[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung von Verpackungsfolien gemäss
Oberbegriff von Patentanspruch 1, sowie auf ein Verfahren zum Vorbereiten einer Verpackungsfolie
auf den anschliessenden Verpackungsprozess.
[0002] Aus der
WO 02-076716 A1 und der
EP 1 437 213 A1, die hiermit zum integralen Bestandteil der vorliegenden Anmeldung erklärt werden,
ist jeweils eine Vorrichtung zum Satinieren und Prägen von metallisierten Verpackungsfolien
bekannt, die insbesondere als sogenannte "Innerliner-Verpackung" in Zigarettenschachteln
Verwendung finden. Beim Satinieren werden zwei Effekte erzielt. Einerseits wird eine
optische Veredelung der Papieroberfläche durch die Aufbringung eines feinen gleichmässigen
Prägemusters herbeigeführt, wodurch auf der metallisierten Papieroberfläche eine diffuse
optische Mattierung erreicht wird. Andererseits wird gleichzeitig eine Brechung der
Papierfasern erzeugt, die das Weiterverarbeiten, insbesondere das Falten, erleichtern.
[0003] Aus Ersparnisgründen und aus Gründen des Umweltschutzes wird ebenfalls in Erwägung
gezogen, eine Verpackungsfolie zu verwenden, die verschiedenfarbig sein kann, jedoch
nicht metallisiert ist. Bei dieser Verpackungsfolie ist die optische Veredelung beim
Satinieren durch eine gleichmässige Oberflächenrauigkeit des Papiers sichtbar. Der
andere Effekt, die Brechung der Papierfasern, ist der gleiche wie bei metallisierter
Verpackungsfolie. Die hier in Betracht gezogenen Verpackungsfolien sind nicht nur
für die Verpackung von Zigaretten, sondern auch für Zigarren, sowie für Lebensmittel
wie Süsswaren, oder für pharmazeutische Produkte verwendbar.
[0004] Zum Satinieren werden Prägewalzen verwendet, die eine Oberflächenstruktur mit in
einem homogenen Grundraster angeordneten gleichartigen Prägestrukturen aufweisen.
Einzelne Bereiche der Walzenoberfläche und/oder vereinzelte Prägestrukturen in ihrer
Anordnung und/oder geometrischen Form können vom Grundraster abweichen, um gezielt
ein abweichendes Streuverhalten der einfallenden Lichtstrahlen in diesem Bereich der
geprägten Papieroberfläche zu bewirken. Dies eröffnet eine Vielzahl optischer Effekte.
Beispielsweise ist durch vollständiges Weglassen von Prägestrukturen in einzelnen
Bereichen der Walzenoberfläche ein Erzeugen von Logos möglich, welche sich von der
satinierten Umgebung abheben. Weiterhin können durch eine veränderte geometrische
Form einzelner Prägestrukturen auf der Prägewalze Authentifizierungsmerkmale in die
satinierte Papieroberfläche eingebettet werden.
[0005] Ein Vorteil der Satinier- und Prägevorrichtung besteht darin, dass die genannte Vielzahl
von Oberflächenstrukturen beim Durchlaufen einer einzelnen Anordnung von Prägewalzen
auf der Verpackungsfolie erzeugbar ist. Dadurch ist der Arbeitstakt der Prägeeinheit
mit relativ geringem Aufwand mit dem Prozesstakt der Verpackungsanlage synchronisierbar.
[0006] Ein weiterer bereits angesprochener Vorteil für den anschliessenden Verpackungsprozess
besteht darin, dass durch das Satinieren eine Brechung der Fasern der Verpackungsfolie
erreicht wird, wodurch in einem gewissen Umfang eine reproduzierbare Faltung des Papiers
während des Verpackens der Zigaretten möglich ist. Dies ist notwendig, da bereits
ein geringfügig fehlerbehafteter Faltungswinkel die Störungsanfälligkeit des Verpackungsprozesses
rapide erhöht. Durch ein Zusammenwirken dreier Prägewalzen in einer Prägeeinheit werden
die Faltungseigenschaften des satinierten Papiers stark verbessert. Eine solche Vorrichtung
ist aus der bereits zitierten
WO 02-076716 A1 des gleichen Anmelders bekannt, wobei die Verpackungsfolie zuerst ein erstes Walzenpaar
und dann ein zweites Walzenpaar durchläuft, so dass durch die Verwendung von drei
Walzen der Anpressdruck verringert und eine bessere Brechung des Papieranteils des
Verpackungsmaterials erzielt wird.
[0007] Jedoch ist im Hinblick auf den Verpackungsprozess eine verbesserte Faltbarkeit der
Verpackungsfolie bei hoher Prozessgeschwindigkeit wünschenswert. Mit Faltbarkeit ist
neben einem präzise reproduzierbaren Ort der Faltkante auch eine möglichst geringe
Krafteinwirkung zur Faltung des Papiers sowie eine Verbesserung der sogenannten dead-fold
Eigenschaften der Verpackungsfolie, d.h. die Sicherstellung, dass die natürlichen
Memory Effekte den Verpackungsprozess nicht stören, indem die gefalzten Stellen in
ihren ursprünglichen Zustand zurückfallen, gemeint. Denn die benötigten mechanischen
Kräfte sind schwer beherrschbar und wirken zwangsweise auch auf das Verpackungsgut,
was dessen Beschädigung oder Zerstörung verursachen kann. Dies ist insbesondere bei
Verpackungsprozessen der Fall, bei welchen eine Faltung der Verpackungsfolie in Längsrichtung
der zu verpackenden Zigaretten notwendig ist. Ein weiteres faltungstechnisches Problem
besteht in der Vielfalt gemeinhin gebräuchlicher Papiersorten, die neben standortabhängig
diversifizierten Qualitätseigenschaften auch unterschiedliche Flächengewichte zwischen
19gsm und ca. 115gsm aufweisen. Zudem wird zunehmend kalandriertes Papier verwendet,
dessen Steifigkeit erhöht ist, bzw. die ursprüngliche Form beibehalten will. Die unterschiedliche
Faltbarkeit dieser Papiersorten muss von der Verpackungsmaschine beherrschbar sein,
um Qualitätsverluste bzw. Ausschuss zu vermeiden.
