[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifleitung, insbesondere eine Kastenschleifleitung,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Verbinden von Leiterbändern
von benachbarten Teilstücken einer Schleifleitung sowie die Verwendung eines Klemmverbinders
zum Verbinden von Leiterbändern von benachbarten Teilstücken einer Schleifleitung.
[0002] Eine Schleifleitung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus dem Firmenprospekt
der Wampfler AG "Kastenschleifleitungen Programm 0842" bekannt. Die Schleifleitungsteilstücke
der darin beschriebenen Kastenschleifleitung können auf verschiedene Arten miteinander
verbunden werden. Eine Möglichkeit der Verbindung besteht darin, die in dem Gehäuse
der Kastenschleifleitung verlaufenden Leiterbänder an ihrem Ende nach außen um 90°
umzubiegen. Die nach außen umgebogenen Enden der Leiterbänder von benachbarten Schleifleitungsteilstücken
können dann mit einem Winkelklemmverbinder elektrisch und mechanisch miteinander verbunden
werden, der über die quer aus dem Gehäuse vorstehenden und aneinander gefügten Enden
der Leiterbänder von benachbarten Schleifleitungsteilstücken geklemmt oder auch geschraubt
werden kann.
[0003] Diese Art von Verbindung von Schleifleitungsteilstücken erweist sich bei der Montage
allerdings als aufwendig. Darüber hinaus gestaltet sich der Transport der noch unmontierten
Schleifleitungsteilstücke auf Grund der nach außen abstehenden Enden der Leiterbänder
als schwierig und es besteht die Gefahr, dass die abstehenden Leiterbänderenden beim
Transport umgebogen werden oder abbrechen.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine gattungsgemäße
Schleifleitung so zu verbessern, dass eine einfache, manuell durchführbare Verbindung
von Schleifleitungsteilstücken unter Verwendung von möglichst wenigen Bauteilen und
unter Beibehaltung einer hohen Systemsicherheit möglich wird. Ferner soll der Transport
der noch unmontierten Schleifleitungsteilstücke vereinfacht werden. Die Kontaktstelle,
an der die Leiterbänder von benachbarten Schleifleitungsteilstücken miteinander verbunden
sind, soll möglichst vibrationsfest und elektrisch gut leitend sein.
[0005] Gelöst werden diese Aufgaben mit einer Schleifleitung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie einem Verfahren zum Verbinden von Leiterbändern von benachbarten Teilstücken
einer Schleifleitung nach Anspruch 7 und der Verwendung eines Klemmverbinders zum
Verbinden von Leiterbändern von benachbarten Teilstücken einer Schleifleitung nach
Anspruch 8. Bevorzugte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Schleifleitung sind den
Ansprüchen 2 bis 6 zu entnehmen.
[0006] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen
anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen:
- Figur 1a:
- Perspektivische Darstellung der Verbindungsstelle von zwei Schleifleitungsteilstücken
mit nach außen um 180° umgebogenen Leiterbänderenden;
- Figur 1b:
- Darstellung des Kontaktstellenbereichs der Schleifleitungsteilstücke von Figur 1a
in einem Zwischenschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Figur 1c:
- Darstellung der Kontaktstelle der Schleifleitungsteilstücke von Figur 1a in einem
weiteren Zwischenschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Figur 1d:
- Perspektivische Darstellung der Kontaktstelle von Schleifleitungsteilstücken, welche
erfindungsgemäß mit Klemmverbindern elektrisch und mechanisch verbunden sind;
- Figur 2a:
- Vorderansicht eines Klemmverbinders zum Verbinden von Schleifleitungsteilstücken einer
Schleifleitung (oben) und Seitenansicht einer Kontaktstelle von zwei benachbarten
Schleifleitungsteilstücken mit nach außen um 180° umgebogenen Leiterbändern (unten);
- Figur 2b:
- Schematische Darstellung der Verbindung der Schleifleitungsteilstücke von Figur 2a
in einem Zwischenschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Figur 2c:
- Schematische Darstellung der Kontaktstelle der Schleifleitungsteilstücke von Figur
2a (unten), welche mit dem Klemmverbinder von Figur 2a (oben) miteinander verbunden
sind.
