[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und
ein Regelsystem gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 5.
[0002] In der Praxis des Verkehrsflächenbaus sind verschiedene Verfahren zur Schichtdickenkorrektur
bekannt.
[0003] Bei einem bekannten Verfahren sind am Einbauzug am Vorderende, am Hinterende des
Straßenfertigers bei der Querverteilvorrichtung, und an der Einbaubohle und gegebenenfalls
den Zugholmen Höhensensoren installiert, die unter Abtasten der Referenz (beispielsweise
einem Leitdraht oder mittels auf dem Planum gleitender Kufen) zur Dickenmessung eingesetzt
werden. Die Nivellierzylinder werden jeweils so lange in der durch eine Abweichung
(zu geringe oder zu starke Dicke) vorgegebenen Richtung verstellt, bis die Sollschichtdicke
wieder erreicht ist. Die große Anzahl der Höhensensoren bedingt hohe Kosten und eine
hochwertige Signalverarbeitung.
[0004] Bei einem anderen bekannten Verfahren wird bei einer Abweichung die sich ergebende
Höhenveränderung relativ zum jeweiligen Nivellierzylinder, z.B. hinsichtlich der Verstellrichtung
des Nivellierzylinders, ausgewertet, und werden die Nivellierzylinder so lange angesteuert,
bis sich die Höhendifferenz auf Null reduziert hat. Obwohl manchmal die festgestellte
Höhendifferenz nur minimal ist, fährt der Nivellierzylinder bis auf Anschlag und wird
die Dickenabweichung nicht korrekt korrigiert. Mit den Platzierungen der Höhensensoren
wird ein Kompromiss aus Genauigkeit und Ebenheit eingegangen, indem mehrere Höhensensoren
im Bereich zwischen der Bohlenhinterkante und dem Nivellierzylinder und gegebenenfalls
auf Höhe der Querverteilvorrichtung angeordnet werden. Die trotz des hohen Aufwands
erreichbare Genauigkeit der Schichtdicke ist nicht immer zufriedenstellend. Den Einbau
beeinflussende Parameter, wie die Einbaugeschwindigkeit, die Temperatur des Einbauguts,
die hergestellte Verdichtung, die Materialkonsistenz, und dgl., erschweren die Genauigkeit
und die präzise Dickenmessung.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein Regelsystem der eingangs
genannten Art anzugeben, mit der mit hoher Genauigkeit Einbaufehler infolge nicht
eingehaltener Sollschichtdicke vermieden werden, wobei das Verfahren durch das einfache
und schnell ansprechende Regelsystem führbar sein soll.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird mit den im Patentanspruch 1 und Patentanspruch 5 enthaltenen
Merkmalen gelöst.
[0007] Verfahrensgemäß wird die Höhenmessung so nahe wie möglich bei der für die Genauigkeit
entscheidender Stelle der Einbaubohle, nämlich an oder in der Nähe der Bohlenhinterkante
durchgeführt, um die Einbauhöhe bzw. Isthöhe in Bezug auf die Referenz präzise messen
und bei Auftreten einer Abweichung von der Sollhöhe sofort reagieren zu können. Durch
die Platzierung der Höhensensoren an oder nahe der Bohlenhinterkante und die Verstellung
jedes Nivellierzylinders nur über einen jeweils vorgegebenen Absoluthub ist ein genauerer
und dennoch ebener Einbau möglich. Den Einbau beeinflussende Parameter, wie die Einbaugeschwindigkeit,
die Temperatur des Einbauguts, die hergestellte Verdichtung der Deckenschicht, die
Materialkonsistenz, und dgl., werden durch die Höhenmessung an der Bohlenhinterkante
und die Verstellung der Nivellierzylinder nur jeweils über einen Absoluthub ausgeglichen.
Der jeweilige Nullpunkt des Nivellierzylinders wird automatisch selbsttätig gelernt
und korrigiert sich automatisch stets aufs Neue, sobald sich der Regeldifferenzwert
der Höhensensoren oder von Neigungssensoren auf ein Minimum reduziert hat. Dieser
automatische Einlernvorgang hat den Vorteil, dass selbst eine irrtümlich unrichtige
Eingabe des Einbauverhältnis-Faktors zum richtigen Ergebnis führt. Die Neigungsmessung,
alternativ oder additiv, führt entweder zum gleichen Ergebnis, oder unterstützt die
Höhenmessung.
