[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eiine Sicherheitseinrichtung an Umformmaschinen mit
einem Antriebsstössel und einem auf diesen wirkenden Kraftverstärker, insbesondere
an pneumatischen Pressen, mit einem längsverschieblich in einer Führung gelagerten
Pressenstempel, der mit einem Presswerkzeug an seinem unteren Ende auf einen Unterstempel
zu- und von diesem wegbewegbar ist, wobei auf der letzten Wegstrecke des Pressenstempels
mit einem Abstand zum Unterstempel von z.B. < 5,9 mm bis 0 mm, wenn kein Hindernis
zwischen Presswerkzeug und Unterstempel sich befindet, der Antriebsstössel zur Ausführung
des Pressvorgangs die Presskraft auf den Pressenstempel über Kupplungsmittel überträgt,
dagegen bei Behinderung des Pressenstempels, wenn dieser seine letzte Wegstrecke nicht
zurücklegen kann, z.B. bei Vorhandensein eines Fingers im Pressenspalt, der Pressvorgang
unterbunden wird, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine solche Sicherheitseinrichtung ist durch die
WO 98/16371 bzw. die korrespondierende
EP 0 930 963 B1 im wesentlichen bekannt. Wenn bei der bekannten Sicherheitseinrichtung ein Hindernis,
z.B. ein Finger, sich im Pressenspalt befindet, so wird die Kraftübertragung vom Antriebsstössel
über ein hebelartiges Teil auf den Pressenstempel blockiert, indem das hebelartige
Teil mit einem verzahnten Ende an einer Zahnleiste des Pressengestells festgeklemmt
bzw. verkeilt wird. Bei einem störungsfreien Hub dagegen tritt ein Verzahnungseingriff
nicht ein; stattdessen gibt am Ende des Bewegungshubes ein Näherungssensor das Signal
ab: "Krafthub einleiten"; das hebelartige Teil untergreift einen Absatz an einer Längsnut
der Zahnleiste und kann so bei der Weiterbewegung des Antriebsstössels die Presskraft
auf den Pressenstempel übertragen. Die bekannte Einrichtung ist verhältnismässig kompliziert;
ein kraftübertragendes Teil muß sich im Gefahrenfalle verkeilen, es wird mit einem
Näherungssensor gearbeitet.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sicherungseinrichtung gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1 zu schaffen, bei der ebenfalls ein Hindernis im Pressenspalt zu einer
augenblicklichen Nichteinleitung des Krafthubes führt, bei der jedoch das Blockieren
des Kraftflusses durch Verkeilen eines kraftübertragenden Hebels nicht erforderlich
ist.
[0004] Erfindungsgemäss wird die gestellte Aufgabe bei einer gattungsgemässen Sicherheitseinrichtung
durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst, nämlich dadurch,
dass der Antriebsstössel einen Mitnehmerfortsatz an einem Mitnehmerkörper aufweist
und der Pressenstempel mit einem hubabhängig mehr oder weniger weit in Richtung Mitnehmerfortsatz
auslenkbaren Kupplungsglied versehen ist, wobei im Falle der Behinderung des Pressenstempels
an der Ausführung seiner letzten Wegstrecke der Aktionsradius des Kupplunggliedes
nicht ausreicht und der Antriebsstössel an diesem antriebskkraftlos vorbeistreicht,
dagegen bei störungsfreiem Hub des Pressenstempels die Auslenkung des Kupplungsgliedes
so gross ist, daß dieses zur Übertragung der Antriebskraft vom Antriebsstösse auf
den Pressenstempel vom Mitnehmerfortsatz erfasst und während des Arbeitshubes auf
der letzten Wegstrecke mitgenommen wird.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 13 angegeben.
[0006] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind vor allem darin zu sehen: Die Bemessung,
Anordnung und Kinematik des Kupplungsgliedes und des Mitnehmerkörpers sind so aufeinander
abgestimmt bzw. abstimmbar, daß dann, wenn der Pressenstempel bei einer kritischen
Spaltweite von z.B. 5,9 mm (oder bei grösserer Spaltweite) an seiner Fortbewegung
gehindert ist, das Kupplungsglied an den Mitnehmer zwangsläufig nicht antkuppeln kann
und so der Antriebsstössel "ins Leere" fährt. Auf diese Weise können Lichtschranken,
Näherungs- oder Endschalter beim Pressenbetrieb eingespart werden, wobei diese Geräte
bei der Justierung vor dem Betrieb naturgemäß Verwendung finden können. Aufgrund des
einfachen Aufbaus ist die Sicherheitseinrichtung nach der Erfindung sehr zuverlässig.
[0007] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Sicherheitseinrichtung die folgenden Merkmale
aufweist:
- a) das Kupplunsgsglied ist ein Kniehebelgetriebe, bestehend aus einem abgewinkelten
ersten Hebel und einem zweiten, mittels einer Kniehebel-Gelenkachse mit dem ersten
gelenkig verbundenen Hebel, wobei der erste Hebel ein L-förmiger Kupplungshebel ist,
- b) der Kupplungshebel ist in seinem Winkelbereich an das obere Ende des Pressenstempels
angelenkt,
- c) der Kupplungshebel ragt mit einer Kupplungskante am freien Ende eines ersten Schenkels
so in die Umgebung des Mitnehmerfortsatzes, daß der erste Schenkel abhängig von seinem
Schwenkwinkel und damit abhängig vom Hub des Pressenstempels entweder den Mitnehmerfortsatz
untergreift oder an diesem vorbeistreicht, und
- d) der zweite Schenkel des Kupplungshebels ist über den zweiten Hebel in Form einer
Gelenklasche an den Gelenkbolzen eines Lagers auf der dem Pressenstempel abgelegenen
Seite des Kniehebelgetriebes angelenkt, wobei die beiden Gelenkachsen der Bolzen für
das Lager und für die Gelenkverbindung zwischen Pressenstempel und Kupplungshebel
achsparallel mit variablem Abstand übereinanderliegen und sich diesem variablen Abstand
entsprechend die folgenden beiden Extrempositionen ergeben: die eingeknickte Ausgangsposition
der beiden Hebel mit dem kleinsten Abstand und die gestreckte Arbeitsposition der
beiden Hebel mit dem größten Abstand, bei der die Kraftübertragung vom Antriebsstössel
auf den Pressenstempel wegen Hebelwirkung am grössten ist.
