[0001] Die Erfindung betrifft eine rahmenlose Schiebetür, insbesondere Glasschiebetür, mit
zwei parallel zueinander ausgerichteten und von einander beabstandeten Scheiben, insbesondere
Glasscheiben, zwischen denen im Randbereich ein umlaufendes Abstandsprofil angeordnet
ist.
[0002] Zueinander beabstandete Glasscheiben sind hinreichend zum Beispiel in Form von Doppelglasscheiben
oder Isolierglasscheiben bekannt und bestehen aus zwei Scheiben, die mittels eines
Abstandsprofils auf Abstand zueinander gehalten sind. Vielfach werden heute Schiebetüren
eingesetzt, bei denen derartige Isolierglasscheiben verwendet werden, um architektonischen
Ansprüchen hinsichtlich der Lichtführung, moderner Gestaltung und so weiter zu genügen.
Diese Schiebetüren besitzen Beschläge, die in deren Randbereich angeordnet und mitunter
zwischen die beiden Glasscheiben eingesetzt sind.
[0003] So ist zum Beispiel aus der
EP 0 922 152 B1 ein Schwenklager bekannt, welches im Festrahmen drehbar gelagert ist und das freie,
verschwenkbare Ende zwischen die beiden Glasscheiben eingreift. Um für die Befestigung
des freien Endes des Schwenklagers Platz zu schaffen, müssen die Abstandshalter in
radialer Richtung gesehen relativ weit nach innen, d.h. weg vom Rand versetzt werden,
so dass zwischen den beiden Scheiben ausreichend Raum zur Befestigung geschaffen wird.
[0004] Aus der
FR 2 662 739 A1 ist eine Schiebetür bekannt, deren Abstandsprofil im Wesentlichen U-förmig ausgebildet
ist, so dass ein randoffener Raum geschaffen wird, in welchen diverse Bauteile oder
Beschläge angeordnet werden können. Unter anderem kann in diesen Raum eine Rolle eingesetzt
werden, die auf einer Führungsschiene abrollt. Als nachteilig wird angesehen, dass
kein herkömmliches Abstandsprofil verwendet werden kann, weshalb derartige Glasschiebetüren
aufgrund ihrer Einzelfertigung relativ teuer sind.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine rahmenlose Glasschiebetür bereitzustellen,
zu deren Herstellung herkömmlichen Abstandsprofile verwendet werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird mit der rahmenlosen Glasschiebetür der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Abstandsprofil mit wenigstens einem Ausschnitt
versehen ist und zwischen die freien, den Ausschnitt bildenden Enden des Abstandsprofils,
ein randoffenes Hohlprofil eingesetzt ist.
[0007] Die Erfindung wird anhand einer rahmenlosen Glasschiebetür erläutert, wobei sie jedoch
nicht auf Schiebetüren beschränkt sein soll. Vielmehr ist die Erfindung auch einsetzbar
zum Beispiel bei Schiebefenstern. Außerdem soll die Erfindung nicht auf Gebäudeeinrichtungen
beschränkt sein, sondern kann gleichermaßen auch im Schiffsbau oder Fahrzeugbau verwendet
werden.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen rahmenlosen Glasschiebetür wird ein herkömmliches Abstandsprofil
verwendet, welches aber mit einem Ausschnitt versehen wird. In diesen Ausschnitt wird
ein randoffenes Hohlprofil eingesetzt, welches ebenfalls als Abstandselement dient,
welches aber zudem andere Bauteile aufnehmen kann, da es einen Hohlraum besitzt. Da
das herkömmliche Abstandsprofil verwendet werden kann, bedarf es außer dem Hohlprofil
keiner weiteren Bauteile zur Herstellung des Isolierglasscheibenverbundes. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, dass das Abstandsprofil weiterhin an seinem normalen, randnahen
Platz verbaut sein kann, insbesondere nicht weiter nach innen, d.h. weg vom Rand zurückversetzt
werden muss.
[0009] Erfindungsgemäß gehen das Abstandsprofil und das Hohlprofil auf deren dem Zentrum
der Glasscheibe zugewandten, sichtbaren Innenseite fluchtend ineinander über. Hierdurch
wird ein ästhetisch ansprechendes Aussehen geschaffen, da die Lage des Hohlprofils
nicht durch Einbauchungen des Abstandsprofils erkennbar ist.
[0010] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind das Abstandsprofil und das Hohlprofil
auf der dem Zentrum der Glasscheibe zugewandten Innenseite von einer Blendleiste übergriffen.
Die Integration eines Hohlprofils in das Abstandsprofil ist dann überhaut nicht mehr
sichtbar. Diese Blendleiste kann aus Aluminium, Edelstahl oder einem anderen Werkstoff
bestehen.
