[0001] Die Erfindung betrifft eine Bindungseinrichtung für brettartige Gleitgeräte, insbesondere
eine Snowboardbindung, wie sie im Oberbegriff des Anspruches 1 angegeben ist.
[0002] Die
WO 97/33664 A1 und die
WO 00/04964 A1 offenbaren eine Snowboardbindung, bei der die Basisplatte zur Abstützung des Fußes
eines Benutzers nur unter Zuhilfenahme von Werkzeugen gegenüber der mit dem Snowboard
verschraubten Niederhaltescheibe ablösbar bzw. entfernbar ist. Insbesondere wären
heikle und aufwendige Zerlegearbeiten an der Snowboardbindung erforderlich, um die
Basisplatte vom Snowboard abnehmen zu können. Bei dieser Ausführungsform bleibt also
die Basisplatte mit der kreisrunden Niederhaltescheibe bzw. mit dem Snowboard stets
mechanisch verbunden. Jedenfalls ist eine Relativverstellung zwischen der Niederhaltescheibe
und der Basisplatte in vertikaler Richtung zur Oberseite des Snowboards für einen
Endbenutzer bzw. Händler derartiger Bindungen nicht vorgesehen. Die radial zur kreisrunden
Niederhaltescheibe verstellbaren Schieberelemente stellen dabei mit ihren Verzahnungen
in den äußeren, voneinander abgewandten Endabschnitten ausschließlich eine bedarfsweise
aktivier- und deaktivierbare Verdrehsicherung für die Basisplatte gegenüber dem Snowboard
dar, wobei in der ausgefahrenen Position der Schieberelemente eine Drehbeweglichkeit
der Basisplatte gegenüber der zentralen Niederhaltescheibe blockiert ist. In der eingefahrenen
Position der Schieberelemente ist dann eine Veränderung des Drehwinkels der Basisplatte
relativ zur Längsachse des Snowboards ermöglicht. Mit dieser bekannten Ausführung
kann zwar eine komfortable bzw. werkzeuglose Veränderung der Drehwinkelstellung der
Bindung gegenüber dem Snowboard vorgenommen werden, ein rasches und unkompliziertes
Abnehmen oder Abheben der Basisplatte mitsamt den darauf angeordneten Komponenten
gegenüber dem Snowboard ist jedoch nicht möglich.
[0003] Auch die in der
FR 2 743 306 A1 offenbarte Snowboardbindung weist eine kreisrunde, starr mit einem Snowboard zu verbindende
Niederhaltescheibe auf, welche zwei radial zu dessen Zentrum verstellbare Schieberelemente
umfasst. Diese Schieberelemente stellen dabei in der gegenüber der Niederhaltescheibe
ausgefahrenen Position eine Verdrehsperre für die Drehlagerung zwischen der Basisplatte
und der Niederhaltescheibe dar. Zwischen dem äußeren Randabschnitt der kreisrunden
Niederhaltescheibe und den Randabschnitten um den entsprechenden Durchbruch in der
Basisplatte sind starre Überlappungen bzw. stabile Halteflansche ausgebildet, die
eine Relativverstellung der Basisplatte in senkrechter Richtung zur Oberseite des
Snowboards bzw. in vertikaler Richtung zur Montageebene der Bindungseinrichtung dauerhaft
unterbinden. Die im Umfangsabschnitt der Niederhaltescheibe sowie im Randabschnitt
des kreisförmigen Durchbruches in der Basisplatte ausgebildeten Vorsprünge bilden
im entsprechend zusammengefügten Zustand starre Überlappungen bzw. Haltenasen aus,
welche eine permanente Abhebesperre der Basisplatte gegenüber der Niederhaltescheibe
ergeben. Auch bei dieser Ausführungsform ist also ein Wechseln bzw. ein Wegnehmen
der Basisplatte gegenüber dem Snowboard nur durch gänzliches Abschrauben und Entfernen
der Niederhaltescheibe vom Snowboard ermöglicht.
[0004] In der
EP 1 797 930 A1 wird vorgeschlagen, die scheibenförmige Niederhalteeinrichtung für die Basisplatte
einer Snowboardbindung in Vertikalrichtung zur Oberseite eines Gleitbrettes anhebbar
und absenkbar auszuführen, um eine Drehbeweglichkeit der Basisplatte relativ zur Niederhalteeinrichtung
freizugeben bzw. zu unterbinden. Eine Niederhaltescheibe dieser Niederhalteeinrichtung
ist dabei derart ausgebildet, dass sie mit zapfenartigen Fortsätzen an der Oberseite
des Gleitbrettes formschlüssig koppelbar und gegenüber diesen zapfenartigen Fortsätzen
in Vertikalrichtung entkoppelbar ist, so dass beim Entfernen der scheibenförmigen
Niederhalteeinrichtung und der Basisplatte vom Gleitbrett lediglich die zapfenartigen
Fortsätze am Gleitbrett verbleiben. Hierfür sind in der Niederhalteeinrichtung zwei
kamm- bzw. rechenartig ausgebildete Verriegelungselemente vorgesehen, welche den Kopf
der zapfenartigen Fortsätze entweder spielfrei hintergreifen können, mit Vertikalspiel
hintergreifen können oder von den zapfenartigen Fortsätzen entkoppelt werden können.
Zudem wird ein Betätigungshebel vorgeschlagen, der bei Einnahme einer Zwischenstellung
eine begrenzte Anhebung der Niederhaltescheibe gegenüber der Basisplatte ermöglicht,
so dass eine Veränderung der Drehwinkelstellung der Basisplatte gegenüber der Niederhaltescheibe
ermöglicht ist. In dieser die Niederhaltescheibe lockernden Zwischenstellung ist ein
gänzliches Abnehmen der Basisplatte vom Gleitbrett weiterhin unterbunden. Nachteilig
ist dabei, dass diese Ausführung eine Mehrzahl von Komponenten mit besonders niedrigen
Maßtoleranzen benötigt, wodurch die Schaffung einer derartigen Bindungseinrichtung
aufwendig bzw. kostenintensiv ist. Darüber hinaus ist es für einen Bediener bzw. Einsteller
der Bindungseinrichtung nur relativ schwer erkennbar, ob die Niederhaltescheibe derart
fixiert ist, dass die Basisplatte ordnungsgemäß gehaltert wird. Insbesondere ist augenscheinlich
nicht erkennbar, an welcher Position die zapfenartigen Fortsätze mit der Niederhaltescheibe
in Eingriff stehen und ob dieser formschlüssige Eingriff ordnungsgemäß erfolgt ist.
Außerdem erfordert das Montieren und das Abnehmen der Niederhaltescheibe und der Basisplatte
erhöhte Geschicklichkeit bzw. etwas Übung im Umgang mit der Bindungseinrichtung, nachdem
die zapfenartigen Fortsätze und die kamm- bzw. rechenartigen Verriegelungselemente
von oben nicht einsehbar sind. Die vertikale Anhebbarkeit der Niederhaltescheibe relativ
zur Oberseite des Gleitbrettes ist darüber hinaus im Hinblick auf die Gefahr einer
Anlagerung von Eis oder Schnee unterhalb der Niederhaltescheibe kritisch. Ferner sind
relativ knappe Maßtoleranzen bei der Festlegung der zapfenartigen Fortsätze an der
Oberseite des Gleitbrettkörpers erforderlich, um eine ausreichend stabile bzw. spielfreie
Verbindung dieser zapfenfartigen Fortsätze mit der Niederhaltescheibe zu ermöglichen,
sobald die Niederhaltescheibe bzw. deren Betätigungshebel in der arretierten Betriebs-
bzw. Bereitschaftsstellung vorliegt.
[0005] Die auf die Anmelderin zurückgehende
AT 411 016 B beschreibt eine Snowboardbindung die eine zur Befestigung auf einem Snowboard vorgesehene,
in Draufsicht kreisrunde Niederhaltescheibe für eine vergleichsweise großflächigere
Basisplatte aufweist. An dieser Niederhaltescheibe ist zumindest ein Schieberelement
ausgebildet, das von einer ausgefahrenen Position, in der es einen Übergangsbereich
zwischen der Niederhaltescheibe und der Basisplatte übergreift oder überdeckt, in
eine eingefahrene Position, in der das Schieberelement den Übergangsbereich zwischen
der Niederhaltescheibe und der Basisplatte nicht übergreift oder überlappt, und umgekehrt,
verstellbar ist. Das wenigstens eine Schieberelement bildet dabei in der ausgefahrenen
Position eine Abhebesicherung der Basisplatte gegenüber der Niederhaltescheibe in
vertikaler Richtung zu deren Auflageebene aus. In der eingefahrenen Position des wenigstens
einen Schieberelementes ist die Basisplatte gegenüber der Niederhaltescheibe bzw.
vom Snowboard abhebbar. Zur bedarfsweisen Aktivierung und Deaktivierung der Abhebesicherung
zwischen der Niederhaltescheibe und der Basisplatte ist eine werkzeuglos betätigbare
Einstell- und Fixiervorrichtung an der Niederhaltescheibe ausgebildet. Die beiden
Betriebszustände der Einstell- und Fixiervorrichtung, insbesondere der Aktiv- und
Inaktivzustand der Einstell- und Fixiervorrichtung, ermöglichen dabei ein komfortables
Montieren und Demontieren bzw. ein einfaches Tauschen der Basisplatte gegenüber dem
Snowboard. Zur Veränderung des Drehwinkels zwischen der Basisplatte und der Niederhaltescheibe
ist die Basisplatte während inaktiv geschalteter Abhebesicherung zumindest geringfügig
gegenüber der Niederhaltescheibe anzuheben, sodass die Verzahnung zwischen der Niederhaltescheibe
und der Basisplatte außer Eingriff kommt und ist sodann die Basisplatte in der gewünschten
Drehwinkelstellung neu aufzusetzen. Der damit erzielbare Benutzungs- bzw. Bedienkomfort
ist relativ hoch, aber noch nicht für alle Benutzer bzw. Situationen ausreichend zufrieden
stellend.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bindungseinrichtung für
brettartige Gleitgeräte, insbesondere eine Snowboardbindung zu schaffen, die ein erhöhtes
Maß an Bedienungskomfort und Benutzerfreundlichkeit hinsichtlich einer Veränderbarkeit
des Drehwinkels und auch hinsichtlich einer möglichst einfachen Montage und Demontage
bietet.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Bindungseinrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Bindungseinrichtung ist von Vorteil, dass die drei selektiv
anwählbaren Betriebszustände der Einstell- und Fixiervorrichtung ein rasche und unmissverständliche
bzw. vereinfachte Handhabung der Bindungseinrichtung ermöglichen. Erfindungsgemäß
kann ein Benutzer bzw. Bediener der Bindungseinrichtung klar vordefinierte Betriebszustände
selektiv anwählen bzw. damit einhergehepde Funktionen gezielt aktivieren. Insbesondere
kann ohne Zuhilfenahme von zusätzlichen Werkzeugen entweder eine Veränderung bzw.
Neueinstellung des Drehwinkels der Basisplatte vorgenommen werden oder aber ein Abheben
bzw. Wegnehmen der Basisplatte gegenüber der am Gleitbrettkörper fix verbleibenden
Niederhaltescheibe ausgeführt werden. Von besonderem Vorteil ist, dass an der Einstellund
Fixiervorrichtung ein gesonderter Einstellzustand B einstellbar ist, in welchem eine
Verdrehung der Basisplatte relativ zur Niederhaltescheibe ermöglicht ist, ohne dass
dabei die Basisplatte gegenüber der Niederhaltescheibe zwingend angehoben werden muss.
Darüber hinaus ist ein davon unterschiedlicher bzw. separater Betriebszustand C einstellbar,
in welchem die Basisplatte von der Niederhaltescheibe bzw. vom Snowboard vollständig
abgenommen werden kann. Ein besonderer Vorteil liegt auch darin, dass bei Einnahme
des Betriebszustandes B, in welchem nur die Verdrehsicherung inaktiv ist, die Abhebesicherung
weiterhin aktiv bleibt, sodass ein unbeabsichtigtes Herunterfallen bzw. Ablösen der
Basisplatte vom Snowboard bzw. gegenüber der Niederhaltescheibe verhindert ist. Dies
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine Veränderung bzw. Neueinstellung des Drehwinkels
der Basisplatte während des Gebrauchs der Bindungseinrichtung, insbesondere auf einer
Piste bzw. im freien Gelände, durchgeführt werden soll. Die erfindungsgemäße Bindungseinrichtung
unterliegt dabei nicht der Gefahr, dass sich bei deaktivierter Verdrehsicherung, also
bei Einnahme des zweiten Betriebszustandes B, in welcher eine Veränderung der Drehwinkelstellung
der Basisplatte ermöglicht ist, unterhalb der Niederhaltescheibe oder unterhalb der
Basisplatte Schnee anhäufen bzw. komprimieren kann. Insbesondere kann bei Einnahme
des zweiten Betriebszustandes B weder die Niederhaltescheibe, noch die Basisplatte
gegenüber der Oberseite des Gleitbrettkörpers abgehoben werden, sondern bleibt eine
nahezu spalt- bzw. spielfreie Autlage der Niederhaltescheibe und der Basisplatte gegenüber
der Oberseite des Gleitbrettkörpers erhalten. Insbesondere soll die Basisplatte bei
Einnahme des Betriebszustandes B nicht mehr als in etwa 2 mm gegenüber der Oberseite
des Gleitbrettkörpers abhebbar sein. Dadurch kann die Funktionstüchtigkeit und die
Funktionszuverlässigkeit der Bindungseinrichtung auch dann gewährleistet werden, wenn
diese unter widrigen Einsatzbedingungen oder nach einer Vereisung neu justiert werden
soll. Darüber hinaus ist das gesamte Handling der Bindungseinrichtung im Hinblick
auf die am Gleitbrettkörper vormontierte Niederhaltescheibe besonders einfach und
komfortabel, sodass auch durch Laien oder Endbenutzer eine Neujustierung der Bindungseinrichtung
problemlos möglich ist.
