[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Steueranordnung zur Ansteuerung mehrerer
Verbraucher gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Derartige hydraulische Steueranordnungen werden insbesondere bei mobilen Arbeitsgeräten,
beispielsweise bei Radladern oder Schleppern verwendet, um deren Verbraucher, beispielsweise
die Arbeitshydraulik, die Lenkung, Fahrantriebe oder/und Zusatzgeräte mit Druckmittel
zu versorgen. Aus der
DE 10 2006 008 940.5 ist eine hydraulische Steueranordnungen bekannt, die als LS-System ausgeführt ist.
Bei einem derartigen LS-System wird die Fördermenge der Pumpe so geregelt, dass in
der Pumpenleitung ein um eine bestimmte Druckdifferenz Δp über dem höchsten Lastdruck
der Verbraucher liegender Pumpendruck anliegt. Bei den bekannten Systemen sind jedem
Verbraucher eine einstellbare Zumessblende und eine Individualdruckwaage zugeordnet,
über die der Druckmittelvolumenstrom zum Verbraucher in Abhängigkeit vom Öffnungsquerschnitt
der Zumessblende lastunabhängig eingestellt werden kann. Bei diesem LS-System kann
stromabwärts der Pumpe eine Eingangsdruckwaage vorgesehen werden, über die eine Verbindung
zum Tank aufsteuerbar ist. Die Eingangsdruckwaage ist in Schließrichtung von einem
dem höchsten Lastdruck entsprechenden Steuerdruck und einer Feder und in Öffnungsrichtung
vom Pumpendruck beaufschlagt. Ihre Position ist ein Maß für die Differenz zwischen
dem Pumpendruck und dem höchsten Lastdruck.
[0003] Zum Anschluss von Anbaugeräten oder Zusatzgeräten ohne eigene Druckmittelversorgung
ist ein sogenannter Power-Beyond-Anschluss vorgesehen, der eine Druckleitung, eine
Rücklaufleitung und eine LS-Leitung aufweist. Dieser Power-Beyond-Anschluss macht
das Load-Sensing-System des Arbeitsgerätes auch für das Anbaugerät nutzbar. Der Power-Beyond-Anschluss,
zum Anschließen eines Power-Beyond-Verbrauchers, zweigt von dem Druckmittelströmungspfad
zwischen der Pumpe und der Eingangsdruckwaage ab. Die federseitige Druckbeaufschlagung
der Eingangsdruckwaage erfolgt dann durch einen der Lastdrücke der Verbraucher der
Arbeitshydraulik oder eines Power-Beyond-Verbrauchers. Diese hydraulische Steueranordnung
gestattet eine priorisierte Versorgung der Power-Beyond-Verbraucher sowie eine Anhebung
der Regeldruckdifferenz zwischen Pumpendruck und höchstem Lastdruck bei Versorgung
von Power-Beyond-Verbrauchern.
[0004] Entsprechend der Lösung aus der
DE 10 2006 008 940.5 erfolgt die Anhebung der Regeldruckdifferenz durch eine Vergrößerung der Federvorspannung
des Steuerkolbens der Eingangsdruckwaage entweder durch den Einsatz von nur einer
Feder oder unter Verwendung einer Zusatzfeder. In einer Übergangsphase muss der Steuerkolben
der Eingangsdruckwaage einen Weg über einen bestimmten Zeitraum zurücklegen. Dieses
beeinflusst das Übertragungsverhalten des Systems.
[0005] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine geeignete hydraulische
Steueranordnung zu schaffen, bei der das Übertragungsverhalten verbessert ist.
[0006] Die Aufgabe wird durch eine hydraulische Steueranordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0007] Es wird eine hydraulische Steueranordnung zur Ansteuerung von vorzugsweise zumindest
zwei Verbrauchern vorgesehen, die über eine Pumpe mit einstellbarer Fördermenge mit
Druckmittel versorgbar sind, insbesondere eines mobilen Arbeitsgerätes, und denen
jeweils eine verstellbare Zumessblende zugeordnet ist, mit einem Power-Beyond-Anschluss,
an den zumindest ein Power-Beyond-Verbraucher anschließbar ist, und mit einer der
Pumpe nachgeschalteten Eingangsdruckwaage, die im Druckmittelströmungspfad zwischen
der Pumpe und zumindest einem der zwei Verbraucher vorgesehen ist und dass der Power-Beyond-Anschluss
im Druckmittelströmungspfad zwischen der Pumpe und der Eingangsdruckwaage abzweigt,
und wobei die Eingangsdruckwaage in Schließrichtung von der Kraft einer Feder und
in Öffnungsrichtung vom Druck an ihrem Eingang beaufschlagt ist, wobei die hydraulische
Steueranordnung dadurch gekennzeichnet ist, dass die Eingangsdruckwaage in Schließrichtung
zusätzlich wahlweise vom größten Lastdruck oder von einem Druck oberhalb des größten
Lastdrucks beaufschlagbar ist. Auf diese Weise ist die Druckanhebung der Pumpe auf
hydraulische Weise realisierbar, wodurch sich das Übertragungsverhalten des Systems
verbessert.
[0008] Es wird bevorzugt, wenn der Druck oberhalb des größten Lastdrucks an einem Druckmittelpfad
zwischen dem Eingang der Eingangsdruckwaage und einer Lastmeldeleitung für den größten
der Lastdrücke abgegriffen wird, so dass mit geringem schaltungstechnischem Aufwand
der Druck oberhalb des größten Lastdrucks realisierbar ist.
