[0001] Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem Seitenteil für einen Rollladenkasten
mit einer Adapterscheibe zur Montage unterschiedlicher Antriebs- und/oder Getriebeelemente,
wobei die Adapterscheibe mittels eines Bajonettverschlusses an dem Seitenteil festgelegt
ist.
[0002] Ein Seitenteil der eingangs beschriebenen Art ist beispielsweise aus der
EP 0 735 228 B1 bekannt. Dort verfügt die als Flansch bezeichnete Adapterscheibe über Radialvorsprünge,
die in eine Umfangsnut eindrehbar sind, wobei die Radialvorsprünge an axial vorspringenden
Bereichen des Flansches angeordnet sind. Neben einer vergrößerten axialen Bauhöhe
kann es bei dieser Lösung schwierig sein, eine axial definierte Position der Adapterscheibe
zu erreichen.
[0003] Ähnliche Seitenteile werden auch von der Firma Veka in Kunststofftechnik gefertigt,
wobei Radialvorsprünge an einem Adapterteil mit angeformten Lagerzapfen für die Wickelwelle
in eine hinterschnittene Nut in dem Seitenteil eingedreht werden. Die Ausbildung einer
hinterschnittenen Nut erfordert auch hier eine gewisse axiale Bauhöhe, die in bestimmten
Anwendungen nachteilig ist. Der erweiterte axiale Bauraum entsteht dadurch, dass im
Bereich der Nut die Radialvorsprünge, deren Dicke der Stärke der Adapterscheibe entspricht,
hintergriffen werden müssen, wobei diese Hintergreifung mit ihrer axialen Verstreckung
somit der Scheibenstärke als axialer Bauraum hinzuaddiert werden muss.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Seitenteil derart zu verbessern,
dass die Adapterscheibe zur universellen Montierbarkeit unterschiedlicher Antriebs-
und/oder Getriebeelemente weniger axialen Bauraum benötigt.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einem Seitenteil der eingangs
genannten Art den Bajonettverschluss bildende Elemente der Adapterscheibe und des
Seitenteils bezüglich der Axial- und Radialrichtung abgeschrägte Umfangsflächen aufweisen,
über welche sie aneinander abgestützt sind.
[0006] Die Schrägflächen erlauben gegenüber einer hinterschnittenen Nut, wie sie bei einem
herkömmlichen Bajonettverschluss üblich ist, eine Reduzierung des axialen Bauraums,
indem die Adapterscheibe entsprechend ihrem Begriff nur noch als dünnes, vorzugsweise
aus Metall bestehendes plattenförmiges Element ausgebildet ist. Die Schrägflächen
sorgen durch die Ausrichtung ihrer Schrägen auch für einen stabilen, spielfreien Halt
sowohl in der Radial- als auch der Axialrichtung, wobei der axiale Bauraum auf die
Stärke der Scheibe selbst reduziert ist und das Seitenteil die Adapterscheibe nicht
in ihrer Gesamtstärke hintergreifen muss, sondern über die Schrägflächen radial außen
angreift.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass Anschläge
zur Begrenzung der relativen Beweglichkeit der Adapterscheibe zu dem Seitenteil in
der Umfangsrich-Lung mit Abstand zu den Schrägflächen angeordnet sind. Ein solcher
Anschlag kann beispielsweise durch eine Seitenkante eines radialen Vorsprungs der
Adapterscheibe gebildet sein, der radial weiter außen als die Schrägflächen angeordnet
ist. Ein solcher Anschlag kann beispielsweise mit einem kleinen Vorsprung an dem Seitenteil
zusammenwirken, wobei hierdurch die gesamte axiale Bauhöhe nicht zunimmt.
[0008] Vorzugsweise sind die Schrägflächen an der Adapterscheibe paarweise symmetrisch angeordnet,
um ein Eindrehen sowohl bei rechtsseitige als auch bei linksseitigen Seitenteilen
zu ermöglichen. Auf diese Weise kann die Adapterscheibe beidseitig eingesetzt werden
und es ist keine Lagerhaltung für zwei unterschiedliche Teile notwendig.
[0009] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung besitzt die Adapterscheibe eine
mittige Bohrung, durch die ein Lagerzapfen des Seitenteils ragt, an welchem eine Wickelwelle
drehbar lagerbar ist. Zum einen bildet der dem Seitenteil zugeordnete Lagerzapfen
verbesserte Festigkeitswerte, weil das Gewicht des Rollladens nicht über die Adapterscheibe
abgestützt werden muss. Weiterhin kann die Adapterscheibe über ihre mittig Bohrung
beispielsweise an dem Lagerzapfen zentriert werden, sofern eine besonders genaue Zentrierung
zur Ausrichtung der Montageöffnungen in der Adapterscheibe, die sich beispielsweise
als Lochmuster darstellen, gewünscht oder erforderlich ist.
