Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Raumteilerkonstruktion, mit welcher ein Gebäudeinnenraum
in mindestens zwei Räume unterteilt werden kann, mit mindestens einem rahmenlos montierten,
transluzenten, opaken oder transparenten Wandelement, welches ein fabrikfertiges Isolierglaselement
mit einem umfangseitig ausgebildeten Abstandshalterprofil ist. Weiter betrifft die
Erfindung ein Wandelement für eine solche Raumteilerkonstruktion, ein Abstandshalterprofil
für ein solches Wandelement sowie ein Verfahren zum Erstellen einer erfindungsgemässen
Raumteilerkonstruktion und zur Herstellung eines erfindungsgemässen Wandelements.
Stand der Technik
[0002] Raumteilerkonstruktionen für Gebäudeinnenräume sind an sich bekannt. Üblicherweise
werden derartige Konstruktionen aus unterschiedlichen Baustoffen inklusive Glas gefertigt
und jeweils vor Ort montiert. Je nach Baustoff gestaltet sich die Montage einer Raumteilerkonstruktion
aufwändig und anspruchsvoll. Bei der Verwendung von Glas wirkt sich die im Vergleich
zu Holz oder Gipskarton schlechte Verarbeitbarkeit auf den Montageaufwand negativ
aus. Konkret bedeutet dies, dass Glas empfindlicher gegen Verschmutzung als beispielsweise
Holz oder Gipskarton ist oder dass es schlecht zugeschnitten werden kann. Dies gilt
besonders für Wandelemente einer Raumteilerkonstruktion aus Isolierglas, welches üblicherweise
aus mehreren Glasschichten besteht. Diese Glasschichten werden bisher nacheinander
auf der Baustelle zu Wandelementen zusammengefügt. Dieser aufwändige Prozess erfolgt
dabei naturgemäss in Handarbeit.
[0003] In der
DE 2 110 673 (Transglas AG) wird ein Verfahren zur Befestigung von Glasscheiben beschrieben, das
sich auch für die Befestigung von gläsernen Wandelementen einer Raumteilerkonstruktion
anwenden lässt. Es werden etwa wandhohe Glaselemente zu einer Glaswand zusammengefügt
und von einer Ober- und einer Unterschiene in einer Maueröffnung gehalten werden.
Die Glaselemente werden dabei durch federelastische, S-förmige Verbindungsmittel gehalten.
[0004] Die für derartige Raumteilerkonstruktionen bisher übliche Montage vor Ort, hat den
Nachteil, dass sie sehr aufwändig ist und stets von Hand erfolgen muss. Üblicherweise
wird ein Rahmensystem auf der Baustelle verbaut, welches als Skelett dient und in
das die einzelnen Scheiben eingesetzt werden. Bei Isolierglas-Wandelementen besteht
zudem stets die Gefahr einer dauerhaften Verschmutzung der einzelnen Glasscheiben
durch die Baustellenumgebung.
[0005] Es sind auch schon mobile Glastrennwände aus Isolierglasscheiben vorgeschlagen worden.
Die
EP 1 249 548 beschreibt ein rahmenloses, durchsichtiges Wandelement einer Schiebewand, welches
als Isolierglas ausgeführt sein kann. Die Innenseite mindestens einer Glasplatte kann
eine transparente Emailschicht aufweisen. Der Rand der Glasfläche besitzt eine 5 cm
bis 25 cm breite undurchsichtige Fläche. Dadurch können Aufhänge und Dichtungsvorrichtungen
des Wandelements versteckt werden. An der Decke ist eine Laufschiene angebracht, in
welcher die Laufräder geführt sind. Am oberen Rand der Scheibe und zwar in einem Bereich
ausserhalb des Abstandshalters ist eine Verankerungsvorrichtung zwischen die Scheiben
eingeklebt, an welcher die Laufräder verankert sind. Ähnlich ist am unteren Rand des
Isolierglaselements ein zusätzliches Holzteil mit einer absenkbaren Dichtleiste zwischen
die Scheibenränder eingesetzt.
[0006] Weiter sind fest montierte Glastrennwände mit einem von aussen umgreifenden Halterahmen
bekannt. Die
US 4,608,796 beschreibt eine Glasstrennwand bestehend aus zwei Glasscheiben, die durch ein Abstandshalterprofil
getrennt sind. Die vertikalen Abstandshalterprofile sind U-förmig und besitzen eine
Staurippe, die verhindert, dass der Klebestoff, der das Abstandshalterprofil und die
Glasscheibe verbindet, ins Innere des Glaselements gelangen kann. Zur Montage der
Trennwand werden vorgängig an der Decke und am Boden Leisten montiert. Danach wird
das vorfabrizierte Glaselement zwischen die Leisten an der Decke und am Boden geschoben,
wobei das Glaselement auf einer flachen Gummiunterlage aufliegt. Es werden oben und
unten seitliche Klemmen in die Leiste eingesetzt, damit das Glaselement seitlich gehalten
wird.
[0007] Bei Trennwandsystemen können Türen aus Glas verwendet werden. Die
DE 197 33 415 beschreibt eine rahmenlose Tür oder ein rahmenloses Fenster mit einem schwenkbar
gelagerten Flügel. Der schwenkbare Flügel besteht aus zwei Glasscheiben, die durch
ein umlaufendes, als Hohlprofil ausgebildetes Abstandshalterprofil miteinander verbunden
sind. Der dadurch gebildete Hohlraum ist hermetisch abgeschlossen und kann Trocknungsmittel
aufnehmen. An der Oberseite des schwenkbaren Flügels der Türe respektive des Fensters
befindet sich lediglich eine U- respektive C-förmige Nut, die als Gleitschiene eines
quaderförmigen Gleiters dient. Die Nut ist nicht ein Teil des Abstandshalterprofils,
sondern wird durch eine vom Abstandshalterprofil getrennte Schiene gebildet.
[0008] Diese bekannten Trennwandsysteme vermögen aber hinsichtlich der Kombination von Ästhetik
und konstruktiver Einfachheit nicht zu befriedigen.
Darstellung der Erfindung
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, eine dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehörende
Raumteilerkonstruktion zu schaffen, welche einen kleinen Montageaufwand und niedrige
Montagekosten hat.
[0010] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 6, 11 und 13 definiert.
Gemäss der Erfindung ist das Abstandshalterprofil ausgebildet, um das Wandelement
an Boden und/oder Decke und/oder mit einem benachbarten Wandelement mit von aussen
nicht sichtbaren Befestigungsvorrichtungen zu fixieren.
[0011] Gemäss der Erfindung hat das Abstandshalterprofil eine Doppelfunktion. Zum einen
hält es die Scheiben des Isolierglaselements im gegenseitigen Abstand und dichtet
in an sich bekannter Weise den Innenraum luftdicht ab. Zum anderen hat es eine Form,
die einen mechanischen Eingriff einer Befestigungsvorrichtung erlaubt, so dass die
Position des Wandelements fixiert werden kann. Es ist nicht mehr nötig, ein zusätzliches
Halteprofil oder dergleichen am Rand des Isolierglaselements zwischen die Scheiben
einzukleben. Durch die erfindungsgemässe Doppelfunktion wird weniger Platz für die
entsprechende technische Funktion benötigt als beim eingangs genannten Stand der Technik.
[0012] Die Doppelfunktion soll erfindungsgemäss zumindest entlang einer der vier Seiten
bzw. Ränder des Isolierglaselements gegeben sein. Damit kann eine erfindungsgemässe
Verbindung bzw. Montage an einem Boden, einer Decke oder einer seitlich anschliessenden
Wand realisiert werden. Besonders vorteilhaft ist es natürlich, wenn jedes Isolierglaselement
an allen vier Rändern ein erfindungsgemässes Profil aufweist, so dass der Anwender
stets die Wahlfreiheit hat, das Wandelement an der bzw. den von ihm gewünschten Anschlusselementen
(Boden/Decke/Wand) anzukoppeln.
[0013] Weil die Befestigungsvorrichtung am Rand zwischen die Scheiben des Isolierglaselements
eingreift und den Rand nicht umgreift, ist sie im Wesentlichen nicht sichtbar. (Dies
im Gegensatz zu einer Befestigungsvorrichtung, welche den Rand des Isolierglaselements
umgreift und damit sichtbar ist.) Soll die Befestigungsvorrichtung vollständig unsichtbar
sein, kann der Rand der Scheibe mit einem undurchsichtigen Siebdruck versehen sein.
Es kann aber durchaus ein erwünschter Effekt sein, wenn die Glasscheiben nicht beschichtet
sind und die Befestigungsvorrichtung teilweise durchscheint.
[0014] Ein bevorzugtes erfindungsgemässes Abstandshalterprofil bildet eine aussenseitige
(d.h. zum von aussen zugänglichen Randbereich des Isolierglaselements offene) Nut,
einen Hohlraum und eine Staurippe. Die Glasscheiben bilden dabei zumindest mehrheitlich
die Sichtflächen der Wandelemente. Denkbar sind daneben auch andere Materialien.
