsiger Böden oder Mischungen hieraus. Darüber hinaus
treten in den verschiedenen Bodenarten in der Regel Schichtungen auf, sei dies konkret
im Oberflächenbereich des Gleiswegs oder im tieferen Bereich der tragenden Erdschicht
des Gleisweges. Es ist wünschenswert, eine Gleiswegsanierungsmaschine zu haben, die
bei diesen unterschiedlichen Bedingungen effizient und kostengünstig.
[0007] Aus dem europäischen Patent
EP 1 643 035 B1 ist es zum Zwecke der Verbesserung des bekannten Gleiswegsanierungsverfahrens bekannt,
die Beschaffenheit des Gleiswegs an der Gleisbaumaschine zu analysieren, um eine Aussage
über die Qualität des alten Gleiswegunterbaumaterials zu erhalten und die Gleiswegsanierung
mit einer gegebenenfalls durchzuführenden Wiederaufbereitung und Rückgewinnung des
alten Gleiswegunterbaumaterials steuern zu können. Zwar kann mit einem solchen Verfahren
ein großer Fortschritt bei der Gleiswegsanierung erzielt werden, jedoch muss nach
wie vor eine aufwendige Aufbereitung des ausgehobenen Materials vorgenommen werden
und die Effizienz der Gleiswegsanierungsmaschine kann bei stark unterschiedlichen
Bodenbeschaffenheiten oder Schichtaufbauten des Gleisweges noch gesteigert werden.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gleiswegsanierungsmaschine und Gleiswegsanierungsverfahren
bereitzustellen, bei der/dem eine verbesserte Effizienz auch bei stark unterschiedlichen
Ausgangssituationen erreicht wird.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem bei einer Gleiswegsanierungsmaschine
der eingangs genannten Art eine mittlere Aushubkette bereitgestellt wird, die zwischen
der vorderen und der hinteren Aushubkette angeordnet ist und ausgebildet ist, um eine
zwischen der ersten, oberen Schicht und der unteren Schicht liegende Zwischenschicht
auszuheben.
[0010] Erfindungsgemäß wird eine Gleiswegsanierungsmaschine bereitgestellt, mit der das
alte Gleiswegunterbaumaterial, also der alte Schotter und die darunter liegenden Bodenschichten
bis zu einer Tiefe, die für den Einbau des neuen Gleiswegunterbaus benötigt wird,
mittels drei Aushubketten ausgehoben wird. Die drei Aushubketten sind in Arbeitsfahrtrichtung
hintereinander an der Gleiswegsanierungsmaschine angeordnet und heben drei Schichten
nacheinander aus. Mit der erfindungsgemäßen Gleiswegsanierungsmaschine ist es somit
möglich, in präziser Weise eine dreifach differenzierte Schichtaushebung vorzunehmen
und hierdurch gezielt und bereits durch den Aushubvorgang voneinander separiert bestimmte
Qualitäten des alten Gleiswegunterbaumaterials zu gewinnen. Durch diese gezielte,
getrennte Aushebung ist es möglich, die erforderliche Aufbereitung des ausgehobenen
Materials maßgeblich zu reduzieren und die Aufarbeitungsschritte an die ausgehobenen
Materialqualitäten anzupassen.
[0011] Alle drei Aushubketten können hinsichtlich ihrer Aushubtiefe eingestellt werden,
so dass die erfindungsgemäße Gleiswegsanierungsmaschine an unterschiedliche Schichtaufbauten
des Gleiswegs und unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten entlang des Gleiswegs angepasst
werden kann. So kann die Tiefe, bis zu der mit einer bestimmten Aushubkette ausgehoben
wird, eingestellt werden und folglich auch das jeweilige Volumen, welches mit einer
bestimmten Aushubkette ausgehoben wird, bestimmt werden.
[0012] Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist die vordere Aushubkette einstellbar,
um eine oberflächennahe Schotterschicht auszuheben. Mit dieser bevorzugten Ausführungsform
wird es ermöglicht, dass mit der vorderen Aushubkette in einem ersten Schritt eine
oberflächennahe Schotterschicht ausgehoben wird. Diese oberflächennahe Schotterschicht
stellt typischerweise die am besten erhaltene und am geringsten verschmutzte Altschotterschicht
dar und eignet sich somit dazu, nach einer nur mit geringem Aufwand betriebenen Aufbereitung
- bei jüngeren Gleiswegen sogar möglicherweise ohne Aufbereitung - unmittelbar als
Recyclingschotter verwendet zu werden und folglich mittels der zweiten Einbringungseinrichtung
als Schotter des neuen Unterbaus eingebracht zu werden. Hierdurch kann das Volumen
des abzutransportierenden und neu bereitzustellenden Schotters maßgeblich reduziert
werden, ohne dass hierzu aufwendige Aufbereitungsmaßnahmen erforderlich wären.
