[0001] Die Erfindung betrifft eine Farbkammer, umfassend zwei Rakelleisten, an denen jeweils
ein Rakelblech angeordnet ist, wobei zwischen den Kanten der Rakelbleche eine Öffnung
ausgebildet ist, durch die Farbe aus der Farbkammer auf eine Farbübertragungswalze
übertragbar ist, wobei die Farbkammer weiterhin eine Mechanik aufweist zum Verschließen
der Öffnung zwischen den Rakelblechen.
[0002] Farbkammern sind im Stand der Technik allgemein bekannt und werden eingesetzt, um
Farbe aus dieser Farbkammer auf eine Farbübertragungswalze, z.B. eine Rasterwalze
einer Druckmaschine aufzubringen.
[0003] Eine Farbkammer bildet üblicherweise eine Rahmenform mit zwei kurzen gegenüberliegenden
Stirnseitenschilden und zwei langen gegenüberliegenden Seitenelementen, wobei an den
Seitenelementen je eine Rakelleiste und jeweils an dieser ein Rakelblech angeordnet
ist. Ggfs. kann ein Seitenelement unmittelbar eine Rakelleiste bilden. In jedem Fall
wird dasjenige Element als Rakelleiste bezeichnet, an dem ein Rakelblech angeordnet
bzw. befestigt ist.
[0004] Für den Farbauftrag liegt die Farbübertragungswalze an den beiden jeweiligen Kanten
der beiden Rakelbleche unter einer Vorspannung an, wobei sich durch die Rotation der
Farbübertragungswalze an dem das Arbeitsrakel bildenden Rakelblech eine rotierende
Farbrolle ausbildet und von dieser Farbrolle die Farbe auf die Farbübertragungswalze
übertragen wird. Das dem Arbeitsrakelblech gegenüberliegende (Schließ-)Rakelblech
dient hierbei im Wesentlichen zur Abdichtung der Öffnung einer Farbkammer gegenüber
der Farbübertragungswalze bei stillstehender Farbübertragungswalze, d.h. wenn sich
die in der Farbkammer befindliche Farbe vollständig in der Farbkammer verteilt.
[0005] Oftmals ist es vorgesehen, dass bei einer Druckmaschine von einer Farbe auf eine
andere Farbe gewechselt werden muss, was bedeutet, dass entweder die entsprechende
Farbkammer vollständig geleert und gereinigt werden muss, was einen erheblichen arbeits-
und zeitintensiven Aufwand an der Maschine bedeutet, oder aber eine Farbkammer inklusive
der in der Farbkammer enthaltenen Farbe auszutauschen ist.
[0006] Der Austausch einer Farbkammer stellt sich als ein Problem dar, insbesondere wenn
in der Farbkammer noch Druckfarbe vorhanden ist, da diese, wenn die Farbkammer von
der Farbübertragungswalze abgehoben wird, durch die Öffnung der Farbkammer zwischen
den beiden Kanten der Rakelbleche auf die Farbübertragungswalze herausläuft und auch
eventuell auf weitere innere Elemente einer Druckmaschine und diese verschmutzt.
[0007] Um diese Probleme zu vermeiden, ist es im Stand der Technik bekannt, vor dem Austausch
einer Farbkammer diese entweder vollständig leer laufen zu lassen oder durch eine
Wartungsperson die in der Farbkammer verbliebene Farbe vor dem Wechsel der Farbkammer
manuell oder durch eine gesteuerte Absaugeinrichtung zu entfernen. Dieser Vorgang
ist jedoch arbeits- und zeitintensiv, insbesondere, wenn die Farbkammer noch nahezu
vollständig gefüllt ist.
[0008] Es ist im Stand der Technik weiterhin bekannt, Farbkammern so auszuführen, dass die
Öffnung zwischen den Rakelblechen zur Farbübertragungswalze hin verschlossen werden
kann, indem es beispielsweise vorgesehen ist, die Farbe mit einem Farbeinschub, d.h.
einem dem Innenraum der Farbkammer angepassten Behälter in die Farbkammer einzuführen,
wobei der Behälter mittels eines zusätzlichen Verschlussblechs zunächst zur Farbübertragungswalze
hin verschlossen ist.
[0009] Zum Betrieb wird dieses Blech entfernt und die Farbe kann an die Farbübertragungswalze
gelangen. Soll die Farbe gewechselt werden, wird dieses Blech wieder eingeführt und
verschließt die Öffnung zur Farbübertragungswalze wieder, so dass der Farbeinschub
mit der darin befindlichen Farbe entnommen werden kann. Nachteilig an der beschriebenen
Art ist, dass die Druckfarbe welche während des normalen Betriebes an die Rakelbleche
gelangt bei einer Entnahme des Farbeischubs dort verbleibt und weiterhin auch Farbe
zwischen Farbeinschub und Farbkammer gelangt, so dass sowohl der nach der Entnahme
äußere Bereich des Farbeinschubs als auch der nun innen liegende Bereich der Farbkammer
gereinigt werden muss.
[0010] Zudem verbleibt im Bereich der Öffnung der Farbkammer zur Farbübertragungswalze hin
auf der Farbübertragungswalze eine erhöhte Farbmenge, da das zusätzliche Einschubblech
in Führungsnuten in dem Farbeinschub verläuft und daher die Farbübertragungswalze
nicht abrakeln kann. Hieraus ergibt sich in nachteiliger Weise ebenfalls ein erhöhter
Reinigungsaufwand für die Farbübertragungswalze selbst und insbesondere bei einem
häufigen Farbwechsel ein damit verbundener hoher Farbverbrauch.
