[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein modulares Sanitärsystem. Der Begriff Sanitärsystem
bezieht sich dabei auf Vorrichtungen zur Bereitstellung sanitärer Anlagen, wie beispielsweise
Toiletten, Waschgelegenheiten und Duschen. Üblicherweise sind Sanitärsysteme in bestehende
Gebäude integriert, oftmals jedoch besteht auch die Notwendigkeit, Sanitärsysteme
außerhalb von Gebäuden bereitzustellen. Dies kann beispielsweise auf Großbaustellen,
im Rahmen von Großveranstaltungen oder auch bei einem Ausfall von Gebäude-Sanitärsystemen
der Fall sein.
[0002] In der einfachsten Version sind mobile Toilettenhäuschen bekannt, die mit entsprechenden
Fahrzeugen vor Ort transportiert und dort abgestellt werden können. Oftmals weisen
derartige Toilettenhäuschen keine sanitären Anschlüsse, wie Anschlüsse für Wasser
oder Elektrizität auf. Es werden aber auch Sanitärcontainer eingesetzt, die über fließend
Wasser oder Elektrizität verfügen. Derartige Sanitärsysteme weisen üblicherweise die
Größe von Seecontainern auf (etwa 6 x 6 m x 3 x 2,8 m) und können somit auf Containerfahrzeugen
problemlos transportiert werden.
[0003] Aus der
DE 92 09 891 ist z.B. ein Sanitärcontainer bekannt, der mit Hilfe eines Muldenabsetzkippersystems
einsetzbar ist. Auch die
DE 10 2005 045 847 A1 beschreibt ein mobiles Raummodul, das als Sanitärraum eingerichtet werden kann. Beide
Systeme basieren auf der Grundidee, bereits vorhandene Container bzw. containerähnliche
Elemente als Sanitäreinrichtung zu nutzen.
[0004] Eine flexiblere Alternative zu den oben genannten Sanitärcontainern bieten Toilettenwagen,
die üblicherweise ebenfalls einen Container der oben genannten Bauart aufweisen, der
jedoch auf einem Fahrgestell mit Rädern angeordnet ist. Solche Toilettenwagen können
so schnell und flexibel zum Einsatzort transportiert werden.
[0005] Ein wesentlicher Nachteil bekannter Sanitärsysteme besteht darin, dass eine Anpassung
an erhöhten oder verminderten Bedarf nur durch eine Änderung der Anzahl gleichartiger
Container möglich ist, die dann nebeneinander aufgestellt werden und entsprechend
viel Platz benötigen. Dies ist insbesondere dann problematisch, wenn eine entsprechende
Freifläche nicht zur Verfügung steht, wenn also beispielsweise Bäume, Mauern oder
Gebäude ein Aufstellen mehrerer Container nebeneinander verhindert.
[0006] Auch ist von Nachteil, dass alle aufgestellten Container jeweils einen eigenen Eingang
aufweisen, da dadurch beispielsweise vermehrt Personal für eine Kontrolle und ggf.
ein Kassieren von Benutzungsgebühren notwendig wird.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein flexibel einsetzbares Sanitärsystem
zu schaffen, das die Nachteile des Standes nicht aufweist oder zumindest vermindert.
Das Sanitärsystem soll insbesondere flexibel sowohl an räumliche Restriktionen vor
Ort, als auch an unterschiedliche Benutzermengen anpassbar sein.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein modulares Sanitärsystem gelöst, bestehend
aus
- einem Basismodul mit zumindest zwei verschließbaren Durchgängen,
- Sanitärmodulen mit zumindest zwei verschließbaren Durchgängen,
wobei das Basismodul und die Sanitärmodule derart nebeneinander angeordnet werden
können, dass sie über geöffnete Durchgänge miteinander verbunden und begehbar sind.