[0013] Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform ist die mittlere Aushubkette einstellbar,
um eine unterhalb der ersten oberen Schicht befindliche Zwischenschicht, welche aus
Schotter und Verschmutzungsanteilen besteht, auszuheben. Typischerweise ist ein Gleisweg
durch eine solche Zwischenschicht gekennzeichnet, in der sich der Schotter mit darunter
liegendem Boden, Erdreich oder dergleichen vermischt. Eine solche Zwischenschicht
enthält noch wesentliche Schotteranteile, deren Rückgewinnung attraktiv und kostensparend
ist, bedarf jedoch hierzu einer Aufbereitung, insbesondere einer Siebung. Das aus
dieser Zwischenschicht gewonnene Schottermaterial ist oftmals nicht mehr in der ausreichenden
Korngröße für die Herstellung eines neuen Schotterbetts oder nicht mehr ausreichend
geschärft hierfür. Daher ist es oftmals erforderlich, den Schotter aus der Zwischenschicht
für einen anderen Zweck bzw. eine andere Schichtlage im neu herzustellenden Gleiswegunterbau
zu verwenden als den darüber liegenden oberflächennahen Schotter. Dies wird durch
den separaten Aushub des Schotters der Zwischenschicht ermöglicht.
[0014] Es ist weiterhin bevorzugt, wenn die hintere Aushubkette einstellbar ist, um eine
unterhalb der Zwischenschicht befindliche Schicht, welche aus im Wesentlichen Feinkornanteilen
besteht, auszuheben. Die hintere Aushubkette hebt den alten Gleiswegunterbau bis zu
derjenigen Tiefe aus, die benötigt wird, um einen von dem neu herzustellenden Gleiswegunterbau
zu erfüllenden Standard bereitzustellen. Typischerweise wird mit der hinteren Aushubkette
ein tiefliegender Schichtanteil des alten Gleiswegunterbaus, häufig mit großen Anteilen
oder ausschließlich bestehend aus dem natürlichen Bodenmaterial ausgehoben. Dieses
Material eignet sich nur in bestimmten Fällen, nämlich dann, wenn der natürliche Boden
besonders vorteilhafte Zusammensetzungen für einen neuen Gleiswegunterbau aufweist,
dafür, einem Recyclingkreislauf innerhalb der Gleisbaumaschine zugeführt zu werden.
Oftmals kann ein solches Recycling nur mit aufwendigen Aufbereitungsschritten innerhalb
der Gleisbaumaschine erzielt werden. In den meisten Gleiswegsanierungsanwendungen
wird jedoch das mit der hinteren Aushubkette geförderte Material nicht für ein Recycling
verwendbar sein und muss folglich in mitgeführten Bunkerwagen zwischengespeichert
werden.
[0015] Es ist bevorzugt, die erfindungsgemäße Gleiswegsanierungsmaschine fortzubilden durch
eine erste Schotter-Fördereinrichtung zum Fördern des von der vorderen Aushubkette
geförderten Schotters zu einer Schotteraufbereitungseinrichtung und eine zweite Schotterfördereinrichtung
zum Fördern des aufbereiteten Schotters von der Schotteraufbereitungseinrichtung zu
der zweiten Einbringungseinrichtung. Mit dieser Fortbildung wird es möglich, den im
ersten Schritt ausgehobenen Schotter aufzubereiten und ihn für das Schotterbett des
neu zu erstellenden Gleisweg einzubringen. Die Schotteraufbereitungseinrichtung kann
hierbei beispielsweise eine Siebeinrichtung, eine Schotterwascheinrichtung mit einer
Schotterwaschung mit Wasser, eine Schotterschärfeinrichtung und/oder eine Schotterbrecheinrichtung
umfassen. Der ausgehobene Schotter kann entweder nur einer von diesen Aufbereitungseinheiten
zugeführt werden oder aufeinanderfolgend mehrere dieser Aufbereitungseinheiten durchlaufen,
um in den Zustand gebracht zu werden, der für den neuen Gleisweg benötigt wird.
[0016] Dabei ist es insbesondere bevorzugt, eine Schotter-Mischeinrichtung und Mittel zum
Leiten des in der Schotter-Mischeinrichtung hergestellten Gemisches zu der zweiten
Einbringungseinrichtung vorzusehen, wobei in die Schotter-Mischeinrichtung die zweite
Schotterfördereinrichtung und eine Fördereinrichtung zum Fördern von Neuschotter aus
einem Bunkerwagen mündet. Mit dieser Fortbildung wird es möglich, den ausgehobenen
Schotter vor dem Einbringen mit Neuschotter zu vermischen und auf diese Weise das
benötigte Volumen an Schottermaterial für den neu herzustellenden Gleisweg zu erzielen.
Dabei kann insbesondere der beizumischende Neuschotter so gewählt werden, dass durch
die Mischung in Verbindung mit der Qualität des Altschotters eine den Anforderungen
entsprechende Qualität der Mischung erzielt wird, beispielsweise indem der Altschotter,
der nach Brechung grundsätzlich kleinere Korngrößen aufweist, mit Neuschotter größerer
Korngrößen vermengt wird, um insgesamt eine der Anforderung entsprechende Korngrößenverteilung
zu erzielen.