[0008] Eine weitere vorteilhafte Ausführung besteht darin, dass der Mitnehmerkörper am freien
Ende des Antriebsstössels angeordnet ist und eine zum Kupplungsglied seitlich offene
Aussparung aufweist, deren oberer Absatz den Mitnehmerfortsatz bildet.
[0009] Eine Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 10 für Pressen mit Schutzhaube und
mit insbesondere grösserem Pressenhub und Pressdruck besteht darin, dass die Behinderung
des Pressenstempels und damit der Leerhub des Antriebsstössels abhängig gemacht sind
von der Ist-Position der Schutzhaube und dass als Auslösekriterium zur Einleitung
des sicherheitsrelevanten Leerhubes des Antriebsstössels die Offenstellung oder das
- im Störungsfalle - nicht vollständige Schließen einer in Pressrichtung und entgegengesetzt
dazu hin- und her bewegbar gelagerten Schutzhaube herangezogen ist, welche bei offener
oder nicht vollständig geschlossener Schutzhaube über einen Verriegelungsmechanismus
die Auslenkbewegung des Kupplungsgliedes in den Eingriffsbereich des Mitnehmerfortsatzes
blockiert, nach vollständigem Schließen der Schutzhaube dagegen freigibt.
[0010] Die mit dem Gegenstand des Anspruchs 10 erzielbaren Vorteile sind vor allem darin
zu sehen, daß das Prinzip, die Unterschreitung eines Sicherheitsabstandes zwischen
dem Press- oder Crimpwerkzeug des Oberstempels einerseits und dem Unterstempel andererseits
als Kriterium für den Übergang vom Leerhub zum Krafthub zu benutzen und hierzu die
Presskraft vom Mitnehmer über den Kupplungshebel zum Pressenstempel zu übertragen,
beibehalten wird, wobei auch hierbei dann, wenn der Sicherheitsabstand nicht unterschritten
werden kann, der Antriebsstössel "ins Leere" fährt, d.h. eine Kupplung zwischen Antriebsstössel
und Pressenstempel nicht stattfindet. Von besonderer Bedeutung sind bei dem dem Kupplungshebel
vorgeschaltete Verriegelungsmechanismus eine Sperrklinke und eine Sperrschiene. Die
Sperrklinke sitzt auf der Kniehebel-Gelenkachse. Die Sperrklinke liegt während des
Leerhubes an der Sperrschiene an und wird dadurch am Verschwenken gehindert, so daß
damit das Kupplungsglied außer Eingriff des Mitnehmerfortsatzes bleibt. Erst dann,
wenn die Sperrschiene nach Erreichen und Unterschreiten des Sicherheitsabstandes durch
die Schutzhaube die Sperrklinke freigibt, wird der Kraftfluss vom Antriebsstössel
über das am Mitnehmerfortsatz angreifende Kupplungsglied zum Pressenstempel bewirkt.
[0011] Zu den weiteren Merkmalen nach den Unteransprüchen wird auf die Figurenbeschreibung
verwiesen.
[0012] Im folgenden wird der Gegenstand der Erfindung, d.h. Aufbau und Wirkungsweise anhand
von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen noch näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt z.T. in vereinfachter, schematischer und z.T. in Detail-Darstellung:
- Fig. 1 bis Fig. 6
- in vereinfachter Aufriss-Darstellung eine Presse mit Sicherheitseinrichtung nach der
Erfindung in aufeinander-folgenden Momentaufnahmen eines Pressenhubes von der Nullstellung
(Fig. 1) bis zum Leerhub wegen eines Fremdkörpers (Fig. 4) bzw. bis zum durchgeführten
Pressen-Arbeitshub (Fig. 6);
- Fig. 7 und Fig. 8
- den Gegenstand nach Fig. 1 und nach Fig. 6 in vergrösserter, perspektivischer Detaildarstellung,
d.h. die Ausgangs- und die Pressposition des Pressenstempels und der zugehörigen Sicherheitseinrichtung;
- Fig. 9 bis 17
- ein zweites Ausführungsbeispiel der Sicherheitseinrichtung mit Schutzhaube, bei der
die Kupplung zwischen Mitnehmer und Kupplungs-glied davon abhängt, ob die Schutzhaube
ihre Schliessposition einnimmt oder nicht, und zwar
- Fig.9
- die perspektivische Gesamtansicht der Presse mit Sicherheitseinrichtung in der Ausgangsposition
der Presse, wobei die Sperrklinke wegen geöffneter Schutzhaube in Sperrstellung ist;
- Fig. 10
- perspektivisch im Auschnitt und vergrössert die obere Hälfte des Gegenstandes nach
Fig. 9, wobei die Sperrklinke aufgrund geschlossener Schutzhaube geöffnet hat;
- Fig. 11 bis 14
- vier aufeinanderfolgende Momentaufnahmen der Schutzhauben- und Pressstempelbewegung
in verkleinerter Ausschnittdarstellung, beginnend bei der Ausgangsposition (Fig. 11)
bis zum vollendeten Leerhub (Fig. 14); und
- Fig. 15 bis 17
- in entsprechender Darstellung zu Fig. 11 bis 14 in drei aufeinanderfolgenden Momemtaufnahmen
die beginnende Entriegelung der Sperrklinke bei geschlossener Schutzhaube (Fig. 15),
den beginnenden Hub des Antriebsstössels und die beginnende Kupplung zwischen Mitnehmer
und Kupplungsglied (Fig. 16) und den vollendeten Arbeitshub bei voller Kupplung und
gestrecktem Kniehebelgetriebe (Fig. 17).