[0008] Das Regelsystem ist einfach, spricht präzise an, und arbeitet überraschend mit wenigen
Sensoren an der Einbaubohle sehr zuverlässig.
[0009] Zweckmäßig wird bei einer bevorzugten Verfahrensvariante vor Einbaubeginn und zunächst
"von Hand" einjustierter Einbaubohle oder früher gelernter Parameter die Nivellierzylinder-Einstellposition
als Nullpunkt gewählt und ein aktueller gemessener Regeldifferenzwert der Höhensensoren
und/oder des Neigungssensors relativ zur Referenz auf Null gesetzt. Während des Einbaus
wird die Isthöhe und/oder Istneigung relativ zur Referenz gemessen. Bei Auftreten
einer Abweichung wird mittels der Höhensensoren und/oder Neigungssensors ein neuer
aktueller Regeldifferenzwert verschieden von Null ermittelt. Aus diesem wird unter
Berücksichtigung des eingegebenen Einbauverhältnis-Faktors, der zumindest den Hebelarm
zwischen dem Zugpunkt und dem Referenzmesspunkt berücksichtigt, der zur Korrektur
erforderliche Absoluthub für den Nivellierzylinder errechnet und wird der Nivellierzylinder
ausgehend von dem zuvor gewählten Nullpunkt über den errechneten Absoluthub verstellt,
und zwar in der Richtung, in der der neue aktuelle Regeldifferenzwert bis zu einem
vorbestimmten Minimum reduziert werden müsste. Bei fortgesetztem Einbau wird das Erreichen
des vorbestimmten Minimums überwacht.
[0010] Bei Nichterreichen des vorbestimmten Minimums wird über einen lernfähig ausgebildeten
Einbauverhältnis-Regler das zuvor eingestellte Einbauverhältnis bzw. der -Faktor vergrößert
oder verkleinert, bis das erwartete Minimum des Regeldifferenzwerts erreicht wird.
[0011] Sobald das vorbestimmte Minimum erreicht ist, werden neue Nivellierzylinder-Einstellpositionen
als Nullpunkt gewählt und im Regelsystem übernommen. Dann ist das Regelsystem für
einen neuen Regelzyklus bereit. Das Regelsystem arbeitet demzufolge selbstlernend
und die Korrektur wird relativ rasch und genau durchgeführt, und ohne Gefahr, dass
der Nivellierzylinder, z.B. bei einem kleinen Regeldifferenzwert, mangels einer ausreichend
aussagefähigen Regelführungsgröße, zu weit und auf Anschlag verfährt und die Höhenabweichung
entweder überhaupt nicht oder überkorrigiert.
[0012] Soll verfahrensgemäß eine Deckenschicht mit gegenüber dem Planum seitlich geneigter
Oberfläche eingebaut werden, dann werden die Nullpunkte der beiden Nivellierzylinder
an beiden Seiten des Straßenfertigers auf unterschiedliche Höhen gestellt, z.B. unter
Verwendung des Neigungssensors. Dies ist für das Regelsystem kein Erschwernis, weil
jeder Regelzyklus stets ausgehend vom Nullpunkt des Nivellierzylinders erfolgt, ohne
dessen tatsächliche Höheneinstellposition berücksichtigen zu müssen.
[0013] Der Absoluthub wird für beide Nivellierzylinder errechnet und eingesteuert.
[0014] Zweckmäßig wird als der eingegebene Einbauverhältnis-Faktor ein konstantes Verhältnis
zwischen einem Hubinkrement des Nivellierzylinders und dem beim Einbau von diesem
Hubinkrement bewirkten oder - aus Erfahrung zu erwartenden - Hebehub bzw. Senkhub
bzw. Neigehub der Einbaubohle am Referenzmesspunkt, z.B. an oder im Bereich der Bohlenhinterkante,
gewählt.
[0015] Der Erfindungsgegenstand wird anhand der Zeichnung erläutert.
[0016] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Einbauzugs, bestehend aus einem Straßenfertiger
mit zumindest einer an Zugholmen geschleppten Einbaubohle.