[0011] Um einen optimalen Verbund von Hohlprofil und Abstandsprofil zu erzeugen, weist das
Hohlprofil in Längsrichtung des Abstandsprofils verlaufende Einsteckabschnitte und
das Abstandsprofil die Einsteckabschnitte aufnehmende Taschen oder Kammern auf. Die
Einsteckabschnitte sind zum Beispiel zapfen- oder fingerartig ausgebildet und ragen
beidseits des Hohlprofils in Längsrichtung des Abstandsprofils ab. Dabei können die
Einsteckabschnitte radial nach außen abragende elastische Lippen oder Leisten aufweisen,
die das Hohlprofil in einer definierten Position halten.
[0012] Erfindungsgemäß ist in das Hohlprofil ein wenigstens eine und insbesondere zwei Rollen
aufweisender Laufwagen eingesetzt. Dieser Laufwagen kann lose in das Hohlprofil eingeschoben
sein, erfindungsgemäß ist der Laufwagen jedoch in das Hohlprofil eingeclipst oder
eingerastet.
[0013] Zur exakten Führung der Glasschiebetür weist die Rolle eine umlaufende, kreisabschnittsförmige
Nut für eine im Boden integrierte Laufschiene auf. Es bedarf somit keiner seitlichen
Abstützung der Schiebetür, da die Nut selbstzentrierend ist und der Laufwagen vom
Gewicht der Glasschiebetür auf der Laufschiene gehalten wird.
[0014] Eine optimale Aufnahme und Abstützung der Glasschiebetür am Laufwagen wird dadurch
erreicht, dass der Laufwagen an seiner aus dem Hohlprofil herausragenden Seite in
Richtung auf die Randfläche der Glasscheibe abragende Flügel aufweist. Dabei sitzt
der untere Rand der Glasscheibe auf den Flügeln auf. Die Glasscheiben werden entweder
direkt von den Flügeln des Laufwagens abgestützt oder der untere Rand der Glasscheiben
ist von einem Winkelprofil umgeben, so dass die Glasscheiben sich über dieses Winkelprofil
auf den Flügeln des Laufwagens abstützen. Dieses Winkelprofil kann gleichzeitig als
Schutz für den Rand der Glasscheibe, jedoch auch als Anlagefläche für eine seitliche
Dichtung dienen. Die Glasschiebetür kann somit im Außenbereich sowie im Rauminnenbereich
verwendet werden.
[0015] Durch die Verwendung von Justierbeilagen zwischen den Flügeln des Laufwagens und
der Unterkante der Glasscheibe beziehungsweise des Winkelprofils kann die Höhenlage
der Schiebetür exakt eingestellt werden.
[0016] Mit der erfindungsgemäßen Schiebetür wird die Möglichkeit geschaffen, Isolierglasscheiben
für Schiebetüren zu verwenden, wobei die Isolierglasscheiben unter Verwendung herkömmlicher
Abstandsprofile hergestellt werden können und keines zusätzlichen Rahmens bedürfen,
um Rollen beziehungsweise Laufwagen aufzunehmen.
[0017] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein
besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können
die in der Zeichnung dargestellten sowie in der Beschreibung und in den Ansprüchen
erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein.
[0018] In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines Eckbereichs der erfindungsgemäßen Schiebetür in
aufgeschnittenem Zustand;
- Figur 2
- eine Ansicht auf die Unterseite eines Eckbereichs der Schiebetür; und
- Figur 3
- einen Schnitt III-III gemäß Figur 2.
[0019] Die Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer insgesamt mit 10 bezeichneten Glasschiebetür,
wobei lediglich der linke untere Eckbereich dargestellt ist, und die Glasschiebetür
10 in ihrer Mittelebene teilweise aufgeschnitten ist.
[0020] Die Figur 3 zeigt die zueinander parallel ausgerichteten und voneinander beabstandeten
Glasscheiben 12 und 14, wobei die Glasscheibe 14 als Verbundscheide bestehend aus
zwei unmittelbar aufeinander liegenden Einzelscheiben 16 ausgebildet ist. Die Glasscheiben
12 und 14 werden mittels eines Abstandsprofils 20 auf Abstand zueinander gehalten.
Dieses Abstandsprofil 20 befindet sich, wie aus der Figur 1 erkennbar, im Randbereich
der Glasscheiben 12 und 14 und hält nicht nur die Glasscheiben 12 und 14 in einem
exakt definierten Abstand sondern dichtet auch den zwischen den beiden Scheiben 12
und 14 sich befindenden Hohlraum gegenüber der Umgebung ab. Das Abstandsprofil 20
weist einen mit 22 bezeichneten Ausschnitt auf, in welchen ein Hohlprofil 24 eingesetzt
ist. Dieses Hohlprofil 24 besitzt seitlich und in Richtung der Längsachse des Abstandsprofils
20 abragende Finger oder Einsteckabschnitte 26, die von im Abstandsprofil 20 vorgesehenen
Kammern 28 aufgenommen werden. Dabei weist das Einsteckprofil 26 radial nach außen
abragende elastische Lippen oder Lamellen 30 auf, die das Einsteckprofil 26 in einer
definierten Lage halten, so dass dessen Oberseite 32 mit der Oberseite 34 des Abstandsprofils
20 bündig und fluchtend abschließt. Auf die beiden Oberseiten 32 und 34 kann eine
(in der Figur 3 dargestellte) Blendleiste 36 aufgesetzt werden.