[0017] Weiterhin kann die erfindungsgemäße Gleiswegsanierungsmaschine fortgebildet werden
durch eine erste Aushub-Fördereinrichtung zum Fördern des von der mittleren Aushubkette
geförderten Aushubmaterials zu einer Materialaufbereitungseinrichtung und eine zweite
Aushub-Fördereinrichtung zum Fördern des aufbereiteten Aushubs von der Materialaufbereitungseinrichtung
zu der ersten Einbringungseinrichtung. Mit dieser Fortbildung wird ermöglicht, das
im zweiten Schritt ausgehobene Aushubmaterial aufzubereiten und es im vierten Schritt
als Tragschichtmaterial einzubringen. Insbesondere kann das mit der mittleren Aushubkette
ausgehobene Material zur Herstellung einer Tragschicht verwendet werden, beispielsweise
indem Schotteranteile aus dem ausgehobenen Material herausgefiltert und kleingebrochen
werden und dann als die für eine solche Tragschicht erforderlichen Festbestandteile
mit größerer Partikelform eingesetzt werden.
[0018] Dabei ist es besonders bevorzugt, eine Tragschicht-Mischeinrichtung und Mittel zum
Leiten des in der Tragschicht-Mischeinrichtung hergestellten Gemisches zu der ersten
Einbringungseinrichtung vorzusehen, wobei in die Tragschicht-Mischeinrichtung die
zweite Aushub-Fördereinrichtung und eine Fördereinrichtung zum Fördern von Neumaterial
aus einem Bunkerwagen mündet. Mit dieser weiteren Fortbildung kann das im zweiten
Schritt ausgehobene Aushubmaterial vor seinem Einbringen in den neuen Gleiswegunterbau
mit Neumaterial gemischt werden, um die Tragfähigkeit der neu herzustellenden Schicht
und gegebenenfalls andere Eigenschaften, wie Drainagefähigkeit oder dergleichen, sicherzustellen.
[0019] Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Schotteraufbereitungseinrichtung eine Siebeinrichtung
umfasst, die ausgebildet ist, um Bestandteile unterhalb einer bestimmten Korngröße
aus dem ausgehobenen Schotter auszusieben. Hiermit wird es möglich, bei Aufbereiten
des Schotters Bestandteile unterhalb einer bestimmten Korngröße aus dem ausgehobenen
Altschotter auszusieben, um auf diese Weise Recyclingschotter bereitzustellen, der
lediglich Schottersteine oberhalb einer bestimmten Korngröße aufweist und sich folglich
für das Herstellen des neuen Schotterbetts eignet. Die durch das Sieb fallenden kleineren
Partikelgrößen können entweder in einem Bunkerwagen zwischengelagert und letztlich
entsorgt werden oder aber für andere Schichten des neuen Gleiswegunterbaus, gegebenenfalls
nach weiteren Aufbereitungsschritten, verwendet werden. Als Korngröße im Sinne der
Erfindung ist insbesondere die Maximalabmessung eines Korns oder der Mittelwert von
Kornabmessungen in unterschiedlichen Richtungen eines Korns zu verstehen.
[0020] Dabei ist es weiterhin bevorzugt, eine Fördereinrichtung zum Fördern von Aushubmaterial
von der hinteren Aushubkette zu der Siebeinrichtung und eine Materialleitvorrichtung,
die ausgebildet ist, um der Siebeinrichtung wahlweise Schotter von der vorderen Aushubkette
oder Aushubmaterial von der hinteren Aushubkette zuzuführen, bereitzustellen. Mit
dieser Ausgestaltung kann wahlweise der im ersten Schritt ausgehobene Schotter oder
das nach dem zweiten Schritt ausgehobene Aushubmaterial in einer gemeinsamen Siebeinrichtung
gesiebt werden. Die erfindungsgemäß solcherart fortgebildete Gleisbaumaschine erfordert
daher nur die konstruktive Anordnung einer einzigen Siebeinrichtung, die als einstufige
oder mehrstufige Siebeinrichtung ausgebildet sein kann und ist mit dieser einzigen
Siebeinrichtung für die Aufbereitung von Gleiswegunterbaumaterial verschiedener Qualitäten
variabel gerüstet.