[0017] Der in Fig. 1 gezeigte Straßenfertiger weist an einem Chassis 1 ein Fahrwerk und
auf dem Chassis am vorderen Ende einen Einbaugut-Bunker 3 auf. Hinter dem Einbaugut-Bunker
3 ist eine Primärantriebsquelle 4, beispielsweise ein Dieselmotor, in das Chassis
eingebaut, hinter dem sich ein Führerstand mit einer Steuerkonsole 5 befindet. Der
Straßenfertiger F besitzt eine computerisierte Steuervorrichtung, in oder an die ein
Regelsystem R eingegliedert bzw. angeschlossen ist. Das Regelsystem R bzw. die Steuerung
ist mit einem selbstlernenden Einbauverhältnis-Regler R1 ausgestattet, der einen zuvor
eingegebenen Einbauverhältnis-Faktor zur Berücksichtigung im Regelsystem R z.B. dann
vergrößert oder verkleinert, wenn eine Korrekturmaßnahme angesteuerte Nivellierzylinder
Z nicht oder z. B. nach einer bestimmten Zeit nicht zum gewünschten Resultat führt.
Ferner ist eine Rechensektion B vorgesehen.
[0018] Am Chassis 1 sind an beiden Seiten des Straßenfertigers F etwa in der Längsmitte
Nivellierzylinder Z (z.B. Hydraulikzylinder, doppeltwirkend) angeordnet, die zur Höhenverstellung
von Zugpunkten P eine Einbaubohle B schleppender Zugholme 6 dienen. Die Einbaubohle
B ist an den Zugholmen 6 fest montiert. Die Einbaubohle B kann zumindest einen Neigungssensor
N tragen, der mit der Steuerung bzw. dem Regelsystem R verbunden sein kann. Gegebenenfalls
lässt sich die Neigung der Einbaubohle B über den Neigungssensor N variieren. An der
Einbaubohle B ist in der Nähe der Bohlenhinterkante 7 an einer Seite zumindest ein
oder sind an beiden Seiten Höhensensoren H installiert, die den Hochabstand zu einer
auf einem Planum M installierten Referenz R, z.B. einem Leitdraht, messen. Bei einer
nicht gezeigten Alternative könnten die Höhensensoren H auch mit auf dem Planum gleitenden
Kufen arbeiten. Jeder Nivellierzylinder Z verstellt den Zugpunkt P durch Ansteuerung
über das Regelsystem R, jeweils ausgehend von einem aktuellen Nullpunkt N in Richtung
des Doppelpfeiles 8 nach oben oder nach unten, um die Dicke D einer Deckenschicht
S einzustellen und/oder zu korrigieren, die mittels der Einbaubohle B auf dem Planum
M eingebaut wird. Der Neigungssensor N, falls vorhanden, misst die Querneigung der
Einbaubohle B relativ zum Planum P.
[0019] Zwischen dem Hinterende des Chassis 1 und der Einbaubohle B ist eine Querverteilvorrichtung
9 vorgesehen, beispielsweise eine Verteilerschnecke. Die Einbaubohle B ist in der
gezeigten Ausführungsform eine Ausziehbohle, deren Arbeitsbreite variabel ist. Ein
Bohlenmittelteil und Ausziehbohlenteile weisen jeweils ein Glättblech 11, vor dem
Glättblech einen Tamper 10, und auf oder hinter dem Glättblech 11 eine Hochverdichtungseinrichtung
12, beispielsweise mit einer oder mehreren z.B. hydraulisch beaufschlagten Pressleisten,
auf. Der Hebelarm X zwischen dem Zugpunkt P und der Bohlenhinterkante 7 beeinflusst
das sogenannte Einbauverhältnis. Aus diesem Grund wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
(für die Regelung, z.B. in einer geschlossenen Regelschleife) ein diesen Hebelarm
X berücksichtigender Einbauverhältnis-Faktor in den Einbauverhältnis-Regler R1 oder
das Regelsystem R bzw. die Steuerung 5 eingegeben.
