[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifvorrichtung gemäss dem Oberbegriff von Anspruch
1. Die Erfindung betrifft weiter eine Schleifmaschine umfassend eine derartige Schleifvorrichtung.
[0002] Es ist eine Vielzahl von Schleifgeräten und Schleifvorrichtungen zum Schleifen oder
zum Nachschärfen von Messern beziehungsweise deren Klingen bekannt. Diese Schleifgeräte
weisen den Nachteil auf, dass es schwierig ist eine Klinge reproduzierbar gleichmässig
zu schärfen, und dass dies insbesondere für Personen schwierig ist, die bezüglich
Schleifen nur eine geringe Erfahrung aufweisen.
[0003] Es ist somit Aufgabe der Erfindung eine vorteilhaftere Schleifvorrichtung zu bilden.
Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Schleifvorrichtung aufweisend die Merkmale von
Anspruch 1.
[0004] Die Unteransprüche 2 bis 10 betreffen weitere, vorteilhaft ausgestaltete Schleifvorrichtungen.
Die Erfindung betrifft weiter eine Schleifmaschine umfassend eine derartige Schleifvorrichtung.
[0005] Die Aufgabe wird insbesondere gelöst mit einer Schleifvorrichtung, insbesondere zum
Schleifen und/oder Schärfen von Messern, umfassend eine um eine Drehachse in Drehrichtung
drehbar gelagerte Schleifscheibe mit einer zylinderförmigen, abrasiven Schleifoberfläche,
sowie umfassend ein Führungsteil, welches unmittelbar neben der Schleifoberfläche
der Schleifscheibe angeordnet ist, wobei das Führungsteil eine derart verlaufende
Führungsfläche aufweist, dass die Führungsfläche sowie die Schleifoberfläche einen
Spalt ausbilden, der sich entgegengesetzt zur Drehrichtung zunehmend verjüngt und
der parallel in Richtung der Drehachse verläuft, und wobei unmittelbar neben der Schleifoberfläche
der Schleifscheibe ein Auflageteil mit einer zum Spalt hin verlaufenden Auflagefläche
angeordnet ist.
[0006] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist der Spalt in Drehrichtung im Wesentlichen
als V-förmiger Spalt ausgestaltet.
[0007] Die Schleifscheibe weist zumindest an deren zylinderförmigen Schleifoberfläche ein
abrasives Mittel auf, um die abrasive Schleifoberfläche auszubilden. Das abrasive
Mittel ist vorzugsweise derart gewählt, dass während dem Schleifen eine geringe, vorzugsweise
eine vernachlässigbar kleine Abnutzung auftritt. Als abrasive Mittel eignen sich insbesondere
Wolframkarbid, hartkeramisches Material und/oder Diamant und/oder Borozon und/oder
Edelkorunde und/oder deren Mischungen.
[0008] Die Tiefe des Spaltes entspricht vorzugsweise etwa der Breite der geschliffenen Klinge.
Dadurch ist die zu schleifende Klinge beziehungsweise deren Winkel durch die Geometrie
des Spaltes festgelegt. Die erfindungsgemässe Schleifvorrichtung weist daher den Vorteil,
dass Messer und Klingen reproduzierbar mit einem ungewöhnlich guten Schliff versehen
werden können, wobei die Messer insbesondere auch von Personen geschliffen werden
können, welche an sich wenig oder gar keine Erfahrung mit Schleifen haben.
[0009] Die erfindungsgemässe Schleifvorrichtung weist ein Spalt auf, in welchem die Klinge
des Messers genau geführt ist, wobei auch die Schleifoberfläche bezüglich dem Spalt
genau positioniert ist, sodass die Klinge des Messers bezüglich der Schleifoberfläche
genau geführt ist, und die Klinge des Messers reproduzierbar gleich geschliffen werden
kann. Weil die Schleifoberfläche der Schleifscheibe vorzugsweise eine vernachlässigbar
kleine Abnutzung aufweist ist zudem kein Nachstellen der Lage der Schleifscheibe erforderlich,
sodass die Schleifvorrichtung während langer Zeit, insbesondere bis die Schleifscheibe
abgenutzt ist, mit im Wesentlichen gleichbleibender reproduzierbarer Schleifqualität
betrieben werden kann, ohne dass eine Wartung oder anspruchsvolle Einstellarbeiten
erforderlich sind. Daher ist die erfindungsgemässe Schleifvorrichtung insbesondere
auch für eine breite Bevölkerungsgruppe geeignet, beispielsweise auch im Haushalt.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die Figuren zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Schleifmaschine;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der in Figur 1 dargestellten Schleifmaschine;
- Fig. 3
- eine seitliche Detailansicht der Schleifvorrichtung, welche in Figur 2 mit A gekennzeichnet
ist.