[0008] Aus der
DE 198 59 949 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer Zigarettenpackung bekannt,
die ein Prägeorgan zur Herstellung von Prägelinien offenbart, um den sogenannten Innerliner
vorzufalten. Dabei wird das Zuschnittaggregat mit dem Prägeorgan eigenständig angetrieben
und direkt mit dem Prozesstakt der Verpackungsmaschine synchronisiert. Ausserdem werden
die Zigarettengruppen ungleichförmig angetrieben.
[0009] Aus der
DE 10 2005 056 627 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Zuschnitten für einen
Innerliner einer Zigarettengruppe bekannt, worin die Lage der Bedruckungen überprüft
und zum Ausgleich von Fehlstellungen die Bahngeschwindigkeit der Materialbahn verändert
wird.
[0010] Beide genannte Verfahren und Vorrichtungen sind für einen bestimmten Verpackungsmaschinentyp
vorgesehen und weisen jeweils eine einstufige Synchronisation auf, und es ist davon
ausgehend Aufgabe der Erfindung, allgemein für Verpackungsfolien gemäss Oberbegriff
mit Satinierung und präzis geprägten Logos und/oder Authentifizierungsmerkmalen eine
hochwertigere Faltbarkeit der Verpackungsfolie während dem anschliessenden Verpackungsprozesses
zu gewährleisten, wobei sowohl die Position der Faltkanten prozessabhängig variierbar
ist als auch die genaue Position der Logos und/oder Authentifizierungsmerkmale erhalten
bleibt und der Prozesstakt vor und nach den Prägeeinheiten derselbe ist.
[0011] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Behandlung von Verpackungsfolien gemäss
Patentanspruch 1 sowie durch das Verfahren gemäss Patentanspruch 18 gelöst.
[0012] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind durch die abhängigen Patentansprüche
definiert.
[0013] Nachfolgend ist die Erfindung anhand von Zeichnungen von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung
mit zwei Prägeeinheiten;
- Fig. 2:
- eine schematische Querschnittsansicht der jeweiligen Walzenanordnung der in Fig. 1
gezeigten zwei Prägeeinheiten, wobei zusätzlich eine zwischen den Prägeeinheiten transportierte
Verpackungsfolie dargestellt ist;
- Fig. 3:
- eine schematische Querschnittsansicht der Walzenanordnung der zweiten Prägeeinheit,
aus der die korrespondierenden Formgebungsstrukturen auf den beiden Walzenoberflächen
hervorgehen;
- Fig. 3A:
- jeweils einen Querschnitt von verschiedenen Formgebungsstrukturen;
- Fig. 4:
- ein Schema einer Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Vorrichtung, die an einen
anschliessenden Verpackungsprozess von Zigaretten gekoppelt ist;
- Fig. 5A:
- eine Draufsicht auf eine erste Form einer in der Vorrichtung gemäss Fig. 2 geprägten
Bahn der Verpackungsfolie, aus der die einzelnen Prägeetappen während deren Vorbereitung
auf den Verpackungsprozess erkennbar sind;
- Fig. 5B:
- eine Draufsicht auf eine zweite Form der in der Vorrichtung gemäss Fig. 11 geprägten
Bahn der Verpackungsfolie,
- Fig. 6A:
- eine schematische Querschnittsansicht von in einer Verpackungsfolie verpackten Zigaretten;
- Fig. 6B:
- eine perspektivische Darstellung der in Fig. 6A gezeigten Zigarettenverpackung;
- Fig. 6C:
- eine weitere Querschnittsansicht einer alternativen Ausführungsform einer Zigarettenverpackung,
- Fig. 6D:
- eine dritte Ausführungsform einer Zigarettenverpackung in einer Querschnittsansicht,
- Fig. 7:
- eine Draufsicht auf die in der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung geprägte Verpackungsfolie;
- Fig. 8:
- eine schematische Querschnittsansicht der Walzenanordnung der zweiten Prägeeinheit
gemäss erstem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 9:
- ein Drehwinkel-Geschwindigkeitsdiagramm der Falzwalzen der in Fig. 8 gezeigten Vorrichtung
zur Ausbildung der in Fig. 7 gezeigten Falzbrüche auf der Verpackungsfolie,
- Fig. 10:
- eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemässen
Vorrichtung mit zwei Prägeeinheiten;
- Fig. 11:
- eine schematische Querschnittsansicht der jeweiligen Walzenanordnungen der in Fig.
10 gezeigten zwei Prägeeinheiten,
- Fig. 12:
- eine schematische Querschnittsansicht der Walzenanordnung der zweiten Prägeeinheit
gemäss Fig. 10, und
- Fig. 13
- eine Draufsicht auf die in der in Fig. 11 gezeigten Vorrichtung geprägte Verpackungsfolie.
[0014] Eine Vorrichtung 1 zur Vorbereitung von Verpackungsfolien auf den anschliessenden
Verpackungsprozess umfasst eine erste Prägeeinheit 2 und eine zweite Prägeeinheit
10. Die erste Prägeeinheit 2 weist drei Prägewalzen 3, 4, 5 auf, wobei die Prägewalze
3 durch einen Antrieb 6 angetrieben ist. Die Ausbildung und Anordnung der Prägewalzen
3, 4 und 5 ist an sich bekannt und in verschiedenen Patentschriften, auch in den eingangs
zitierten Dokumenten, offenbart worden. Die angetriebene Prägewalze 3 weist eine Oberflächenstruktur
mit sowohl axial als auch zirkular homogen gerasterten individuellen zahnförmigen
Prägestrukturen 7 auf, mittels welchen der Satiniereffekt erzielt wird. Diese Oberflächenstruktur
wird als Grundraster bezeichnet. Dabei können die Prägestrukturen 7 pyramidenförmig
mit verschiedenen Querschnitten, als Pyramidenstümpfe oder kegelförmig ausgebildet
sein. Im Falle von pyramidenförmigen Prägestrukturen 7 weisen diese einen Querschnitt
in Form eines Viereck-Parallelogramms auf.