[0009] Vorzugsweise wird der Druck oberhalb des größten Lastdrucks zwischen zwei Blenden
abgegriffen, so dass diese wie ein Druckteiler funktionieren. Die Druckdifferenz zum
höchsten gemeldeten Lastdruck kann somit durch Variation der Geometrien der Blenden
fein eingestellt werden.
[0010] In einer vorteilhaften Ausbildung ist der Druckmittelpfad zwischen dem Eingang der
Eingangsdruckwaage und der Lastmeldeleitung für den größten der Lastdrücke über ein
Schaltventil schaltbar. Es wird ferner bevorzugt, dass das Schaltventil zwischen einer
der Blenden und dem Eingang der Eingangsdruckwaage vorgesehen ist. Insbesondere bei
elektrischer Ansteuerung des Schaltventils ist eine kurze Ansprechzeit für das Schalten
der Eingangsdruckwaage umsetzbar.
[0011] In einer Weiterbildung ist zwischen den zwei Blenden und dem Vorsteueranschluss der
Eingangsdruckwaage, über den die Eingangsdruckwaage in Schließrichtung beaufschlagbar
ist, ein weiteres Schaltventil vorgesehen. Vorzugsweise ist durch das weitere Schaltventil
eine Druckmittelverbindung zwischen dem Vorsteueranschluss der Eingangsdruckwaage
und einem Ausgangsanschluss zu zumindest einem der zwei Verbraucher schaltbar. Dadurch
kann eine Pumpendruckanhebung auf ein Maximaldruckniveau umgesetzt werden, so dass
alle Verbraucher in einem Konstantdrucksystem arbeiten können und sich eine Komfortfunktion
realisieren lässt.
[0012] Zwischen Pumpe und Eingangsdruckwaage kann ein Prioritätsventil vorgesehen sein,
über das eine Druckmittelversorgung eines Prioritätsverbrauchers mit geringem schaltungstechnischem
Aufwand umsetzbar ist.
[0013] Alternativ dazu kann ein Prioritätsverbraucher über eine Hilfspumpe und über die
Pumpe mit Druckmittel versorgbar sein oder kann ein Prioritätsverbraucher nur über
eine Hilfspumpe mit Druckmittel versorgbar sein. Im Fall der Unterversorgung durch
die Hauptpumpe oder einer hohen dynamischen Beanspruchung von dieser ist somit eine
sichere Umsetzung der Prioritätsfunktion möglich. Die Hilfspumpe ist bevorzugt eine
Konstantpumpe.
[0014] Der Druck zwischen Pumpe und Eingangsdruckwaage ist bevorzugt über ein Druckbegrenzungsventil
begrenzbar, so dass eine Druckerhöhung bei der Pumpe über ein Maximaldruckniveau hinaus
vermieden werden kann.
[0015] Es kann ferner eine elektronische Sollwertermittlung der Mengenanforderungen aller
zu versorgenden Verbraucher und eine hydraulische Druckanhebung bei defekter elektronischer
Steuerung erfolgen, wodurch sich ein verbessertes Übertragungsverhalten ergibt.
[0016] Die Pumpe kann in Abhängigkeit von der Position eines Steuerkolbens der Eingangsdruckwaage
oder in Abhängigkeit von einem Restvolumenstrom an einem Tankanschluss der Eingangsdruckwaage
ansteuerbar sein, so dass eine schnelle Reaktion auf veränderte Druckverhältnisse
an der Eingangsdruckwaage durch eine elektronische Steuerung möglich ist.
[0017] In einer vorteilhaften Weiterbildung sperrt die Eingangsdruckwaage in einer federvorgespannten
Grundstellung die Verbindung zu dem zumindest einen der zwei Verbraucher und zum Tank
ab und steuert diese bei Verstellen in Öffnungsrichtung zunächst die Verbindung zu
dem zumindest einen der zwei Verbraucher und dann zum Tank auf. Wird die Pumpe über
einen zum Tank fließenden Restvolumenstrom gesteuert, befindet sich die Eingangsdruckwaage
knapp in der dritten Position. In dieser Position lässt die Druckwaage auch Überschussmengen
zum Tank abfließen.
[0018] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0019] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Die Fig. 1 eine hydraulische Steueranordnung entsprechend einem ersten Ausführungsbeispiel,
die Fig. 2 einen Ausschnitt aus der hydraulischen Steueranordnung entsprechend dem
ersten Ausführungsbeispiel,
die Fig. 3 ein Steuerungskonzept entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel,
die Fit. 4 eine hydraulische Steueranordnung entsprechend dem zweiten Ausführungsbeispiel,
die Fig. 5 eine hydraulische Steueranordnung entsprechend einer ersten Abwandlung
des zweiten Ausführungsbeispiels, und
die Fig. 6 eine hydraulische Steueranordnung entsprechend einer zweiten Abwandlung
des zweiten Ausführungsbeispiels.
[0020] Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer hydraulischen Steueranordnung
eines mobilen Arbeitsgerätes, beispielsweise eines Ackerschleppers. Diese Steueranordnung
kann beispielsweise durch ein Mobilsteuerblock gebildet sein, über den eine Arbeitshydraulik
2 mit Druckmittel versorgt wird, das von einer Pumpe 4 gefördert und über eine Eingangsdruckwaage
5 und die Arbeitshydraulik 2 zu Verbrauchern und von diesen zu einem Tank 6 zurückgeführt
wird. Die Pumpe 4 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel als elektrisch ansteuerbare
Verstellpumpe ausgebildet, deren Schwenkwinkel über einen Pumpenregler 8 verstellbar
ist. An Stelle einer elektrisch ansteuerbaren Verstellpumpe kann auch eine drehzahlgeregelte
Konstantpumpe oder eine andere über einen Pumpenregler ansteuerbare Pumpe eingesetzt
werden.