[0015] Eine Funktion der am Abstandshalterprofil angebrachten Nut ist es, eine Befestigungsvorrichtung
aufzunehmen respektive mit dieser zusammenzuwirken, um das Wandelement lateral zu
fixieren. Selbstverständlich kann diese Funktion durch irgendeine Anordnung geeigneter
Befestigungsmittel erreicht werden. Es können also auch mehrere Nuten angebracht sein.
So können im Abstandhalterprofil zwei parallele Nuten angeordnet sein, welche eingerichtet
sind, um eine entsprechende Befestigungsvorrichtung aufzunehmen. Alternativ kann das
Abstandshalterprofil die Befestigungsvorrichtung umfassen, um das Wandelement in einer
entsprechenden Nut, welche beispielsweise in einem Profil an einer Decke angebracht
ist, lateral (d.h. quer zur Hauptfläche des Isolierglaselements) zu fixieren.
[0016] Bei einem Verfahren zum Erstellen einer solchen Raumteilerkonstruktion wird in einem
ersten Schritt in Höhe eines oberen Endes des Wandelements eine erste Montageleiste
und in Höhe eines unteren Endes des Wandelements eine zweite Montageleiste an einer
raumseitigen Struktur befestigt. Dabei sind ein Zusammenwirken der ersten Montageleiste
mit einem in dem Wandelement eingebrachten ersten Abstandshalterprofilabschnitt und
ein Zusammenwirken der zweiten Montageleiste mit einem in dem Wandelement eingebrachten
zweiten Abstandshalterprofilabschnitt vorgesehen. Der Abstand zwischen den Montageleisten
ist hierbei grösser als der Abstand zwischen dem Nutboden des ersten Abstandshalterprofilabschnitts
und dem zweiten Abstandshalterprofilabschnitt, um ein Einhängen des Wandelements in
die Befestigung zu ermöglichen. In einem zweiten Schritt wird der erste Abstandshalterprofilabschnitt
in die erste Montageleiste eingehängt, wobei die U-förmige Nut des Abstandshalterprofils
die Montageleiste teilweise umfasst. In einem dritten Schritt wird der zweite Abstandshalterprofilabschnitt
auf der zweiten Montageleiste abgesetzt. Dabei sitzt das Wandelement auf der unteren
Montageleiste bevorzugt mit einer Klotzung auf dem unteren Abstandshalterprofilabschnitt,
sodass die Glasscheiben eine fachgerechte Klotzung aufweisen und die Verklebung unbelastet
ist. Für die Montage der erfindungsgemässen Raumteilerkonstruktion ist möglichst zu
beachten, dass die untere und die obere Montageleiste sehr präzise horizontal und
parallel zueinander ausgerichtet sind, weil die Wandelemente auf der Montageleiste
aufliegen und leichte Unebenheiten in der Montageleiste beispielsweise durch ungleichmässige
Fugen zwischen Wandelementen deutlich sichtbar werden.
[0017] Bei einem Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemässen Wandelements werden
in einem ersten Schritt zwei Glasscheiben durch ein erfindungsgemässes Abstandshalterprofil
in einem definierten Abstand zueinander gehalten. Die Glasscheiben liegen somit an
je einer Seite des Abstandshalterprofils an der entsprechenden Staurippe an und schliessen
umfangseitig mit dem Abstandshalterprofil ab. Die aussenseitige Nut des Abstandshalterprofils
ist dabei durch eine Abdeckung verschlossen. In einem zweiten Schritt wird in die
beidseitigen Fugen zwischen je einer Glasscheibe und der verschlossenen Nut ein Klebe-,
Dicht- und/oder Isolationsmittel eingebracht. Anschliessend wird in einem dritten
Schritt die Abdeckung der Nut entfernt. Als Klebemittel eignet sich insbesondere Butyl,
wobei die Klebenaht anschliessend durch einen Dichtstoff versiegelt werden kann.
[0018] Durch die fabrikfertige Auslieferung des Wandelements aus Isolierglas entfällt der
besonders zeit- und damit kostenintensive, ungenaue und verschmutzungsanfällige Anteil
der Montage, nämlich das Einsetzen einzelner Glasscheiben in ein Rahmensystem. Das
Isolierglaselement kann dadurch in einer Glasfabrik von Spezialisten unter optimalen
Fertigungs- und Reinheitsbedingungen hergestellt werden. Eine standardisierte Fertigung
und eine modulare Handhabung bieten erfahrungsgemäss ebenfalls ein grosses Kosten-Sparpotential.
Dadurch, dass das Wandelement bereits bei seiner Auslieferung ein umlaufendes Abstandshalterprofil
mit einander verbundene Glasscheiben aufweist und folglich auf einer Baustelle nicht
zuerst noch zusammengesetzt werden muss, wird es zum fabrikfertigen Isolierglas, wobei
dem Abstandshalterprofil als Umrandung eine besondere Bedeutung zukommt. Die Nut des
Abstandshalterprofils ermöglicht eine konstruktiv einfache und wirkungsvolle Handhabung
des Wandelements. Das erfindungsgemässe Verfahren zur Erstellung einer Raumteilerkonstruktion
macht sich die Ausgestaltung der Wandelemente zunutze und ermöglicht bei einer entsprechenden
Vorbereitung in Form einer Befestigung von Montageleisten beispielsweise an Decke
und/oder Boden des zu teilenden Raums, die Isolierglaselemente schnell und ohne besondere
Fachkenntnis im Bereich der Glasbearbeitung zu montieren. Das beanspruchte Verfahren
zur Herstellung eines erfindungsgemässen Wandelements ist darüber hinaus durch die
mögliche Verwendung einer Klebe- und/oder Versiegelungsdüse besonders unkompliziert.
Durch die Abdeckung der Nut und die Staurippe ist es gut möglich, eine Einfachdüsen-Verklebungsanlage
bzw. Einfachdüsen-Versiegelungsanlage zu verwenden und dabei zuverlässig einen perfekten
Rand des Kleb- bzw. Dichtstoffs zu erreichen, ohne dass Klebe- bzw. Dichtstoff in
die Nut eindringt. Der aus der Düse ausgebrachte Stoff wird durch die Abdeckung der
Nut daran gehindert, in die Nut einzudringen.
[0019] Das mindestens eine Isolierglaselement der Raumteilerkonstruktion ist rahmenlos montiert.
Rahmenlos bedeutet in diesem Zusammenhang, dass kein über die äusseren Ränder des
Glasscheibenverbunds hinausragender Rahmen (z. B. aus Metall oder Kunststoff) zum
Einsatz kommt. Ein Aussenrahmen in Form einer Fassung entlang des Randes des Isolierglaselements
beispielsweise für die Montage oder zur Stabilitätserhöhung des Wandelements ist unnötig.
Es kann so ein filigraner ästhetischer Eindruck erreicht werden. Ein innerhalb des
von den Aussenflächen des Glasscheibenverbunds definierten Volumens befindliches Abstandshalterprofil
ist demnach nicht mit einem Aussenrahmen zu verwechseln.
[0020] Die Raumteilerkonstruktion auch ein Wandelement beinhalten, welches zwar keinen umlaufenden
von aussen umgreifenden Rahmen besitzt, aber z. B. an einer Seite eine die Aussenscheiben
des Isolierglaselements umgreifende Halterung aufweist. Dies kann aus Design-Gründen
oder wegen konstruktiven Vorgaben gewünscht sein und steht der erfindungsgemässen
Realisierung der Raumteilerkonstruktion nicht entgegen.
[0021] Bevorzugt ist am Isolierglaselement umfangseitig ein umlaufendes Abstandshalterprofil
ausgebildet, welches zusätzlich eine Nut umfasst, die es ermöglicht, das Wandelement
an Boden und/oder Decke und/oder mit einem benachbarten Wandelement mit von aussen
nicht sichtbaren Befestigungsvorrichtungen zu fixieren. Ein derartiges Abstandshalterprofil
ist dabei wie oben beschrieben nicht im Widerspruch zur rahmenlosen Ausführung des
Wandelements zu verstehen. Durch das Abstandshalterprofil lässt sich das Wandelement
besonders vielseitig verwenden und leicht handhaben. Insbesondere ist die Befestigung
des Wandelements an einem benachbarten Strukturelement besonders stark vereinfacht.
Dass die Befestigungsvorrichtungen nicht von aussen sichtbar sind, dient wiederum
ästhetischen Zwecken.
[0022] Es ist auch möglich, dass die Isolierglaselemente ohne ein derartiges umfangseitiges
Abstandshalterprofil gefertigt werden, welches sich dazu eignet, das Wandelement an
Boden, Decke oder einem benachbarten Wandelement mit von aussen unsichtbaren Befestigungsvorrichtungen
zu befestigen. Beispielsweise können sie Vorrichtungen umfassen, welche zwar zwei
oder mehrere Glasscheiben zusammenzuhalten vermögen, jedoch nicht dazu geeignet sind,
die Isolierglaselemente an benachbarten Wandelementen, Boden oder Decke zu befestigen.
