[0001] Die Erfindung betrifft ein Warenpräsentationsmöbel zur Präsentation von Kühl- oder
Gefrierware mit einer vertikalen Zugangsöffnung zum Warenraum, der in vertikal übereinander
angeordnete Fächer unterteilt ist.
[0002] Ein derartiges Warenpräsentationsmöbel ist beispielsweise aus der
DE 10 2005 047 813 A1 bekannt. Für die Leitung der Kühlluft sind Zwischenwände vorgesehen, die aus Blech
oder einem mit Stoff bespannten Rahmen gefertigt sind. So ist beispielsweise auf der
Innenseite des Kühlmöbels als Abgrenzung des Kaltluftstromes gegen den Warenraum eine
Zwischenwand vorgesehen, die in einem Abstand von ca. 3 bis 5 cm vor der eigentlichen
Möbelrückwand angeordnet ist. Der dadurch gebildete Kanal über die gesamte Rückseite
und die Decke des Möbels dient der Leitung der Kaltluft, die im Unterteil des Möbels
erzeugt und mittels Ventilatoren in den Kopfteil des Möbels geblasen wird. An der
Vorderkante dieses Kopfteils strömt die Kaltluft heraus in den Warenraum des Kühlmöbels.
Die nach unten sinkende Kaltluft wird an der Vorderkante des Möbelunterteils abgesaugt,
dem Kühlaggregat zugeführt und mittels eines Gebläses aus diesem Kühlaggregat abgeführt
und in den Kanal zwischen Kühlmöbelrückwand und Zwischenwand nach oben geblasen, so
dass der Kreislauf geschlossen ist. Diese sog. Luftleitbleche sind meist noch mit
Durchbrechungen versehen, die die Kaltluftverteilung im Kühlmöbel unterstützen. Diese
Durchbrechungen sind von Möbeltyp zu Möbeltyp unterschiedlich und werden in der Praxis
erprobt und danach festgelegt.
[0003] Diese Warenpräsentationsmöbel sind an ihrer Vorderseite offen, um den Kunden sowohl
freien Zugang zu gewähren als auch die Betrachtung der präsentierten Waren zu ermöglichen.
Um dennoch eine gute Kühlung zu gewährleisten, wird der Warenraum gegen den umgebenden
Verkaufsraum durch einen Kühlluftstrom (Kühlluftschleier) abgeschlossen (
DE 43 32 773 C2). Dies erfordert jedoch eine hohe Kühlleistung und ist daher unwirtschaftlich. Warenpräsentationsmöbel
dieser Art sind deshalb in der Regel mit Rollos für die Nachtzeit zu schließen, um
wenigstens außerhalb der Verkaufszeiten Kälteverluste zu verhindern. Es sind ferner
Warenpräsentationsmöbel bekannt, die mit Glastüren, die schwenkbar oder auch verschiebbar
sind, versehen sind und so auch als Gefrierschränke verwendet werden können. Es hat
sich jedoch gezeigt, dass durch den Kühlluftstrom die Glastüren beschlagen. Es kann
sogar zu Eisbildung durch Gefrieren von sich an den Scheiben niederschlagendem Kondensat
kommen. Die ungehinderte Betrachtung der Waren durch den Kunden ist beeinträchtigt.
Außerdem müssen die Scheiben immer wieder geputzt werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Beschlagen der
Türscheiben zu verhindern.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der Ansprüche 1 und 5 gelöst.
[0006] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch das Schließen des Warenraumes
der Regale mit Glastüren die übliche Kühlluftströmung nachteilig und ineffektiv ist
und durch eine direkte Führung des Kühlluftstromes durch die Regalfächer sowohl durch
die unmittelbare Berührung der Ware mit dem Kühlluftstrom eine bessere Nutzung des
Kühlluftstromes erfolgt, als auch das Problem des Kondensatniederschlages an den Türscheiben
gelöst wird. Gemäß dem Verfahren nach Anspruch 1 entfällt der an der Vorderfront übliche
Luftschleier und damit auch ein Niederschlag von Kondensat an den Türscheiben. Da
jeweils das ganze Regalfach dem durch dieses hindurchtretenden Kühlluftstrom ausgesetzt
ist, ist die Kühlung äußerst effektiv und die Luftströmung kann auf geringen Geschwindigkeiten
gehalten werden. Dadurch entstehen weniger Verwirbelungsverluste. Der richtige Abstand
des Kühlluftstromes von den Türscheiben gewährleistet, dass diese nicht beschlagen
oder gar vereisen.