[0021] In Figur 2 ist der Aufbau der Arbeitshydraulik 2 aus Figur 1 gezeigt, die in diesem
Fall zwei doppelt wirkende Zylinder 10, 12 aufweist. Das von der Pumpe 4 aus dem Tank
6 angesaugte Druckmittel (s. Fig. 1) wird über die Eingangsdruckwaage 5 in einen Pumpenkanal
15 gefördert, der in zwei Zulaufleitungen 16, 18 verzweigt, wobei die Zulaufleitung
16 dem Zylinder 10 und die Zulaufleitung 18 dem Zylinder 12 zugeordnet ist. In der
zu einem stetig verstellbaren Wegeventil 24 führenden Zulaufleitung 16 ist eine Individualdruckwaage
20 vorgesehen, wobei durch das Wegeventil 24 die Druckmittelströmungsrichtung zum
zugeordneten Verbraucher bzw. vom zugeordneten Verbraucher und der Druckmittelvolumenstrom
in Bezug auf den zugeordneten Verbraucher einstellbar ist. In der zu einem stetig
verstellbaren Wegeventil 30 führenden Zulaufleitung 18 ist eine Individualdruckwaage
26 vorgesehen, wobei durch das Wegeventil 30 die Druckmittelströmungsrichtung zum
zugeordneten Verbraucher bzw. vom zugeordneten Verbraucher und der Druckmittelvolumenstrom
in Bezug auf den zugeordneten Verbraucher einstellbar ist. An die Arbeitsanschlüsse
A, B des Wegeventils 24 ist eine Vorlaufleitung 32, die mit einem bodenseitigen Zylinderraum
34 des Zylinders 10 verbunden ist, und eine Rücklaufleitung 36, die mit einem kolbenstangenseitigen
Ringraum 38 des Zylinders 10 verbunden ist, angeschlossen. An die Arbeitsanschlüsse
A, B des Wegeventils 30 sind eine Vorlaufleitung 40, die mit einem bodenseitigen Zylinderraum
42 des Zylinders 12 verbunden ist, und eine Rücklaufleitung 44, die mit einem kolbenstangenseitigen
Ringraum 46 des Zylinders 12 verbunden ist, angeschlossen.
[0022] Der Steuerkolben 48 des Wegeventils 24 und der Steuerkolben 50 des Wegeventils 30
werden über ein in Fig. 1 gezeigtes Vorsteuergerät 52 oder über Handbetätigung angesteuert.
Durch Handbetätigung, oder Betätigung des Vorsteuergerätes 52, wodurch die Steuerdruckdifferenz
eingestellt wird, wird der jeweilige Steuerkolben 48 bzw. 50 aus der in Fig. 2 dargestellten
Sperrposition (0) in Richtung der angedeuteten Positionen (a) oder (b) verstellt,
in denen entweder der Zylinderraum 34, 42 oder der Ringraum 38, 46 mit Druckmittel
versorgt wird, während aus dem jeweils anderen Druckmittelraum das Druckmittel verdrängt
wird. Dabei wird über eine Zulaufsteuerkante eine Zulaufmessblende in den Wegeventilen
24, 30 aufgesteuert, wobei der Öffnungsquerschnitt der jeweiligen Zulaufmessblende
den Druckmittelvolumenstrom zum Zylinder 10, 12 bestimmt. Das vom Zylinder 10, 12
zurückströmende Druckmittel wird über einen Tankanschluss T am jeweiligen Wegeventil
24, 30 und eine an diese angeschlossene Tankleitung 54 zum Tank 6 (s. Fig. 1) zurückgeführt.
[0023] Die Individualdruckwaagen 20, 26 werden jeweils in Öffnungsrichtung von der Kraft
einer Druckwaagenfeder 56, 58 sowie von dem Lastdruck am jeweiligen Verbraucher 10,
12 beaufschlagt. In Schließrichtung wirkt auf die Druckwaagenschieber der Individualdruckwaagen
20, 26 jeweils der Druck in der Zulaufleitung 16 bzw. 18 zwischen dem Ausgang der
jeweiligen Individualdruckwaage 20, 26 und dem Druckeingang P des nachgeschalteten
Wegeventils 24, 30. Durch die jeweilige Individualdruckwaage 24, 30 und die zugeordnete
Zumessblende, die durch das jeweilige Wegeventil 24, 30 ausgebildet ist, wird ein
Stromregler gebildet. Der Druckabfall über dessen Messblende wird lastunabhängig konstant
gehalten, so dass die über die Messblende fließende Druckmittelmenge allein vom Öffnungsquerschnitt
der Messblende abhängt.
[0024] Gemäß Figur 1 ist im Druckmittelströmungspfad zwischen dem Druckanschluss der Pumpe
4 und dem Verzweigungspunkt der Zulaufleitungen 16, 18 (s. Fig. 2) die Eingangsdruckwaage
5 vorgesehen, die bei diesem Ausführungsbeispiel als stetig verstellbares 3/3- Wegeventil
ausgeführt ist.
[0025] Von einer Pumpenleitung 14 zwischen dem Druckanschluss der Pumpe 4 und dem Eingangsanschluss
P der Eingangsdruckwaage 5 zweigt ein Power-Beyond-Anschluss 64 ab. Über diesen ist
es möglich, einen oder mehrere zusätzliche hydraulische Power-Beyond-Verbraucher 66,
beispielsweise eines Ladewagens oder einer Kartoffelvollerntemaschine, an das mobile
Arbeitsgerät anzuschließen.