[0013] Fig. 1 zeigt eine Presse P1, z.B. eine Crimppresse, mit zugehöriger Sicherheitseinrichtung
S1 schematisch im Aufriss unter Weglassung der für das Verständnis der Erfindung nicht
erforderlichen Teile. Es handelt sich dabei um eine Sicherheitseinrichtung S1, allgemein
für Umformmaschinen geeignet, wozu pneumatische, hydraulische oder elektrische Pressen
oder Stanzen gehören, ferner handbetätigte Pressen oder Stanzen. Die Presse P1 ist
ausgerüstet: mit einem Pressengestell 14 und einem daran befestigten, vorzugsweise
pneumatisch arbeitenden Kraftverstärker 2 mit Arbeitszylinder 2.1 und Antriebsstössel
1, der aus einer der Kolbenstange 1.1 mit Kolben 1.2 und einem Mitnehmerkörper 7 besteht,
welch letzterer am freien Ende der Kolbenstange 1.1 sitzt (siehe linken Teil der Figur).
Im rechten Teil der Figur ist ein längsverschieblich in einer Führung 3 des Pressengestells
14 gelagerter Pressenstempel 4 dargestellt, der mit einem schematisch angedeuteten
Presswerkzeug 5 an seinem unteren Ende auf einen Unterstempel 6 zu- und von diesem
wegbewegbar ist. In der in Fig. dargestellten Ruhe- oder Nullstellung beträgt der
Abstand oder die Wegstrecke des Pressenstempels bzw. seines Presswerkzeugs 5 zum Unterstempel
6 z.B. a1=20mm.
[0014] In den Fig. 4 bis 6, auf die noch eingegangen wird, ist dargestellt, daß auf der
letzten Wegstrecke des Pressenstempels mit einem Abstand zum Unterstempel von z.B
a3 < 5,9 mm bis a0=0 mm, wenn kein Hindernis zwischen Presswerkzeug 5 und Unterstempel
6 sich befindet, der Antriebsstössel 1 zur Ausführung des Pressvorgangs die Presskraft
auf den Pressenstempel 4 über Kupplungsmittel überträgt, dagegen bei Behinderung des
Pressenstempels 4 (siehe Fig. 3 und 4), wenn dieser seine letzte Wegstrecke a3 nicht
zurücklegen kann, z.B. bei Vorhandensein eines Fingers im Pressenspalt a, der Pressvorgang
unterbunden wird.
[0015] Wie es Fig. 1 und die folgenden Figuren 2 bis 8 zeigen weist zur Verwirklichung der
vorbeschriebenen Sicherheitsfunktion der Antriebsstössel 1 einen Mitnehmerfortsatz
7.1 an einem Mitnehmerkörper 7 auf und ist der Pressenstempel 4 mit einem hubabhängig
mehr oder weniger weit in Richtung Mitnehmerfortsatz 7.1 auslenkbaren Kupplungsglied
8 versehen. Im Falle der Behinderung des Pressenstempels 4 an der Ausführung seiner
letzten Wegstrecke a3 reicht der Aktionsradius r0 des Kupplunggliedes 8 nicht aus,
und der Antriebsstössel 1 streicht an diesem antriebskkraftlos vorbei, wie es Fig.
3 und 4 verdeutlichen. Dagegen ist bei störungsfreiem Hub des Pressenstempels 4 die
Auslenkung des Kupplungsgliedes 8 so gross, daß dieses zur Übertragung der Antriebskraft
vom Antriebsstössel 1 auf den Pressenstempel 4 vom Mitnehmerfortsatz 7.1 erfasst und
während des Arbeitshubes auf der letzten Wegstrecke a3 mitgenommen wird, vergl. Fig.
5 mit beginnender Kupplung und Fig. 6, Fig. 8 mit vollständiger Kupplung und vollendetem
Arbeitshub.
[0016] Im einzelnen ist das Kupplungsglied 8 ein Kniehebelgetriebe, bestehend aus einem
abgewinkelten ersten Hebel 8a und einem zweiten, mittels einer Kniehebel-Gelenkachse
100 mit dem ersten gelenkig verbundenen Hebel 8b, wobei der erste Hebel 8a ein L-förmiger
Kupplungshebel ist, der in seinem Winkelbereich 8.1 an das obere Ende des Pressenstempels
4 angelenkt ist. Der Kupplungshebel 8a ragt mit einer Kupplungskante 8.2 am freien
Ende eines ersten Schenkels 8a1 so in die Umgebung des Mitnehmerfortsatzes 7, daß
der erste Schenkel 8a1 abhängig von seinem Schwenk-winkel und damit abhängig vom Hub
des Pressenstempels 4 entweder den Mitnehmerfortsatz 7 untergreift (Fig. 5, 6 unf
8) oder an diesem vorbeistreicht (Fig. 3, Fig. 4).Der zweite Schenkel 8a2 des Kupplungshebels
8a ist über den zweiten Hebel 8b in Form einer Gelenklasche an den Gelenkbolzen 9
eines Lagers 10 auf der dem Pressenstempel 4 abgelegenen Seite des Kniehebelgetriebes
8a, 8b angelenkt, wobei die beiden Gelenkachsen 9', 11' der Bolzen 9, 11 für das Lager
10 und für die Gelenkverbindung zwischen Pressenstempel 4 und Kupplungshebel 8a achsparalllel
mit variablem Abstand z übereinanderliegen und sich diesem variablen Abstand z entsprechend
die folgenden beiden Extrempositionen ergeben: die eingeknickte Ausgangsposition I
der beiden Hebel 8a, 8b mit dem kleinsten Abstand z1 (Fig. 1 und Fig.7) und die gestreckte
Arbeitsposition II der beiden Hebel mit dem größten Abstand z5 (Fig. 6, Fig. 8), bei
der die Kraftübertragung vom Antriebsstössel 1 auf den Pressenstempel 4 wegen Hebelwirkung
am grössten ist.