[0015] Ferner sind auf der Oberfläche der angetriebenen Walze 3 einzelne Bereiche 8 mit
von dem Grundraster abweichenden Prägestrukturen vorhanden. Dabei wird durch vollständiges
Weglassen von Prägestrukturen im Bereich 8 Logo erzeugt. Ebenso können auf der Walzenoberfläche
vereinzelte Prägestrukturen vorgesehen sein, die in ihrer geometrischen Form und/oder
Oberfläche unterschiedlich ausgebildet sind, um gemäss der Offenbarung der
EP-1 437 213 A1 auf der Verpackungsfolie Zeichen zu erzeugen, deren Erscheinungsbild sich je nach
Blickwinkel des Betrachters und/oder Art und/oder Standort der Beleuchtungsquelle
ändert. Diese können z.B. als Verzierungen oder Authentifizierungsmerkmale dienen.
[0016] Im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 weist die Vorrichtung 1 eine erste Gegenwalze
4 für die angetriebene Walze 3 auf. Auf der Oberfläche der Gegenwalze 4 sind sich
umfänglich erstreckende und parallel zueinander verlaufende Rillen 9 vorgesehen, in
welche die Prägestrukturen 7 der angetriebenen Prägewalze 3 eingreifen. Eine nachfolgende
Gegenwalze 5 weist identische Prägestrukturen 7 wie die angetriebene Walze 3 auf.
[0017] Eine zweite Prägeeinheit 10 ist nach der ersten Prägeeinheit 2 mit einer Beabstandung
angeordnet, welche einem Transportweg W der Verpackungsfolie 16 entspricht. Die zweite
Prägeeinheit 10 dient zur Ausformung von Falzbrüchen 27a-f auf der Oberfläche der
Verpackungsfolie und umfasst zwei Falzwalzen 11 und 12, deren Wirkung eine Vereinfachung
des anschliessenden Faltvorgangs herbeiführt, und die somit als Vorfalzwalzen wirken.
Die Falzwalze 11 ist an einen Antrieb 13 gekoppelt, während die Falzwalze 12 als Gegenwalze
wirkt. Die Falzwalzen 11 und 12 weisen eine im Wesentlichen glatte Oberfläche auf,
wobei jeweils ein Teilumfang mit sich in Längsrichtung der Falzwalzen 11, 12 erstreckenden
Formgebungsstrukturen N, bzw. K versehen sind, wobei N allgemein für Vertiefungen
und K allgemein für Erhebungen steht. Die Länge der hier spezifischen Formgebungsstrukturen
14a, b, c bzw. 15a, b, c entspricht im Wesentlichen derjenigen eines im Verpackungsprozess
zu faltenden Teilbereichs der Papieroberfläche.
[0018] Die Formgebungsstrukturen 14a-c und 15a-c sind bezüglich ihrer Form und ihrer Anordnung
längs der jeweiligen Falzwalze 11 und 12 derart ausgebildet, dass sie während einer
vollständigen Umdrehung des Falzwalzenpaars 11, 12 einmal formschlüssig ineinander
eingreifen.
[0019] Gemäss Fig. 3A sind in Abhängigkeit der spezifischen Faltungseigenschaften der jeweils
verwendeten Papiersorte und der dabei zu erzielenden Faltbarkeit verschiedene Querschnittsformen
der verwendeten Formgebungsstrukturen N und K denkbar. Diese können beispielsweise
gemäss dem Flächengewicht, der Kalandriertechnik, der Faserung, der Strichtechnik
oder anderen der Verpackungsfolie anhaftenden charakteristischen Eigenschaften gewählt
werden.
[0020] Im Prinzip sind mindestens drei Grundformen verwendbar, z.B. eine spitzförmige K1
und N1, eine keilförmige N2, K2 oder eine zylindermantelförmige N3, K3 Grundform.
Bei sehr empfindlichen Papiersorten ist die Verwendung einer abgerundeten, zylindermantelförmigen
Querschnittsform der Formgebungsstruktur von Vorteil, um ein Zerschneiden der Folie
zu verhindern.
[0021] In der schematischen Querschnittsansicht in Fig. 2 der Prägewalzen 3, 4 und 5 und
der Falzwalzen 11 und 12 der Vorrichtung 1 ist der Transportweg W der Verpackungsfolie
16 dargestellt, welcher sich zwischen dem Standort A der ersten Prägeeinheit 2 und
dem Standort B der zweiten Prägeeinheit 10 erstreckt.
[0022] Je nach Art der Verpackungsfolie ist es auch möglich, nur eine Falzwalze mit einer
erhabenen Formgebungsstruktur zu versehen und als zweite Falzwalze eine solche aus
einem nichtmetallischen Werkstoff mit elastischer Oberfläche wie Gummi zu verwenden,
während die Falzwalze mit Formgebungsstrukturen aus Stahl gefertigt ist.
[0023] Fig. 4 zeigt ein Ablaufschema der erfindungsgemässen Vorrichtung 1 als Vorstufe des
Verpackungsprozesses 25 von Zigaretten 26. Die Vorrichtung 1 umfasst eine Synchronisationseinrichtung
17, die zur Anpassung des Arbeitstaktes A1 der ersten Prägeeinheit 2 mit dem Prozesstakt
P des Verpackungsprozesses dient. Der Prozesstakt kann beispielsweise durch einen
pro Zeiteinheit der Verpackungsmaschine zuzuführenden Längenabschnitt der Verpackungsfolie
16 definiert sein, auf welchen der Arbeitstakt A1 der ersten Prägeeinheit 2 bei der
Vorbehandlung der Verpackungsfolie 16 abgestimmt sein muss. Dem entspricht eine positionsgenaue
Anordnung aufgeprägter Oberflächenstrukturen 28, 29 auf dem jeweils zuzuführenden
Längenabschnitt der Verpackungsfolie 16. Bei den Oberflächenstrukturen kann es sich
um die satinierte Oberfläche 28 oder um ein oder mehrere Logo(s) 29 handeln, das (die)
durch Entfernen oder Ändern von Zähnen auf einer Walze oder auf mehreren Walzen erzeugt
wird.