[0011] Weiterhin ist es im Stand der Technik bekannt, die Farbkammer zur Farbübertragungswalze
hin mittels eines Rakelblechs zu verschließen, welches an einem Rakelbalken befestigt
und mit dem Rakelbalken beweglich ist, wobei der Rakelbalken mit dem daran befestigten
Rakelblech auf das gegenüber liegende Rakelblech zubewegt wird. Eine solche Farbkammer
ist z.B. aus der
DE 10349053 bekannt. Nachteilig an dieser Art des Verschlusses ist, dass das Kammervolumen der
Farbkammer durch die Verschiebung des Rakelbalkens zusammen mit dem Rakelblech erheblich
verkleinert wird, so dass insbesondere bei einer vollständig oder nahezu vollständig
gefüllten Farbkammer die Gefahr des Überlaufens besteht, wodurch unkontrolliert Druckfarbe
in die Druckmaschine gelangt. Weiterhin ist es nachteilig, dass vor der Entnahme einer
solchen Farbkammer aus einer Halterung eines Druckwerkes durch das Servicepersonal
sichergestellt sein muss, dass die Farbkammer dicht verschlossen ist. Ansonsten tritt
der der Entfernung versehentlich Farbe aus der Farbkammer aus.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Farbkammer zu schaffen, deren Volumen beim Verschließen
zumindest im Wesentlichen konstant bleibt und die es so ermöglicht einen Farbwechsel
auch bei vollständig gefüllter Farbkammer durchzuführen. Aufgabe der Erfindung ist
es weiterhin, eine verbesserte Farbkammer der gattungsgemäßen Art bereitzustellen,
die es ermöglicht, einen Farbwechsel schnell und problemlos durchzuführen, ohne dass
eventuelle in der Farbkammer verbliebene Farbmengen in die Druckmaschine abtropfen
können und gleichzeitig der Reinigungsaufwand minimiert wird. Aufgabe der Erfindung
ist es weiterhin, eine Farbkammer zu schaffen, mit welcher es möglich ist, einen Farbwechsel
bei minimalem Farbverlust durchzuführen. Aufgabe der Erfindung ist es weiterhin, eine
Farbkammer zu schaffen, welche die genannten Eigenschaften aufweist und bei der Entnahme
aus dem Druckwerk selbstständig schließt und so eine Fehlbedienung weitgehend ausschließt.
[0013] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass mit wenigstens einem Teilbereich
wenigstens einer das innere Volumen der Farbkammer begrenzenden Wandung bei der Schließbewegung
wenigstens eines der Rakelbleche eine Kompensationsbewegung zur Bewirkung einer Volumenvergrößerung
durchführbar ist.
[0014] Da die Erfindung bevorzugt in Druckmaschinen eingesetzt werden kann, welche zur Farbübertragung
Rasterwalzen verwenden, wird im Folgenden anstelle des Begriffs Farbübertragungswalze
der Begriff Rasterwalze ohne Beschränkung der Allgemeinheit verwendet.
[0015] Der Erfindung liegt dabei der wesentliche Kerngedanke zugrunde, dass zwar durch die
Schließbewegung und die dabei bewegten Teile der Farbkammer eine Volumenverkleinerung
stattfinden kann, dass es jedoch vorgesehen ist, dieser Volumenverkleinerung entgegenzuwirken,
dadurch, dass zumindest ein Teil einer das Volumen begrenzenden Wandung bewegt werden
kann, um eine Volumenvergrößerung zu bewirken.
[0016] Diese Volumenvergrößerung kann dabei zeitlich der Schließbewegung und der damit einhergehenden
Volumenverkleinerung vorgelagert sein oder besonders bevorzugt gleichzeitig zu dieser
stattfinden. Z.B. kann dies dadurch erfolgen, dass die Mechanik zur Bewirkung der
Schließbewegung gleichzeitig auch die Kompensationsbewegung bewirkt.
[0017] Mittels der Volumenvergrößerung bei der Kompensationsbewegung ist es vorgesehen,
eine durch die Schließbewegung erzeugte Volumenverkleinerung besonders bevorzugt gleichzeitig
zumindest im Wesentlichen zu kompensieren und damit das Gesamtvolumen zumindest im
Wesentlichen konstant zu halten. Insbesondere wird hierunter verstanden, dass sich
das Volumen beim Schließen um nicht mehr als 10 % verringert. So kann wirksam ein
Überlaufen einer Farbkammer verhindert werden, selbst wenn diese im noch voll gefüllten
Zustand verschlossen wird.
[0018] Die Öffnung, die in der Farbkammer zwischen den Kanten der Rakelbleche ausgebildet
ist, kann durch eine relative Bewegung der Rakelbleche zueinander und/oder eine weitere
Bewegung wenigstens eines Teil einer Wandung der Farbkammer so verschließbar sein,
dass zum einen das innere Volumen der Farbkammer im Wesentlichen konstant bleibt und
zum anderen die im Inneren der Farbkammer an der Rasterwalze anliegende Druckfarbe
von der Rasterwalze abgerakelt wird und die abgerakelte Druckfarbe in die Farbkammer
transportiert wird.
[0019] Hierfür kann es vorgesehen sein, dass die bewegte Wandung durch eine Rakelleiste
gebildet ist und durch die Mechanik diese Rakelleiste, insbesondere welche an einem
Seitenelement der Farbkammer angeordnet ist oder diese unmittelbar bildet, zu einer
überlagerten translatorischen und rotatorischen Bewegung antreibbar ist.