[0023] Bevorzugt umfassen die Befestigungsvorrichtungen Montageleisten. Besonders bevorzugt
sind die Montageleisten auf das Abstandshalterprofil des Wandelements hinsichtlich
ihrer Abmessungen und Form zugeschnitten. Eine Montageleiste ist ein Profil, das etwa
so lang wie die Breite eines Wandelements ist. Die Montageleiste greift dabei bevorzugt
in die Nut des jeweiligen Abstandshalterprofils ein. Montageleisten haben den Vorteil,
sehr einfach an Ort und Stelle an einem Strukturelement befestigt werden zu können
und eine flexibel einsetzbare Befestigung darzustellen.
[0024] Alternativ und zusätzlich zu Montageleisten ist es auch denkbar, dass andere, gleich
oder ähnlich wirkende Befestigungsmittel in der Befestigungsvorrichtung Verwendung
finden. Mögliche Alternativen zu Montageleisten könnten einzelne Montageelemente darstellen,
welche nicht über die gesamte Breite eines Wandelements verlaufen. Zudem sind zusätzlich
zu Montageleisten Befestigungshilfen denkbar, welche die Wandelemente beispielsweise
von aussen stützen.
[0025] Bevorzugt weisen die Montageleisten ein Schwalbenschwanzprofil auf. Die Schwalbenschwanzform
ermöglicht es, dass ein im Wesentlichen rechteckiges Abstandshalterprofil auf der
Montageleiste mit wenig Spiel zwischen dem Abstandshalterprofil und der Montageleiste
gekippt werden kann. Damit ist gemeint, dass die Schwalbenschwanzform ein Kippen der
rechteckigen Nut um eine Achse, welche längs in der Nut verläuft, ermöglicht, ohne
dass dabei eine feste Halterung des Wandelements senkrecht zur Ebene seiner Ausdehnung
aufgegeben wird.
[0026] Alternativ ist auch eine andere Realisierung der Montageleisten möglich. So kann
beispielsweise eine Montageleiste mit im Wesentlichen rechteckigem Profil bei Verwendung
eines elastischen Materials ebenfalls ein Kippen des Abstandshalterprofils auf der
Montageleiste ebenfalls ermöglichen. Ein T- bzw. Doppel-T-förmiges Profil der Montageleisten
ist ebenfalls denkbar.
[0027] Bevorzugt ist das Isolierglaselement raumhoch ausgeführt. Die Raumteilerkonstruktion
entfaltet ihre ästhetische Wirkung am besten, wenn sie als vollständige Trennwand
erscheint. Die Raumhöhe kann dabei ohne weiteres bis zu 4.5 m betragen.
[0028] Alternativ dazu kann das Isolierglaselement auch kleiner als die Raumhöhe ausgeführt
sein. Die Grösse des Wandelements kann dabei so gewählt werden, dass es an die Position
der Befestigungsmittel angepasst ist, mit denen es an Strukturelementen des Raums
wie Böden, Decken, Mauern, Haltestreben und Ähnlichem befestigt wird.
[0029] Mit Vorteil weist das Wandelement eine Tür aus einem Isolierglaselement auf. Eine
Tür in der Raumteilerkonstruktion erhöht offensichtlich deren mögliche Einsatzfelder.
Aus ästhetischen Gründen kann es zudem gewünscht sein, dass die Tür sich optisch in
das Gesamtbild der Wandelemente aus Glas einfügt und beispielsweise ebenfalls aus
Isolierglas gefertigt ist.
[0030] Weiter ist es möglich, dass das Wandelement auch öffenbare Fenster aufweist. Selbstverständlich
sind weder Türen noch Fenster zwingend im Rahmen der Erfindung. Solche Türen und Fenster
brauchen auch nicht zwingend aus Isolierglas gefertigt zu sein.
[0031] Bevorzugt weist die Tür dabei ein Türschloss auf, welches im Inneren des Isolierglaselements
untergebracht ist. Ein Türschloss im Inneren des Isolierglaselements ist optisch und
taktil möglichst wenig störend. Das Isolierglaselement muss insbesondere hinsichtlich
seines Abstandshalterprofils dazu ausgelegt sein, eine entsprechende Vorrichtung aufzunehmen.
Das Innere des Isolierglaselements definiert sich ebenfalls im Wesentlichen durch
den Zwischenraum zwischen den beiden Glasscheiben, die ein Isolierglaselement bilden.
[0032] Alternativ kann die Türe auch ohne Türschloss ausgeführt sein oder das Türschloss
kann ausserhalb des Isolierglaselements vorgesehen sein. Beispielsweise ist ein Türschloss
auf der Oberfläche des Isolierglaselements denkbar oder eine Tür, bei der ein Schliessmechanismus
im Bereich des Türscharniers vorgesehen ist. Es ist ebenfalls denkbar, einen Magnetschnapper
zu verwenden.
[0033] Bevorzugt ist an einem Ende der Türunterseite eine Türschiene zur drehbaren Halterung
der Türe angebracht. An der Türoberseite oder an einer anderen Stelle ist eine entsprechende
Vorrichtung zur drehbaren Halterung der Türe angebracht. Eine solche drehbare Halterung
der Türe wirkt ästhetisch ansprechend und die Tür fügt sich optisch in das Gesamtbild
der Wandelemente aus Glas ein, weil sie in der gleichen Ebene liegt wie die umgrenzende
Trennwand. Die Türschiene erstreckt sich an dem Ende an dem sie an der Türunterseite
angebracht ist über die gesamte Dicke der Tür. Alternativ erstreckt sich die Türschiene
an diesem Ende nur über einen Teil der Dicke der Tür, sodass über die gesamte Breite
der Türunterseite eine Absenkdichtung angebracht werden kann zum Verschliessen des
Luftspalts zwischen Türunterseite und Boden bei geschlossener Tür.
[0034] Bevorzugt sind alle Wandelemente der Raumteilerkonstruktion Isolierglaselemente,
die flach und rechteckig ausgeführt sind. Auf diese Weise wird ein System optisch
in sich stimmiger Wandelemente zu einer Raumteilerkonstruktion zusammengefügt, welche
hohen ästhetischen Ansprüchen genügt und dabei die Vorteile einer modularen Produktion
in sich trägt. Die Fugenbreite zwischen benachbarten Wandelementen ist dabei mit bevorzugt
etwa 6 mm verhältnismässig gering.
[0035] Alternativ ist es auch möglich, nur bestimmte, beispielsweise genormte Teile der
Raumteilerkonstruktion als Isolierglaselemente auszuführen. Besonders komplizierte
Formen, welche beispielsweise viele Rundungen oder Winkel beinhalten, können durchaus
sinnvoll auf schon bisher bekannte Weise aus Glas oder aus einem anderen Werkstoff
montiert werden.
[0036] Mit Vorteil umfasst das Abstandshalterprofil des Wandelements eine umfangseitige
Nut. Die Nut kann je nach Position verschieden tief und verschieden breit ausgeführt
sein. Wie diese Nut ausgeführt ist, hängt beispielsweise davon ab, ob sie Teil eines
Abstandshalterprofilabschnitts sind, der in einem oberen oder in einem unteren Bereich
des Wandelements - bezogen auf die Ausrichtung des Wandelements in der Raumteilerkonstruktion
- eingebracht ist. Eine obere Nut, die mit einer beispielsweise an einer Raumdecke
befestigten Montageleiste zusammenwirkt, hat bevorzugt eine Tiefe von etwa 15 mm bis
17 mm, wogegen eine untere Nut, die mit einer beispielsweise an einem Raumboden befestigten
Montageleiste zusammenwirkt, eine geringere Tiefe von z. B. etwa 10 mm aufweist. Die
Abmessungen der Nut orientieren sich dabei auch an der Montageleiste oder einem anderen
Gegenstück, mit dem sie zusammenwirkt. Bei unterschiedlichen Gegenstücken der Nut
kann diese also über den Umfang eines Isolierglaselements hinweg variieren. Eine Nut,
die für eine Montageleiste für ein Türelement oder Ähnliches vorgesehen ist, hat dabei
eine Tiefe von bevorzugt etwa 17 mm und eine Breite von bevorzugt etwa 23 mm. Die
genannten Grössen können selbstverständlich innerhalb eines technisch vernünftigen
Rahmens variieren. Die Nuten sind dabei jedenfalls so gewählt, dass sie in einem oberen
Bereich des Wandelements tiefer bemessen sind als in einem unteren Bereich, sodass
das Wandelement noch über die am Raumboden befestigte Montageleiste gehoben werden
kann, nachdem es mit der in der Raumdecke befestigten Montageleiste verbunden wurde.