[0024] Die Synchronisationseinheit 17 enthält eine Bestimmungseinrichtung 18 zur Erfassung
der Relativposition des Arbeitstaktes A1 der ersten Prägeeinheit 2 in Bezug auf den
Prozesstakt P der Verpackungsanlage. Dies kann z.B. ein fortlaufendes optisches Erfassen
der Position der Oberflächenstrukturen 28, 29 beinhalten, die in der Prägeeinheit
2 auf der Verpackungsfolie 16 aufgeprägt wurden. Die Erfassung erfolgt auf dem Transportweg
W zwischen der ersten Prägeeinheit 2 und der zweiten Prägeeinheit 10. Der ermittelte
Arbeitstakt A1 wird in einer Positioniereinrichtung 19 an den Prozesstakt P angepasst.
[0025] Hierzu ist ein manuelles und/oder automatisiertes Anpassungsverfahren denkbar. Z.B.
kann die Prägewalze 3 temporär vom Antrieb entkoppelt werden, um derart den Transportweg
W der Verpackungsfolie 16 um ein gewünschtes Mass zu verlängern, welches dann mit
dem Prozesstakt P im Einklang ist. Die bedarfsweise Verlängerung des Transportweges
W der Verpackungsfolie 16 wird durch eine Puffereinheit 23a aufgefangen, welche hinter
der ersten Prägeeinheit 2 angeordnet ist.
[0026] Zur Festlegung und Kontrolle des Arbeitstaktes A2 der zweiten Prägeeinheit 10 umfasst
die Vorrichtung 1 zusätzlich eine Regelungseinheit 20. Die Regelungseinheit 20 beinhaltet
eine Vergleichseinrichtung 21, durch welche ein Erfassen einer quantitativen Abweichung
zwischen den Arbeitstakten A1 und A2 der ersten und zweiten Prägeeinheit 2 und 10
ermöglicht ist. Dies kann z.B. fortlaufend optisch mittels einer Lampe erfolgen, die
nach Art eines Stroboskops zur regelmässig zeitlich beabstandeten Lichteinstrahlung
auf die Verpackungsfolie ausgebildet ist. Die Einstrahlungsfrequenz entspricht bevorzugt
dem Prozesstakt. Derart erfolgt eine optische Erkennung der Relativposition zwischen
den in der ersten Prägeeinheit 2 aufgebrachten Oberflächenstrukturen und den in der
zweiten Prägeeinheit 10 ausgeformten Falzbrüchen 27a-c auf der Verpackungsfolie 16.
[0027] Neben der optischen Synchronisierung sind auch andere Mittel denkbar, z.B. eine visuelle
Erfassung oder eine manuelle Einstellung der Positioniereinrichtung, durch welche
der Arbeitstakt A1 der Regeleinheit 17 mit dem Arbeitstakt A2 der zweiten Regeleinheit
20 synchronisiert wird. Anstelle optischer Synchronisiersignale können elektronische
Synchronisiersignale oder auch mechanische Synchronisiermittel eingesetzt werden,
wie beispielsweise eine Mehrzahl von Zahnrädern und/oder Riemen, die mit einem Winkel-
und/oder Positionsverstellmechanismus ausgestattet sein können.
[0028] Anstelle einer Synchronisierung der Regeleinheit 20 über die Regeleinheit 17 ist
auch der umgekehrte Vorgang einer Anpassung des Arbeitstaktes der von der Regeleinheit
17 gesteuerten ersten Prägeeinheit 2 durch die Regeleinheit 20 denkbar, um dadurch
eine einheitliche Einbindung in den Prozesstakt zu erzielen. Bei beiden Synchronisationsarten
erfolgt eine zweistufige Synchronisation in Serie, um die eventuellen Abweichungen
der Arbeitstakte beider Prägeeinheiten sowohl vom Prozesstakt P als auch untereinander
zu erfassen, wodurch ein feinerer Abgleich erzielt wird.
[0029] Die derart ermittelte Information wird in einer Positioniereinrichtung 22 weiterverwendet,
um den Arbeitstakt A2 an den Arbeitstakt A1 derart anzupassen, dass die ausgebildeten
Falzbrüche 27a-c die gewünschte Relativposition auf der Verpackungsfolie 16 aufweisen.
Z.B. kann die Positioniereinrichtung 22 zum manuellen und/oder automatisierten Einstellen
der umfänglichen Relativposition der angetriebenen Falzwalze 11 bezüglich der Verpackungsfolie
16 ausgebildet sein. Hierzu ist eine Kupplung zum Entkoppeln der Falzwalze 11 von
dem Walzenantrieb 13 denkbar. Dies ermöglicht zusätzlich eine bedarfsweise oder prozessabhängige
Änderung der Relativposition der Falzbrüche 27a-c auf der Verpackungsfolie 16.
[0030] Ferner kann die Vergleichseinrichtung 21 auch zum Erfassen der Relativabweichung
des Arbeitstaktes A2 vom Prozesstakt P herangezogen werden, zur nochmaligen Überprüfung
der Synchronisierung mit dem anschliessenden Verpackungsprozess. Ferner können auch
auf diese Weise indirekte Rückschlüsse auf eine ungewollte Abweichung des Arbeitstaktes
A2 bezüglich des Arbeitstaktes A1 erhalten werden, da der Arbeitstakt A1 mittels der
Synchronisationseinheit 17 bereits mit dem Prozesstakt P synchronisiert ist.
[0031] Zur bedarfsweisen Änderung des Transportweges W der Verpackungsfolie 16 bei einem
Eingreifen der Positioniereinrichtung 22 ist nach der zweiten Prägeeinheit 10 eine
weitere Puffereinheit 23b vorgesehen.
[0032] Im anschliessenden Verpackungsprozess 25 wird die mit Falzbrüchen 27a-c ausgestattete
Verpackungsfolie 16 im Prozesstakt P kontinuierlich der Verpackungsmaschine zugeführt.
