[0001] Die Erfindung betrifft einen Rohrboden eines Wärmeübertragers nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 sowie einen Wärmeübertrager, insbesondere für Kraftfahrzeuge
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 10.
[0002] Wärmeübertrager für Kraftfahrzeuge sind in verschiedenen Bauarten bekannt, z. B.
als gelötete Ganzaluminiumwärmeübertrager oder als mechanisch gefügte Systeme, bei
denen die einzelnen Teile des Wärmeübertragers nicht stofflich, sondern mechanisch
miteinander verbunden werden. Mechanisch gefügt sind beispielsweise Rundrohrwärmeübertrager,
bei welchen die Rohrenden durch mechanisches Aufweiten mit Durchzügen eines Rohrbodens
verbunden werden. Ein derartiger Rundrohrwärmeübertrager zur Verwendung als Kühlmittelkühler
für Kraftfahrzeuge wurde beispielsweise durch die
EP 0 406 774 A1 bekannt. Der Rohrboden von mechanisch gefügten Systemen wird mit einem Sammelkasten
aus Kunststoff, einem so genannten Wasserkasten, unter Zwischenlage einer Gummidichtung
mechanisch verbunden. Derartige Verbindungen zwischen Rohrboden und Wasserkasten,
so genannte Bördelverbindungen, wurden durch die
DE 28 52 408 A1 und die
DE 28 52 415 A1 bekannt. Bei der Herstellung der Bördelverbindung, durch welche der Wasserkasten
flüssigkeitsdicht mit dem Rohrboden verbunden werden muss, werden erhebliche Kräfte
in den Rohrboden eingeleitet. Auch während des Betriebes eines solchen Wärmeübertragers,
z. B. als Heizkörper für eine Kraftfahrzeugheizung oder als Kühlmittelkühler eines
Kraftfahrzeuges treten ebenfalls erhebliche Beanspruchungen im Rohrboden auf, welche
zur Undichtigkeit der Rohrboden/Wasserkasten-Verbindung führen können.
[0003] Es ist bekannt, den metallischen Rohrboden, welcher vorzugsweise aus einer Aluminiumlegierung
hergestellt wird, durch Sicken zu verstärken. Durch die
EP 0 270 433 A1 wurde ein mechanisch gefügter Wärmeübertrager für Kraftfahrzeuge mit einem metallischen
Rohrboden bekannt, welcher durch quer zum Rohrboden verlaufende Sicken verstärkt ist.
Der Rohrboden weist eine ebene Platte auf, in welche Durchzüge, auch Kragen genannt,
und zwischen den Durchzügen die Sicken eingeformt sind. Die Platte des Rohrbodens
wird von einer umlaufenden Rinne eingefasst, welche der Aufnahme eines Dichtungswulstes
zur Abdichtung eines Wasserkastens dient.
[0004] Es hat sich gezeigt, dass die bekannten Maßnahmen zur Versteifung des Rohrbodens
nicht ausreichend sind, insbesondere, wenn im Rahmen von Weiterentwicklungen geringere
Wandstärken des Rohrbodens angestrebt werden, um Gewicht zu sparen.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Rohrboden der eingangs genannten
Art in Bezug auf seine Steifigkeit und Haltbarkeit in einem mechanisch gefügten Wärmeübertrager
zu verbessern.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Erfindungsgemäß sind im Randbereich der Rohrbodenplatte zwischen den Durchzügen Sicken
angeordnet, die vorzugsweise rechteckförmig ausgebildet und in den Rohrboden eingeprägt
sind. Vorteilhafterweise werden die Sicken durch drei etwa U-förmig angeordnete Seitenwände
und eine zur Rinne des Rohrbodens offene Seite gebildet, d. h. die Sicken gehen unmittelbar
in die Rinne über. Die Anordnung der Sicken erstreckt sich somit jeweils über die
gesamte Länge der beiden Längsseiten des Rohrbodens. Damit wird der Vorteil einer
erheblichen Versteifung des Rohrbodens im Randbereich erzielt, und zwar durch eine
Erhöhung des Widerstandsmomentes. Damit wird auch die Haltbarkeit der Verbindung zwischen
Rohrboden und Sammelkasten sowie die Lebensdauer des Rohrbodens und des gesamten Wärmeübertragers
erhöht. Die erfindungsgemäße Sicke ist relativ einfach durch eine entsprechende Umformmaßnahme
herstellbar und daher kostengünstig. Der Rohrboden und der Wärmeübertrager werden
somit nicht mit zusätzlichen Kosten belastet. Die Wandstärke des Rohrbodens kann infolge
der Sicken reduziert werden, wodurch Gewicht eingespart wird - ein Vorteil, der insbesondere
bei der Verwendung als Wärmeübertrager in Kraftfahrzeugen von besonderer Bedeutung
ist.