[0021] Das Hohlprofil 24 ist randoffen und besitzt einen Aufnahmeraum 38, in welchen ein
Laufwagen 40 eingesetzt werden kann. Dieser Laufwagen 40 trägt an seinen Schmalseiten
Rastnasen 42, die nach dem Einsetzen des Laufwagens 40 hinter im Aufnahmeraum 38 vorgesehenen
Rastvorsprüngen 44 verrasten. Außerdem ist erkennbar, dass der Laufwagen 40 mit zwei
Rollen 46 bestückt ist, die an Achsen 48 gelagert sind. Schließlich besitzt der Laufwagen
40 an seiner Unterseite seitlich, das heißt in Richtung der Achsen 48 abragende Flügel
50, auf deren Oberseite Justierbeilagen 52 in Form von Scheiben aufliegen. Mit diesen
Justierbeilagen 52 kann die Einschubtiefe des Laufwagens in den Aufnahmeraum 38 und
dadurch die Höhenlage der Glasschiebetür 10 eingestellt werden.
[0022] In der Figur 2 ist erkennbar, dass in der Unterseite des Laufwagens 40 zwei Öffnungen
vorhanden sind, welche von den Rollen 46 durchgriffen werden, was auch im Schnitt
III-III der Figur 3 erkennbar ist. Außerdem ist erkennbar, dass der Rand der Glasscheiben
12 und 14 über ein Winkelprofil 54 auf der Oberseite der Flügel 50, insbesondere der
Justierbeilagen 52, aufsitzt.
[0023] Wie aus Figur 3 ersichtlich, durchgreifen die Rollen 46 die beiden Öffnungen im Laufwagen
40 nur so weit, dass sie auf einer Laufschiene 56, welche im Boden 60 verankert ist,
aufsitzen können. Die Laufschiene 56 ist dabei so weit in einer Nut 58 im Boden 60
versenkt angeordnet, dass das Winkelprofil 54 nahezu ebenerdig mit dem Boden 60 abschließt.
In der Nut 58 kann noch eine Dichtung 62 angeordnet sein, welche an der Außenseite
des vertikalen Schenkels des Winkelprofils 54 angreift und ein Eindringen von Schmutz
und Wasser verhindert.
1. Rahmenlose Schiebetür, insbesondere Glasschiebtür (10) mit zwei parallel zueinander
ausgerichteten und voneinander beabstandeten Scheiben, insbesondere Glasscheiben (12,
14), zwischen denen im Randbereich ein umlaufendes Abstandsprofil (20) angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandsprofil (20) mit wenigstens einem Ausschnitt (22) versehen ist und zwischen
die freien, den Ausschnitt (22) bildenden Enden des Abstandsprofils (20) ein randoffenes
Hohlprofil (24) eingesetzt ist.
2. Glasschiebetür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandsprofil (20) und das Hohlprofil (24) auf deren dem Zentrum der Glasscheibe
(12, 14) zugewandten Innenseite fluchtend ineinander übergehen.
3. Glasschiebetür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandsprofil (20) und das Hohlprofil (24) auf deren dem Zentrum der Glasscheibe
(12, 14) zugewandten Innenseite von einer Blendleiste (36) übergriffen sind.
4. Glasschiebetür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlprofil (24) in Längsrichtung des Abstandsprofils (20) verlaufende Finger
oder Einsteckabschnitte (26) und das Abstandsprofil (20) die Finger oder Einsteckabschnitte
(26) aufnehmende Taschen oder Kammern (28) aufweist.
5. Glasschiebetür nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsteckabschnitte (26) radial nach außen abragende, elastische Lamellen oder
Lippen (30) aufweisen.
6. Glasschiebtür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in das Hohlprofil (24) ein wenigstens eine Rolle (46) aufweisender Laufwagen (40)
eingesetzt ist.
7. Glasschiebetür nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (46) eine umlaufende, kreisabschnittsförmige Nut für eine im Boden (60)
integrierte Laufschiene (56) aufweist.
8. Glasschiebetür nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufwagen (40) an seiner aus dem Hohlprofil (24) herausragenden Seite in Richtung
auf die Randfläche der Glasscheiben (12, 14) abragende Flügel (50) aufweist.
9. Glasschiebetür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Rand der Glasscheiben (12, 14) von einem Winkelprofil (54) umgriffen ist.
10. Glasschiebetür nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Flügeln (50) der untere Rand des Winkelprofils (54) aufsitzt.
11. Glasschiebetür nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Flügeln (50) und dem Winkelprofil (54) Justierbeilagen (52) einsetzbar
sind.
12. Glasschiebetür nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Winkelprofil (54) als Anlagefläche für eine ortsfeste Dichtung (62) insbesondere
Dichtleiste dient.
13. Glasschiebetür nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufwagen (40) in das Hohlprofil (24) einclipsbar ist.