[0009] Ein wesentlicher Grundgedanke der Erfindung besteht also darin, dass anstelle einzelner,
in sich geschlossener Systeme ein modulares Sanitärsystem geschaffen wird, bei dem
die einzelnen Module miteinander verbindbar ausgeführt sind. Benutzer haben also die
Möglichkeit, von einem Modul in das nächste Modul durch einen der Durchgänge hindurchgehen
zu können. Somit müssen nicht alle Module die gleiche Einrichtung aufweisen, es können
beispielsweise Toiletten und Waschbecken in unterschiedlichen Sanitärmodulen untergebracht
sein.
[0010] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Module besteht darin, dass die Durchgänge
verschließbar sind. Hierzu können entweder Türen, Wandelemente oder sonstige geeignete
Vorrichtungen vorgesehen sein. Durch diese Verschließbarkeit wird erreicht, dass die
einzelnen Module flexibel aneinanderkoppelbar sind, sie können beispielsweise mit
einem anderen Sanitärmodul verbunden werden, sie können aber auch als allein stehende
Sanitärmodule eingesetzt werden. Werden die Sanitärmodule beispielsweise in Reihe
nebeneinander angeordnet und sind die Durchgänge an den nebeneinanderliegeneden Seiten
angeordnet, benötigt das letzte Sanitärmodul einer solchen Reihe nur einen Durchgang,
nämlich zum benachbarten Sanitärmodul.
[0011] In einer besonders einfachen Ausführungsvariante schließt sich an nur ein Basismodul
jeweils rechts und links ein Sanitärmodul an, wobei das Basismodul jeweils einen Durchgang
in Richtung der beiden Sanitärmodule und einen weiteren Durchgang auf einer der freien
Seiten aufweist. Benutzer können dann durch den einzigen freien Durchgang, der dann
als Eingang dient durch das Basismodul in die beiden Sanitärmodule gelangen. Die beiden
Sanitärmodule können beispielsweise als Toiletten für Männer oder Frauen ausgeführt
sein.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante weist das Basismodul vier Durchgänge
auf, wodurch auch auf einer dritten Seite, beispielsweise gegenüber dem zentralen
Eingang, ein weiteres Sanitärmodul angeordnet werden kann.
[0013] Schließlich können besonders viele Aufstellungsmöglichkeiten dadurch erreicht werden,
dass die Module rechteckig ausgeführt sind und das Basismodul acht Durchgänge und
die Sanitärmodule jeweils zwei Durchgänge aufweisen. Das Basismodul weist bei einer
rechteckigen oder quadratischen Grundform jeweils zwei Durchgänge je Seite auf, während
die Sanitärmodule zwei über Eck angeordnete Durchgänge aufweisen. Grundsätzlich können
die Durchgänge der Sanitärmodule auch einander gegenüber angeordnet sein, die Anordnung
über Eck bietet jedoch Vorteile hinsichtlich der Raumausnutzung und der Anordnung
der Module zueinander auf. Durch die relative hohe Anzahl an Durchgängen kann das
Basismodul mit vielen Sanitärmodulen gekoppelt werden, es bieten sich aber auch unterschiedlichste
Aufstellungsmöglichkeiten der Sanitärmodule zueinander an.
[0014] Die Anordnung und Aufstellungsmöglichkeiten können erfindungsgemäß dadurch weiter
erhöht werden, dass die Einrichtungen der Sanitärmodule in zueinander spiegelverkehrten
Varianten vorgesehen sind. Diese Sanitärmodule sind in Links- oder Rechtsausrichtung
einsetzbar bzw. miteinander verbindbar. Insbesondere ist auch denkbar, dass zwei oder
mehr Basismodule eingesetzt werden, die jeweils einen Zugang in das Sanitärsystem
und zu den angrenzenden Sanitärmodulen ermöglichen. Auch können die Basismodule selbst
miteinander über Durchgänge verbunden sein, so dass ein relativ großer Eingangsraum
entsteht.