[0017] Wie man es aus Fig. 1 und den weiteren Figuren erkennt, ist der Mitnehmerkörper 7
am freien Ende des Antriebsstössels 1 angeordnet und weist eine zum Kupplungsglied
8 seitlich offene Aussparung 7.2 auf, deren oberer Absatz den Mitnehmerfortsatz 7.1
bildet. Die seitlich offene Aussparung 7.2 ist an ihrem unteren Ende durch eine in
Richtung auf das Kupplungsglied 8 vorspringende Zunge 7.3 begrenzt, welche ein Auflager
für das freie Ende des ersten Schenkels 8a1 des Kupplingshebels 8a in dessen Ausgangsposition
I und bei beginnendem Hub m1 bildet (siehe Fig. 1 und 2). Der Mitnehmerkörper 7 und
damit der Anntriebsstössel 1 sind an einer gehäusefesten Vertikalschiene 12 in Hubrichtung
m geführt.
[0018] In Fig. 1 ist lediglich strichpunktiert angedeutet, dass am zweiten Hebel 8b des
Kupplungsgliedes 8 eine auf den ersten Schenkel des Kupplungshebels 8a gerichtete
Justierschraube 120 gelagert ist, welche einen Anschlag zur Einstellung der eingeknickten
Ausgangsposition I des Kupplungshebels 8a bildet. Die Justierschraube ist in Fig.
8 deutlich zu erkennen. Fig. 7 und 8 zeigen auch, dass das Lager 10 einen am Gestell
14 gelagerten U-förmigen Lagerkörper 10' aufweist, an welchem der zweite Hebel 8b
an einem diesen und die beiden U-Schenkel 10a des Lagerkörpers 10' durchdringenden
Gelenkbolzen 9 gelagert ist. Der Lagerkörper kann am Gestell 14 befestigt sei. Will
man den Pressendruck messen, dann ist die dargestellte Ausführung vorteilhaft. Danach
ist (vergl. Fig.1 und Fig. 8) der U-förmige Lagerkörper 10' in Pressrichtung +n am
Pressengestell 14 geführt gelagert und liegt mit seinem Schenkelverbindungssteg 10b
unter Vorspannung an einem als Widerlager dienenden Druckmesskopf 18 einer gehäusefesten
Druckmessbox 140 an. Die Einstellung der Vorspannung erfolgt durch geringfügige Verstellung
der Druckmessbox 140 mittels der Schrauben 140a in der Halteplatte 140b, so daß der
Meßspalt zwischen (10b) und (18) Null ist.Für die Druckmessung durch die Druckmessbox
140 ist der Nullpunkt wählbar, so daß die vorhandene Vorspannung berücksichtigt werden
kann. Bei Durchführung des Arbeitshubes durch den Pressenstempel und der damit einhergehenden
Streckung des Kniehebelgetriebes 8a, 8b ist der Lagerkörper 10' mit einer der Presskraft
entsprechenden Reaktionskraft in Pressgegenrichtung gegen den Druckmesskopf 18 pressbar.
Die am Gestell bzw. angrenzenden Gehäuse 14 angeordneten Führungen bzw. Führungsnuten
für den Lagerkörper 10' sieht man nicht, weil verdeckt. Wenn eine Druckmessung nicht
gewünscht wird, dann ist die Druckmessbox 140 ein Befestigungsblock für den dann stationären
Lagerkörper 10'.
[0019] Fig. 7 und 8 zeigen außerdem, dass achsparallel zum Pressenstempel 4 bzw. zu dessen
Führungskanal 3 zwei einander gegenüberliegende Stangen 4' in zugehörigen Führungsbohrungen
4" des Pressengestells 14 längsverschieblich gelagert sind, wobei die Stangen 4' mit
ihren oberen Enden an einer Traverse 15 des Pressenstempels 4 befestigt sind und zwischen
Traverse 15 und Gestell 14 sich abstützende Druckfedern 16 zur partiellen Reduktion
des Pressenstempel-Gewichtes an den Stangen 4' gelagert sind, insbesondere als Spiralfedern
die Stangen 4' umgreifen.
[0020] Der Pressenstempel 4 trifft auf diese Weise auf ein Hindernis 130 im Pressenspalt
a3 (Fig. 3 und 4), wobei das Hindernis ein Finger sein kann, nicht mit seinem vollen
Gewicht auf, sondern eher sanft.
[0021] Der Pressenspalt, der generell mit a bezeichnet ist, wird in der Praxis zwischen
dem Werkzeug 5 ders Oberstempels 40 und einer Matrize 60 (soweit vorhanden) des Unterstempels
6 gebildet, vergl hierzu die Detaildarstellung in Fig. 7 und 8. In den Fig. 1 bis
6 ist das Werkzeug 5 nur angedeutet, und der Unterstempel 6 hat zur Vereinfachung
keine Matrize.Die realistische Darstellung nach Fig. 7 und 8 zeigt über die Darstellung
in Fig. 1 bis 6 hinaus, daß der Unterteil 14a des Pressengestells 14 aus zwei Hälften
zusammengeschraubt ist. Auf das Unterteil 14a ist der Pressenoberteil 14b aufgesetzt
und mit diesem verschraubt. Auf der Dachfläche des Oberteils erkennt man das daran
befestigte Gehäuse für den Kraftverstärker 2 und eine praktische Ausführung des Antriebsstössels
1, des Mitnehmers 7, der Führungsschiene 12 und des Kniehebelgetriebes 8a, 8b mit
Kupplungsglied 8.
[0022] In Fig. 1 ist ein Schaltbild für den pneumatischen Schalter 17 dargestellt mit den
beiden zum Zylinderraum auf der Oberseite bzw. Unterseite des Kolbens 1.2 verlegten
Druckleitungen 17.1, 17.2. Gezeigt ist die Ruhe- oder Ausgangsstellung des Antriebsstössels
1, hierzu ist der Zylinderraum unterhalb des Kolbens 1.2 druckbeaufschlagt, der Raum
an der Oberseite des Kolbens ist druckentlastet. Die Wegstrecke oder der Abstand zwischen
dem Presswerkzeug 5 und dem Unterstempel 6 beträgt a1=20mm.
