Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Filterelement, insbesondere einen Innenraumfilter
zum Filtern von Luft für den Innenraum eines Kraftfahrzeugs. Ferner betrifft die Erfindung
ein Herstellungsverfahren für ein solches Filterelement.
[0002] Ein entsprechendes Filterelement dient der Filterung von Fluidströmungen oder gasförmigen
Medien, beispielsweise zur Filterung einer Luftströmung, die dem Fahrzeuginnenraum
eines Kraftfahrzeugs zugeführt wird. Obwohl auf beliebige Filterelemente anwendbar,
wird die vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrunde liegende Problematik nachfolgend
für ein Filterelement zur Filterung von Luft für den Innenraum eines Kraftfahrzeugs
beschrieben. Solche Filter werden nachfolgend auch kurz als Kfz-Innenraumluftfilter
oder auch Innenraumfilter bzw. Kabinenluftfilter bezeichnet.
[0003] Die zunehmende Luftverunreinigung, insbesondere in Großstädten, in Verbindung mit
dem Einsatz moderner Klimaanlagen macht es wünschenswert und auch erforderlich, die
von außen in den Innenraum eines Kraftfahrzeuges geleitete und aufbereitete bzw. klimatisierte
Luft mittels geeigneter Filter zu reinigen. Hierfür kommen beispielsweise Partikelfilter,
Geruchsfilter oder deren Kombination miteinander in Betracht, die in der Luft enthaltene
Schwebstoffe, Partikel und Gerüche aus der Umgebungsluft möglichst gut herausfiltern
bzw. absorbieren sollen. Solche Filter zur Filterung von Luft für den Innenraum eines
Kraftfahrzeuges sind in einer Vielzahl von Ausführungsformen und Varianten allgemein
bekannt, sodass auf deren Aufbau und Funktionsweise nachfolgend nur kurz eingegangen
wird.
[0004] Da die Wirksamkeit von Filtern insbesondere von der Größe der von der Luft durchströmten
Oberfläche des Filters abhängig ist, kommen für Kfz-Innenraumluftfilter überwiegend
zickzackförmig gefaltete Filtermedien, die auch als plissierte Filtermedien bezeichnet
werden, zum Einsatz. Durch die Faltung des verwendeten Filtermediums kann abhängig
von der Faltungshöhe, dem Faltungsabstand und dem Grad des Zusammenstauchens dieser
ziehharmonikaähnlichen Filterpacks der verschiedenen Faltabschnitte des Filtermediums
eine Vergrößerung der von dem Luftstrom durchströmten Filterfläche ermöglicht werden.
Um entsprechende Filterelemente mit zickzackförmig gefalteten Filtermedien insbesondere
montagetechnisch besser handhaben zu können, sind oft Verstärkungselemente an den
Seiten des Filterelementes entlang dem Filterpack aus dem gefalteten Medium vorgesehen.
Diese Armierungselemente dienen der seitlichen Fixierung und Stabilisierung des zickzackförmigen
Filtermediums und sind mittels eines geeigneten Klebers an den seitlichen Kanten des
Faltenpacks angebracht. Das Filterelement mit an den gefalteten Längsseiten streifenförmig
angebrachten Armierungen oder Verstärkungen kann auf diese Weise montagetechnisch
einfach ohne es zu beschädigen in ein Gehäuse eines Filtermoduls bzw. einer entsprechenden
Filteraufnahme, beispielsweise in ein Filtergehäuse oder eine Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges,
eingefügt werden.
Stand der Technik
[0005] Ähnliche Filterelemente sind z.B. in dem europäischen Patent
EP 1 309 386 B1 beschrieben.
[0006] Neben der Notwendigkeit der Stabilität der Filterelemente oder Filtereinsätze müssen
diese auch an den Randbereichen zu den entsprechenden Gehäusen dicht abschließen,
damit die zu filternde Luft weitestgehend durch das Filtermedium bzw. das Faltenpack
strömt und nicht daran vorbeiströmt. Umlaufende Schienen oder seitlich abstehende
Führungsmittel sind ferner notwendig, um das jeweilige Filterelement auf einer Öffnung
umlaufende Auflagefläche zu legen oder in eine passende Aufnahme- oder Gehäuseöffnung
zu schieben. In dem vorgenannten europäischen Patent ist beispielsweise ein aus Kunststoff
gespritzter flexibler Rahmen um das Faltenpack offenbart, um den Filter in eine passende
Aufnahmeöffnung, beispielsweise des Fahrzeugs, hineinzuschieben.