[0007] Nach Anspruch 5 sind die Fächer durch luftdurchlässige Trennwände bzw. Regalfachböden
von einander getrennt. Dadurch ist der Durchtritt des Kühlluftstromes durch alle Fächer
nacheinander gewährleistet, auch wenn die Regalböden mit Ware belegt sind. Für die
gleichmäßige Durchströmung der Fächer sind die Regalböden über ihre gesamte Fläche
perforiert, jedoch endet die Perforierung in einem Abstand vor den Glasscheiben der
Türen, so dass der Kühlluftstrom diese nicht berührt und eine Kondensatbildung auf
diesen verhindert wird. Der Sammelraum unter dem Boden des untersten Regalfaches sowie
das Ende der Perforation des untersten Regalbodens in einem größeren Abstand vor den
Türscheiben verhindert einen Kaltluftstau vor dem unteren Türbereich und eine Kondensatbildung
dort. Die üblichen Warenteiler weisen Durchlässe für den Kühlluftstrom auf, die auf
das Raster der Perforation der Regalfachböden abgestimmt sind. Damit ist trotz der
eingelagerten Waren eine gute Durchströmung mit Kühlluft gewährleistet. Die erfindungsgemäße
Kühlluftströmung ermöglicht eine gute Raumausnutzung und Flexibilität in der Einteilung
des Warenkühlraumes.
[0008] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnungen beschrieben. Es
zeigen
- Figur 1
- den Aufbau des erfindungsgemäßen Warenpräsentationsmöbels in schematischer Darstellung,
- Figur 2
- die Anordnung der Warenteiler auf dem Regalboden,
- Figur 3
- die Zwischenwand mit eingestanzten Durchbrechungen,
- Figur 4
- einen Regalboden mit Warenteilern im Schnitt und
- Figur 5
- das vordere Ende eines Regalbodens in der Draufsicht.
[0009] Das Warenpräsentationsmöbel 1 besteht aus einem Gehäuse, das eine Rückwand 3 und
an seiner Vorderseite Türen 11 aufweist. Die Türen 11 sind großflächig transparent
und bestehen deshalb weitgehend aus Glasscheiben, die den Blick auf den gesamten Warenraum
freigeben. Der Warenraum des Warenpräsentationsmöbels 1 ist in einzelne Regalfächer
durch Zwischenböden 4 unterteilt, die seitlich oder an der Rückwand verstellbar befestigt
sind. Im unteren Teil des Kühlmöbels 1 ist das Kühlaggregat 5 mit Ventilatoren 6 angeordnet.
Die Regalfächer mit den Regalböden 4 sind durch eine Zwischenwand 2 an ihre Rückseite
begrenzt. Zwischen dieser Zwischenwand 2 und der Rückwand 3 des Kühlmöbels 1 wird
dadurch ein Luftkanal 12 gebildet, der in ein über den Regalfächern angeordnetes Kopfteil
13 mündet, das durch eine horizontal angeordnete Trennwand 16 gegen das oberste Regalfach
abgegrenzt ist. Diese Trennwand 16 ist luftdurchlässig über ihre gesamte Fläche. Es
ist lediglich wie bei den Regalböden 4 ein Abstand A zu den Türen 11 eingehalten.
Dieser Bereich ist nicht luftdurchlässig. Durch das Luftleitblech 14 wird der Kühlluftstrom
gegen die luftdurchlässige Fläche der Trennwand 16 geleitet. Diese Fläche ist vorzugsweise
wie die Regalböden 4 perforiert, wenngleich die Perforation durchaus unterschiedlich
sein kann. Dies richtet sich nach der gewünschten Luftdurchlassmenge.
[0010] Durch die Ventilatoren 6 wird ein Luftstrom erzeugt, der die Luft aus dem Warenraum
ansaugt und durch das Kühlaggregat 5 drückt, in welchem die Luft abgekühlt und durch
den Kanal 12 nach oben in das Kopfteil 13 gedrückt wird. Von dort wird der Kühlluftstrom
durch die Trennwand 16 auf das oberste Regalfach verteilt, von wo aus er von oben
nach unten ein Regalfach nach dem anderen durchströmt. Im untersten Regalfach wird
der Kühlluftstrom durch den Regalboden 4 von den Ventilatoren 6 in einen Sammelraum
15 abgesaugt und dem Kühlaggregat 5 zur Aufbereitung für den nächsten Kreislauf zugeführt.
[0011] Für die Durchströmung der einzelnen Fächer ist es wesentlich, dass die einzelnen
Regalböden 4 luftdurchlässig sind. Sie sind deshalb mit einer Perforation 41 versehen.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel bestehen die Regalböden 4 aus einem perforierten
Blech, das an seinem freien Ende in einer Tragleiste 42 mündet und durch diese versteift
wird. Es sind aber auch andere Konstruktionen für die Regalböden wie Gitterstäbe,
Stoff, Drahtgeflecht usw. möglich. Zweckmäßig ist diese Tragleiste 42 so ausgebildet,
dass sie gleichzeitig zum Halten von Preis- und Warenauszeichnungsschildern benutzt
werden kann. Auf dieser Tragleiste 42 ist eine Führungsschiene 43 befestigt, entlang
welcher Warenteiler 7 verschoben werden können.
[0012] Um die ausgelegten Waren ordnen zu können, ist es üblich, sogenannte Warenteiler
zu verwenden. Hier haben die Warenteiler 7 jedoch noch eine besondere Aufgabe zu erfüllen:
Sie müssen die Waren 8 so positionieren, dass die Kühlluftströmung durch den Regalboden
4 in das jeweils nächste Regalfach strömen kann. Diese Warenteiler 7 weisen deshalb
Luftdurchlassöffnungen 71 auf, die deckungsgleich zu dem Perforationsraster des Regalbodens
4 ausgebildet sind. Die Warenteiler 7 sind doppelwandig und halten dadurch die Luftdurchgangsöffnungen
71 frei von Warenpaketen 8. Der Warenteiler 7 ist auf einem Gleitschuh 72 gelagert
und kann mit diesem auf der Führungsschiene 43 in verschiedene Stellungen verschoben
werden, je nach dem welcher Raum im Regalfach für ein Sortiment benötigt wird. Da
die Luftdurchlassöffnungen 71 deckungsgleich mit den Perforationslöchern 41 des Regalbodens
4 sind, ist gewährleistet, dass in den verschiedenen Stellungen der Warenteiler 7
der Kühlluftstrom stets in das nächste Regalfach strömen kann.
[0013] Wie oben bereits erwähnt sind die Regalböden 4 über ihre ganze Fläche perforiert,
jedoch endet die Perforierung in einem Abstand A vor den Glasscheiben der Tür 11.
Dieser Abstand A wird so groß gewählt, dass sich an den Scheiben der Türen 11 kein
Kondensat niederschlägt. Der das Regalfach durchströmende Kühlluftstrom kommt somit
nicht unzulässig in die Nähe der Scheiben der Tür 11. Durch die großflächige Verteilung
des Kühlluftstromes über die Fläche des Regalbodens 4 ist seine Geschwindigkeit gering
und er weist nur geringe Turbulenzen auf. Auch das begünstigt das Fernbleiben der
Kühlluftströmung von den Türscheiben 11 und verhindert ein Beschlagen. Es hat sich
als zweckmäßig erwiesen, einen Abstand A' für die Perforation des untersten Regalbodens
vorzusehen, der größer als der Abstand A der Perforation der übrigen Regalböden 4
ist. Ein Kaltluftstau in diesem unteren Bereich wird dadurch vermieden.
[0014] Diese Abstände A und A' richten sich nach der Größe des Warenraumes und der Anzahl
der Regalfächer und der dadurch erforderlichen Kühlleistung, die der Kühlluftstrom
erbringen muss. Sie werden deshalb experimentell ermittelt. Durch die direkte Luftströmung
in voller Breite durch die Fächer hindurch wird der Energiebedarf sowohl bezüglich
der umzuwälzenden Luftmenge als auch der Kühlleistung erheblich vermindert. Durch
die geringen Luftgeschwindigkeiten werden Turbulenzen weitgehend vermieden.
1. Verfahren zum Kühlen von Warenpräsentationsmöbeln zur Präsentation von Kühl- oder
Gefrierware mit einer vertikalen Zugangsöffnung zum Warenraum, der in vertikal übereinander
angeordnete Fächer unterteilt ist, wobei in einem Kühlaggregat ein Kühlluftstrom erzeugt
wird, der mittels eines außerhalb der Fächer gelegenen Kanals nach oben in ein über
den Fächern angeordnetes Kopfteil des Warenpräsentationsmöbels gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlluftstrom aus dem Kopfteil (13) über dessen Fläche verteilt in die darunter
angeordneten Regalfächer in einem Abstand A von den den Warenraum verschließenden
Türen geleitet wird und die Kühlluft in senkrechter Richtung ein Regalfach nach dem
anderen durchströmt und aus dem untersten Regalfach in einen unter diesem angeordneten
Sammelraum (15) eintritt, aus dem sie durch das Kühlaggregat (5) abgesaugt und für
den nächsten Kreislauf aufbereitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühl-luftstrom in seinem Zu- und Abstrom jeweils über die gesamte Fläche des
Regalfaches verteilt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (A) zu den Türen (11) des Warenpräsentationsmöbels (1) so groß gewählt
wird, dass sich an den Scheiben der Türen (11) kein Kondensat niederschlägt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Rückwand (3) des Regalfaches ein Luftaustausch zwischen dem Kanal und dem
Warenraum stattfindet.
5. Warenpräsentationsmöbel zur Präsentation von Kühl- oder Gefrierware mit einer vertikalen
Zugangsöffnung zum Warenraum, der in vertikal übereinander angeordnete Fächer unterteilt
und mit Türen verschlossen ist, und mit einem Kühlaggregat zur Erzeugung eines Kühlluftstromes,
der mittels eines außerhalb der Fächer gelegenen Kanals nach oben in ein über den
Fächern angeordnetes Kopfteil des Warenpräsentationsmöbels gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfteil (13) eine luftdurchlässige Trennwand (16) zum in senkrechter Richtung
benachbarten Regalfach aufweist und die Regalböden (4) jeweils luftdurchlässig sind,
so dass der Kühlluftstrom die Regalfächer nacheinander in senkrechter Richtung nach
unten durchströmen kann.
6. Warenpräsentationsmöbel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Regalböden (4) über ihre ganze Fläche perforiert sind.
7. Warenpräsentationsmöbel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforation in einem Abstand A vor den Glasscheiben der Türen (11) endet, so
dass sich auf den Scheiben kein Kondensat niederschlagen kann.
8. Warenpräsentationsmöbel nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich unter dem Regalboden (4) des untersten Regalfaches ein Sammelraum (15) für die
Kaltluft befindet, aus dem diese von dem Kühlaggregat (5) abgesaugt und für den erneuten
Kreislauf aufbereitet wird.
9. Warenpräsentationsmöbel nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforation (71) des untersten Regalbodens (4) in einem größeren Abstand (A')
zu den Türscheiben (11) endet als bei den anderen Regalböden (4).
10. Warenpräsentationsmöbel nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Warenteiler (7) vorgesehen sind, die die Waren (8) ordnen und den Kühlluftstrom jeweils
in das darunter liegende Regalfach leiten.
11. Warenpräsentationsmöbel nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Warenteiler (7) Durchlässe (71) für den Kühlluftstrom aufweisen, die jeweils
auf das Raster der Perforation (41) des Regalbodens (4) abgestimmt sind.
12. Warenpräsentationsmöbel nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Warenteiler (7) verstellbar sind.