[0037] Alternativ kann das Abstandshalterprofil auch ohne eine Nut ausgeführt sein. Es können
auch andere Befestigungsmechanismen herangezogen werden. Beispielsweise kann das Abstandshalterprofil
bei entsprechender Form der Montageleiste als Feder-Teil einer Nut-Feder Verbindung
ausgeführt sein.
[0038] Bevorzugt ist am Abstandshalterprofil eine Staurippe ausgebildet, um dem Kleb-, Dicht-
und/oder Isolationsstoff bei der Herstellung des Isolierglaselements eine definierte
Randkontur zu geben. Eine bevorzugte Randkontur ist hierbei ein perfekt geradliniger
Rand. Der Vorteil einer solchen Staurippe wird besonders deutlich, wenn ein Wandelement
derart zusammengesetzt wird, dass von der jeweils umfangseitigen Aussenseite eines
Wandelements eine Butylschnur aufgebracht wird. Das Butyl wird bei einer anschliessenden
Pressung bis zur genannten Staurippe verdrängt und wird von dieser an einem weiteren
Ausdehnen über die Staurippe hinaus gehindert. Dadurch entsteht eine Klebekante, welche
genau der Kontur der Staurippe entlang der Glasscheibe entspricht. Der Kleb-, Dicht
oder Isolationsstoff kann dabei beispielsweise aus Butyl oder Silikon bestehen.
[0039] Alternativ kann auf eine Staurippe auch verzichtet werden. Die Glasscheiben und das
Abstandshalterprofil können auch mit einem nicht so präzise konturierten Klebstoff
oder Isolationsstoff zusammengehalten werden. Wenn die Glasscheiben auf ihrer Oberfläche
mit einer undurchsichtigen Schicht, wie etwa einer Folie oder einer Siebdruckschicht
versehen sind, ist der exakt geradlinige Verlauf des Dichtstoffrandes nicht weiter
von Bedeutung. Der Vorteil der Staurippe ist weitestgehend ästhetischer Natur.
[0040] Mit Vorteil weist das Wandelement eine Einbaustärke von weniger als 80 mm, bevorzugt
von etwa 50 mm auf. Eine kleine Einbaustärke hat einerseits optische Vorteile, weil
das entsprechende Wandelement einen eleganteren und filigraneren Eindruck machen kann
als ein dickeres Wandelement. Andererseits nimmt ein dünneres Wandelement weniger
Platz ein, sodass ein Raum, der durch eine Raumteilerkonstruktion aus dünneren Wandelementen
geteilt wird, weniger Fläche als bei stärkeren Wandelementen verliert. Dieser zweite
Punkt wird besonders bei Eck-Konstruktionen aus Wandelementen relevant, da sich hier
grössere Einbaustärken aufsummieren.
[0041] Es können auch Wandelemente grösserer Einbaustärken verwendet werden. Solche grösseren
Einbaustärken von mehr als 80 mm können einem Wandelement ein massiveres Erscheinungsbild
verleihen.
[0042] Bevorzugt umfasst das Wandelement in einem Innenraum zwischen den Glasscheiben des
Isolierglaselements eine Folie. Eine derartige Folie kann farbig, transparent, transluzent
oder opak bedruckt sein und/oder eine Schall hemmende oder beispielsweise eine elektrisch
schaltbare Funktion erfüllen. Somit ist es möglich die Transparenzeigenschaften des
Wandelements zu steuern oder durch bestimmte Folien beispielsweise eine farbliche
Gestaltung der Raumteilerkonstruktion herzustellen. Es ist darüber hinaus möglich,
dass zwischen den Glasscheiben im Innenraum des Isolierglaselements mehrere Folien
eingebracht sind.
[0043] Alternativ kann auf das Einbringen einer Folie in den Innenraum zwischen den Glasscheiben
des Isolierglaselements verzichtet werden. In vielen Fällen ist die Transparenz normaler
Glasscheiben für die Raumteilerkonstruktion gerade erwünscht.
[0044] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Wandelement in einem Innenraum
des Isolierglaselements auf einer der Glasscheiben eine funktionelle Beschichtung.
Eine derartige funktionelle Beschichtung kann beispielsweise eine Tönung, eine Antireflexionsbeschichtung
oder eine Einweg- oder vollständige Verspiegelung sowie aktive Sichtblenden darstellen
und damit verschiedene Funktionen erfüllen.
[0045] Alternativ kann auf eine funktionelle Beschichtung einer der Glasscheiben des Isolierglaselements
verzichtet werden. Daneben ist es auch möglich, eine funktionelle Beschichtung von
Aussen auf eine der Glasscheiben aufzutragen, eine Folie mit einer funktionellen Beschichtung
zwischen die Glaselemente einzubringen oder eine Kombination dieser verschiedenen
Möglichkeiten anzuwenden.
[0046] Mit Vorteil umfasst das Abstandshalterprofil kleine Öffnungen in der innenseitigen
Berandung des im Abstandshalterprofil befindlichen Hohlraums, sodass ein Gas- und
Feuchtigkeitsaustausch zwischen dem Hohlraum und einem Zwischenraum zwischen den Glasscheiben
ermöglicht ist. Die innenseitige Berandung des Hohlraums ist dabei die Seite, an der
sich an den Hohlraum im Abstandshalterprofil, das im Isolierglaselement fertig montiert
ist, der Zwischenraum zwischen den Glasscheiben anschliesst. Somit ist eine Gas- und
Feuchtigkeitsverbindung zwischen dem Hohlraum und dem Zwischenraum zwischen den Glasscheiben
des Isolierglaselements hergestellt. Kleine Öffnungen verhindern zudem, dass neben
Gas und Feuchtigkeit noch kleine Feststoffe zwischen dem Hohlraum und dem Zwischenraum
zwischen den Glasscheiben ausgetauscht werden.
[0047] Alternativ kann auf derartige Öffnungen auch verzichtet werden. Sie können daneben
auch verschieden gross ausgeführt sein.
[0048] Bevorzugt enthält der Hohlraum des Abstandshalterprofils ein Trockenmittel. Das Trockenmittel
ist meist ein Pulver oder eine Vielzahl kleiner Kugeln, beispielsweise Silicagel,
welches in dem Hohlraum untergebracht ist. Durch die kleinen Öffnungen zwischen dem
Hohlraum und dem Zwischenraum zwischen den Glasscheiben des Isolierglaselements ist
ein Gas- und Feuchtigkeitsaustausch zwischen diesen beiden Raumabschnitten ermöglicht,
der das Trockenmittel im Hohlraum des Abstandshalterprofils auch auf den Zwischenraum
zwischen den Glasscheiben wirken lässt. Dadurch ist einerseits verhindert, dass sich
Feuchtigkeit zwischen den Glasscheiben aufhält, die sich bei bestimmten Temperaturverhältnissen
als Kondenswasser an einer der Glasscheiben oder beiden Glasscheiben niederschlägt.
Andererseits ist das Trockenmittel elegant verborgen gelagert, sodass es den ästhetischen
Eindruck des Wandelements nicht negativ beeinflusst.
[0049] Beim Verfahren zum Erstellen einer erfindungsgemässen Raumteilerkonstruktion ist
bevorzugt nach dem Einhängen des ersten Abstandshalterprofils in die erste Montageleiste
ein Kippen des Wandelements um eine in der ersten Montageleiste verlaufende Achse
zwischen dem zweiten und dem dritten Schritt vorgesehen. Durch das Einhängen des Abstandshalterprofils
in die erste Montageleiste besteht eine Verbindung zwischen dem Wandelement und dem
Strukturelement, an dem die Montageleiste befestigt ist, welche ein Kippen um eine
entsprechende Achse ermöglicht. Das Kippen ist bei einer schwalbenschwanzförmigen
Montageleiste besonders gut möglich. Um ein Wandelement in die Raumteilerkonstruktion
einzubauen, wird es zuerst in die obere Montageleiste eingehängt. Die Nut im Abstandshalterprofil,
in das die obere Montageleiste eingreift, ist tiefer als die Nut, in die die untere
Montageleiste eingreifen wird. Somit hat das Wandelement in Richtung der oberen Montageleiste
genug Spiel, um das Wandelement über der unteren Montageleiste zu positionieren und
das Wandelement anschliessend auf der unteren Montageleiste abzusetzen. Das Kippen
zwischen dem zweiten Schritt, nämlich dem Einhängen des Abstandshalterprofils in die
obere Montageleiste und dem dritten Schritt, nämlich dem Absetzen des Wandelements
auf die untere Montageleiste ermöglicht eine Trennung dieser beiden Schritte. Somit
ist es einem Monteur einfach möglich, sich auf jeden der Schritte einzeln zu konzentrieren.
