(19)
(11) EP 2 026 596 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.02.2009  Patentblatt  2009/08

(21) Anmeldenummer: 08160367.2

(22) Anmeldetag:  15.07.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H04R 1/46(2006.01)
H04R 17/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 09.08.2007 DE 102007037561

(71) Anmelder: Ceotronics AG Audio Video Data Communication
63322 Rödermark (DE)

(72) Erfinder:
  • Hemer, Berthold
    64850 Schaafheim (DE)

(74) Vertreter: Schickedanz, Willi 
Langener Strasse 68
63073 Offenbach
63073 Offenbach (DE)

   


(54) Schallwandler zur Übertragung von Audiosignalen


(57) Es wird ein Schallwandler zur Übertragung von Audiosignalen mit einem Druck-Spannungswandler bereitgestellt. Dieser Druck-Spannungswandler ist auf einer Auflageplatte angeordnet und zumindest teilweise in einem schalldämmenden, im Wesentlichen inkompressiblen Material, z. B. einem Gel eingebettet. Dabei liegt die Auflageplatte auf einem Körperteil einer Person, z. B. einem Wangen- oder Schädelknochen, auf. Führt diese Person ein Gespräch, so werden die durch das Gespräch entstehenden Schwingungen des Knochens auf eine Auflageplatte übertragen. Diese Auflageplatte überträgt dann die Schwingungen auf den Druck-Spannungswandler, z. B. ein piezoelektrisches Element oder ein Elektretelement.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Schallwandler zur Übertragung von Audiosignalen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Sprechfunkgeräte werden heutzutage sowohl auf militärischen als auch auf zivilen Gebieten genutzt. Mit diesen Geräten ist es möglich, dass sich Personen über größere Entfernung miteinander verständigen können. An diese Sprechfunkgeräte wird sehr oft entsprechend dem Einsatz ein Zubehör, so genannte Hör-Sprech-Systeme, angeschlossen. Diese ermöglichen den Einsatz der Sprechfunkgeräte bei großem Lärm.

[0003] Bei diesen Hör-Sprech-Systemen befindet sich das Mikrofon meist vor dem Mund der betreffenden Person. Ein solches Mikrofon ist häufig sprachgesteuert, d. h. die von diesem Mikrofon weitergegebenen akustischen Signale werden nur dann weitergegebenen, wenn es sich um Sprachsignale handelt. Dadurch wird verhindert, dass die Sendewirkung auch durch den von der Umgebung kommenden Lärm bewirkt wird.

[0004] Diese Hör-Sprech-Systeme sind jedoch nicht geeignet, wenn der Träger einen Helm mit Visier oder eine Atemmaske tragen muss. Es sind deshalb Körperschall-Mikrofone entwickelt worden, die an der Innenseite eines Helms getragen werden können und mit der Schädeldecke in Verbindung stehen.

[0005] So ist ein Körperschall-Mikrofon bekannt, das mit dem Körper in Kontakt bringbar ist, dessen Schallschwingungen erfasst werden sollen, wobei eine Aufnahme vorgesehen ist, die wenigstens mit Teilbereichen relativ zu einem Grundkörper verschiebbar ist und die das Mikrofon trägt (EP 0 618 751 A1). Dabei handelt es sich bei der Aufnahme um einen Faltenbalg.

[0006] Bekannt ist auch ein Gehäuse mit einem inneren Behälter, bestehend aus Harz, welches über Dämpfungseigenschaften verfügt (JP 03108997 A). Dieser innere Behälter liegt in einem gelartigen Material und ist mit dem Gehäuse über ein Verbindungselement verbunden. Mit dem gelähnlichen Material ist ein Vibrationsaufnahmemechanismus verbunden, wobei dieser Vibrationsaufnahmemechanismus an einem Körperteil, z. B. an einem Wangenknochen angeordnet ist, wodurch Schwingungen dieser Knochen aufgenommen werden können.