Nach einem Zuschnitt der benötigten Papierlänge durch den Messerkopf der Verpackungsmaschine
erfolgt eine direkte Faltung des Zuschnitts 32 um die zu verpackenden Zigaretten 26.
Dabei ist dank der Falzbrüche 27a-c nur eine geringe Krafteinwirkung erforderlich,
wodurch eine Zerstörung des Verpackungsguts wirkungsvoll vermieden ist. Die Falzbrüche
27a-c sind bevorzugt am Boden der so gebildeten Verpackung angeordnet, wo zwei Faltungen
entlang der Faltkanten 30a und 30b durchgeführt werden.
[0033] In Fig. 5A ist die Verpackungsfolie 16 in einer schematischen Draufsicht dargestellt,
wobei die unterschiedlichen Prägestrukturen etappenweise vor und nach Durchlaufen
der einzelnen Prägeeinheiten 2, 10 dargestellt sind. Dabei sind die in der ersten
Prägeeinheit 2 satinierte Oberfläche 28 und ein erzeugtes Logo 29, sowie die in der
zweiten Prägeeinheit 10 ausgeformten Faltkanten 27a-c ersichtlich.
[0034] Fig. 6A zeigt die vollständig im Verpackungsfolienzuschnitt, kurz Zuschnitt 32',
verpackten Zigaretten 26 in einer Schnittansicht. In diesem Fall sind insgesamt sechs
Falzbrüche 27a-f entlang des Verpackungsbodens ausgeformt, wozu Falzwalzen 11, 12
mit jeweils sechs Formgebungsstrukturen 14, 15 vorzusehen sind. Eine Faltung 30a,
30b in der Verpackungsmaschine erfolgt dabei zwischen den beiden jeweils aussen angeordneten
Falzbrüchen 27a und 27b bzw. 27e und 27f.
[0035] Die Anzahl und Ausbildung der Formgebungsstrukturen N und K auf den Falzwalzen 11,
12 und somit der ausgeformten Falzbrüche 27a-f erfolgt material- oder prozessbedingt
je nach verwendeter Sorte der Verpackungsfolie 16. Beispielsweise sind in dem Ausführungsbeispiel
sechs Falzbrüche 27a-f mit ca. 0.2 mm Tiefe bei einer Papierdicke von 0.05 mm vorgesehen.
[0036] Weiterhin ist die Ausbildung von Falzbrüchen 27a-f nicht nur am Verpackungsboden,
sondern auch an anderen Bereichen des Zuschnitts 32' denkbar, beispielsweise im Deckelbereich.
Hierzu können zusätzliche Formgebungsstrukturen 14, 15 auf den Falzwalzen 11, 12 vorhanden
sein. Alternativ ist die Anordnung weiterer Formgebungsstrukturen auf dem Falzwalzenpaar
11, 12 denkbar. Die Position der damit erzeugten zusätzlichen oberen Falzbrüche ist
in Fig. 6A durch die Pfeile PO1 bzw. PO2 angedeutet. Ferner kann der Faltvorgang auch
durch im mittleren Seitenbereich der Verpackung angeordnete Falzbrüchen erleichtert
sein.
[0037] Die Fig. 6B zeigt die beschriebene Verpackung in einer perspektivischen Ansicht.
Bei diesem Packungstyp wird ein einzelner Zuschnitt 32 verwendet, wobei der Verschluss
der Verpackung durch einen oberen Überlappungsbereich 31a jeweils aneinandergrenzender
Papierenden gebildet ist.
[0038] Bei einem anderen Packungstyp, der in Fig. 6C dargestellt ist, werden zwei Zuschnitte
32'' verwendet, deren Verschluss durch einen oberen und unteren Überlappungsbereich
31a und 31b gewährleistet ist. Auch bei dieser Verpackungsart ist eine Ausformung
von Falzbrüchen im unteren Packungsbereich sinnvoll, wie sie bei der in Fig. 6a gezeigten
Verpackung vorhanden sind und wie durch die Pfeile PU1 und PU2 angedeutet ist, sowie
in dem durch die Pfeile PO1 und P02 symbolisierten oberen Packungsbereich und gegebenenfalls
im mittleren Verpackungsbereich.
[0039] Ein dritter Packungstyp, wie er bei einer sogenannten "Shoulder-Box" verwendet wird,
ist in Fig. 6D dargestellt. Der Packungsverschluss erfolgt hier durch einen seitlichen
im unteren Packungsdrittel angeordneten Überlappungsbereich 31c. Vor der Faltung erfolgt
hier die Ausformung von Falzbrüchen bevorzugt im oberen und unteren Packungsbereich,
gemäss den Pfeilen PO1 bzw. PO2 und PU1 bzw. PU2.
[0040] Die Fig. 7 zeigt ein konkretes Ausführungsbeispiel eines Zuschnitts 32 nach dem Durchlaufen
der ersten und zweiten Prägeeinheit 2 und 10 gemäss den Figuren 2 und 4 mit Falzbrüchen,
so dass in dem anschliessenden Verpackungsprozess 25 dessen hochwertige Faltbarkeit
gewährleistet ist. Beim Zuschnitt 32 handelt es sich um eine Ausführungsform des in
Fig. 6B schematisch dargestellten einteilig ausgebildeten Verpackungstyps für Zigaretten.
[0041] Wie voranstehend bereits erläutert, erfolgt der Faltvorgang der Verpackung und die
Einbringung des Verpackungsguts in dieselbe in einem simultanen Prozessabschnitt,
so dass einer Beschädigung oder Zerstörung des Verpackungsguts durch die zum Falten
benötigten Kräfte vorzubeugen ist.
