[0001] Die Erfmdung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Fördern von Flüssigkeiten, insbesondere
zur Abgabe von Flüssigkeiten aus Tankwagen nach dem Anspruch 1.
[0002] Die Abgabe von Flüssigkeiten aus Tankwagen erfolgt entweder über Schwerkraft oder
den Einsatz von Pumpen. Für die Abgabe der Flüssigkeit wird ein Abgabeventil geöffnet.
Es wird geschlossen, wenn das gewünschte Volumen abgegeben worden ist oder wenn Umstände
auftreten, welche eine weitere Abgabe unzulässig werden lassen. Dies ist der Fall
bei Auftreten eines bestimmten Anteils von Gaseinschlüssen, die bei volumetrischen
Meßsystemen naturgemäß zu einer Fehlmessung führen.
[0003] Aus
DE 195 40 884 A1 ist ein Verfahren zum Messen des Volumens durchströmender Flüssigkeiten bekannt geworden,
bei dem der Gasanteil der durch eine Leitungsstrecke strömenden Flüssigkeit erfasst
und die Abweichung des erfaßten Gasanteils von einem zulässigen Wert ermittelt wird.
Der Volumenstrom der Flüssigkeit wird in Abhängigkeit von der ermittelten Abweichung
in mehreren Stufen oder stetig beeinflusst.
[0004] Aus
EP 0 035 217 A2 ist eine Vorrichtung zur Verhinderung des Mitmessens gasförmiger Beimengen bei der
Abgabe von Flüssigkeiten bekannt geworden, bei der eine Druckmessvorrichtung den Druck
einer geodätischen Zulaufhöhe oberhalb des Druckmesspunkts misst. Eine Absperrarmatur
ist im Querschnitt verstellbar und wird entsprechend dem Ausgangssignal der Druckmessvorrichtung
betätigt. Gelangt der gemessene Druck unter einen vorgegebenen Wert, wird der Strömungsquerschnitt
des Abgabeventils reduziert. Hierbei wird von der Tatsache Gebrauch gemacht, dass
solange ein ausreichender positiver Druck vor dem Volumenzähler ansteht, der Anteil
gasförmiger Beimengen unterhalb zulässiger Grenzen liegt.
[0005] Aus
US 5,232,006 ist bekannt geworden, das Mitmessen von Gasanteilen in einer Abgabeleitung für Flüssigkeiten
zu verhindern, wobei ein Gasblasensensor sich innerhalb der Flüssigkeitsströmung befindet
und z.B. kapazitiv arbeitet. Ein Homogenitätsmesser misst über den Gasblasensensor
die Homogenität der Flüssigkeit und sperrt das Abgabeventil, wenn die Homogenität
nicht mehr gewährleistet ist. Das sich vor dem Abgabeventil ansammelnde Gas wird über
eine Entgasungsleitung in den Abgabetank zurückgeführt.
[0006] Der Erfmdung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute und wirkende Vorrichtung
zur Förderung von Flüssigkeiten, insbesondere zur Abgabe von Flüssigkeiten aus einem
Tankwagen zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist am Gehäuse der Pumpe ein Körperschallaufnehmer
angeordnet, der mit einer Auswertevorrichtung für den gemessenen Körperschall des
Pumpengehäuses verbunden ist. Die Auswertevorrichtung erzeugt ein Signal für die Steuervorrichtung
des Antriebsmotors der Pumpe, wenn eine Veränderung des gemessenen Körperschalls erfasst
wird.
[0009] Die Erfindung geht von der Tatsache aus, dass bei Verdrängerpumpen beim Ansaugen
von Luft das Geräusch der Pumpe verändert wird. Ursache hierfür ist die schlagartige
Druckerhöhung in der Pumpe, die die vorhandenen kleinen Luftblasen zum Implodieren
bringt. Mit Hilfe eines Körperschallaufnehmers kann nun dieses Phänomen zum Nachweis
von Luftblasen in Flüssigkeiten verwendet werden.
[0010] Der Körperschall muss naturgemäß in geeigneter Weise analysiert werden, beispielsweise
im Hinblick auf seine Frequenz und die Amplitude.