[0007] Des Weiteren ist ein Kontaktmikrofon zur Aufnahme der menschlichen Sprache durch Körperschall bekannt (DE 30 23 155 A1). Dieses Kontaktmikrofon weist ein Gehäuse mit einem Piezoelement und mit einem zwischen dem Piezoelement und dem menschlichen Körper angeordneten Kontaktelement auf. Dieses Kontaktmikrofon bildet somit einen Kraftaufnehmer. Dabei ist die mit dem menschlichen Körper in Berührung kommende Fläche des Kontaktelements wesentlich größer als die Querschnittsfläche des Piezoelements quer zu seiner Längsachse.

[0008] Ferner ist eine Vorrichtung für das Abhören von Gesprächs- oder Musiksignalen bekannt, bei der die Übertragung der Signale über den Schädelknochen stattfindet (US 2004/0247143 A1). Diese Vorrichtung verfügt über einen Behälter, welcher in eine vordere und hintere Kammer unterteilt ist. Zwischen diesen beiden Kammern ist ein piezoelektrisches Element angeordnet. Dabei ist die vordere Kammer mit einem nichtkompressiblen Gel oder einer nichtkompressiblen Flüssigkeit und die hintere Kammer mit Dämpfungsmitteln gefüllt. Diese in den beiden Kammern befindlichen Mittel dienen dazu, Kräfte zu kompensieren, denen das piezoelektrische Element ausgesetzt ist.

[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Schallwandler zur Übertragung von Audiosignalen bereitzustellen, bei dem die Schwingungsempfindlichkeit noch weiter erhöht ist.

[0010] Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

[0011] Die Erfindung betrifft somit einen Schallwandler zur Übertragung von Audiosignalen mit einem Druck-Spannungswandler. Dieser Druck-Spannungswandler ist auf einer Auflageplatte angeordnet und zumindest teilweise in einem schalldämmenden, im Wesentlichen inkompressiblen Material, z. B. einem Gel eingebettet. Dabei liegt die Auflageplatte auf einem Körperteil einer Person, z. B. einem Wangen- oder Schädelknochen, auf.

[0012] Von Vorteil ist dabei, dass zwischen dem Knochen und dem Druck-Spannungswandler die Auflageplatte angeordnet ist, sodass die Schwingungsempfindlichkeit erheblich erhöht wird.

[0013] Führt eine Person ein Gespräch, so werden die durch das Gespräch entstehenden Schwingungen des Knochens auf die Auflageplatte übertragen. Diese Auflageplatte überträgt dann die Schwingungen auf den Druck-Spannungswandler, z. B. ein piezoelektrisches Element oder ein Elektretelement.

[0014] Von Vorteil ist ferner, dass das im Wesentlichen inkompressible Material zumindest teilweise aus einem Balg, beispielsweise einem Faltenbalg, herausragt, wobei dieser Balg wiederum in einer Kopfbedeckung, z. B. einem Helm, angebracht ist.

[0015] Durch Betätigen des Balgs kann der Abstand der Auflageplatte zum Knochen derart verändert werden, dass die Auflageplatte stets fest auf dem jeweiligen Knochen aufsitzt.

[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Seitenansicht eines Schallwandlers zur Übertragung von Audiosignalen;

Fig. 2 eine perspektivische Unteransicht des in Fig. 1 gezeigten Schallwandlers;

Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des in Fig. 1 gezeigten Schallwandlers von oben;

Fig. 4 einen Schnitt entlang A-A durch den in Fig. 1 gezeigten Schallwandler;

Fig. 5 eine weitere Ansicht des Schallwandlers gemäß Fig. 1 im geöffneten Zustand.



[0017] In Fig. 1 ist ein Schallwandler 1 zur Übertragung von Audiosignalen dargestellt. Zu erkennen ist ein Balg 2, der vorzugsweise in Richtung der Pfeile 3 bzw. 4 gestreckt bzw. gestaucht werden kann. Dieser Balg 2 besteht aus zwei einander entgegen gerichteten Kegelstümpfen 6, 10. Der Balg 2 besteht vorzugsweise aus einem im Wesentlichen flexiblen Material. So kann der Balg 2 aus einem Elastomer, beispielsweise aus Gummi bestehen, sodass es sich bei dem in Fig. 1 gezeigten Fall um einen Faltenbalg 2 handelt.

