[0001] Die Erfindung betrifft einen Blistergurt zur Aufnahme von medizinischen und/oder
pharmazeutischen und/oder nahrungsergänzenden Produkten, umfassend einen aufrollbaren,
in einzelne Blisterabschnitte teilbaren Produktträger, wobei der einbahnig ausgebildete
Produktträger in seiner Förderrichtung F hintereinander einzelne die Teilung T des
Blistergurtes definierende Nester zur Aufnahme vereinzelter Produkte aufweist, sowie
eine folienartige Abdeckung zum Schließen der Nester, derart, dass jedes Produkt innerhalb
eines Nests verschlossen angeordnet ist.
[0002] Derartige Blistergurte kommen insbesondere bei der Herstellung patientenindividueller
Verpackungen zum Einsatz. Solche Verpackungen können manuell oder auch automatisiert
hergestellt werden. Dabei werden von einzelnen aufgerollten Blistergurten, die vorzugsweise
jeweils mit einem Produkttyp bestückt sind, Abschnitte mit einem einzelnen Produkt
oder mehreren Produkten abgerollt, vom Blistergurt getrennt und auf einem Substrat
positioniert und ggf. z.B. durch Kleben oder dergleichen befestigt. Üblicherweise
ist der Blistergurt sandwichartig zwischen dem Substrat und einem Deckelelement angeordnet.
Das Deckelelement weist Öffnungen auf, durch die die Nester mindestens teilweise heraus
ragen. Das Substrat ist im Bereich der Produkte mit Perforationen versehen, so dass
die Produkte beim Entnehmen der Produkte durch die folienartige Abdeckung des Blistergurtes
und durch das partiell geschwächte Material des Substrats hindurch gedrückt werden,
indem Druck auf die Nester ausgeübt wird.
[0003] Bekannte Blistergurte sind für jedes Produkt bzw. jeden Produkttyp individuell ausgebildet.
So weisen die Blistergurte und insbesondere auch die die Nester für die Produkte tragenden
Blisterabschnitte von Produkttyp zu Produkttyp unterschiedliche Geometrien und in
Abhängigkeit der Produktgeometrie auch eine individuelle Nestgröße auf. Konkret unterscheiden
sich beispielsweise die Nester von Tabletten von denen von Oblongs oder von Kapseln
in Form und Größe. Entsprechend weisen auch die jeweils ein Produkt tragenden Blisterabschnitte
unterschiedlicher Blistergurte unterschiedliche Längen und/oder Breiten auf. Das bedeutet
anhand eines Beispiels, dass ein Blistergurt für das Produkt A an das Produkt A angepasste
Nester aufweist, während ein Blistergurt für das Produkt B, das eine vom Produkt A
abweichende Geometrie aufweist, an das Produkt B angepasste Nester aufweist, wobei
z.B. die Blisterabschnitte des die Produkte A tragenden Blistergurts länger sind als
die Blisterabschnitte des die Produkte B tragenden Blistergurts. Des Weiteren weisen
die Nester üblicherweise einen einzigen, einstufigen Aufnahmeraum für jedes Produkt
auf. Das bedeutet, dass das Nest bzw. der Aufnahmeraum ausschließlich produktspezifisch
und individualisiert ausgebildet ist. Mit anderen Worten entspricht die Größe der
Öffnung zum Ausdrücken bzw. Austreten des Produktes aus dem Nest der Größe des Produktes.
[0004] Die bisher bekannten Blistergurte sind aus verschiedenen Gründen in der Handhabung
sowohl bei der vorzugsweise automatischen Bestückung auf ein Substrat als auch beim
Ausdrücken aus dem Nest nachteilig. Durch die unterschiedlichen Geometrien der Blistergurte
bzw. der Blisterabschnitte ist eine automatisierte Bestückung nur mit erheblichem
Mess- und Steuerungsaufwand möglich. Anders ausgedrückt muss der Bestückkopf eines
Bestückautomaten jeweils individuelle Abholpositionen für die von dem Blistergurt
abgetrennten Blisterabschnitte ansteuern. Dies führt zu einer erhöhten Bestückzeit
sowie zu einer Erhöhung der Anzahl der Bestückungsfehler, was gerade bei der Herstellung
patientenindividueller Verpackungen zu vermeiden ist. Des Weiteren bedingen die unterschiedlichen
Geometrien der Nester eine entsprechende Anpassung insbesondere der Deckelelemente.