[0009] Durch die vorteilhaften Maßnahmen nach Anspruch 2 wird sichergestellt, dass sich
auch bei einer individuell gewünschten Veränderung der Drehwinkelstellung der Basisplatte
während der Benutzung der Bindungseinrichtung bzw. im freien Gelände unterhalb der
Basisplatte oder der Niederhaltescheibe kaum Schnee anhäufen bzw. kein Eis ansammeln
kann. Dadurch wird eine erhöhte Funktionszuverlässigkeit und Betriebssicherheit der
Bindungseinrichtung erzielt.
[0010] Die Maßnahmen gemäß Anspruch 3 resultieren in einer Doppelfunktion für das zumindest
eine Schieberelement an der Niederhaltescheibe, wodurch die Bindungseinrichtung möglichst
kostengünstig aufgebaut werden kann.
[0011] Von Vorteil ist auch eine Ausgestaltung nach Anspruch 4, da dadurch nur ein Stellantrieb
ausgebildet ist, der funktional sowohl auf die Verdrehsicherung als auch auf die Abhebesicherung
einwirkt. Einerseits kann dadurch die Anzahl der erforderlichen Komponenten möglichst
gering gehalten werden und ist andererseits nur ein Bedienorgan erforderlich, über
welches der Bediener den Stellantrieb entsprechend betätigen kann. Neben Einsparungen
an Bauteilen und Herstellungskosten kann dadurch auch eine Gewichtsreduktion der Bindungseinrichtung
erzielt werden.
[0012] Die Ausgestaltung nach Anspruch 5 oder 6 stellt sicher, dass die Verdrehsicherung
und die Abhebesicherung separat bzw. entkoppelt voneinander deaktiviert werden kann.
Dennoch ist nur ein einziger Stellantrieb vorgesehen, mit welchem eine wahlweise Deaktivierung
der Verdrehsicherung und der Abhebesicherung bewerkstelligt wird. Dadurch kann die
Komplexität und das Gewicht der Bindungseinrichtung möglichst gering gehalten werden.
[0013] Durch die Ausgestaltung gemäß Anspruches 7 liegt in vorteilhafter Weise nur ein einziger
Betriebszustand vor, in welchem die Basisplatte von der Niederhaltescheibe abnehmbar
bzw. auf die Niederhaltescheibe bzw. das Snowboard aufsetzbar ist. Fehlbedienungen
bzw. unbeabsichtigte Ablösungen der Basisplatte von der Niederhaltescheibe können
dadurch besser unterbunden werden.
[0014] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 8 bzw. 9 wird ein unbeabsichtigtes Auslassen
bzw. Überspringen von sicherheitsrelevanten Betriebszuständen unterbunden. Insbesondere
wird die Zuverlässigkeit bzw. Verwendungssicherheit der Bindungseinrichtung erhöht,
nachdem bei aktivierter Abhebesicherung gleichzeitig bzw. zwingend auch die Verdrehsicherung
aktiviert ist. Vor allem wird dadurch zuverlässig ausgeschlossen, dass die Abhebesicherung
zwar aktiviert ist, die Verdrehsicherung jedoch inaktiv ist, wenn eine Basisplatte
mitsamt den darauf montierten Komponenten für eine spätere Verwendung auf der Niederhaltescheibe
bzw. auf dem entsprechenden Snowboard montiert bzw. befestigt wird.
[0015] Die Ausbildung gemäß Anspruch 10 bietet den Vorteil, dass die Niederhaltescheibe
stets starr bzw. unnachgiebig mit dem Gleitbrettkörper verbunden bleiben kann und
die Funktionalität der wahlweise aktivier- und deaktivierbaren Abhebesicherung sowie
der wahlweise aktivier-und deaktivierbaren Verdrehsicherung ausschließlich via das
zumindest eine, relativ zur Niederhaltescheibe verstellbare Schieberelement bewerkstelligt
wird. Insbesondere ist es zur Deaktivierung der Verdrehsicherung nicht erforderlich,
die Niederhaltescheibe zu lockern bzw. die Fixierung der sicherheitsrelevanten Niederhaltescheibe
gegenüber dem Gleitbrettkörper aufzuheben bzw. zu beeinflussen, sondern kann durch
die beanspruchte Ausbildung die Niederhaltescheibe starr mit der Oberseite des Gleitbrettkörpers
verbunden bleiben, wenn eine Veränderung der Drehwinkelstellung der Basisplatte erwünscht
ist.
[0016] Durch die Maßnahmen gemäß Anspruch 11 ist eine wahlweise Deaktivierung und Aktivierung
der Verdrehsicherung baulich einfach und besonders robust umsetzbar.
Auch durch die Maßnahmen gemäß Anspruch 12 wird bewerkstelligt, dass die Niederhaltescheibe
beispielsweise mittels herkömmlicher Befestigungsschrauben starr mit der Oberseite
eines entsprechenden Gleitbrettkörpers verbunden bleiben kann, wenn eine Veränderung
der Drehwinkelstellung der Basisplatte erwünscht ist. Insbesondere wird durch diese
Maßnahmen lediglich die Verdrehsicherung deaktiviert, wenn der zweite Betriebszustand
B eingenommen wird. Die Abhebesicherung zwischen der Niederhaltescheibe und der Basisplatte
bleibt jedoch unverändert aktiv bzw. aufrecht.
[0017] Durch die Ausgestaltung gemäß Anspruch 13 sind die Verzahnung und der Haltefortsatz
baulich und örtlich separiert, sodass sie jeweils für eine optimale Dimensionierung
und Anordnung bzw. Positionierung zur Verfügung stehen. Außerdem wird dadurch sichergestellt,
dass eine rasche Inaugenscheinnahme betreffend die Funktion bzw. den jeweiligen Zustand
der Abhebesicherung vorgenommen werden kann. Weiters ist dadurch klar erkennbar, dass
dann, wenn die Abhebesicherung ordnungsgemäß aktiviert ist, jedenfalls auch die Verdrehsicherung
aktiviert ist, da die Abhebe- und Verdrehsicherung in funktionaler Kopplung stehen.
Insbesondere besteht für den Bediener bzw. Benutzer der Bindungseinrichtung nach Überprüfung
des Aktivzustandes der Abhebesicherung die Gewissheit, dass die Basisplatte von der
Niederhaltescheibe ordnungsgemäß gehaltert wird, d.h. zusätzlich auch verdrehfest
gehaltert wird und somit verwendungssicher vorliegt.
[0018] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 14 übernehmen einzelne Schieberelemente der
insgesamt ausgebildeten Schieberelemente ausschließlich die Funktion einer Verdrehsicherung
und unterstützen somit das Haltemoment jener Schieberelemente, welche sowohl die Funktion
einer Verdrehsicherung als auch einer Abhebesicherung erfüllen. Insbesondere kann
dadurch das Haltemoment bezüglich unerwünschter Verdrehungen zwischen der Basisplatte
und der Niederhaltescheibe gesteigert werden. Darüber hinaus können zwischen den Schieberelementen
und der Basisplatte relativ feine Verzahnungen ausgeführt werden, die eine Relativverstellung
mit relativ kleinen Winkelschritten erlauben, welche aber trotzdem eine ausreichend
hohes Haltemoment bieten.
[0019] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 15 wird eine kostengünstig aufbaubare und robuste
Drehlagerung zwischen der Niederhaltescheibe und der Basisplatte geschaffen. Insbesondere
ist diese Drehlagerung auch unter rauen Umgebungsbedingungen, wie z.B. unter Einfluss
von Schnee oder Eis, zuverlässig bzw. funktionsstabil.
[0020] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 16 wird in vorteilhafter Art und Weise erreicht,
dass auch dann, wenn die Drehwinkel der Basisplatte unter schwierigen Bedingungen,
beispielsweise bei Tiefschnee oder bei einem schneebedeckten Gleitbrett bzw. bei einer
mit Schnee behafteten Bindung verändert werden, eine Ansammlung von Schnee oder Eis
unterhalb der Basisplatte vermieden wird. Insbesondere besteht bei einer Veränderung
des Drehwinkels der Basisplatte relativ zur Niederhaltescheibe kaum die Gefahr einer
Ansammlung von Schnee oder Eis unterhalb der Basisplatte, nachdem die Basisplatte
direkt an der Oberseite des Gleitbrettkörpers verbleiben kann, wenn ihr Drehwinkel
verändert werden soll. Die Funktionstüchtigkeit bzw. die Verwendungssicherheit der
erfindungsgemäßen Bindungseinrichtung kann dadurch wesentlich gesteigert werden, nachdem
Bedienungsfehler bzw. Unachtsamkeiten oder eine Gedankenlosigkeit bei der Bedienung
der Bindungseinrichtung nicht zu kritischen Sicherheitsmängeln an der Bindungseinrichtung
führen können.
[0021] Bei der Ausgestaltung nach einem oder mehreren der Ansprüche 17 bis 19 ist von Vorteil,
dass durch die zumindest zwei Schieberelemente an der Niederhaltescheibe ein einfacher
und rasch ausführbarer Montage- und Demontagevorgang erreicht wird. Insbesondere kann
die Basisplatte auch von technisch unversierten Bedienern mühelos auf die Niederhaltescheibe
bzw. auf das entsprechende Snowboard aufgesetzt werden und sind nachfolgend lediglich
die Schieberelemente in die ausgefahrene Position zu überführen, um eine zuverlässige
mechanische Verbindung aufzubauen. Die notwendigen Handlungen für die Durchführung
eines Montage- bzw. Demontagevorganges und eines Einstellungsvorganges für den Drehwinkel
zwischen der Basisplatte und der Niederhaltescheibe sind dabei für einen Benutzer
intuitiv erkennbar bzw. äußerst rasch nachvollziehbar. Außerdem sind die jeweils erforderlichen
Handgriffe auch beim Tragen von Handschuhen problemlos ausführbar.
[0022] Gemäß der Ausgestaltung nach Anspruch 20 ist ein Stellantrieb geschaffen, der bei
einfacher Bauweise hohe Kräfte übertragen kann. Zudem ist eine derartige Ausführung
robust und frei von vereisungsanfälligen Gelenksverbindungen.
[0023] Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 21 ist von Vorteil, dass eine derartige Antriebsmechanik
auch dazu benutzt werden kann, eine stabile bzw. zuverlässige Arretierung der Einstell-und
Fixiervorrichtung zu bewerkstelligen. Vor allem ist es durch Überfahren der maximal
gestreckten Stellung des Pleuels bzw. der Koppelstange, insbesondere durch Überschreiten
des oberen Totpunktes der Gelenksverbindung zwischen der Koppelscheibe und der Pleuelstange
ermöglicht, eine selbsttätige und zuverlässige Arretierung der Einstell- und Fixiervorrichtung
zu erzielen. Insbesondere kann die Über-Totpunkt-Stellung dieser mechanischen Bewegungskopplung
in vorteilhafter Weise für eine einfache Arretierung des ersten Betriebszustandes
A ausgenutzt werden.
[0024] Von Vorteil ist auch eine Ausgestaltung nach Anspruch 22 oder 23, da eine derartige
Kopplungsmechanik kostengünstig aufgebaut werden kann und eine zuverlässige Umsetzung
einer Drehbewegung der Koppelscheibe in eine Linearbewegung der Schieberelemente erreicht
werden kann.
[0025] Bei der Weiterbildung nach Anspruch 24 ist von Vorteil, dass einerseits eine Kraft-
zu Weg-Übersetzung erreicht ist, die eine zuverlässige Arretierung der Einstell- und
Fixiervorrichtung ermöglicht. Darüber hinaus wird dadurch in vorteilhafter Art und
Weise erreicht, dass trotz gleich bleibender Verdrehweiten bzw. Stellwinkelschritte
an der Handhabe bzw. Koppelscheibe der Einstell- und Fixiervorrichtung unterschiedliche
Stellweiten für die daran angekoppelten Schieberelemente erzielt werden können. Insbesondere
können Paare bzw. Gruppen von Schieberelementen gebildet werden, welche im Vergleich
zu einem anderen Paar bzw. einer anderen Gruppe von Schieberelementen andere, insbesondere
größere oder kürze Stellwege zurücklegen. Dadurch kann den vorliegenden Platzverhältnissen
an der Niederhaltescheibe bzw. hohen Stabilitätsanforderungen für die Schieberelemente
besser Rechnung getragen werden. Vor allem können die mittels Kulissenführungen bewegten
Schieberelemente beim Übergang vom zweiten Betriebszustand B auf den dritten Betriebszustand
C einen vergleichsweise kürzeren Stellweg zurücklegen als die bevorzugt via Pleuelstangen
an die Einstell- und Fixiervorrichtung gekoppelte zweite Gruppe von Schieberelementen.
[0026] Bei der Ausführung nach Anspruch 25 ist von Vorteil, dass ein Optimum an Stabilität
und Führungsgenauigkeit der Schieberelemente erreicht werden kann und dabei trotzdem
ausreichend Platz zur Anbringung von Durchgangsbohrungen bzw. Durchbrüchen zur Befestigung
der Niederhaltescheibe an der Oberseite eines Gleitbrettkörpers zu Verfügung steht.
