[0001] Die Erfindung betrifft eine Abstreifeinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, sowie eine Baumaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
[0002] Eine Abstreifeinrichtung für eine in einer Baumaschine an einem Maschinenrahmen in
Seitenwänden gelagerten Fräswalze mit einem in Fahrtrichtung hinter der Fräswalze
höhenverstellbar angeordneten Abstreifschild ist aus der
DE 10 2005 058 102 bekannt. Bei dieser Abstreifeinrichtung kann der untere Teil des Abstreifschildes
über die von der Fräswalze abgefräste Bodenoberfläche gleiten, wobei das Abstreifschild
relativ zu der Fräswalze höhenverstellbar geführt ist.
[0003] Aus der
DE 35 28 038 ist es bei einer Abstreifeinrichtung mit einem einteiligen Abstreifschild bekannt,
ein verschwenkbares Abstreifschild zu verwenden. Eine seitlich angeordnete Haltenut
bewirkt, dass aus der Hubbewegung des Abstreifschildes zum Ende des Weges eines Hubzylinders
eine Schwenkbewegung wird.
[0004] Aus der
US 5,505,598 und der
US 5,474,397 ist es ebenfalls bekannt, den Hubzylinder für die Schwenkbewegung zu verwenden, allerdings
ist es dafür erforderlich, manuell Bolzen zur Entriegelung zu entfernen.
[0005] Bei den einteiligen Abstreifeinrichtungen gemäß dem eingangs genannten Stand der
Technik wird der Zugang zur Walze durch einen großen Hub des Abstreifschildes ohne
ein Verschwenken erzielt.
[0006] Zusammengefasst hat der bekannte Stand der Technik folgende Nachteile:
- Hubzylinder, die gleichzeitig für das Heben und auch für das Verschwenkens ausgelegt
sind, haben eine zu große Bauhöhe,
- der Schwenkradius ist bei diesen Lösungen größer, wodurch die hinteren Fahrwerke weit
nach hinten angeordnet werden müssen,
- das manuelle Entfernen der Bolzen ist zeitraubend und kraftaufwändig,
- wenn einer der Bolzen sich verklemmt, muss er manuell aufwändig mit einem Werkzeug
entfernt werden,
- die Verwendung von Bolzen hat den Nachteil einer geringen Kontaktfläche, mit der Folge
einer hohen Flächenpressung und eines hohen Verschleißes,
- der erreichbare Schwenkwinkel ist zu klein,
- die Bauhöhe von einteiligen Abstreifeinrichtungen ist so groß, dass sie sich nur dort
eignet, wo die Fräswalze am hinteren Ende der Baumaschine angeordnet ist und nicht
zwischen der Vorder- und Hinterachse unterhalb des Maschinenrahmens.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Abstreifeinrichtung sowie eine
selbstfahrende Baumaschine, insbesondere Straßenfräsmaschine zu schaffen, deren Abstreifschild
mit einem großen Schwenkwinkel bei einem geringen Schwenkradius schwenkbar ist, die
eine geringe Bauhöhe realisiert und keine manuelle Betätigung erfordert.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 15.
[0009] Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, dass der obere Teil des Abstreifschildes
an dem oberen Ende gelenkig um eine zu der Fräswalzenachse parallele Schwenkachse
schwenkbar befestigt ist, dass das Abstreifschild in Betriebsstellung mit seitlichen
Halteeinrichtungen in den Seitenwänden im Eingriff ist, die das Abstreifschild in
einer im wesentlichen orthogonal zur Bodenoberfläche verlaufenden Position halten,
dass eine Schwenkeinrichtung das Abstreifschild um die Schwenkachse verschwenken kann,
wenn das Abstreifschild außer Eingriff mit den seitlichen Halteeinrichtungen ist,
und dass die Schwenkeinrichtung an dem oberen Ende des oberen Abstreifschildes eine
zwischen einem ortsfesten Teil der Baumaschine und dem oberem Teil des Abstreifschildes
angelenkte Betätigungseinrichtung aufweist.