[0021] Gleiswege, die sich in einem noch verhältnismäßig guten Zustand befinden, erfordern
häufig keine Siebung des oberflächlichen Schotters, sondern dieser kann unmittelbar
für das Recycling verwendet werden, ohne spezifische Aufbereitungsschritte. Bei solchen
Gleiswegen kann häufig das mit der hinteren Aushubkette geförderte Aushubmaterial
ebenfalls noch für bestimmte Schichten des neuen Gleiswegunterbaus genutzt werden
und bedarf hierzu einer Siebung, die in der erfindungsgemäßen Siebeinrichtung erfolgen
kann. Gleiswege, die sich in einem erheblich verschlechterten Zustand befinden, erfordern
hingegen häufig eine Siebung der oberflächennahen Schotterschicht, um diese für ein
Recycling aufzubereiten. Bei solchen Gleiswegen kann diese Siebung in der erfindungsgemäßen
Siebeinrichtung erfolgen. Das mit der hinteren Aushubkette geförderte Bodenmaterial
eignet sich bei solchen schlechten Gleiswegunterbauten regelmäßig nicht dazu, für
den neuen Gleiswegunterbau verwendet zu werden und bedarf daher keiner weiteren Aufbereitung,
und kann erfindungsgemäß unmittelbar einem Bunkerwagen zur Zwischenlagerung und letztendlichen
Entsorgung zugeführt werden. Mit dieser erfindungsgemäßen Fortbildung wird es somit
möglich, eine Gleiswegsanierungsmaschine bereitzustellen, die an sich erheblich unterscheidende
Qualitäten im Gleiswegunterbau des zu sanierenden Gleisweges angepasst werden kann
und für jeden zu sanierenden Gleiswegunterbau jeweils den optimalen Anteil der zu
recycelnden Aushubmaterialien aufbereiten kann, ohne dass hierzu Aufbereitungseinrichtungen
in der Gleiswegsanierungsmaschine in doppelter oder mehrfacher Weise bereitgehalten
werden müssten.
[0022] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Materialaufbereitungseinrichtung
eine Siebeinrichtung, eine Zerkleinerungsvorrichtung und eine Fördereinrichtung zum
Fördern von ausgefilterten Grobanteilen von der Siebeinrichtung zu der Zerkleinerungsvorrichtung
sowie eine Materialleitvorrichtung, die ausgebildet ist, um den Aushub der mittleren
Förderkette wahlweise zu der Siebeinrichtung oder der Zerkleinerungsvorrichtung zu
leiten. Mit dieser Fortbildung wird es möglich, dass Grobanteile des im zweiten Schritt
ausgehobenen Materials zerkleinert werden und dies - je nach Qualität und Zusammensetzung
des Aushubmaterials - gegebenenfalls nach einem vorgeschalteten Filterungsschritt
- erfolgt. Das Aushubmaterial kann somit zunächst einer Filterung unterworfen werden,
um die geeigneten Grobanteile herauszufiltern und diese Grobanteile werden nachfolgend
zerkleinert, beispielsweise um diese der ersten Einbringvorrichtung zuzuführen und
als Grobbestandteile der neu herzustellenden Tragschicht zu verwenden.
[0023] Es ist weiterhin bevorzugt, die erfindungsgemäße Gleiswegsanierungsmaschine fortzubilden
durch eine PSS- Einbringungseinrichtung, welche in Fahrtrichtung bei Arbeitseinsatz
zwischen der ersten und der zweiten Einbringungseinrichtung angeordnet ist und ausgebildet
ist, um auf die von der ersten Einbringungseinrichtung eingebrachte Tragschicht eine
Planumsschutzschicht aufzubringen. Eine Planumsschutzschicht dient insbesondere dazu,
eine zuverlässige Drainage des neuen Gleiswegs sicherzustellen. Planumsschutzschichten
müssen typischerweise an den natürlichen Boden im Bereich des Gleiswegs angepasst
werden und erfordern - je nach Beschaffenheit dieses natürlichen Bodens - entweder
eine Speicherfähigkeit für Flüssigkeit oder eine Undurchlässigkeit für Flüssigkeit,
um Schäden am Gleisweg durch Auswaschung, Unterspülung, Frost und dergleichen zu vermeiden.
Die Planumsschutzschicht kann typischerweise nur unter Verwendung von ausschließlich
oder im wesentlichen Neumaterial erfolgen. Eine Verwendung von zuvor ausgehobenem
Material ist nur bei bestimmten Bodenbeschaffenheiten möglich und erfordert oftmals
sehr aufwendige Aufbereitungsschritte, was in der Regel kein wirtschaftliches Recycling
im Hinblick auf die Planumsschutzschicht ermöglicht. Mit der erfindungsgemäßen Fortbildung
wird ermöglicht, nach dem Einbringen der Tragschicht und vor dem Einbringen der Schotterschicht
eine Planumsschutzschicht auf die Tragschicht aufzubringen.
[0024] Schließlich kann die erfindungsgemäße Gleiswegsanierungsmaschine weiter fortgebildet
werden, indem die vordere, mittlere und/oder hintere Aushubkette an einer Brücke getragen
werden, die sich bei Arbeitseinsatz der Maschine auf einem ersten Fahrgestell, welches
in Fahrtrichtung vor der vorderen Aushubkette angeordnet ist, und einem zweiten Fahrgestell,
welches in Fahrtrichtung hinter der hinteren Einbringvorrichtung angeordnet ist, abstützt.