[0007] Es ist ferner gewünscht, dass diese Filterelemente neben der einfachen montagetechnischen
Handhabbarkeit möglichst auch kostengünstig sein sollten und damit insbesondere möglichst
einfach zu produzieren sind. Dabei ist es auch wünschenswert, möglichst wenig Filtermaterial,
wie z. B. Filtervlies, einzusetzen und die Herstellung in wenigen Schritten zu vollziehen.
[0008] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
verbessertes Filterelement zu schaffen, dass einfach herstellbar ist und ein Mittel
zum kontrollierten Einschieben in eine geeignete Aufnahmeöffnung aufweist.
Offenbarung der Erfindung
[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Filterelement mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0010] Demgemäß ist ein Filterelement vorgesehen, insbesondere ein Innenraumfilter für ein
Kraftfahrzeug, mit einem Faltenpack und einem Seitenband. Das Seitenband umläuft mindestens
teilweise das Faltenpack und weist ein thermisch verformbares Seitenbandmaterial auf.
Es ist mindestens ein seitlich von dem Filterelement abstehender Führungsabschnitt
aus thermisch verformtem Seitenbandmaterial gebildet.
[0011] Vorzugsweise sind dabei der Führungsabschnitt und das Seitenband werkstoffeinstückig
ausgeführt, wobei der Führungsabschnitt durch thermische Verformung des Seitenbandes
gebildet ist.
[0012] Das Filterelement ist besonders aufwandsgünstig herstellbar, da das Seitenband unter
thermischer Verformung umgebogen wird und einen seitlich abstehenden Führungsabschnitt
ausbildet. Es ist daher nicht notwendig, mehrere Teile auf ein Faltenpack, welches
von einem Seitenband umschlossen wird, hinzuzufügen oder zu fixieren. Da der Führungsabschnitt
aus demselben Material des Seitenbandes gefertigt ist, können einheitliche Herstellungswerkzeuge
verwendet werden.
[0013] Das Seitenbandmaterial kann ferner verdichtbar und der Führungsabschnitt aus verdichtetem
Seitenbandmaterial gebildet sein. Denkbar ist beispielsweise ein Seitenbandmaterial
aus einem Vlies, beispielsweise verfilztem PET. Beim thermischen Verformen kann dann
ein Verschmelzen der äußeren Schichten des Vlies- oder Seitenbandmaterials erfolgen,
wodurch dieses geschmeidig wird und leicht zu dem Führungsabschnitt umbiegbar ist.
[0014] In einer Ausführungsform des Filterelementes weist das Faltenpack mehrere, durch
Faltungen gebildete Faltenabschnitte auf, welche durch eine Verklebung mit dem Seitenband
fixiert sind. Das Faltenpack kann dabei mit Aktivkohle benetzt werden, um eine zusätzliche
Adsorptionswirkung zu erzielen. Um die Faltung weiter zu stabilisieren ist auch denkbar,
das Vliesmaterial zu erhitzen und dadurch gefaltet zu fixieren.
[0015] Eine bevorzugte Ausführungsform des Filterelementes weist zwei Seitenbandteile mit
einem jeweiligen Führungsabschnitt auf, zwischen denen das Faltenpack fixiert ist.
Diese Ausführungsform erfordert lediglich drei einzelne Elemente, die im Herstellungsverfahren
zusammengefügt werden.
[0016] Vorzugsweise ist der Führungsabschnitt durch thermische Verformung und/oder Verdichtung
derart versteift, dass das Filterelement durch den einen oder mehrere Führungsabschnitte
auf einer Auflage eines Filterhalters getragen wird. Die Führungsabschnitte dienen
dazu, das gesamte Filterelement, beispielsweise in einem Gehäuse festzuhalten.