[0018] An dem oberen Kegelstumpf 6 des Faltenbalgs 2 ist eine Ringscheibe 7 zu sehen, die Bestandteil des Faltenbalgs 2 ist und aus dem gleichen Material wie dieser besteht. Mit 9 ist der Rand eines Deckels bezeichnet. Dieser Deckel 8 besteht aus Polymeren, z. B. aus Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) oder aus Polyamiden. Balg 2 und Ringscheibe 7 bestehen vorzugsweise aus Gummi.

[0019] Am unteren Kegelstumpf 10 des Faltenbalgs 2 ist eine zylindrische Kapsel 11 zu erkennen. Das Innere dieser Kapsel 11 kann beispielsweise mit einem Gel ausgefüllt sein. Dabei ist das Gel von einer Mikro-Folie (□-Folie) 25 umgeben. Vorzugsweise in der Mitte des unteren Bereichs der Kapsel 11 ist ein Druck-Spannungswandler 12 angeordnet. Druck-Spannungswandler 12 und Kapsel 11 bilden, wenn das Innere der Kapsel Gel enthält, ein so genanntes Gel-Mikrofon. Der Druck-Spannungswandler 12 ist mit einer elektrischen Leitung 13 mit einem Anpass- oder Mikrofonverstärker verbunden, der sich im unteren Bereich des Deckels 8 befindet. Der Anpassverstärker ist in Fig. 1 jedoch nicht zu sehen.

[0020] Die Leitung 13 kann dabei an den Druck-Spannungswandler 12 angelötet oder mittels eines an der Leitung 13 angeordneten Steckers, der hier nicht dargestellt ist, mit dem Druck-Spannungswandler 12 verbunden sein.

[0021] Der Druck-Spannungswandler 12 kann ein piezoelektrisches Element oder aber auch ein Elektretelement aufweisen. Auch ist es denkbar, dass der Druck-Spannungswandler einen elektrodynamischen Wandler, bestehend aus Spule und Magnet, aufweist. Vorzugsweise werden jedoch Elektretelemente verwendet.

[0022] Die das Gel der Kapsel 11 umgebende dünne flexible □-Folie 25 dient zur Abdichtung, sodass das in der Kapsel 11 befindliche Gel nicht aus dem Faltenbalg 2 austreten kann. Diese Folie 25 ist in Fig. 1 durchsichtig dargestellt, damit der Druck-Spannungswandler 2 sichtbar ist. Es kann jedoch auch eine Folie genommen werden, die nicht durchsichtig ist. Des Weiteren ist eine kreisförmige Auflageplatte 14 zu sehen, die mit dem Druck-Spannungswandler 12 verbunden ist. Diese Auflageplatte 14 greift derart in die Kapsel 11 ein, dass sie dort fest angeordnet ist. Die Auflageplatte 14 dient dabei zur Erhöhung der Schwingungsempfindlichkeit und ferner als Zugentlastung der in der Kapsel 11 eingebetteten Leitung 13. Die Auflageplatte 14 kann z. B. aus Acrylnitril-Butadien-Styrol oder aus einem Polyamid bestehen.

[0023] Es versteht sich, dass die Kapsel 11 statt mit einem Gel auch mit einem anderen Material gefüllt sein kann, vorausgesetzt, das Material hat eine ähnliche Shorehärte wie das Gel. Obwohl um die Kapsel 11 noch eine □-Folie 25 angeordnet ist, besitzt das Material vorzugsweise eine solche Shorehärte, dass es von alleine nicht aus dem Faltenbalg austreten kann. Die Viskosität des Gels entspricht etwa der Viskosität des bei Brustvergrößerungs-Operationen verwendeten Gels.

[0024] In Fig. 2 ist eine perspektivische Ansicht des in Fig. 1 gezeigten Schallwandlers 1 zur Übertragung von Audiosignalen dargestellt. Der Schallwandler 1 ist dabei leicht zu einer Seite geneigt. Zu erkennen ist, dass die Kapsel 11 an dem unteren Bereich des Kegelstumpfs 10 angeordnet ist.