[0026] Die Power-Beyond-Verbraucher 66 können ferner über die Tankleitung 54 mit dem Tank
6 verbunden werden. Der höchste Lastdruck der Power-Beyond-Verbraucher 66 wird über
eine Wechselventilkaskade ermittelt und über eine Steuerleitung 69 dem Wechselventil
68 zugeführt. Der höchste der Lastdrücke der Verbaucher 10, 12 wird über das Wechselventil
74 (s. Fig. 2) abgegriffen und ebenfalls dem Wechselventil 68 zugeführt.
[0027] Der Schieber 70 der Eingangsdruckwaage 5 wird in Schließrichtung von der Kraft einer
Feder 72 sowie dem Druck an einem Verzweigungspunkt 76 eines Druckmittelpfades zwischen
dem Mittenanschluss des Wechselventils 68 und der Pumpenleitung 14 beaufschlagt. Im
Druckmittelpfad zwischen dem Verzweigungspunkt 76 und der Pumpenleitung 14 sind eine
Blende 78 und ein 2/2-Schaltventil 80 in Reihenschaltung angeordnet. Zwischen dem
Verzweigungspunkt 76 und dem Wechselventil 68 befindet sich im Druckmittelpfad eine
Blende 82. Das 2/2-Schaltventil 80 wird elektrisch betätigt und ist in Fig. 1 in der
federvorgespannten Sperrposition dargstellt.
[0028] Beim Anlegen einer Steuerspannung an das Schaltventil 80 öffnet sich der Druckmittelpfad
zwischen der Pumpenleitung 14 und der Blende 78. Infolge des unterschiedlichen Druckniveaus
an der Pumpenleitung 14 und am Wechselventil 68 fließt ein Volumenstrom über die Blenden
80, 82, wobei diese als ein Druckteiler wirken. Der Druck am Verzweigungspunkt 76
liegt an der Federseite des Schiebers 70 an und ist höher als der am Wechselventil
68 gemeldete höchste Lastdruck. Durch diese Druckerhöhung wird die gewollte Druckanhebung
im System umgesetzt.
[0029] Zur Umsetzung der Druckanhebung im System entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung muss in der Lastmeldeleitung ein geringer Volumenstrom zum lasthöchsten
Verbraucher, der sowohl der Zylinder 10, 12 als auch ein Power-Beyond-Verbraucher
66 sein kann, fließen. Daher müssen alle Wechselventile 74, 68 für diese Strömungsrichtung
geeignet sein.
[0030] Die Druckdifferenz zwischen dem Druck am Verzweigungspunkt 76 und am Wechselventil
68 ist bei Vorgabe eines maximal zulässigen Volumenstroms in der Lastmeldeleitung
durch Variation der Geometrie der Blenden 78, 82 fein einstellbar.
[0031] Die in Fig. 1 dargestellte Feder 72 und der am Verzweigungspunkt 76 vorliegende und
auf den Schieber 70 wirkende Druck beaufschlagen den Schieber 70 in Schließrichtung
mit einer Kraft. In Öffnungsrichtung liegt an dem Schieber 70 der Eingangsdruckwaage
5 der Druck in einer Steuerleitung 84 an, der stromaufwärts der Eingangsdruckwaage
5 von der Pumpenleitung 14, zwischen dem Power-Beyond-Anschluss 64 und der Eingangsdruckwaage
5, abgegriffen wird. Bei der Zuschaltung eines Power-Beyond-Verbrauchers 66 wird auch
das Schaltventil 80 geschaltet, so dass die Sollposition des Druckwaagenschiebers
70 erst bei einem höheren Pumpendruck erreicht wird. Diese Sollposition kann die gleiche
sein wie vor der Druckanhebung. Sie liegt vorzugsweise im Bereich der Stellung (b)
der Druckwaage, so dass man einen zum Tank fließenden Restvolumenstrom und eine Dämpfung
des Systems hat. Hierbei wird unabhängig davon, ob der Power-Beyond-Verbraucher aktiv
ist oder nicht, ein konstanter EDW-Lagesollwert angestrebt.
[0032] Der Eingangsanschluss P der Eingangsdruckwaage steht mit der Pumpenleitung 14 in
Druckmittelverbindung, der Arbeitsanschluss A der Eingangsdruckwaage 5 ist über den
Pumpenkanal 15 mit der Zulaufleitung 16, 18 (s. Fig. 2) verbunden. Der Tankanschluss
T der Eingangsdruckwaage steht über eine Tankleitung 86 mit dem Tank 6 in Druckmittelverbindung.
[0033] In der in Fig. 1 dargestellten Sperrposition (0) der Eingangsdruckwaage 5 besteht
keine Druckmittelverbindung zwischen dem Pumpenanschluss P, dem Arbeitsanschluss A
und dem Tankanschluss T. In der Arbeitsposition (a) besteht zwischen dem Pumpenanschluss
P und dem Arbeitsanschluss A eine Druckmittelverbindung. In der Arbeitsposition (b)
sind der Pumpenanschluss P, der Arbeitsanschluss A und der Tankanschluss T in Druckmittelverbindung.
[0034] Die Position des Schiebers 70 der Eingangsdruckwaage wird über einen Wegaufnehmer
88 erfasst, dessen Ausgangssignal einem Steuergerät 90 zugeleitet wird, das auch den
Pumpenregler 8 steuert.
[0035] Unter Bezugnahme auf Fig. 3, in der ein Steuerungskonzept für die hydraulische Steueranordnung
gezeigt ist, wird die Betätigung des Pumpenreglers 8 über das Steuergerät 90 näher
beschrieben. Dem Steuergerät 90 wird ein interner Sollwert YEDW
soll zugeführt. Wird der Power-Beyond-Verbraucher 66 angeschlossen, so löst eine Power-Beyond-Ansteuerung
92 die Druckanhebung durch Schalten des Schaltventils 80 aus. Die Power-Beyond-Ansteuerung
92 wird durch ein Signal von einem Bediener, oder automatisch initialisiert.