[0008] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zusätzlich zu
den rechteckförmigen, im Randbereich angeordneten Sicken längliche Sicken in den Rohrboden
eingeprägt, welche zwischen den Durchzügen verlaufen, und zwar je nach dem Muster
der Durchzüge entweder quer oder schräg zur Längsrichtung des Rohrbodens. Durch diese
Kombination von länglichen Sicken im mittleren Bereich des Rohrbodens und die am Rand
angeordneten rechteckförmigen Sicken ergibt sich eine optimale Versteifung des Rohrbodens
und somit eine Kosten- und Gewichtsersparnis.
[0009] Der Rohrboden ist vorteilhaft bei Wärmeübertragern für Kraftfahrzeuge, insbesondere
bei Heizkörpern oder Kühlmittelkühlern verwendbar, welche beide vom Kühlmittel des
Kühlmittelkreislaufes der Brennkraftmaschine durchströmt werden und somit ähnlichen
Belastungen ausgesetzt sind.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
Folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Rohrboden für einen Wärmeübertrager in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 2
- den Rohrboden gemäß Fig. 1 in einer Draufsicht,
- Fig. 3
- einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2 und
- Fig. 4
- einen Schnitt durch den Rohrboden gemäß einer Linie IV-IV in Fig. 2.
[0011] Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Rohrboden 1, wie er für mechanisch gefügte
Wärmeübertrager, z. B. Heizkörper oder Kühlmittelkühlem in Kraftfahrzeugen verwendbar
ist. Der Rohrboden 1 wird aus einer Blechplatine, vorzugsweise aus einem Aluminiumwerkstoff
hergestellt und weist einen inneren Teil in Form einer rechteckförmigen Platte 2 und
einen äußeren, die Platte 2 einfassenden Bereich in Form einer umlaufenden Rinne 3
auf. In der Platte 2 sind Durchzüge 4 zur Aufnahme von nicht dargestellten Rohren
des Wärmeübertragers angeordnet. Die Durchzüge 4 werden durch Lochstanzprägen hergestellt.
Die nicht dargestellten Rohre, so genannte Rundrohre, werden durch mechanisches Aufweiten
der Rohrenden mit den Durchzügen verbunden. Zwischen den Durchzügen 4 sind schräg
verlaufende, längliche Sicken 5 zur Versteifung des mittleren Bereichs, d. h. der
Platte 2 eingeformt. Im Randbereich der Platte 2 sind jeweils zwischen benachbarten
Durchzügen 4 rechteckförmig ausgebildete Sicken 6 angeordnet, welche ebenfalls in
den Rohrboden 1 eingeprägt sind. Der Rohrboden 1 weist zwei Längsseiten 1 a, 1 b und
zwei Schmalseiten 1c, 1 d auf. Die rechteckförmigen Sicken 6 sind auf der gesamten
Länge der Längsseiten 1 a, 1b, jeweils zwischen zwei Durchzügen 4 angeordnet. Damit
ergibt sich eine Versteifung des Rohrbodens 1 bzw. der Platte 2 in deren Randbereichen,
und zwar durch eine Erhöhung des Widerstandsmomentes.
[0012] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den Rohrboden 1 gemäß Fig. 1, es werden die gleichen Bezugszahlen
für gleiche Teile verwendet. Die Sicken 6 sind in der Draufsicht etwa rechteckförmig,
annähernd quadratisch ausgebildet und weisen drei U-förmig angeordnete Seitenwände
6a, 6b, 6c sowie eine offene Seite 6d auf. Zwischen den Seitenwänden 6a, 6b, 6c ist
ein Sickenboden 6e angeordnet. Die Seitenwände 6a, 6c reichen annähernd an die benachbarten
Durchzüge 4 heran. Die offene Seite 6d geht über den Sickenboden 6e direkt in die
umlaufende Rinne 3 über. Die schräg verlaufenden länglichen Sicken 5 enden jeweils
vor den rechteckförmigen Sicken 6.