[0020] So besteht hier erfindungsgemäß die Möglichkeit durch die überlagerte Bewegung beide
erfindungsgemäßen Effekte zu bewirken, nämlich zum einen das Schließen, welches zumindest
im Wesentlich durch den translatorischen Bewegungsanteil erzeugt wird, bei dem die
Vorderkante eines Rakelbleches auf die Vorderkante des gegenüberliegenden Rakelbleches
zubewegt wird und zum anderen durch den rotatorischen Bewegungsanteil, der zumindest
im Wesentlichen die Kompensationsbewegung darstellt.
[0021] So kann mittels der Überlagerung einer translatorischen und rotatorischen Bewegung
des wenigstens einen Rakelbleches zumindest ein Teil einer Wandung der Farbkammer
gleichzeitig eine entsprechende komplementäre rotative und/ oder translatorische Bewegung
ausführen, wodurch gewährleistet ist, dass das innere Volumen der Farbkammer zur Farbaufnahme
zumindest im wesentlichen konstant bleibt.
[0022] So kann z.B. durch die überlagerte Bewegung bei der Schließbewegung ein unterer Bereich
der bewegten Rakelleiste auf das gegenüberliegende Rakelblech zubewegbar sein, wobei
gleichzeitig ein oberer Bereich von dem gegenüberliegenden Rakelblech wegbewegbar
ist. Beispielsweise kann so durch die Überlagerung der Bewegungen die bewegte Rakelleiste
effektiv nach links translatierbar und gleichzeitig im Uhrzeigersinn rotierbar und/oder
nach rechts translatierbar und gleichzeitig entgegen dem Uhrzeigersinn rotierbar sein.
Da hier nur ein Teil zur Durchführung der Schließ- und Kompensationsbewegung , nämlich
die Rakelleiste, bzw. die Seitenwand der Farbkammer, welche die Rakelleiste trägt,
bewegt wird sind die Schließbewegung und die Kompensationsbewegung immer exakt gleichzeitig.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführung kann es auch vorgesehen sein, dass die Farbkammer
zu der Rasterwalze unmittelbar vor dem Abnehmen oder während des Abnehmens der Farbkammer
von der Rasterwalze vollständig und selbsttätig zur Rasterwalze hin verschlossen wird,
so dass keine Druckfarbe aus der Farbkammer zur Rasterwalze hin austreten kann.
[0024] Z.B. kann die Farbkammer im Druckwerk einer Druckmaschine in einer ortfesten Halterung
angeordnet sein, aus der sie entnehmbar ist, wobei die Öffnung zwischen den Rakelblechen
bei der Entnahme durch eine Wirkverbindung zwischen der Mechanik der Farbkammer und
der Halterung selbsttätig verschließbar ist. Z.B. kann hierfür die Mechanik ein Betätigungselement
aufweisen und wenigstens ein daran gekoppeltes Verriegelungselement, das mit einer
Halterung in Eingriff bringbar ist.
[0025] So kann mit einer manuelle oder auch automatischen Betätigung der Mechanik die Fixierung
der Farbkammer in einer ortsfesten Halterung an einem Druckwerk lösbar sein, so dass
die Farbkammer aus der Halterung entnehmbar ist, wobei durch dieselbe Mechanik gleichzeitig
dass schließen bewirkt wird.
Gemäß der Erfindung karin es vorgesehen sein, dass in einer Ausführung die beiden
Rakelblech relativ zueinander bewegbar sind, wobei entweder beide Rakelbleche gleichzeitig
bewegbar sein können oder aber auch ein Rakelblech feststeht und das andere Rakelblech
relativ zu diesem bewegbar ist.
[0026] Dementsprechend kann durch eine geeignete Auswahl der jeweiligen Bewegungen erreicht
werden, dass die beiden Kanten der Rakelblech zum Einen aufeinander zubewegt werden,
so dass sich bei der relativen Bewegung zunächst die Öffnung zwischen den Kanten der
Rakelblech verkleinert, bis dass diese Öffnung vollständig verschlossen wird, wenn
sich die Rakelblech berühren, und zum Anderen wenigstens eines der Rakelbleche mit
seiner Vorderkante über die Oberfläche der Rasterwalze geführt wird und dadurch die
Druckfarbe von der Oberfläche der Rasterwalze abrakelt und in die Farbkammer transportieren.
Hierbei kann die Öffnung zwischen den Kanten der Rakelbleche bevorzugt durch die zuvor
genannte rotatorische und translatorische Bewegung wenigstens eines Rakelbleches verschließbar
sein.
[0027] Zu Ausbildung einer geeigneten Mechanik kann beispielsweise wenigstens eine der Seitenwände
der Farbkammer, an welcher die Rakelbleche über entsprechende Halterungen befestigt
sind, beweglich gelagert sein, wodurch die Seitenwand mit dem daran befindlichen Rakelblech
beispielsweise mittels einer Hebelanordnung oder einer Führungsanordnung so verschwenkt
werden kann, z.B. so dass zum einen das Rakelblech mit seiner Vorderkante eine translatorische
und / oder rotatorische Bewegung um eine erste virtuelle Achse ausführt, und zum anderen
die dem Rakelblech abgewandte Kante der Seitenwand eine translatorische und eine im
wesentlichen gegenläufige rotative Bewegung ausführt.