Genauer erfordern individuelle Nestgrößen individuelle Öffnungen bzw. Ausstanzungen
in den Deckelelementen, was zu einer erhöhten Anzahl von Deckelelementformaten führt.
Neben den zusätzlichen Kosten für die unterschiedlichen Deckelelemente existiert auch
ein logistisches Problem, nämlich die unterschiedlichen Deckelelementformate im Bereich
der Bestückungsautomaten zu bevorraten. Ein weiteres Problem der produktspezifischen,
individualisierten Nestgrößen besteht darin, dass kleine Produkte auch nur einem kleinen
Nest zugeordnet sind. Das führt aufgrund der geringen Andrückfläche dazu, dass beim
Ausdrücken der Produkte aus dem Nest ein erhöhter Kraftaufwand erforderlich ist, der
nicht von allen Anwendern/Patienten aufgebracht werden kann. Auch durch die Tatsache,
dass die Produkte in den bekannten Nestern der Größe der Öffnung entsprechen, wird
das Ausdrücken erschwert, da die die Nester verschließende Abdeckung eine große Spannung
bzw. Haltekraft aufweist, die überwunden werden muss. Diese Spannung bzw. Haltekraft
ist umso größer, je kleiner der überspannte Querschnitt bzw. die überspannte Öffnung
ist.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Blistergurt zu schaffen, der
eine verbesserte Handhabung bei der Herstellung von Verpackungen einerseits und beim
"Bedienen" andererseits gewährleistet.
[0006] Die Aufgabe wird einerseits durch eine erfindungsgemäße Ausgestaltung gelöst, die
sich dadurch auszeichnet, dass jedes Nest einen mindestens zweistufig ausgeformten
Aufnahmeraum aufweist. Diese Ausgestaltung stellt auf überraschend einfache Weise
sicher, dass eine Standardisierung der Nester erreicht wird, die zum einen zu einer
verbesserten Handhabung bei der Herstellung einer Verpackung und zum anderen zu einer
verbesserten Handhabung bei der "Bedienung", also dem eigentlichen Ausdrücken der
Produkte, führt.
[0007] Vorteilhafterweise ist jedes Nest mehrstufig ausgebildet, wobei das Nest aus einer
von der Produktgeometrie unabhängigen Vertiefung und einer von der Produktgeometrie
abhängigen Vertiefung gebildet ist. Mehrstufig kann dabei bedeuten, dass jedes Nest
vorzugsweise zwei unterschiedliche Vertiefungen, aber auch drei oder mehr Vertiefungen
aufweisen kann. Dabei sind die Vertiefungen nicht nebeneinander sondern quasi ineinander
angeordnet, wobei die Vertiefungen ausgehend von der Abdeckung in einem parallel zur
Abdeckung verlaufenden Querschnitt stufenartig kleiner werden. Durch die erfindungsgemäße
Ausbildung können die Vorteile einer produktspezifischen und zentrierten Aufnahme
der Produkte einerseits und der Standardisierung zur vereinfachten Herstellung wirkungsvoll
verbunden werden. Produktabhängige Geometrie der Vertiefung bedeutet in diesem Zusammenhang,
dass die entsprechende Vertiefung in ihren Abmessungen im Wesentlichen den Außenabmessungen
des Produktes entsprechen, so dass die Produkte quasi eng durch die Vertiefung umschlossen
sind. Produktunabhängige Geometrie der Vertiefung bedeutet in diesem Zusammenhang,
dass die entsprechende Vertiefung in ihren Abmessungen von den Abmessungen des innerhalb
des Nests aufgenommenen Produktes abweicht. Selbstverständlich können auch die von
der Produktgeometrie unabhängigen Vertiefungen in ihrer Grundform in gewisser Weise
produktabhängig sein. So ist beispielsweise die produktunabhängige Vertiefung für
einen Oblong länglich geformt, während eine produktunabhängige Vertiefung für eine
Tablette rund geformt ist.