[0015] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsvariante sind die Sanitäreinrichtungen
innerhalb der Sanitärmodule derart angeordnet, dass die Zu- und Ableitungen beispielsweise
zu den Toiletten stets an nur einer Seitenwand angeordnet sind. Die Zu- und Ableitungen
können dann räumlich durch eine Trennwand vom Innenraum abgetrennt sein, was einen
optisch vorteilhaften Gesamteindruck schafft. Darüber hinaus können an der entsprechenden
Seitenwand Wartungsöffnungen für eine Wartung der Zu- und Ableitungen vorgesehen sein.
Bei Verstopfungen oder Defekten der Toiletten können diese also von außen gewartet
oder repariert werden, was zum einem für die Benutzer angenehmer ist, zum anderen
aber auch oftmals mit einer einfacheren Zugänglichkeit verbunden ist. Entsprechend
sind auch die Anschlüsse an das Zu- und Ableitungsrohrsystem auf nur einer Seite der
Sanitärmodule angeordnet, wodurch ein schneller und einfacher Aufbau vor Ort möglich
ist. Die Sanitärmodule weisen sozusagen einen Technikrucksack oder -raum auf, in dem
sämtliche Technik, also beispielsweise auch ein Sicherungskasten für die Elektrizität,
untergebracht sind.
[0016] Die Durchgänge können herausnehmbare Wandelemente aufweisen bzw. sind mit diesen
auch verschließbar. Gegenüber Türen haben herausnehmbare Wandelemente den Vorteil,
dass möglichst wenige bewegbare Elemente innerhalb der Sanitärmodule angeordnet sind.
Gerade im Sanitärbereich werden Türklinken aus hygienischen Gründen nur ungern benutzt.
Auch verschmutzen Türen durch das häufige Anfassen schneller bzw. werden diese oftmals
mit den Füssen oder Ellbogen geöffnet, was auch zu Beschädigungen führen kann.
[0017] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsvariante sind die herausnehmbaren Wandelemente
in dafür vorgesehene Aufnahmevorrichtungen im Inneren der Module einhängbar. Um einen
optischen angenehmeren Eindruck zu vermitteln, können die Wandelemente farblich dekoriert
sein, sie können aber auch Werbebotschaften oder andere Informationen aufweisen. Die
Wandelemente können auch außen angebracht werden, um dort als Informations- oder Werbeträger
zu dienen. Es ist grundsätzlich natürlich auch möglich, die Außenwände der Module
selbst als Werbeflächen zu nutzen, beispielsweise zu bekleben.
[0018] Die einzelnen Module können andere Abmessungen als die üblichen Containerabmessungen
aufweisen, beispielsweise reichen eine Länge von etwa 4,2 m, eine Breite von etwa
3 m und eine Höhe von 2,8 m aus. Durch die geringeren Abmessungen können die räumlichen
Voraussetzungen vor Ort besser ausgenutzt werden.
[0019] Anstelle eines Wandelementes oder üblichen Tür kann auch eine Mischform vorgesehen
sein, nämlich ein Element, das nach Art einer Tür geschwenkt werden kann, so dass
es an der die Tür einfassenden Wand zur Anlage kommt. Das Wandelement wird also sozusagen
aus der Öffnung seitlich herausgeschwenkt und liegt an einer dafür vorgesehenen Freifläche
unmittelbar an der Wand daneben an.
[0020] Die Einrichtung der Module kann nahezu beliebig erfolgen, beispielsweise können Duschen,
Babywickelmöglichkeiten, Toiletten, Waschgelegenheiten, Zugangssysteme usw. vorgesehen
sein. Auch können entsprechend unterschiedliche Sanitärmodule miteinander verbunden
werden, so dass eine voll ausgestattete Sanitäreinheit entsteht. Alternativ ist auch
eine Nutzung als Sozialraum (Aufenthaltsraum, Lobby, usw.), Geschäftsraum oder Lagerraum
denkbar.
