[0001] Die Erfindung betrifft ein Bodenbearbeitungsgerät mit einer rotierbaren Walze, welche
in einem Gehäuse angeordnet ist und wenigstens teilweise aus einem in einem Teil des
Gehäuses befindlichen Saugmund ragt, und welche durch einen Bürstenmotor angetrieben
wird, wobei der Abstand der Rotationsachse der Walze zu dem Teil veränderbar ist.
[0002] Ein solches Bodenbearbeitungsgerät wird beispielsweise als fest installierte Bodeneinheit
eines Upright-Staubsaugers verwendet, aber auch als Bodendüse für Boden- oder Handstaubsauger.
Die Walze ist in der Regel mit Borsten bestückt, es können aber auch elastische Lippen
oder Ähnliches zum Einsatz kommen. Durch die rotierenden Bürsten wird die Reinigungswirkung
des Staubsaugers unterstützt, weil sie den Schmutz von den Bodenbelägen lösen und
bei Teppichen die Fasern aufbiegen, so dass der Sog auch den Fasergrund erreicht.
Der Antrieb solcher Walzen kann über einen Elektromotor, eine im Saugluftstrom angeordnete
Turbine oder ein an das Fahrwerk gekoppeltes Getriebe erfolgen
[0003] Die vorliegende Erfindung beschränkt sich auf solche Bodenbearbeitungsgeräte, bei
denen die Walze mittels eines Elektromotors angetrieben wird. Der Abstand der Walze
zum Boden ist ausschlaggebend für das Reinigungsergebnis. Je mehr Druck auf den Boden
aufgebracht wird, desto höher ist die Reinigungswirkung. Der geeignete Abstand hängt
in erster Linie von dem zu bearbeitenden Bodenbelag ab. Bei Hartböden oder niederflorigen
Teppichen kann der Abstand zwischen Walze und Boden klein sein, bei hochflorigen Teppichen
sollte er größer gewählt werden.
[0004] Es sind Bodenbearbeitungsgeräte bekannt, bei denen die Verstellung des Abstands mittels
eines Tritthebels oder eines Drehknopfes erfolgt. Bei solchen Geräten wird die Möglichkeit
der Verstellung häufig vergessen oder unterbleibt aus Bequemlichkeit. Hierdurch ist
das Reinigungsergebnis und die aufzubringende Schiebekraft nicht optimal, außerdem
können die Borsten verschleißen. Bekannt ist auch eine automatische Einstellung der
Walzenhöhe. Dabei wird durch einen Unterdrucksensor der bearbeitete Bodenbelag erkannt
und in Abhängigkeit davon der Abstand zwischen Walze und Boden eingestellt. Eine solche
Automatik ist aufwändig und teuer. Außerdem benötigt sie eine gewisse Bearbeitungszeit,
um aus dem ermittelten Unterdruck sicher auf den vorhandenen Bodenbelag schließen
zu können. Sie ist deshalb zu langsam, um auf wechselnde Bodenbeläge zu reagieren.
[0005] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, bei einem Bodenbearbeitungsgerät der
eingangs genannten Art mit einfachen Mitteln einen stets optimalen Abstand zwischen
Walze und Boden einzustellen.
[0006] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Bodenbearbeitungsgerät mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0007] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile ergeben sich dadurch, dass die Walze
innerhalb des Gehäuses federnd gelagert ist. Hierdurch stellt sich jederzeit schnell
und selbsttätig der optimale Abstand zwischen Walze und Bodenbelag ein. Der technische
Aufwand ist gering und das Bodenbearbeitungsgerät damit günstiger als Ausführungsformen
mit einer manuellen oder sensorgesteuerten Verstellung. Die mechanische Dämpfung zwischen
Gehäuse und Walze sorgt außerdem für ein angenehmes, geringes Geräusch und eine hohe
Laufruhe. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die federnde Lagerung in der Art erfolgt,
dass die Walze mittels Federkraft auf den zu bearbeitenden Boden gedrückt wird.