[0025] Zentral im unteren Teil der Kapsel 11 ist die Auflageplatte 14 angeordnet. Auf dieser Auflageplatte 14 ist der Druck-Spannungswandler 12 angeordnet, der in Fig. 2 allerdings nicht zu sehen ist. Die Auflageplatte 14 liegt während des Betriebs auf dem Kopf des Benutzers auf.

[0026] Wie in Fig. 2 zu erkennen, besitzt die an dem Balg 2 angeordnete Kapsel 11 eine runde Form. Der Durchmesser beträgt dabei mindestens 10 mm. Jedoch kann die Kapsel 11 auch andere Abmessungen und Formen aufweisen.

[0027] In Fig. 3 ist der Schallwandler 1 zur Übertragung von Audiosignalen gemäß Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht von oben gezeigt. Auch hier ist der Schallwandler 1 leicht zu einer Seite geneigt. In der Ringscheibe 7 des Balgs 2 ist der Deckel 8 eingebracht. Dieser Deckel 8 verfügt über eine Verdrehsicherung 16. Hierzu ist an der Oberseite der Ringscheibe 7 eine Nut vorgesehen, in welche die Verdrehsicherung 16, die z. B. als Lasche ausgebildet ist, eingreift. Unterhalb dieser Verdrehsicherung 16 ist ein Kabel 30 angeordnet, das in den Fig. 1 und 2 nicht zu sehen war.

[0028] In Fig. 4 ist ein Schnitt entlang A-A durch den in Fig. 1 dargestellten Schallwandler 1 zur Übertragung von Audiosignalen gezeigt.

[0029] In der Ringscheibe 7 ist - wie bereits erwähnt - der Deckel 8 eingepasst. Dieser Deckel 8 besteht vorzugsweise aus einem Kunststoff oder einem anderen Polymer. Der Deckel 8 enthält die Elektronik, die sich auf einer Platine 18 befindet. Indem man die elastische Ringscheibe 7 zur Seite abzieht, kann man den Deckel 8 mit Platine 18 entnehmen. Auf entsprechende Weise kann der Deckel 8 auch wieder in den Balg 2 eingebracht werden.

[0030] Ferner ist die Verdrehsicherung 16 zu erkennen. Diese Verdrehsicherung 16 verhindert bei ungewolltem Verdrehen des Deckels 8 ein Abreißen der Leitung 13. Die Ringscheibe 7 besitzt eine Vertiefung, in welche die Verdrehsicherung 16 eingepasst ist. Unterhalb der Verdrehsicherung 16 ist das Kabel 30 zu erkennen. Bei diesem Kabel 30 handelt es sich um eine mit einem Stecker versehene Anschlussleitung, wobei der Stecker nicht zu sehen ist. Das Kabel 30 steht mit der Platine 18 in Kontakt.

[0031] Nicht zu sehen ist in Fig. 4 ein zweiter Drehverschluss, der gegenüber der Verdrehsicherung 16 angeordnet ist und in einer Nut des Deckels liegt. Die Nut-Feder-Anordnung ist also auf der gegenüberliegenden Seite gerade umgekehrt gestaltet wie bei der in Fig. 3 sichtbaren Verdrehsicherung.

[0032] Der auf der Platine 18 befindliche Anpassverstärker weist eine Schaltung auf, die die von dem Druck-Spannungswandler 12 kommende Schwingung in Sinne einer elektromagnetischen Verträglichkeit aufarbeitet und die aufgearbeitete Schwingung umwandelt und als fertiges Mikrofonsignal bereitstellt. Dieses Mikrofonsignal kann über hierfür geeignete Mikrofoneingänge von Geräten, z. B. Funkgeräten, Intercomsystemen, Sprechanlagen usw. weitergegeben werden.