[0010] Die Erfindung sieht somit vor, dass die Schwenkeinrichtung eine Betätigungseinrichtung
aufweist, die an dem oberen Ende des oberen Abstreifschildes zwischen einem ortfesten
Teil der Baumaschine und dem oberen Teil des Abstreifschildes platzsparend angelenkt
ist. Die Betätigungseinrichtung ist daher unabhängig von Hubzylindern des Abstreifschildes
und kann das Abstreifschild um eine erste Schwenkachse verschwenken, wenn das Abstreifschild
außer Eingriff mit den seitlichen Halteeinrichtungen ist. Durch die Anordnung der
Betätigungseinrichtung ist ein großer Schwenkwinkel möglich, da das Abstreifschild
um 90° und mehr verschwenkt werden kann. Gleichzeitig wird ein kleiner Schwenkradius
erreicht weil die Hubzylinder und damit auch das Abstreifschild selbst nach Abschluss
der eigentlichen Hubbewegung keinen weiteren Hubweg für eine zusätzliche Schwenkbewegung
bereithalten müssen. Eine niedrige Bauhöhe der Schwenkeinrichtung wird dadurch realisiert,
dass die Betätigungseinrichtung vorzugsweise liegend angeordnet ist. Außerdem erfolgt
das Verschwenken des Abstreifschildes vollkommen automatisch, ohne dass eine manuelle
Betätigung erforderlich ist.
[0011] Die Betätigungseinrichtung kann im wesentlich orthogonal zu dem Abstreifschild angeordnet
sein. Generell soll die Schwenkeinrichtung die Bauhöhe der Abstreifeinrichtung nicht
erhöhen.
[0012] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Halteeinrichtungen und das Abstreifschild parallel
zu der Fräswalzenachse angeordnete Verriegelungsmittel aufweisen, die schildseitig
an den beiden vertikalen Seitenkanten des Abstreifschildes jeweils mindestens ein
erstes Verriegelungsmittel aufweisen, das maschinenseitig mit zweiten, den ersten
Verriegelungsmitteln angepassten Verriegelungsmitteln zusammenwirkt, wenn das Abstreifschild
sich in Betriebsstellung befindet oder nicht vollständig angehoben ist.
[0013] Die Betätigungseinrichtung an dem oberen Teil des Abstreifschildes greift unterhalb
der Schwenkachse an einem Gelenk des Abstreifschildes an. Dadurch dass die Betätigungseinrichtung
unterhalb der Schwenkachse an dem oberen Teil des Abstreifschildes angreift, kann
die Schwenkeinrichtung besonders kompakt ausgeführt werden. Zum Verschwenken drückt
die Betätigungseinrichtung gegen das Abstreifschild, so dass dieses um die Schwenkachse
verschwenkt werden kann.
[0014] Es kann vorgesehen sein, dass die Schwenkachse des Abstreifschildes einen vertikalen
und horizontalen Abstand zu dem gemeinsamen Gelenk des Abstreifschildes und der Betätigungseinrichtung
aufweist.
[0015] Die Schwenkachse ist relativ zum Gelenk des Abstreifschildes vertikal höher und horizontal
gegenüber dem Abstreifschild nach hinten versetzt angeordnet, d.h. in die von der
Fräswalze wegweisenden Richtung nach hinten versetzt.
[0016] Das maschinenseitige Gelenk der Betätigungseinrichtung ist an dem ortsfesten Teil
der Baumaschine ebenfalls unterhalb einer Horizontalebene durch die Schwenkachse angeordnet.
[0017] Das Gelenk des Abstreifschildes ist in der Ebene des oberen Teils des Abstreifschildes
oder mit geringem Abstand von dieser Ebene gelagert.