[0008] In einer vorteilhaften Ausführungsform wird die Walze seitlich von schwenkbar und
federnd gelagerten Schwingen gehalten. Hierdurch wird ein einfacher Aufbau erreicht.
Insbesondere dann, wenn die Drehachse der Antriebswelle des Elektromotors zur Rotationsachse
der Walze beabstandet ist, ist es auch vorteilhaft, wenn die Drehachse der Antriebswelle
des Elektromotors mit den Schwenkachsen der Schwingen zusammenfällt. Hierdurch bleibt
der Abstand zwischen Antriebswelle und Walze konstant, was bei der Verwendung von
Antriebsriemen oder anderen Getriebebauteilen wünschenswert ist.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- die Bodeneinheit eines Upright-Staubsaugers in Explosionsdarstellung;
- Figur 2
- die erfindungswesentlichen Bauteile der Bodeneinheit nach Figur 1 im Schnitt;
- Figur 3
- die in Figur 2 gezeigten Bauteile in perspektivischer Darstellung bei entferntem Gehäusedeckel.
[0010] Die Bodeneinheit 2 eines Upright-Staubsaugers, in Figur 1 in Explosionsdarstellung
gezeigt, umfasst ein Gehäuse, welches durch einen Gehäuseeinsatz 5, ein hinteres Gehäuseunterteil
6, ein vorderes Gehäuseunterteil 7, ein Stoßband 8 und ein Deckelteil 9 gebildet wird.
Der Gehäuseeinsatz 5 fungiert als Träger für eine Reihe elektrischer und mechanischer
Bauteile, auch die vorgenannten Gehäuseteile sind an ihm befestigt. Er bildet mit
dem hinteren Gehäuseunterteil 6 unter Zwischenlage einer Motorraumdichtung 10 einen
Raum zur Aufnahme eines Motorgebläses 11, welches den zum Saugbetrieb notwendigen
Unterdruck erzeugt. Auf der Saugseite ist um den Gebläseeinlass 12 herum ein Dichtring
13 angeordnet, der sich ebenfalls an den beiden vorgenannten Gehäuseteilen 5 und 6
abstützt. Auf der gegenüberliegenden Seite sind Gummipuffer 14 eingelegt. Zur Tiefenreinigung
von Teppichen ragt in den Saugmund 15, einer Öffnung im vorderen Gehäuseunterteil
7 und dem daran befestigten Bodenblech 16, eine Bürstwalze 17, welche an zwei seitlichen
Schwingen 18 und 19 federnd gelagert ist und mittels eines Bürstenmotors 20 über einen
Riemen 21 angetrieben wird. Die Teile 22 und 23 stellen eine zweiteilige Riemen-Abdeckung
dar. Der Bürstenmotor 20 ist ebenfalls am Gehäuseeinsatz 5 befestigt, die Schwingen
18 und 19 sind dort schwenkbar gelagert. Die beiden Gehäuseunterteile 6 und 7 tragen
das Fahrwerk des Uprights, welches aus vorderen Laufrollen 24 und 25 und Hinterrädern
26 und 27 gebildet wird. Die Hinterräder 26 und 27 sind zu Stabilisierung mittels
einer Achse 28 verbunden und über je eine Radmechanik 29 bzw. 30 in ihrer Lage verstellbar.
Zur Beleuchtung des Fahrwegs ist am Gehäuseeinsatz 5 eine Platine 31 mit LED's 32
befestigt, die zur Vorderseite durch eine Sichtscheibe 33 abgedeckt ist. Die Sichtscheibe
33 wird in einer Ausnehmung 34 im Stoßband 8 gehalten.
[0011] Die vom Motorgebläse 11 erzeugte Luft wird über eine Öffnung 35 im Gehäuseeinsatz
5 und eine korrespondierende Öffnung 36 im Deckelteil 9 in die Umgebung geblasen.