[0008] Eine weitere bevorzugte Ausführung sieht vor, dass die produktunabhängige Vertiefung
in ihrem parallel zur Abdeckung verlaufenden Querschnitt größer ist als die produktabhängige
Vertiefung, so dass das Ausdrücken und damit die Handhabung vereinfacht ist.
[0009] Eine zweckmäßige Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass die Tiefe der produktunabhängigen
Vertiefung ausgehend von der Abdeckung geringer ist als die minimale Dicke/Höhe des
innerhalb des Nests befindlichen Produkts. Die minimale Dicke/Höhe bezieht sich sinnvollerweise
auf die Außenkontur des Produkts. Damit wird wirksam verhindert, dass die Produkte
in den Zwischenraum zwischen der Stufe bzw. dem Absatz und der Abdeckung gelangen.
[0010] Diese Aufgabe wird zum anderen auch durch einen Blistergurt der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass das Verhältnis der Teilung T des Blistergurtes zu der Breite
B des Blistergurtes fix ist. Damit wird eine Standardisierung erreicht, die das automatische
Bestücken wesentlich erleichtert. Insbesondere ist eine beliebige Anordnung von Blisterabschnitten
mit verschiedenen Produkten auf einem Substrat möglich. Mit anderen Worten können
die Blisterabschnitte längs und/oder quer auf dem Substrat angeordnet werden, so dass
ein einziges standarisiertes Deckelelement zur Herstellung einer Verpackung verwendet
werden kann. Die Ausbildung des fixen Verhältnisses von Teilung zu Breite des Blistergurtes
kann auch unabhängig von der Ausbildung des Nestes selbständig die Aufgabe lösen.
Anders ausgedrückt kann auch die Kombination der Merkmale des Oberbegriffes des Anspruches
1 mit dem Merkmal, dass das Verhältnis der Teilung T des Blistergurtes zu der Breite
B des Blistergurtes fix ist, die Handhabung bei der Herstellung und bei der Bedienung
verbessern.
[0011] Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der
Abstand A von Mitte Nest zu Mitte Nest der Teilung T entspricht, wodurch die oben
erwähnten Vorteile besonders einfach zu erzielen sind.
[0012] Vorteilhafterweise sind die geometrischen Abmessungen des Blistergurts bzw. der Blisterabschnitte
produktunabhängig, so dass bei der Herstellung von Verpackungen aus mehreren Blistergurten
mit unterschiedlichen Produkten ein gemeinsamer Standard existiert, der die Produktion
wesentlich vereinfacht. Unabhängig vom Produkt bzw. der Produktgeometrie ist eine
definierte Abholposition erreichbar, so dass der Mess- bzw. Steuerungsaufwand vermieden
bzw. stark reduziert wird.
[0013] Vorzugsweise ist jedem Nest eine Positionierungshilfe zugeordnet, wobei die Lage
der Positionierungshilfe zum Nest fix ist. Mit der Positionierungshilfe kann die Positionierung
und Ansteuerung der Blistergurte bzw. der Blisterabschnitte beispielsweise an Bestückautomaten
oder dergleichen verbessert werden.
[0014] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist jedem Nest bzw. jedem Blisterabschnitt
eine Codierung zugeordnet. Diese Codierung ermöglicht die "nestgenaue" Identifizierung
der in den Nestern enthaltenen Produkte, wodurch eine Fehlbestückung verhindert wird.
[0015] Weitere zweckmäßige oder vorteilhafte Merkmale und Weiterbildungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen und der Beschreibung. Besonders bevorzugte Ausführungsformen werden
anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen einbahnigen Blistergurt,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung entlang des Schnitts II-II gemäß Figur 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines Blistergurts,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines Blistergurts,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf ein mit mehreren Blisterabschnitten bestücktes Substrat.