[0020] Vor Einbaubeginn wird die Einbaubohle B, beispielsweise durch untergelegte Planken,
auf die gewünschte Sollschichtdicke D justiert, gegebenenfalls erfolgt die Justierung
unter Verwenden zuvor oder früher ermittelter Parameter. Dabei werden auch die Nivellierzylinder
Z verstellt, um einen die Sollschichtdicke bzw. Sollhöhe der Schichtoberfläche über
dem Planum P bestimmenden Anstellwinkel der Einbaubohle und/oder deren Querneigung
einzustellen, die später schwimmend auf der eingebauten Deckenschicht S geschleppt
wird. Nach Abschluss der Justierung wird die momentane Höhenposition der Nivellierzylinder
Z im Regelsystem R als Nullpunkt gesetzt. Der Regeldifferenzwert der Höhensensoren
und/oder des Neigungssensors N, den diese unter Abtasten der Referenz R feststellen,
wird ebenfalls zu Null gesetzt.
[0021] Dann wird der Einbau begonnen. Der Straßenfertiger F fährt, während Einbaugut (bituminöses
oder Betoneinbaugut) aus dem Einbaugut-Bunker 3 mit einer Fördervorrichtung (nicht
gezeigt) im Chassis vor der Querverteilvorrichtung abgeworfen, verteilt und dann durch
die Einbaubohle B eingebaut wird. Wird beim Einbau mittels der Höhensensoren H und/oder
des Neigungssensors N relativ zur Referenz R eine Abweichung festgestellt, wird der
ermittelte Regeldifferenzwert im Regelsystem R unter Berücksichtigung des eingegebenen
Einbauverhältnis-Faktors in einen Absoluthub für die Nivellierzylinder Z umgerechnet.
Der Einbauverhältnis-Faktor berücksichtigt, wie sich die Höhenlage der Einbaubohle
B (bzw. die Schichtdicke) an der Bohlenhinterkante 7 bei einem bestimmten Hubinkrement
der Nivellierzylinder Z verändert. Nimmt die Schichtdicke zu, dann muss der Anstellwinkel
der Einbaubohle B flacher eingestellt werden. Nimmt die Schichtdicke gegenüber der
Sollschichtdicke D ab, dann muss der Anstellwinkel der Einbaubohle B steiler eingestellt
werden.
[0022] Wird beim Einbau mittels des Neigungssensors N eine Abweichung relativ zur vorher
eingegebenen bzw. ermittelten Sollneigung festgestellt, ergibt diese einen Regeldifferenzwert,
der im Regelsystem R unter Berücksichtigung des eingegebenen Einbauverhältnis-Faktors
in einen Absoluthub für die Nivellierzylinder Z umgerechnet wird.
[0023] Nach Feststellen der Abweichung werden die Nivellierzylinder Z nur über den errechneten
Absoluthub und ausgehend von dem gewählten Nullpunkt in der erforderlichen Richtung
verstellt. Dadurch müsste die Schichtdicke wieder zur Sollschichtdicke korrigiert
werden. Dies wird durch weitere Höhenmessungen der Höhensensoren H bzw. Neigungsmessungen
des Neigungssensors N überwacht, bis der Regeldifferenzwert zu Null oder zu einem
vorbestimmten Minimum wird, was bestätigt, dass der eingesteuerte Absoluthub der Nivellierzylinder
richtig war. Dann wird die neue Höhenposition der Nivellierzylinder Z im Regelsystem
als neuer Nullpunkt gewählt. Bei einer später erneut auftretenden Abweichung wird
wieder entsprechend verfahren.
[0024] Sollte sich nach einer vorbestimmten Zeit das erwartete Minimum des Regeldifferenzwertes
nicht eingestellt haben, dann wird über einen lernfähigen Einbauverhältnis-Regler
R1 in der Steuerung oder im Regelsystem R das zuvor eingestellte Einbauverhältnis
(der Faktor) vergrößert oder verkleinert, bis das erwartete Minimum des Regeldifferenzwertes
erreicht wird.
[0025] Sofern eine Deckenschicht S eingebaut wird, die relativ zum Planum M eine Seitenneigung
besitzt, dann werden die beiden Nivellierzylinder Z auf unterschiedliche Höhenpositionen
eingestellt und diese Höhenpositionen als ihr Nullpunkt gewählt. Dabei kann der mit
der Steuerung bzw. dem Regelsystem R zusammenwirkende Neigungssensor N am Straßenfertiger
F bzw. der Einbaubohle B verwendet werden, oder im einfachsten Fall eine Wasserwaage.