[0021] Erfindungsgemäß kann in dem Basismodul auch ein Zugangssystem beispielsweise mit
Drehsperren oder Schwenktüren vorgesehen sein. Besonders vorteilhaft ist ein Zugangssystem,
bei dem der Zugang nach Zahlung eines Geldbetrages freigegeben wird und der Benutzer
einen Wertbon erhält. Der Wert-Bon kann selbst wieder als Zahlungsmittel eingesetzt
werden. Insbesondere hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Wert-Bon in unmittelbarer
Nähe des Zugangssystems verwendet werden kann, beispielsweise zum Kauf von Speisen
oder Getränken in einem Geschäft oder Kiosk. Der Vorteil besteht darin, dass die Benutzer
des Zugangssystems zwar eine bestimmte Zahlung leisten müssen, diese jedoch auf andere
Leistungen übertragbar ist. Ein solches System eignet sich insbesondere für den Zugang
von öffentlichen Toiletten, selbst wenn das Verlangen einer Zahlung aus gesetzlichen
oder moralischen Gründen nicht möglich bzw. gewünscht ist. Der Benutzer zahlt in einem
solchen Fall zwar einen bestimmten Betrag, diese berechtigt ihn aber nicht nur zur
Benutzung der Toilette, sondern ermöglicht ihm bei Vorlage eines Wert-Bons auch den
Kauf von Speisen, Getränken oder ähnlichem.
[0022] Ist eine solches Zahlungssystem vorgesehen, kann erfindungsgemäß eines der Module
einen Verkaufsraum aufweisen, in dem die Wertbons eingelöst werden können. Auch sind
entsprechende Automaten denkbar, die Wertbons annehmen und Ware ausgeben.
[0023] Die Module können auch weitere übliche Einrichtungen zur bestimmungsgemäßen Benutzung
aufweisen, beispielhaft sind hier Vorrichtungen wie Klimaanlage, Lüftungssystem, Lichtanlage,
ggf. Lautsprecher für Musik oder Audioinformationen zu nennen.
[0024] Zwischen den Modulen können Dichtungselemente vorgesehen sein, die die Durchgänge
gegen Einflüsse von außen, wie Regen, Schnee oder Wind, abdichten. Beispielsweise
können die Durchgänge von Gummidichtungen umgeben sein, die beim Aneinanderstellen
der Module zusammengedrückt werden und den Zwischenraum zwischen den Modulen abdichten.
Alternativ oder zusätzlich ist weiterhin ein Dachelement einsetzbar, das die Durchgänge
bzw. Übergänge zwischen den Modulen vor Niederschlag schützt. Derartige Dachelemente
können beispielsweise durch einfache flächige Platten gebildet sein, die schwenkbar
auf dem Dach der Module angeordnet sind und im Bedarfsfall über die Durchgänge gelegt
werden.
[0025] In einer besonders vorteilhaften Variante können zwischen den Modulen auch Überbrückungselemente
vorgesehen sein, die dann zum Einsatz kommen, wenn die Module nicht unmittelbar aneinander
gestellt werden können oder sollen. Benutzer können dann durch die Überbrückungselemente,
die bis zu mehreren Metren lang sein können, von einem Modul in das andere gelangen.
Beispielsweise eignet sich ein begehbarer Steg, der von einer Art Faltenbalg mit entsprechend
großem Durchmesser umgeben ist. Der Faltenbalg schließt an den Durchgängen an. Ein
Vorteil eines Faltenbalgs besteht in seiner Krümmungsfähigkeit, die Module müssen
also nicht exakt nebeneinander stehen. Sollte eine Krümmung notwendig sein, ist lediglich
der begehbare Steg entsprechend anzupassen. Grundsätzlich sind neben dem Faltenbalgsystem
aber auch sämtliche andere Systeme denkbar, die einen Durchgang von einem Modul zum
nächsten ermöglichen.
[0026] Die Module weisen weiterhin Vorrichtungen zum Höhenausgleich auf, die ein horizontales
Aufstellen vor Ort ermöglichen. Derartige Höhenausgleichssysteme können durch herausschraubbare
Stützelemente gebildet sein, denkbar sind aber auch andere geeignete Vorrichtungen.