- Fig. 4
- eine weitere seitliche Detailansicht der in Figur 3 dargestellten Schleifvorrichtung.
[0011] Figur 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine Schleifmaschine 9 umfassend
eine Schleifvorrichtung 1 mit kaum sichtbarer Schleifscheibe 2 sowie ein Führungsteil
3 und ein Auflageteil 4, wobei zwischen dem Führungsteil 3 und der Schleifscheibe
ein Spalt S ausgebildet ist. Die Schleifmaschine 9 umfasst zudem eine zweite Schleifvorrichtung
5 mit einer Polierscheibe 6 mit einer zylinderförmigen Polieroberfläche 6a sowie ein
zweites Auflageteil 7 mit Auflagefläche 7a. Die Polierscheibe 6 weist eine Drehrichtung
D auf. Die zweite Schleifvorrichtung 5 umfasst zudem eine Schutzabdeckung 8, welche
derart angeordnet ist, dass die Schutzabdeckung 8 und die Polieroberfläche 6a einen
zweiten Spalt S2 ausbilden, der sich in Drehrichtung D2 zunehmend verjüngt. Die zweite
Schleifvorrichtung 5 dient zum Abziehen der Messer und Klingen. Die Schutzabdeckung
8 und der damit gebildete Spalt S2 weisen den Vorteil auf, dass ein Ausschlagen des
Messers, wie dies während dem Schleifen auftreten kann, verhindert oder begrenzt wird.
[0012] Figur 2 zeigt in einer Seitenansicht und in einer teilweisen Schnittansicht die Schleifvorrichtung
1 im Detail. Die Schleifvorrichtung 1 umfasst eine um eine Drehachse D 1 in Drehrichtung
D drehbar gelagerte Schleifscheibe 2. Zwischen der Schleifscheibe 2 und dem Führungsteil
3 ist ein Spalt S ausgebildet.
[0013] Figur 3 zeigt den in Figur 2 mit A bezeichneten Ausschnitt im Detail. Figur 4 zeigt
die in Figur 3 dargestellte Anordnung in weiteren Details, weshalb die Figuren 3 und
4 nachfolgend gemeinsam beschrieben werden.
[0014] Die Schleifscheibe 2 umfasst eine zylinderförmige Schleifoberfläche 2a umfassend
abrasive Mittel, beispielsweise Borozon. Als abrasives Mittel wird bevorzugt ein Mittel
verwendet, das keine oder eine vernachlässigbar kleinen Abnutzung aufweist, sodass
eine derartige Schleifoberfläche 2a den Vorteil aufweist, dass sich die Lage der Schleifoberfläche
2a nicht verändert und die Schleifvorrichtung 1 daher nicht nachgestellt werden muss.
Das Führungsteil 3 ist unmittelbar neben der Schleifscheibe 2 beziehungsweise oberhalb
der Schleifoberfläche 2a angeordnet und weist eine Führungsfläche 3a auf, welche derart
verläuft, dass sich zwischen der Führungsfläche 3a und der Schleifoberfläche 2a ein
Spalt S ausbildet, welcher sich entgegengesetzt zur Drehrichtung D verjüngt. In Richtung
der Drehachse D 1 verläuft der Spalt S parallel zur Drehachse D 1. Zudem ist ein Auflageteil
4 angeordnet, mit einer zum Spalt S hin verlaufenden Auflagefläche 4a. Der minimale
Abstand zwischen der Schleifoberfläche 2a und dem Führungsteil 3 ist sehr klein, üblicherweise
etwa 2/10 bis 3/10 mm. In Figur 4 scheinen sich die Schleifoberfläche 2a und das Führungsteil
3 gegenseitig zu berühren, was jedoch nicht zutrifft, weil diese geringfügig beabstandet
sind. Wie in Figur 3 dargestellt kann eine Klinge 10 auf die Auflagefläche 4a gelegt
werden, und durch Verschieben entlang der Auflagefläche 4a in den Spalt S geführt
werden, sodass die Klinge 10 mit der Schleifoberfläche 2a in Berührung kommt und dadurch
geschliffen wird. Die Auflagefläche 4a sowie der Spalt S bewirken eine präzise Führung
der Klinge 10, sodass die Klinge 10 reproduzierbar gleich geschliffen werden kann,
insbesondere auch von Personen, welche keine Erfahrung mit Schleien von Klingen haben.