[0010] Um den Halt der Adapterscheibe an dem Seitenteil weiter zu verbessern, sind in einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung Mittel zum gegenseitigen Verklemmen
der Schrägflächen der Adapterseheibe und des Seitenteils vorgesehen. Hierbei bietet
es sich an, die notwendigen Kräfte in der Axialrichtung aufzubauen, was beispielsweise
dadurch erreicht werden kann, dass die Klemmmittel aus wenigstens zwei Schraube bestehen,
die jeweils in einem Gewinde in dem Seitenteil oder der Adapterscheibe sitzen und
sich an dem jeweils anderen Teil abstützen. Die Schrauben sollten zum Aufbringen gleichmäßiger
Kräfte gleichmäßig über den Umfang verteilt und möglichst in der Nähe der Schrägflächen
angeordnet sein, wobei es sich als besonders zweckmäßig erwiesen hat, die Schrauben
als Madenschrauben auszubilden, die in Gewindebohrungen in der Adapterscheibe eingedreht
sind.
[0011] Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht des Seitenteils mit der Adapterscheibe vor dem Zusammenbau;
- Fig. 2
- das Seitenteil mit in den Bajonettverschluss einge- drehter Adapterscheibe.
[0012] Fig. 1 zeigt ein Seitenteil 10 eines Rollladenkastens, das eine Seitenwand 12 und
im Randbereich angeordnete Befestigungselemente 14 aufweist, die der Anbringung des
Rollladenkastens dienen und hier nicht näher erörtert werden sollen. Im Fußbereich
ist ein Steckadapter 16 zum Anbringen und Abstützen des Seitenteils 10 an einer Führungsschiene
vorgesehen. Das gezeigte Seitenteil 10 verfügt über einen Lagerzapfen 18, wobei dieser
Lagerzapfen 18, der zur drehbaren Lagerung an der Wickelwelle (nicht gezeigt) dient,
nicht notwendigerweise vorhanden sein muss, oder aber auch an einer Adapterscheibe
20 ausgebildet sein kann, auf die im folgenden eingegangen wird.
[0013] Die Adapterscheibe 20 besteht aus einem plattenförmigen Grundkörper 22 mit einem
Lochmuster 24, mithilfe dessen unterschiedliche Antriebs- und Getriebeelemente an
der Adapterscheibe 20 montierbar sind.
[0014] Die Adapterscheibe 20 verfügt über eine mittige Bohrung 26, durch die der Lagerzapfen
18 des Seitenteils 10 durchführbar ist. Die Bohrung 26 kann auch zur Zentrierung an
einem entsprechenden Außendurchmesser im Bereich des Lagerzapfens 18 eingesetzt werden.
[0015] Der Grundkörper 22 der Adapterscheibe 20 ist im wesentlichen als Kreisscheibe mit
zwei Radialvorsprüngen 28 ausgebildet, wobei zwischen den Radialvorsprüngen 28 paarweise
diametral gegenüberliegende Schrägflächen 30a, 30b, und 32a, 32b vorgesehen sind,
und die Abschrägung in axialer und radialer Richtung erfolgt, d. h. im Längsschnitt
ergeben sich dreiecksförmige Profilierungen der Abschrägungen.
[0016] In den Radialvorsprüngen 28 sind weiterhin Gewindebohrungen 34 zum Eindrehen von
Madenschrauben vorgesehen, auf die später noch eingegangen wird.
[0017] Zum Zusammenwirken mit den Schrägflächen 30a, 30b verfügt das Seitenteil 10 über
radial nach innen ausgerichteten Vorsprüngen 36, die auf ihrer in Fig. 1 abgewandte
Seite mit Schrägflächen 38a, b ausgebildet sind, die mit den Schrägflächen 30a, 30b
in Lage und Neigung korrespondieren. Es versteht sich, dass sämtliche hier beschriebenen
Schrägflächen in Umfangsrichtung gekrümmt ausgebildet sind.
[0018] Zur Montage der Adapterscheibe 20 wird diese zunächst so gedreht, dass die Schrägflächen
30a, 30b in Umfangsrichtung versetzt zu den Schrägflächen 38a, 38b an den Vorsprüngen
36 des Seitenteils 10 liegen. Dabei kann die Bohrung 26 als Zentrierhilfe auf dem
Lagerzapfen 18 dienen. Nach dem Aufsetzen wird die Adapterscheibe 20 so gedreht, dass
die Schrägflächen 30a, 30b hinter die Schrägflächen 38a, 38b gelangen, bis sich als
Anschläge wirkende Seitenflanken 40 der Radialvorsprünge 28 der Adapterscheibe 20
seitlich an die Vorsprünge 36 an dem Seitenteil 10 anlegen und den Eindrehweg begrenzen.