[0018] Die vorgenannten Merkmale ermöglichen günstige Hebelverhältnisse und einen geringen
Schwenkradius dadurch, dass die beiden Teile des Abstreifschildes vollständig zusammengefahren
sind, und dass eine separate Schwenkeinrichtung vorgesehen ist. Außerdem wird ein
großer Schwenkwinkel von über 90° bei gleichzeitiger kompakter Bauweise erreicht.
[0019] Die Schwenkachse ist an einem ortsfesten Teil der Baumaschine, insbesondere an dem
Maschinenrahmen oder einem die Fräswalze umgebenden an dem Maschinenrahmen befestigten
Walzenkasten gelagert.
[0020] Bei einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der untere Teil des Abstreifschildes
in Betriebsstellung mit seitlichen Halteeinrichtungen im Eingriff ist und dass eine
Schwenkeinrichtung das Abstreifschild um die Schwenkachse verschwenken kann, wenn
der untere Teil des Abstreifschildes außer Eingriff mit den seitlichen Halteeinrichtungen
ist.
[0021] Es kann des weiteren vorgesehen sein, dass die Halteeinrichtungen maschinenseitig
beidseitig des Abstreifschildes jeweils mindestens einen horizontal in Richtung des
Abstreifschildes vorstehenden Vorsprung aufweisen, der mit einem vertikal verlaufenden
Streifen an der jeweiligen Seitenkante des unteren Teils des Abstreifschildes im Eingriff
ist, wenn das Abstreifschild sich in Betriebsstellung befindet oder nicht vollständig
angehoben ist.
[0022] Vorzugsweise besteht der Vorsprung aus einem drehbaren Kulissenstein, der um eine
parallel zur Fräswalzenachse verlaufende Achse drehbar ist. Der Kulissenstein hat
vorzugsweise eine quaderförmige Form mit quadratischem Querschnitt.
[0023] Bei einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der untere Teil des Abstreifers
sich in Fahrtrichtung nach hinten gesehen, an den Kulissensteinen abstützt.
[0024] Vorzugsweise ist der untere Teil mit einer Hubeinrichtung gegenüber dem oberen Teil
anhebbar ist bis der untere Teil außer Eingriff mit den seitlichen Halteeinrichtungen
ist. Zum Verschwenken des Abstreifschildes wird das Unterteil des Abstreifschildes
soweit angehoben, bis es über die beidseitig vorgesehenen Kulissensteine hinausgefahren
ist. Wird das Abstreifschild wieder in die Betriebsposition zurückgefahren, erfolgen
diese Schritte entsprechend in umgekehrter Reihenfolge. Dabei fädelt sich das Unterteil
des Abstreifschildes wieder hinter den beidseitigen Kulissensteinen ein. Hierzu sind
die Führungen des Abstreifschildes mit Fasen bzw. Rundungen versehen, wobei die Kulissensteine
selbst drehbar gelagert sind. Diese Lagerung bewirkt auch eine möglichst großflächige
Anlagefläche und damit geringe Flächenpressungen, die zu einem geringen Verschleiß
führen.
[0025] An den Seitenkanten des unteren Teils des Abstreifschildes sind vertikal verlaufende
Streifen angeordnet, die mit den Kulissensteinen zusammenwirken. Diese Streifen sind
an der Unterkante zum Abstreifschild hin abgeschrägt.
[0026] Nach einer Alternative kann vorgesehen sein, dass die Vorsprünge nach außen automatisch
rückziehbar sind, um den unteren Teil des Abstreifschildes freizugeben, wenn der untere
Teil des Abstreifschildes ausreichend angehoben ist. Bei dieser Alternative kann es
auch vorgesehen sein, dass sich das obere Teil des Abstreifers in Fahrtrichtung nach
hinten gesehen an den Kulissensteinen abstützt und nicht der untere Teil.
[0027] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der obere Teil des Abstreifschildes
in Betriebsstellung mit seitlichen Halteeinrichtungen im Eingriff ist, und dass eine
Schwenkeinrichtung das Abstreifschild um die Schwenkachse verschwenken kann, wenn
der obere Teil des Abstreifschildes außer Eingriff mit den seitlichen Halteeinrichtungen
ist.