- Fig. 6
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen mehrstufigen Nests im Schnitt mit einer
Tablette,
- Fig. 7
- eine Seitenansicht eines weiteres Nests im Schnitt mit einem Oblong,
- Fig. 8
- eine Vorderansicht des Nests gemäß Figur 7,
- Fig. 9
- eine Seitenansicht eines weiteren Nests im Schnitt mit einer Kapsel,
- Fig. 10
- eine Vorderansicht des Nests gemäß Figur 9,
- Fig. 11
- eine Seitenansicht auf die von der Produktgeometrie unabhängigen Vertiefung,
- Fig. 12
- eine Draufsicht auf die Vertiefung gemäß Figur 11,
- Fig. 13
- eine Seitenansicht eines Blisterabschnitts mit drei mehrstufig ausgebildeten Nestern
im Schnitt, und
- Fig. 14
- eine Draufsicht auf den Blisterabschnitt gemäß Figur 13.
[0016] Die Erfindung betrifft unterschiedliche Varianten von Blistergurten, die besonders
geeignet sind, zu einer patientenindividuellen Verpackung zusammengestellt zu werden.
[0017] Ein erfindungsgemäßer Blistergurt 10, wie er in Figur 1 dargestellt ist, dient zur
Aufnahme von medizinischen und/oder pharmazeutischen und/oder nahrungsergänzenden
Produkten 11. Die Produkte können als Tabletten, Oblongs, Kapseln oder in anderer
üblicher Darreichungsform ausgebildet sein. Die Blistergurte 10, die grundsätzlich
einbahnig ausgebildet sind, umfassen einen aufrollbaren Produktträger 12, der in einzelne
Blisterabschnitte 13 teilbar ist. In Förderrichtung F des Blistergurts 10 bzw. des
Produktträgers 12, wobei sich die Förderrichtung F insbesondere auf das Abrollen bei
einer vorzugsweise automatisierten Bestückung bezieht, weist der Produktträger 12
hintereinander einzelne Nester 14 auf, die zur Aufnahme vereinzelter Produkte 11 dienen.
Die Nester 14 bzw. deren Abstände zueinander, die die Teilung T des Blistergurtes
10 definieren, sind mit einer folienartigen Abdeckung 15 verschlossen, so dass jedes
einzelne Produkt innerhalb des Nests 14 gegenüber der Umgebung vollständig abgeschirmt
ist.
[0018] Jeder Blistergurt 10, unabhängig von der Art der Befüllung bzw. der den Nestern 14
zugeordneten Produkte 11, weist eine Teilung T auf, deren Verhältnis zu der Breite
B des Blistergurts 10 fix ist. Bevorzugt ist ein Blisterabschnitt 13 rechteckförmig
ausgebildet. Die Länge L eines Blisterabschnitts13, also die seitliche Kantenlänge
eines ein Produkt 11 tragenden Blisterabschnitts 13, in Förderrichtung F ist üblicherweise
länger als die Breite B des Blistergurts 10. Selbstverständlich kann ein Blisterabschnitt
13 auch andere Formen aufweisen. Beispielsweise kann die Teilung T der Breite B des
Blistergurtes 10 entsprechen, so dass die Blisterabschnitte 13 quadratisch geformt
sind. Mit anderen Worten entspricht der Abstand A von Mittelpunkt Nest zu Mittelpunkt
Nest dann der Breite B des Blistergurts 10. Im Falle einer quadratischen Ausbildung
der Blisterabschnitte 13 entspricht die seitliche Kantenlänge eines Blisterabschnitts
13 der Breite B des Blistergurts 10.
[0019] Dabei sind die geometrischen Abmessungen des Blistergurts 10 bzw. der einzelnen Blisterabschnitte
13 produktunabhängig. Anders ausgedrückt weisen die Blistergurte 10 bzw. Blisterabschnitte
13 für alle unterschiedlichen Produkte 11 gemeinsame, standardisierte Abmessungen
auf. Jeder Blisterabschnitt 13 weist genau ein einziges Nest 14 auf, das zur Aufnahme
eines einzigen Produkts 11 ausgebildet ist. Selbstverständlich lassen sich auch mehrere
miteinander zu einem Blisterabschnittstrang verbundene Blisterabschnitte 13 vom Blistergurt
10 abtrennen. Die Nester 14 sind auf jedem bzw. in jedem Blisterabschnitt 13 zentrisch
ausgerichtet. Das bedeutet, dass der Mittelpunkt eines Nests 14 über bzw. auf dem
Mittelpunkt eines Blisterabschnitts 13 liegt. Die Größe des Nests 14 ist variabel.