[0017] Das Faltenpack hat zum Beispiel eine Höhe parallel zu einer Durchströmrichtung, und
das Seitenband weist einen Halteabschnitt mit einer Breite, die der Höhe entspricht,
auf, wobei der Führungsabschnitt einen nicht verschwindenden Winkel mit dem Halteabschnitt
bildet. Vorzugsweise steht der Führungsabschnitt im Wesentlichen senkrecht zu dem
Seitenband bzw. Halteabschnitt ab.
[0018] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen eines Filterelementes
gemäß Patentanspruch 10.
[0019] Dabei wird ein Faltenpack mit einem Seitenband aus einem thermisch verformbaren Seitenbandmaterial
zumindest teilweise fixiert. Das Seitenbandmaterial wird zum Ausbilden eines seitlich
von dem Filterelement abstehenden Führungsabschnitts thermisch verformt.
[0020] Ein entsprechendes Verfahren lässt sich aufwandsgünstig implementieren. Beispielsweise
kann das thermische Verformen mittels Wärmestrahlung und eventuell zusätzlichem Druck
auf einen Abschnitt des Seitenbandes erfolgen. Die thermische Verformung kann auch
gleichzeitig durch Verbiegen des Seitenbandmaterials zu dem Führungsabschnitt unterstützt
werden. Andere Verfahren unter Einsatz von Heißluft, Ultraschall, Vibrationen oder
Licht z.B. sichtbar oder infrarot, sind denkbar.
[0021] In einer Variante des Herstellungsverfahrens erfolgt das thermische Verformen des
Seitenbandmaterials durch Wärmezufuhr und gleichzeitiges Verdichten des Seitenbandmaterials.
Ein ähnlicher Prozess erfolgt beispielsweise beim Bügeln eines Vlies- oder Filzmaterials
mit einem heißen Bügeleisen.
[0022] In einer weiteren Variante des Verfahrens wird zunächst das Faltenpack mit einem
Halteabschnitt des Seitenbandes verklebt. Dann wird zum Ausbilden des Führungsabschnitts
mit einer erhitzten Walze und einer Auflagefläche durch thermisches Verformen und
Verdichten ein an den Halteabschnitt angrenzender Abschnitt des Seitenbandes zum Ausbilden
des Führungsabschnitts abgebogen. Denkbar ist beispielsweise das thermische Verformen,
Verdichten und Verbiegen in einer Fließbandfertigung.
[0023] Die Erfindung betrifft ferner ein Filterelement, welches nach einem entsprechenden
Herstellungsverfahren hergestellt ist.
[0024] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend ferner anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter
Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert. Es zeigt dabei:
[0026] Fig.1: eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Filterelementes;
[0027] Fig. 2: eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Filterelementes in einer Aufnahme;
[0028] Fig. 3: mögliche Formen von thermisch verformten Seitenbandmaterialien; und
[0029] Fig. 4: eine perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Filterelementes während der Herstellung.
[0030] In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente, sofern nichts anderes
angegeben ist, mit denselben Bezugszeichen versehen worden.
Ausführungsform(en) der Erfindung
[0031] In der Figur 1 ist eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
für ein Filterelement dargestellt. Dazu ist zunächst ein Faltenpack 2 vorgesehen,
das aus ziehharmonikaförmig gefalteten Faltenabschnitten 2A gebildet ist, welche durch
die jeweiligen Faltkanten 2B begrenzt sind. Der Pfeil R deutet eine mögliche Durchströmrichtung
durch das Faltenpack an. In der Figur 1 ist lediglich der stirnseitig sichtbare Faltenabschnitt
2A und eine Faltkante 2B mit Bezugszeichen versehen worden. Seitlich wird das Faltenpack
2 durch zwei Seitenbandteile 3A, 3B fixiert. Es kann beispielsweise eine Verklebung
zwischen dem Seitenband 3A, 3B und dem Faltenpack 2 erfolgen. Das Seitenbandmaterial
ist thermisch verformbar, beispielsweise aus einem Vliesmaterial. Ein mögliches Vliesmaterial
besteht aus miteinander verfilzten PET-Fasern, die bei Wärmeeinwirkung zum Beispiel
anschmelzen und damit das gesamte Vliesmaterial leicht verformbar machen.