[0007] Die in den Darstellungen der Figur 1 in einer perspektivischen Ansicht gezeigte Kastenschleifleitung
besteht aus mehreren Schleifleitungsteilstücken 1a, 1b, welche an ihren Enden miteinander
elektrisch und mechanisch verbunden sind. Die Kastenschleifleitung umfasst ein kastenförmiges
Gehäuse 2 aus einem elektrisch isolierenden Material, üblicherweise Kunststoff, und
ein oder mehrere in dem Gehäuse verlaufende Leiterbänder 4, 4',6, 6', aus einem elektrisch
leitenden Material, beispielsweise aus Kupferband. Die in Figur 1 dargestellte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schleifleitung umfasst zwei Leiterbänder, wobei die in dem Schleifleitungsteilstück
1a verlaufenden Leiterbänder mit den Bezugszahlen 4 und 4' und die in dem Schleifleitungsteilstück
1a verlaufenden Leiterbänder mit den Bezugszeichen 6 und 6' gekennzeichnet sind. An
der in Figur 1 perspektivisch dargestellten Kontaktstelle von zwei aufeinander folgenden
Schleifleitungsteilstücken 1a, 1b sind die Leiterbänder 4, 4' bzw. 6, 6' an ihren
Enden aus dem Gehäuse 2 nach außen um 180° umgebogen. Die nach außen umgebogenen Enden
der Leiterbänder 4, 4' und 6, 6' verjüngen sich zu ihrem Ende hin und sind in dem
hier zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel insbesondere konisch nach hinten
spitz zulaufend. Im Bereich der Biegung der Leiterbänder 4, 4' bzw. 6, 6' stoßen die
oberen Leiterbänder 4, 6 und die unteren Leiterbänder 4', 6' der beiden Schleifleitungsteilstücke
1a und 1b stirnseitig aneinander. Die Biegung der Leiterbänder bildet dadurch eine
Kontaktfläche 5, an der die jeweils zueinander korrespondierenden Leiterbänder 4,
6 und 4', 6' in elektrischem Kontakt miteinander stehen und den Stromfluss von dem
Schleifleitungsteilstück 1a zum benachbarten Schleifleitungsteilstück 1b gewährleisten.
[0008] In Figur 2a ist ein aus einem elektrisch leitfähigen Material hergestellter Klemmverbinder
3 in einer Vorderansicht dargestellt (Figur 2a oben). In der Darstellung darunter
ist in einer Seitenansicht die Kontaktstelle der Leiterbänder 4 und 6 der Schleifleitungsteilstücke
1a und 1b gezeigt (Figur 2a unten). Der in Figur 2a oben dargestellte Klemmverbinder
3 besteht aus zwei Flügeln 7, 8 und einem zwischen den beiden Flügeln angeordneten
Verformungsbereich 9. Der Verformungsbereich 9 kann aus einem leichter verformbaren
Material gebildet sein oder aus demselben Material wie die beiden Flügel 7, 8, jedoch
dünner. Die Flügel 7, 8 und der Verformungsbereich 9 können jedoch auch aus demselben
und gleich dicken Material gebildet werden. Der Verformungsbereich 9 ist durch Falze
oder Biegelinien von den Flügeln 7, 8 abgegrenzt. In Figur 1c ist der Klemmverbinder
3 in einer perspektivischen Ansicht gezeigt und es ist zu sehen, dass der Verformungsbereich
9 gegenüber den Flügeln 7, 8 hochgebogen ist und aus der Ebene der Flügel 7, 8 vorsteht.