In die Öffnung 36 ist ein Filterrahmen 37 eingesetzt, welcher einen nicht dargestellten
Abluftfilter zur Reinigung der ausgeblasenen Luft von Feinstpartikeln aufnimmt. Der
Filterrahmen 37 wird durch eine Gitteraufnahme 38 und ein Gitter 39 im Deckelteil
9 verkleidet und ist von dort auswechselbar.
[0012] Sowohl das Kippgelenk als auch das Drehgelenk zwischen der Bodeneinheit 2 und einem
in den Zeichnungen nicht dargestellten Oberkörper werden durch ein starres, gabelförmiges
Kanalbauteil gebildet. Dieses Bauteil beinhaltet außerdem Teile der Luftführung vom
Saugmund 15 zum Oberkörper 3 und die Luftführung vom Oberkörper 3 zur Ausblasöffnung
(Öffnungen 35 und 36). Das Bauteil wird im Folgenden als Gabel 40 bezeichnet. Es besteht
aus zwei Kunststoffteilen, einer Oberschale 41 und einer Unterschale 42, die durch
Schweißen miteinander verbunden sind. Zur Realisierung des Kippgelenks sind die beiden
Enden 43 (rechts) und 44 (links) der Gabel 40 schwenkbar in hierfür vorgesehenen Ausnehmungen
45 und 46 gelagert, zur Vermeidung von Abrieb sind sie jeweils von metallischen Lagerbuchsen
47 und 48 umgeben. Das in Fahrtrichtung linke Gabelende 44 ist als hohl ausgeführt
und über eine Dichtung 49 mit dem Gebläseeinlass 12 gekoppelt. An das in Fahrtrichtung
rechte Gabelende 43 ist ein Lagerzapfen 50 angeformt. Es besitzt außerdem eine Öffnung
51, welche über einen elastischen Schlauch 52 mit dem Saugmund 15 verbunden ist. Um
beim Kippen des Oberkörpers 3 den Einblick ins Innere der Bodeneinheit 2 zu verwehren,
ist der Verbindungsbereich der beiden Gabelenden 43 und 44, im Folgenden als Gabelsteg
53 bezeichnet, von einer vorderen Abdeckung 54 und einer hinteren Abdeckung 55 an
der Bodeneinheit 2 umgeben, welche die Schwenkbewegung der Gabel 40 mit ausführen.
Der Zwischenraum zwischen der vorderen bzw. hinteren Abdeckung und dem Gehäuseeinsatz
5 wird durch Blenden 56 und 57 überbrückt. An dem linken Gabelende 44 ist der erste
58 von zwei Kabelkanälen 58 und 59 befestigt. Des Weiteren tragen die Gabelenden 43
und 44 Zahnsegmente 60 und 61, die mit den Radmechaniken 29 und 30 zusammenwirken.
Am Gabelsteg 53 ist ein Verkleidungsdeckel 62 für ein nicht dargestelltes Verbindungskabel
befestigt. Um den Upright in der aufrechten Position verrasten zu können, ist am Gehäuseeinsatz
5 ein Tritthebel 63 gelagert, der in dieser Position in das linke Gabelende 44 eingreift
und damit die Schwenkbewegung der Gabel 40 verhindert. Durch Herunterdrücken des Hebels
63 kann die Verriegelungsposition gelöst werden. In der verrasteten Position wird
außerdem durch zwei federgelagerte Bolzen 64 und 65 eine Drehbewegung verhindert.
Die Luftleitungen, die durch die Gabelenden 43 und 44 gebildet werden, sind im Bereich
des Gabelstegs 53 zu einem ersten Abschnitt 66 einer Koaxialleitung vereinigt.