[0033] Wird der Deckel 8 mit der daran angeordneten Platine 18 entfernt, so ist es lediglich nötig, die elektrische Leitung 13 von der Platine 18 zu trennen. Dazu kann die elektrische Leitung 13 zum Beispiel über eine Länge verfügen, die größer ist als der Abstand zwischen der Platine 18 und dem Druck-Spannungswandler 12. Dadurch kann der Deckel 8 mit Platine 18 abgenommen werden, ohne dass die Leitung 13 reißt. Durch Betätigen einer Klemme 29, über welche die Leitung 13 mit der Platine 18 in Kontakt steht, wird die Leitung 13 von der Platine 18 gelöst. Somit kann der Deckel 8 mit der Platine 18 problemlos von dem Balg 2 entfernt werden. Die Leitung 13 hat somit die Funktion eines Anschlusskabels.

[0034] Wird der Deckel 8 wieder aufgesetzt, so wird zuvor die Leitung 13 wieder über die Klemme 29 an der Platine 18 befestigt. Damit kann die Platine 18 einfach ausgewechselt werden.

[0035] Anstelle der Klemme 29 kann dort auch eine Buchse angeordnet sein. In diese Buchse kann die Leitung 13 dann eingebracht werden. Dies erfolgt vorzugsweise dadurch, dass die Leitung 13 an diesem Ende über einen Stecker verfügt, der in die Buchse hineingesteckt werden kann. Denkbar ist natürlich auch, dass die Leitung 13 einfach an die Platine 18 angelötet ist.

[0036] Über die elektrische Leitung 13 ist die Platine 18 mit dem Druck-Spannungswandler 12 verbunden. Dieser Druck-Spannungswandler 12 ist vorzugsweise ein Elektretelement. Der Druck-Spannungswandler 12 ist dabei zumindest teilweise in einem Material 15, vorzugsweise einem Gel 15 angeordnet. Gel 15 und Druck-Spannungswandler 12 bilden das so genannte Gel-Mikrofon.

[0037] Zu erkennen ist weiterhin, dass der Druck-Spannungswandler 12 auf der kreisförmigen Auflageplatte 14 angeordnet ist. Diese Auflageplatte 14 greift mit Vorsprüngen 19 bis 24 in das Gel 15 ein, sodass die Auflageplatte 14 fest im Gel 15 und somit mit der Kapsel 11 verankert ist. Zusätzlich umgreifen die Vorsprünge 21, 22 den unteren Bereich des Druck-Spannungswandlers 12. Sie dienen somit als Klemmvorrichtung, womit die Auflageplatte 14 fest an dem Druck-Spannungswandler 12 angeordnet ist.

[0038] Die Auflageplatte 14 dient zur Vergrößerung der Auflagefläche und damit zur Erhöhung der Schwingungsempfindlichkeit. Gleichzeitig dient sie als Zugentlastung für die in die Kapsel 11 eingebettete Leitung 13. Die Leitung 13 kann, wie auch in Fig. 4 zu sehen, am oberen Bereich des Druck-Spannungswandlers 12 angeordnet sein. Es ist jedoch auch möglich, dass die Leitung 13 seitlich verläuft und in einer Nut geführt wird, die durch die Vorsprünge 19, 20 gebildet ist. In beiden Fällen wird eine Zugentlastung der Leitung 13 erreicht.

[0039] Zu sehen ist ferner, dass das Gel 15 zumindest teilweise in dem Kegelstumpf 10 angeordnet ist. Der andere Teil liegt außerhalb des Kegelstumpfes 10 und bildet zusammen mit einem Teil der □-Folie 25 die Kapsel 11. Diese Kapsel 11 kann z. B. bis zu 10 mm aus dem unteren Kegelstumpf 10 herausragen. Zudem verhindert die □-Folie 25 den direkten Hautkontakt mit dem Gel 15.

[0040] Um das Gel 15 ist die □-Folie 25 deshalb angebracht, um ein Austreten des Gels 15 von dem unteren Bereich des Kegelstumpfes 10 zu verhindern. Oberhalb des Gels 15 ist ein weiteres Material 26 angeordnet. Dieses Material 26 besitzt eine geringere Viskosität oder größere Härte als das Gel 15, wodurch das Gel 15 nicht in den Innenbereich 27 des Faltenbalgs 2 gelangen kann. Die Messung der Härte des Gels kann beispielsweise nach Shore mit einem federelastischen Stift durchgeführt werden, dessen Eindringtiefe ein Maß für die entsprechende Härte ist. Bei diesem Material 26 kann es sich beispielsweise um ein Harz oder um ein anderes Gel handeln. Es kann sich auch um das gleiche Gel handeln, das lediglich durch eine andere Behandlung fester geworden ist.