Insbesondere begünstigen die via Kulissenführungen verstellbaren Schieberelemente
die Anbringung von relativ groß dimensionierten bzw. von zahlreichen Befestigungsbohrungen
für Befestigungsschrauben, wohingegen die via Pleuel-Kopplungen angelenkten Schieberelemente
eine zuverlässige und einfache Arretierung der Einstell- und Fixiervorrichtung bei
Einnahme der Aktivstellung der Verdrehsicherung und bei gleichzeitiger Einnahme der
Aktivstellung der Abhebesicherung ermöglichen.
[0027] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 26 wird eine Handhabe geschaffen, welche zumindest
zwei Stellungen einnehmen kann. Insbesondere kann eine ergonomisch griffgünstige Betätigungsstellung
eingenommen werden, in welcher eine komfortable und kraftvolle Betätigung des Stellantriebes
ermöglicht ist. Zudem kann die Handhabe dann, wenn die gewünschte Einstellung bzw.
Adaptierung vorgenommen wurde, eine platzsparende Ruhestellung einnehmen, sodass eine
möglichst kompakte Bindungsrichtung geschaffen ist, welche kaum abstehende Teile aufweist.
Dadurch wird auch die Verletzungsgefahr während der bestimmungsgemäßen Verwendung
der Bindungseinrichtung minimiert.
[0028] Von besonderem Vorteil ist eine Weiterbildung nach Anspruch 27 oder 28, da dadurch
sichergestellt ist, dass die Bindungseinrichtung nur dann betriebs- bzw. einsatzbereit
ist, wenn die Handhabe eine ordnungsgemäße bzw. plangemäße Arretierstellung einnimmt.
Andernfalls ist eine Benutzung der Bindungseinrichtung, insbesondere ein Einsteigen
in die Bindungseinrichtung mit einem entsprechenden Sportschuh bzw. Snowboardschuh
verwehrt bzw. erschwert. Dies wird dadurch bewerkstelligt, dass die Handhabe in allen
anderen Stellungen als in der Arretierstellung von der Aufstandsfläche, insbesondere
von der Oberseite der Niederhaltescheibe absteht, sodass es für einen Benutzer klar
erkennbar ist, dass sich die Bindungseinrichtung in einen nicht verwendungsfähigen
bzw. einem nicht arretierten Betriebzustand befindet. Dadurch können Unfälle bzw.
Benutzungen der Bindungseinrichtung während Betriebszuständen mit mangelnder Performance
vermieden bzw. reduziert werden.
[0029] Von Vorteil ist auch eine Ausgestaltung nach Anspruch 29, da dadurch eine vom Bediener
auszuführende Drehbewegung in eine lineare Bewegung für die Schieberelemente umgesetzt
wird und durch Zurücklegung relativ geringer Drehwinkelbereiche ausreichend große
Stellwege für die Schieberelemente zurückgelegt werden können. Von besonderem Vorteil
ist weiters, dass die jeweiligen Betriebszustände der Einstell- und Fixiervorrichtung
durch die jeweiligen Drehwinkelstellungen der entsprechenden Handhabe relativ zur
Vertiefung in der Oberseite der Niederhaltescheibe visuell bzw. augenscheinlich leicht
erkennbar sind, sodass der jeweilige Betriebszustand vom Bediener bzw. Benutzer rasch
und unmissverständlich erfasst werden kann.
[0030] Ferner ist eine Ausgestaltung nach Anspruch 30 von Vorteil, da dadurch die Drehbeweglichkeit
des Ritzels bzw. der Koppelscheibe mittelbar begrenzt wird. Insbesondere wird durch
die begrenzten Verstellwege zumindest eines Schieberelementes auch der Drehwinkelbereich
des Ritzels bzw. der Koppelscheibe limitiert. Eine derartige Begrenzung des Drehwinkelbereiches
ist dabei baulich bzw. konstruktiv besonders einfach und robust umsetzbar.
[0031] Schließlich ist auch die Weiterbildung nach Anspruch 31 vorteilhaft, da dadurch selbst
dann, wenn die Basisplatte und die Niederhaltescheibe vom Bediener nicht absolut exakt
zueinander positioniert wurden, eine automatische Ausrichtung bzw. eine Selbstjustierung
eintreten kann. Insbesondere wird durch die Keilwirkung der Schieberelemente während
der Überführung der Einstell- und Fixiervorrichtung in die Arretierposition bzw. in
den ersten Betriebszustand eine ordnungsgemäße Ausrichtung bzw. eine möglichst spielfreie
Kopplung zwischen der Niederhaltescheibe und der Basisplatte erzielt. Außerdem können
dadurch Blockadestellungen bzw. die gewünschte Kopplung verwehrende Relativstellungen
zwischen der Niederhaltescheibe und der zu montierenden Basisplatte zunehmend vermieden
werden, nachdem die keilartig zugespitzten Schieberelemente vergleichsweise zuverlässig
in den plangemäßen Formschluss mit der Basisplatte überführt werden können.
[0032] Vorteilhafte Ausprägungen der Erfindung werden im Nachfolgenden anhand der in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0033] Es zeigen:
- Fig. 1
- Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Bindungseinrichtung zur lösbaren Verbindung eines
Snowboardschuhs mit einem Snowboard in perspektivischer, stark vereinfachter Darstellung;
- Fig. 2
- Fig.2 ein Ausführungsbeispiel einer Niederhaltescheibe mit drei selektiv wählbaren
Betriebszuständen für eine starre Halterung, eine drehbewegliche Hal- terung und für
eine werkzeuglose Demontierbarkeit und Montierbarkeit der Basisplatte einer Snowboardbindung
in perspektivischer Ansicht von oben;
- Fig. 3
- Fig. 3 einen Querschnitt durch die Niederhaltescheibe gemäß Fig. 2 bei Einnahme des
ersten Betriebszustandes;
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch die Niederhaltescheibe gemäß Fig. 2 bei Einnahme des zweiten
Betriebszustandes;
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch die Niederhaltescheibe gemäß Fig. 2 bei Einnahme des dritten
Betriebszustandes;
- Fig. 6
- eine Explosionsdarstellung der Niederhaltescheibe gemäß Fig. 2;
- Fig. 7
- ein Schieberelement der Niederhaltescheibe zur Umsetzung der Verdrehsicherung und
der Abhebesicherung in perspektivischer, beispielhafter Darstellung;
- Fig. 4
- Fig. 8 eine weitere Ausführungsform einer Niederhaltescheibe für die Basisplatte einer
Bindungseinrichtung in beispielhafter Explosionsdarstellung bei Schrägansicht von
oben;
- Fig. 5
- Fig. 9 die Niederhaltescheibe gemäß Fig. 8 in beispielhafter Explosionsdarstellung
in perspektivischer Schrägansicht von unten.
[0034] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind diese bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiters
können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder
erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
[0035] In Fig. 1 ist eine Bindungseinrichtung 1 zur bedarfsweise lösbaren Verbindung eines
Gleitgerätes, insbesondere eines brettartigen Sportgerätes 2, mit einem Sportschuh
3 perspektivisch veranschaulicht. Bevorzugt ist das Sportgerät 2 durch ein so genanntes
Snowboard 4 gebildet, auf welchem die Bindungseinrichtung 1 zur lösbaren Verbindung
mit einem entsprechend ausgebildeten Snowboardschuh 5 zu montieren ist.
[0036] Die Bindungseinrichtung 1 umfasst entsprechend dem dargestellten Ausführungsbeispiel
wenigstens ein Kupplungsteil 6, 7 zur bedarfsweise lösbaren Verbindung mit wenigstens
einem korrespondierenden Kupplungsteil 8, 9 auf dem Sportschuh 3. Die Kupplungsteile
6 bis 9 bilden dabei eine werkzeuglos betätigbare Rastkupplung 10 bzw. ein so genanntes
"Step-In-System" zum komfortablen und raschen Verbinden und Lösen von Sportschuh 3
und Bindungseinrichtung 1.
[0037] Die Kupplungsteile 6, 7 der Bindungseinrichtung 1 können im Rahmen der Erfindung
aber auch durch wenigstens eine an sich bekannte Riemenanordnung gebildet sein. Diese
aus dem Stand der Technik bekannten Riemenanordnungen weisen wenigstens ein bandförmiges
Zugelement mit einer Schnalle oder einer sonstigen Klemmvorrichtung auf, mit welcher
der Sportschuh 3 in der Bindungseinrichtung 1 festgezurrt und für einen Ausstieg aus
der Bindungseinrichtung 1 wieder gelöst werden kann.
[0038] Ferner umfasst die Bindungseinrichtung 1 eine weitgehendst ebenflächige Basisplatte
11, welche via eine Niederhaltescheibe 12 auf der Oberseite 13 des Snowboards 4 gehaltert
wird. Die Basisplatte 11 kann in Draufsicht einen annähernd schuhsohlenförmigen Umriss
aufweisen. Es ist jedoch auch möglich, die Basisplatte 11 in Art eines balkenförmigen
Trägers auszubilden, der in gegenüber liegenden Endabschnitten die Kupplungsorgane
zur Verbindung mit einem entsprechend ausgebildeten Schuh aufweist.
[0039] Die Niederhaltescheibe 12 zur Halterung der Basisplatte 11 bzw. der gesamten Bindungseinrichtung
1 auf dem Snowboard 4 weist in Draufsicht einen zumindest annähernd kreisförmigen
Umriss auf. Eine Dicke der radähnlichen Niederhaltescheibe 12 entspricht dabei in
etwa einer Dicke der Basisplatte 11, Ein Durchmesser 14 der Niederhaltescheibe 12
kann 70 mm bis 140 mm, bevorzugt in etwa 105 mm betragen.
[0040] Die Basisplatte 11 weist in deren Zentrumsbereich einen kreisrunden oder zumindest
abschnittsweise kreisförmigen Durchbruch 15 oder eine dementsprechende Ausnehmung
auf, dessen Durchmesser im wesentlichen dem Durchmesser 14 der Niederhaltescheibe
12 entspricht. Die Niederhaltescheibe 12 und die Basisplatte 11 sind dabei via den
Durchbruch 15 oder die Ausnehmung zumindest teilweise ineinander einsetzbar bzw. formschlüssig
verbindbar. Die kreisscheibenförmige Niederhaltescheibe 12 bildet in Verbindung mit
dem gegengleichen Durchbruch 15 bzw. mit der dementsprechenden Bohrung eine bedarfsweise
sperrund freigebbare Drehlagerung 16 für die Basisplatte 11 gegenüber der Oberseite
13 des Snowboards 4 aus. Insbesondere bildet diese Drehlagerung 16 eine im wesentlichen
vertikal zur Basisplatte 11 bzw. zur Oberseite 13 des Snowboards 4 ausgerichtete Achse
17 aus, welche parallel zur Bindungshochachse verläuft bzw. sich mit dieser deckt.
[0041] Die Basisplatte 11 kann in Anlehnung an die Sohlenform des Sportschuhes 3 asymmetrisch
zu einer Bindungslängsachse 18 ausgebildet sein. Diese Bindungslängsachse 18 verläuft
bevorzugt durch das Zentrum der Niederhaltescheibe 12 und ist im wesentlichen parallel
zu einer Aufstandsebene 19 für den Sportschuh 3 ausgerichtet. Die Aufstandsebene 19
für den Sportschuh 3 auf der Basisplatte 11 kann weitgehendst parallel zur Oberseite
13 des Snowboards 4 verlaufen oder zur Realisierung eines so genannten "Canting" auch
schiefwinkelig zur Oberseite 13 des Snowboards 4 ausgerichtet sein.
[0042] Die wahlweise sperr- und freigebbare Drehlagerung 16 zwischen der Niederhaltescheibe
12 und der Basisplatte 11 erlaubt es, unterschiedliche Drehwinkelstellungen der Bindungseinrichtung
1 gegenüber dem Snowboard 4 einzustellen. Insbesondere ist es, wie an sich bekannt,
ermöglicht, einen Drehwinkel 20 zwischen der Bindungslängsachse 18 und einer Längsachse
21 des Snowboards 4 entsprechend den Wünschen eines Benutzers zu verändern und nachfolgend
den gewünschten Drehwinkel 20 zu fixieren. Insbesondere kann über diese Drehlagerung
16 der Drehwinkel 20 von der Winkelstellung "Regular" auf "Goofy" und umgekehrt beliebig
justiert werden. Ebenso ist es möglich, via diese Drehlagerung 16 die Bindungslängsachse
18 von einer Ausrichtung parallel zur Längsachse 21 bis zu einer Ausrichtung quer
bzw. rechtwinkelig zur Längsachse 21 auszurichten. Bevorzugt ist die Drehlagerung
16 sperr-und freigebbar aber anschlaglos ausgebildet, so dass ein endloser Verstellbereich
für den Drehwinkel 20 von über 360° ermöglicht ist.
[0043] Wie an sich bekannt, sind auf einem Snowboard 4 zumindest zwei identisch ausgebildete
oder für den rechten und linken Fuß bestimmte Bindungseinrichtungen 1 montiert. Hierfür
ist üblicherweise eine Mehrzahl von Befestigungsschrauben 22 vorgesehen, welche die
Niederhaltescheibe 12 durchsetzen und im Snowboard 4 verankert werden können, um die
Bindungseinrichtung 1 an der Oberseite 13 zu haltern.