[0023] Zur Ausführung eines Pressenhubes wird der pneumatische Schalter 17 betätigt, so
dass die Oberseite des Kolbens 1.2 mit Druck beaufschlagt und dessen Unterseite druckentlastet
wird. Der Antriebsstössel bewegt sich dann in Hubrichtung m1 abwärts (m bedeutet die
generelle Hubrichtung abwärts oder aufwärts). Dies ist in Fig. 2 dargestellt. Die
Wegstrecke zwischen Presswerkzeug 5 und Unterstempel beträgt noch a2=10 mm.
[0024] In Fig. 3 ist dargestellt, dass sich ein Hindernis 130, z.B. eine Fingerkuppe, im
Pressenspalt befindet, so daß der Pressenstempel 4 über einen kritischen Abstand von
z.B. a3=5,9 mm nicht hinauskommt. Die Kupplungskante 8.2 des Kupplungsgliedes 8 bleibt
somit vor dem Mitnehmer 7 stehen und kommt nicht in den Eingriffsbereich des Mitnehmerfortsatzes
7.1. Folglich kann der Antriebsstössel 1, ohne das Kupplungsglied 8 mitzunehmen, in
einem Leerhub weiterfahren, was in Fig. 4 dargestellt ist. Ist der Antriebsstössel
1 in seiner unteren Endstellung angekommen, so wird der Schalter 17 in die Position
nach Fig. 1 gebracht; der Antriebsstössel fährt in Richtung m2 in seine Ausgangslage
(vergl. Fig. 1) zurück.
[0025] Fig. 5 zeigt eine Stellung des Pressenstempels, bei der er den kritischen Abstand
von 5,9 mm unterschritten hat; die letzte Wegstrecke beträgt jetzt a4=5,8 mm. Das
Kupplungsglied 8 ist infolgedessen so weit verschwenkt, dass seine Kupplungskante
8.2 vom Mitnehmerfortsatz 7.1 übergriffen wird.
[0026] Jetzt beginnt der Arbeitshub, wobei gemäss Fig. 6 das Kupplungsglied 8 vom Antriebsstössel
1 über dessen Mitnehmer 7 in die Endstellung II bis zum Erreichen der Spaltweite a0=0
mitgenommen wird. Weil die Ausladung, d.h. der wirksame Hebelarm, des Hebels 8a bzw.
seines Schenkels 8a1 in und nahe der Endstellung II am grössten ist, so tritt in diesem
Bereich das Maximum der Presskraft auf, was gewollt ist.
[0027] Die zweite Ausführung einer Sicherheitseinrichtung S2 nach Fig. 9 bis 17 ist vorgesehen
für Pressen mit Schutzhaube und mit insbesondere grösserem Pressenhub und Pressdruck.
Wie es zunächst anhand von Fi.g. 9 und 10 erläutert wird,
sind die Behinderung des Pressenstempels 4 und damit der Leerhub des (hier nicht ersichtlichen)
Antriebsstössels abhängig gemacht von der Ist-Position der Schutzhaube 160, d.h. als
Auslösekriterium zur Einleitung des sicherheits-relevanten Leerhubes des Antriebsstössels
wird die Offenstellung oder das - im Störungsfalle - nicht vollständige Schließen
einer in Pressrichtung (+n) und entgegengesetzt dazu hin- und her bewegbar gelagerten
Schutzhaube 160 herangezogen, welche bei offener oder nicht vollständig geschlossener
Haubenposition über einen Verriegelungsmechanismus 150 die Auslenkbewegung des Kupplungsgliedes
8 in den Eingriffsbereich des Mitnehmerfortsatzes 7.1 blockiert, nach vollständigem
Schließen der Schutzhaube 160 dagegen freigibt. Der Mitnehmerfortsatz ist in den Fig.
11 bis 17 zu sehen und in den Fig. 1 bis 8 des ersten Ausführungsbeispiels, welches
in Aufbau und Funktion des Kupplungsgliedes 8 und des Mitnehmers 7 der zweiten Ausführung
S2 nach Fi. 9 bis 17 entspricht.
[0028] Im einzelnen ist achsparrallel zum Pressenstempel 4 geführt ein langgestreckter Schieber
180 auf- und abbewegbar gelagert. Der Schieber 180 ist an seinem unteren Ende an der
Schutzhaube 160 befestigt ist, so daß diese mit dem Schieber 180 bewegbar ist. Der
Verriegelungsmechanismus 150 weist eine auf der Kniehebel-Gelenkachse 100 fest sitzende
und mit dieser drehbar gelagerte Sperrklinke 170 auf. Diese sitzt außerdem fest auf
dem Gelenkbolzen 9 und schwenkt, wenn sie von der Sperschiene 190 freigegeben wird,
aus der Sperrstellung nach Fig. 9 im Uhrzeigersinn um die Achse 9' in die entriegelte
Stellung (Fig. 10). Mit ihr wird auch der zweite Hebel 8b , der mit ihr die beiden
Achsen 9' und 100' gemeinsam hat, aus der eingeknickten Stellung (siehe z.B. das in
Fig. 1 dargestellte, bis auf die Sperrklinke 170 gleichartige Kniehebelgetriebe 8a,
8b) um die Achse 9' in die weitgehend gestreckte Stellung nach Fig. 10 im Uhrzeigersinn
verschwenkt, vorausgesetzt, die Schutzhaube 160 ist geschlossen und damit die Sperrklinke
170 freigegeben. Wie noch erläutert, wird damit der erste Schenkel 8a1 des Hebels
8a um die Achse 11' in den Eingriffsbereich des Mitnehmers 7 in Gegenzeigerrichtung
verschwenkt. Diese Schwenkbewegung erfolgt bis zum Eingriff des Mitnehmers 7 aufgrund
des Gewichtes des Pressenstempels 4. Nach Eingriff des Mitnehmers 7 an der Kupplungskante
8.2 des Hebels 8a greift außer der Schwerkraft auch die pneumatische Kraft des Antriebsstössels
1 am Kniehebelgetriebe 8a, 8b an und übt so den Pressdruck auf den Pressenstempel
4 aus. Nach durchgeführtem Pressvorgang nimmt der Antriebsströssel 1 mit seinem Mitnehmer
7 das Kniehebelgetriebe 8a, 8b in die Ausgangslage zurück.
