[0001] Die Erfindung betrifft eine Kraftstoffeinspritzventileinrichtung zur Einspritzung
von Kraftstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine, mit einer Ventilnadel,
die durch ihre Längsbewegung die Öffnung wenigstens einer Einspritzöffnung steuert,
und mit einem Steuerraum, dessen Druck wenigstens mittelbar auf die Ventilnadel wirkt
und der durch einen Zulauf mit einem Hochdruckkanal in Verbindung steht.
Stand der Technik
[0002] Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 100 06 111 A1 ist ein Kraftstoffeinspritzventil mit einem verschiebbaren Drosselkolben bekannt,
der in einer ersten Stellung einen Teilöffnungshub der Düsennadel aus der Schließstellung
entgegen einem geringen Widerstand ermöglicht und in einer zweiten Stellung einen
sich an den Teilöffnungshub anschließenden restlichen Öffnungshub der Düsennadel in
die Öffnungsstellung nur entgegen einem höheren Widerstand ermöglicht.
Vorteile der Erfindung
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine robuste, verschleißarme Kraftstoffeinspritzventileinrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, welche die Einspritzung von Kleinstmengen
und/oder Mehrfacheinspritzungen ermöglicht.
[0004] Die Aufgabe ist bei einer Kraftstoffeinspritzventileinrichtung zur Einspritzung von
Kraftstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine, mit einer Ventilnadel, die
durch ihre Längsbewegung die Öffnung wenigstens einer Einspritzöffnung steuert, und
mit einem Steuerraum, dessen Druck wenigstens mittelbar auf die Ventilnadel wirkt
und der durch einen Zulauf mit einem Hochdruckkanal in Verbindung steht, dadurch gelöst,
dass ein Latenzzeitkolben so in dem Zulauf angeordnet ist, dass sich der Latenzzeitkolben,
wenn der Druck im Steuerraum abfällt, so in den Steuerraum hinein bewegt, dass das
Volumen des Steuerraums abnimmt. Während der Latenzzeitkolben in den Steuerraum einrückt,
bleibt der Druck im Steuerraum annähernd konstant. Somit gewinnt die Kraftstoffeinspritzventileinrichtung
Latenzzeit, ohne dass die Nadelöffnungsgeschwindigkeit reduziert wird.
[0005] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kraftstoffeinspritzventileinrichtung ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Latenzzeitkolben einen Zulaufkanal umfasst und gegen die Federkraft einer Latenzzeitfeder
in den Steuerraum hinein bewegbar ist. Der Zulaufkanal erstreckt sich vorzugsweise
durch den Latenzzeitkolben hindurch, kann aber auch zum Beispiel von einer Nut in
dem Latenzzeitkolben oder in einem Aufnahmeraum für den Latenzzeitkolben gebildet
sein.
[0006] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kraftstoffeinspritzventileinrichtung
ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Latenzzeitkolben eine Zulaufdrossel umfasst. Vorzugsweise wird die Zulaufdrossel
von einer Engstelle im Zulaufkanal gebildet. Über die Zulaufdrossel wird der Steuerraum
mit unter Hochdruck stehendem Kraftstoff gefüllt.
[0007] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kraftstoffeinspritzventileinrichtung
ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Latenzzeitkolben so dimensioniert ist, dass er sich, wenn der Druck im Steuerraum
abfällt, in den Steuerraum hinein bewegt, bevor die Ventilnadel öffnet. Damit der
Latenzzeitkolben vor der Ventilnadel öffnet beziehungsweise sich in den Steuerraum
hinein bewegt, muss der zugehörige Differenzdruck gering sein.
[0008] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kraftstoffeinspritzventileinrichtung
ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Latenzzeitkolben so dimensioniert ist, dass er sich, wenn der Druck im Steuerraum
ansteigt, nach dem Schließen der Ventilnadel aus dem Steuerraum heraus bewegt. Die
Bewegung des Latenzzeitkolbens aus dem Steuerraum heraus wird durch die Latenzzeitfeder
bewirkt beziehungsweise unterstützt.