[0044] Diese Befestigungsschrauben 22 haben entsprechend einer aus dem Stand der Technik
bekannten Ausbildung auch die Funktion eines Justiermittels für den Drehwinkel 20
bzw. für die Drehlagerung 16 erfüllt. Für eine Veränderung des Drehwinkels 20 mussten
dabei sämtliche Befestigungsschrauben 22 für die Niederhaltescheibe 12 gelockert,
der Drehwinkel 20 der Basisplatte 11 wunschgemäß eingestellt und die Befestigungsschrauben
22 mit hohem Drehmoment wieder festgezogen werden. Dies erforderte einerseits Hilfswerkzeuge,
wie z.B. Schraubenzieher und nahmen die durchzuführenden Arbeiten bei den vorbekannten
Bindungen relativ lange Umstellzeiten in Anspruch.
[0045] In den Fig. 2 bis 6 ist eine verbesserte Ausführungsform einer Niederhaltescheibe
12 mit einer Einstell- und Fixiervorrichtung 23 für die Basisplatte 11 einer Snowboardbindung
gezeigt. Diese Einstell- und Fixiervorrichtung 23 an der Niederhaltescheibe 12 ermöglicht
es, eine werkzeuglose Veränderung des Drehwinkels 20 - Fig. 1 - sowie eine werkzeuglose
Montage und Demontage der Basisplatte 11 mitsamt den darauf montierten Komponenten
relativ zu einem Snowboard 4 auszuführen. Die nachfolgenden Beschreibungen zu den
Fig. 2 bis 6 sind dabei in Zusammenschau mit Fig. 1 zu lesen.
[0046] Wie den Darstellungen gemäß den Fig. 2 bis 6 klar entnehmbar ist, umfasst die verbesserte
Einstell- und Fixiervorrichtung 23 zwischen der Niederhaltescheibe 12 und der Basisplatte
11 wenigstens ein Stell- bzw. Schieberelement 24, bevorzugt zumindest zwei bzw. vier
Schieberelemente 24, 25. Bei der dargestellten Ausführungsform sind vier Schieberelemente
24, 25 ausgebildet, welche auf der Niederhaltescheibe 12 gehaltert und relativ zu
dieser verstellbar gelagert sind. Die bevorzugt paarweise ausgeführten, ersten Schieberelemente
24 sind dabei ausgehend von einer vollständig bzw. maximal ausgefahrenen Position
26 - Fig. 3 - in zumindest zwei vergleichsweise zurückgezogene Positionen 27a - Fig.
4 - und 27b - Fig. 5 - und umgekehrt verstellbar. Die vollständig ausgefahrene Position
26 entspricht dabei einer ersten Aktivstellung, in der die Einstell- und Fixiervorrichtung
23 über die Schieberelemente 24, 25 eine in allen Raumrichtungen starre Verbindung
zwischen der Niederhaltescheibe 12 und der Basisplatte 11 sicherstellt. Die vollständig
bzw. maximal eingezogene Position 27b der Schieberelemente 24, 25 entspricht einem
gänzlich inaktiven Betriebszustand der Einstell-und Fixiervorrichtung 23, in welchem
ein Abheben der Basisplatte 11 gegenüber der Niederhaltescheibe 12 in senkrechter
Richtung zur Oberseite 13 des Snowboards 4 ermöglicht ist und im welchem Betriebszustand
bevorzugt auch eine Veränderung des Drehwinkels 20 durchführbar ist. Insbesondere
kann in der vollständig bzw. maximal eingefahrenen Position 27b der Schieberelemente
24, 25 bzw. in der inaktiven Stellung der Einstell- und Fixiervorrichtung 23 die Basisplatte
11 mitsamt den darauf angeordneten Komponenten von der Niederhaltescheibe 12 bzw.
vom Snowboard 4 abgehoben und weggenommen werden.
[0047] Wesentlich ist dabei, dass die Schieberelemente 24, 25 bei Einnahme der teilweise
eingezogenen Position 27a, insbesondere bei Einnahme einer definierten Zwischenstellung
zwischen den beiden Extrem-Positionen 26 und 27b, eine Drehbewegung der Basisplatte
11 relativ zur Niederhaltescheibe 12 zulassen, ein Wegnehmen bzw. Abheben der Basisplatte
11 gegenüber dem Snowboard 4 bzw. gegenüber der Niederhaltescheibe 12 jedoch unterbunden
ist.
[0048] Wie weiters klar zu erkennen ist, übergreift bzw. überlappt die erste Gruppe von
Schieberelementen 24 in ihrer relativ zur Niederhaltescheibe 12 maximal ausgefahrenen
Position 26 - Fig. 3 - einen Übergangsabschnitt 28 zwischen der Niederhaltescheibe
12 und der Basisplatte 11. Insbesondere definieren die Schieberelemente 24 in ihrer
ausgefahrenen Position 26 einen Formschluss mit der Basisplatte 11 bzw. übergreifen
diese die Basisplatte 11 im Randabschnitt um den kreisförmigen Durchbruch 15 zumindest
abschnittsweise. Anstelle dieses formschlüssigen Übergriffs der Schieberelemente 24
in einen Randabschnitt um den Durchbruch 15 der Basisplatte 11 ist es gemäß der beispielhaften
Darstellung auch möglich, in der Mantelfläche 49 des Durchbruchs 15 zumindest eine
Nut vorzusehen, in welche Endabschnitte 29 der Schieberelemente 24 formschlüssig bzw.
weitgehendst spielfrei eingreifen können. Verzahnte Endabschnitte 30 der zweiten Gruppe
von Schieberelementen 25 greifen bei Einnahme der maximal ausgefahrenen Position 26
der Schieberelemente 25 in eine korrespondierende Verzahnung an der Mantelfläche 49
des Durchbruches 15 in der Basisplatte 11 ein.
[0049] Speziell bei der Ausbildung einer Nut in der Mantelfläche 49 ist es nicht zwingend
erforderlich, dass die Basisplatte 11 einen sich von deren Unterseite 31 bis zu deren
Oberseite 32 durchgängig erstreckenden Durchbruch 15 aufweist, sondern ist es selbstverständlich
auch möglich, an der Unterseite 31 eine adäquate Ausnehmung bzw. Vertiefung auszubilden.
Die Oberseite 32 der Basisplatte 11 kann somit in weiten Bereichen durchgängig bzw.
ebenflächig ausgestaltet sein.
Bei Einnahme der vollständig bzw. maximal in die Niederhaltescheibe 12 zurückgezogenen
Position 27b liegen beide Paare von Schieberelementen 24, 25 außerhalb des Übergangsabschnittes
28 zwischen der Niederhaltescheibe 12 und der Basisplatte 11. D.h., dass dabei die
Schieberelemente 24, 25 in die Niederhaltescheibe 12 eingezogen sind und somit den
Übergangsabschnitt 28 nicht überlappen bzw. nicht überdecken. Folglich kann die Basisplatte
11 von der am Snowboard 4 zumindest abhebungssicher angeordneten Niederhaltescheibe
12 mühelos entfernt werden.
[0050] Besonders zweckmäßig ist es, dass alle Schieberelemente 24, 25 ausschließlich auf
der Niederhaltescheibe 12 gehaltert sind und gegenüber dieser derart verstellbar gelagert
sind, dass sie in der maximal ausgefahrenen Position 26 - Fig. 2, 3 - über einen kreisrunden
Umfangsabschnitt 33 der Niederhaltescheibe 12 vorkragen bzw. hinausragen können. In
der teilweise ausgefahrenen Position 27a - Fig. 4 - steht nur die erste Gruppe von
Schieberelementen 24 über den kreisrunden Umfangsabschnitt 33 der Niederhaltescheibe
12 vor.
[0051] Dem gegenüber sind die Endabschnitte 29, 30 beider Typen von Schieberelementen 24,
25 in der maximal bzw. vollständig eingezogenen Position 27b innerhalb des kreisrunden
Umfangsabschnittes 33 der Niederhaltescheibe 12 platziert und/oder in etwa bündig
mit der Mantelfläche 48 bzw. dem Umfangsabschnitt 33 der Niederhaltescheibe 12 ausgerichtet,
sodass keine gegenseitige Überlappung oder Überschneidung vorliegt bzw. ein Vertikalverlagerungen
unterbindender Formschluss zwischen der Niederhaltescheibe 12 und der Basisplatte
11 nicht mehr vorliegt und somit die Basisplatte 11 abgehoben bzw. vom Snowboard 4
abgenommen werden kann.
[0052] Grundsätzlich ist es denkbar, zwei diametral gegenüberliegende, oder - wie schematisch
dargestellt - vier jeweils einem Quadranten der Niederhaltescheibe 12 zugeordnete
Schieberelemente 24, 25 einzeln bzw. unabhängig voneinander zu betätigen bzw. zu verstellen.
Alternativ ist es auch möglich, drei oder fünf Schieberelemente 23, 24 vorzusehen
oder auch nur ein einziges Schieberelement 24 in Verbindung mit unbeweglichen, bevorzugt
gegenüberliegenden Haltefortsätzen auszubilden. Bevorzugt umfasst jedoch die Bindungseinrichtung
1, insbesondere die Niederhaltescheibe 12, eine Verstellvorrichtung 34 - Fig. 6 -
mit welcher eine gekoppelte Verstellung mehrerer, üblicherweise sämtlicher, Schieberelemente
24, 25 ermöglicht ist. Bevorzugt ist eine Verstellvorrichtung 34 ausgebildet, die
eine synchrone Verstellung der Schieberelemente 24, 25 in unterschiedliche bzw. in
zueinander entgegen gesetzte Richtungen ermöglicht, wie dies vor allem aus Fig. 6
zu entnehmen ist.
[0053] Diese Verstellvorrichtung 34 kann durch ein im Zentrum der Niederhaltescheibe 12
angeordnetes Zahnrad bzw. Ritzel 35 gebildet sein, welches mit den Schieberelementen
24, 25 in kämmender Antriebsverbindung steht. Insbesondere ist das Ritzel 35 um eine
durch das Zentrum der Niederhaltescheibe 12 verlaufende und senkrecht zu dessen Unterseite
36 ausgerichtete Achse 37 verdrehbar gelagert. Das Ritzel 35 ist dabei als stirnverzahntes
Zahnrad ausgebildet. An verteilt angeordneten Umfangspunkten des Ritzels 35 greifen
verzahnte Abschnitte 38, 39 der Schieberelemente 24, 25 ein. Diese Abschnitte 38,
39 stellen dabei eine Art von Zahnstangen dar, welche tangential zum Ritzel 35 verlaufen
und formschlüssig bzw. kämmend in dieses eingreifen. Bevorzugt sind die Schieberelemente
24, 25 und die zahnstangen-förmigen Abschnitte 38, 39 durch einstückige, plattenartige
Teile aus Metall oder Kunststoff gebildet.
[0054] Ebenso ist es möglich, die Schieberelemente 24, 25 mit den daran anschließenden,
gezahnten Abschnitten 38, 39 durch einen zusammengesetzten Bauteil aus Metall und
Kunststoff, insbesondere aus Aluminium oder Stahl mit angespritzten Elementen aus
Hartkunststoff, zu bilden.
[0055] Vor allem bei der Anordnung von zwei oder vier Schieberelementen 24, 25 sind diese
bevorzugt in radialer Richtung zur Niederhaltescheibe 12 verstellbar. Es ist aber
ebenso möglich, die Schieberelemente 24, 25 in anderen bzw. zusammengesetzten Bewegungsrichtungen
relativ zur Niederhaltescheibe 12 zu verstellen.
[0056] Anstelle der Ausbildung einer kämmenden Verbindung zwischen einem Ritzel 35 und den
Schieberelementen 24, 25 ist es beim Erzielen entsprechender Übertragungskräfte selbstverständlich
auch möglich, eine Reibkopplung zwischen einem zentralen Reibrad und den Schieberelementen
24, 25 vorzusehen.
[0057] Gegebenenfalls umfasst die Bindungseinrichtung 1, insbesondere die Niederhaltescheibe
12 wenigstens ein Federmittel, mit dem die Schieberelemente 24, 25 kontinuierlich
in die maximal ausgefahrene Position 26 gedrängt werden. Dieses wenigstens eine Federmittel
kann durch Federzungen an den Schieberelementen 24, 25 bzw. an der Niederhaltescheibe
12 gebildet sein. Bevorzugt sind die Federmittel jedoch durch wenigstens eine Schraubenfeder,
insbesondere durch zylindrische Druckfedern gebildet.
Weiters umfasst die Einstell- und Fixiervorrichtung 23 zwischen der Niederhaltescheibe
12 und der Basisplatte 11 eine Sperrverzahnung 40. Diese aktivier- und deaktivierbare
Sperrverzahnung 40 dient primär zur sicheren bzw. hochfesten Festlegung der wahlweise
einstell- und fixierbaren Drehwinkelstellungen bzw. Drehwinkel 20 zwischen der Niederhaltescheibe
12 und der Basisplatte 11. Eine solche Sperrverzahnung 40 stellt dabei im Vergleich
zu einer reibschlüssigen Kopplung eine hochstabile Verdrehsicherung 41 zwischen der
kreisförmigen Niederhaltescheibe 12 und der Basisplatte 11 dar. Die Sperrverzahnung
40 bzw. die Verdrehsicherung 41 sperrt im aktiven Zustand die eigentliche Drehlagerung
16 zwischen der Niederhaltescheibe 12 und der Basisplatte 11.