Die seitliche Kantenlänge eines Blisterabschnittes 13 kann z.B. auch der Teilung T
entsprechen, während die Breite B gegenüber der Teilung T bzw. der Kantenlänge kleiner
ist. Wichtig ist jedoch, dass die Teilung T zur Breite B in einem festen Verhältnis
steht.
[0020] Wie der Figur 2 zu entnehmen ist, kann das Nest 14 in herkömmlicher Weise einstufig
ausgebildet sein. Anders ausgedrückt bildet das Nest 14 für das Produkt 11 einen stufenfreien
Aufnahmeraum 16. Das Nest 14 kann auf der der Abdeckung 15 abgewandten Seite verschiedene
Formen annehmen. Bevorzugt ist eine abgeflachte, ebene Ausbildung als so genanntes
Normplateau, das der vereinfachten Kopplung, also dem sicheren Aufsetzen von Saugdüsen
oder anderen geeigneten Bestückköpfen auf dem Nest 14 dient. Optional kann zwischen
den Nestern 14 in Förderrichtung F des Blistergurts 10 eine Positionierungshilfe ausgebildet
sein, die im vorliegenden Beispiel ein Loch 17 ist. Die Ausbildung und die Lage der
Positionierungshilfe können selbstverständlich variieren. Als Positionierungshilfe
kommen nämlich auch andere insbesondere optisch erkennbare bzw. lesbare Markierungen
bzw. Kennzeichnungen in Frage. Vorzugsweise ist das Loch 17 jedoch bezogen auf die
Breite B des Blistergurtes 10 stets in einer definierten und gleich bleibenden Position
relativ zum Nest 14 angeordnet. Das Loch kann z.B. bezogen auf die Breite B des Blistergurtes
10 mittig angeordnet sein. Des Weiteren kann zwischen benachbarten Blisterabschnitten
13 quer zur Förderrichtung F eine Perforation 18 oder dergleichen verlaufen. Die Perforation
18 kann durch Materialschwächung z.B. durch Lochperforation, Materialreduzierung etc.
gebildet sein. Vorzugsweise erstreckt sich die Perforation 18 über die gesamte Breite
B des Blistergurts 10, kann sich aber auch nur teilweise über die Breite B erstrecken.
In der gezeigten Ausführungsform verläuft die Perforation 18 durch das Loch 17.
[0021] Seitlich in Förderrichtung F kann der Blistergurt 10 wahlweise perforationsfrei ausgebildet,
wie in den Figuren 1 und 3 dargestellt, oder mit einer Perforation 19, wie in Figur
4 dargestellt, versehen sein. Die Perforation 19 kann einseitig oder beidseitig ausgebildet
sein und dient dem geführten Transport der Blistergurte 10 beispielsweise in Bestückautomaten.
Die Perforation 18 zum Trennen einzelner Blisterabschnitte 13 voneinander beispielsweise
mittels eines theoretischen Trennschnitts mit einer Klinge kann, wie die Figur 3 zeigt,
auch als Perforationsbereich 20 ausgebildet sein. Durch einen Doppelschnitt bzw. einen
Schnitt mit einem Doppelmesser wird beim Trennen der Blisterabschnitte 13 jeder Blisterabschnitt
13 um einen kleinen Betrag in seiner Länge L gekürzt, wodurch eine optimierte und
überschneidungsfreie Platzierung der Blisterabschnitte 13 auf einem Substrat 21 oder
dergleichen erreicht werden kann. Wie der Figur 5 zu entnehmen ist, können diverse
Blisterabschnitte 13 bzw. daraus gebildete Blisterabschnittstränge 22 mit unterschiedlichen
Produkten 11 in Längs- und/oder Querrichtung auf dem Substrat 21 platziert sein. Durch
die konstanten und/oder identischen Teilungs- und Breitenverhältnisse aller Blisterabschnitte
13 befinden sich alle Nester 14 mit den unterschiedlichsten Produkten 11 an definierten
und standardisierten Positionen, derart, dass trotz der unterschiedlichen Produkte
11 ein einheitliches Format für ein (nicht dargestelltes) Deckelelement verwendbar
ist. Durch die Möglichkeit der Schachtelung in Längs- und Querrichtung ist eine Platz
sparende Anordnung der Blisterabschnittstränge 22 auf dem Substrat 21 gewährleistet.