[0027] Die Module können weiterhin elektrische Verbindungselemente zur Verbindung der Module
aufweisen. Die Module werden also elektrisch miteinander verbunden, während nur ein
Modul an das elektrische Netz vor Ort angeschlossen werden muss. Auch dies spart Installationsaufwand.
[0028] Grundsätzlich ist auch die Verwendung eines Treppenhausmoduls denkbar, wodurch eine
zweistöckige oder sogar mehrstöckige Anordnung der Module möglich wird. Ein solches
Treppenhausmodul weist entsprechend mehrere Durchgänge übereinander auf.
[0029] Anhand der nachfolgenden Figuren wird die Erfindung näher erläutert, dabei zeigen
diese lediglich bevorzugte Ausführungsvarianten, die Erfindung soll nicht auf diese
beschränkt sein. Es zeigen:
- Fig. 1:
- Eine erste Ausführungsvariante der Erfindung mit einem Basismodul und zwei Sanitärmodulen
in einer vereinfachten Prinzipdarstellung,
- Fig. 2:
- eine zweite Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Sanitärsystems von oben im Schnitt,
- Fig. 3:
- eine alternative Anordnung der Module aus Figur 2,
- Fig. 4:
- eine weitere erfindungsgemäße Anordnung mit einem Basismodul und vier Sanitärmodulen,
- Fig. 5:
- eine weitere Ausführungsvariante mit zwei Basismodulen und acht Sanitärmo- dulen,
- Fig. 6:
- eine zweite bevorzugte Ausführungsvariante eines Sanitärmoduls mit Technik- raum.
[0030] Gemäß den gezeigten Ausführungsvarianten besteht ein erfindungsgemäßes modulares
Sanitärsystem 20 aus mindestens einem Basismodul 22 und mindestens zwei Sanitärmodulen
24. Die Module 22, 24 weisen verschließbare Durchgänge 26 auf, über die die Module
22, 24 dann begehbar sind, wenn die Durchgänge 26, zweier Module 22, 24 aneinander
liegend angeordnet sind. Die Durchgänge 26 sind durch entsprechende Wandelemente 28
verschließbar. Die Wandelemente 28 können als Tür ausgeführt sein, sie können aber
auch durch herausnehmbare Platten gebildet sein. In den gezeigten Ausführungsbeispielen
sind diejenigen Durchgänge 26, bei denen die Wandelemente 28 entfernt wurden, gestrichelt
dargestellt. Insbesondere die Durchgänge 26 des Basismoduls 22 können auch durch Türen
gebildet sein, wie in den Figuren 2 bis 5 angedeutet.
[0031] Die Figuren 2 bis 5 verdeutlichen weiterhin, dass das Sanitärsystem 20 insbesondere
dann sehr variabel ist, wenn das Basismodul 22 acht Durchgänge 26 aufweist, von denen
jeweils zwei Durchgänge an einer Seite einer rechteckigen Grundform angeordnet sind.
Die zugehörigen Sanitärmodule 24 weisen jeweils zwei Durchgänge 26 auf, die im gezeigten
Ausführungsbeispiel über Eck angeordnet sind. Weiterhin sind die Sanitärmodule 24
in insgesamt vier Ausführungsvarianten vorhanden, nämlich dem Sanitärmodul 24 ausgeführt
als Männertoilette, ein Sanitärmodul 24 ausgeführt als Frauentoilette, wobei von jeder
der beiden Ausführungsvarianten jeweils zwei zueinander spiegelverkehrte Ausführungsvarianten
vorhanden sind. Dies zeigt besonders deutlich Figur 5, die die Verwendung solcher
Sanitärmodule 24 beinhaltet.
[0032] Die gezeigten Basismodule 22 beinhalten jeweils zwei Drehsperren 30 und daneben eine
Schwenktür 32. Vorteilhafterweise weist die Schwenktür 32 eine für Kinder passierbare
Öffnung, vorzugsweise in Form eines Kinderumrisses auf. Die Schwenktür 32 dient somit
gleichermaßen als Behinderten-, Kinder und Notein- bzw. -ausgang.