[0058] Die Einstell- und Fixiervorrichtung 23 umfasst weiters eine bedarfsweise aktivier-
und deaktivierbare Abhebesicherung 42. Diese Abhebesicherung 42 ist bevorzugt durch
zumindest einen leistenartigen Vorsprung bzw. einen Haltefortsatz 43 an den Schieberelementen
24, 25, insbesondere an der ersten Gruppe der Schieberelemente 24 gebildet. Insbesondere
ist wenigstens ein Haltefortsatz 43 - im gezeigten Ausführungsbeispiel sind jeweils
zwei bogenförmig gekrümmte Haltefortsätze 43 - an dem vom Ritzel 35 abgewandten Endabschnitt
29 der Schieberelemente 24 ausgebildet. In der maximal ausgefahrenen Position 26 verhindert
der zumindest eine Haltefortsatz 43 an den Schieberelementen 24 ein Abheben bzw. Ablösen
der Basisplatte 11 gegenüber der fest mit dem Snowboard 4 verschraubten Niederhaltescheibe
12.
[0059] Wesentlich ist, dass die Einstell- und Fixiervorrichtung 23 derart ausgebildet ist,
dass sie in zumindest drei wahlweise einnehmbare Betriebszustände A, B oder C überführbar
ist, wie dies in den Fig. 3 bis 5 beispielhaft veranschaulicht wurde. Die Einstell-
und Fixiervorrichtung 23 ist dabei derart konstruiert, dass bei Einnahme des ersten
Betriebszustandes A - Fig. 3 - die Verdrehsicherung 41 und die Abhebesicherung 42
aktiv sind, sodass eine weitgehendst starre bzw. unnachgiebige Verbindung zwischen
den Niederhaltescheibe 12 und der Basisplatte 11 vorliegt. Im zweiten Betriebszustand
B der Einstell- und Fixiervorrichtung 23 - Fig. 4 - wird nur die Verdrehsicherung
41 inaktiv geschaltet und bleibt die Abhebesicherung 42 weiterhin aktiv, sodass zwar
die Basisplatte 11 relativ zur Niederhaltescheibe 12 verdreht werden kann, ein Abheben
bzw. Wegnehmen der Basisplatte 11 in Bezug auf die Niederhaltescheibe 12 bzw. das
Snowboard 4 jedoch verwehrt bzw. unterbunden bleibt. Im dritten Betriebszustand C
- Fig. 5 - der Einstell- und Fixiervorrichtung 23 ist dann sowohl die Verdrehsicherung
41 als auch die Abhebesicherung 42 inaktiv, sodass in diesem dritten Betriebszustand
C die Basisplatte 11 vom Snowboard 4 bzw. von der Niederhaltescheibe 12 zumindest
entfernt werden kann. In diesem dritten Betriebszustand C ist neben der Abhebesicherung
42 bevorzugt auch die Verdrehsicherung 41 inaktiv, sodass grundsätzlich auch im dritten
Betriebszustand C eine Verdrehung der Basisplatte 11 relativ zur Niederhaltescheibe
12 möglich ist.
[0060] Im ersten Betriebszustand A der Einstell- und Fixiervorrichtung 23 nehmen die Schieberelemente
24, 25 ihre maximal ausgefahrene Position 26 ein, wie dies in den Figuren 2 und 3
beispielhaft veranschaulicht ist. Im zweiten Betriebszustand B der Einstell- und Fixiervorrichtung
23 nehmen die Schieberelemente 24, 25, insbesondere die erste Gruppe von Schieberelementen
24, eine Mittelstellung, insbesondere eine teilweise zurückgezogene bzw. eine teilweise
in die Niederhaltescheibe 12 eingezogene Position 27a ein, wie dies in Fig. 4 schematisch
veranschaulicht wurde. Dabei ist die Abhebesicherung 42 weiterhin aktiv, während die
Verdrehsicherung 41 inaktiv ist. Bei Einnahme des dritten Betriebszustandes C der
Einstell- und Fixiervorrichtung 23 nehmen die Schieberelemente 24 in etwa die Position
27b ein, wie dies in Fig. 5 beispielhaft dargestellt wurde. In dieser maximal zurück-
bzw. eingezogenen Stellung sämtlicher Schieberelemente 24, 25 ist die Verdrehsicherung
41 und auch die Abhebesicherung 42 inaktiv, sodass die Basisplatte 11 relativ zur
Niederhaltescheibe 12 verdreht, vor allem aber von dieser abgehoben bzw. weggenommen
werden kann.
[0061] Die drei Betriebszustände A, B, C der Einstell- und Fixiervorrichtung 23 können dabei
von einem Benutzer der Bindungseinrichtung 1 bzw. von einem Angestellten eines Verleihgeschäftes
jederzeit eingestellt bzw. umgestellt werden, ohne dass separate Hilfswerkzeuge, wie
z.B. Schraubenzieher, erforderlich sind. Insbesondere weist die Einstell- und Fixiervorrichtung
23 drei bedarfsweise anwählbare Einstellmöglichkeiten auf, die für einen Bediener
der Niederhaltescheibe 12 bzw. der Bindungseinrichtung 1 klar erkennbar und einfach
aktivierbar sind.
[0062] Bevorzugt kann die Einstell- und Fixiervorrichtung 23 in jedem ihrer drei Betriebszustände
A, B, C zumindest temporär verharren. Insbesondere definieren die drei Betriebszustände
A, B, C eine Art von Schaltzuständen, welche selektiv anwählbar sind und ohne einer
Einwirkung von manuellen Haltekräften permanent bestehen bleiben. Das heißt, dass
es nicht erforderlich ist, dass ein Bediener der Bindungseinrichtung 1 bzw. der Einstell-
und Fixiervorrichtung 23 den jeweiligen Betriebszustand A, B, C durch andauernde Krafteinwirkung
auf die Einstell-und Fixiervorrichtung 23 aufrecht halten muss. Diese Betriebszustände
A, B, C entsprechen also selektiv anwählbaren Arbeitsstellungen der Niederhaltescheibe
12, die solange aufrecht bleiben, bis eine weitere Betätigung bzw. Umstellung der
Einstell- und Fixiervorrichtung 23 durch einen Bediener erfolgt. Hierfür ist der Einstell-
und Fixiervorrichtung 23 eine Rastvorrichtung zugeordnet, welche beispielsweise eine
an sich bekannte, federnd vorgespannte Rastzunge umfassen kann.
[0063] Die Einstell- und Fixiervorrichtung 23 bildet via das Ritzel 35 und die verzahnten
Abschnitte 38, 39 der Schieberelemente 24, 25 einen Stellantrieb 44 aus, der sowohl
auf die Verdrehsicherung 41 als auch auf die Abhebesicherung 42 einwirkt. Das heißt,
dass ein gemeinsamer Stellantrieb 44 ausgebildet ist, welcher mit der Verdrehsicherung
41 und auch mit der Abhebesicherung 42 bewegungsgekoppelt ist. Insbesondere ist der
Stellantrieb 44 für die Schieberelemente 24, 25 derart ausgebildet, dass zwar ein
simultanes Einwirken auf die Verdrehsicherung 41 und auf die Abhebesicherung 42 stattfindet,
die Deaktivierung der Verdrehsicherung 41 und die Deaktivierung der Abhebesicherung
42 jedoch zeitlich versetzt, insbesondere voroder nacheilend erfolgt. Insbesondere
wird beim Wechsel der Einstell- und Fixiervorrichtung 23 vom Betriebszustand A - Fig.
3 - auf den Betriebszustand C - Fig. 5 - zuerst die Verdrehsicherung 41 deaktiviert
(bei Einnahme des Betriebszustandes B) und erst nachfolgend auch die Abhebesicherung
42 deaktiviert (bei Einnahme des Betriebszustandes C). Beim Wechsel von Betriebszustand
C in den Betriebszustand A wird hingegen zuerst die Abhebesicherung 42 aktiviert (bei
Einnahme des Betriebszustandes B) und nachfolgend zusätzlich die Verdrehsicherung
41 aktiviert (bei Einnahme des Betriebszustandes A). Dieser zeitliche Versatz bzw.
dieses zeitliche Vor- und Nacheilen ist somit vom jeweiligen Betriebszustandwechsel
A, B, C oder C, B, A abhängig.
[0064] Die Einstell- und Fixiervorrichtung 23 ist dabei derart ausgeführt, dass sie ausgehend
von einer ihrer drei Betriebszustände A, B, C ausschließlich in einen unmittelbar
nächstliegenden, insbesondere in einen nächst höheren und/oder in einen nächst niedrigeren
Betriebszustand überführbar ist. Insbesondere kann die Einstell- und Fixiervorrichtung
23 von A auf B und von B auf C, von C auf B und von B auf A umgestellt werden. Ebenso
ist es möglich, einen mehrmaligen Betriebszustandswechsel zwischen zwei "angrenzenden"
Betriebszuständen A, B bzw. B, C vorzunehmen.
[0065] Das heißt, dass die Einstell- und Fixiervorrichtung 23 ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen
ausgehend vom ersten Betriebszustand A in den zweiten Betriebszustand B und nachfolgend
in den dritten Betriebszustand C und ausgehend vom dritten Betriebszustand C in den
zweiten Betriebszustand B und nachfolgend in den ersten Betriebszustand A überführbar
ist.
[0066] Entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Einstell- und Fixiervorrichtung
23 zumindest ein Schieberelement 24, 25 auf, welches in einer ersten, unteren Ebene
45 eine Verzahnung 46 als Teilkomponente der Verdrehsicherung 41 aufweist. Diese Verzahnung
46 ist dabei als Geradverzahnung ausgeführt, welche via die Schieberelemente 24, 25
in radialer Richtung zum Zentrumspunkt der kreisförmigen Niederhaltescheibe 12 aus-
und einfahrbar ist. Insbesondere ist die Verzahnung 46 aufgrund ihrer Ausbildung in
den äußeren Endabschnitten 29, 30 der Schieberelemente 24, 25 relativ zur Basisplatte
11 variabel positionierbar.
[0067] In einer in Vertikalrichtung oberhalb der Verzahnung 46 liegenden Ebene 47 ist in
den vom Zentrum der Niederhaltescheibe 12 abgewandten Endabschnitten 29 der ersten
Type bzw. Gattung von Schieberelementen 24 der zumindest eine Haltefortsatz 43 ausgebildet,
welcher eine Teilkomponente der Abhebesicherung 42 bildet. Bevorzugt sind also die
Verzahnung 46 für die Verdrehsicherung 41 und der zumindest eine Haltefortsatz 43
für die Abhebesicherung 42 in höhenmäßig unterschiedlichen Ebenen 45, 47 angeordnet,
wobei der Haltefortsatz 43 für die Abhebesicherung 42 bevorzugt in der vergleichsweise
höher liegenden Ebene 47 angeordnet ist. Dadurch ist der jeweilige Betriebszustand
der Abhebesicherung 42 für einen Bediener sofort bzw. augenscheinlich erkennbar, wodurch
die Benutzungssicherheit gesteigert werden bzw. vergleichsweise hoch gehalten werden
kann. Außerdem wird dadurch eine hohe Bruchfestigkeit bzw. Abreißfestigkeit der Basisplatte
11 gegenüber der Niederhaltescheibe 12, insbesondere hinsichtlich der Randabschnitte
um den Durchbruch 15, erzielt.
[0068] Alternativ ist es auch möglich, dass die Einstell- und Fixiervorrichtung 23 zumindest
ein Schieberelement 24, 25 aufweist, welches in seinem vom Zentrum der Niederhaltescheibe
12 abgewandten Stirnende einen Haltefortsatz 43 zur formschlüssigen Halterung der
Basisplatte 11 ausbildet, wobei dieser Haltefortsatz 43 auch die Verzahnung 46 zur
Schaffung einer zuverlässigen Verdrehsicherung 41 trägt. Insbesondere ist es denkbar,
den vom Zentrum der Niederhaltescheibe 12 abgewandten Endabschnitt 29, 30 zumindest
eines Schieberelementes 24, 25 mit einer Verzahnung 46 zu versehen und den in Richtung
zum Zentrumspunkt der Niederhaltescheibe 12 unmittelbar anschließenden Abschnitt des
zumindest einen Schieberelementes 24, 25 als Haltefortsatz 43 vorzusehen. Je nach
Stellung des Schieberelementes 24, 25 ist dann ebenso eine wahlweise und zeitliche
versetzte Aktivierung und Deaktivierung der Verdrehsicherung 41 und der Abhebesicherung
42 ermöglicht.
[0069] Die radähnliche Niederhaltescheibe 12 weist eine Mantelfläche 48 auf, die zumindest
abschnittsweise zylindrisch oder kegelstumpfförmig ausgebildet ist. Bei kegelsturnpfförmiger
Ausführung der Niederhaltescheibe 12 bildet jedenfalls die Grundfläche des kegelartigen
Körpers die Unterseite 36 der Niederhaltescheibe 12 aus. Die Mantelfläche 48 der Niederhaltescheibe
12 bildet in Zusammenwirken mit korrespondierenden Führungsflächen an der Mantelfläche
49 des Durchbruches 15 in der Basisplatte 11 die Drehlagerung 16 für die Basisplatte
11 relativ zur Niederhaltescheibe 12 aus. Dabei ist es ausreichend, wenn entweder
der Durchbruch 15 bzw. die entsprechende Ausnehmung in der Basisplatte 11 oder die
Niederhaltescheibe 12 zumindest abschnittsweise Kreis- bzw. Bogenflächen aufweist,
um die Drehlagerung 16 zu schaffen. Beispielsweise könnte die Niederhaltescheibe 12
in Draufsicht auch als kreisähnlicher Polygonkörper ausgeführt sein.
[0070] Wesentlich ist auch, dass die Niederhaltescheibe 12 im Betriebszustand C mit maximal
eingezogenen Schieberelementen 24, 25 eine annähernd zylindrische oder kegelförmige
Begrenzungs- bzw. Mantelfläche 48 aufweist, indem die Endabschnitte 29, 30 der Schieberelemente
24, 25 annähernd bündig mit der Mantelfläche 48 abschließen. Insbesondere springen
die Schieberelemente 24, 25 im Betriebszustand C von der Mantelfläche 48 nicht oder
nur marginal vor.