[0050] Alternativ muss dem Wandelement ein Kippen um eine in der ersten Montageleiste verlaufende
Achse nicht möglich sein. Es ist auch vorstellbar, dass die Montageleisten oder die
Abstandshalterprofile beweglich ausgeführt sind und nachdem das jeweilige Wandelement
fertig positioniert ist, fixiert werden. Eine L-förmige Montageleiste, an deren vertikal
stehender Flanke das Wandelement angeklebt oder angeklemmt wird, ist ebenfalls denkbar.
[0051] Mit Vorteil wird beim Herstellungsverfahren des Wandelements das Klebe-, Dicht- und/oder
Isoliermittel mit einer Düse derart auf die aussenseitige Abdeckung der Nut aufgetragen,
dass es sich gleichmässig in die beiden Fugen verteilt. Das Mittel kann von selbst
gleichmässig über die Abdeckung der Nut in die Fugen zwischen den Glasscheiben und
dem Abstandshalterprofil fliessen, ohne dabei die Nut zu verunreinigen. Aufgrund der
Abdeckung ist es dabei nicht nötig, dass für jede Fuge je eine separate Düse vorgesehen
ist.
[0052] Alternativ kann auch eine Mehrdüsen-Versiegelung eingesetzt werden, mit der der Dichtstoff
direkt in die entsprechenden Fugen eingespritzt wird. Dies ist auch mit einer Einfachdüsen-Versiegelungsanlage
möglich, indem beispielsweise die Fugen nach einander aufgefüllt werden.
[0053] Mit Vorteil ist die Abdeckung der Nut ein über Sollbruchstellen definiert entfernbarer
Bestandteil des Abstandshalterprofils. Durch derartige Sollbruchstellen ist es möglich,
dass der Abdeckungsteil nach der Herstellung des Wandelements analog zum Öffnen einer
Konservendose entlang der Sollbruchstellen einfach heraus gebrochen werden kann, ohne
den Rest des Abstandshalterprofils zu beschädigen.
[0054] Alternativ kann die Abdeckung auch ein separates Bauteil sein, welches beispielsweise
auf die Öffnung der Nut aufgesetzt wird, um diese zu verschliessen. Es kann zudem
sein, dass die Abdeckung von dem Rest des Abstandshalterprofils nach beendetem Verkleben
der Glasscheiben mit dem Abstandshalterprofil durch ein Werkzeug von dem Abstandshalterprofil
abgetrennt wird.
[0055] Die erfindungsgemässe Raumteilerkonstruktion lässt sich neben ihrem Einsatz zur Teilung
von Räumen bzw. zum Abtrennen von Raumteilen insbesondere auch als Teil einer Aussenfassade
einsetzen. Die Glaseigenschaften lassen sich dabei an viele verschiedene Erfordernisse
anpassen, welche für die unterschiedlichen Anwendungen der erfindungsgemässen Raumteilerkonstruktion
gelten. Zu verschiedenen Glaseigenschaften können die Wandelemente auch unterschiedliche
Isolationsgrade aufweisen. So ist es beispielsweise ohne weiteres möglich, eine zusätzliche
Isolation, beispielsweise eine Schallisolation, in die Wandelemente einzubringen.
[0056] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0057] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- Das Profil einer oberen Montageleiste mit einem entsprechenden Abstandshalterprofil;
- Fig. 2
- das Profil einer unteren Montageleiste mit einem entsprechenden Abstandshalterprofil;
- Fig. 3
- ein Wandelement vor einer Montage an einer Wand als 90° bauseitigen Wandanschluss
in Draufsicht;
- Fig. 4
- ein Wandelement an eine Wand montiert als 90° bauseitigen Wandanschluss in Draufsicht;
- Fig. 5
- eine Draufsicht einer vertikalen Fuge zwischen zwei benachbarten Wandelementen mit
einem einteiligen Verbindungsstück;
- Fig. 6
- eine Draufsicht einer vertikalen Fuge zwischen zwei benachbarten Wandelementen mit
einem zweiteiligen Verbindungsstück;
- Fig. 7
- eine Draufsicht eines bauseitigen T-Anschlusses eines Wandelements an eine Wand;
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf einen T-Anschluss, eines Wandelements auf eine Fuge zwischen zwei
weiteren Wandelementen;
- Fig. 9
- eine Draufsicht auf einen T-Anschluss, eines Wandelements auf ein weiteres Wandelement
zwischen zwei Fugen;
- Fig. 10
- eine Draufsicht einer Eckverbindung zwischen zwei Wandelementen mit einem Stufenglas;
- Fig. 11
- eine Draufsicht einer Eckverbindung zwischen zwei Wandelementen mit einem Stumpf;
- Fig. 12
- eine Draufsicht einer Angel einer Tür an einer Wand;
- Fig. 13
- eine Draufsicht einer Angel einer Tür an einer Stütze mit anschliessenden Wandelementen;
- Fig. 14
- eine erste Draufsicht zweier Angeln von wechselseitig öffenbaren Türen mit Anschluss
eines weiteren Wandelements;
- Fig. 15
- eine zweite Draufsicht zweier Angeln von wechselseitig öffenbaren Türen mit Anschluss
eines weiteren Wandelements;
- Fig. 16
- eine Draufsicht einer Tür mit Türklinke und benachbarten Wandelementen;
- Fig. 17
- ein Grundriss eines Raumes, der durch Wandelemente geteilt ist;
- Fig. 18
- ein Aufriss einer erfindungsgemässen Raumteilerkonstruktion;
- Fig. 19
- Grundriss des Raumes aus Fig. 17 mit Tür mit Oberlicht;
- Fig. 20
- Aufriss des Raumes aus Fig. 18 mit Tür mit Oberlicht;
- Fig. 21
- eine Unteransicht einer Glastüre mit Türschiene und Absenkdichtung;
- Fig. 22
- eine Unteransicht einer Glastüre mit alternativer Türschiene und Absenkdichtung;
- Fig. 23 a
- die Türunterseite bei geöffneter Tür mit einer geöffneten Absenkdichtung;
- Fig. 23 b
- die Türunterseite bei geschlossener Tür mit geschlossener Absenkdichtung.
[0058] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0059] Zunächst soll kurz das Prinzip der Anwendung anhand der Figuren 17 und 18 erläutert
werden. Es handelt sich dabei um ein sehr einfaches Beispiel. Für den Fachmann ist
aber leicht erkennbar, wie dieses Prinzip z.B. auf die Unteilung eines grossen Stockwerks
von mehreren hundert Quadratmetern eines Bürogebäudes in viele Arbeits- und Besprechungszimmer
angewendet werden kann.
[0060] Die Figur 17 zeigt den Grundriss eines Raumes mit vier erfindungsgemässen Wandelementen
7.7...7.10 als Raumteiler. Zwischen zwei der Wandelemente 7.9 und 7.10 befindet sich
dabei eine Tür 42, welche einen Durchgang zwischen den beiden Raumhälften 59 und 60
bildet. Die Tür ist in Figur 17 sowohl in einer geöffneten als auch in einer geschlossenen
Position eingezeichnet. Der Raum weist weiter im unteren rechten Bildabschnitt einen
Durchgang 58 und im oberen rechten sowie linken Bildabschnitt Fenster 57 auf. Die
Fenster 57 sind dabei im Gegensatz zu den Wandelementen 7.7...7.10 als Teil der Fassade
eines Gebäudes konzipiert. Sie können beispielsweise ebenfalls durch Isolierglaselemente
oder auch durch Glasbausteine oder ähnliche Elemente gebildet sein. Die Wand 20 des
Raumes dient teilweise als Fassade eines Gebäudes und teilweise als Trennwand gegenüber
anderen Räumen im Innern des Gebäudes. Im Gegensatz dazu sind die Wandelemente 7.7...7.10
nur zum Trennen der Raumteile 59 und 60 voneinander im Innern eines beheizten Gebäudes
vorgesehen und bilden somit keinen Teil der Fassade eines Gebäudes.
[0061] Figur 19 zeigt den Grundriss des gleichen Raumes mit vier erfindungsgemässen Wandelementen
7.7...7.10 als Raumteiler und einer zwischen den Wandelementen 7.9 und 7.10 befindlichen
Tür 42.1 wie Figur 17. Die Tür 42.1 ist dabei jedoch zusätzlich mit einem Oberlicht
ausgestattet, welches in der entsprechenden Aufrisszeichnung in Fig. 20 dargestellt
ist.
[0062] Figur 18 zeigt eine Vorderansicht eines Raumes mit vier erfindungsgemässen Wandelementen
7.7...7.10 und einer Tür 41. Im linken Bildbereich befindet sich eine Wand 20, an
die das Wandelement 7.7 seitlich anstösst. Die Raumdecke 5 sowie der Boden 61 des
Raumes sind wie die Wand 20 schraffiert eingezeichnet. Zwischen der Decke 5 und den
Wandelementen 7.7...7.10 bzw. der Tür 42 verläuft die obere Montageleiste 1. Analog
dazu verläuft auf dem Boden 61 des Raumes zwischen dem Boden 61 und den Wandelementen
7.7...7.10 bzw. der Tür 42 die untere Montageleiste 2. Die erfindungsgemässen Wandelemente
7.7...7.10 sowie die Tür 42 sind durch die Montageleisten 1, 2 fixiert. Die Wandelemente
7.7, 7.8 bzw. 7.8, 7.9 liegen jeweils unmittelbar aneinander an. Die Tür 42 ist zwischen
den Wandelementen 7.9 und 7.10 eingefügt.