[0009] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kraftstoffeinspritzventileinrichtung
ist
dadurch gekennzeichnet, dass ein Hubanschlag für die Bewegung des Latenzzeitkolbens in den Steuerraum hinein vorgesehen
ist. Wenn der Latenzzeitkolben an dem Hubanschlag in Anschlag kommt, dann fällt der
Druck im Steuerraum weiter ab und die Ventilnadel öffnet.
[0010] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kraftstoffeinspritzventileinrichtung
ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Latenzzeitkolben in einer an den Zulauf angeschlossenen Ausnehmung bewegbar angeordnet
ist. Die Ausnehmung ist zum Beispiel in einem Ventilgehäusekörper oder einer Drosselplatte
vorgesehen.
[0011] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kraftstoffeinspritzventileinrichtung
ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Latenzzeitkolben koaxial zu der Ventilnadel und gegen die Federkraft einer zwischen
dem Latenzzeitkolben und der Ventilnadel eingespannten Schließfeder bewegbar ist.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Latenzzeitfeder mit der Schließfeder
der Düsennadel kombiniert, so dass eine einzige Feder sowohl mit dem Latenzzeitkolben
als auch mit der Düsennadel, die auch als Ventilnadel bezeichnet wird, zusammenwirkt.
[0012] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kraftstoffeinspritzventileinrichtung
ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Latenzzeitkolben in einer an den Zulauf angeschlossenen Ausnehmung der Ventilnadel
bewegbar geführt ist. Die Ausnehmung ist vorzugsweise in dem brennraumfernen Ende
der Ventilnadel vorgesehen.
[0013] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kraftstoffeinspritzventileinrichtung
ist
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Latenzzeitkolben und/oder der Ventilnadel eine Schließfeder eingespannt
ist. Vorzugsweise wirkt eine einzige Feder sowohl mit dem Latenzzeitkolben als auch
mit der Ventilnadel zusammen.
[0014] Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele
im Einzelnen beschrieben sind.
Zeichnung
[0015] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht eines Kraftstoffeinspritzventils gemäß dem Stand der Technik;
- Figur 2
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Figur 1;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventileinrichtung;
- Figur 4
- drei kartesische Koordinatendiagramme, in den der Weg des Latenzzeitkolbens, der Weg
der Düsennadel und der Steuerraumdruck über der Zeit aufgetragen sind;
- Figur 5
- ein Ausführungsbeispiel, bei dem ein Latenzzeitkolben in einer Drosselplatte hin und
her bewegbar geführt ist und
- Figur 6
- ein Ausführungsbeispiel, bei dem ein Latenzzeitkolben im brennraumfernen Ende der
Düsennadel hin und her bewegbar geführt ist.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0016] In den Figuren 1 und 2 ist ein herkömmliches Kraftstoffeinspritzventil mit Steuerventil
gezeigt. Das Kraftstoffeinspritzventil weist einen Ventilkörper 10 auf, in welchem
eine Düsennadel 12, die auch als Ventilnadel bezeichnet wird, verschiebbar angebracht
ist. Die Düsennadel 12 steuert das Einspritzen des Kraftstoffs in einen Zylinder einer
(nicht dargestellten) Verbrennungskraftmaschine. Der zugeführte Kraftstoff übt auf
die Düsennadel 12 eine Öffnungskraft aus, welche die Düsennadel sowie ein Betätigungsteil
14, an dem sich die Düsennadel 12 abstützt, zu einem Steuerdruckraum, der auch als
Steuerraum bezeichnet wird, hin zu verstellen sucht.
[0017] Dem Steuerdruckraum 16 wird ebenfalls Kraftstoff zugeführt, der aufgrund des im Steuerdruckraum
16 herrschenden Drucks eine Schließkraft auf das Betätigungsteil 14 ausübt. Der Kraftstoff
wird über einen Zulauf 18 bereitgestellt und vom Steuerdruckraum 16 geht ein Ablauf
20 ab, der zu einer Steuerkammer 22 eines Steuerventils 24 führt. Für das Steuerventil
24 stellt der Ablauf 20 wiederum den Zulauf dar, und es ist ein Ablauf 26 vorgesehen,
durch den der Kraftstoff aus dem Steuerdruckraum 16 und der Steuerkammer 22 abfließen
kann.