[0028] Durch eine entsprechende Ausführung der genannten Hebelanordnung oder Führungsanordnung
und der damit verbundenen Wahl der jeweiligen zugeordneten parallel zur Zylinderachse
verlaufenden Drehachsen wird erreicht, dass das von allen Wandungen der Farbkammer
eingeschlossene Farbkammervolumen unabhängig von der Position der beweglichen Seitenwand
und des daran befindlichen Rakelblechs zumindest im Wesentlichen konstant bleibt.
[0029] Zum Betrieb der Farbkammer im Druckwerk ist es dabei erforderlich, dass die Farbkammer
in einer Halterung so fixiert ist, dass die durch die Rakelbleche gebildete Öffnung
an der Rasterwalze dicht anliegt und die Druckfarbe aus der Farbkammer auf die Rasterwalze
übertragen werden kann.
[0030] Erfindungsgemäß kann es dabei vorgesehen sein, dass die genannten Bewegungen mittels
einer an/in der Farbkammer angeordneten Mechanik ausführbar sind, durch welche die
Farbkammer in der genannten Weise zur Rasterwalze hin verschlossen wird, insbesondere
wobei gleichzeitig die Fixierung der Farbkammer gelöst wird und die Farbkammer aus
der genannten Halterung und damit aus ihrer Arbeitsposition entnehmbar ist.
[0031] In der genannten Ausführung kann es dabei vorgesehen sein, dass die Vorderkante zumindest
eines der Rakelblech auf die Vorderkante des gegenüber liegenden Rakelblechs zubewegt
wird und die Rakelblechkanten einander berühren oder überlappen, so dass die Farbkammer
dadurch verschlossen wird.
[0032] Mit Bezug auf die Ausführung einer rotatorischen Bewegung kann es dabei vorgesehen
sein, dass wenigstens ein Rakelblech um eine sich in Längsrichtung der Farbkammer
erstreckende Drehachse rotierbar ist, wobei diese Drehachse von einer Kante eines
Rakelbleches beabstandet ist. Durch den Abstand der Drehachse von einer Kante eines
Rakelblechs wird dementsprechend ein Radius definiert, auf dem sich die Kante des
Rakelbleches um die Drehachse herum auf einer Kreisbahn bewegt, wobei diese Kreisbahn
durch entsprechende Auswahl der Lage der Drehachse derart ausgebildet sein kann, dass
sich die Öffnung zwischen den der Farbwalze zugewandten Kanten der Rakelblech zunächst
verkleinert, bis diese vollständig verschlossen ist, wenn sich die Rakelblech berühren.
Die Drehachse selbst kann translatierbar sein, wodurch sich die Überlagerung der Bewegungen
ergibt.
[0033] Hierbei kann es vorgesehen sein, dass nur ein Rakelblech um eine Drehachse herum
rotierbar ist und sich die der Rasterwalze zugewandten Kante des Rakelblechs auf das
feststehende Rakelblech an der gegenüber liegenden Seite zubewegt. Hierdurch verringert
sich zunächst das Volumen zumindest des der Rasterwalze zugewandten unteren Bereichs
der Farbkammer, so dass insbesondere bei einer gefüllten Farbkammer die Gefahr des
Überlaufens besteht.
[0034] Um daher gleichzeitig das Volumen der gesamten Farbkammer im wesentlichen konstant
zu halten ist es weiterhin vorgesehen, die bewegliche Seitenwand selbst mit einer
gegenläufigen Bewegung um die gleiche oder eine weitere Drehachse so zu bewegen, so
dass sich das Volumen des oberen Bereichs der Farbkammer in etwa um den selben Betrag
vergrößert und damit das innere Volumen der Farbkammer im wesentlichen konstant bleibt.
[0035] Ebenso ist es in einer alternativen Ausführung möglich, beide Rakelleisten um eine
jeweilige Drehachse rotierbar auszubilden, so dass sich die beiden Kanten beider Rakelbleche
gleichzeitig aufeinander zu bewegen. Hierbei ist gleichzeitig vorgesehen wenigstens
eine der Seitenwände wie beschrieben um eine weitere Drehachse eine komplementären
Bewegung ausführen zu lassen, so dass das innere Volumen der Farbkammer zumindest
im Wesentlichen konstant bleibt.
[0036] Bei den genannten Bewegungen kann es von Vorteil sein, zusätzlich zu einer rotatorischen
Bewegung eine translatorische Bewegung des Rakelblechs und/oder der Seitenwände auszuführen,
um so beispielsweise ein übermäßiges Verbiegen der Rakelbleche zu vermeiden.
[0037] Eine beispielhafte besonders einfache Konstruktion einer erfindungsgemäßen Farbkammer
zur Ermöglichung einer translatorischen Bewegung z.B. eines beweglich angeordneten
Rakelblechs gegenüber einem feststehenden Rakelblech ergibt sich beispielsweise dadurch,
dass eine Farbkammer zwei stirnseitige Seitenschilde aufweist, zwischen denen die
jeweiligen Rakelleisten mit den Rakelblechen an zueinander parallelen Seitenwänden
angeordnet sind, wobei das an einer ersten Rakelleiste befestigte erste Rakelblech
fest mit einer Seitenwand verbunden ist und das an einer zweiten Rakelleiste befestigte
zweite Rakelblech so an einer zweiten Seitenwand befestigt ist, dass die zweite Rakelleiste
der zweiten Seitenwand in einer Halterung verschiebbar ist. Gleichzeitig weist die
Seitenwand eine Drehachse auf wodurch bei einer Bewegung der Rakelleiste in der Halterung
die der Rakelleiste entgegen gesetzte Kante der Seitenwand eine solche Drehbewegung
ausführt, dass diese im wesentlichen entgegengesetzt zur Bewegung des Vorderkante
der Rakelleiste ist, wodurch das innere Volumen der Farbkammer im wesentlichen konstant
bleibt.