Diese Schachtelung ist sowohl mit quadratischen als auch mit rechteckigen oder anderweitig
geformten Blisterabschnitten 13 bzw. entsprechenden Blisterabschnittsträngen 22 gewährleistet.
[0022] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Nester 14 selbst wird anhand der Figuren 6
bis 12, die unterschiedliche Nester 14 in verschiedenen Maßstäben zeigen, näher erläutert.
Jedes Nest 14 kann einen mindestens zweistufig ausgeformten Aufnahmeraum 23 aufweisen.
Vorzugsweise ist jedes Nest 14 mehrstufig, nämlich insbesondere zweistufig ausgebildet.
Das bedeutet, dass der Produktträger 12 im Bereich jedes Nests 14 Vertiefungen unterschiedlicher
Abmessungen aufweist. In der bevorzugten Ausführungsform ist das Nest 14 aus einer
von der Produktgeometrie unabhängigen Vertiefung 24 und einer von der Produktgeometrie
abhängigen Vertiefung 25 gebildet.
[0023] Die an die Produktgeometrie angepasste Vertiefung 25 ist ausgehend von der Abdeckung
15 hinter der von der Produktgeometrie abhängigen Vertiefung 24 angeordnet. Dabei
ist der Querschnitt der produktunabhängigen Vertiefung 24 in ihrem parallel zur Abdeckung
15 verlaufenden Querschnitt größer als die produktabhängige Vertiefung 25. Anders
ausgedrückt ist die Vertiefung 24 in ihrem Querschnitt, der parallel zu der durch
die Abdeckung 15 aufgespannte Ebene E verläuft, größer als der entsprechend verlaufende
Querschnitt der Vertiefung 25. Innerhalb der Vertiefung 25, die produktspezifische
Abmessungen aufweist, ist das Produkt 11 zentriert bezogen auf das Nest 14 gehalten,
so dass der beim Ausdrücken der Produkte 11 ausgeübte Druck unmittelbar auf das Produkt
11 wirkt. Die Vertiefung 24, die die Größe der Öffnung in einem zugehörigen (nicht
gezeigten) Deckelelement einer Verpackung bestimmt, ist für alle Produkte 11 gleich
gewählt.
[0024] Die Tiefe der produktunabhängigen Vertiefung 24 ist ausgehend von der Abdeckung geringer
als die minimale Dicke des in dem Nest 14 befindlichen Produkts 11. Dabei kommt es
insbesondere auch die Dicke des Produkts 11 in seinem Randbereich an. Als bevorzugter
Wert beträgt die Tiefe der Vertiefung 24 zwei Millimeter. Selbstverständlich sind
andere Werte größer und kleiner zwei Millimeter möglich. In der Draufsicht weist die
Vertiefung 24 eine im Wesentlichen ovale Form auf, wobei auch andere Formen, z.B.
Kreise, Rechtecke, Parallelogramme etc. möglich sind.
[0025] Jedem Nest 14 ist optional eine Positionierungshilfe (siehe Figur 14) zugeordnet,
wobei die Lage der Positionierungshilfe, die beispielhaft als Stanzloch 26 ausgebildet
sein kann, in Bezug auf die Lage des Nests 14 fix ist. Als Positionierungshilfe kommen
aber auch andere insbesondere optisch erkennbare bzw. lesbare Markierungen bzw. Kennzeichnungen
in Frage. Zusätzlich zur Positionierungshilfe kann jedem Nest 14 bzw. jedem Blisterabschnitt
13 eine Codierung 27 zugeordnet sein. Die Codierung enthält Informationen zu dem entsprechenden
Nest 14 sowie dem darin befindlichen Produkt 11. Des Weiteren kann der Blistergurt
10 auch eine übergeordnete, zentrale (nicht dargestellte) Codierung aufweisen, die
Informationen zum Blistergurt 10 selbst (beispielsweise Herstelldatum etc.) beinhaltet.