[0036] Der Sollwert y
EDWsoll wird mit einem Ausgangssignal y
EDW des Wegaufnehmers 88 verglichen und einem Regler 94 im Steuergerät 90 zugeführt.
Der Sollwert y
EDWsoll entspricht der Position (b) des Schiebers 70 der Eingangsdruckwaage. Die Ausgangssignale
des Vorsteuergeräts 52 können, wie es in den Fig. 1 und 3 gezeigt ist, ebenfalls in
den Regler 84 eingespeist werden und in den Regelalgorithmus eingreifen.
[0037] Die Eingangsdruckwaage 5, s. Figur 1, wird bei nicht angeschlossenem Power-Beyond-Verbraucher
66, von der Sperrposition (0) zur Arbeitsposition (b) hin unter Ausschwenken der Pumpe
4 und damit einhergehenden Erhöhung der geförderten Druckmittelmenge verschoben. Erreicht
die Eingangsdruckwaage ihre Sollposition, ist der Pumpendruck hoch genug. Weiter schwenkt
die Pumpe nicht mehr aus. In der Arbeitsposition (b) der Eingangsdruckwaage 5 ist
sichergestellt, dass den Verbrauchern 10, 12 das Druckmittel von der Pumpe 4 über
die Eingangsdruckwaage 5 (s. Fig. 2) zugeführt wird. Ein Restvolumenstrom fließt über
den Tankanschluss T und die Tankleitung 86 ab.
[0038] Wird bei Aktivierung eines Power-Beyond-Verbrauchers 66 das Schaltventil 80 in seine
Schaltposition (a) gebracht, so fließt ein Druckmittelstrom von der Pumpenleitung
14 über das geöffnete Schaltventil 80 und die Blenden 78, 82 zum Wechselventil 68.
Die Blenden 78, 82 funktionieren als Druckteiler, wobei ein höherer Druck als der
am Wechselventil 68 gemeldete höchste Lastdruck am Verzweigungspunkt 76 und somit
am Schieber 70 zu seiner Sperrposition hin vorliegt. Bei einer ausreichenden Druckanhebung
in der Pumpenleitung 14 wird die Eingangsdruckwaage 5 in der Arbeitsposition (b) in
ihrer Sollposition gehalten, in der wieder ein Restvolumenstrom über den Tankanschluss
T und die Tankleitung 86 abströmt. Selbst bei einem hohen Volumenstrombedarf des Power-Beyond-Verbrauchers
66 werden sowohl die Verbraucher 10, 12 als auch der Power-Beyond-Verbraucher 66 hinreichend
mit Druckmittel versorgt, sofern die Pumpe 6 entsprechend ausgelegt ist.
[0039] Mit der hydraulischen Steueranordnung entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel
ist sichergestellt, dass bei Unterversorgung die Eingangsdruckwaage 5 in Schließrichtung
verstellt und der Druckmittelstrom zu den anderen Verbrauchern 10, 12 durch die Eingangsdruckwaage
5 vermindert oder eingestellt wird, und somit eine Unterversorgung des Power-Beyond-Verbrauchers
66 vermieden wird und dieser priorisiert ist.
[0040] In einer alternativen Ausführungsform des ersten Ausführungsbeispiels ist der Wegaufnehmer
88 durch einen Reststromsensor an der Tankleitung 86 ersetzt. Durch eine direkte Messung
des Restvolumenstroms in der Arbeitposition (b) ist eine feinfühlige und genaue Pumpensteuerung
möglich. Da bei der hydraulischen Steuerungsanordnung entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel
der Lagesollwert der Eingangsdruckwaage 5 unabhängig vom Aktivierungsstatus der Druckanhebung
sein kann, kann dieser durch einen Restvolumenstrom-Sollwert ersetzt werden.
[0041] Der Schieber 70 der Eingangsdruckwaage 5 hat dann beim hohen Pumpen-Δp dieselbe Position
wie bei niedrigem Pumpen-Δp. Der Einfluss der absoluten Höhe des Pumpendrucks auf
den Restvolumenstrom, die Position des Druckwaagenschiebers 70 und das Pumpen-Δp ist
vernachlässigbar. Zudem kann eine weiche Feder 72 verwendet werden , wodurch sich
eine geringe Positionsänderung des Schiebers 70 der Eingangsdruckwaage 5 nur in geringem
Maße auf den Druck der Pumpe 4 auswirkt.
[0042] Ferner kann die Steuerung durch das Steuergerät 90 in einer solchen Weise angepasst
werden, dass in dem Fall, in dem die Pumpe 4 in Unterversorgung gerät und die Eingangsdruckwaage
5 in einem bestimmten Maße schließt, so dass einer der Verbraucher langsamer wird
oder stehen bleibt, die Volumenstromwerte aller aktiven Verbraucher der Arbeitshydraulik
in gleichem Verhältnis verringert werden, bis dieser Zustand der Unterversorgung wieder
aufgehoben ist. Im Anschluss öffnet die Eingangsdruckwaage 5 und kann in der Schaltposition
(b) mit vorgegebenem Restromwert arbeiten.
[0043] Figur 4, die sich auf ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung bezieht, unterscheidet
sich vom ersten Ausführungsbeispiel dadurch, dass Prioritätsfunktionen eines Prioritätsverbrauchers
96 und Komfortfunktionen eines Komfortverbrauchers 98 in das Konzept der hydraulischen
Druckanhebung des ersten Ausführungsbeispiels einbezogen sind.