[0038] So ergibt sich bei einer derartigen Konstruktion eine Farbkammer im Wesentlichen
in der Art eines rahmenförmigen Elementes, wobei die beiden Rakelleisten zwei im Wesentlichen
parallel zueinander verlaufende lange Rahmenelemente und die beiden Seitenschilde
zwei kurze Rahmenelemente ausbilden. Hierbei ergibt sich durch die starre Befestigung
einer Rakelleiste an den beiden jeweiligen Seitenschilden im Wesentlichen ein U-förmiges
Profil, wobei jeweils die beiden Seitenschilde die beiden Schenkel des einseitig offenen
U-Profils bilden, so dass es gemäß der Erfindung vorgesehen sein kann, dass zwischen
diesen, durch die beiden Seitenschilde gebildeten Schenkeln die bewegliche Rakelleiste
verschiebbar angeordnet ist, wobei beispielsweise im Bereich der Rakelleiste und im
Bereich der zur Rakelleiste entgegen gesetzt liegenden oberen Kante der Seitenwand
jeweils ein Führungsmechanismus und entsprechende Leitkurve vorgesehen sind, wodurch
die bewegliche Seite der Farbkammer eine Bewegung mit den genannten Eigenschaften
ausführt.
[0039] Gemäß der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass ein Führungsmechanismus in besonders
einfacher und robuster Konstruktion derart ausgebildet ist, dass die verschiebbare
Seitenwand im Bereich der Rakelleiste und im Bereich der zur Rakelleiste beabstandet
liegenden oberen Kante der Seitenwand an ihren den Stirnseitenschilden zugewandten
Enden jeweils wenigstens einen Führungsstift aufweist, der jeweils in wenigstens einem
Führungsschlitz einliegt, der eine Steuerkurve bildet, welche jeweils in einem Stirnseitenschild
ausgebildet ist. Bevorzugt kann es vorgesehen sein, dass an dem jeweiligen Ende der
beweglichen Rakelleiste und der entgegen gesetzt liegenden oberen Kante der Seitenwand
jeweils nicht nur ein Führungsstift, sondern zwei oder mehr Führungsstifte vorgesehen
sind, um zu verhindern, dass sich die Rakelleiste bei einer translatorischen Bewegung
um den Führungsstift verdreht.
[0040] In einer besonders bevorzugten Ausführung der Erfindung kann es weiterhin vorgesehen
sein, dass durch den Verlauf der Führungsschlitze innerhalb des jeweiligen Stirnseitenschildes
der Translationsweg und der Rotationsweg der verschieblichen Seitenwand definiert
ist. So kann es in diesem Fall vorgesehen sein, dass die Führungsschlitze einen Verlauf
abweichend von einem gradlinigen und / oder kreisförmigen Verlauf aufweist, insbesondere
jeweils eine in sich gekrümmte Kurve darstellt, welche z.B. einerseits den Verlauf
der Mantelflächenkrümmung der Farbübertragungswalze nachbildet und andererseits ein
konstantes inneres Volumen der Farbkammer gewährleistet.
[0041] Hierdurch kann insbesondere erreicht werden, dass bei der Translation der verschieblichen
Rakelleiste auf die feststehende Rakelleiste sich die Kante des gleichzeitig mitbewegten
Rakelbleches während dieser Translation nicht von der Rasterwalze abhebt, so dass
die Dichtigkeit der Farbkammer gegenüber der Rasterwalze solange gewährleistet bleibt,
bis dass die Öffnung zwischen den Kanten der Rakelbleche vollständig verschlossen
ist.
[0042] Insbesondere können die Führungsschlitze in den Stirnseitenschilden derart ausgebildet
sein, dass bei einer Verschiebung der verschieblichen Rakelleiste sich entweder die
Kante des verschobenen Rakelbleches genau auf die Kante des feststehenden Rakelbleches
aufsetzt oder aber in einer eher bevorzugten Ausführung sich die Kante eines Rakelbleches,
insbesondere des verschobenen Rakelbleches auf die Fläche des anderen Rakelbleches,
insbesondere des feststehenden Rakelbleches, auflegt. Hierdurch wird eine besonders
gute Dichtigkeit der Farbkammer erreicht, da die Stirnseite der Kante des verschieblichen
Rakelbleches mit einer genügend großen Kraft auf die Fläche des anderen Rakelbleches
aufgedrückt werden kann.
[0043] Bei einer alternativen Ausbildung der Mechanik kann es auch vorgesehen sein, dass
zwei beabstandete Anlenkstellen an einer bewegbaren Rakelleiste / Seitenwand mit zwei
ortfesten Anlenkstellen an der Farbkammer jeweils durch einen Arm gelenkig verbunden
sind, wobei die Anlenkstellen an der Rakelleiste einen anderen, insbesondere geringen
Abstand zueinander aufweisen als die Anlenkstellen an der Farbkammer und insbesondere
wobei die Arme unterschiedliche Längen aufweisen, insbesondere wobei der Arm, welcher
dem Rakelblech näher ist, kürzer ist als der andere Arm.