[0029] Zurück zum Verriegelungsmechanismus 150: Zu diesem gehört die schon erwähnte, an
dem Schieber 180 befestigte Sperrschiene 190, welche bei offener oder nicht vollständig
geschlossener Schutzhaube 160 eine Vertikalposition einnimmt, bei der sie die Sperrklinke
170 blockiert (Fig.9, ferner Fig. 11 bis 14), dagegen bei geschlossener Schutzhaube
160 mit dieser so weit abwärts bewegt ist, daß sie mit ihrem oberen Ende aus dem Eingriffsbereich
der Sperrklinke 170 gerät und diese durch ihre nun freigegebene Schwenkbewegung ein
Verschwenken des Kupplungshebels 8a in den Eingriffsbereich des Mitnehmerfortsatzes
7.1 gestattet (Fig. 10 und Fig. 15 bis 17). Schieber 180 und Schutzhaube 160 sind
mit einem Stellantrieb 200 gekuppelt.
[0030] Hierzu ist im einzelnen an einem langgestreckten, am Pressengestell 14 befestigten
Rahmen 210 ein ebenfalls langgestreckter, vorzugsweise pneumatischer Stellantrieb
200 gehalten, dessen Kolbenstange 220 mit der Schutzhaube 160 und dem Schieber 180
zu deren Verstellung verbunden ist. An dem Rahmen 210 ist eine Linearführung 230 für
den Schieber 180 und für die mit ihm bewegbare Sperrschiene 190 befestigt (siehe insbesondere
Fig. 9). - In Fig. 9 und 10 ist der besseren Übersicht wegen das Presswerkzeug 5 weggelassen.
[0031] Zunächst wird die Steuerung von Antriebsstössel 1 und Pressstempel 4 mit dem Verriegelungsmechanismus
bei nicht oder nicht vollständig geschlossener Schutzhaube 160 erläutert.
[0032] In der Null- oder Ausgangsposition der Presse P2 nach
Fig. 11 ist die Schutzhaube 160 geöffnet, der Presszylinder 2 eingefahren, der Hebellmechanismus
8a, 8b bzw. das Kupplungsglied in "Stellung oben" (ausser Eingriff) und der Verriegelungsmechanismus
150 aktiv. -
Fig. 12: Die Schutzhaube 160 ist nicht komplett geschlossen, der Presszylinder 2 ist noch
eingefahren, das Kupplungsglied 8 in "Stellung oben", d.h. nicht im Eingriff, und
der Verriegelungsmechanismus 150 ist nach wie vor aktiv. -
Fig. 13: Die Schutzhaube 160 ist nicht komplett geschlossen, Presszylinder 2 und Antriebsstössel
1 sind in Arbeitsbewegung, das Kupplungsglied 8 ist nicht im Eingriff mit dem Mitnehmer
7 ("Stellung oben"), der Verriegelungsmechanismus 150 ist nach wie vor aktiv (Sperrklinke
170 durch Sperrschiene 190 blockiert). Dadurch wird das Einsetzen des Krafthubes verhindert,
und die Presskraft ist am Pressenstempel 4 nicht wirksam.
Fig. 14: Hierzu gilt das zu Fig. 13 Gesagte, mit dem Unterschied, dass Presszylinder 2 und
Antriebsstössel 1 ihre untere Endposition erreicht haben, von der wieder ein neuer
Zyklus beginnen kann.
[0033] Ein erfolgreicher Pressvorgang bei geschlossener Haube 160 wird dagegen in Fig. 15
bis 17 dargestellt.
[0034] Fig. 15: Ausgangsstellung des Pressvorgangs bei komplett geschlossener Schutzhaube 160. Der
Presszylinder und der Antriebsstössel sind noch eingefahren, das Kupplungsglied ist
in "Stellung oben" (nicht im Eingriff), der Verriegelungsmechanismus 150 kann nicht
mehr aktiv sein, weil die Sperrklinke 170 von der Sperrschiene freigegeben ist.-
Fig. 16: Der Presszylinder 2 und der Antriebsstössel sowie das Kupplungsglied befinden sich
bei geschlossener Schutzhaube 160 in Arbeitsbewegung, beginnende Kupplung zwischen
(7) und (8), die Sperrklinke 170 hat sich etwas im Uhrzeigersinn gedreht, so daß der
Krafthub einsetzt und die Presskraft am Pressenstempel 4 wirksam zu werden beginnt.
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Fig. 17: Bei geschlossener Schutzhaube 160 sind nun Presszylinder 2 und Antriebsstössel sowie
Pressenstempel 4 in oder sehr kurz vor der Endposition, Kupplungsglied 8 voll im Eingriff
mit Mitnehmer 7, der Krafthub ist im Endbereich, die Presskraft maximal.