[0041] In Fig. 4 ist ferner ein Teil einer Feder 28 zu erkennen, die aus einem im Wesentlichen flexiblen Material besteht, z. B. aus einem Metall oder einer Metalllegierung. So kann die Feder 28 beispielsweise aus Federstahl bestehen. Anstelle einer Feder kann aber z. B. auch Schaumstoff genommen werden, der den Innenbereich 27 zumindest teilweise ausfüllt. Diese Feder 28 bzw. der Schaumstoff dient dazu, eine Kraft, die z. B. von oben auf den Deckel 8 wirkt, aufzunehmen. Nimmt die Feder 28 diese Kraft auf, so verformt sie sich, wodurch der Faltenbalg 2 in Richtung 3 bzw. 4 gestreckt bzw. gestaucht wird. Eine vertikale Mindestkraft muss im Betrieb vorhanden sein, damit der Schallwandler 1 bündig auf dem Kopf aufliegt.

[0042] Im Prinzip ist eine Spiralfeder nicht erforderlich, da auch der Faltenbalg Rückstellkräfte entwickelt. Es hat sich in der Praxis jedoch gezeigt, dass z. B. Gummi, aus dem der Faltenbalg 2 besteht, mit der Zeit altert und seine Rückstellkräfte schwächer werden. Deshalb ist die Spiralfeder, die praktisch nicht altert, von Vorteil.

[0043] Vorteilhaft bei dieser Ausführungsform des Schallwandlers 1 ist ferner, dass der in dem Gel 15 zumindest teilweise eingebettete Druck-Spannungswandler 12 sowie die daran angeordnete Auflageplatte 14 durch Herausziehen des von der □-Folie 25 umgebenen Gels 15 aus dem Faltenbalg 2 genommen werden können. Ein Austausch eines defekten Gel-Mikrofons ist damit einfach und schnell möglich. Dazu muss lediglich die Leitung 13 von der Platine 18 entfernt werden.

[0044] Der Anpass- oder Mikrofonverstärker kann entweder im Innenbereich 27 des Faltenbalgs 2 oder auch außerhalb des Innenbereichs 27 angeordnet sein. Dabei befindet er sich jedoch bevorzugt zwischen dem Druck-Spannungswandler 12 und dem Deckel 8.

[0045] In der Mitte des Deckels 8 befindet sich eine in Fig. 4 nicht dargestellte Öffnung, die z. B. einen Durchmesser von 6 mm besitzen kann. Durch diese Öffnung kann ein Schraubendreher durchgeführt werden, mit dem eine auf der Platine 18 angeordnete Schraube verstellt werden kann. Diese Schraube sowie der Schraubendreher sind jedoch in Fig. 4 nicht dargestellt. Durch Verstellen der Schraube kann der Mikrofonpegel eingestellt bzw. verändert werden. Eine Kalibrierung des Schallwandlers 1 ist damit möglich.

[0046] Im Folgenden wird die Funktionsweise des Schallwandlers 1 erläutert, und zwar für den Fall, dass dieser Schallwandler 1 in einem Helm angeordnet ist und der Helm von einer Person auf dem Kopf getragen wird. Der Helm und der Kopf der Person sind in Fig. 4 jedoch nicht dargestellt. Zuerst muss der Schallwandler 1 durch Ausüben einer Kraft auf den Faltenbalg 2, vorzugsweise auf die Auflageplatte 14, so eingestellt werden, dass die Auflageplatte 14 mit leichtem Druck auf dem Kopf liegt. Diese Einstellung erfolgt vorzugsweise durch eine entsprechende Anordnung in dem Helm. Vorzugsweise liegt dann die Auflageplatte 14 direkt auf dem Schädelknochen oder Wangenknochen dieser Person an.