[0044] Gemäß der Erfindung kann es weiterhin vorgesehen sein, die Rakelbleche zu den stirnseitig
angeordneten Stirnseitenschilden der Farbkammer hin farbdicht abzudichten, sobald
die Farbkammer auch stirnseitig zur Farbwalze hin verschlossen ist, um ein Austreten
von Druckfarbe aus der Farbkammer zwischen Seitenschild und Rakelblech zu verhindern.
[0045] Um dies bei der oben beschriebenen Konstruktion zu gewährleisten, kann es vorgesehen
sein, dass an jedem Stirnseitenelement eine entsprechende Dichtungsvorrichtung angeordnet
ist, z.B. in Form eines Abschlusselementes, welches die Farbkammer stirnseitig gegen
austretende Farbe dichtet, wobei diese insbesondere unmittelbar vor und nach dem Herausnehmen
der Farbkammer aus der Halterung eine abdichtende Wirkung aufweisen muss, beispielsweise
dadurch, dass in die Stirnseitenelemente der Farbkammer im Bereich der stirnseitigen
Kanten der Rakelleisten jeweils ein flexibles Material als Abschlusselement eingebracht
ist, welches beispielsweise mittels einer jeweiligen Vorrichtung unmittelbar vor dem
Herausnehmen der Farbkammer aus der Halterung an die jeweiligen Kanten der Rakelleiste
gepresst wird, insbesondere durch Verformung und/oder Verlagerung des Materials.
[0046] Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass jeweils auf der der Farbkammer abgewandte
Seite des flexiblen Materials eine jeweilige Exzenterwalze angebracht ist, deren jeweilige
Mantelfläche so auf das jeweilige flexible Material einwirkt, dass dieses bei einer
bestimmten Stellung der jeweiligen Exzenterwalze auf die entsprechenden Kanten der
Rakelleisten gepresst wird. Die Steuerung der Stellung der Exzenterwalzen kann dabei
erfindungsgemäß ebenfalls über den Mechanismus zur Bewegung der Rakelleisten erfolgen,
so dass bei einem Verschließen der Farbkammer zur Raterwalze hin auch die Stirnseitenschilde
zu den stirnseitigen Kanten der Rakelblech hin verschlossen werden und sich somit
eine zum Druckwerk hin vollständig geschlossene Farbkammer ergibt.
[0047] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den nachfolgenden Figuren dargestellt.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Farbkammer in ihrem geschlossenen
Zustand,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Farbkammer in ihrer Arbeitsposition,
- Figur 3
- eine schematische perspektivische Darstellung einer stirnseitigen Abdichtung,
- Figur 4
- eine schematische Schnittdarstellung der stirnseitigen Abdichtung in einem ersten
Zustand
- Figur 5
- eine schematische Schnittdarstellung der stirnseitigen Abdichtung in einem zweiten
Zustand, von der Rasterwalze abgehoben
[0048] Die Figuren 1 und 2 zeigen eine erfindungsgemäße Ausführung einer Farbkammer, wobei
Figur 1 den geschlossenen Zustand der Farbkammer vor einer Entnahme der Farbkammer
3 aus der Druckmaschine darstellt und Figur 2 die normale Arbeitsposition der Farbkammer
3 zeigt.
[0049] Die Farbkammer 3 umfasst hierbei ein an einer Seitenwand 14 befestigtes feststehendes
Rakelblech 11 und eine gegenüber liegende bewegliche Seitenwand 16 mit einem daran
befestigten Rakelblech 10. Diese Seitenwand bildet somit auch eine Rakelleiste im
Sinne der Erfindung. Die Seitenwand 16 ist ihrerseits an einer Mechanik 40 befestigt,
mit welcher es möglich ist, die Seitenwand 16 mit dem Rakelblech 10 so zu bewegen,
dass zum Einen die Vorderkante des Rakelblechs 10 eine im wesentlichen lineare Bewegung
ausführt und dabei über die Oberfläche 1a der Rasterwalze 1 gleitet und diese dabei
abrakelt und zum anderen die Seitenwand 16 mit dem Rakelblech 10 eine Kippbewegung
oder Drehbewegung ausführt. Hierdurch bleibt das innere Volumen der Farbkammer erfindungsgemäß
im Wesentlichen konstant.
[0050] Für die erläuternde Betrachtung kann das inneren Volumen 3a der Farbkammer 3 beispielsweise
in einen oberen Anteil 3b und einen unteren Anteil 3c aufgeteilt werden. Bei einem
Verschließen der Farbkammer 3 wie in Figur 1 gezeigt ist das untere Volumen 3c aufgrund
der im wesentlichen linearen Verschiebung der Seitenwand 16 und des Rakelblechs 10
um einen bestimmten Anteil verringert. Erfindungsgemäß wird gleichzeitig durch eine
entsprechende Wahl der Verkippung beziehungsweise einer entsprechenden Drehachse das
obere Volumen 3b um einen Anteil, bevorzugt den zumindest im wesentlichen gleichen
Anteil vergrößert, so dass das innere Gesamtvolumen 3a der Farbkammer 3 zumindest
im Wesentlichen konstant bleibt und auch bei einer in ihrer Arbeitsposition vollständig
gefüllten Farbkammer beim Verschließen der Farbkammer keine Druckfarbe unkontrolliert
austritt.