[0032] Das Seitenband weist ferner seitlich von dem gesamten Filterelement 1 abstehende
Führungsabschnitte 4A, 4B auf. Die beiden Seitenbandteile 3A, 3B haben somit einen
unteren Halteabschnitt 5A, 5B, mit dem die Falten des Faltenpacks 2 fixiert werden,
und den Führungsabschnitt 4A, 4B, der vorzugsweise einem rechten Winkel αan dem Halteabschnitt
5A absteht. Die Verformung wird erfindungsgemäß durch Wärmezufuhr erreicht.
[0033] In der Figur 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Filterelement
in einer perspektivischen Darstellung dargestellt. Dabei ist ein Ausschnitt gezeigt.
Das Filterelement 10 weist wiederum eine Seitenband 3 mit einem Halteabschnitt 5 und
einem durch thermische Verformung des Seitenbandmaterials ausgebildeten Führungsabschnitt
4 auf. Auf dem Halteabschnitt 5 sind die Falten des Faltenpacks 2 zum Beispiel aufgeklebt.
Die Figur 2 zeigt mehrere Faltenabschnitte 2A, die durch die Faltungen beziehungsweise
Faltenkanten 2B begrenzt sind. Durch den Winkel der Faltungen 2B ergibt sich eine
Höhe h des Faltenpacks.
[0034] Der Führungsabschnitt 4 ist in eine Aufnahme 7 beispielsweise eines Gehäuses 6 eingeschoben.
Durch den Führungsabschnitt wird somit das Filterelement 10 beispielsweise in dem
Gehäuse fixiert. Ferner kann je nach Orientierung des eingesetzten Filterelementes
10 der Führungsabschnitt 4 derart ausgeführt sein, dass er das Gewicht des gesamten
Filterelementes 10 trägt und auf der mit 8 bezeichneten Auflagefläche der Aufnahme
6 aufliegt. Der Halteabschnitt 5 hat in der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform
eine Breite b, die im Wesentlichen der Höhe h des Faltenpacks 2 entspricht.
[0035] Die Figur 3 zeigt mögliche Zustände eines thermisch verformbaren Seitenbands während
der Herstellung eines Filters. Die Figur 3A zeigt ein Seitenband 3. Das Seitenband
ist aus einem Material aufgebaut, das thermisch verformbar ist. Dabei sind viele Materialien
denkbar, beispielsweise ein Schaumstoffmaterial, miteinander verfilzte Kunststofffasern
oder auch Vollkunststoff. Entsprechende Materialien werden auch als Thermoplaste bezeichnet,
die sich in einem bestimmten Temperaturbereich verformen lassen. Thermoplaste lassen
sich auch durch Einwirkung von Wärme und Druck miteinander verschweißen. Bekannt sind
zum Beispiel Polyethylen (PE), Polystyrol (PS), Polyvinylchlorid (PVC), Polyamide
(PA) oder auch Zelluloid. Aus all diesen Materialien lassen sich auch Vliesmaterialien
durch Verfilzen entsprechender Fasern erzeugen.
[0036] Die in der Figur 3 dargestellten Beispiele gehen von einem Vliesmaterial aus, das
eine Dicke D aufweist. Das Seitenband ist zum Beispiel zunächst als Vliesstreifen
3 vorhanden. Um den Führungsabschnitt auszubilden, wird zunächst wie in der Figur
3B dargestellt ist, unter Wärme und/oder Druckeinwirkung, was durch den Pfeil W illustriert
ist, das Vliesmaterial im Bereich des Führungsabschnittes 2 erhitzt. Dadurch schmelzen
beispielsweise an der Oberfläche des Seitenbandes die Fasern und verdichten das Material
im Führungsabschnittbereich 4. Der entsprechende Halteabschnitt 5 wird nicht thermisch
behandelt. Dadurch ergibt sich beispielsweise eine verringerte Dicke d ≤ D für den
Führungsabschnitt 4. Die Wärmeeinwirkung kann beispielsweise durch Heizluft erfolgen
oder aber auch gezielt durch Einstrahlung von Ultraschall, wodurch die Moleküle des
Vliesmaterials zu Schwingungen angeregt werden, was sich in Wärme widerspiegelt. Ultraschall
lässt sich sehr gezielt einstrahlen, sodass der Führungsabschnitt gut definiert werden
kann.