[0015] Ein Kern der Erfindung ist den Spalt S sowie das Auflageteil 4 derart auszugestalten,
dass die Klinge 10 bezüglich der Schleifoberfläche 2a präzise und reproduzierbar geführt
ist. Dies wird vorzugsweise dadurch erzielt, dass der Spalt S eine Tiefe aufweist,
welche etwa der Breite des Schliffes der zu schleifenden Klinge 10 entspricht. Dies
hat zur Folge dass nur dieser Bereich am Führungsteil 3 anliegt, Um diese Wirkung
zu erzielen kann der Spalt S, das Führungsteil 3 sowie das Auflageteil 4 in einer
Mehrzahl von Möglichkeiten ausgestaltet sein. Der Spalt S weist vorteilhafterweise
in Drehrichtung D eine Spalttiefe von weniger als 6 mm auf.
[0016] Figur 4 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltung des Spaltes S sowie des Auflageteils
4. Der Spalt S ist in Drehrichtung D im wesentlichen als sich V-förmig erweiternder
Spalt ausgestaltet, der durch zwei Tangenten t1,t2 begrenzt ist, die sich in einem
Schnittpunkt S1 schneiden, wobei die Tangenten t1,t2 einen Winkel α umschliessen.
Der durch den Verlauf der Schleifoberfläche 2 vorgegebene Abschnitt 2b weist natürlich
einen gekrümmten Verlauf auf. Weil der Durchmesser der Schleifscheibe 2 jedoch relativ
gross ist im Vergleich zur Länge des Abschnittes 2b wird dieser Abschnitt als im Wesentlichen
tangentenförmig verlaufend bezeichnet, sodass der Spalt 2 durch die beiden Tangenten
tl,t2 begrenzt ist. Bevorzugt verläuft die Winkelhalbierende W des Winkels α parallel
zur Auflagefläche 4a.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Auflagefläche 4a ein zum Spalt S hin
ausgerichtetes Auflageflächenende 4b auf, wobei dieses Auflageflächenende 4b vorzugsweise
wie in Figur 4 dargestellt derart angeordnet ist, dass sich zwischen dem Schnittpunkt
S 1 und dem Auflageflächenende 4b eine zugängliche Länge 2b der Schleifscheibe 2 ausbildet,
welche auf die Klinge 10 einwirken kann. Bevorzugt ist der Spalt S als im Wesentlichen
gleichschenkliges Dreieck ausgebildet, indem die Führungsfläche 3a und die zugängliche
Länge 2b in Verlaufsrichtung der Winkelhalbierenden W beziehungsweise in Drehrichtung
D etwa gleich lang ausgestaltet sind.
[0017] Die Auflagefläche 4a verläuft vorzugsweise horizontal. Die Eingangshöhe des Spaltes
S weist eine maximale Höhe S
h auf. Vorzugsweise beträgt der Abstand der Winkelhalbierenden W zur Auflagefläche
4a die Hälfte der maximalen Höhe S
h. Diese Ausgestaltung weist den Vorteil auf, dass eine Klinge beidseitig symmetrisch
mit demselben Schliff versehen werden kann, da beide Seiten der zu schleifenden Klinge
10 im Spalt S gleich geführt sind. Der Spalt S gewährleistet somit eine präzise und
reproduzierbare Führung der Klinge 10 bezüglich der Schleifoberfläche 2a, was ein
einfaches und reproduzierbares Schleifen der Klinge 10 ermöglicht.