[0044] Für die Umsetzung der Prioritätsfunktion wurden in der in Fig. 1 gezeigten hydraulischen
Steuerungsanordnung folgende Änderungen vorgenommen: In die Pumpenleitung 14 ist ein
als 3/2-Wegeventil ausgebildetes Prioritätsventil 100 geschaltet, in dessen federvorgespannte
Position (0) eine Druckmittelverbindung zwischen dem Druckanschluss der Pumpe 4 und
dem Einlassanschluss des Prioritätsverbrauchers 96 (Steuerventil plus eigentlicher
Verbraucher) hergestellt ist, während die Druckmittelverbindung zum Pumpenanschluss
P der Druckwaage 5 blockiert ist. In der Position (a) des Prioritätsventils 100 ist
die Druckmittelverbindung von der Pumpe 4 sowohl zum Einlassanschluss des Prioritätsverbrauchers
96 als auch zum Pumpenanschluss P der Eingangsdruckwaage 5 geöffnet.
[0045] Der Steuerkolben 102 des Prioritätsventils 100 ist in Schließrichtung durch den Druck
einer Feder 104 und den Lastdruck des Prioritätsverbrauchers an einer Lastdruckleitung
106 und in Öffnungsrichtung durch den Druck am Einlassanschluss des Prioritätsverbrauchers
96 beaufschlagt. Der Lastdruck des Prioritätsverbrauchers an der Lastdruckleitung
106 wird über ein Wechselventil 108 mit dem Lastdruck des Power-Beyond-Verbrauchers
66 verglichen und der höhere von diesen zum Wechselventil 68 gemeldet.
[0046] Für die normale Funktion liegt der Druck am Verzweigungspunkt 76 zwischen den Blenden
78 und 82 bei dem in Fig. 4 dargestellten, zweiten Ausführungsbeispiel über ein in
seiner Ruhestellung (a) befindliches Komfortventil 110 am Schieber 70 der Eingangsdruckwaage
5 an. Das Komfortventil 110 wird im Zusammenhang mit der Komfortfunktion weiter unten
erläutert.
[0047] Um einen übermäßigen Druckanstieg am Druckanschluss der Pumpe 4 zu vermeiden, ist
ein Druckbegrenzungsventil 114 mit dem Druckanschluss der Pumpe 4 verbunden.
[0048] Nachfolgend erfolgt eine Beschreibung der Prioritätsfunktion, durch die beispielsweise
die Lenkung, die Anhängerbremsfunktion oder die Getriebeschmierung, die mit erster
Priorität zu versorgen sind, umsetzbar sind. Dabei stellt der Prioritätsverbraucher
96 genauso wie der Power-Beyond-Verbraucher 66 einen unbekannten Verbraucher dar.
Bei einem hohen Lastdruck in der Lastdruckleitung 106 und bei Unterversorgung durch
die Pumpe 4 befindet sich das Prioritätsventil 100 in der in Fig. 4 gezeigten Position
(0), in der eine Druckmittelverbindung zwischen dem Druckanschluss der Pumpe 4 und
nur dem Eingangsanschluss des Prioritätsverbrauchers 96 vorliegt. Der Druck am Eingangsanschluss
des Prioritätsverbrauchers 96 liegt am Steuerkolben 102 des Prioritätsventils 100
in dessen Öffnungsrichtung an, während in Schließrichtung der Druck der Feder 104
und der Lastdruck des Prioritätsverbrauchers 96 wirken. Sobald der Druck am Eingangsanschluss
die Summe aus dem Druck durch die Feder 104 und dem Lastdruck des Prioritätsverbrauchers
96 überschreitet, wird das Prioritätsventil 100 in seine Position (a) gebracht, in
der eine Druckmittelverbindung zwischen dem Druckanschluss der Pumpe 4 und sowohl
dem Eingangsanschluss des Prioritätsverbrauchers 96 als auch dem Pumpenanschluss P
der Eingangsdruckwaage 5 hergestellt ist. Somit können die in Fig. 2 gezeigten Zylinder
10, 12 ebenfalls mit Druckmittel versorgt werden. Bei einer erneuten Unterversorgung
durch die Pumpe 4 wird das Prioritätsventil 100 in die Position (0) geschaltet, in
der die Druckmittelverbindung zu den Zylindern 10, 12 unterbrochen ist und nur der
Prioritätsverbraucher 96 mit Druckmittel versorgt wird.
[0049] Der Power-Beyond-Anschluss 64 befindet sich stromabwärts von dem Prioritätsventil
100 in der Pumpenleitung 14.
[0050] Komfortfunktionen, wie die Vorderachsfederung, sind in der Regel nicht in den hydraulischen
Signalkreis des Versorgungssystems integriert. Um nun den in Fig. 4 gezeigten Komfortverbraucher
98, der ebenfalls stromabwärts des Prioritätsventils 100 an die Pumpenleitung 14 angeschlossen
ist, zu aktivieren, wird der Druck der Pumpe 64 auf ein Maximaldruckniveau angehoben,
das durch die Druckabschneidung der Pumpe 4 geregelt wird. Dieses Anheben erfolgt
durch elektrische Ansteuerung des Komfortventils 110 in die Position (b), in der eine
Druckmittelverbindung vom Verzweigungspunkt 76 zum Schieber 70 der Eingangsdruckwaage
blockiert ist, während eine Druckmittelverbindung zwischen dem Arbeitsanschluss A
der Eingangsdruckwaage 5 und einer Vorsteuerleitung 112 geöffnet ist. Die Druckwaage
arbeitet nun wie ein Druckdifferenzventil. Sie kann nicht in die Position (b) gelangen,
so dass die Pumpe aufgrund der Messung mittels des Wegaufnehmers 88 bzw. mittels eines
Restromsensors in der Tankleitung 86 über das Steuergerät 90 mit maximalem Ansteuersignal
angesteuert wird. Im Ergebnis erfolgt bei Umsetzung der Komfortfunktion ein Konstantdruckbetrieb
aller Verbraucher, einschließlich des Prioritätsverbrauchers 96 und des Power-Beyond-Verbrauchers
66.