Bezugszeichenliste
[0035]
- P1
- Presse
- S1
- Sicherheitseinrichtung an (P1)
- 14
- Pressengestell
- 2
- Kraftverstärker
- 2.1
- Arbeitszylinder von (2)
- 1
- Antriebsstössel
- 1.1
- Kolbenstange
- 1.2
- Kolben
- 7
- Mitnehmerkörper
- 3
- Führung bzw. Führungskanal
- 4
- Pressenstempel
- 5
- Presswerkzeug
- 6
- Unterstempel
- a1
- Abstand zwischen (5) und (6) in Fig. 1
- a3
- letzte Wegstrecke von (4)
- a
- Pressenspalt, allgemein
- 7.1
- Mitnehmerfortsatz
- 8
- Kupplungsglied
- r0
- Aktionsradius von (8)
- 8a
- erster Hebel von (8)
- 8b
- zweiter Hebel von (8)
- 100
- Kniehebel-Gelenkachse
- 8.1
- Winkelbereich an (8a)
- 8.2
- Kupplungskante an (8a1)
- 8a1
- erster Schenkel von (8a)
- 8a2
- zweiter Schenkel von (8a)
- 9
- Gelenkbolzen
- 10
- stationäres Lager
- 8a, 8b
- Kniebelgetriebe
- 9', 11'
- Gelenkachsen von (9) und (11)
- 11
- Gelenkbolzen zwischen (4) und (8a)
- z
- Abstand zwischen (9') und (11')
- l
- eingeknickte Ausgangsposition von (8)
- II
- gestreckte Arbeitsposition von (8)
- z1
- kleinster Abstand zwischen (9') und (11')
- z5
- grösster Abstand
- 7.2
- Aussparung an (7)
- 7.3
- Zunge an (7)
- 12
- Vertikalschiene
- m
- Hubrichtung an (1)
- m1
- Anfangshub von (1)
- 120
- Justierschraube an (8b) für (8a)
- 10'
- U-förmiger Lagerkörper
- n, +n
- Pressrichtung von (4)
- 10a
- U-Schenkel von (10')
- 10b
- Schenkelverbindungssteg an (10')
- 18
- Druckmesskopf
- 140
- Druckmessbox
- 140a
- Schrauben in (140b)
- 140b
- Halteplatte
- 4'
- Stangen
- 4"
- Führungsbohrungen für (4')
- 15
- Traverse an (4)
- 16
- Druckfedern
- 130
- Hindernis
- 40
- Oberstempel
- 60
- Matrize an (6)
- 14a
- Unterteil von (14)
- 14b
- Oberteil von (14)
- 17
- Schalter, pneumatisch
- 17,1, 17.2
- Druckleitungen zwischen (17) und (2.1)
- m 2
- Rückstellrichtung von (1)
- a2, a4, a0
- weitere Abstandswerte von (a)
- S2
- Sicherheitseinrichtung, zweite
- 160
- Schutzhaube
- 150
- Verriegelungsmechanismus
- 170
- Sperrklinke
- 180
- Schieber
- 190
- Sperrschiene an (180)
- 200
- Stellantrieb für (150)
- 210
- Rahmen
- 220
- Kolbenstange an (200)
- 230
- Linearführung
1. Sicherheitseinrichtung an Umformmaschinen (P1) mit einem Antriebsstössel (1) und einem
auf diesen wirkenden Kraftverstärker (2), insbesondere an pneumatischen Pressen, mit
einem längsverschieblich in einer Führung gelagerten Pressenstempel (4), der mit einem
Presswerkzeug (5) an seinem unteren Ende auf einen Unterstempel (6) zu- und von diesem
wegbewegbar ist, wobei auf der letzten Wegstrecke des Pressenstempels (4) mit einem
Abstand (a) zum Unterstempel (6) von z.B. < 5,9 mm bis 0 mm, wenn kein Hindernis zwischen
Presswerkzeug (5) und Unterstempel (6) sich befindet, der Antriebsstössel (1) zur
Ausführung des Pressvorgangs die Presskraft auf den Pressenstempel (4) über Kupplungsmittel
überträgt, dagegen bei Behinderung des Pressenstempels (4), wenn dieser seine letzte
Wegstrecke nicht zurücklegen kann, z.B. bei Vorhandensein eines Fingers im Pressenspalt,
(a) der Pressvorgang unterbunden wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsstössel (1) einen Mitnehmerfortsatz (7.1) an einem Mitnehmerkörper (7)
aufweist und der Pressenstempel (4) mit einem hubabhängig mehr oder weniger weit in
Richtung Mitnehmerfortsatz (7.1) auslenkbaren Kupplungsglied (8) versehen ist, wobei
im Falle der Behinderung des Pressenstempels (4) an der Ausführung seiner letzten
Wegstrecke (a3) der Aktionsradius (r0) des Kupplunggliedes (8) nicht ausreicht und
der Antriebsstössel (1) an diesem antriebskkraftlos vorbeistreicht, dagegen bei störungsfreiem
Hub des Pressenstempels (4) die Auslenkung des Kupplungsgliedes (8) so gross ist,
daß dieses zur Übertragung der Antriebskraft vom Antriebsstössel (1) auf den Pressenstempel
(4) vom Mitnehmerfortsatz (7.1) erfasst und während des Arbeitshubes auf der letzten
Wegstrecke (a3) mitgenommen wird.
2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
a) das Kupplungsglied (8) ist ein Kniehebelgetriebe (8a, 8b), bestehend aus einem
abgewinkelten ersten Hebel (8a) und einem zweiten, mittels einer Kniehebel-Gelenkachse
(100) mit dem ersten gelenkig verbundenen Hebel (8b), wobei der erste Hebel (8a) ein
L-förmiger Kupplungshebel ist,
b) der Kupplungshebel (8a) ist in seinem Winkelbereich (8.1) an das obere Ende des
Pressenstempels (4) angelenkt,
c) der Kupplungshebel (8a) ragt mit einer Kupplungskante (8.2) am freien Ende eines
ersten Schenkels (8a1) so in die Umgebung des Mitnehmerfortsatzes (7), daß der erste
Schenkel (8a1) abhängig von seinem Schwenk-winkel und damit abhängig vom Hub des Pressenstempels
(4) entweder den Mitnehmerfortsatz (7) untergreift oder an diesem vorbeistreicht,
und
der zweite Schenkel (8a2) des Kupplungshebels (8a) ist über den zweiten Hebel (8b)
in Form einer Gelenklasche an den Gelenkbolzen (9) eines Lagers (10) auf der dem Pressenstempel
(4) abgelegenen Seite des Kniehebelgetriebes (8a, 8b) angelenkt, wobei die beiden
Gelenkachsen (9', 11') der Bolzen (9, 11) für das Lager (10) und für die Gelenkverbindung
zwischen Pressenstempel (4) und Kupplungshebel (8a) achsparalllel mit variablem Abstand
(z) übereinanderliegen und sich diesem variablen Abstand (z) entsprechend die folgenden
beiden Extrempositionen ergeben: die eingeknickte Ausgangsposition (I) der beiden
Hebel (8a, 8b) mit dem kleinsten Abstand (z1) und die gestreckte Arbeitsposition (II)
der beiden Hebel mit dem größten Abstand (z5), bei der die Kraftübertragung vom Antriebsstössel
(1) auf den Pressenstempel (4) wegen Hebelwirkung am grössten ist.
3. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmerkörper (7) am freien Ende des Antriebsstössels (1) angeordnet ist und
eine zum Kupplungsglied (8) seitlich offene Aussparung (7.2) aufweist, deren oberer
Absatz den Mitnehmerfortsatz (7.1)bildet.
4. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmerkörper (7) und damit der Anntriebsstössel (1) an einer gehäusefesten
Vertikalschiene (12) in Hubrichtung (m) geführt sind.
5. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlich offene Aussparung an (7.2) an ihrem unteren Ende durch eine in Richtung
auf das Kupplungsglied (8) vorspringende Zunge (7.3) begrenzt ist, welche ein Auflager
für das freie Ende des ersten Schenkels (8a1) des Kupplingshebels (8a) in dessen Ausgangsposition
(I) und bei beginnendem Hub (m1) bildet.
6. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass am zweiten Hebel (8b) des Kupplungsgliedes (8) eine auf den ersten Schenkel des Kupplungshebels
(8a) gerichtete Justierschraube (120) gelagert ist, welche einen Anschlag zur Einstellung
der eingeknickten Ausgangsposition (I) des Kupplungshebels (8a) bildet.
7. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager (10) einen am Gestell (14) gelagerten U-förmigen Lagerkörper (10') aufweist,
an welchem der zweite Hebel (8b) an einem diesen und die beiden U-Schenkel (10a) des
Lagerkörpers (10') durchdringenden Gelenkbolzen (9) gelagert ist.
8. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der U-förmige Lagerkörper (10') in Pressrichtung (+n) am Pressengestell geführt gelagert
ist und mit seinem Schenkelverbindungssteg (10b) an einem als Widerlager dienenden
Druckmesskopf (18) einer gehäusefesten Druckmessbox (140) unter Vorspannung anliegt,
so daß bei Durchführung des Arbeitshubes durch den Pressenstempel und der damit einhergehenden
Streckung des Kniehebelgetriebes (8a, 8b) der Lagerkörper (10') mit einer der Presskraft
entsprechenden Reaktionskraft in Pressgegenrichtung gegen den Druckmesskopf pressbar
ist.
9. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass achsparallel zum Pressenstempel (4) bzw. zu dessen Führungskanal (3) zwei einander
gegenüberliegende Stangen (4') in zugehörigen Führungsbohrungen (4") des Pressengestells
(14) längsverschieblich gelagert sind, wobei die Stangen (4') mit ihren oberen Enden
an einer Traverse (15) des Pressenstempels (4) befestigt sind und zwischen Traverse
(15) und Gestell (14) sich abstützende Druckfedern (16) zur partiellen Reduktion des
Pressenstempel-Gewichtes an den Stangen (4') gelagert sind, insbesondere als Spiralfedern
die Stangen (4') umgreifen.
10. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, für Pressen mit Schutzhaube und mit insbesondere
grösserem Pressenhub und Pressdruck , dadurchgekennzeichnet, dass die Behinderung des Pressenstempels 4) und damit der Leerhub des Antriebsstössels
(1) abhängig gemacht sind von der Ist-Position der Schutzhaube (160) und dass als
Auslösekriterium zur Einleitung des sicherheitsrelevanten Leerhubes des Antriebsstössels
(1) die Offenstellung oder das - im Störungsfalle - nicht vollständige Schließen einer
in Pressrichtung (+n) und entgegengesetzt dazu hin- und her bewegbar gelagerten Schutzhaube
(160) herangezogen ist, welche bei offener oder nicht vollständig geschlossener Schutzhaube
(160) über einen Verriegelungsmechanismus (150) die Auslenkbewegung des Kupplungsgliedes
(8) in den Eingriffsbereich des Mitnehmerfortsatzes (7) blockiert, nach vollständigem
Schließen der Schutzhaube- (160) dagegen freigibt.
11. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass achsparrallel zum Pressenstempel (4) geführt ein langgestreckter Schieber (180) auf-
und abbewegbar gelagert ist, daß der Schieber an seinem unteren Ende an der Schutzhaube
(160) befestigt ist, so daß diese mit dem Schieber (180) bewegbar ist, dass der Verriegelungsmechanismus
(150) eine auf der Kniehebel-Gelenkachse (100) fest sitzende und mit dieser drehbar
gelagerte Sperrklinke (170) aufweist, dass zum Verriegelungsmechanismus (150) ferner
ein an dem Schieber (180) befestigte Sperrschiene (190) gehört, welche bei offener
oder nicht vollständig geschlossener Schutzhaube (160) eine Vertikalposition einnimmt,
bei der sie die Sperrklinke (170) blockiert, dagegen bei geschlossener Schutzhaube
(160) mit dieser so weit abwärts bewegt ist, daß sie mit ihrem oberen Ende aus dem
Eingriffsbereich der Sperrklinke (170) gerät und diese durch ihre nun freigegebene
Schwenkbewegung ein Verschwenken des Kupplungshebels (8a) in den Eingriffsbereich
des Mitnehmerfortsatzes (7.1) gestattet, und daß Schieber (180) und Schutzhaube (160)
mit einem Stellantrieb (200) gekuppelt sind.
12. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass an einem langgestreckten, am Pressengestell (14) befestigten Rahmen (210) ein ebenfalls
langgestreckter, vorzugsweise pneumatischer Stellantrieb (200) gehalten ist, dessen
Kolbenstange (220) mit der Schutzhaube (160) und dem Schieber (180) zu deren Verstellung
verbunden ist.
13. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Rahmen (210) eine Linearführung (230) für den Schieber (180) und für die mit
ihm bewegbare Sperrschiene (190) befestigt ist.