[0028] Es kann vorgesehen sein, dass die Verriegelungsmittel entriegelbar sind, um den oberen
Teil des Abstreifschildes freizugeben, wenn der untere Teil des Abstreifschildes ausreichend
oder vollständig angehoben ist.
[0029] Vorzugsweise ist der untere Teil mit einer Hubeinrichtung gegenüber dem oberen Teil
anhebbar, bis der obere Teil außer Eingriff mit den seitlichen Halteeinrichtungen
ist.
[0030] Bei diesem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass der untere Teil des Abstreifschildes
eine Entriegelungseinrichtung aufweist, die beim Anheben des unteren Teils des Abstreifschildes
nach einem vorgegebenen Hubweg die Verriegelungsmittel entriegelt, so dass das Abstreifschild
aufgrund der Entriegelung verschwenkbar ist.
[0031] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die Halteeinrichtungen
beidseitig des Abstreifschildes jeweils mindestens einen parallel zu der Fräswalzenachse
in Richtung auf die orthogonal zu dem Abstreifschild verlaufenden Seitenwände vorstehenden
schildseitigen Vorsprung als erstes Verriegelungsmittel aufweisen, der in eine Aussparung
als zweites Verriegelungsmittel in den Seitenwänden eingreift, wenn das Abstreifschild
sich in Betriebsstellung befindet oder nicht vollständig angehoben ist.
[0032] Der Verriegelungsbolzen kann nach innen rückziehbar sein, um den oberen Teil des
Abstreifschildes freizugeben, wenn der untere Teil des Abstreifschildes ausreichend
oder vollständig angehoben ist.
[0033] Die Erfindung betrifft auch eine Baumaschine, insbesondere eine selbstfahrende Straßenfräsmaschine
mit einer Abstreifeinrichtung gemäß den vorgenannten Merkmalen.
[0034] Weitere vorteilhafte Ausführungsbeispiele sind den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
[0035] Die Erfindung betrifft auch eine Baumaschine, insbesondere eine selbstfahrende Straßenfräsmaschine
mit der erfindungsgemäßen Abstreifeinrichtung.
[0036] Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine selbstfahrende Straßenfräsmaschine mit einer erfindungsgemäßen Abstreifeinrichtung,
- Fig. 2
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer Abstreifeinrichtung im Betriebszustand,
- Fig. 3
- eine Abstreifeinrichtung gemäß Fig. 2 mit angehobenem unteren Schildteil in entriegelter
Position,
- Fig. 4
- eine Abstreifeinrichtung gemäß Fig. 2 in angehobener und verschwenkter Position,
- Fig. 5
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer Abstreifeinrichtung im Betriebszustand,
- Fig. 6
- eine Abstreifeinrichtung gemäß Fig. 5 mit angehobenem unteren Schildteil in entriegelter
Position, und
- Fig. 7
- eine Abstreifeinrichtung gemäß Fig. 5 in angehobener und verschwenkter Position.
[0037] Fig. 1 zeigt eine selbstfahrende Straßenfräsmaschine 1 in der Bauform einer Großfräse,
bei der eine Fräswalze 6 zwischen vorderen und hinteren Fahrwerken 2,3 mit einer Fräswalzenachse
5 in Seitenwänden 8 des Maschinenrahmens 4 gelagert ist.
[0038] Die Fräswalze 6 ist von einem an dem Maschinenrahmen 4 befestigten Walzenkasten 7
umgeben, der an dem in Fahrtrichtung hinteren Ende eine Abstreifeinrichtung mit einem
zweiteiligen Abstreifschild 10 aufweist. Der untere Teil 12 des Abstreifschildes 10
kann im Betrieb über die von der Fräswalze 6 abgefräste Bodenoberfläche 9 gleiten,
wobei der untere Teil 12 des Abstreifschildes 10 relativ zu der Fräswalze 6 höhenverstellbar
ist.