[0071] Wie vorhergehend bereits ausgeführt wurde, ist der Verdrehsicherung 41 und der Abhebesicherung
42 ein gemeinsamer, bewegungskoppelnder Stellantrieb 44 zur synchronen, zeitlich bzw.
funktional jedoch phasenverschobenen Deaktivierung der Verdrehsicherung 41 und der
Abhebesicherung 42 zugeordnet. Insbesondere kann die Verdrehsicherung 41 oder die
Verdrehsicherung 41 und die Abhebesicherung 42 mit dem gemeinsamen, zentralen Stellantrieb
44, der bevorzugt über nur eine Handhabe 50 bedien- bzw. betätigbar ist, aktiviert
und deaktiviert werden. Der Stellantrieb 44 ist dabei über die Handhabe 50 derart
aktivierbar, dass die Abhebesicherung 42 im ersten Betriebszustand A und auch im zweiten
Betriebszustand B aktiviert ist und nur im dritten Betriebszustand C inaktiv ist.
[0072] Der Stellantrieb 44 kann dabei beliebige Ausschub- bzw. Einziehbewegungen der Schieberelemente
24, 25 bewirken. Insbesondere können die Schieberelemente 24, 25 translatorisch oder
rotatorisch verstellbar gelagert sein und in radialer oder tangentialer Richtung relativ
zur Niederhaltescheibe 12 bewegt werden.
[0073] Die Verzahnung 46 an den Schieberelementen 24 und/oder 25 und die damit korrespondierende
Sperrverzahnung 40 an der Basisplatte 11, welche Verzahnungen jeweils als Geradverzahnung
ausgeführt sind, sodass deren Zähne achsparallel zur Achse 37 des Ritzels 35 bzw.
zur Achse 37 der scheiben- bzw. radartigen Niederhaltescheibe 12 verlaufen, stellen
eine besonders funktionssichere und hohen Verdrehkräften bzw. Drehmomentwerten standhaltende
Verdrehsicherung 41 zwischen der Niederhaltescheibe 12 und der Basisplatte 11 dar.
Die Sperrverzahnung 40 verläuft bevorzugt um den Durchbuch 15 in der Basisplatte 11.
Insbesondere ist die Sperrverzahnung 40 an Teilabschnitten der Mantelfläche 49 des
zylindrischen, gegebenenfalls abgestuft ausgeführten Durchbruches 15 ausgebildet.
Zumindest die erste Type der Schieberelemente 24 stellt in ihrer maximal ausgefahrenen
Stellung die Abhebesicherung 42 für die Basisplatte 11 gegenüber der Niederhaltescheibe
12 hinsichtlich senkrecht zur Aufstandsebene 19 verlaufender Richtungen dar. Die Einstell-
und Fixiervorrichtung 23 zwischen der Niederhaltescheibe 12 und der Basisplatte 11
umfasst somit einerseits die Verdrehsicherung 41 und andererseits die Abhebesicherung
42.
[0074] Anhand der vorstehenden Ausführungen und der zeichnerischen Darstellungen ist klar
zu entnehmen, dass die Schieberelemente 24, 25 der Einstell- und Fixiervorrichtung
23 je nach Relativstellung gegenüber der Niederhaltescheibe 12 bzw. gegenüber der
Basisplatte 11 im Betriebszustand A als (i) Abhebesicherung 42 und Verdrehsicherung
41, im Betriebszustand B als (ii) Abhebesicherung 42 während inaktiver Verdrehsicherung
41 oder im Betriebszustand C als (iii) inaktive Verdrehsicherung 41 und inaktive Abhebesicherung
42 fungieren.
[0075] Der jeweilige Betriebszustand A, B oder C der Einstell- und Fixiervorrichtung 23,
insbesondere die jeweilige Stellposition der Schieberelemente 24, 25, ist mittels
der Handhabe 50 manuell und ohne Zuhilfenahme zusätzlicher Werkzeuge veränderbar.
Die Handhabe 50 wirkt dabei auf das Ritzel 35 derart ein, dass eine bidirektionale
Verdrehung des Ritzels 35 um seine Achse 37 erfolgen kann.
[0076] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform ist die Handhabe 50, wie in Fig. 6
schematisch veranschaulicht wurde, um eine quer zur Achse 37 des Ritzels 35 verlaufende
Schwenkachse 51 verschwenkbar bzw. kippbar gelagert. Die Handhabe 50 weist dabei eine
definierte Arretierstellung 52 auf, in welcher einer Drehbeweglichkeit des Ritzels
35 und somit eine Verstellbarkeit der Schieberelemente 24, 25 unterbunden bzw. gesperrt
ist. Diese Arretierstellung 52 ist durch eine weitgehendst flach bzw. horizontal liegende
Stellung der leisten- bzw. plattenartigen Handhabe 50 definiert. Bei Einnahme der
Arretierstellung 52 verläuft also die obere und untere Flachseite der Handhabe 50
im wesentlichen parallel zu einer Oberseite 54 der Niederhaltescheibe 12. Die Schwenkachse
51 der Handhabe 50 ist einer Längsseitenkante der platten- bzw. leistenartigen Handhabe
50 zugeordnet. Die Handhabe 50 weist bevorzugt eine halbmond- oder halbkreisförmige
Umrisskontur auf, wie dies in Fig. 6 schematisch veranschaulicht wurde.
[0077] Die Handhabe 50 ist bei Einnahme ihrer Arretierstellung 52 bevorzugt in einer Vertiefung
53 in der Oberseite 54 der Niederhaltescheibe 12 verdrehsicher festgelegt. Die Umrisskontur
der Vertiefung 53 in der Oberseite 54 der Niederhaltescheibe 12 entspricht dabei wenigstens
partiell einer Kontur der Handhabe 50 in ihrer flach liegenden Stellung, wie dies
in Fig. 6 beispielhaft dargestellt wurde. Die Umrisskonturen der Vertiefung 53 und
der Handhabe 50 entsprechen einander derart, dass eine formschlüssige Einbettung der
Handhabe 50 innerhalb der Vertiefung 53 erfolgen kann, wenn die Drehwinkelstellung
und die Ausrichtung zwischen der Vertiefung 53 und der Handhabe 50 im wesentlichen
deckungsgleich ist, wie dies in den Figuren 2 und 6 beispielhaft veranschaulicht ist.
Durch Verschwenkung der Handhabe 50 um die Schwenkachse 51 ist also entweder eine
Arretierstellung 52 oder eine Betätigungsstellung einnehmbar. Bei Einnahme der Betätigungsstellung
ist die leisten- oder plattenartige Handhabe 50 im wesentlichen vertikal ausgerichtet.
Ein Schwenkwinkel zwischen der Arretierstellung 52 und der Betätigungsstellung der
Handhabe 50 beträgt in etwa 90 °. In der hochgeklappten Betätigungsstellung ist sodann
ein sicheres bzw. ergonomisches Ergreifen der Handhabe 50 und eine leichtgängige Betätigung
der Einstell- und Fixiervorrichtung 23 ermöglicht.
[0078] Wesentlich ist dabei, dass die Vertiefung 53 und die damit in annähernd kongruenter
Überdeckung versetzbare Handhabe 50 derart ausgebildet und zueinander positioniert
sind, dass die Handhabe 50 ausschließlich bei Einnahme des ersten Betriebszustandes
A der Einstell- und Fixiervorrichtung 23, d.h. in einem Zustand in welchem die Verdrehsicherung
41 und auch die Abhebesicherung 42 aktiviert sind, in die nach unten geschwenkte,
flach liegende Arretierstellung 52 überführbar ist.
[0079] Eine Einbuchtung 50', ein Durchbruch oder ein seitlicher Einschnitt in der Handhabe
50 dient als Hilfsmittel zum leichteren Ergreifen der Handhabe 50 für den Fall einer
von einem Bediener vorgesehenen Hochschwenkung der Handhabe 50 ausgehend von der Arretierstellung
52 in die hochgeklappte Betätigungsstellung. Insbesondere kann über eine seitliche
Einbuchtung 50' in der Handhabe 50, welche an der der Schwenkachse 51 gegenüber liegenden
Längsseite bzw. Seitenkante der Handhabe 50 ausgeformt ist, eine Hochschwenkung der
Handhabe 50 ausgehend von der in der Vertiefung 53 liegenden Arretierstellung 52 in
die hochgeklappte Betätigungsstellung auch beim Tragen von Handschuhen relativ problemlos
vorgenommen werden.
[0080] In der Arretierstellung 52 schließt die obere Flachseite der Handhabe 50 bündig oder
annähernd bündig mit der Oberseite 54 der Niederhaltescheibe 12 ab, sodass mit einem
entsprechenden Sportschuh 3, welcher häufig eine absatzlose bzw. eine relativ ebenflächige
Sohle aufweist, ein ungehinderter Einstieg in die Bindungseinrichtung 1 ermöglicht
ist. Demgegenüber ist ein Einstieg bzw. eine verwendungstaugliche Verbindung eines
Sportschuhs 3, insbesondere eines Snowboardschuhs 5, mit der Bindungseinrichtung 1
verwehrt, wenn die Handhabe 50 in einer anderen Stellung als der Arretierstellung
52 vorliegt. Insbesondere wird ein Einstieg in die Bindungseinrichtung 1 erschwert
bzw. behindert, wenn die leisten- bzw. plattenartige Handhabe 50 in ihrer hochgeschwenkten
bzw. annähernd aufrechten Position vorliegt und somit in vertikaler Richtung markant
von der Oberseite 54 der Niederhaltescheibe 12 absteht. Durch diese bauliche Maßnahme
wird die Benutzungssicherheit der Bindungseinrichtung 1 erhöht.
[0081] Wesentlich ist weiters, dass die Handhabe 50 und die Vertiefung 53 derart ausgeformt
und relativ zueinander positioniert sind, dass eine Einnahme der flachliegenden Arretierstellung
52 für die Handhabe 50 - gemäß dem Betriebszustand A in Fig. 2 - nur dann ermöglicht
ist, wenn die Schieberelemente 24, 25 maximal ausgefahren sind, sodass eine aktive
Verdrehsicherung 41 und eine aktive Abhebesicherung 42 gewährleistet sind.
[0082] Wie weiters am besten aus Fig. 6 ersichtlich ist, sind unterschiedliche Typen, insbesondere
zwei Arten von Schieberelementen 24, 25 ausgebildet, die zur Erfüllung unterschiedlicher
Aufgaben bzw. Aufgabenumfänge vorgesehen sind. Insbesondere erfüllen bzw. übernehmen
bei der vorteilhaften Ausgestaltung nach Fig. 6 sämtliche Schieberelemente 24, 25
die Funktion einer Verdrehsicherung 41, während einzelne Schieberelemente, insbesondere
die erste Type von Schieberelementen 24, zusätzlich die Funktion der Abhebesicherung
42 erfüllen bzw. übernehmen können. Hierfür weisen die zwei diametral zur Niederhaltescheibe
12 positionierten, ersten Schieberelemente 24 oberhalb der Verzahnung 46 zumindest
einen Haltefortsatz 43 auf, welcher sich in radialer Richtung zur Niederhaltescheibe
12 über die Verzahnung 46 hinaus erstreckt.
[0083] Eine Besonderheit der erfindungsgemäßen Bindungseinrichtung 1 bzw. Niederhaltescheibe
12 liegt unter anderem darin, dass die Niederhaltescheibe 12 für eine Veränderung
der Drehwinkelstellung bzw. des Drehwinkels 20 der Basisplatte 11 gegenüber dem Sportgerät
2 - Fig. 1 - via die Befestigungsschrauben 22 starr mit dem Sportgerät 2 bzw. dem
Snowboard 4 verbunden bleiben kann. Insbesondere ist es nicht erforderlich, die Befestigungsschrauben
22 für die Niederhaltescheibe 12 zu lockern, um eine Veränderung des Drehwinkels 20
vornehmen zu können. Es sind lediglich die Schieberelemente 24, 25 in die etwas zurückgezogene
Position 27a - Fig. 4 - zu überführen, anschließend ist die Basisplatte 11 gegenüber
der Niederhaltescheibe 12 entsprechend dem gewünschten Drehwinkel 20 zu justieren
und ist nachfolgend lediglich die Verdrehsicherung 41 wieder zu aktivieren, indem
die Schieberelemente 24, 25 in die ausgefahrene Position 26 - Fig. 3 - gestellt werden.
[0084] Entsprechend einer vorteilhaften Ausführung stellt die Niederhaltescheibe 12 eine
mit dem Sportgerät 2 bzw. dem Snowboard 4 bereits werks- oder händlerseitig vormontierte
Einheit dar. Vor der Ausgabe bzw. vor dem Verkauf oder dem Verleih des Sportgerätes
2 ist dann lediglich noch eine entsprechende Basisplatte 11 mit den jeweils erforderlichen
bzw. gewünschten Kupplungsteilen 6, 7 - Fig. 1 - aufzusetzen und zu arretieren.
[0085] Weiters kann ein derartiges Sportgerät 2 mit der darauf montierten Niederhaltescheibe
12 besonders platzsparend in Regalen oder Stellagen gelagert werden. Vor allem beim
Verleih derartiger Sportgeräte 2 bzw. Snowboards 4 kann dann diese Einheit aus Snowboard
4 und Niederhaltescheibe 12 bereitgestellt und in einfacher Art und Weise mit einer
in der Größe und/oder im Design und/oder in der Festigkeit entsprechenden Basisplatte
11 mit den darauf angeordneten, erforderlichen Zusatzelementen, wie diese aus Fig.