[0011] Stellt die Auswertevorrichtung eine Änderung des Körperschalls fest, wird der Antriebsmotor
der Pumpe entsprechend angesteuert. Um eine Verfälschung von Messergebnissen auf der
Druckseite der Pumpe zu verhindern, kann der Antriebsmotor abgeschaltet und ein Abgabeventil
gesperrt werden. Bei einem ersten Auftreten von Luftblasen, welche sich bereits in
einer Änderung des Körperschalls bemerkbar machen, kann die Steuervorrichtung den
Antriebsmotor in seiner Drehzahl herabsetzen, bzw. soweit herunterregeln, bis keine
Luftblasen mehr auftreten.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung kurz erläutert.
[0013] Die einzige Figur zeigt ein schematisches Schaltbild der Vorrichtung nach der Erfindung.
[0014] In der Figur ist eine Pumpe 10 dargestellt, beispielsweise eine Flügelzellenpumpe.
Sie ist mit einer Ansaugleitung 12 verbunden, die z.B. zu den Kammern eines nicht
gezeigten Tankwagens geführt ist. Bei mehreren Kammern ist die Leitung 12 eine Sammelleitung.
Eine Druckleitung 14 der Pumpe 10 gelangt über ein Abgabeventil 16 zu einer Abgabeleitung
18, welche z.B. mit einem Schlauch verbunden ist, zur Förderung der Flüssigkeit aus
dem Tankwagen in einen Aufnahmetank (ebenfalls nicht dargestellt). Das Abgabeventil
16 wird von einem Aktuator 20 betätigt. Vor dem Abgabeventil ist ein nicht gezeigter
Volumenmesser angeordnet.
[0015] Die Flügelzellenpumpe 10 wird von einem Elektromotor 22 angetrieben, der seinerseits
von einer Steuervorrichtung 24 gesteuert ist. Der Elektromotor 22 kann z.B. ein Drehstrommotor
sein.
[0016] Mit dem nicht näher dargestellten Gehäuse der Flügelzellenpumpe 10 ist ein Körperschallaufnehmer
26 verbunden. Der Körperschallaufnehmer 26 registriert den im Gehäuse verursachten
Körperschall. Das Körperschallsignal des Körperschallaufnehmers 26 gelangt zu einer
Auswertevorrichtung 28, welche den Körperschall im Hinblick auf die Amplitude und/oder
Frequenz analysiert. Das Frequenz- bzw. Amplitudenspektrum ändert sich mit dem Auftauchen
von Luftbläschen in der Ansaugleitung 12. Ist diese Änderung signifikant, wird die
Steuervorrichtung 24 angesteuert, damit entweder der Motor 22 abgeschaltet oder in
seiner Drehzahl reduziert wird. In letzterem Fall kann die Drehzahl so eingestellt
werden, dass keine Luftblasen mehr auftreten. Mit dem Abschalten des Antriebsmotors
22 kann außerdem das Abgabeventil 16 in den Sperrzustand überführt werden, damit auch
keine Schwerkraftabgabe mehr erfolgt. Bekanntlich ist bei einer derartigen Vorrichtung
vor oder hinter dem Abgabeventil 16 der Volumenzähler angeordnet, mit dem die abgegebene
Flüssigkeitsmenge gemessen wird. Ein Mitmessen von Luft beeinträchtigt die Genauigkeit
der Mengenmessung.
1. Vorrichtung zur Förderung von Flüssigkeiten, insbesondere zur Abgabe von Flüssigkeiten
aus Tankwagen, mit einer Verdrängerpumpe in eine Abgabeleitung, die von einem Elektromotor
angetrieben ist, einer Steuervorrichtung für den Elektromotor und einer Vorrichtung
zur Bestimmung von Gasanteilen in der Flüssigkeitsströmung, dadurch gekennzeichnet, dass am Gehäuse der Pumpe (10) ein Körperschallaufnehmer (26) angeordnet ist, der mit
einer Auswertevorrichtung (28) für den gemessenen Körperschall des Pumpengehäuses
verbunden ist und der ein Signal auf die Steuervorrichtung (24) gibt, wenn eine Veränderung
des Körperschalls gemessen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (22) abgeschaltet wird, wenn die Veränderung einen vorgegebenen
Wert erreicht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl des Elektromotors (22) verringert wird, wenn eine Veränderung des Körperschalls
gemessen wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertevorrichtung (28) für eine Frequenz und/oder Amplitudenanalyse ausgelegt
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrängerpumpe eine Flügelzellenpumpe ist.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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