[0039] Die Abstreifeinrichtung mit einem zweiteiligen Abstreifschild 10 ist selbstverständlich
auch bei anderen Straßenfräsmaschinen anderer Bauform einsetzbar.
[0040] Neben den Seitenwänden 8 kann zusätzlich ein höhenverstellbares Seitenschild 11 als
Kantenschutz für die Fräskante vorgesehen sein.
[0041] Fig.2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Abstreifeinrichtung mit einem zweiteiligen
Abstreifschild 10, bei dem der obere Teil 14 des Abstreifschildes 10 an dem oberen
Ende 16 gelenkig um eine zu der Fräswalzenachse 5 parallele Schwenkachse 18 schwenkbar
befestigt ist.
[0042] Das Abstreifschild 10 ist in Betriebsstellung mit seitlichen Halteeinrichtungen 20
in den Seitenwänden 8 im Eingriff, die das Abstreifschild 10 in einer im wesentlichen
orthogonal zur Bodenoberfläche 9 verlaufenden Position halten. In dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 ist dabei der untere Teil 12 des Abstreifschildes 10 im Eingriff mit Kulissensteinen
24, die beidseitig des unteren Teils 12 des Abstreifschildes 10 in den Seitenwänden
8 drehbar gelagert sind.
[0043] Der untere Teil 12 ist an seinen vertikalen Seitenkanten 25 jeweils mit einer Gleitfläche
26 versehen, die mit den Kulissensteinen 24 flächig im Eingriff sind.
[0044] Hierzu sind die Kulissensteine quaderförmig, insbesondere im Querschnitt quadratisch
gestaltet und drehbar in den Seitenwänden 8 gelagert.
[0045] Wird der untere Teil 12 des Abstreifschildes 10 mit Hilfe der Hubeinrichtung 22 gegenüber
dem oberen Teil 14 angehoben, gerät der untere Teil 12 in der obersten Position außer
Eingriff mit den Kulissensteinen 24, so dass das Abstreifschild 10 insgesamt zum Verschwenken
freigegeben ist.
[0046] Eine Schwenkeinrichtung 30 kann dann das Abstreifschild 10 um die Schwenkachse 18
verschwenken, wobei die Schwenkeinrichtung 30 an dem oberen Ende 16 des oberen Teils
14 mit einer aus einer Kolben-Zylindereinheit bestehenden Betätigungseinrichtung 34
angelenkt ist. Die Betätigungseinrichtung 34 ist maschinenseitig an einem ortsfesten
Teil 32, z.B. an dem Walzenkasten 7 angelenkt und erstreckt sich im wesentlichen horizontal
bis zu einem Gelenk 36 am oberen Ende 16 des oberen Teils 14 des Abstreifschildes
10, so dass das Abstreifschild 10 beim Aufbringen einer Druckkraft durch die Betätigungseinrichtung
34 nach oben um mindestens 90° verschwenkt werden kann.
[0047] Da der untere Teil 12 des Abstreifschildes 10 vollständig hochgefahren ist, weist
das Abstreifschild 10 etwa nur die halbe Höhe auf, so dass der Schwenkradius des Abstreifschildes
10 reduziert ist und gleichzeitig ein großer Schwenkwinkel ermöglicht wird.
[0048] Wird das Abstreifschild 10 wieder in die Betriebsstellung zurückgeschwenkt, kann
der untere Teil 12 nach unten bewegt werden, so dass sich der untere Teil 12 in Fahrtrichtung
vor den Kulissensteinen 24 einfädeln kann. Das Einfädeln wird dadurch erleichtert,
dass die vertikal verlaufenden Gleitflächen 26 an den Unterkanten 27 zum Abstreifschild
10 hin abgeschrägt oder abgerundet sind und dadurch, dass die Kulissensteine 24 drehbar
gelagert sind. Die Gleitflächen 26 können auch leicht konisch sich nach unten verjüngend
verlaufen, um ebenfalls das Einfädeln zu erleichtern.
[0049] Der drehbare Kulissenstein 24 mit einem quadratischen Querschnitt erlaubt einen flächigen
Kontakt mit der Gleitfläche 26, so dass ein geringerer Verschleiß aufgrund der flächigen
Berührung erfolgt.
[0050] Die Kulissensteine 24 wirken als Verriegelungsmittel, wenn das Abstreifschild 10
sich in Betriebsstellung befindet.
[0051] Vorzugsweise greift die Betätigungseinrichtung 34 an dem oberen Teil 14 des Abstreifschildes
10 unterhalb der Schwenkachse 18 des Abstreifschildes 10 an dem Gelenk 36 an. Es versteht
sich, dass auch zwei Betätigungseinrichtungen 34 mit zwei Gelenken 36, die eine zweite
Schwenkachse bilden, vorgesehen sein können.
[0052] Die Schwenkachse 18 ist daher relativ zu dem Gelenk 36 vertikal höher und horizontal
relativ zur Fahrtrichtung nach hinten versetzt angeordnet. Auf diese Weise wird für
die Schwenkeinrichtung 30 nur eine geringe Bauhöhe benötigt, wobei aufgrund des tiefen
Angriffspunktes der Betätigungseinrichtung 34 die gesamte Schwenkeinrichtung 30 nicht
vertikal nach oben gegenüber dem oberen Teil 14 des Abstreifschildes 10 übersteht.
[0053] Das Gelenk 36 des Abstreifschildes 10 ist bevorzugt in der Ebene des oberen Teils
14 des Abstreifschildes 10 oder mit geringem Abstand von dieser Ebene angeordnet.
[0054] Bei den Ausführungsbeispielen der Fign. 5 bis 7 ist die Anordnung der Schwenkeinrichtung
30 und der Schwenkachse 18, sowie der Hubeinrichtung 22 im wesentlichen die gleiche,
wie bei den Ausführungsbeispielen der Fign. 2 bis 4.
[0055] Unterschiedlich ist daher im wesentlichen die Ausgestaltung der Halteeinrichtungen
20. Diese Halteeinrichtungen bestehen aus beidseitig an dem oberen Teil 14 des Abstreifschildes
10 am unteren Ende des oberen Teils 14 vorgesehenen Verriegelungsbolzen 38, der vertikal
beweglich in dem oberen Teil 14 des Abstreifschildes 10 gelagert sind. Die Verriegelungsbolzen
38 greifen in entsprechende bajonettartige Aussparungen 40 in den Seitenwänden 8 ein.
[0056] An dem unteren Teil 12 des Abstreifschildes 10 befestigte Mitnehmer 41 heben die
Verriegelungsbolzen 38 an, wenn sich der untere Teil 12 des Abstreifschildes 10 in
seiner angehobenen Position befindet. Durch das Anheben der Verriegelungsbolzen 38
werden diese aus dem verriegelnden Teil der Aussparung 40 herausgehoben, so dass die
Betätigungseinrichtung 34 der Schwenkeinrichtung 30 das Abstreifschild 10 um 90° bzw.
mehr als 90° verschwenken kann.
[0057] Die Mitnehmer 41 an dem unteren Teil 12 des Abstreifschildes 10 bestehen aus orthogonal
von dem unteren Teil 12 abstehenden Rundbolzen, die im wesentlichen horizontal verlaufen.
Die in einer Führung des oberen Teils 14 des Abstreifschildes gelagerten Verriegelungsbolzen
38, die vertikal beweglich gehalten sind, weisen in ihren parallel zum Abstreifschild
10 verlaufenden Führungsblechen 46 nach unten offene Aussparungen 44 auf, in die die
Mitnehmer 41 eingreifen können, um die Verriegelungsbolzen 38 anzuheben und zu entriegeln.