[0026] Erfindungsgemäß werden nur Höhensensoren H an oder in der Nähe der Bohlenhinterkante
7 gegebenenfalls kombiniert mit dem Neigungssensor N, oder nur der Neigungssensor
N, gegebenenfalls kombiniert mit einem Höhensensor H benötigt, und bleibt der Daten-Verarbeitungsaufwand
im Regelsystem R moderat. Da stets nur Absoluthübe der Nivellierzylinder Z, ausgehend
von dem jeweils gewählten Nullpunkt, ausgeführt werden, und die Nivellierzylinder
Z nicht nur ausgefahren oder eingefahren werden, bis die Abweichung wieder korrigiert
ist, ist mit Sicherheit ausgeschlossen, dass die Nivellierzylinder ungewollt zu weit
verfahren und auf Anschlag gehen und die Abweichung überhaupt nicht oder im Übermaß
korrigieren.
1. Verfahren zum Einbauen einer Deckenschicht (S) auf einem Planum (M) mit einer von
einem Straßenfertiger (F) an Zugholmen (6) geschleppten Einbaubohle (B), bei dem die
Höhe der Einbaubohle (B) über dem Planum (P) mittels Höhensensoren (H) und/oder wenigstens
einem Neigungssensor (N) an dem aus dem Straßenfertiger und der Einbaubohle bestehenden
Einbauzug anhand einer auf dem Planum (M) angeordneten Referenz (R) gemessen und bei
Auftreten einer Abweichung Zugpunkte (P) der Zugholme (6) in Höhenrichtung verlagernde
Nivellierzylinder (Z) zur Korrektur der Abweichung über ein in eine computerisierte
Steuervorrichtung (5) eingegliedertes Regelsystem (R) verstellt werden, dadurch gekennzeichnet, dass zur Korrektur in einer geschlossenen Regelschleife jeder Nivellierzylinder (Z) ausgehend
von einem gewählten Nullpunkt (N) des Nivellierzylinders (Z) nur über einen Absoluthub
verstellt wird, der anhand von an Referenzmesspunkten ermittelter Messwerte und eines
eingegebenen, zumindest den Hebelarm (X) zwischen dem Zugpunkt (P) und dem Referenzmesspunkt
berücksichtigenden Einbauverhältnis-Faktors errechnet wird, und dass die sich durch
den Absoluthub ergebende neue Nivellierzylinder-Einstellposition selbstlernend automatisch
als neuer Nullpunkt (N) für einen nachfolgenden gleichartigen Regelvorgang gewählt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor Einbaubeginn auf der Basis der auf die Sollschichtdicke einjustierten Einbaubohle
(B) oder zuvor eingelernter Parameter im Regelsystem (R) die Nivellierzylinder-Einstellposition
als Nullpunkt des Nivellierzylinders (Z) gewählt und ein aktuelle Regeldifferenzwert
der Höhensensoren (H) und/oder des Neigungssensors (N) relativ zur Referenz (R) auf
Null gesetzt werden,
dass während des Einbaus über die Höhensensoren (H) und/oder dem Neigungssensor (N)
relativ zu einem absoluten Sollwert zur Referenz (R) gemessen und bei einer auftretenden
Abweichung vom Sollwert der Höhe und/oder Neigung ein neuer aktueller Regeldifferenzwert
verschieden von Null bestimmt wird,
dass aus dem neuen aktuellen Regeldifferenzwert anhand des eingegebenen Einbauverhältnis-Faktors
der Absoluthub für den Nivellierzylinder (Z) errechnet wird,
und dass der Nivellierzylinder (Z) ausgehend von dem gewählten Nullpunkt nur über
den errechneten Absoluthub in einer den neuen aktuellen Regeldifferenzwert bis zu
einem vorbestimmten Minimum reduzierenden Richtung verstellt wird,
wobei dann bei fortgesetztem Einbau das Erreichen des vorbestimmten Minimums durch
fortgesetzte Referenzmessung überwacht wird und entweder
bei Nichterreichen des vorbestimmten Minimums über einen lernfähigen Einbauverhältnis-Regler
(R1) das zuvor eingestellte Einbauverhältnis bzw. der Faktor vergrößert oder verkleinert
wird, bis das erwartete Minimum des Regeldifferenzwertes erreicht ist,
oder
bei Erreichen des vorbestimmten Minimums die neue Nivellierzylinder-Einstellposition
als neuer Nullpunkt gewählt und das erreichte Minimum im Regelsystem (R) übernommen
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einbauen einer Deckenschicht (S) mit gegenüber dem Planum (M) seitlich geneigter
Oberfläche die Nullpunkte (N) der beiden Nivellierzylinder (Z) auf unterschiedlichen
Höheneinstellpositionen gewählt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als der eingegebene Einbauverhältnis-Faktor ein konstantes Verhältnis zwischen einem
Hubinkrement des Nivellierzylinders (Z) und dem beim Einbau von diesem Hubinkrement
bewirkten oder zu erwartenden Hebehub bzw. Senkhub bzw. Neigehub der Einbaubohle (B)
am Referenzmesspunkt, vorzugsweise an oder im Bereich der Hinderkante (7) der Einbaubohle
(B) gewählt wird.