[0051] Die sonstigen hydraulischen Elemente der Steuerungsanordnung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
entsprechen denjenigen des ersten Ausführungsbeispiels und werden daher nicht näher
beschrieben.
[0052] Die Fig. 5 und 6 zeigen alternative Ausführungen des zweiten Ausführungsbeispiels
zur Umsetzung der Prioritätsfunktion. Der in den Fig. 5 und 6 nicht dargestellte,
obere Teil der hydraulischen Schaltungsanordnung ist dem oberen Teil der hydraulischen
Schaltungsanordnung von Fig. 4 zu entnehmen.
[0053] Statt des Prioritätsventils 100 aus Fig. 4 gelangt in den Fig. 5 und 6 eine mit der
Pumpe 4 mechanisch gekoppelte Hilfspumpe 116 zur Anwendung, die vorzugsweise eine
Konstantpumpe ist und durch die der Prioritätsverbraucher 96 mit Druckmittel versorgbar
ist. Der höchste der Lastdrücke des Prioritätsverbrauchers 96 und des Power-Beyond-Verbrauchers
66 wird wie beim zweiten Ausführungsbeispiel über das Wechselventil 108 zum Wechselventil
68 gemeldet.
[0054] In der ersten Abwandlung nach Fig. 5 steht der Eingangsanschluss des Prioritätsverbrauchers
96 über ein Rückschlagventil 118 mit der Pumpenleitung 114 und mit dem Druckanschluss
der Hilfspumpe 116 in Druckmittelverbindung. Somit fördern bei der ersten Abwandlung
des zweiten Ausführungsbeispiels bei einer hohen dynamischen Beanspruchung der Pumpe
4 oder bei einer Unterversorgung bei alleiniger Druckmittelversorgung durch die Pumpe
4 sowohl die Pumpe 4 als auch die Hilfspumpe 116 Druckmittel zum Prioritätsverbraucher
96.
[0055] Die zweite Abwandlung des zweiten Ausführungsbeispiels nach Fig. 6 unterscheidet
sich von der ersten Abwandlung darin, dass keine Druckmittelverbindung zwischen der
Pumpenleitung 14 und dem Eingangsanschluss des Prioritätsverbrauchers 96 vorgesehen
ist. Der Prioritätsverbraucher 96 wird somit ausschließlich durch die Hilfspumpe 116
mit Druckmittel versorgt.
[0056] Bei der ersten und zweiten Abwandlung des zweiten Ausführungsbeispiels werden Leistungsverluste
des Hilfskreises bei inaktivem Prioritätsverbraucher 96 durch einen Neutralumlauf
reduziert.
[0057] Alternativ zur hydraulischen Steueranordnung entsprechend dem ersten und zweiten
Ausführungsbeispiel und deren Abwandlungen kann eine elektronische Sollwertermittlung
aller zu versorgenden Verbraucher und eine unmittelbare Einbindung in das Versorgungskonzept
über das Steuergerät 90 über eine Anpassung der Ventilsollwerte erfolgen. Dadurch
ist eine weitere Verbesserung des Ubertragungsverhaltens der hydraulischen Steueranordnung
bei einem hohen Flexibilitätsgrad möglich. Die hydraulische Realisierung der Druckanhebung
und/oder der Priorisierung ausgewählter Funktionen ist auf den Fall der defekten elektronischen
Steuerung begrenzt. Im normalen Betrieb würde die Priorisierung bzw. die komplette
Volumenstromverteilung im System über Modifikation der Ventilsollwerte erfolgen und
könnte beliebig definiert werden.
[0058] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Steueranordnung zur Ansteuerung von zumindest
zwei Verbrauchern, die über eine Pumpe mit einstellbarer Fördermenge mit Druckmittel
versorgbar sind, insbesondere eines mobilen Arbeitsgerätes, und denen jeweils eine
verstellbare Zumessblende zugeordnet ist. Es ist ein Power-Beyond-Anschluss vorgesehen,
an den zumindest ein Power-Beyond-Verbraucher anschließbar ist. Der Pumpe ist eine
Eingängsdruckwaage nachgeschaltet, die im Druckmittelströmungspfad zwischen der Pumpe
und zumindest einem der zwei Verbraucher vorgesehen ist. Der Power-Beyond-Anschluss
zweigt im Druckmittelströmungspfad zwischen der Pumpe und der Eingangsdruckwaage ab.
Die Eingangsdruckwaage ist in Schließrichtung von der Kraft einer Feder und in Öffnungsrichtung
vom Druck an ihrem Eingang beaufschlagt. Ferner ist die Eingangsdruckwaage in Schließrichtung
wahlweise zusätzlich vom größten Lastdruck oder von einem Druck oberhalb des größten
Lastdrucks beaufschlagbar.