[0018] Das Steuerventil 24 weist in der Steuerkammer 22 eine Ventilnadel 28 auf, die mit
einem Ventilsitz 30 zusammenwirkt. Wenn die Ventilnadel 28 am Ventilsitz 30 anliegt,
ist das Steuerventil 24 geschlossen, so dass der über den Zulauf 18 dem Steuerdruckraum
16 zugeführte Kraftstoff in dieser aufgestaut wird. Der auf diese Weise erzeugte hohe
Druck übt auf das Betätigungsteil 14 eine Schließkraft aus, die größer ist als die
auf die Düsennadel 12 wirkende Öffnungskraft. Das Betätigungsteil 14 befindet sich
somit in der Schließstellung, und das Kraftstoffeinspritzventil ist geschlossen. Wenn
dagegen die Ventilnadel 28 vom Ventilsitz 30 abgehoben wird, kann der Kraftstoff aus
dem Steuerdruckraum 16 über die Steuerkammer 22 und den Ablauf 26 abfließen, so dass
der Druck im Steuerdruckraum absinkt. Die dann verringerte Schließkraft ermöglicht
es dem Betätigungsteil, sich aus der Schließstellung in die Öffnungsstellung zu verstellen,
so dass die Düsennadel öffnet. Es wird nun Kraftstoff eingespritzt.
[0019] Bei der Auslegung der Kraftstoffeinspritzventileinrichtung kommt es einerseits darauf
an, dass die Düsennadel schnell öffnen soll, damit die Funktion des Kraftstoffeinspritzventils,
das auch als Injektor bezeichnet wird, robust bleibt gegen Verschleiß und Verkokung
der Düse. Dazu steht im Widerspruch, dass die Düsennadel erst relativ spät öffnen
soll, damit der Aktor des Steuerventils Zeit hat, vollständig zu öffnen. Durch die
erfindungsgemäße Gestaltung wird der Kraftstoffeinspritzeinrichtung Latenzzeit bereitgestellt,
ohne dass die Nadelöffnungsgeschwindigkeit reduziert wird. Die erfindungsgemäße Lösung
basiert auf einem variablen Steuerraumvolumen.
[0020] In Figur 3 ist eine erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventileinrichtung schematisch
dargestellt. Ein Ende einer Düsennadel 12, die auch als Ventilnadel bezeichnet wird,
begrenzt in einem Injektorgehäuse einen Steuerraum 16. Der Steuerraum 16 steht über
eine Verbindungsleitung 34 mit einem weiteren Steuerraum 35 in Verbindung. Von dem
weiteren Steuerraum 35 erstreckt sich ein Ablaufkanal 20 mit einer Ablaufdrossel in
eine Steuerkammer (22 in Figur 2) eines Steuerventils. Durch einen Pfeil 38 ist angedeutet,
dass ein Zulauf in dem weiteren Steuerraum 35 mündet.
[0021] In dem weiteren Steuerraum 35 ist ein Latenzzeitkolben 40 gegen die Federkraft einer
Latenzzeitfeder 42 hin und her bewegbar geführt. Ein Vorsprung 43 bildet einen Hubanschlag
für den Latenzzeitkolben 40. Der Latenzzeitkolben 40 umfasst einen Hohlraum 44, der
einen Zulaufkanal darstellt und mit dem Druck aus dem Zulauf 38 beaufschlagt ist.
Der Hohlraum 44 steht über ein Durchgangsloch 45 mit dem weiteren Steuerraum 35 in
Verbindung. Das Durchgangsloch 45 hat einen deutlich kleineren Durchmesser als der
Hohlraum 44 und bildet eine Zulaufdrossel für den weiteren Steuerraum 35.
[0022] Bei einer Absenkung des Steuerraumdrucks bewegt sich der Latenzzeitkolben 40 gegen
die Federkraft der Latenzzeitfeder 42 in den weiteren Steuerraum 35 hinein und verringert
dessen Volumen. Der Latenzzeitkolben 44 ist so dimensioniert, dass er zeitlich vor
dem Nadelöffnen einrückt und nach dem Nadelschließen ausrückt.
[0023] In Figur 4 sind der Weg xK des Latenzzeitkolbens 40, der Weg xN der Düsennadel 12
und der Steuerraumdruck pS jeweils über der Zeit in einem kartesischen Koordinatendiagramm
aufgetragen. Während der Latenzzeitkolben 40 einrückt, bleibt der Steuerraumdruck
annähernd konstant und somit gewinnt der Injektor Latenzzeit. Wenn der Latenzzeitkolben
40 am Anschlag 43 angekommen ist, dann verringert sich der Druck und die Düsennadel
12 öffnet. Zusammen mit dem kleineren Steuerraum und einer jetzt möglichen schnellen
Abstimmung der entsprechenden Abmessungen der Düsennadel, des Düsennadelsitzes, der
Zulaufdrossel und der Ablaufdrossel, kann die Düsennadel schnell, das heißt robust,
öffnen.
[0024] In Figur 5 ist ein Teil eines Injektorgehäuses mit einem Düsenkörper 50 und einer
Drosselplatte 51 im Schnitt dargestellt. Ein Zulaufkanal 52 erstreckt sich durch die
Drosselplatte 51 und den Düsenkörper 50 in einen Druckraum 53, in dem eine Düsennadel
55 angeordnet ist. Das brennraumferne Ende der Düsennadel 55 begrenzt einen Steuerraum
56, von dem ein Ablaufkanal 57 mit einer Ablaufdrossel 58 ausgeht.
[0025] Ein Latenzzeitkolben 60 ist in einem Durchgangsloch 61 hin und her bewegbar geführt,
das sich koaxial zu der Düsennadel 55 durch die Drosselplatte 51 hindurch erstreckt.
Der Latenzzeitkolben 60 ist gegen die Federkraft einer Latenzzeitfeder 62 bewegbar,
die zwischen dem brennraumnahen Ende des Latenzzeitkolbens 60 und dem brennraumfernen
Ende der Düsennadel 55 eingespannt ist. Demzufolge stellt die Latenzzeitfeder 62 gleichzeitig
die Düsennadelfeder dar, durch welche die Düsennadel 55 in ihre Schließstellung vorgespannt
ist.
[0026] Auf der dem Brennraum abgewandten Seite der Drosselplatte 51 ist eine Zulaufnut 63
ausgebildet, die den Zulaufkanal 52 mit dem Durchgangsloch 61 verbindet. Über die
Zulaufnut 63 gelangt mit Hochdruck beaufschlagter Kraftstoff in einen Hohlraum 64
in dem Latenzzeitkolben 60. Der Hohlraum 64 bildet einen Teil des Zulaufs und ist
über ein Durchgangsloch 65, das eine Zulaufdrossel bildet, mit dem Steuerraum 56 verbunden.
Die Bewegung des Latenzzeitkolbens 60 in den Steuerraum 56 hinein wird durch einen
Vorsprung 66 begrenzt, der einen Anschlag für den Latenzzeitkolben 60 bildet und vom
brennraumfernen Ende der Düsennadel 55 ausgeht.
[0027] In Figur 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem Düsenkörper 50 und einer
Drosselplatte 51 dargestellt. Ein Zulaufkanal 52 erstreckt sich durch die Drosselplatte
51 und den Düsenkörper 50 in einen Druckraum 53, in dem eine Düsennadel 55 angeordnet
ist. Das brennraumferne Ende der Düsennadel 55 begrenzt einen Steuerraum 56, von dem
ein Ablaufkanal 57 mit einer Ablaufdrossel 58 ausgeht.
[0028] Ein Latenzzeitkolben 70 ist in einer Ausnehmung 71 im brennraumfernen Ende der Düsennadel
55 hin und her bewegbar geführt. Zwischen dem brennraumfernen Ende des Latenzzeitkolbens
70 und der Drosselplatte 51 ist eine Latenzzeitfeder 72 eingespannt, welche gleichzeitig
eine Düsennadelfeder darstellt, durch welche die Düsennadel 55 in ihre Schließstellung
vorgespannt ist.