[0033] Exemplarisch sind die Sanitärmodule 24 mit Sitztoiletten 34, Stehtoiletten 36 und
Waschbecken 28 ausgerüstet. Weiterhin ist ein herunterklappbarer Wickeltisch 40 gezeigt.
Die Module 22, 24 können aber auch andere geeignete Sanitäreinrichtungen aufweisen.
[0034] Die Figuren 2 bis 6 verdeutlichen weiterhin, dass die Sitztoiletten 34 und die Stehtoiletten
36 jeweils an einer Außenwand angeordnet sind. Figur 6 zeigt, dass gerade dann mit
Hilfe einer Zwischenwand 42 ein Technikraum 44 abtrennbar ist, der sämtliche Zu- und
Ableitungen zu den Toiletten 34, 36 aufweist. Der Technikraum 44 ist durch mindestens
eine Wartungsöffnung 46 von außen zugänglich. Figur 6 zeigt den Technikraum 46 hinter
den Sitztoiletten 34, entsprechende Technikräume 46 können aber auch hinter den Stehtoiletten
36 angeordnet sein.
[0035] Aus den gezeigten Ausführungsvarianten wird deutlich, dass das erfindungsgemäße Sanitärsystem
20 extrem flexibel einsetzbar ist, wodurch auf verschiedenste Anforderungen vor Ort
eingegangen werden kann. Die Module 22, 24 können beispielsweise um bestehende Mauern
oder Bäume herum angeordnet werden, es ist auch problemlos möglich, die Anzahl der
Toiletten den tatsächlichen Besucherprofilen anzupassen, also z.B. bei einer Überzahl
an Frauen entsprechend mehr Frauentoiletten vorzusehen.
[0036] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsvarianten beschränkt, sondern
umfasst auch weitere Ausführungsmöglichkeiten, die in den Umfang der Ansprüche fallen.
Zum Beispiel können die Module auch mehr als acht Türen oder auch eine nicht-rechteckige
Form aufweisen.
1. Modulares Sanitärsystem (20), bestehend aus,
- einem Basismodul (22) mit zumindest zwei verschließbaren Durchgängen (26),
- Sanitärmodulen (24) mit zumindest zwei verschließbaren Durchgängen (26), wobei das
Basismodul (22) und die Sanitärmodule (24) derart nebeneinander angeordnet werden
können, dass sie über geöffnete Durchgänge (26) miteinander verbunden und begehbar
sind.
2. Sanitärsystem (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Module (22, 24) eine rechteckige Grundform aufweisen.
3. Sanitärsystem (20) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Basismodul acht Durchgänge (26) aufweist, wovon jeweils zwei Durchgänge (26)
an einer Seite angeordnet sind und die Sanitärmodule (24) jeweils zwei Durchgänge
(26) aufweisen, die über Eck angeordnet sind.
4. Sanitärsystem (20) nach einen der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei unterschiedliche Sanitärmodule (24) vorgesehen sind, deren gleiche Einrichtung
zueinander spiegelverkehrt angeordnet ist.
5. Sanitärsystem (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sanitärmodul (24) als Sanitäreinheit für Männer und ein Sanitärmodul (24) als
Sanitäreinheit für Frauen ausgeführt ist.
6. Sanitärsystem (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Sanitäranschlüsse in einem Technikraum (44) angeordnet sind, der durch eine Zwischenwand
(42) und eine von außen zugängliche Wartungsöffnung (46) begrenzt wird.
7. Sanitärsystem (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Toiletten (34, 36) jeweils an einer Seite des Sanitärmoduls (24) angeordnet sind.
8. Sanitärsystem (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Module (22, 24) jeweils eine Höhenausgleichsvorrichtung aufweisen.
9. Sanitärsystem (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Basismodul (22) zumindest eine Drehsperre (30) und eine Schwenktür (32) angeordnet
ist.
10. Sanitärsystem (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehsperre (30) durch Zahlung eines Geldbetrages freigegeben wird und der Benutzer
einen Wertbon erhält.