[0013] In den Figuren 2 und 3 sind die erfindungswesentlichen Teile im Schnitt (Figur 2)
bzw. perspektivisch (Figur 3) dargestellt. Von dem Gehäuse der Bodeneinheit 2 ist
hier nur das vordere Gehäuseunterteil 7, in Figur 2 zusätzlich das Stoßband 8 und
Teile des Gehäuseeinsatzes 5 dargestellt. Innerhalb des Gehäuseunterteils 7, ist die
rotierbare Walze 171 angeordnet. Diese trägt, wie in Figur 2 gut zu erkennen ist,
spiralförmig umlaufende Borsten 172 und wird deshalb auch als Bürstwalze bezeichnet.
Die Walze 171 ist an beiden Seiten um die Achse 152 rotierbar in den Schwingen 18
und 19 gelagert. Der Bürstenmotor 20 ist in einer dafür vorgesehenen Ausnehmung des
vorderen Gehäuseunterteils 7 angeordnet. Seine Antriebswelle 201 ragt in die Abdeckung
22 und 23. Sie trägt ein Ritzel (nicht dargestellt), welches den Zahnriemen 21 antreibt,
welcher wiederum auf einer umlaufenden Zahnung (nicht dargestellt) an der Walze 171
läuft und diese antreibt. Die beiden Schwingen 18 und 19 sind schwenkbar in Ausnehmungen
im vorderen Gehäuseunterteil 9 gelagert, wobei die Schwenkachsen 151 beider Schwingen
18 und 19 mit der Rotationsachse 150 der Antriebswelle 201 zusammenfallen. Zwischen
den Schwingen 18 und 19 und dem Gehäuseeinsatz 5 sind Federn 100 angeordnet, welche
den vorderen Bereich der Schwingen 18 und 19 und hierüber die Walze 171 durch den
Saugmund 15 auf den Boden drücken. Dabei sind die Federn bezüglich ihrer Spannkraft
so ausgelegt, dass sie beim Aufsetzen auf einen handelsüblichen langflorigen Teppich
zusammengedrückt werden und demzufolge die Walze 171 einen größeren Abstand vom Boden
einnimmt. Hierdurch werden die Reibkräfte der Borsten 172 auf den Teppich verringert.
Die beidseitige federnde Lagerung der Walze 171 ermöglicht eine optimale Anpassung
des Borstenabstands beim Reinigen von Übergängen zwischen langflorigem Teppich und
kurzflorigem (oder Glattböden). Durch die koaxiale Anordnung der Antriebswelle 201
und der Schwingen-Schwenkachsen 151 ist sichergestellt, dass der Zahnriemen 21 den
gleichen Drehwinkel wie die Schwingen 18 und 19 ausführt und somit nicht Längenänderungen
unterworfen ist. Eine seitliche Anordnung des Zahnriemens in der Nähe einer Schwinge
stellt außerdem sicher, dass bei einer unterschiedlichen Auslenkung der Schwingen
18 und 19 nur geringe Torsionskräfte auf den Zahnriemen 21 wirken.
1. Bodenbearbeitungsgerät mit einer rotierbaren Walze (171), welche in einem Gehäuse
(5, 7) angeordnet ist und wenigstens teilweise aus einem in einem Teil des Gehäuses
(5, 7) befindlichen Saugmund (15) ragt, und welche durch einen Bürstenmotor (20) angetrieben
wird, wobei der Abstand der Rotationsachse (152) der Walze (171) zu dem Teil veränderbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Walze (171) innerhalb des Gehäuses (5, 7) federnd gelagert ist.
2. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die federnde Lagerung in der Art erfolgt, dass die Walze (171) mittels Federkraft
auf den zu bearbeitenden Boden gedrückt wird.
3. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Walze (171) seitlich von schwenkbar und federnd gelagerten Schwingen (18, 19)
gehalten wird.
4. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehachse (151) der Antriebswelle (201) des Bürstenmotors (20) zur Rotationsachse
(152) der Walze (171) beabstandet ist.
5. Bodenbearbeitungseinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehachse (150) der Antriebswelle (201) des Bürstenmotors (20) mit den Schwenkachsen
(151) der Schwingen (18, 19) zusammenfällt.