[0029] In einer Ausnehmung der Drosselplatte 51 erstreckt sich ein Vorsprung 73 zum Brennraum
hin und bildet einen Anschlag für den Latenzzeitkolben 70. Der Latenzzeitkolben 70
umfasst einen Hohlraum 74, der einen Teil des Zulaufs darstellt. Der Hohlraum 74 steht
über ein Durchgangsloch 75, das eine Zulaufdrossel bildet, mit dem Steuerraum 56 in
Verbindung. Über eine Längsbohrung 76 und eine Querbohrung 77 wird der Hohlraum 74
des Latenzzeitkolbens 70 mit Kraftstoff aus dem Druckraum 53 befüllt, der mit Hochdruck
beaufschlagt ist.
[0030] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurden diverse Berechnungen zur Abschätzung
der Verhältnisse beim Öffnen und Schließen der Düsennadel durchgeführt, um die Funktion
des Latenzzeitkolbens nachzuweisen.
1. Kraftstoffeinspritzventileinrichtung zur Einspritzung von Kraftstoff in einen Brennraum
einer Brennkraftmaschine, mit einer Ventilnadel (12;55), die durch ihre Längsbewegung
die Öffnung wenigstens einer Einspritzöffnung steuert, und mit einem Steuerraum (16;35;56),
dessen Druck wenigstens mittelbar auf die Ventilnadel (12;55) wirkt und der durch
einen Zulauf (18;38) mit einem Hochdruckkanal in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass ein Latenzzeitkolben (40;60;70) so in dem Zulauf (38) angeordnet ist, dass sich der
Latenzzeitkolben (40;60;70), wenn der Druck im Steuerraum (35;56) abfällt, so in den
Steuerraum (35;56) hinein bewegt, dass das Volumen des Steuerraums (35;56) abnimmt.
2. Kraftstoffeinspritzventileinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Latenzzeitkolben (40;60;70) einen Zulaufkanal (44;64;74) umfasst und gegen die
Federkraft einer Latenzzeitfeder (42;62;72) in den Steuerraum (35;56) hinein bewegbar
ist.
3. Kraftstoffeinspritzventileinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Latenzzeitkolben (40;60;70) eine Zulaufdrossel (45;65;75) umfasst.
4. Kraftstoffeinspritzventileinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Latenzzeitkolben (40;60;70) so dimensioniert ist, dass er sich, wenn der Druck
im Steuerraum (35;56) abfällt, in den Steuerraum (35;56) hinein bewegt, bevor die
Ventilnadel (12;55) öffnet.
5. Kraftstoffeinspritzventileinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Latenzzeitkolben (40;60;70) so dimensioniert ist, dass er sich, wenn der Druck
im Steuerraum (35;56) ansteigt, nach dem Schließen der Ventilnadel (12;55) aus dem
Steuerraum (35;56) heraus bewegt.
6. Kraftstoffeinspritzventileinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hubanschlag (43; 66; 73) für die Bewegung des Latenzzeitkolbens (40;60;70) in
den Steuerraum (35;56) hinein vorgesehen ist.
7. Kraftstoffeinspritzventileinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Latenzzeitkolben (40;60;70) in einer an den Zulauf angeschlossenen Ausnehmung
(35;61;71) bewegbar angeordnet ist.
8. Kraftstoffeinspritzventileinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Latenzzeitkolben (60) koaxial zu der Ventilnadel (55) und gegen die Federkraft
einer zwischen dem Latenzzeitkolben (60) und der Ventilnadel (55) eingespannten Schließfeder
(62) bewegbar ist.
9. Kraftstoffeinspritzventileinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Latenzzeitkolben (70) in einer an den Zulauf angeschlossenen Ausnehmung (71)
der Ventilnadel (55) bewegbar geführt ist.
10. Kraftstoffeinspritzventileinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Latenzzeitkolben (70) und/oder der Ventilnadel (55) eine Schließfeder
(72) eingespannt ist.