5. Regelsystem (R) für die Höhen- und/oder Quer-Neigungslage einer Einbaubohle (B) relativ
zu einem Planum (P) eines Straßenfertigers (F), dadurch gekennzeichnet, dass das Regelsystem (R) einen selbstlernenden Einbauverhältnis-Regler (R1) zum Vergrößern
oder Verkleinern eines eingegebenen Einbauverhältnis-Faktors aufweist, und mit wenigstens
einem an oder in der Nähe der Einbaubohlenhinterkante (7) platzierten Höhensensor
(H) und/oder einem an der Einbaubohle (B) installierten Quer-Neigungssensor (N) verknüpft
ist und eine Rechensektion (B) zum Errechnen eines zur Abweichungskorrektur ausführbaren
Absoluthubes für Nivellierzylinder (Z) auf der Basis eines relativ zu einer Referenz
(R) gemessenen Regeldifferenzwertes und des Einbauverhältnis-Faktors umfasst.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Einbauen einer Deckenschicht (S) auf einem Planum (M) mit einer von
einem Straßenfertiger (F) an Zugholmen (6) geschleppten Einbaubohle (B), bei dem die
Höhe der Einbaubohle (B) über dem Planum (P) mittels wenigstens eines Höhensensors
(H) und/oder wenigstens eines Querneigungssensors (N) an dem aus dem Straßenfertiger
(F) und der Einbaubohle (B) bestehenden Einbauzug anhand einer auf dem Planum (M)
angeordneten Referenz (R) in Form eines Differenz-Messwerts gemessen und an ein in
eine computerisierte Steuervorrichtung (5) eingegliedertes Regelsystem (R) übermittelt
wird, und der jeweilige Zugpunkt (Z) des Zugholms (6) bei Auftreten einer Abweichung
von einer Sollschichtdicke zur Korrektur der Abweichung in Höhenrichtung durch einen
zwischen Anschlägen verstellbaren Nivellierzylinder (Z) verstellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Korrektur der Nivellierzylinder (Z) ausgehend von einem gewählten Nivellierzylinder-Nullpunkt
(N) und ohne auf Anschlag zu gehen ausschließlich über einen Absoluthub verstellt
wird, der auf der Basis des Differenz-Messwerts und eines eingegebenen, zumindest
den Hebelarm (X) zwischen dem Zugpunkt (P) und einem Referenzmesspunkt berücksichtigenden
Einbauverhältnis-Faktors errechnet wird, wobei der Referenzmesspunkt einer Stelle
an der Referenz (R) entspricht, an der der Höhensensor (H) oder der Querneigungssensor
(N) misst,
dass eine sich durch die Verstellung über den Absoluthub ergebende neue Nivellierzylinder-Einstellposition
selbstlernend automatisch als neuer Nivellierzylinder-Nullpunkt (N) für einen nachfolgenden
Regelvorgang gewählt wird,
dass vor Einbaubeginn auf der Basis der auf eine Sollschichtdicke einjustierten Einbaubohle
(B) oder zuvor eingelemter Parameter im Regelsystem (R) eine gegebene Nivellierzylinder-Einstellposition
als Nivellierzylinder-Nullpunkt gewählt und ein aktueller, relativ zur Referenz (R)
gemessener Differenz-Messwert des Höhensensors (H) und/oder des Neigungssensors (N)
einem absoluten Sollwert der Höhe und/oder der Querneigung entsprechend auf Null gesetzt
wird,
dass während des Einbaus bei einer auftretenden Abweichung ein neuer aktueller Differenz-Messwert
verschieden von Null bestimmt und an das Regelsystem (R) übermittelt wird,
dass aus dem neuen aktuellen Differenz-Messwert anhand des eingegebenen Einbauverhältnis-Faktors