[0042] In Fig. 8 ist eine entsprechende Walzenanordnung der zweiten Prägeeinheit 10 zur
Erzeugung der Falzbrüche 37a, b und 38a, b auf den Zuschnitt 32 in einer schematischen
Querschnittsansicht dargestellt. Dabei entspricht der jeweilige Umfang der Falzwalzen
11, 12 der Gesamtlänge L des Zuschnitts 32. In Umfangsrichtung sind auf der ansonsten
im Wesentlichen glatten Oberfläche der Falzwalzen 11, 12 jeweils vier voneinander
beabstandet angeordnete Gruppen 40, 42, 44, 46 bzw. 41, 43, 45, 47 von Formgebungstrukturen
vorgesehen. Die Anordnung und Ausbildung der jeweils einander korrespondierenden Gruppen
40 und 41, 42 und 43, 44 und 45, 46 und 47 von Formgebungsstrukturen ist derart gewählt,
dass diese während einer Walzenumdrehung jeweils einmal paarweise nach Matrix-Patrix
Art ineinander eingreifen. Dementsprechend sind die Formgebungsstrukturen der Gruppen
40, 42, 44, 46 auf der Falzwalze 11 als vereinzelte Vertiefungen und die Formgebungsstrukturen
der Gruppen 41, 43, 45, 47 auf der Falzwalze 12 als hierzu jeweils korrespondierende
vereinzelte Erhebungen ausgebildet.
[0043] Das Verfahren zum Erzeugen der in Fig. 7 gezeigten Falzbrüche 37a, b und 38a, b auf
dem Zuschnitt 32 beginnt mit dem sukzessiven Ineinandergreifen der einzelnen Formgebungstrukturen
der Gruppen 40, 41 während der Rotationsbewegung des Walzenpaars 11, 12 um einen Drehwinkel
α1. Dabei weist jede der Gruppen 40, 41 jeweils drei Formgebungsstrukturen auf, deren
gegenseitige Beabstandung im Wesentlichen dem gegenseitigen Abstand der Falzbrüche
38a an der Position PU1 der Verpackungsfolie 32 entspricht. Nach dem Bilden dieser
Falzbrüche 38a wird die Verpackungsfolie 32 durch Fortsetzung der Rotationsbewegung
des Walzenpaars 11, 12 um den Drehwinkel β1 entlang der glatten Walzenoberfläche weitertransportiert.
Dadurch gelangt die Verpackungsfolie 32 an der Position PU1 durch Weiterdrehen um
den Drehwinkel α2 in sukzessiven Kontakt mit den jeweils paarweise sich entsprechenden
Formgebungsstrukturen der Gruppen 42, 43, deren gegenseitige Beabstandung im Wesentlichen
dem Abstand der Falzbrüche 37a entspricht. Nach dem Erzeugen der Falzbrüche 37a und
durch Weiterdrehen des Walzenpaars 11, 12 um die Drehwinkel β2,α3, β3,α4 werden in
analoger Weise die Falzbrüche 37b und 38b an den entsprechenden Positionen PU2 und
P02 der Verpackungsfolie 32 erzeugt. Dabei weisen die Gruppen 44, 45 eine den Gruppen
42, 43 entsprechenden Form auf, sowie die Gruppen 46, 47 identisch zu den Gruppen
40, 41 ausgebildet sind. Nach erneuter Rotationsbewegung um den Drehwinkel β4 beginnt
das beschriebene Verfahren erneut mit dem nachfolgenden Längenabschnitt L der kontinuierlich
zugeführten Verpackungsfolie.
[0044] Derart wird durch geeignete Anordnung der Gruppen 40 bis 47 entlang der Walzenoberflächen
und geeignete Beabstandung einzelner Formgebungsstrukturen innerhalb der jeweiligen
Gruppen 40 bis 47 die gewünschte Faltbarkeit der Verpackungsfolie an den vorgesehenen
Faltpositionen PU1, PU2 bzw. PO1, PO2 erreicht und gleichzeitig die unerwünschte Störung
des ästhetischen Erscheinungsbilds durch die Falzbrüche 37a, b und 38a, b minimiert.
Somit wird die Zahl bzw. Beabstandung vereinzelter Formgebungsstrukturen in Abhängigkeit
der Faltpositionen PU1, PU2 bzw. PO1, PO2 im Kopf-, Boden- oder Seitenbereich variiert,
um den gewünschten Effekt zu erzielen. Dies entspricht einer komplementären Massnahme
zu der bereits erwähnten geeigneten Auswahl der Querschnittsform der Formgebungsstrukturen.
[0045] Neben der Form der einzelnen Formgebungsstrukturen, sowie deren Anzahl und gegenseitige
Beabstandung, stellt auch die Rotationsgeschwindigkeit der Falzwalzen 11, 12 eine
wichtige Einflussgrösse bezüglich der Ausbildung der Falzbrüche 37a, b, 38a, b und
der daraus resultierenden Faltbarkeit der Verpackungsfolie 32 dar. Zur Erhöhung der
Qualität der Falzbrüche ist es von Vorteil, zu diesem Zeitpunkt eine Verlangsamung
der Rotationsbewegung durchzuführen, um diese nach dem Falzen wieder auf die Normgeschwindigkeit
zu erhöhen.
[0046] Dies ist eventuell mit technischen Schwierigkeiten verbunden, da durch eine Geschwindigkeitsänderung
der Falzwalzen 11, 12 die Synchronisierung mit dem Arbeitstakt A1 der ersten Prägeeinheit
2 und mit dem darauf abgestimmten Prozesstakt P gestört wird. Das Problem wird durch
die voranstehend beschriebene kontinuierliche Synchronisierung des Arbeitstaktes A2
der zweiten Prägeeinheit 20 bezüglich des Arbeitstaktes A1 der ersten Prägeeinheit
2 durch die Regelungseinheiten 20 und 17 gelöst, wodurch eine einfache Wiederherstellung
des korrekten Arbeitstaktes der zweiten Prägeeinheit 20 bezüglich des Prozesstakts
auch bei vorübergehenden Abweichungen innerhalb eines Taktabschnitts ermöglicht ist.