[0047] Führt diese Person nun ein Gespräch, so vibriert der Schädel- bzw. Wangenknochen mit einem ganz bestimmten Frequenzspektrum, sodass diese Schwingungen auf die Auflageplatte 14 übertragen werden. Diese Auflageplatte 14 gibt diese Schwingungen an den Druck-Spannungswandler 12, vorzugsweise ein Elektretelement, weiter. Vorteilhaft bei der Auflageplatte 14 ist, dass sie die Schwingungsempfindlichkeit vergrößert, da sie mit einer größeren Oberfläche als der Druck-Spannungswandler 12 auf dem Körperteil aufliegt.

[0048] Sind die Schwingungen vom Druck-Spannungswandler 12 aufgenommen und umgewandelt, so wird ein elektrischer Strom über die elektrische Leitung 13 zum Anpass- oder Mikrofonverstärker weitergeleitet. Dieser kann dann das Signal verstärken und Störgeräusche gegebenenfalls filtern.

[0049] Neben dem Anpass- oder Mikrofonverstärker, der auch als Filter von unerwünschten Störsignalen dienen kann, fungiert jedoch insbesondere das Material 15 als mechanisches Filter, da es den Druck-Spannungswandler 12 von drei verschiedenen Seiten umgibt. Dabei werden die von der Umgebung kommenden Schwingungen vom Material 15, beispielsweise von dem Gel oder von dem Akustikschaum, zu einem großen Anteil nicht zum Druck-Spannungswandler 12 durchgelassen, da das Material 15 diese aufnimmt. Dadurch gelangt der Hauptteil der Schwingungen vom Körperteil zum Druck-Spannungswandler 12, da dort die Auflageplatte 14 aufliegt und die Schwingung direkt an den Druck-Spannungswandler 12 weitergibt.

[0050] Durch geeignete Auswahl des Materials 15 können Störgeräusche nahezu ausgeschlossen werden.

[0051] Es ist ferner denkbar, den Schallwandler 1 auch ohne eine Kapsel 11 zu gestalten. In diesem Fall ist der Druck-Spannungswandler 12 in dem Balg 2 angeordnet. Dabei ist lediglich die Auflageplatte 14 außerhalb des Kegelstumpfes 10 angeordnet, wobei die Auflageplatte 14 und der Druck-Spannungswandler 12 miteinander in Verbindung stehen.

[0052] Durch den Faltenbalg 2 kann der Schallwandler 1 nicht nur in Helme, sondern in jede Art von Kopfbedeckungen eingebaut werden. Dazu wird eine Falte des Faltenbalgs 2, ähnlich wie ein Knopf in ein Knopfloch, in eine Öffnung, die an der Kopfbedeckung angeordnet ist, eingebaut. So ist es beispielsweise möglich, die obere Falte, d. h. den Kegelstumpf 6, in eine Öffnung einzubringen. Im Falle des Helms könnte diese Öffnung in die Schaumstofflage eingestanzt werden, die sich im Innern des Helms befindet. In diese Öffnung wird dann der Kegelstumpf 6 eingebracht. Da somit in einer Kopfbedeckung lediglich eine Öffnung bereitgestellt werden muss, kann der Schallwandler in jede beliebige Kopfbedeckung eingebracht werden.

[0053] Fig. 5 zeigt eine weitere Ansicht des Schallwandlers 1 gemäß Fig. 1, nachdem die Kapsel 11 abgenommen wurde, sodass in den Innenbereich 27 des Schallwandlers 1 eingesehen werden kann.

[0054] Zu erkennen ist wiederum der Druck-Spannungswandler 12, der auf der Auflageplatte 14 aufliegt. Die Vorsprünge 19 bis 24 sind der Übersicht halber nicht dargestellt. Der Druck-Spannungswandler 12 ist über die Leitung 13 mit der Platine 18 verbunden. Dabei ist auf der Platine 18 die Klemme 29 angeordnet, über die die Leitung 13 mit der Platine 18 befestigt ist. Durch Lockern der Klemme 29 kann die Leitung 13 von der Platine 18 entfernt werden. Die einzelnen Bauteile der Platine 18 sind der Übersicht halber nicht weiter dargestellt.