1. Hydraulische Steueranordnung zur Ansteuerung von vorzugsweise zumindest zwei Verbrauchern
(10, 12), die über eine Pumpe (4) mit einstellbarer Fördermenge mit Druckmittel versorgbar
sind, insbesondere eines mobilen Arbeitsgerätes, und denen jeweils eine verstellbare
Zumessblende (20, 26) zugeordnet ist,
mit einem Power-Beyond-Anschluss (64), an den zumindest ein Power-Beyond-Verbraucher
(66) anschließbar ist, und
mit einer der Pumpe (4) nachgeschalteten Eingangsdruckwaage (5),
wobei die Eingangsdruckwaage (5) im Druckmittelströmungspfad zwischen der Pumpe(4)
und zumindest einem der zwei Verbraucher (10, 12) vorgesehen ist und dass der Power-Beyond-Anschluss
(64) im Druckmittelströmungspfad zwischen der Pumpe (4) und der Eingangsdruckwaage
(5) abzweigt, und
wobei die Eingangsdruckwaage (5) in Schließrichtung von der Kraft einer Feder (72)
und in Öffnungsrichtung vom Druck an ihrem Eingang (P) beaufschlagt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangsdruckwaage (5) in Schließrichtung zusätzlich wahlweise vom größten Lastdruck
oder von einem Druck oberhalb des größten Lastdrucks beaufschlagbar ist.
2. Hydraulische Steueranordnung nach Anspruch 1, wobei der Druck oberhalb des größten
Lastdrucks an einem Druckmittelpfad zwischen dem Eingang (P) der Eingangsdruckwaage
(5) und einer Lastmeldeleitung für den größten der Lastdrücke abgegriffen wird
3. Hydraulische Steueranordnung nach Anspruch 2, wobei der Druck oberhalb des größten
Lastdrucks zwischen zwei Blenden (78, 82) abgegriffen wird
4. Hydraulische Steueranordnung nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Druckmittelpfad zwischen
dem Eingang (P) der Eingangsdruckwaage (5) und der Lastmeldeleitung für den größten
der Lastdrücke über ein Schaltventil (80) schaltbar ist.
5. Hydraulische Steueranordnung nach Anspruch 4, wobei das Schaltventil (80) zwischen
einer (78) der Blenden und dem Eingang (P) der Eingangsdruckwaage (5) vorgesehen ist.
6. Hydraulische Steueranordnung nach Anspruch 2, wobei zwischen den zwei Blenden (78,
82) und dem Vorsteueranschluss der Eingangsdruckwaage (5), über den die Eingangsdruckwaage
in Schließrichtung beaufschlagbar ist, ein weiteres Schaltventil (110) vorgesehen
ist.
7. Hydraulische Steueranordnung nach Anspruch 6, wobei durch das weitere Schaltventil
(110) eine Druckmittelverbindung zwischen dem Vorsteueranschluss der Eingangsdruckwaage
(5), über den die Eingangsdruckwaage in Schließrichtung beaufschlagbar ist, und einem
Ausgangsanschluss (A) zu zumindest einem der zwei Verbraucher (10, 12) schaltbar ist.
8. Hydraulische Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwischen
Pumpe (4) und Eingangsdruckwaage (5) ein Prioritätsventil (100) vorgesehen ist, über
das eine Druckmittelversorgung eines Prioritätsverbrauchers (96) umsetzbar ist.
9. Hydraulische Steueranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei ein Prioritätsverbraucher
(96) über eine Hilfspumpe (116) und über die Pumpe (4) mit Druckmittel versorgbar
ist
10. Hydraulische Steueranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei ein Prioritätsverbraucher
(96) nur über eine Hilfspumpe (116) mit Druckmittel versorgbar ist.
11. Hydraulische Steueranordnung nach Anspruch 9 oder 10, wobei die Hilfspumpe (116) eine
Konstantpumpe ist.
12. Hydraulische Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Druck
zwischen Pumpe (4) und Eingangsdruckwaage (5) über ein Druckbegrenzungsventil (114)
begrenzbar ist.
13. Hydraulische Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine elektronische
Sollwertermittlung aller zu versorgenden Verbraucher erfolgt und die hydraulische
Druckanhebung bei defekter elektronischer Steuerung erfolgt.
14. Hydraulische Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Pumpe
(4) in Abhängigkeit von der Position eines Schiebers (70) der Eingangsdruckwaage (5)
ansteuerbar ist
15. Hydraulische Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Pumpe
(4) in Abhängigkeit von einem Restvolumenstrom an einem Tankanschluss (T) der Eingangsdruckwaage
(5) ansteuerbar ist.
16. Hydraulische Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Eingangsdruckwaage
(5) in einer solchen Weise vom größten Lastdruck oder von einem Druck oberhalb des
größten Lastdrucks beaufschlagbar ist, dass der Kolben der Eingangsdruckwaage (5)
bei zugeschaltetem Power-Beyond-Verbraucher und bei nicht zugeschaltetem Power-Beyond-Verbraucher
jeweils eine Position im Bereich der Arbeitsstellung des Kolbens hat, in der ein Restvolumenstrom
an einem Tankanschluss (T) der Eingangsdruckwaage (5) fließt.
17. Hydraulische Steueranordnung nach Anspruch 16, wobei die Position im Bereich der Arbeitsstellung
des Kolbens, in der ein Restvolumenstrom an einem Tankanschluss (T) der Eingangsdruckwaage
(5) fließt, bei zugeschaltetem Power-Beyond-Verbraucher und bei nicht zugeschaltetem
Power-Beyond-Verbraucher dieselbe ist.
18. Hydraulische Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Eingangsdruckwaage
(5) in einer federvorgespannten Grundstellung die Verbindung zu dem zumindest einen
der zwei Verbraucher (10, 12) und zum Tank (6) absperrt und bei Verstellen in Öffnungsrichtung
zunächst die Verbindung zu dem zumindest einen der zwei Verbraucher (10, 12) und dann
zum Tank (6) aufsteuert.