1 ersichtlich sind, mühelos und rasch verbunden werden. Dabei kann die Basisplatte
11 bereits sämtliche, weiters erforderliche Zusatzkomponenten - wie sie zumindest
auszugsweise aus Fig. 1 ersichtlich sind - tragen und auch bereits mit dem entsprechenden
Sportschuh 3, insbesondere mit dem jeweiligen Snowboardschuh 4, gekoppelt sein. Insbesondere
empfiehlt sich eine gemeinsame, und somit äußerst platzsparende Lagerung bzw. Deponierung
von Snowboardschuhen 5 mitsamt der zugehörigen Basisplatte 11 und den erforderlichen
Zusatzelementen.
Zu diesen Zusatzelementen kann unter anderem eine so genannte Wadenstütze gezählt
werden, die üblicherweise auf einem Haltebügel bzw. einem so genannten "heel-loop"
der Bindungseinrichtung 1 montiert ist, wie dies aus Fig. 1 ersichtlich ist. Diese
Wadenstütze dient vor allem dazu, den Druck, den der Benutzer im Fersenbereich auf
das Sportgerät 2 ausübt, erhöhen bzw. feinfühliger dosieren zu können. Es ist dabei
unerheblich, ob der Haltebügel als eigenständiges Element ausgebildet ist, wie dies
in Fig. 1 veranschaulicht wurde, oder mit der Basisplatte 11 eine einstückige Einheit
darstellt.
[0086] In Fig. 7 ist eine vorteilhafte Ausführungsform der ersten Type bzw. Gattung der
Schieberelemente, insbesondere des Schieberelementes 24, in Schrägansicht von unten
dargestellt. Daraus ist klar ersichtlich, dass die Verzahnung 46 für die Verdrehsicherung
41 bogenförmig verläuft bzw. als Kreissegment und/oder Kreissektor eines Zahnrades
ausgeführt ist. In Bezug auf diese Verzahnung 46 springt zumindest einen Haltefortsatz
43 vor, welcher die Funktion der Abhebesicherung 42 erfüllt. Die Verzahnung 46 und
die Haltefortsätze 43 sind dabei als einstückiges Bauelement ausgebildet, sodass eine
Relativverstellung zwischen der Verzahnung 46 und dem Haltefortsatz 43 nicht möglich
ist. Insbesondere erfolgt stets eine gemeinsame und völlig identische Relativverstellung
der Verzahnung 46 und der Haltefortsätze 43 entlang der jeweiligen Bewegungsrichtung
bzw. Bewegungsbahn des Schieberelementes 24.
[0087] In dem von der Verzahnung 46 und von den Haltefortsätzen 43 abgewandten Endabschnitt
des plattenförmigen Schieberelementes 24 ist der verzahnte bzw. zahnstangenartige
Abschnitt 38 ausgebildet, der für einen kämmenden Eingriff in das Ritzel 35 - Fig.
6 - vorgesehen ist.
[0088] Bevorzugt ist an der Unterseite des Schieberelementes 24 zumindest ein Führungselement
55, beispielsweise ein nutartiger Einschnitt 56, ausgebildet, welcher eine exakte
bzw. plangemäße Führung bzw. Verschiebung des Schieberelements 24 unterstützt. Diese
Führungselemente 55 wirken mit korrespondierenden Führungselementen 57 an einer Grundplatte
58 - Fig. 6 - der Niederhaltescheibe 12 zusammen. Insbesondere sind an der Grundplatte
58 leistenartige Erhebungen 59 ausgebildet, welche mit den Einschnitten 56 an der
Unterseite der Schieberelemente 24 und/oder 25 in Gleitverbindung versetzt werden
können, um eine Linearführung 60 zu bilden. Diese Linearführung 60 ist vor allem aufgrund
des außermittig bzw. asymmetrisch zum Schieberelement 24 einwirkenden, zahnstangenartigen
Abschnittes 38 vorteilhaft. Trotz einer außermittigen Krafteinwirkung auf das Schieberelement
24 wird also eine möglichst leichtgängige bzw. verklemmungsfreie Führung für das Schieberelement
24 und/oder 25 erzielt.
[0089] Die Niederhaltescheibe 12 umfasst neben der kreisscheibenförmigen Grundplatte 58
eine kreisscheibenförmige Deckplatte 61 mit bevorzugt identischem Durchmesser. Zwischen
der Grundplatte 58 und der Deckplatte 61 ist ein Aufnahmeraum für die Schieberelemente
24, 25 und das Ritzel 35 geschaffen, wie dies am besten aus Fig. 6 ersichtlich ist.
Im Inneren dieses Aufnahmeraumes werden die Schieberelemente 24, 25 und das Ritzel
35 derart gelagert, dass die entsprechenden Relativbewegungen ausgeführt und die jeweils
auftretenden Kräfte aufgenommen werden können.
[0090] Wie am besten aus Fig. 6 ersichtlich ist, ist das Ritzel 35 nur innerhalb eines begrenzten
Drehwinkelbereiches 62 verdrehbar. Die Anfangs- und Endwerte dieses Drehwinkelbereiches
62 definieren dabei jeweils den ersten Betriebszustand A und den dritten Betriebszustand
C. Zwischen diesen Anfangs- und Endwerten des gesamten Drehwinkelbereiches 62 ist
der zweite Betriebszustand B definiert. Günstig ist es dabei, wenn der Drehwinkelbereich
62 des Ritzels 35 durch einen Minimumanschlag 63 und einen Maximumanschlag 64 für
zumindest einen der Schieberelemente 24, 25 an den Enden des maximalen Verstellweges
der Schieberelemente 24, 25 begrenzt ist.
[0091] Wie am besten aus den Fig. 6 und 7 ersichtlich ist, kann zumindest an der Unterseite
der Haltefortsätze 43 eine Schrägfläche 65 ausgebildet sein, die schräg bzw. geneigt
zur Unterseite 31 bzw. zur Oberseite 32 der Basisplatte 11 verläuft. Insbesondere
können die Endabschnitte 29 der Schieberelemente 24 mit den Haltefortsätzen 43 im
Querschnitt keilförmig ausgeführt sein. Dadurch wird beim Ausfahren der Schieberelemente
24 eine Keilwirkung erzielt, durch welche eine möglichst spielfreie Halterung der
Basisplatte 11 bewirkt werden kann. Die sich nach außen hin zuspitzende Keilform der
äußeren Endabschnitte 29 der Schieberelemente 24 bietet aber auch den Vorteil, dass
selbst dann, wenn die Basisplatte 11 nicht absolut exakt gegenüber der Niederhaltescheibe
12 ausgerichtet bzw. positioniert ist, die Schieberelemente 24 zuverlässig in die
ordnungsgemäße Position überführt werden können. Insbesondere werden beim Ausfahren
der in den Endabschnitten 29 zugespitzten Schieberelemente 24 etwaige Positionierungenauigkeiten,
welche beispielsweise durch Schnee oder Eis zwischen der Basisplatte 11 und der Oberseite
13 des Snowboards 4 bedingt sind, beseitigt bzw. in gewissem Ausmaß behoben. D.h.,
dass gewissermaßen eine Selbstjustierung zwischen Niederhaltescheibe 12 und der Basisplatte
11 aufgrund der Schrägflächen 65 erzielt werden kann. Dadurch wird die Handhabung
der Bindungseinrichtung 1 für viele in der Praxis auftretende Einsatzfälle bzw. Umgebungsbedingungen
weiter verbessert und kann das vom Bediener bzw. Benutzer vorgesehene Handling beschleunigt
werden.
[0092] In den Fig. 8 und 9 ist eine weitere Ausführungsform einer Niederhaltescheibe 12
für die Basisplatte 11 einer Bindungseinrichtung 1 - Fig. 1 - veranschaulicht. Für
vorhergehend bereits beschriebene Teile werden dabei gleiche Bezugszeichen verwendet
und sind die vorhergehenden Beschreibungen sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen
Bezugszeichen übertragbar.
[0093] Diese Niederhaltescheibe 12, deren wesentlichste Komponenten in Explosionsdarstellung
veranschaulicht sind, weist einen zentralen Stellantrieb 44 für die Schieberelemente
24, 25 auf, wobei dieser Stellantrieb 44 jeweils ein Paar von Schieberelementen 24
und ein Paar von Schieberelementen 25 via technisch unterschiedliche Antriebsmechaniken
koppelt.
[0094] Dieser Stellantrieb 44, welcher einen Bestandteil der Einstell- und Fixiervorrichtung
23 darstellt, weist eine drehbeweglich gelagerte Koppelscheibe 66 auf, die um eine
durch das Zentrum der Niederhaltescheibe 12 verlaufende Achse 37 drehbar gelagert
ist. Diese Koppelscheibe 66 ist an zumindest einem ihrer Umfangsabschnitte mit zumindest
einer Koppel- bzw. Pleuelstange 67 gelenkig verbunden. Die entsprechende Gelenksachse
verläuft dabei parallel zur Achse 37. Das von der Koppelstange 66 abgewandte Ende
der Pleuelstange 67 ist über eine weitere Gelenksverbindung mit dem Schieberelement
24 gekoppelt. Insbesondere ist zwischen der Koppelscheibe 66 und zumindest einem Schieberelement
24 eine Pleuelstangen-Kopplung ausgeführt, wobei die Gelenksachsen in den Endabschnitten
der Pleuelstange 67 parallel zur Achse 37 verlaufen. Dabei wird eine Drehbewegung
der Koppelscheibe 67 um die Achse 37 über diese Pleuelstangen 67 in eine Linearverstellung
für die Schieberelemente 24 konvertiert.
[0095] Bevorzugt sind die zwei diametral gegenüberliegenden ersten Schieberelemente 24,
welche auch als Abhebesicherung 42 fungieren, via jeweils eine Pleuelstange 67 mit
der zentral positionierten, drehbar gelagerten Koppelscheibe 66 bewegungsverbunden.
Die Koppelscheibe 66 ist bevorzugt nur innerhalb eines begrenzten Drehwinkelbereiches
62 - Fig. 6 -, welcher weniger als 360° beträgt, bidirektional verdrehbar. Eine endlose
Drehbarkeit der Koppelscheibe 66 ist somit nicht erforderlich, um die für die Schieberelemente
24 benötigten Stellwege zu erzielen.
[0096] Das weitere Paar an Schieberelementen 25 von insgesamt vier Schieberelementen 24,
25 auf der Niederhaltescheibe 12 ist über jeweils eine Kulissenführung 68 mit der
zentralen Koppelscheibe 66 bewegungsverbunden. Insbesondere umfasst die Einstell-
und Fixiervorrichtung 23 eine weitere, technisch andersartige Kopplungsmechanik, gemäß
welcher die drehbeweglich gelagerte Koppelscheibe 66 über zumindest eine Kulissenführung
68 und über einen darin geführten Kulissenstein 69 mit zumindest einem weiteren Schieberelement
25 in Verbindung steht. Insbesondere ist je Schieberelement 25 jeweils eine Kulissenführung
68 und jeweils ein Kulissenstein 69 ausgebildet, um eine Bewegungskopplung zwischen
der Koppelscheibe 66 und dem Schieberelement 25 zu erzielen. Bevorzugt sind zwei diametral
gegenüberliegende und radial zur Niederhaltescheibe 12 verstellbare Schieberelemente
25 mittels Kulissenführungen 68 und Kulissensteinen 69 mit der zentralen Koppelscheibe
66 bewegungsgekoppelt.
[0097] Die Kulissenführung 68, welche bevorzugt an bzw. in den Schieberelementen 25 ausgebildet
ist, ist bevorzugt bogenförmig gekrümmt ausgeführt. Bevorzugt ist die Kulissenführung
68 aus mehreren, unterschiedlichen Radien zusammengesetzt bzw. weist die Kulissenführung
68 eine variierende Steigung relativ zur gewünschten Stellrichtung der Schieberelemente
25 auf. Dadurch wird erreicht, dass sich innerhalb gleicher bzw. gleich bleibender
Drehwinkelschritte bzw. Stellweiten der Einstell- und Fixiervorrichtung 23, insbesondere
der Koppelscheibe 66, variierende bzw. unterschiedliche Stellwege bzw. Schrittweiten
für die Schieberelemente 25 einstellen. Das heißt, dass sich innerhalb des gesamten
Drehwinkelbereichs der Koppelscheibe 66 variierende Stellwege bzw. Stellgeschwindigkeiten
für die Schieberelemente 25 einstellen, obwohl die Koppelscheibe 66 gleiche bzw. gleich
bleibende Drehwinkelschritte zurücklegt. Dadurch kann ein optimales Weg/Kraft-Verhältnis
für die Einstell- und Fixiervorrichtung 23 beim Übergang zwischen den jeweiligen Betriebszuständen
A, B, C - Fig. 6 - erzielt werden.
[0098] Entsprechend der Ausführung in den Fig. 8, 9 sind also insgesamt vier über den Umfangsbereich
der Niederhaltescheibe 12 verteilt angeordnete Schieberelemente 24, 25 ausgebildet,
wobei ein erstes Paar von Schieberelementen 24 jeweils über Pleuelstangen 67 mit dem
zentralen Stellantrieb 44 und das zweite Paar von Schieberelementen 25 jeweils über
Kulissenführungen 68 mit dem gemeinsamen Stellantrieb 44, insbesondere mit der drehbar
gelagerten Koppelscheibe 66, bewegungsverbunden ist.