[0013] Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch den Rohrboden 1 in der Schnittebene III-III in Fig.
2. In dieser Schnittdarstellung ist die Tiefe der Ausprägung der Sicken 6, der Sickenboden
6d sowie die beiden Seitenwände 6a, 6c erkennbar. Die Tiefe der Ausprägung gegenüber
der Platte 2 bestimmt das Widerstandsmoment des Rohrbodens in diesem Randbereich.
[0014] Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch den Rohrboden 1 in der Schnittebene IV-IV in Fig. 2.
Man erkennt, dass der Sickenboden 6d unmittelbar in die Rinne 3 übergeht, d. h. die
Sicke 6 ist zur Rinne 3 hin offen ausgebildet. Die Sickenwand 6b geht in die Platte
2 über, an welche sich ein benachbarter Durchzug 4 anschließt. Die Tiefe der Sicke
6 entspricht bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Höhe des Durchzuges 4.
Allerdings können die Sicken 6 - je nach den auftretenden Beanspruchungen - unterschiedlich
stark ausgeprägt sein, um ein entsprechendes Widerstandsmoment zu erzielen.
[0015] Der Rohrboden 1 wird, was nicht dargestellt ist, jedoch aus dem eingangs genannten
Stand der Technik bekannt ist, einerseits mit einem Wasserkasten aus Kunststoff und
andererseits mit Rohren eines Rohrbündels verbunden. In die Rinne 3 wird eine Gummidichtung
eingelegt, welche mittels einer Bördelverbindung gegenüber dem Wasserkasten verspannt
wird. Die Rohrenden des Rohrbündels werden vorzugsweise mechanisch direkt gegen die
Durchzüge aufgeweitet. Alternativ kann zwischen den Rohrenden und den Durchzügen auch
eine Gummidichtung angeordnet sein. Ein derartiger mechanisch gefügter Wärmeübertrager
kann vorteilhaft als Heizkörper oder Kühlmittelkühler für Kraftfahrzeuge eingesetzt
werden.
1. Rohrboden (1) eines Wärmeübertragers zur Aufnahme von Rohrenden eines Rohrbündels
und zur Verbindung mit einem Sammelkasten, wobei der Rohrboden (1) eine Platte (2)
mit Durchzügen (4) zur Aufnahme der Rohrenden, Sicken zur Versteifung und eine die
Platte (2) einfassende, umlaufende Rinne (3) zur Aufnahme einer Dichtung aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sicken (6) in dem der Rinne (3) benachbarten Randbereich der Platte (2) angeordnet
sind.
2. Rohrboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicken (6) etwa rechteckförmig ausgebildet sind.
3. Rohrboden nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicken (6) jeweils zwischen benachbarten Durchzügen (4) angeordnet sind.
4. Rohrboden nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicken (6) drei U-förmig angeordnete Seitenwände (6a, 6b, 6c) und eine offene
Seite (6d) aufweisen, welche in die Rinne (3) übergeht.
5. Rohrboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicken (6) eine Ausprägung (6d) in Richtung des Rohrbündels aufweisen.
6. Rohrboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicken (6) in dieselbe Richtung wie die Durchzüge (4) ausgeprägt sind.
7. Rohrboden nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Ausprägung (6d) etwa der Höhe der Durchzüge (4) entspricht.
8. Rohrboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrboden (1) zwei Längsseiten (1a, 1b) mit Durchzügen (4) aufweist und dass
die Sicken (6) an beiden Längsseiten (1a, 1b) angeordnet sind.
9. Rohrboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Durchzügen (4) im mittleren Bereich der Platte (2) zusätzlich längliche
Sicken (5) angeordnet sind.
10. Wärmeübertrager, insbesondere für Kraftfahrzeuge, aufweisend ein Rohrbündel, mindestens
einen Rohrboden und mindestens einen Sammelkasten, welcher mit dem Rohrboden mittels
einer Dichtung mechanisch, insbesondere über eine Bördelverbindung verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrboden (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.
11. Wärmeübertrager nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeübertrager ein Heizkörper ist,