Mit dieser erfindungsgemäßen Fortbildung wird es ermöglicht, dass alle für den Aushub
des alten Gleiswegunterbaus und das Einbringen des neuen Gleiswegunterbaus erforderlichen
Arbeitsschritte in einem kontinuierlichen Verfahren mit einem zusammenhängenden Gleisbauzug
durchgeführt werden. Zu diesem Zweck stützen sich die für die einzelnen Arbeitsschritte
erforderlichen Vorrichtungen an einer Brücke ab, die auf zwei Fahrgestellen auf dem
zu sanierenden Gleisweg läuft. Das in Arbeitsrichtung vordere Fahrgestell läuft dabei
auf einem Gleis, dass sich auf dem alten Gleiswegunterbau abstützt. Die Brücke überbrückt
den gesamten Teil, in dem dieses Gleis aufgrund der Entnahme des Gleiswegunterbaus
und des schichtweisen Aufbaus des neuen Gleiswegunterbaus frei schwebend ist und das
in Arbeitsrichtung hintere Fahrgestell läuft auf demselben Gleis, das sich nun auf
dem neuen Gleiswegunterbau abstützt.
[0025] Gemäß eines weiteren Aspekts der Erfindung wird ein Verfahren zur gleisgebundenen
Gleiswegsanierung in kontinuierlicher Fahrt bereitgestellt, welches die Schritte aufweist:
Ausheben einer ersten oberen Schotterschicht des alten Unterbaus eines Gleiswegs,
hierauf folgendes Ausheben einer zweiten, unterhalb der ersten, oberen Schicht liegenden
unteren Schicht des alten Unterbaus, hierauf folgendes Einbringen eines Tragschichtmaterials
des neuen Unterbaus, hierauf folgendes Einbringen von Schotter des neuen Unterbaus,
wobei nach dem Ausheben der ersten, oberen Schicht und vor Ausheben der unteren Schicht
in einem zweiten Schritt eine zwischen der ersten, oberen Schicht und der unteren
Schicht liegende mittlere Schicht des alten Unterbaus ausgehoben wird. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist es möglich, den alten Gleiswegunterbau in gezielter Weise in drei voneinander
separaten Schichtanteilen auszuheben und diese drei Schichtanteile gezielt einer bestimmten
Aufbereitung zuzuführen, um einen möglichst großen Volumenanteil an Recyclingmaterial
für bestimmte Schichten des neuen Gleiswegunterbaus zu gewinnen.
[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Maschine eignen sich insbesondere
zur kontinuierlichen Gleiswegsanierung. Hierbei finden Aushub aller drei Aushubketten
und Einbringen der neuen Schichtmaterialien zeitlich gleichzeitig und örtlich versetzt
statt, so dass - ortsaufgelöst - eine aufeinander folgende Reihe von Arbeitsschritten
an einem Ort des Gleiswegs stattfindet.
[0027] Zu den einzelnen Schritten des Verfahrens und den Fortbildungen des Verfahrens gemäß
der Ansprüche 15-26 wird auf die vorhergehende Erläuterung der entsprechenden, zur
Durchführung dieser Verfahrensschritte und -fortbildungen erforderlichen gegenständlichen
Ausgestaltungen der Gleiswegsanierungsmaschine Bezug genommen.
[0028] Eine bevorzugte Ausführungsform wird anhand der anhängenden Figuren beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Darstellung der wesentlichen konstruktiven Bestandteile und der
Stoffströme einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Gleiswegsanierungsmaschine,
- Fig. 2:
- einen vergrößerten, vorderen Abschnitt der Gleiswegsanierungsmaschine gemäß Figur
1,
- Fig. 3:
- einen vergrößerten, mittleren Abschnitt der Gleiswegsanierungsmaschine gemäß Figur
1, und
- Fig. 4:
- einen vergrößerten, hinteren Abschnitt der Gleiswegsanierungsmaschine gemäß Figur
1.
[0029] Die in den Figuren dargestellte Gleiswegsanierungsmaschine weist eine erste Schotteraushubkette
10 auf, die eingestellt ist, um so tief in die vorhandene Schotterschicht des zu sanierenden,
alten Gleisweges einzugreifen, dass eine oberflächennahe Schotterschicht ausgehoben
wird. Diese ausgehobene, oberflächennahe Schotterschicht wird mit als Schotterstrom
11 einer Siebeinrichtung 20 zugeführt.
[0030] Die Siebeinrichtung 20 umfasst eine erste Siebeinheit 20a und eine zweite Siebeinheit
20b. Der zugeführte Schotter 11 kann entweder je hälftig mit Schotterteilströmen 11a,
b auf die Siebeinheiten 20a, b verteilt werden, um einen hohen Durchsatz der Siebeinrichtung
20 zu erzielen. Alternativ hierzu kann der Schotterstrom auch zunächst nur der Siebeinheit
20a zugeführt werden, hier einem ersten Siebvorgang unterzogen werden und das dabei
herausgefilterte Material mit einem Stoffstrom 12 der zweiten Siebeinheit 20b zugeführt
werden, um einer Nachsiebung unterzogen zu werden.