[0047] Dabei wird die vorübergehende Verlangsamung der Falzwalzenumdrehung durch eine nachfolgende
Geschwindigkeitserhöhung innerhalb derselben Takteinheit kompensiert, wobei der Betrag
der Geschwindigkeitserhöhung anhand den von der Vergleichseinrichtung 21 ermittelten
Abweichungen zwischen den Arbeitstakten der ersten und zweiten Prägeeinheit 2 und
10 bestimmbar ist. Der Taktausgleich wird anschliessend durch die Geschwindigkeitserhöhung
mittels entsprechender Regelungssignale zwischen den Regelungseinheiten 17, 20 erzielt.
Dadurch ist ein einheitlicher Prozesstakt trotz vorübergehender Geschwindigkeitsabweichungen
innerhalb eines Taktabschnitts ermöglicht.
[0048] Die prinzipielle Vorgehensweise ist in Fig. 9 schematisiert, in welcher ein Drehwinkel-Geschwindigkeitsdiagramm
der Falzwalzen 11, 12 gemäss Fig. 8 dargestellt ist. Während der Rotationsbewegung
des Walzenpaars 11, 12 um den Drehwinkel α1, innerhalb welchem die Gruppen von Formgebungsstrukturen
40, 41 mit der Verpackungsfolie 32 an der Position PO1 in Kontakt treten, wird die
Drehgeschwindigkeit auf einen Geschwindigkeitsbetrag v1 verlangsamt, wodurch eine
hohe Güte der Falzbrüche 38a gewährleistet ist. Dabei bleibt jedoch die Verarbeitungsgeschwindigkeit
v1 der zweiten Prägeeinheit 10 hinter derjenigen der ersten Prägeeinheit 2 und derjenigen
des Gesamtprozesses zurück. Um dies auszugleichen wird in der anschliessenden Rotationsbewegung
des Walzenpaars 11, 12 um den Drehwinkel β1 der Betrag der Drehgeschwindigkeit auf
den Wert v3 erhöht, wobei in diesem Streckenabschnitt keine Qualitätsverluste auftreten,
da die Verpackungsfolie 32 lediglich mit dem glatten Oberflächenabschnitt des Walzenpaars
11, 12 in Kontakt tritt. Während der anschliessenden Erzeugung der Falzbrüche 37a
an der Position PU1 der Verpackungsfolie 32 innerhalb des Drehwinkels α2 wird die
Drehgeschwindigkeit erneut auf einen Betrag v2 erniedrigt, so dass die gewünschte
hohe Güte der Falzbrüche 37a erzielt wird.
[0049] Die Drehgeschwindigkeit wird bis zur Erzeugung der Falzbrüche 37b innerhalb des Drehwinkels
α3 konstant. Erst im Drehwinkelbereich β3 erfolgt eine erneute Geschwindigkeitserhöhung
auf den Wert v3 zur Wiederherstellung des Prozesstaktes und eine anschliessende Abbremsung
auf den Wert v1, so dass in dem Drehwinkel α4 die Falzbrüche 38b in der gewünschten
Güte gebildet werden. Der ganze Vorgang entspricht dem Prozesstakt P.
[0050] Das erste Ausführungsbeispiel, insbesondere gemäss den Figuren 1 - 3, 5A, 7 - 9 bezieht
sich auf den Fall, dass das Füllungsgut, z.B. Zigaretten, in Längsrichtung der laufenden
Verpackungsfolie eingepackt werden. In dem Fall, dass das Füllungsgut quer zur Laufrichtung
eingepackt wird, ist die Vorrichtung analog auszuführen, wie dies aus den Figuren
10 bis 13 hervorgeht.
[0051] Die Vorrichtung 50 weist dieselbe erste Prägeeinheit 2 auf, wie im ersten Beispiel,
während die zweite Prägeeinheit 51 zwei Falzwalzen 52 und 53 aufweist, auf welchen
die ineinandergreifenden Formgebungsstrukturen 54 und 55 sowie 56 und 57 zirkulär
statt längs angeordnet sind. Die Form und Art dieser Formgebungsstrukturen N und K
können dieselben sein wie vorhergehend. Antrieb und Synchronisation dieser Falzwalzen
sind dieselben wie vorhergehend.
[0052] Fig. 11 ist analog Fig. 2 gestaltet, so dass auch hier das Schema gemäss Fig. 4 Gültigkeit
hat, wobei entsprechende Mess- und Regelgrössen Verwendung finden. Die Verpackungsfolie
60 durchläuft die beiden Prägeeinheiten 2 und 51 und weist darin einen Transportweg
W1 auf. Mit dieser Anordnung wird der Streifen gemäss Fig. 5B erzeugt, mit den Falzbrüchen
58 und 59. In Fig. 12 ist im Querschnitt das Ineinandergreifen der Formgebungsstrukturen
54, 55 mit 56, 57 dargestellt.
[0053] In Fig. 13 ist, analog Fig. 7, der Zuschnitt 61 der Verpackungsfolie 60 dargestellt,
worin die Falzbrüche 58 und 59 erkenntlich sind. Das Drehwinkel-Geschwindigkeitsdiagramm
9 kann sinngemäss auf diese Ausführungsform angewandt werden.
[0054] Ausgehend von den gezeigten zwei Beispielen mit längs oder quer zur Walzenachse verlaufenden
Formgebungsstrukturen, kann auch eine irgendgeartete Kombination beider Anordnungen
sowie eine beliebige Anzahl Strukturelemente verwendet werden, wobei die zur Synchronisation
der Prägeeinheiten mit dem Arbeitstakt der Anlage notwendigen Parameter gemäss gegebenen
Beispielen errechnet werden können.