[0037] Anschließend kann, wie es in der Figur 3C dargestellt ist, durch mechanischen Einwirkung
M der Führungsabschnitt 4 geeignet umgebogen werden. Dabei schließt der Halteabschnitt
5 mit dem Führungsabschnitt 4 ein Winkel αein. Dieser kann vorzugsweise 90° sein.
In der Figur 3D ist ebenfalls ein thermisch verformtes Seitenband mit einem Halteabschnitt
5 und einem Führungsabschnitt 4 dargestellt, wobei die Abschnitte 4, 5 einen 90°-Winkel
bilden. Durch beidseitiges Anpressen des Führungsabschnitts 4 beispielsweise in der
Art zweier gegeneinander gepresster Bügeleisen, kann der Führungsabschnitt 4 auch
besonders flach ausgeführt werden.
[0038] In der Figur 4 sind Zustände eines Ausführungsbeispiels eines Filterelementes während
des Herstellungsverfahrens perspektivisch dargestellt. Bei der Herstellung des Filterelementes
1 wird zum Beispiel zunächst das Faltenpack 2 mit den nicht verformten Seitenbandteilen
3A, 3B verklebt und zum Beispiel auf ein Transportband gesetzt, sodass die entsprechend
vorgefertigten Filterelemente 1 in einer Transportrichtung T befördert werden. Während
des Transports können die als Führungsabschnitte 4A, 4B vorgesehenen Abschnitte der
Seitenbandteile 3A, 3B mit Wärme W behandelt werden, beispielsweise durch Einstrahlung
von Ultraschall oder Heißluft. Dies ist in der Figur 4A durch die Pfeile w angedeutet.
[0039] Nachdem das entsprechende vorgefertigte Filterelement 1 weiter transportiert wurde,
kann durch mechanische Einwirkung M, wie es in der Figur 4B durch die Pfeile M angedeutet
ist, der jeweilige Führungsabschnitt 4A, 4B umgebogen werden. Dies erfolgt, soweit
bis ein gewünschter Winkel α, beispielsweise 90°, wie es in der Figur 1 dargestellt
ist, erreicht ist. Anschließend können zum Beispiel die entsprechenden Bereiche der
Seitenbänder 3A, 3B, also insbesondere die Führungsabschnitte 4A, 4B gekühlt werden,
sodass eine Fixierung seitlich abstehend von dem Filterelement 1 erreicht wird.
[0040] Eine Kombination von Wärme und mechanischer Einwirkung auf die Seitenbandabschnitte,
welche als Führungsabschnitte 4A, 4B vorgesehen sind, kann auch durch eine erhitzte
Walze oder Rolle erreicht werden, die auf den entsprechenden Führungsabschnitt 4A,
4B auf eine Auflagefläche drückt. Dies ist in der Figur 5 perspektivisch angedeutet.
In der Figur 5 ist dabei lediglich das Seitenband 3 dargestellt.
[0041] Das Seitenband 3 wird in die Transportrichtung T transportiert und dabei von einer
rotierenden beheizten Walze 9 auf eine Auflagefläche 11 teilweise gedrückt. Dadurch
entsteht der in der Figur 5 untere Halteabschnitt 5 und der durch thermisch verformtes
Seitenmaterial gebildete Führungsabschnitt 4. Es wird somit eine einfache, werkstückeinstückige
Ausführung des Seitenbandes 3 mit einem Führungsabschnitt 4 und dem Halteabschnitt
5 ermöglicht. Das thermisch verformte Seitenbandmaterial ist zudem besonders stabil
und ermöglicht einen sicheren Einschub in beispielsweise eine Gehäuseöffnung oder
geeignete Führungsschiene.
[0042] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert
wurde ist sie nicht darauf beschränkt, sondern vielfältig modifizierbar. Es können
andere als die dargestellten Geometrien für Filterelemente gewählt werden. Dabei können
die Gegebenheiten am Einbauort des Filters berücksichtigt werden. Es sind ferner weitere
Ausführungsformen mit zum Beispiel vollständig umlaufenden Seitenbändern und Führungsabschnitten
möglich. Die genannten Materialen für thermisch verformbares Seitenmaterial sind ebenfalls
nur beispielhaft zu verstehen.