[0031] Der aus dem Siebvorgang in der Siebeinrichtung 20 resultierende Schotteranteil mit
ausreichender Korngröße wird mit einem Stofffluss 13 einer im hinteren Teil der Gleiswegsanierungsmaschine
angeordneter Schotterbringungsvorrichtung (nicht dargestellt) zugeführt. Vor dieser
Schottereinbringungsvorrichtung kann der in der Siebeinrichtung 20 gewonnene Recyclingschotter
noch einer Mischeinrichtung zugeführt werden, um mit Neuschotter vermischt zu werden,
der auf dem Gleisbauzug in Bunkerwagen mitgeführt und der Mischeinrichtung ebenfalls
zugeführt wird.
[0032] Die Gleiswegsanierungsmaschine bewegt sich beim Arbeitseinsatz in der mit den Pfeilen
A gekennzeichneten Arbeitsrichtung.
[0033] In Arbeitsrichtung hinter der ersten Schotteraushubkette 10 ist eine zweite Aushubkette
30 angeordnet. Die zweite Aushubkette 30 greift tiefer in den alten Gleiswegunterbau
ein als die erste Schotteraushubkette 10 und hebt eine Schicht aus, die sich aus einer
Mischung von Schotteranteilen und Feinpartikelanteilen wie Erde, Sand, Lehm oder dergleichen
zusammensetzt. Der von der zweiten Aushubkette 30 ausgehobene Materialmix wird mit
einem Stoffstrom 31 einer Aufbereitungseinrichtung 40 zugeführt.
[0034] Die Aufbereitungseinrichtung 40 umfasst eine Siebeinrichtung 41 und eine Zerkleinerungsvorrichtung
42. Das mit dem Stoffstrom 31 ausgehobene Material kann entweder mit einem Stoffstrom
31 a zunächst der Siebeinrichtung 41 zugeführt werden und hierauf folgend mit einem
Stoffstrom 31 b die dabei herausgefilterten Grobanteile der Zerkleinerungsvorrichtung
42 zugeführt werden. Alternativ kann das mit der zweiten Aushubkette geförderte Material
auch unmittelbar mit einem Stoffstrom 31 c der Zerkleinerungsvorrichtung 42 zugeführt
werden, ohne eine vorherige Siebung in der Siebeinrichtung 41 zu durchlaufen, wenn
das ausgehobene Material keine nennenswerten Feinanteile hat, die herausgesiebt werden
müssten.
[0035] Die aus der Zerkleinerungsvorrichtung austretenden Partikel kleiner und definierter
Größe werden mit einem Stoffstrom 32 einer Einbringvorrichtung 50 zugeführt. Die Einbringvorrichtung
50 umfasst eine vorgeschaltete Mischeinrichtung 51, in welche der Stoffstrom 32 mündet.
Weiterhin mündet in die Mischeinrichtung 51 eine Fördereinrichtung aus einem Speicher
60 oder mehreren Speichereinheiten 60, aus denen Zusatzstoffe dem Mischer zugeführt
werden können. Das so erzeugte Gemisch im Mischer 51 dient dazu, ein für eine Tragschicht
geeignetes Material darzustellen und wird aus dem Mischer 51 über die Einbringvorrichtung
50 auf den Grund des vollständig ausgehobenen Gleiswegs aufgebracht.
[0036] In Arbeitsrichtung hinter der Einbringstelle des Tragschichtmaterials sind Vorrichtungen
zur Planierung und Verdichtung 52 des Tragschichtmaterials angeordnet, um eine Tragschicht
in der erforderlichen Qualität herzustellen.
[0037] In Arbeitsrichtung hinter der Einbringvorrichtung 50 ist eine PSS-Einbringvorrichtung
70 angeordnet, die ebenfalls einen Mischer 71 umfasst. In den Mischer 71 wird im hinteren
Teil des Zuges im Bunkerwagen gespeichertes PSS-Ausgangsmaterial zugeführt, vermischt
und über die PSS-Einbringvorrichtung 70 auf die zuvor erstellte Tragschicht aufgebracht.
[0038] Im Bereich hinter der Einbringstelle des PSS-Materials sind wiederum Planiervorrichtungen
und Verdichtungsvorrichtungen 72 angeordnet, welche die PSS-Schicht in der erforderlichen
Qualität herstellen.
[0039] In Arbeitsrichtung hinter der zweiten Aushubkette 30 und vor der Einbringvorrichtung
50 ist eine dritte Aushubkette 80 angeordnet. Die dritte Aushubkette 80 ist so eingestellt,
dass sie tiefer in den ursprünglichen Gleiswegunterbau eingreift als die zweite Aushubkette
30 und die unterste Schicht des ursprünglichen Gleiswegunterbaus bzw. eine Bodenschicht
bis zu einer solchen Tiefe aushebt, dass der erforderliche Bauraum für den neu herzustellenden
Gleiswegunterbau bereitgestellt wird. Das von der dritten Aushubkette 80 ausgehobene
Material wird mit einem Stoffstrom 81 in den vorderen Gleisbauzugteil gefördert und
kann dort der Siebeinrichtung 20 zugeführt werden, wenn diese nicht den mit der ersten
Schotteraushubkette ausgehobenen Schotter siebt. Auf diese Weise können recyclingfähige
Grobanteile aus dem Aushubmaterial der dritten Aushubkette herausgefiltert werden
und mit dem Stoffstrom 13 als Recyclingschotter verwendet werden.