wiederum ein Absoluthub für den Nivellierzylinder (Z) errechnet wird, und dass der
Nivellierzylinder (Z) ausgehend von dem gewählten Nullpunkt nur über dem errechneten
Absoluthub in einer den neuen aktuellen Differenz-Messwert bis auf ein vorbestimmtes
Minimum reduzierenden Richtung verstellt wird, ohne auf Anschlag zu gehen,
wobei bei fortgesetztem Einbau das Erreichen des vorbestimmten Minimums durch fortgesetzte
Messungen überwacht wird, und entweder
bei Nichterreichen des vorbestimmten Minimums über einen lernfähigen Einbauverhältnis-Regler
(R) der eingegebene Einbauverhältnis-Faktor vergrößert oder verkleinert wird, bis
das vorbestimmte Minimum des Differenz-Messwerts erreicht ist,
oder
bei Erreichen des vorbestimmten Minimums die neue Nivellierzylinder-Einstellposition
als neuer Nullpunkt gewählt und das erreichte vorbestimmte Minimum im Regelsystem
als zu Null gesetzt übernommen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einbau in einer Deckenschicht (S) mit gegenüber dem Planum (M) seitlich geneigter
Oberfläche die Nullpunkte (N) der beiden Nivellierzylinder (Z) auf unterschiedlichen
Höheneinstellpositionen gewählt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als der eingegebene Einbauverhältnis-Faktor ein konstantes Verhältnis zwischen einem
Hubinkrement des Nivellierzylinders (Z) und dem beim Einbau von diesem Hubinkrement
bewirkten oder zu erwartenden Hebehub bzw. Senkhub bzw. Querneigehub der Einbaubohle
(B) am Referenzmesspunkt gewählt wird, vorzugsweise am oder im Bereich der Hinterkante
(7) der Einbaubohle (B).
4. Regelsystem (R) zum Einstellen der Höhen- und/oder Querneigungslage einer Straßenfertiger-Einbaubohle
(B) auf einen Sollwert der Höhe bzw. der Querneigung relativ zu einem Planum (P) während
des Einbaus einer Deckenschicht (S),
wobei die Einbaubohle (B) mit Zugholmen (6) an höhenverstellbare Zugpunkte (P) des
Straßenfertigers (F) angeschlossen ist, die mit jeweils bis auf Anschlag aus- und
einfahrbaren Nivellierzylindern (Z) verstellbar sind, und die Einbaubohle (B) mindestens
einen an oder in der Nähe der Bohlenhinterkante (7) platzierten Höhensensor (H) und/oder
einen an der Einbaubohle installierten Querneigungssensor (N) aufweist, der an einem
vom Zugpunkt (P) mit einem Hebelarm (X) beabstandeten Referenzmesspunkt eine Höhe
zu einer auf dem Planum (P) angeordneten Referenz (R) bzw. eine Querneigung der Einbaubohle
(B) relativ zur Referenz (R) misst und messwertübertragend mit dem Regelsystem verknüpft
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelsystem (R) eine Rechensektion zum Errechnen eines zur Korrektur einer gemessenen
Abweichung von einem Sollwert ausgehend von einem gewählten Nivellierzylinder-Nullpunkt
ausführbaren Absoluthubes eines jeweiligen Nivellierzylinders (Z) auf der Basis eines
am Referenzmesspunkt ausgehend vom Null gemessenen Differenzmesswerts und eines den
Hebelarm (X) berücksichtigenden Einbauverhältnis-Faktors, sowie einen auf der Basis
eines Misserfolgs einer ausgeführten Korrektur selbstlernenden Einbauverhältnis-Regler
(R1) zum Vergrößern oder Verkleinern eines eingegebenen Einbauverhältnis-Faktors aufweist.