[0063] Figur 20 zeigt eine entsprechende Vorderansicht des Raums aus Figur 19. Gegenüber
der Figur 18 weist die Figur 20 eine Tür 42.1 mit Oberlicht 42.2 auf. Das Oberlicht
42.2 ist in einem oberen Bereich des Raumes angeordnet und befindet sich damit vertikal
zwischen der Tür 42.1, welche eine niedrigere Höhe als die Raumhöhe besitzt, und der
Decke 5 bzw. der oberen Montageleiste 1.
[0064] Selbstverständlich müssen die Wandelemente nicht auf einer geraden Linie stehen.
Es können auch gewinkelte Trennwände erstellt werden, z.B. indem die Wandelemente
in einem gewissen Winkel (von z.B. 90° oder 60°) aneinander stossend angeordnet sind.
[0065] Im Folgenden werden die Konstruktion und die einzelnen Bauelemente im Detail erläutert.
[0066] Figur 1 zeigt das Profil einer oberen Montageleiste 1 mit einem entsprechenden Abstandshalterprofilabschnitt
9. Die obere Montageleiste 1 ist mit einer Schraube 3 an einer Befestigung 4 angebracht,
wobei die Befestigung in dieser Zeichnung als quaderförmiger Hohlkörper zu erkennen
ist. Die Befestigung 4 ist wiederum an der Decke 5 des Raumes angeschraubt. Das Profil
der oberen Montageleiste 1 weist eine Schwalbenschwanzform auf. Die Seitenflanken
6 der Montageleiste 1 gehen mit zunehmender Entfernung von der Befestigung 4 auseinander.
Daneben ist ein erfindungsgemässes Wandelement 7 gezeigt, welches zwei Glasscheiben
8.1, 8.2 umfasst sowie einen Abstandshalterprofilabschnitt 9. Dieser wiederum umfasst
eine umfangseitige Nut 10, einen innenseitigen Hohlraum 11 und auf jeder Seite, an
der eine Glasscheibe an den Abstandshalterprofilabschnitt 9 anliegt, je eine Staurippe
12.1 und 12.2. An die Staurippe 12.1 und 12.2 schliesst sich aussenseitig unmittelbar
das Klebemittel 15.1 und 15.2 an, an welches sich eine Versiegelung 16.1 und 16.2
anschliesst. Durch die Schwalbenschwanzform der Montageleiste 1 ist es möglich, den
Abstandshalterprofilabschnitt 9 auf der Montageleiste 1 um einen begrenzten Winkel
zu kippen. Der Abstandshalterprofilabschnitt 9 in der oberen Kante des Wandelements
7 hat dabei eine Nut 10 von zwischen 15 mm und 17 mm Tiefe, sodass die Seitenflanken
6 der Montageleiste 1 bis zu dieser Tiefe von dem Abstandshalterprofilabschnitt 9
aufgenommen werden können.
[0067] Figur 2 zeigt das Profil einer unteren Montageleiste 2 mit einem entsprechenden Abstandshalterprofilabschnitt
13. Im unteren Bereich des Wandelements 7 ist der untere Abstandshalterprofilabschnitt
13 im Rand des Wandelements 7 untergebracht. Der untere Abstandshalterprofilabschnitt
13 wirkt mit der unteren Montageleiste 2 prinzipiell in der gleichen Weise zusammen
wie der obere Abstandshalterprofilabschnitt 9 mit der oberen Montageleiste 1. Auch
der untere Abstandshalterprofilabschnitt 13 umfasst eine Nut 14, einen Hohlraum 11
und je eine Staurippe 12.1 und 12.2 auf jeder Seite, an der eine Glasscheibe an den
Abstandshalterprofilabschnitt 13 anliegt. Die Nut 14 des unteren Abstandshalterprofilabschnitts
13 ist gegenüber der des oberen Abstandshalterprofilabschnitts 9 nur etwa 10 mm tief.
Im montierten Zustand sitzen die Glasscheiben 8 des Wandelements 7 auf je einer Klotzung
17 auf, sodass die Klebestellen zwischen dem unteren Abstandshalterprofilabschnitt
13 und den einzelnen Glasscheiben 8 nicht belastet werden. Die untere Montageleiste
2 ist ihrerseits mit einer Schraube 18 auf einer Bodenbefestigung 19 befestigt.
[0068] Figur 3 zeigt ein Wandelement 7 vor einer Montage an einer Wand 20 als bauseitigen
Wandanschluss in einem 90° Winkel zur Wand in einer Draufsicht. Das Wandelement 7
umfasst neben den beiden Glasscheiben 8.1, 8.2 einen Abstandshalterprofilabschnitt
21, welcher entlang einer seitlichen Kante des Wandelements 7 verläuft. Der Abstandshalterprofilabschnitt
21 unterscheidet sich von den sich im oberen bzw. unteren Bereich des Wandelements
7 befindlichen Abstandshalterprofilabschnitten 9 und 13 durch ein in seiner Nut 22
befindliches Verbindungsstück 23 mit einer Feder 24. Das Verbindungsstück 23 füllt
die Nut 22 zusammen mit der Feder 24 im unmontierten Zustand vollständig aus. An der
Wand 20 ist ein entsprechendes Gegenstück 25 angeschraubt, welches das Verbindungsstück
23 teilweise aufnehmen kann.
[0069] In Figur 4 ist das in Figur 3 schon beschriebene Wandelement 7 mit bauseitigem Wandanschluss
in montiertem Zustand. Im Gegensatz zu Figur 3 ist das Verbindungsstück 23 nun aus
der Nut herausgefahren und koppelt an das Gegenstück 25. Die Feder 24 hält dabei die
Verbindung zwischen dem Verbindungsstück 23 und dem Wandelement 7. Die Vorrichtung
ist dabei so konstruiert, dass ein Zwischenraum 26 zwischen dem Wandelement 7 und
der Wand 20 eine Grösse von 12 mm bis 20 mm haben kann. Durch diesen Spielraum können
gegebenenfalls Fertigungs- oder Montageungenauigkeiten wieder ausgeglichen werden.
[0070] Figur 5 zeigt ein Verbindungsstück 27 zwischen zwei benachbarten Wandelementen 7
an einer vertikalen Fuge 28. Die beiden Wandelemente 7.1 und 7.2 umfassen an ihrer
seitlichen Kante jeweils einen Abstandshalterprofilabschnitt 29.1, 29.2. Diese Profile
umfassen je eine Nut 30.1, 30.2, welche Nuten 30.1, 30.2 das Verbindungsstück 27 je
etwa zur Hälfte aufnehmen. Das Verbindungsstück 27 umfasst in Richtung der Glasscheiben
8.1...8.4 Dichtungen 31.1, 31.2, welche die Fuge 28 zwischen den Glasscheiben abdichten.
[0071] In Figur 6 ist eine ähnliche vertikale Fuge 28 zwischen zwei benachbarten Wandelementen
7.1, 7.2 abgebildet. Die Wandelemente umfassen die gleichen Abstandshalterprofilabschnitte
29.1, 29.2 wie sie in Figur 5 schon gezeigt sind. In den Nuten 30.1, 30.2 sind in
Figur 6 jedoch andere Verbindungsstücke 32.1, 32.2 aufgenommen. Die Verbindungsstücke
32.1, 32.2 nehmen lediglich je eine Dichtung 33.1, 33.2 auf, die die Fuge 28 zwischen
den Wandelementen 7.1, 7.2 abdichtet. Eine feste Verbindung zwischen den Wandelementen
7.1, 7.2 wie in Figur 5 ist in Figur 6 nicht vorhanden.
[0072] Figur 7 zeigt einen bauseitigen T-Anschluss eines Wandelements 7 an eine Wand 20.
Zwischen der Wand 20 und dem Wandelement 7 befindet sich eine Klebeschicht 34, die
das Wandelement 7 und die Wand 20 fest miteinander verbindet.
[0073] In Figur 8 ist ein T-Anschluss eines Wandelements 7 auf eine Fuge 28 zwischen zwei
weiteren Wandelementen 7.1, 7.2 dargestellt. Die beiden Wandelemente 7.1 und 7.2 sind
mit einem Verbindungsstück 27 wie in Figur 5 dargestellt miteinander verbunden. Anstelle
der in Figur 5 gezeigten Dichtung 31.2 ist in dieser Figur 8 jedoch ein Anschlussstück
35 gezeigt, welches die Verbindungsstücke 27 und 32 zusammenhält. Das Verbindungsstück
32 in der Nut 30 des Wandelements 7 ist gleichartig den Verbindungsstücken 32.1 und
32.2 in Figur 6. Das Anschlussstück 35 hält die Wandelemente 7.1 und 7.2 und das Wandelement
7 dabei unter einem Winkel von 90° zusammen. Die bestehenden Fugen 28.1 und 28.2 werden
wiederum durch Dichtungen 31 und 33.1, 33.2 verschlossen.