1. Vorrichtung zur Behandlung einer Verpackungsfolie (16, 32, 60, 61), mit einer ersten
Prägeeinheit (2), die mindestens eine Prägewalze (3, 4, 5) mit in einem Grundraster
angeordneten Prägestrukturen (7) zum Satinieren der Verpackungsfolie (16, 60) und/oder
mit von dem Grundraster abweichenden Prägestrukturen (8) zum Erzeugen von Authentifizierungsmerkmalen
und/oder Logos auf die Verpackungsfolie aufweist, wobei der Arbeitstakt (A1) der ersten
Prägeeinheit mit dem Prozesstakt (P) des Verpackungsprozesses (25) synchronisierbar
ist und eine zweite Prägeeinheit (10, 51), der die Verpackungsfolie im Arbeitstakt
(A1) der ersten Prägeeinheit (2) nach deren Durchlaufen zuführbar ist, wobei die zweite
Prägeeinheit mindestens zwei Falzwalzen (11, 12, 52, 53) zum Aufbringen von Falzbrüchen
(27a-f, 58, 59) auf die Verpackungsfolie aufweist, gekennzeichnet durch eine erste, mit dem Prozesstakt (P) der Verpackungsanlage synchronisierbare Regelungseinheit
(17) der ersten Prägeeinheit (2) und eine zweite (20) Regelungseinheit (20) der zweiten
Prägeeinheit (10, 51), wobei die zweite Regelungseinheit der Synchronisation des Arbeitstaktes
(A2) der zweiten Prägeeinheit mit dem Arbeitstakt (A1) der ersten Prägeeinheit dient.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Regelungseinheit (20) eine Positioniereinrichtung (22) zum Einstellen
der umfänglichen Relativposition der Falzwalzen (11, 12, 52,53) zur Verpackungsfolie
(16, 60) enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Regelungseinheit eine Vergleichseinrichtung (21) zum Erfassen einer quantitativen
Abweichung zwischen den Arbeitstakten (A1, A2) der ersten (2) und zweiten Prägeeinheit
(10, 51) enthält.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Synchronisation der Arbeitstakte durch mechanische Synchronisiermittel, insbesondere
Zahnräder und/oder Riemen und/oder Winkel-Verstellmittel oder durch elektronische
und/oder optische Synchronisationsmittel erfolgt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass vor und/oder hinter der zweiten Prägeeinheit (2, 51) mindestens eine Puffereinheit
(23a, 23b) zum bedarfsweisen Umlenken der Verpackungsfolie angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Falzwalzen (11, 12; 52, 53) der zweiten Prägeeinheit (10, 51)
an ihrer Oberfläche mindestens eine Formgebungstruktur (N, N1, N2, N3, K1, K2, K3;
14a-c, 15a-c; 54-56) zum Ausbilden der Falzbrüche (27a-f) auf der Verpackungsfolie
(16, 32) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Formgebungsstruktur (N, N1, N2, N3, K1, K2, K3; 14a-c, 15a-c) im Wesentlichen
in Längsrichtung der Walze (11, 12) erstreckt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Formgebungsstruktur (N, N1, N2, N3, K1, K2, K3; 54 -56) mindestens teilweise
im Wesentlichem in Umfangrichtung um die Walze (52,53) erstreckt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Formgebungsstruktur mindestens eine Erhebung ( K1, K2, K3; 14a-c; 54, 55) auf
einer Falzwalze (11, 52) enthält und die andere Falzwalze eine nichtmetallische Walze
mit elastischer Oberfläche ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Formgebungsstrukturen auf den mindestens zwei Falzwalzen angeordnet sind und durch
Erhebungen (K, K1, K2, K3; 14a-c; 54, 55) auf einer Falzwalze (12, 52) und korrespondierenden
Vertiefungen (N, N1, N2, N3; 15a-c, 56, 57) auf der anderen Falzwalze (11, 53) gebildet
sind, welche zum Ausbilden der Falzbrüche (27a-f, 58, 59) ineinander greifen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt der Formgebungsstrukturen (14a-c, 15a-c, 54 - 56) spitzförmig oder
keilförmig (K1, K2; N1, N2) ausgebildet ist oder zylindermantelförmig (K3, N3) ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittshöhe der Formgebungsstrukturen (N, N1, N2, N3, 14a-c, K, K1, K2,
K3, 15a-c; 54 - 56) in einem Bereich zwischen 0.05 mm und 1 mm liegt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl von zwischen eins und acht, vorzugsweise drei, nebeneinander angeordneter
Erhebungen und/oder Vertiefungen auf der jeweiligen Falzwalze vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Beabstandung jeweils benachbarter Erhebungen und/oder Vertiefungen der Formgebungsstrukturen
in einem Bereich zwischen 0.3 mm und 5 mm liegt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen und/oder Vertiefungen in Gruppen angeordnet sind, wobei die Erhebungen,
bzw. die korrespondierenden Vertiefungen gleiche oder unterschiedliche Abstände, Abmessungen
und Formen aufweisen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 7 für das Verpacken von Zigaretten, die in Richtung des
Laufes der Verpackungsfolie (16, 32) verpackt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die For im Wesentlichen in Richtung der Längsachse der Falzwalzen (11, 12) angeordnet
sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 8 für das Verpacken von Zigaretten, die quer zur Richtung
des Laufes der Verpackungsfolie (60, 61) verpackt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Formgebungsstrukturen (54 - 56) im Wesentlichen in Umfangrichtung der Falzwalzen
(52, 53) angeordnet sind.
18. Verfahren zum Vorbereiten von Verpackungsfolien (16, 60) auf den anschliessenden Verpackungsprozess
(25), bei dem die Verpackungsfolie (16, 32) in einer ersten Prägeeinheit (2) satiniert
und/oder mit Logo(s) und/ oder Authentifiziermerkmal(e) versehen wird, wobei der Arbeitstakt
(A1) der ersten Prägeeinheit mit einem Prozesstakt (P) der Verpackungsanlage (25)
synchronisiert ist und die Verpackungsfolie (16, 60) nach Durchlaufen der ersten Prägeeinheit
(2) im Arbeitstakt (A1) derselben einer zweiten Prägeeinheit (10, 51) zugeführt wird
und in der zweiten Prägeeinheit Falzbrüche (27a-f, 58, 59) in der Verpackungsfolie
(16, 32; 60, 61) ausgeformt werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitstakt (A2) der zweiten Prägeeinheit (10, 51) derart mit dem Arbeitstakt
(A1) der ersten Prägeeinheit (2) synchronisiert wird, dass die Verpackungsfolie beim
Verlassen der Prägeeinheiten den Prozesstakt (P) der Verpackungsanlage aufweist.