[0040] Sofern jedoch, wie im Regelfall, die Siebeinrichtung 20 zur Siebung des mit der erste
Schotteraushubkette ausgehobenen Schotters dient, wird das mit der dritten Aushubkette
ausgehobene Bodenmaterial mit einem Stoffstrom 81 b zu einem im vorderen Zugteil angeordneten
Bunkerwagen gefördert und dort bis zur Entsorgung zwischengelagert.
[0041] Das aus den Siebeinheiten 20a, b und 41 ausgesiebte Feinmaterial wird mit einem Stoffstrom
81c ebenfalls in den vorderen Zugteil zu Bunkerwagen gefördert und dort zwischengelagert
bis zur endgültigen Entsorgung.
1. Gleiswegsanierungsmaschine zur gleisgebundenen Gleiswegsanierung in kontinuierlicher
Fahrt, umfassend:
i. eine in Fahrtrichtung bei Arbeitseinsatz vordere Aushubkette (10), welche ausgebildet
ist, um eine erste obere Schicht des Unterbaus eines Gleiswegs auszuheben und abzutransportieren,
ii. eine hintere Aushubkette (80), welche in Fahrtrichtung bei Arbeitseinsatz hinter
der vorderen Aushubkette angeordnet ist und ausgebildet ist, um eine zweite, unterhalb
der ersten, oberen Schicht liegende untere Schicht auszuheben und abzutransportieren,
iii. eine erste Einbringungseinrichtung (50), die in Fahrtrichtung bei Arbeitseinsatz
hinter der hinteren Aushubkette angeordnet ist und ausgebildet ist zum Einbringen
eines Tragschichtmaterials,
iv. eine zweite Einbringungseinrichtung (70), die in Fahrtrichtung bei Arbeitseinsatz
hinter der ersten Einbringungs- und Verdichtungseinrichtung angeordnet ist und ausgebildet
ist zum Einbringen von Schotter,
dadurch gekennzeichnet, dass eine mittlere Aushubkette (30) bereitgestellt wird, die zwischen der vorderen und
der hinteren Aushubkette angeordnet ist und ausgebildet ist, um eine zwischen der
ersten, oberen Schicht und der unteren Schicht liegende Zwischenschicht auszuheben.
2. Gleiswegsanierungsmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die vordere Aushubkette (10) einstellbar ist, um eine oberflächennahe Schotterschicht
auszuheben,
- die mittlere Aushubkette (30) einstellbar ist, um eine unterhalb der ersten oberen
Schicht befindliche Zwischenschicht, welche aus Schotter und Verschmutzungsanteilen
besteht, auszuheben, und/oder
- die hintere Aushubkette (80) einstellbar ist, um eine unterhalb der Zwischenschicht
befindliche Schicht, welche aus im Wesentlichen Feinkornanteilen besteht, auszuheben.
3. Gleiswegsanierungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine erste Schotter-Fördereinrichtung (11) zum Fördern des von der vorderen Aushubkette
geförderten Schotters zu einer Schotteraufbereitungseinrichtung (20) und eine zweite
Schotterfördereinrichtung (13) zum Fördern des aufbereiteten Schotters von der Schotteraufbereitungseinrichtung
zu der zweiten Einbringungseinrichtung, wobei die Schotteraufbereitungseinrichtung
vorzugsweise eine Siebeinrichtung (20a, b) umfasst, die ausgebildet ist, um Bestandteile
unterhalb einer bestimmten Korngröße aus dem ausgehobenen Schotter auszusieben.
4. Gleiswegsanierungsmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, gekennzeichnet durch eine Fördereinrichtung (81) zum Fördern von Aushubmaterial von der hinteren Aushubkette
zu der Siebeinrichtung (20) und eine Materialleitvorrichtung, die ausgebildet ist,
um der Siebeinrichtung wahlweise Schotter von der vorderen Aushubkette (10) oder Aushubmaterial
von der hinteren Aushubkette (80) zuzuführen.
5. Gleiswegsanierungsmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch eine Schotter-Mischeinrichtung und Mittel zum Leiten des in der Schotter-Mischeinrichtung
hergestellten Gemisches zu der zweiten Einbringungseinrichtung,
wobei in die Schotter-Mischeinrichtung die zweite Schotterfördereinrichtung und eine
Fördereinrichtung zum Fördern von Neuschotter aus einem Bunkerwagen mündet.
6. Gleiswegsanierungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine erste Aushub-Fördereinrichtung (31) zum Fördern des von der mittleren Aushubkette
geförderten Aushubmaterials zu einer Materialaufbereitungseinrichtung (40) und eine
zweite Aushub-Fördereinrichtung (32) zum Fördern des aufbereiteten Aushubs von der
Materialaufbereitungseinrichtung zu der ersten Einbringungseinrichtung (50), wobei
die Materialaufbereitungseinrichtung vorzugsweise eine Siebeinrichtung (41), eine
Zerkleinerungsvorrichtung (42) und eine Fördereinrichtung (31 b) zum Fördern von ausgefilterten
Grobanteilen von der Siebeinrichtung zu der Zerkleinerungsvorrichtung sowie eine Materialleitvorrichtung
umfasst, die ausgebildet ist, um den Aushub der mittleren Förderkette (30) wahlweise
zu der Siebeinrichtung (41) oder der Zerkleinerungsvorrichtung (42) zu leiten.
7. Gleiswegsanierungsmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, gekennzeichnet durch eine Tragschicht-Mischeinrichtung (51) und Mittel zum Leiten des in der Tragschicht-Mischeinrichtung
hergestellten Gemisches zu der ersten Einbringungseinrichtung.
wobei in die Tragschicht-Mischeinrichtung die zweite Aushub-Fördereinrichtung und
eine Fördereinrichtung zum Fördern von Neumaterial (60) insbesondere aus einem Bunkerwagen
mündet.
8. Gleiswegsanierungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine PSS- Einbringungseinrichtung (70), welche in Fahrtrichtung bei Arbeitseinsatz
zwischen der ersten und der zweiten Einbringungseinrichtung angeordnet ist und ausgebildet
ist, um auf die von der ersten Einbringungseinrichtung eingebrachte Tragschicht eine
Planumsschutzschicht aufzubringen.
9. Gleiswegsanierungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die vordere, mittlere und/oder hintere Aushubkette (10, 30, 80) an einer Brücke getragen
werden, die sich bei Arbeitseinsatz der Maschine auf einem ersten Fahrgestell, welches
in Fahrtrichtung vor der vorderen Aushubkette angeordnet ist, und einem zweiten Fahrgestell,
welches in Fahrtrichtung hinter der hinteren Einbringvorrichtung angeordnet ist, abstützt.
10. Verfahren zur gleisgebundenen Gleiswegsanierung in kontinuierlicher Fahrt, mit den
Schritten :
i. Ausheben einer ersten oberen Schotterschicht des alten Unterbaus eines Gleiswegs
in einem ersten Schritt,
ii. hierauf folgendes Ausheben einer zweiten, unterhalb der ersten, oberen Schicht
liegenden unteren Schicht des alten Unterbaus in einem nachfolgenden Schritt,
iii. hierauf folgendes Einbringen eines Tragschichtmaterials des neuen Unterbaus ,
iv. hierauf folgendes Einbringen von Schotter des neuen Unterbaus,
dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Ausheben der ersten, oberen Schicht und vor Ausheben der unteren Schicht
in einem zweiten Schritt eine zwischen der ersten, oberen Schicht und der unteren
Schicht liegende mittlere Schicht des alten Unterbaus ausgehoben wird, wobei vorzugsweise
alle Arbeitsschritte in einem kontinuierlichen verfahren mit einem zusammenhängenden
Gleisbauzug durchgeführt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- im ersten Schritt eine oberflächennahe Schotterschicht ausgehoben wird.
- im zweiten Schritt eine unterhalb der oberflächennahen Schotterschicht befindliche
Mittelschicht, welche aus Schotter und Verschmutzungsanteilen besteht, ausgehoben
wird, und/oder
- nach dem Ausheben der mittleren Schicht eine unterhalb der mittleren Schicht befindliche
untere Schicht, welche aus im Wesentlichen Feinkornanteilen besteht, ausgehoben wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der im ersten Schritt ausgehobene Schotter aufbereitet wird, vorzugsweise vor dem
Einbringen mit Neuschotter vermischt wird und für das neue Schotterbett eingebracht
wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10-12,
dadurch gekennzeichnet, dass das im zweiten Schritt ausgehobene Aushubmaterial aufbereitet, vorzugsweise vor dem
Einbringen mit Neumaterial gemischt wird und im vierten Schritt als Tragschichtmaterial
eingebracht wird.
14. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass beim Aufbereiten des Schotters Bestandteile unterhalb einer bestimmten Korngröße
aus dem ausgehobenen Schotter ausgesiebt werden und hierbei wahlweise der im ersten
Schritt ausgehobene Schotter oder das nach dem zweiten Schritt ausgehobene Aushubmaterial
aus der unteren Schicht in einer gemeinsamen Siebeinrichtung gesiebt wird.
15. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass beim Aufbereiten des im zweiten Schritt ausgehobenen Materials Grobanteile zerkleinert
werden, gfs nachdem diese in einem vorgeschalteten Schritt aus dem Aushubmaterial
ausgefiltert wurden.