[0026] Die beiden unterschiedlichen Ausführungsformen betreffend die Ausbildung des Blistergurts
10 mit einem festen und gleichen Verhältnis von Teilung T zu Breite B des Blistergurts
10 einerseits und der Ausbildung des Nests 14 mit einem mehrstufigen Aufnahmeraum
23 andererseits können unabhängig voneinander oder kombiniert miteinander ausgeführt
werden.
[0027] Im Folgenden wird das Verfahrensprinzip zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Blistergurtes
10 sowie einer aus einzelnen Blisterabschnitten 13 bzw. Blisterabschnittsträngen 22
gebildeten Verpackung näher beschrieben:
[0028] Auf einer Tiefziehmaschine oder dergleichen wird eine so genannte Bodenfolie, die
den Produktträger 12 darstellt, von einer Endlosrolle abgewickelt und einer Tiefziehstation,
die im Wesentlichen aus einer Vorheizung, einem Blaskopf und einer Tiefziehform gebildet
ist, zugeführt. Das jeweilige Nest 14 wird z.B. mittels Druckluft ausgeformt. Die
Ausformung des Nests 14 kann auch mindestens teilweise durch einen Stempel oder dergleichen
erfolgen. Für das mehrstufige Nest 14 sind demnach nacheinander oder gleichzeitig
mehrere der Ausformungsschritte notwendig.
[0029] Wenn der Blistergurt 10 bzw. die zum Produktträger 12 ausgebildete Bodenfolie hergestellt
ist, werden die Nester 14 mit Produkten 11 gefüllt, wobei die Nester 14 eines Blistergurtes
10 jeweils mit identischen Produkten 11 gefüllt werden. Allerdings können auch unterschiedliche
Produkte 11 in einen Blistergurt 10 gefüllt werden. Grundsätzlich wird jedes Nest
14 nur mit einem einzigen Produkt 11 gefüllt. Die Befüllung kann optional durch Inspektionssysteme
oder dergleichen geprüft werden. Auch kann eine vorzugsweise manuelle Nachbefüllung
leerer Nester 14 erfolgen. Anschließend wird der befüllte und kontrollierte Blistergurt
10 mit der folienartigen Abdeckung 15, nämlich einer Deckfolie verschlossen bzw. versiegelt.
Des Weiteren ist eine Lochstanzstation oder dergleichen vorgesehen. Nach der Ausformung
und Versiegelung des Nests 14, das auch als Hof bezeichnet werden kann, wird im Bereich
jedes Nests 14 ein Stanzloch 26 als Positionierungshilfe in die Bodenfolie/Deckelfolie
eingebracht. Im Anschluss an das Aufbringen der Deckfolie kann eine Perforation 18
quer zur Förderichtung F des Blistergurtes 10 erfolgen. Dadurch wird ein gezieltes
Trennen einzelner Blisterabschnitte 13 vom Blistergurt 10 vereinfacht.
[0030] Anschließend wird im Bereich jedes Nests 14 eine Codierung 27 aufgebracht, die die
Identifizierung des Inhalts des Nests 14 ermöglicht. Beispielsweise wird von der Bodenfolienseite
her ein 2D-Matrix-Code in die Bodenfolie eingelasert. Selbstverständlich sind andere
Methoden zur Aufbringung und andere Identifikationsmittel möglich.
[0031] Die beschriebene Herstellung kann auch parallel für mehrere miteinander verbundene
Blistergurte 10 erfolgen, wobei nach den beschriebenen Verfahrensschritten ein Trennen
in Längsrichtung der Blistergurte 10 erfolgt. Anders ausgedrückt kann eine aus mehreren,
z.B. fünf Spuren bestehende Bahn in fünf einzelne Blistergurte 10 geteilt werden.
Nach dem Trennen in einzelne Blistergurte 10 können die Seitenränder beschnitten werden,
so dass Blistergurte 10 gleicher Breite entstehen.