[0051] Die Mechanik 40 umfasst dabei beispielsweise eine Grundplatte 44, auf welcher zwei
Arme 41 und 42 angeordnet sind. Die Arme 41, 42 sind dabei jeweils an ihren einen
Ende auf einer Achse 41 a, 42a drehbar gelagert, die der Grundplatte zugeordnet sind.
Die anderen Enden der Arme 41, 42 sind über drehbare Lager 41 b, 42b mit einer Befestigungsleiste
43 verbunden, die der Seitenwand zugeordnet ist, so dass sich eine trapezförmige Anordnung
aus Grundplatte 44, den Armen 41, 42 und der Befestigungsleiste 43 ergibt. An der
Befestigungsleiste ist wiederum die Seitenwand 16 mit dem Rakelblech 10 befestigt.
[0052] Bei einer Drehbewegung um eine der genannten Drehachsen 41 a, 42a, 41 b, 42b folgen
zwangsweise die anderen Elemente und es ergibt sich je nach Wahl der Abstände der
Drehachsen 41a, 42a, 41b, 42b und der Länge der Arme 41, 42 zueinander dadurch sowohl
eine Linearbewegung der an der Befestigungsleiste angebrachten Seitenwand 16 als auch
eine Drehbewegung oder Kippbewegung, wodurch beispielsweise die dem Rakelblech 10
abgewandte Seite der Seitenwand 16 so verschoben und gedreht wird, dass das obere
Volumen 3b bei einem Verschließen der Farbkammer vergrößert wird.
[0053] Bei einer geeigneten Wahl der Abstände der jeweiligen Drehachsen 41a, 42a, 41b, 42b
ist es daher möglich, unabhängig von der Position der Vorrichtung 40 das innere Volumen
3a der Farbkammer 3 zumindest im Wesentlichen konstant zu halten.
[0054] Zur Abdichtung der Seitenschilde der Farbkammer zu den stirnseitigen Kanten der Rakelbleche
und / oder der beweglichen Seite 16 kann es bei dieser Ausführung weiterhin vorgesehen
in die jeweiligen Seitenschilde ein flexibles Material 33a, 33b zumindest im Bereich
der abzudichtenden stirnseitigen Kanten 10a, 10b des beweglichen Rakelblechs 10 und
/ oder des feststehenden Rakelblechs 11 einzubringen, wie in Figur 3 schematisch dargestellt.
[0055] Da es aufgrund von mechanischen Unwuchten der Rasterwalze, dem Abrieb der Rakelblech
und anderer äußerer Einflüsse und insbesondere bei einem beweglich gelagerten Rakelblech
nicht möglich ist, die Rakelbleche fest mit den Stirnseitenschilden zu verbinden,
ergibt sich stets zwischen Stirnseitenschild 2a und der stirnseitigen Kante 10a, 10b
des Rakelblechs 10 ein jeweiliger Spalt 31a, 31b, über welchen Druckfarbe unkontrolliert
austreten kann.
[0056] Wird die Farbkammer daher mittels eines beweglichen Rakelblechs 10 wie beschrieben
verschlossen, so kann dennoch über die genannten Spalte 31a, 31b aus der Farbkammer
3 im ausgebauten Zustand Druckfarbe unerwünscht austreten.
[0057] Es ist daher erfindungsgemäß vorgesehen, das in die Seitenschilde 2a, 2b eingebrachte
flexible Material 33a, 33b mittels einer jeweiligen Vorrichtung 20a, 20b zumindest
bei einer verschlossenen Farbkammer 3 so zu verformen, dass die der Farbkammer zugewandten
Seiten der flexiblen Materialen 33a, 33b auf die Kanten 10a, 10b der Rakelblech gepresst
werden und hierdurch die Spalte 31 a, 31 b verschlossen werden, wie in Figur 5 dargestellt.
[0058] Die jeweiligen Vorrichtungen 20a, 20b können dabei beispielsweise dadurch realisiert
werden, dass in einer jeweiligen Ausnehmung 23a, 23b der Seitenschilde 2a, 2b jeweils
ein Zylinder 21 a, 21 b exzentrisch auf einer Achse 22a, 22b gelagert sind, deren
jeweilige Mantelflächen auf die flexiblen Materialien 33a, 33b einwirken.
[0059] In einer ersten Stellung der Zylinder 21 a, 21 b wie in Figur 4 gezeigt wird hierbei
keine oder nur eine minimale Kraft auf die flexiblen Materialien 33a, 33b ausgeübt,
so dass sich diese nicht oder nur unwesentlich verformen und sich entsprechend die
Spalte 31a, 31 b ausbilden. In eine zweiten Stellung der Zylinder 21 a, 21 b wie in
Figur 5 gezeigt wird hingegen eine Kraft auf die flexiblen Materialien 33a, 33b ausgeübt
und diese soweit verformt, dass die flexiblen Materialien 33a, 33b an die Kanten 10a,
10b der Rakelblech 10 angepresst werden und die Spalte 31 a, 31 b verschwinden.
Es ist selbstverständlich, dass diese Art der Abdichtung ebenfalls für die Kanten
der beweglichen Seite 16 erfolgen kann, wobei die Form und Größe der flexiblen Materialien
und die Ausführung der Vorrichtungen 20a, 20b entsprechend angepasst werden. Es ist
dabei zweckmäßig die Vorrichtungen 20a, 20b zur Abdichtung mit der Vorrichtung 40
zur Entnahme der Farbkammer zu koppeln, so dass die Farbkammer mit einer einzigen
kombinierten Bewegung vollständig verschlossen wird.