[0009] Zum Verbinden der Enden der Leiterbänder 4, 6 bzw. 4', 6' von benachbarten Schleifleitungsteilstücken
1a, 1b wird der Klemmverbinder 3 zunächst wie in Figur 2b gezeigt mit einem Flügel
7 über ein umgebogenes Ende eines Leitungsbandes 4 geschoben. Damit der Flügel 7 des
Klemmverbinders 3 das Ende des Leiterbandes 4 umgreifen kann sind auf der Innenseite
des Klemmverbinders 3 an jedem Flügel 7, 8 Umgreiflaschen 10 vorgesehen. Der Klemmverbinder
3 kann somit über das Ende eines Leiterbandes 4 geschoben werden und die Umgreiflaschen
10 umschließen das Ende des Leiterbandes 4 und stellen eine Klemmverbindung zum Leiterband
4 her. Anschließend wird der Klemmverbinder 3 zunächst leicht in Längsrichtung auf
das benachbarte Schleifleitungsteilstück 1b hin gezogen und der zweite Flügel 8, der
ebenfalls über eine Umgreiflasche 10 verfügt, wird über das nach außen umgebogene
Ende des korrespondieren Leiterbandes 6 geschoben. Auf Grund der Flexibilität und
der federnden Eigenschaften insbesondere des Verformungsbereichs 9 des Klemmverbinders
3 zieht dieser sich in seine Ursprungsform zurück. In Figur 1b ist die Kontaktstelle
der beiden Schleifleitungsteilstücke 1a und 1b in diesem Stadium des erfindungsgemäßen
Verfahrens gezeigt. Zur Verfestigung der Verbindung und zur Herstellung eines elektrischen
Kontakts zwischen den korrespondierenden Leiterbändern, 4, 6 und 4', 6' wird der Klemmverbinder
3 im Verformungsbereich 9 mittels einer Zange oder eines anderen Verformwerkzeugs
zusammengedrückt, wie in Figur 1c dargestellt. Durch das Zusammendrücken des Klemmverbinders
3 zieht sich der Klemmverbinder 3 in seiner Längsrichtung zusammen und drückt dabei
die in seinen Flügeln 7, 8 eingeschobenen Enden der Leiterbänder 4, 6 bzw. 4', 6'
aneinander. Auf Grund der sich nach außen verjüngenden Enden der Leiterbänder 4, 6
bzw. 4', 6' wird der Klemmverbinder 3 beim Zusammendrücken des Verformungsbereichs
9 weiter in die Enden der Leiterbänder 4, 6 bzw. 4', 6' geschoben. Die Form der Flügel
7, 8 des Klemmverbinders 3 ist der Form der Enden der Leiterbänder 4, 6 angepasst,
so dass beim Zusammendrücken des Verformungsbereichs des Klemmverbinders 3 gleichzeitig
auch die Leiterbänder 4, 6 bzw. 4', 6' im Bereich ihrer Biegung stirnseitig zur Bildung
einer Kontaktfläche 5 aneinander gedrückt werden. In Figur 1d ist die Kontaktstelle
der Schleifleitungsteilstücke 1a, 1b mit den durch die Klemmverbinder 3 aneinander
gedrückten Leiterbänder 4, 6 bzw. 4', 6' gezeigt. Figur 2c zeigt diese Kontaktstelle
mit der Kontaktfläche 5 in einer Seitenansicht von innen gesehen.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Verbindung der Leiterbänder von benachbarten Schleifleitungsteilstücken
ist eine elektrisch gut leitende Verbindung der Leiterbänder unter einer definierten
Klemm- und Kontaktkraft gewährleistet. Die Handhabung des Klemmverbinders ist sehr
einfach und es werden nur wenige Bauteile, nämlich lediglich der Klemmverbinder 3,
zur Herstellung der Verbindung benötigt. Die Montage ist unter Zuhilfenahme eines
Klemmwerkzeugs auch mit einer Hand möglich. Darüber hinaus ist der Transport der noch
unmontierten Schleifleitungsteilstücke 1a, 1b unproblematisch, da die Enden der Leiterbänder
nicht wie beim Stand der Technik rechtwinklig nach außen vom Gehäuse überstehen sondern
um 180° umgebogen sind. Der Klemmverbinder ermöglicht ferner auch eine einfache Demontage
der Schleifleitungsteilstücke, da der zusammengedrückte Klemmverbinder auch wieder
ohne Probleme auseinander gezogen und von den umgebogenen Enden der Leiterbänder abgezogen
werden kann.