1. Blistergurt (10) zur Aufnahme von medizinischen und/oder pharmazeutischen und/oder
nahrungsergänzenden Produkten (11), umfassend einen aufrollbaren, in einzelne Blisterabschnitte
(13) teilbaren Produktträger (12), wobei der einbahnig ausgebildete Produktträger
(12) in seiner Förderrichtung F hintereinander einzelne die Teilung T des Blistergurtes
(10) definierende Nester (14) zur Aufnahme vereinzelter Produkte (11) aufweist, sowie
eine folienartige Abdeckung (15) zum Schließen der Nester (14), derart, dass jedes
Produkt (11) innerhalb eines Nests (14) verschlossen angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Nest (14) einen mindestens zweistufig ausgeformten Aufnahmeraum (23) aufweist.
2. Blistergurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Nest (14) mehrstufig ausgebildet ist, wobei das Nest (14) aus einer von der
Produktgeometrie unabhängigen Vertiefung (24) und einer von der Produktgeometrie abhängigen
Vertiefung (25) gebildet ist.
3. Blistergurt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die an die Produktgeometrie angepasste Vertiefung (25) ausgehend von der Abdeckung
(15) hinter der von der Produktgeometrie unabhängigen Vertiefung (24) angeordnet ist.
4. Blistergurt nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die produktunabhängige Vertiefung (24) in ihrem parallel zur Abdeckung (15) verlaufenden
Querschnitt größer ist als die produktabhängige Vertiefung (25).
5. Blistergurt nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der produktunabhängigen Vertiefung (24) ausgehend von der Abdeckung (15)
geringer ist als die minimale Dicke des innerhalb des Nests (14) befindlichen Produkts
(11).
6. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Teilung T des Blistergurtes (10) zu der Breite B des Blistergurtes
(10) fix ist.
7. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilung T des Blistergurtes (10) der Breite B des Blistergurtes (10) entspricht.
8. Blistergurt nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die in Förderrichtung F seitlichen Kantenlängen eines ein Produkt (11) tragenden
Blisterabschnitts (13) der Breite B des Blistergurtes (10) entsprechen.
9. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die geometrischen Abmessungen des Blistergurtes (10) bzw. der Blisterabschnitte (13)
produktunabhängig sind.
10. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Blisterabschnitt (13) genau ein einziges Nest (14) aufweist, das zur Aufnahme
eines einzigen Produktes (11) ausgebildet ist.
11. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Nest (14) zentrisch auf bzw. in seinem Blisterabschnitt (13) angeordnet ist.
12. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand A von Mitte Nest (14) zu Mitte Nest (14) der Teilung T entspricht.
13. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Nest (14) eine Positionierungshilfe zugeordnet ist, wobei die Lage der Positionierungshilfe
zum Nest (14) fix ist.
14. Blistergurt nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungshilfe ein Stanzloch (26) ist.
15. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass in Förderrichtung F des Blistergurtes (10) zwischen zwei Nestern (14) jeweils eine
Positionierungshilfe ausgebildet ist.
16. Blistergurt nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungshilfe ein Loch (17) ist.
17. Blistergurt nach Anspruch 15 oder 16 dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungshilfe bzw. das Loch (17) bezogen auf die Breite B des Blistergurtes
(10) in einer definierten und gleich bleibenden Position relativ zum Nest (14) angeordnet
ist.
18. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Nest (14) bzw. jedem Blisterabschnitt (13) eine Codierung (27) zugeordnet ist.
19. Blistergurt nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Codierung (27) als optisch und/oder elektronisch erfassbares Feld ausgebildet
ist.
20. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass dem Blistergurt (10) eine übergeordnete, zentrale Codierung zugeordnet ist.
21. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen benachbarten Blisterabschnitten (13) quer zur Förderrichtung F eine Perforation
(18), ein Perforationsbereich (20) oder dergleichen verläuft.
22. Blistergurt nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Perforation (18) bzw. der Perforationsbereich (20) über die gesamte Breite
B erstreckt.
23. Blistergurt nach einem der Ansprüche 15 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforation (18) bzw. der Perforationsbereich (20) durch die Positionierungshilfe
verläuft.
24. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Blistergurt (10) in Förderrichtung F seitlich perforationsfrei ausgebildet ist.
25. Blistergurt nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Blistergurt (10) in Förderrichtung F an mindestens einer Seite eine Perforation
(19) aufweist.