In der in Fig. 2 gezeigten eingedrehten Stellung liegt die mit Bezug auf den Rollladenkasten
nach innen weisende Oberfläche der Adapterscheibe 20 nahezu fluchtend zu Innenflächen
42 der Vorsprünge 36 des Seitenteils 10, so dass insgesamt für die in der Art eines
Bajonettverschlusses zusammenwirkenden Schrägflächen 30a, 30b und 38a, 38b nur ein
Bauraum erforderlich ist, der im wesentlichen der Dicke der Grund-platte 22 der Adapterscheibe
20 entspricht.
[0019] Nach dem Erreichen der in Fig. 2 gezeigten eingedrehten Stellung werden in die Bohrungen
34 Madenschrauben eingedreht die sich an der Seitenwand 12 des Seitenteils 10 abstützen
und bei ihrem Anziehen dafür sorgen, dass die Schrägflächen 30a, 30b und 38a, 38b
gegeneinander verklemmt werden. Dadurch ergibt sich ein spielfreier Sitz der Adapterscheibe
20 am Seitenteil 10. Die Anschläge an den Seitenflanken 40 haben außerdem die Aufgabe,
die entstehenden Drehmomente des Antriebes an den Seitenteilen 10 abzustützen.
[0020] Das zweite Paar Schrägflächen 32a, 32b an der Adapterscheibe 20 kann dazu dienen,
die Adapterscheibe 20 an einem Seitenteil auf der anderen Seite des Rollladenkastens
festzulegen, wenn entsprechend der Rollladenantrieb auf der anderen Seite angeordnet
sein soll. Dadurch kann die gleiche Adapterscheibe unabhängig davon eingesetzt werden,
auf welcher Seite die Antriebselemente liegen sollen.
[0021] Wie bereits erwähnt, kann der Lagerzapfen auch an der Adapterscheibe angeordnet sein,
die dann aber gegebenenfalls im Bereich des Kraftflusses verstärkt ausgebildet sein
sollte. Auch Ausführungsformen ohne Lagerzapfen, bei denen die Lagerung der Wickelwelle
in anderer Weise realisiert ist, sind möglich.
[0022] Als Werkstoffe für das Seitenteil und die Adapterscheibe kommen neben Metallen, wie
z. B. Aluminium oder Zinkdruckguß, auch geeignete Kunststoffe in Frage.
1. Seitenteil für einen Rollladenkasten mit einer Adapterscheide (20) zur Montage unterschiedlicher
Antriebs- und/oder Getriebeelemente, wobei die Adapterscheibe (20) mittels eines Bajonettverschlusses
(30a, 30b und 38a, 38b) an dem Seitenteil (10) festgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, dass den Bajonettverschluss (30a, 30b und 38a, 38b) bildende Elemente der Adapterscheibe
(20) und des Seitenteils (10) bezüglich der Axial- und Radialrichtung abgeschrägte
Umfangsflächen (30a, b und 38a, b) aufweisen, über welche sie aneinander abgestützt
sind.
2. Seitenteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Anschläge (40) zur Begrenzung der relativen Beweglichkeit der Adapterscheibe (20)
zu dem Seitenteil (10) in der Umfangsrichtung mit Abstand zu den Schrägflächen (30a,
b und 38a, b) angeordnet sind.
3. Seitenteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge (40) radial weiter außen als die Schrägflächen (30a, b und 38a, b)
angeordnet sind.
4. Seitenteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrägflächen (30a, b; 32a, b) an der Adapterscheibe (20) paarweise symmetrisch
angeordnet sind, um ein Eindrehen sowohl bei rechtsseitigen als auch bei linksseitigen
Seitenteilen (10) zu ermöglichen.
5. Seitenteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Adapterscheibe (20) eine mittige Bohrung (26) aufweist, durch die ein Lagerzapfen
(18) des Seitenteils (10) ragt, an welchem eine Wickelwelle drehbar lagerbar ist.
6. Seitenteil mach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (34) zum gegenseitigen Verklemmen der Schrägflächen (30a, b und 38a, b) vorgesehen
sind.
7. Seitenteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmmittel (34) Schrauben aufweisen, die jeweils in einem Gewinde in dem Seitenteil
(10) oder der Adapterscheibe sitzen und sich an dem jeweils anderen Teil abstützen.
8. Seitenteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben als Madenschrauben ausgebildet sind, die in gleichmäßig über den Umfang
verteilten Gewindebohrungen (34) in der Adapterscheibe (20) eingedreht sind.
9. Seitenteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Adapterscheibe (20) ein Lochmuster (24) besitzt, das die Montageöffnungen für
die Antriebs- und/oder Getriebeelementen bildet.
10. Seitenteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Adapterscheibe (20) über die Bohrung (26) an dem Lagerzapfen (18) des Seitenteils
(10) zentriert ist.
11. Seitenteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es vollständig oder teilweise aus Metall oder Kunststoff besteht.
12. Seitenteil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Adapterscheibe (20) aus Metall oder Kunststoff besteht.