[0018] Es kann sich als vorteilhaft erweisen, dass das Führungsteil 3 und/oder das Auflageteil
4, wie in Figur 4 durch die Bezugszeichen 3b,3c,4b,4c angedeutet, bezüglich Höhe und/oder
Neigung verstellbar ist, um dem Winkel bezüglich der Schleifoberfläche 2a zu verändern,
und um dadurch auch den Schleifwinkel der Klinge 10 zu verändern. Es kann sich zudem
als vorteilhaft erweise eine Mehrzahl von Führungsteilen 3 vorzusehen, welche unterschiedlich
gestaltete und/oder unterschiedlich verlaufende Führungsflächen 3a aufweisen. Je nach
Geometrie der zu schleifenden Klinge 10 kann das Führungsteil 3 durch eines mit für
den zu erstellenden Schliff passender Führungsfläche 3a ersetzt werden.
1. Schleifvorrichtung (1), insbesondere zum Schleifen und/oder Schärfen von Messern,
umfassend eine um eine Drehachse (D1) in Drehrichtung (D) drehbar gelagerte Schleifscheibe
(2) mit einer zylinderförmigen, abrasiven Schleifoberfläche (2a), sowie umfassend
ein Führungsteil (3), welches unmittelbar neben der Schleifoberfläche (2a) der Schleifscheibe
(2) angeordnet ist, wobei das Führungsteil (3) eine derart verlaufende Führungsfläche
(3a) aufweist, dass die Führungsfläche (3a) sowie die Schleifoberfläche (2a) einen
Spalt (S) ausbilden, der sich entgegengesetzt zur Drehrichtung (D) zunehmend verjüngt
und der parallel in Richtung der Drehachse (D1) verläuft, und dass unmittelbar neben
der Schleifoberfläche (2a) der Schleifscheibe (2) ein Auflageteil (4) mit einer zum
Spalt (S) hin verlaufenden Auflagefläche (4a) angeordnet ist.
2. Schleifvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (S) in Drehrichtung (D) im wesentlichen als V-förmiger Spalt ausgestaltet
ist, der durch zwei Tangenten (t1,t2) begrenzt ist, die sich in einem Schnittpunkt
(S1) schneiden, wobei die Tangenten (t1,t2) einen Winkel α umschliessen.
3. Schleifvorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel α eine Winkelhalbierende (W) aufweist, welche parallel zur Auflagefläche
(4a) verläuft.
4. Schleifvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (4a) ein zum Spalt (S) hin ausgerichtetes Auflageflächenende (4b)
aufweist, und dass die unter der Auflagefläche (4a) angeordnete Schleifoberfläche
(2a) durch das Auflageteil (4) abgedeckt ist, sodass die Schleifoberfläche (2a) im
Spalt (S) entlang einer zwischen dem Auflageflächenende (4b) und dem Schnittpunkt
(S1) verlaufenden zugänglichen Länge (2b) zum Schleifen zugänglich ist.
5. Schleifvorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsfläche (3a) und die zugängliche Länge (2b) in Verlaufsrichtung der Drehrichtung
(D) im Wesentlichen dieselbe Länge aufweisen.
6. Schleifvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (S) in Drehrichtung (D) eine Tiefe von weniger als 6 mm aufweist.
7. Schleifvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflageteil (4) und/oder das Führungsteil (3) derart ausgestaltet ist, dass diese
bezüglich Höhe und/oder Neigung verstellbar ist.
8. Schleifvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (4a) horizontal verläuft.
9. Schleifvorrichtung (1) umfassend eine Mehrzahl von Führungsteilen (3) mit unterschiedlich
ausgestalteten und/oder angeordneten Führungsflächen (3a).
10. Schleifvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (S) eine maximale Höhe (Sh) aufweist, und dass der Abstand der Winkelhalbierenden (W) zur Auflagefläche (4a)
die Hälfte der maximalen Höhe (Sh) beträgt.
11. Schleifmaschine (9) umfassend eine Schleifvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
12. Schleifmaschine (9) nach Anspruch 11, umfassend eine Polierscheibe (6) mit einer zylinderförmigen
Polieroberfläche (6a), umfassend ein zweites Auflageteil (7) mit einer bis zur Polieroberfläche
(6a) verlaufenden Auflagefläche (7a), sowie umfassend eine Schutzabdeckung (8), welche
derart angeordnet ist, dass die Schutzabdeckung (8) sowie die Polieroberfläche (6a)
einen zweiten Spalt (S2) ausbilden, der sich in Drehrichtung (D2) zunehmend verjüngt
und der parallel in Richtung der Drehachse (D1) verläuft.