[0055] An der Kapsel 11 ist das weitere Material 26 angeordnet, das mit der Kapsel 11 aus dem Schallwandler 1 entfernt wurde. Wie das Gel 15 kann auch das Material 26 von einer □-Folie umgeben sein. Eine solche □-Folie ist in Fig. 5 jedoch nicht dargestellt.

[0056] Im Innenbereich 27 ist zudem die Feder 28 zu erkennen.


Ansprüche

1. Schallwandler (1) zur Übertragung von Audiosignalen, der zumindest mit einem Körperteil in Kontakt bringbar ist, mit

a) einem Druck-Spannungswandler (12) sowie

b) einem schalldämmenden Material (15), das den Druck-Spannungswandler (12) zumindest teilweise umgibt,

dadurch gekennzeichnet, dass der Druck-Spannungswandler (12) mit einer Auflageplatte (14) zur Auflage auf dem Körperteil in Verbindung steht, die eine größere Fläche als der Druck-Spannungswandler (12) aufweist.
 
2. Schallwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das schalldämmende Material (15) zumindest teilweise in einem Balg (2) angeordnet ist.
 
3. Schallwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das schalldämmende Material (15) zumindest teilweise von einer elastischen Mikrofolie (25) umgeben ist.
 
4. Schallwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das schalldämmende Material (15) ein Gel (15) ist.
 
5. Schallwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material (15) ein Akustikschaum (15) ist.
 
6. Schallwandler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Balg (2) ein Faltenbalg ist und zwei einander entgegen gerichtete Kegelstümpfe (6, 10) aufweist.
 
7. Schallwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck-Spannungswandler (12) ein Elektretelement ist.
 
8. Schallwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck-Spannungswandler (12) ein piezoelektrisches Element ist.
 
9. Schallwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck-Spannungswandler (12) ein elektrodynamischer Wandler ist.
 
10. Schallwandler nach Anspruch 1 und Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageplatte (14) wenigstens teilweise außerhalb des Balgs (2) angeordnet ist.
 
11. Schallwandler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Balg (2) von einem Deckel (8) abgeschlossen ist, der eine Platine (18) mit elektronischen Bauteilen aufweist.
 
12. Schallwandler nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronischen Bauteile einen Anpass- oder Mikrofonverstärker aufweisen, der mit dem Druck-Spannungswandler (12) über eine elektrische Leitung (13) verbunden ist.
 
13. Schallwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anpass- oder Mikrofonverstärker im schalldämmenden Material (15) angeordnet ist.
 
14. Schallwandler nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageplatte (14) über Vorsprünge (21, 22) verfügt, die in das schalldämmende Material eingreifen und den Druck-Spannungswandler (12) zumindest teilweise umgreifen.
 
15. Schallwandler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Balg (2) eine Spiralfeder (28) vorgesehen ist.
 
16. Schallwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das schalldämmende Material (15) auf einer Seite mit einer Platte (26) abgeschlossen ist, die aus einem Material mit geringerer Viskosität als der Viskosität des schalldämmenden Materials (15) besteht.
 
17. Schallwandler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das schalldämmende Material (15) zusammen mit der Mikrofolie (25) eine Kapsel (11) bildet, welche aus dem Balg (2) herausragt.
 
18. Schallwandler nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Anpass- oder Mikrofonverstärker auf einer Platine (18) in einem abnehmbaren Deckel (8) angeordnet ist.
 
19. Schallwandler nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Platine (18) am Deckel (8) vorgesehen ist und eine Klemme (29) aufweist, mit welcher die Leitung (13) gehalten wird.
 
20. Schallwandler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Balg (2) an seinem unteren Ende eine Mikrofolie (25) sowie eine Platte (26) mit kleinerer Viskosität als der Viskosität des schalldämmenden Materials aufweist.
 
21. Schallwandler nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Balg (2) auf seiner Innenseite und im oberen Bereich einen Vorsprung aufweist, der als Stütze für eine Seite der Spiralfeder (28) dient, und dass der Balg (2) auf seiner Innenseite und im unteren Bereich eine Ausnehmung aufweist, in welche die andere Seite der Spiralfeder (28) eingreift.
 




Zeichnung













Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente