[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen einer Tür, insbesondere
einer Tür eines Fahrzeuges, wobei die Tür über eine Welle mit einer Antriebseinrichtung
in Verbindung steht.
[0002] Eine derartige Tür kann ein- oder zweiflüglig sein. Sie kann als Schiebetür, Schwenkschiebetür
oder Taschentür ausgebildet sein. Die Antriebseinrichtung kann pneumatisch oder hydraulisch
funktionieren.
[0003] Eine derartige Tür ist aus der
WO 95/09959 bekannt. Dort versetzt die Antriebseinrichtung eine Spindel in eine Drehbewegung,
die über eine Mutter die Tür bewegt. Die Vorrichtung zum Öffnen und Schließen dieser
Tür umfasst einerseits eine Freilaufeinrichtung, andererseits eine Bremse. Diese beiden
Einrichtungen werden je nach Anforderung aktiviert. Dabei sind Unterschiede gegeben,
abhängig davon, ob die Tür geschlossen oder geöffnet werden soll.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen
einer Tür anzugeben, die ohne eine Betätigung besonderer Einrichtungen, wie Freilaufeinrichtungen
und Bremsen, sowohl ein Öffnen als auch ein Schließen der Tür im normalen Betrieb
gewährleistet. Dieser normale Betrieb, der gegeben ist, wenn kein Notfall vorliegt,
sieht vor, dass ausschließlich die Antriebseinrichtung die Bewegung der Tür bewirkt.
Es soll ohne besondere Einrichtungen, wie Freilaufeinrichtungen und Bremsen, ausgeschlossen
sein, dass die Tür im Handbetrieb geöffnet oder geschlossen wird. Wenn die Tür im
normalen Betrieb von Fahrgästen bewegt werden kann, sind nämlich Unfälle nicht ausgeschlossen.
Eine Bewegung der Tür im Handbetrieb soll nur einem Notfall vorbehalten bleiben. Dafür
kann beispielsweise eine besondere Notfalleinrichtung vorgesehen sein.
[0005] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass die Welle aus einer von
der Antriebseinrichtung ausgehenden Eingangswelle und einer von der Tür ausgehenden
Ausgangswelle besteht, deren Endstücke mechanisch verbunden sind, dass das Endstück
der Eingangswelle von einem ringförmigen Gehäuse umgeben ist und dass sich das Endstück
der Ausgangswelle in das Endstück der Eingangswelle hinein erstreckt, dass Anformungen
des Endstückes der Eingangswelle in Ausnehmungen des Endstückes der Ausgangswelle
eingreifen, das exzentrisch ausgebildet ist, dass das Endstück der Eingangswelle am
ringförmigen Gehäuse mit ihren Laufflächen anliegende Rollen aufweist, deren Drehachsen
parallel zur Achse der Eingangswelle ausgerichtet sind, dass sich die Rollen zwischen
dem ringförmigen Gehäuse und dem Endstück der Ausgangswelle befinden, dass ein starr
mit dem Endstück der Ausgangswelle verbundener Mitnehmer mit den Laufflächen der Rollen
kontaktierbar ist und dass das seitliche Spiel zwischen den Anformungen des Endstückes
der Eingangswelle einerseits und den Ausnehmungen des Endstückes der Ausgangswelle
andererseits größer ist als der maximale radiale Abstand jeder Rolle sowohl vom Endstück
der Ausgangswelle als auch vom Mitnehmer.
[0006] Mit diesem mechanischen Aufbau wird der Vorteil erzielt, dass die Eingangswelle und
die Ausgangswelle unabhängig von ihrer Drehrichtung in gleicher Weise zusammenwirken.
Ein Unterschied im Zusammenwirken der Eingangswelle und der Ausgangswelle ergibt sich
aber in Abhängigkeit davon, ob sich zuerst die Eingangswelle oder zuerst die Ausgangswelle
dreht.
[0007] Bei einem normalen Betrieb dreht die Antriebseinrichtung die Eingangswelle, so dass
sich diese stets zuerst bewegt. Nur dann, wenn Fahrgäste die Tür öffnen oder schließen
wollen, bewegt sich zuerst die Ausgangswelle.
[0008] Wesentlich für das unterschiedliche Verhalten der Vorrichtung ist, dass das seitliche
Spiel zwischen den Anformungen des Endstückes der Eingangswelle einerseits und den
Ausnehmungen des Endstückes der Ausgangswelle andererseits größer ist als der maximale
radiale Abstand jeder Rolle sowohl vom Endstück der Ausgangswelle als auch vom Mitnehmer.
Wenn sich also im normalen Betrieb zuerst die Eingangswelle dreht, werden die Rollen
durch die Eingangswelle zunächst ein Stück am Gehäuse entlang bewegt, bevor die Anformungen
des Endstückes der Eingangswelle die Ausgangswelle mitnehmen und drehen können und
auch bevor die Rollen den Mitnehmer erreichen und durch ihn die Ausgangswelle drehen
können. Es kommt zu einer reibungslosen Übertragung der Drehbewegung von der Eingangswelle
auf die Ausgangswelle, unabhängig von der Drehrichtung, weil durch die kurze Bewegung
der Rollen am Gehäuse entlang und relativ zum Endstück der Ausgangswelle diese Rollen
dann in einer Position sind, in der sie sich nicht verklemmen können. Es kann also
ohne zusätzliche aufwändige Einrichtungen von der Antriebseinrichtung ausgehend die
Tür jederzeit geöffnet oder geschlossen werden.
[0009] Falls sich jedoch die Ausgangswelle zuerst dreht, was nur vorkommen kann, wenn im
nicht angetriebenen Zustand Fahrgäste versuchen, die Tür zu bewegen, drückt das Endstück
der Ausgangswelle, das exzentrisch ausgebildet ist, die Rollen fest an das Gehäuse,
bevor die Eingangswelle durch ein Zusammenwirken der Ausnehmungen im Endstück der
Ausgangswelle mit den Anformungen am Endstück der Eingangswelle oder durch ein Zusammenwirken
von Mitnehmer und Rollen gedreht werden kann. Die Rollen werden dabei verklemmt und
verhindern ein Übertragen der Drehbewegung von der Ausgangswelle auf die Eingangswelle.
Es wird also der Vorteil erzielt, dass die Fahrgäste die Tür weder schließen noch
öffnen können. Dadurch ist die Sicherheit der Fahrgäste erhöht.
[0010] Beispielsweise ist das Gehäuse für eine Notbetätigung der Tür vom Endstück der Eingangswelle
entfernbar angeordnet. Dazu kann ein Griff vorhanden sein, durch den das Gehäuse gegen
die Kraft einer Rückstellfeder bewegt wird. Die Tür kann folglich in einem Notfall
im Handbetrieb geöffnet werden, solange an dem Griff gezogen wird. Es wird der zusätzliche
Vorteil erzielt, dass mit einer einfachen mechanischen ergänzenden Einrichtung in
einem Notfall die Tür durch Fahrgäste geöffnet werden kann.
[0011] Mit der Vorrichtung nach der Erfindung wird insbesondere der Vorteil erzielt, dass
jeweils unabhängig von der Drehrichtung, also unabhängig davon, ob die Tür geöffnet
oder geschlossen werden soll, mit einfachen Mitteln und ohne zusätzliche Einrichtungen
ein Bewegen der Tür durch Fahrgäste im Normalbetrieb nicht möglich ist.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung wird anhand der Zeichnung
näher erläutert:
[0013] Die Zeichnung zeigt von einer Vorrichtung zum Öffnen und Schließen einer Tür nur
die mechanische Verbindung zwischen einer von der Antriebseinrichtung ausgehenden
Eingangswelle und einer von der Tür ausgehenden Ausgangswelle.
Figur 1 ist ein Querschnitt
Figur 2 ist eine Explosionsdarstellung
In den beiden Figuren haben gleiche Teile gleiche Bezugszeichen.
[0014] Eine Eingangswelle 1, die von der Antriebseinrichtung ausgeht, hat ein Endstück 1a,
das von einem ringförmigen Gehäuse 2 umgeben ist. Ein Endstück 3a einer Ausgangswelle
3, die von der Tür ausgeht, erstreckt sich in das Endstück 1a der Eingangswelle 1
hinein. Anformungen 4 des Endstückes 1a der Eingangswelle 1 greifen in Ausnehmungen
5 des Endstückes 3a der Ausgangswelle 3 ein. Das Endstück 3a der Ausgangswelle 3 ist
exzentrisch ausgebildet.
[0015] Das Endstück 1a der Eingangswelle 1 weist am ringförmigen Gehäuse 2 mit ihren Laufflächen
anliegende Rollen 6 auf, deren Drehachsen parallel zur Achse der Eingangswelle 1 ausgerichtet
sind. Diese Rollen 6 befinden sich zwischen dem ringförmigen Gehäuse 2 und dem Endstück
3a der Ausgangswelle 3.
[0016] Mit dem Endstück 3a der Ausgangswelle 3 ist ein hakenförmiger Mitnehmer 7 starr verbunden,
der mit den Laufflächen der Rollen 6 kontaktierbar ist.
[0017] Das seitliche Spiel 8 zwischen den Anformungen 4 des Endstückes 1a der Eingangswelle
1 einerseits und den Ausnehmungen 5 des Endstückes 3a der Ausgangswelle 3 andererseits
ist größer als der maximale radiale Abstand 9 jeder Rolle 6 sowohl vom Umfang des
Endstückes 3a der Ausgangswelle 3 als auch vom Mitnehmer 7.
[0018] Durch das ausgewählte seitliche Spiel 8 und den ausgewählten maximalen radialen Abstand
9 ist eine Kraftübertragung von der Eingangswelle 1 ausgehend auf die Ausgangswelle
3 in beiden Drehrichtungen stets gegeben, während, wenn sich die Ausgangswelle 3 zuerst
zu drehen beginnt, die Rollen 6 zwischen dem Endstück 3a der Ausgangswelle 3 und dem
ringförmigen Gehäuse 2 eingeklemmt werden, bevor sich die Eingangswelle 1 über eine
Kraftkopplung der Ausnehmungen 5 mit den Anformungen 4 oder des Mitnehmers 7 mit den
Rollen 6 bewegen kann.
[0019] Ein Öffnen oder Schließen der Tür im Handbetrieb ist nur dann möglich, wenn das ringförmige
Gehäuse 2, das in einer am Wagenkasten eines Fahrzeuges befestigten Halterung 10 gelagert
ist, durch eine Notbetätigungseinrichtung 11 in axialer Richtung gegen die Kraft einer
mechanischen Rückstellfeder 12 weggezogen worden ist, so dass die Rollen 6 nicht mehr
eingeklemmt werden können.
1. Vorrichtung zum Öffnen und Schließen einer Tür, insbesondere einer Tür eines Fahrzeuges,
wobei die Tür über eine Welle mit einer Antriebseinrichtung in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle aus einer von der Antriebseinrichtung ausgehenden Eingangswelle (1) und
einer von der Tür ausgehenden Ausgangswelle (3) besteht, deren Endstücke (1a und 3a)
mechanisch verbunden sind, dass das Endstück (1a) der Eingangswelle (1) von einem
ringförmigen Gehäuse (2) umgeben ist und dass sich das Endstück (3a) der Ausgangswelle
(3) in das Endstück (1a) der Eingangswelle (1) hinein erstreckt, dass Anformungen
(4) des Endstückes (1a) der Eingangswelle (1) in Ausnehmungen (5) des Endstückes (3a)
der Ausgangswelle (3) eingreifen, das exzentrisch ausgebildet ist, dass das Endstück
(1a) der Eingangswelle (1) am ringförmigen Gehäuse (2) mit ihren Laufflächen anliegende
Rollen (6) aufweist, deren Drehachsen parallel zur Achse der Eingangswelle (1) ausgerichtet
sind, dass sich die Rollen (6) zwischen dem ringförmigen Gehäuse (2) und dem Endstück
(3a) der Ausgangswelle (3) befinden, dass ein starr mit dem Endstück (3a) der Ausgangswelle
(3) verbundener Mitnehmer (7) mit den Laufflächen der Rollen (6) kontaktierbar ist
und dass das seitliche Spiel (8) zwischen den Anformungen (4) des Endstückes (1a)
der Eingangswelle (1) einerseits und den Ausnehmungen (5) des Endstückes (3a) der
Ausgangswelle (3) andererseits größer ist als der maximale radiale Abstand (9) jeder
Rolle (6) sowohl vom Endstück (3a) der Ausgangswelle (3) als auch vom Mitnehmer (7).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) für eine Notbetätigung der Tür vom Endstück (1a) der Eingangswelle
(1) entfernbar angeordnet ist.