1. Filterelement (1), insbesondere Innenraumfilter für ein Kraftfahrzeug, mit einem Faltenpack
(2) und einem Seitenband (3), welches das Faltenpack (2) zumindest teilweise randseitig
umläuft, wobei das Seitenband (3) ein thermisch verformbares Seitenbandmaterial aufweist
und mindestens ein seitlich von dem Filterelement (1) abstehender Führungsabschnitt
(4) aus thermisch verformtem Seitenbandmaterial gebildet ist.
2. Filterelement (1) nach Anspruch 1, wobei der Führungsabschnitt (4) und das Seitenband
(3) werkstoffeinstückig ausgeführt sind und der Führungsabschnitt (4) durch thermische
Verformung des Seitenbandes (3) gebildet ist.
3. Filterelement (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Seitenbandmaterial ferner verdichtbar
ist und der Führungsabschnitt (4) aus verdichtetem Seitenbandmaterial gebildet ist.
4. Filterelement (1) nach einem der Ansprüche 1 - 3, wobei das Faltenpack (2) mehrere
durch Faltungen (2B) gebildete Faltenabschnitte (2A) aufweist, welche durch eine Verklebung
mit dem Seitenband (3) fixiert sind.
5. Filterelement (1) nach einem der Ansprüche 1 - 4, wobei zwei Seitenbandteile (3A,
3B) mit einem jeweiligen Führungsabschnitt (4A, 4B) vorgesehen sind, zwischen denen
das Faltenpack (2) fixiert ist.
6. Filterelement (1) nach einem der Ansprüche 1 - 5, wobei der Führungsabschnitt (4)
durch thermische Verformung und /oder Verdichtung derart versteift ist, dass das Filterelement
(1) durch den einen oder mehrere Führungsabschnitte (4) auf einer Auflage (8) eines
Filterhalters (getragen wird.
7. Filterelement (1) nach einem der Ansprüche 1 - 6, wobei das Faltenpack (2) eine Höhe
(h) parallel zu einer Durchströmungsrichtung (R), das Seitenband (3) einen Halteabschnitt
(5) mit einer der Höhe (h) entsprechenden Breite (b) aufweist und der Führungsabschnitt
(4) in einem nichtverschwindendem Winkel (α ) von dem Halteabschnitt (5) absteht.
8. Filterelement (1) nach einem der Ansprüche 1 - 7, wobei der Führungsabschnitt (4)
im Wesentlichen senkrecht zu dem Seitenband (3) absteht.
9. Filterelement (1) nach einem der Ansprüche 1 - 8, wobei das Seitenbandmaterial ein
Vliesmaterial, insbesondere aus verfilztem PET, aufweist.
10. Verfahren zum Herstellen eines Filterelementes (1), wobei ein Faltenpack (2) mit einem
Seitenband (3) aus einem thermisch verformbaren Seitenbandmaterial zumindest teilweise
fixiert wird, und wobei das Seitenbandmaterial zum Ausbilden eines seitlich von dem
Filterelement (1) abstehenden Führungsabschnitts (4) thermisch verformt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei das thermische Verformen mittels Wärmestrahlung
oder Ultraschalleinstrahlung auf einen Abschnitt des Seitenbandes (3) erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei das thermische Verformen ein Verschmelzen
einer äußeren Schicht des Seitenbandmaterials, insbesondere eines Vliesmaterials,
umfasst.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 - 12, wobei das thermische Verformen durch gleichzeitiges
Verbiegen (M) des Seitenbandmaterials zu dem Führungsabschnitt (4) unterstützt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 - 13, wobei das thermische Verformen des Seitenbandmaterials
durch Wärmezufuhr (W) und gleichzeitiges Verdichten (M) des Seitenbandmaterials erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 - 14, wobei das Faltenpack (2) mit einem Halteabschnitt
(5) des Seitenbandes (3) verklebt wird und zum Ausbilden des Führungsabschnitts (4)
mit einer erhitzten Walze (9) und einer Auflagefläche (11) durch thermisches Verformen
und Verdichten ein an den Halteabschnitt (5) angrenzender Abschnitt des Seitenbandes
zum Ausbilden des Führungsabschnitts (4) abgebogen wird.
16. Filterelement (1), welches nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 10 - 15 hergestellt
ist.