[0060] Bezüglich sämtlicher Ausführungen ist festzustellen, dass die in Verbindung mit einer
Ausführung genannten technischen Merkmale nicht nur bei der spezifischen Ausführung
eingesetzt werden können, sondern auch bei den jeweils anderen Ausführungen. Sämtliche
offenbarten technischen Merkmale dieser Erfindungsbeschreibung sind als erfindungswesentlich
einzustufen und beliebig miteinander kombinierbar oder in Alleinstellung einsetzbar.
1. Farbkammer (3), umfassend zwei Rakelleisten (14,16), an denen jeweils ein Rakelblech
(10,11) angeordnet ist, wobei zwischen den Kanten der Rakelbleche (10,11) eine Öffnung
ausgebildet ist, durch die Farbe aus der Farbkammer (3) auf eine Farbübertragungswalze
(1) übertragbar ist, wobei die Farbkammer (3) weiterhin eine Mechanik aufweist zum
Verschließen der Öffnung zwischen den Rakelblechen (10,11), dadurch gekennzeichnet, dass mit wenigstens einem Teilbereich wenigstens einer das innere Volumen der Farbkammer
begrenzenden Wandung (16) bei der Schließbewegung wenigstens eines der Rakelbleche
(10) eine Kompensationsbewegung zur Bewirkung einer Volumenvergrößerung des inneren
Volumens der Farbkammer (3) durchführbar ist.
2. Farbkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Volumenvergrößerung bei der Kompensationsbewegung eine durch die Schließbewegung
erzeugte Volumenverkleinerung gleichzeitig zumindest im Wesentlichen kompensierbar
ist.
3. Farbkammer nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wandung (16) durch eine Rakelleiste (16) gebildet ist und durch die Mechanik
diese Rakelleiste (16), insbesondere welche an einem Seitenelement der Farbkammer
angeordnet ist oder diese Seitenwand (16) bildet, zu einer überlagerten translatorischen
und rotatorischen Bewegung antreibbar ist.
4. Farbkammer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch die überlagerte Bewegung bei der Schließbewegung ein unterer Bereich der bewegten
Rakelleiste (16) auf das gegenüberliegende Rakelblech (11) zubewegbar ist, wobei ein
oberer Bereich von dem gegenüberliegenden Rakelblech (11) wegbewegbar ist.
5. Farbkammer nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Überlagerung der Bewegungen die bewegte Rakelleiste (16) effektiv nach
links translatierbar und gleichzeitig im Uhrzeigersinn rotierbar und/oder nach rechts
translatierbar und gleichzeitig entgegen dem Uhrzeigersinn rotierbar ist.
6. Farbkammer nach einem der vorherigen Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik dadurch ausgebildet ist, dass eine bewegbare Rakelleiste (16) mit ihren stirnseitigen Enden
(10a, 10b), insbesondere mit jeweils wenigstens zwei daran vorgesehenen Führungsvorsprüngen,
jeweils in wenigstens einer Steuerkurve, insbesondere je einer Steuerkurve pro Führungsvorsprung
zwangsgeführt ist, wobei die Steuerkurve/n in einem jeweiligen Stirnseitenschild (2a,
2b) der Farbkammer (3) angeordnet ist/sind.
7. Farbkammer nach einem der vorherigen Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik dadurch ausgebildet ist, dass zwei beabstandete Anlenkstellen (41 b, 42b) an einer bewegbaren
Rakelleiste (16) mit zwei ortfesten Anlenkstellen (41 a, 42a) an der Farbkammer (3)
jeweils durch einen Arm (41,42) gelenkig verbunden sind, wobei die Anlenkstellen (41
b, 42b) an der Rakelleiste (16) einen anderen, insbesondere geringen Abstand zueinander
aufweisen als die Anlenkstellen (41 a, 42a) an der Farbkammer (3).
8. Farbkammer nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer ortsfesten Halterung in einem Druckwerk entnehmbar ist, wobei die Öffnung
zwischen den Rakelblechen (10,11) bei der Entnahme durch eine Wirkverbindung zwischen
der Mechanik der Farbkammer und der Halterung selbsttätig verschließbar ist.
9. Farbkammer nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik ein Betätigungselement aufweist und wenigstens ein daran gekoppeltes
Verriegelungselement, das mit einer Halterung in Eingriff bringbar ist
10. Farbkammer nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbkammer (3) wenigstens ein bewegliches Rakelblech (10) und ein feststehendes
Rakelblech (11) aufweist.
11. Farbkammer nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer Betätigung der Mechanik die Fixierung der Farbkammer (3) in einer ortsfesten
Halterung an einem Druckwerk lösbar und die Farbkammer (3) aus der Halterung entnehmbar
ist.
12. Farbkammer nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spalte (31 a, 31 b) zwischen den stirnseitigen Kanten (10a, 10b) der Rakelbleche
(10,11) und den gegenüber liegenden stirnseitigen Seitenschilde (2a, 2b) der Farbkammer
(3) mittels eines zumindest im Bereich der stirnseitigen Kanten (10a, 10b) der Rakelbleche
(10,11) in die Seitenschilde (2a, 2b) eingebrachten flexiblen Materials (33a, 33b)
verschließbar sind , indem über eine mit der Mechanik gekoppelten Vorrichtung (21
a, 22a, 21 b, 22b) das flexible Material (33a, 33b) verformbar und/oder verlagerbar
und so die Spalte (31 a, 31 b) verschließbar sind.