[0058] Die Verriegelungsbolzen 38 sind zwischen vertikalen Führungswänden 48, die orthogonal
von dem oberen Teil 14 des Abstreifschildes 10 abstehen, derart geführt, dass die
Verriegelungsbolzen 38 nicht verkanten können.
[0059] Der obere Teil 14 des Abstreifschildes 10 kann darüber hinaus eine Klappe 50 aufweisen,
die in der Betriebsstellung des Abstreifschildes 10 geöffnet werden kann, um bei Bedarf
einen Teil des Materialaushubes in der Frässpur ablegen zu können.
[0060] Die Hubeinrichtung 22 greift bei beiden Ausführungsbeispielen einerseits am oberen
Ende 16 des oberen Teils 14 des Abstreifschildes 10 und andererseits an dem unteren
Ende 17 des unteren Teils 12 des Abstreifschildes 10 an.
[0061] Bei beiden Ausführungsbeispielen verläuft das Abstreifschild 10 im wesentlichen orthogonal
zu der Bodenoberfläche 9, d.h. vertikal oder geringfügig bis zu ca. 15° zur Fräswalze
6 hin geneigt, wie aus Fig. 1 ersichtlich.
1. Abstreifeinrichtung für eine in einer Baumaschine an einem Maschinenrahmen (4) zwischen
Seitenwänden (8) mit einer Fräswalzenachse (5) gelagerten Fräswalze (6) mit einem
in Fahrtrichtung hinter der Fräswalze (6) höhenverstellbar angeordneten Abstreifschild
(10), dessen unterer Teil (12) über die von der Fräswalze (6) abgefräste Bodenoberfläche
(9) gleiten kann,
dadurch gekennzeichnet,dass
dass das Abstreifschild (10) aus einem oberen Teil (14) und einem unteren Teil (12) besteht,
wobei der untere Teil (12) des Abstreifschildes (10) höhenverstellbar ist,
dass der obere Teil (14) des Abstreifschildes (10) an dem oberen Ende (16) um eine
zu der Fräswalzenachse (5) parallele Schwenkachse (18) schwenkbar befestigt ist,
dass das Abstreifschild (10) in Betriebsstellung mit seitlichen Halteeinrichtungen
(20) an den Seitenwänden (8) im Eingriff ist, die das Abstreifschild (10) in einer
im wesentlichen orthogonal zur Bodenoberfläche (9) verlaufenden Position halten,
dass eine Schwenkeinrichtung (30) das Abstreifschild (10) um die Schwenkachse (18)
verschwenken kann, wenn das Abstreifschild (10) außer Eingriff mit den seitlichen
Halteeinrichtungen (20) ist, und
dass die Schwenkeinrichtung (30) an dem oberen Ende (16) des oberen Teils (14) des
Abstreifschildes (10) eine zwischen einem ortsfesten Teil (32) der Baumaschine (1)
und dem oberem Teil (14) des Abstreifschildes (10) angelenkte Betätigungseinrichtung
(34) aufweist.
2. Abstreifeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtungen (20) und das Abstreifschild (10) parallel zu der Fräswalzenachse
(5) angeordnete Verriegelungsmittel aufweisen, die schildseitig an den beiden vertikalen
Seitenkanten (25) des Abstreifschildes (10) jeweils mindestens ein erstes Verriegelungsmittel
aufweisen, das maschinenseitig mit den ersten Verriegelungsmitteln angepassten zweiten
Verriegelungsmitteln zusammenwirkt, wenn sich das Abstreifschild (10) in Betriebsstellung
befindet.
3. Abstreifeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (34) an dem oberen Teil (14) des Abstreifschildes (10)
unterhalb der Schwenkachse (18) des Abstreifschildes (10) an einem Gelenk (36) angreift.
4. Abstreifeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (18) des Abstreifschildes (10) einen vertikalen und horizontalen
Abstand zu dem gemeinsamen Gelenk (36) des Abstreifschildes (10) und der Betätigungseinrichtung
(34) aufweist.
5. Abstreifeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein maschinenseitiges Gelenk (36) der Betätigungseinrichtung (34) an dem ortsfesten
Teil (32) der Baumaschine (1) unterhalb der Schwenkachse (18) angeordnet ist.
6. Abstreifeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (18) an einem ortsfesten Teil (32) der Baumaschine (1), insbesondere
an dem Maschinenrahmen (4) oder dem Walzenkasten (7) der Fräswalze (6) gelagert ist.
7. Abstreifeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Teil (12) des Abstreifschildes (10) in Betriebsstellung mit seitlichen
Halteeinrichtungen (20) im Eingriff ist, und dass eine Schwenkeinrichtung (30) das
Abstreifschild (10) um die Schwenkachse (18) verschwenken kann, wenn der untere Teil
(12) des Abstreifschildes (10) außer Eingriff mit den seitlichen Halteeinrichtungen
(20) ist.
8. Abstreifeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtungen (20) maschinenseitig beidseitig des Abstreifschildes (10)
jeweils mindestens einen horizontal in Richtung des Abstreifschildes (10) vorstehenden
Vorsprung aufweisen, der mit einer im wesentlichen vertikal verlaufenden Gleitfläche
(26) an der jeweiligen Seitenkante (25) des unteren Teils (12) des Abstreifschildes
(10) im Eingriff ist, wenn das Abstreifschild (10) sich in Betriebsstellung befindet
oder nicht vollständig angehoben ist.
9. Abstreifeinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die vertikal verlaufenden Gleitflächen (26) an den Seitenkanten (25) des unteren
Teils (12) des Abstreifschildes (10) an der Unterkante (27) zum Abstreifschild (10)
hin abgeschrägt ist.
10. Abstreifeinrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung nach außen rückziehbar ist, um den unteren Teil (12) des Abstreifschildes
(10) freizugeben, wenn der untere Teil (12) des Abstreifschildes (10) ausreichend
oder vollständig angehoben ist.
11. Abstreifeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Teil (12) mit einer Hubeinrichtung (22) gegenüber dem oberen Teil (14)
anhebbar ist, bis der untere Teil (12) außer Eingriff mit den seitlichen Halteeinrichtungen
(20) ist.
12. Abstreifeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Teil (14) des Abstreifschildes (10) in Betriebsstellung mit seitlichen
Halteeinrichtungen (20) im Eingriff ist, dass die Halteeinrichtungen (20) Verriegelungsmittel
(38,40) aufweisen, und dass eine Schwenkeinrichtung (30) das Abstreifschild (10) um
die Schwenkachse verschwenken kann, wenn der obere Teil (14) des Abstreifschildes
(10) außer Eingriff mit den seitlichen Halteeinrichtungen (20) ist.
13. Abstreifeinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Teil des Abstreifschildes (10) eine Entriegelungseinrichtung (41) aufweist,
die beim Anheben des unteren Teils (12) des Abstreifschildes (10) nach einem vorgegebenen
Hubweg die Verriegelungsmittel (38,40) entriegelt, so dass das Abstreifschild (10)
aufgrund der Entriegelung verschwenkbar ist.
14. Abstreifeinrichtung nach Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtungen (20) beidseitig des Abstreifschildes (10) jeweils mindestens
einen parallel zu der Fräswalzenachse (5) in Richtung auf die orthogonal zu dem Abstreifschild
(10) verlaufenden Seitenwände (8) vorstehenden schildseitigen Verriegelungsbolzen
(38) als erstes Verriegelungsmittel aufweisen, der in eine Aussparung (40) als zweites
Verriegelungsmittel in den Seitenwänden (8) eingreift, wenn das Abstreifschild (10)
sich in Betriebsstellung befindet oder nicht vollständig angehoben ist.
15. Baumaschine, insbesondere selbstfahrende Straßenfräsmaschine (1) mit einer Abstreifeinrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 14.