[0074] Figur 9 zeigt einen T-Anschluss eines Wandelements 7 auf ein weiteres Wandelement
7.1 zwischen zwei Fugen. Bei einem derartigen T-Anschluss ist auf einer Glasscheibe
8 des Wandelements 7.1 ein Gegenstück 36 aufgeklebt. Im Wandelement 7 ist wie schon
in der zuvor beschriebenen Figur 5 ein Abstandshalterprofil 29 enthalten. Der Abstandshalterprofilabschnitt
29 eignet sich dazu, ein Verbindungsstück 32 und darin eine Dichtung 37 aufzunehmen,
welche Dichtung 37 mit dem auf dem Wandelement 7.1 aufgeklebten Gegenstück 36 zusammenwirkt.
Dichtung 37 und Gegenstück 36 werden miteinander derart verklebt, dass die beiden
Wandelemente 7 und 7.1 zusammenhalten.
[0075] In Figur 10 ist eine Eckverbindung zwischen zwei Wandelementen 7.1 und 7.3 mit einem
Stufenglas abgebildet. Die Wandelemente 7.1 und 7.3 sind miteinander unter einem Winkel
von etwa 90° verbunden. Die Wandelemente 7.1 und 7.3 umfassen jeweils einen Abstandshalterprofilabschnitt
29.1, 29.2, wie es auch in Figur 5 gezeigt wird. In den Nuten 30.1, 30.2 der Abstandshalterprofilabschnitte
29.1, 29.2 sind ebenfalls Verbindungsstücke 32.1, 32.2 mit Dichtungen 33.1...33.3
enthalten. Das Wandelement 7.3 umfasst dabei zwei unterschiedlich lange Glasscheiben
8.1 und 8.5. Die längere Glasscheibe 8.5 bildet dabei den kopfseitigen Abschluss des
Wandelements 7.1. Die verbleibende einseitige Fuge 35 zwischen dem Wandelement 7.3
und dem Wandelement 7.1 wird durch eine Dichtung 33.1 abgedichtet. Die Fuge 28 zwischen
dem Wandelement 7.1 und der längeren Glasscheibe 8.5 wird dabei ebenfalls durch Dichtungen
33.2 und 33.3 abgedichtet.
[0076] Figur 11 zeigt eine alternative Eckverbindung zwischen zwei Wandelementen 7.1 und
7.2, wobei das eine Wandelement 7.1 als Stumpf abgeschlossen ist. Der Winkel zwischen
den beiden Wandelementen beträgt hier 90° (wie schon in Figur 10). Die beiden Wandelemente
7.1 und 7.2 umfassen die schon mehrfach gezeigten Abstandshalterprofilabschnitte 29.1
und 29.2, wobei in den entsprechenden Nuten 30.1 und 30.2 beim Wandelement 7.2 ein
Verbindungsstück 32.2 und beim Wandelement 7.1 ein Abschlussstück 40 aufgenommen ist.
Das Wandelement 7.2 stösst dabei kopfseitig gegen das Wandelement 7.1 und die zwischen
den beiden Wandelementen 7.1, 7.2 verbleibende Fuge 28 wird durch Dichtungen 33.1
und 33.2 abgedichtet.
[0077] Figur 12 zeigt eine Angel 41 einer Tür 42 an einer Wand 20. Die Türangel 41 ist auf
ihrer einen Seite an einem Befestigungsstück 43 gehalten und trägt die Tür 42. Tür
42 und Befestigungsstück 43 bilden bei geschlossener Tür 42 eine quasi durchgehende
Ebene. Im Bereich der Türangel 41 ist ein Anschlag 44 vorgesehen, wobei ein türseitiger
Teil 45 und ein befestigungsseitiger Teil 46 aufeinander drücken und eine Dichtung
47 zwischen sich aufweisen. Die Achse der Türangel 41 ist dabei ausserhalb der Ebene
aus Tür 42 und Befestigungsstück 43 und verläuft parallel zu ihr. Der türseitige Teil
45 des Anschlags 44 ist dabei in einer Nut 48 im seitlichen Abstandshalterprofil 29
der Tür 42 befestigt. Der befestigungsseitige Teil 46 des Anschlags 44 ist in einer
entsprechenden Ausnehmung 49 des Befestigungsstücks 43 befestigt.
[0078] Figur 13 zeigt die Angel 41 der Tür 42, wie sie auch in Figur 12 dargestellt ist,
mit einem Anschluss an weitere Wandelemente 7.4 und 7.5. Die Wandelemente 7.4 und
7.5 bilden zusammen mit dem Befestigungsstück 43 einen T-Anschluss. Analog zu Figur
5 sind die Wandelemente durch Verbindungsstücke 27.1, 27.2 über ein 90°-Winkelstück
50 miteinander verbunden. Das Wandelement 7.5 weist dabei ein Stufenglas analog zu
Figur 10 auf, wobei die längere Glasscheibe 8.5 bis zum Ende des Befestigungsstücks
43 verläuft. Die Fuge 51 wird durch zwei Dichtungen 31.1 und 31.2, die einseitige
Fuge 52 ebenfalls durch eine Dichtung 31.3 abgedichtet.
[0079] Figur 14 zeigt zwei Angeln 41.1, 41.2 von wechselseitig öffenbaren Türen 42.1, 42.2
mit Anschluss eines weiteren Wandelements 7.5. Analog zur Figur 13 ist eine Türangel
41.1 dargestellt, die eine Tür 42.1 mit einem Befestigungsstück 43.1 verbindet. An
dem Befestigungsstück ist auf der der Türöffnungsrichtung ab gewandten Seite ein weiteres
Befestigungsstück 43.2 angebracht, welches wiederum über eine Angel 41.2 eine Tür
42.2 trägt. In der Ebene der Tür 42.1 und dem Befestigungsstück 43.1 schliesst sich
hinter dem Befestigungsstück 43.1 ein Wandelement 7.5 an, welches analog zur Figur
13 ein Stufenglas umfasst. Anstelle des Verbindungsstücks 27.2 aus Figur 13 ist in
dieser Figur 14 ein Verbindungsstück 32 mit einer Dichtung 33.1 in der Nut 30.1 des
Abstandshalterprofils 29.1 enthalten. Die beiden Türen 42.1, 42.2 sind so zueinander
angebracht, dass sie sich in entgegen gesetztem Drehsinn öffnen.
[0080] Figur 15 zeigt analog zu den Figuren 13 und 14 zwei Türelemente 42.1, 42.2, die über
zwei Türangeln 41.1, 41.2 an zwei Befestigungsstücken 43.1, 43.2 befestigt sind. An
dem Befestigungsstück 43.1 ist ein 90°-Winkelstück 50 wie in Figur 13 befestigt, dessen
eine Öffnung ein Verbindungsstück 27 zum Anschluss eines Wandelements 7.5 aufnimmt
und dessen andere Öffnung das Befestigungsstück 43.2 aufnimmt. Die Türelemente 42.1
und 42.2 lassen sich wie in Figur 14 in entgegen gesetztem Drehsinn öffnen.
[0081] Figur 16 schliesslich zeigt eine Tür 42, welche wie in Figur 12 oder Figur 13 an
einem Befestigungsstück 43 über eine Türangel 41 befestigt ist. In Figur 16 ist zusätzlich
eine Türklinke 53 zu erkennen und ein zweiter Anschlag 54 auf der der Angel entgegen
gesetzten Seite der Tür 42. Der Anschlag 54 ist analog zum Anschlag 44 auf der Türangel-Seite
ausgeformt. Der Anschlag 54 ist dabei ebenso wie der Anschlag 44 zwischen den Glasscheiben
8.1...8.4 der Tür 42 bzw. des Wandelements 7.6 untergebracht. Ein in der Tür 42 untergebrachter
türseitiger Teil 55 des Anschlags 54 drückt beim Verschliessen der Tür 42 auf einen
rahmenseitigen Teil 56 des Anschlags 54.
[0082] Fig. 21 zeigt die Ansicht einer Türunterseite einer Tür 42. An einem Ende der Türunterseite
ist eine Türschiene 62 angebracht. Die Türschiene 62 ist so konstruiert, dass sich
diese über die gesamte Dicke der Tür 42 erstreckt. An der Türunterseite der Tür 42
ist ferner eine Absenkdichtung 63 angebracht. Die Absenkdichtung 63 ist im Stand der
Technik bekannt und beispielsweise in der
EP 1 936 097 beschrieben. Die Absenkdichtung 63 dient dazu, den Spalt zwischen Türunterseite und
Boden bei geschlossener Türe 42 abzudichten. Da sich die Türschiene 62 über die gesamte
Dicke der Tür 42 erstreckt, kann die Absenkdichtung 63 nicht über die gesamte Breite
der Tür 42 angebracht werden. Der Spalt zwischen Türunterseite und Boden kann deshalb
im Bereich bei der Türschiene 62 nicht abgedichtet werden.