1. Schleifleitung (1), insbesondere Kastenschleifleitung, mit einem Gehäuse (2) und wenigstens
einem darin verlaufenden Leiterband (4, 6) sowie einem Verbinder (3) zum Verbinden
der Leiterbänder (4, 6) von benachbarten Teilstücken (1a, 1b) der Schleifleitung,
wobei die elektrisch leitenden Leiterbänder (4, 6) an den Enden der Schleifleitungsteilstücke
nach außen zur elektrischen Verbindung der Leiterbänder umgebogen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterbänder (4, 6) um 180° nach außen umgebogen sind und dass der Verbinder
(3) als Klemmverbinder ausgebildet ist, der die umgebogenen Enden der Leiterbänder
umgreift und im Bereich ihrer eine Kontaktfläche (5) bildende Biegung aneinander drückt.
2. Schleifleitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die umgebogenen Enden der Leiterbänder (4, 6) zu ihrem Ende hin verjüngen.
3. Schleifleitung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbinder (3) aus einem elektrisch leitfähigen Material ist.
4. Schleifleitung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbinder (3) zwei Flügel (7, 8) und einen zwischen den beiden Flügeln angeordneten
Verformungsbereich (9) aufweist, wobei die Flügel (7, 8) zum Umgreifen der umgebogenen
Enden der Leiterbänder dienen und der Verbinder (3) in dem Verformungsbereich (9)
in Längsrichtung zusammendrückbar ist.
5. Schleifleitung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Flügel (7, 8) nach außen hin verjüngen.
6. Schleifleitung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel (7, 8) Umgreiflaschen (10) aufweisen, mit denen sie die umgebogenen Enden
der Leiterbänder umgreifen.
7. Verfahren zum Verbinden von Leiterbändern von benachbarten Teilstücken einer Schleifleitung
(1), insbesondere einer Kastenschleifleitung, wobei die Schleifleitungsteilstücke
(1a, 1b) ein Gehäuse (2) und wenigstens ein darin verlaufendes Leiterband (4, 6) aufweisen,
dessen Ende um 180° nach außen umgebogen ist, mit folgenden Schritten:
- Aufsetzen eines verformbaren Klemmverbinders (3) auf die nach außen umgebogenen
Enden der Leiterbänder (4, 6) von zwei benachbarten Schleifleitungsteilstücken (1a,
1b);
- Verformen, insbesondere Zusammendrücken des Klemmverbinders (3) in Längsrichtung,
wodurch die Leiterbänder (4, 6) im Bereich ihrer eine Kontaktfläche (5) bildenden
Biegung aneinander gedrückt werden.
8. Verwendung eines Klemmverbinders bestehend aus zwei Flügeln (7, 8) und einem dazwischen
angeordneten verformbaren Verformungsbereich, zum Verbinden von Leiterbändern von
benachbarten Teilstücken einer Schleifleitung, wobei die Schleifleitungsteilstücke
ein Gehäuse und wenigstens ein darin verlaufendes Leiterband aufweisen, dessen Ende
nach außen umgebogen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmverbinder zunächst auf die nach außen umgebogenen Enden der Leiterbänder
von zwei benachbarten Schleifleitungsteilstücken aufgesetzt und anschließend der Verformungsbereich
des Klemmverbinders verformt wird, wodurch die Stirnseiten der Leiterbänder aneinander
gedrückt werden.