[0083] Fig. 22 zeigt eine Türschiene 64 in einer alternativen Ausführungsform. Die Türschiene
64 ist an einem Ende der Türunterseite der Tür 42 angebracht. Die Türschiene 64 ist
so konstruiert, dass sich diese nur über einen Teil der Dicke der Tür 42 erstreckt,
beispielsweise erstreckt sich die Türschiene 64 nur über 1/3 oder 1/4 der Dicke der
Tür 42. Dadurch bleibt genügend Platz frei, um die Absenkdichtung 63 über die gesamte
Breite der Türe 42 anzubringen. So kann der gesamte Spalt zwischen Türunterseite und
Boden abgedichtet werden.
[0084] Fig. 23 a zeigt den in Fig. 22 mit Pfeilen markierten Querschnitt der Türunterseite.
Wie in Fig. 23a skizziert, ist die Türschiene 64 an einem Dorn drehbar gelagert. Alternativ
kann ein im Boden 61 versenkter Bodentürschliesser angebracht sein, sodass die Tür
42 automatisch geschlossen werden kann. Solche Bodentürschliesser sind im Stand der
Technik in verschiedenen Ausführungsvarianten bekannt. In Fig. 23 a ist die Tür 42
in einem geöffneten Zustand skizziert. Die Absenkdichtung 63 ist ebenfalls geöffnet.
[0085] Fig. 23b zeigt den Querschnitt der Türunterseite bei geschlossener Tür 42. Durch
entsprechende mechanische Vorrichtungen (nicht skizziert), wird das Dichtungselement
der Absenkdichtung 63 in den geschlossenen Zustand gebracht und es kommt zu einer
Abdichtung des Spalts zwischen Türunterseite und dem Boden 61.
[0086] Grundsätzlich erlaubt die modulare Bauweise der Raumteilerkonstruktion eine fast
beliebige Zusammensetzung der einzelnen Komponenten zu einem Raumteilersystem. So
können Wandelemente 7 und Türen 42 in verschiedenen Winkeln und in verschiedenen Kombinationen
zueinander positioniert werden. Die Schnittstellen und Verbindungsstücke zwischen
einzelnen Elementen lassen sich dabei in den Abstandshalterprofilabschnitten 29 unterbringen.
Die Abstandshalterprofilabschnitte 29 können dabei derart genormt sein, dass sie eine
möglichst grosse Zahl von Möglichkeiten zum Einsetzen von Verbindungsstücken und ähnlichen
Komponenten erlaubt.
[0087] Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch die Erfindung eine Raumteilerkonstruktion
geschaffen wurde, welche bei niedrigem Montageaufwand und damit verbundenen niedrigen
Installationskosten eine hohe Flexibilität in ihrer Anwendung bietet. Neben der primär
durch die modulare Bauweise der Raumteilerkonstruktion bedingten Flexibilität ist
diese auch qualitativ sehr hochwertig, weil die einzelnen Wandelemente der Raumteilerkonstruktion
maschinell oder in eigens dafür vorgesehenen Fabriken erfolgen kann und somit die
hohen Fertigungsstandards aus der Glasindustrie bei entsprechend hergestellten Wandelementen
Anwendung finden.
1. Raumteilerkonstruktion, mit welcher ein Gebäudeinnenraum in mindestens zwei Räume
(59, 60) unterteilt werden kann, mit mindestens einem rahmenlos montierten, transluzenten,
opaken oder transparenten Wandelement (7), welches ein fabrikfertiges Isolierglaselement
mit einem umfangseitig ausgebildeten Abstandshalterprofil (9) ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandshalterprofil (9) ausgebildet ist, um das Wandelement (7) an Boden (61) und/oder
Decke (5) und/oder mit einem benachbarten Wandelement (7) mit von aussen nicht sichtbaren
Befestigungsvorrichtungen zu fixieren.
2. Raumteilerkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsvorrichtungen Montageleisten (1, 2) umfassen, wobei die Montageleisten
vorzugsweise ein Schwalbenschwanzprofil aufweisen.
3. Raumteilerkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (7) eine Tür (42) aus einem Isolierglaselement aufweist.
4. Raumteilerkonstruktion nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Tür (42) ein Türschloss aufweist, welches im Inneren des Isolierglaselements
untergebracht ist.
5. Raumteilerkonstruktion nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Ende einer Türunterseite eine Türschiene (62) zur drehbaren Halterung der
Tür (42) angebracht ist, wobei sich die Türschiene an diesem Ende nur über einen Teil
einer Dicke der Tür (42) erstreckt, sodass über eine gesamte Breite der Türunterseite
eine Absenkdichtung anbringbar ist.
6. Wandelement (7) für eine Raumteilerkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass es durch ein fabrikfertiges Isolierglaselement gebildet ist, welches über ein umlaufendes
Abstandshalterprofil (9) miteinander verbundene Glasscheiben (8) aufweist, wobei das
Abstandshalterprofil (9) ausgebildet ist, um das Wandelement (7) an Boden (61) und/oder
Decke (5) und/oder mit einem benachbarten Wandelement (7) mit von aussen nicht sichtbaren
Befestigungsvorrichtungen zu fixieren.
7. Wandelement (7) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Einbaustärke von weniger als 80 mm, bevorzugt von 50 mm aufweist.
8. Wandelement (7) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass es in einem Innenraum des Isolierglaselements zwischen den Glasscheiben (8) eine
Folie umfasst.
9. Wandelement (7) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es in einem Innenraum des Isolierglaselements auf einer der Glasscheiben (8) eine
funktionelle Beschichtung aufweist.
10. Abstandshalterprofil (9) für ein Wandelement (7) nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass es eine aussenseitige Nut (10), einen Hohlraum (11) und eine Staurippe (12) umfasst.
11. Verfahren zum Erstellen einer Raumteilerkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt in Höhe eines oberen Endes des Wandelements (7) eine erste
Montageleiste (1) und in Höhe eines unteren Endes des Wandelements (7) eine zweite
Montageleiste (2) an einem raumseitigen Strukturelement (4, 19) befestigt werden,
wobei ein Zusammenwirken der ersten Montageleiste (1) mit einem in dem Wandelement
(7) eingebrachten ersten Abstandshalterprofilabschnitt (9) und ein Zusammenwirken
der zweiten Montageleiste (2) mit einem in dem Wandelement (7) eingebrachten zweiten
Abstandshalterprofilabschnitt (13) vorgesehen sind und wobei der Abstand zwischen
den Montageleisten (1, 2) grösser ist als der Abstand zwischen den Abstandshalterprofilabschnitten
(9, 13), dass in einem zweiten Schritt der erste Abstandshalterprofilabschnitt (9)
in die erste Montageleiste (1) eingehängt und in einem dritten Schritt der zweite
Abstandshalterprofilabschnitt (13) auf die zweite Montageleiste (2) aufgesetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Einhängen des ersten Abstandshalterprofilabschnitts (9) in die erste Montageleiste
(1) ein Kippen des Wandelements (7) um eine in der ersten Montageleiste (1) verlaufende
Achse zwischen dem zweiten und dem dritten Schritt vorgesehen ist.
13. Verfahren zur Herstellung eines Wandelements (7) nach einem der Ansprüche 11 oder
12, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt zwei Glasscheiben (8) durch ein Abstandshalterprofil (9)
nach einem der Ansprüche 16 bis 18 in einem definierten Abstand zueinander gehalten
werden, sodass die Glasscheiben (8) an je einer Seite des Abstandshalterprofils (9)
an der entsprechenden Staurippe (12) anliegen und umfangseitig mit dem Abstandshalterprofil
(9) abschliessen, wobei die aussenseitige Nut (10) des Abstandshalterprofils (9) durch
eine Abdeckung verschlossen ist, dass in einem zweiten Schritt in die beidseitigen
Fugen zwischen je einer Glasscheibe (8) und der verschlossenen Nut (10) ein Klebe-,
Dicht- und/oder Isolationsmittel eingebracht wird und dass anschliessend in einem
dritten Schritt die Abdeckung der Nut (10) entfernt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebe-, Dicht- und/oder Isoliermittel mit einer Düse derart auf die aussenseitige
Abdeckung der Nut (10) aufgetragen wird, dass es gleichmässig in die beiden Fugen
eingebracht wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung der Nut (10) ein über Sollbruchstellen definiert entfernbarer Bestandteil
des Abstandshalterprofils (9) ist.