[0099] Diese Kombination zweier technisch unterschiedlicher Antriebsmechaniken bietet den
Vorteil, dass ein idealer Kompromiss zwischen den beschränkten Platzverhältnissen
für die Schieberelemente 24, 25 innerhalb der Niederhaltescheibe 12 und zwischen einer
ausreichenden Festigkeit bzw. Stabilität der jeweiligen Führungen bzw. Schieberelemente
24, 25 erreicht werden kann. Darüber hinaus wird es durch diese Kombination zweier
unterschiedlicher Antriebsmechaniken für die insgesamt vier Schieberelemente 24, 25
einfacher möglich gemacht, dass die Niederhaltescheibe 12 eine Mehrzahl von Bohrungen,
insbesondere zumindest sechs Durchbrüche aufweisen kann, über welche die Niederhaltescheibe
12 mittels Befestigungsschrauben 22 fest bzw. starr mit der Oberseite 13 eines Gleitbrettkörpers
- Fig. 1 - verschraubt werden kann. Dadurch kann die Niederhaltescheibe 12 für eine
Montage auf Snowboards mit unterschiedlichen Befestigungsschnittstellen vorbereitet
werden. Insbesondere sind an der Niederhaltescheibe 12 insgesamt sechs Bohrlöcher
bzw. Durchbrüche anbringbar und ist durch den Einsatz der zwei unterschiedlichen Antriebsarten
für die Schieberelemente 24, 25 dennoch eine ausreichend hohe Festigkeit bzw. Robustheit
der Niederhaltescheibe 12 bzw. der Schieberelemente 24, 25 erzielbar. Insbesondere
wird durch die Kulissenführungen 68 eine relativ platzsparende bzw. raumoptimierte
Antriebskinematik geschaffen, um die Schieberelemente 25 bedarfsweise aus- und einfahren
zu können. Demgegenüber benötigt das Antriebskonzept mit den Pleuelstangen 67 für
die Schieberelemente 24 vergleichsweise mehr Platz bzw. mehr Bewegungsspielraum. Mit
dieser Antriebsmechanik ist jedoch eine zuverlässige und einfache Arretierung der
Einstell- und Fixiervorrichtung 23 in der maximal ausgefahrenen Position der Schieberelemente
24, 25, insbesondere bei Einnahme des Betriebszustandes A, also der Arretierstellung
- Fig. 3 -, erzielbar.
[0100] Bevorzugt ist die Oberseite der Deckplatte 61 zumindest teilweise mit einer Deckschicht
70 aus einem weichelastischen bzw. elastomeren Material versehen. Diese Deckschicht
70 erhöht die Rutschfestigkeit eines auf der Niederhaltescheibe 12 abgestützten Sport-
bzw. Snowboardschuhs 5, wie er in Fig. 1 beispielhaft veranschaulicht wurde.
[0101] Auch bei dieser Ausführungsform der Niederhaltescheibe 12 ist also eine Einstell-
und Fixiervorrichtung 23 ausgebildet, die zumindest ein an der Niederhaltescheibe
12 verstellbar gelagertes Schieberelement 24, 25 aufweist, welches in seinem vom Zentrum
der Niederhaltescheibe 12 abgewandten Endabschnitt 30 eine Verzahnung 46 als Teilkomponente
der Verdrehsicherung 41 aufweist. Diese Verzahnung 46 ist in Abhängigkeit des Betriebszustandes
A, B oder C der Einstell- und Fixiervorrichtung 23 mit einer Sperrverzahnung 40 um
den Durchbruch 15 in der Basisplatte 11 - Fig. 3 bis Fig. 5 - wahlweise in und außer
Eingriff versetzbar. Auch hierbei weist die Sperrverzahnung 40 der Basisplatte 11
- Fig. 3 bis Fig. 5 - und die damit korrespondierende Verzahnung 46 am Stirnende 30
des zumindest einen Schieberelementes 24, 25 senkrecht zur Aufstandsebene 19 - Fig.
1 - verlaufende Zahnflanken 71 auf. Durch eine Relativverstellung des zumindest einen
Schieberelementes 24, 25 in radialer Richtung zur Niederhaltescheibe 12 sind diese
senkrecht zur Aufstandsebene 19 verlaufenden Zahnflanken 71 gegenüber der Sperrverzahnung
40 an der Basisplatte 11 - Fig. 3 bis Fig. 5 - wahlweise in und außer gegenseitigen
Eingriff versetzbar. Insbesondere wird durch eine horizontale Verstellung der Schieberelemente
24, 25 die Verdrehsicherung 42 aktiviert bzw. deaktiviert, wobei eine Deaktivierung
der Verdrehsicherung 41 in der teilweise oder vollständig eingefahrenen Position 27a
oder 27b der Schieberelemente 24, 25 - Fig. 4, 5 - vorliegt und eine aktive Verdrehsicherung
41 bei maximal ausgefahrenen Schieberelementen 24, 25 - Betriebsbestand A gemäß Fig.
3 - vorliegt.
[0102] Die Einstell- und Fixiervorrichtung 23 ist dabei derart ausgebildet, dass die Zahnflanken
71 des zumindest einen Schieberelementes 24, 25 bei Einnahme des zweiten Betriebszustandes
B - Fig. 4 - zumindest bündig mit der Mantelfläche 48 der Niederhaltescheibe 12 abschließen
oder gegenüber der Mantelfläche 48 der Niederhaltescheibe 12 in Richtung zum Zentrum
der Niederhaltescheibe 12 zurückversetzt positioniert sind. In diesem Betriebszustand
B ist eine Verdrehung der Basisplatte 11 - Fig. 4 - relativ zu der fortwährend starr
bzw. stets bewegungsfest an der Oberseite 13 eines Gleitbrettkörpers festgelegten
Niederhaltescheibe 12 ermöglicht. Wesentlich ist dabei, dass in diesem zweiten Betriebszustand
B, in welchen die Verdrehsicherung 41 deaktiviert ist, die Abhebesicherung 42 aktiv
bleibt und eine vertikale Relativverstellung zwischen der Niederhaltescheibe 12 und
der Basisplatte 11 nicht erforderlich bzw. nicht ermöglicht ist. Dadurch kann vor
allem bei Veränderungen der Drehwinkelstellung der Basisplatte 11 auf der Piste bzw.
während des Einsatzes eine Ansammlung von Schnee unterhalb der Basisplatte 11 und
eine daraus resultierende Beeinträchtigung der Funktion bzw. der Sicherheit der Bindungseinrichtung
1 vermieden werden. Insbesondere kann die Basisplatte 11 und die Niederhaltescheibe
12 stets möglichst vollflächig an der Oberseite 13 eines Gleitbrettkörpers, insbesondere
eines Snowboards 4 - Fig. 1 - verbleiben, wenn durch Einnahme des zweiten Betriebszustandes
B eine Veränderung der Drehwinkelstellung der Basisplatte 11 gewünscht bzw. vorgenommen
wird.
[0103] Insbesondere ist die Einstell- und Fixiervorrichtung 23 derart ausgebildet, dass
bei Einnahme des zweiten Betriebszustandes B - Fig. 4 - die Drehlagerung 16 zwischen
der Niederhaltescheibe 12 und der Basisplatte 11 hinsichtlich einer Verdrehbarkeit
der Basisplatte 11 relativ zur Niederhaltescheibe 12 innerhalb der horizontal verlaufenden
Aufstandsebene 19 - Fig. 1 - freigegeben ist. Eine Verstellung der Basisplatte 11
in Vertikalrichtung relativ zur Aufstandsebene 19 oder in Vertikalrichtung relativ
zur Niederhaltescheibe 12 ist jedoch zumindest annähernd spielfrei unterbunden, indem
die unverändert aktive Abhebesicherung 42 ein Anheben der Basisplatte 11 gegenüber
der Oberseite 13 eines Gleitbrettkörpers unterbindet.
[0104] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten der Bindungseinrichtung
1 bzw. seiner Niederhaltescheibe 12, wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die
Erfindung nicht auf die speziell dargestellten Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt
ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen der einzelnen Ausführungsvarianten
untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit aufgrund der Lehre zum
technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können des auf diesem technischen
Gebiet tätigen Fachmannes liegt. Es sind also auch sämtliche denkbaren Ausführungsvarianten,
die durch Kombinationen einzelner Details der dargestellten und beschriebenen Ausführungsvarianten
möglich sind, vom Schutzumfang mitumfasst.
[0105] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus der Bindungseinrichtung 1 bzw. der Niederhaltescheibe 12 dessen Bestandteile
teilweise unmaßstäblich und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
[0106] Vor allem können die einzelnen in den Fig. 1; 2; 3, 4, 5; 6; 7; 8, 9 gezeigten Ausführungen
den Gegenstand von eigenständigen, erfindungsgemäßen Lösungen bilden. Die diesbezüglichen,
erfindungsgemäßen Aufgaben und Lösungen sind den Detailbeschreibungen dieser Figuren
zu entnehmen.
Bezugszeichenaufstellung
[0107]
- 1
- Bindungseinrichtung
- 2
- Sportgerät
- 3
- Sportschuh
- 4
- Snowboard
- 5
- Snowboardschuh
- 6
- Kupplungsteil
- 7
- Kupplungsteil
- 8
- Kupplungsteil
- 9
- Kupplungsteil
- 10
- Rastkupplung
- 11
- Basisplatte
- 12
- Niederhaltescheibe
- 13
- Oberseite
- 14
- Durchmesser
- 15
- Durchbruch
- 16
- Drehlagerung
- 17
- Achse
- 18
- Bindungslängsachse
- 19
- Aufstandsebene
- 20
- Drehwinkel
- 21
- Längsachse
- 22
- Befestigungsschraube
- 23
- Einstell- und Fixiervorrichtung
- 24
- Schieberelement
- 25
- Schieberelement
- 26
- maximal ausgefahrene Position
- 27a
- teilweise eingezogene Position
- 27b
- zurückgezogene Position
- 28
- Übergangsabschnitt
- 29
- Endabschnitt
- 30
- Endabschnitt
- 31
- Unterseite
- 32
- Oberseite
- 33
- Umfangsabschnitt
- 34
- Verstellvorrichtung
- 35
- Ritzel
- 36
- Unterseite
- 37
- Achse
- 38
- Abschnitt (verzahnt)
- 39
- Abschnitt (verzahnt)
- 40
- Sperrverzahnung
- 41
- Verdrehsicherung
- 42
- Abhebesicherung
- 43
- Haltefortsatz
- 44
- Stellantrieb
- 45
- Ebene (untere)
- 46
- Verzahnung
- 47
- Ebene (obere)
- 48
- Mantelfläche
- 49
- Mantelfläche
- 50
- Handhabe
- 50'
- Einbuchtung
- 51
- Schwenkachse
- 52
- Arretierstellung
- 53
- Vertiefung
- 54
- Oberseite
- 55
- Führungselement
- 56
- Einschnitt (nutartig)
- 57
- Führungselement
- 58
- Grundplatte
- 59
- Erhebung (leistenartig)
- 60
- Linearführung
- 61
- Deckplatte
- 62
- Drehwinkelbereich
- 63
- Minimumanschlag
- 64
- Maximumanschlag
- 65
- Schrägfläche
- 66
- Koppelscheibe
- 67
- Pleuelstange
- 68
- Kulissenführung
- 69
- Kulissenstein
- 70
- Deckschicht
- 71
- Zahntlanke
1. Bindungseinrichtung (1) für brettartige Gleitgeräte, insbesondere Snowboardbindung,
mit einer zur Befestigung auf einem Gleitbrettkörper vorgesehenen, in Draufsicht im
wesentlichen kreisförmigen Niederhaltescheibe (12) für eine Basisplatte (11) mit direkt
oder indirekt darauf montierten Kupplungsteilen (6, 7) für eine bedarfsweise lösbare
Verbindung mit einem Sportschuh (3), insbesondere einem Snowboardschuh (5), mit einer
bedarfsweise aktivier-und deaktivierbaren Abhebesicherung (42) zur wahlweisen Unterbindung
und Ermöglichung von Abhebebewegungen der Basisplatte (11) relativ zur Niederhaltescheibe
(12), mit einer bedarfsweise aktivier- und deaktivierbaren Verdrehsicherung (41) zur
individuellen Voreinstellung eines Drehwinkels (20) zwischen der Basisplatte (11)
und der Niederhaltescheibe (12) bezüglich einer parallel zu einer Aufstandsebene (19)
auf der Basisplatte (11) verlaufenden Ebene, und mit einer werkzeuglos betätigbaren
Einstell- und Fixiervorrichtung (23) zumindest zur bedarfsweisen Aktivierung und Deaktivierung
der Abhebesicherung (42) zwischen der Niederhaltescheibe (12) und der Basisplatte
(11), dadurch gekennzeichnet, dass eine Einstell- und Fixiervorrichtung (23) ausgebildet ist, welche in zumindest drei
wahlweise einnehmbare Betriebszustände (A, B, C) überführbar und derart ausgebildet
ist, dass (i) in einem ersten Betriebszustand (A) die Verdrehsicherung (41) und die
Abhebesicherung (42) aktiviert sind, (ii) in einem zweiten Betriebszustand (B) die
Verdrehsicherung (41) inaktiv und die Abhebesicherung (42) aktiv ist, und (iii) in
einem dritten Betriebszustand (C) die Verdrehsicherung (41) und die Abhebesicherung
(42) inaktiv sind, wobei die Niederhaltescheibe (12) sowohl bei deaktivierter Verdrehsicherung
(41) zur Veränderung der Drehwinkelstellung (20) als auch bei deaktivierter Abhebesicherung
(42) zum Abnehmen oder Aufsetzen der Basisplatte (11) in Vertikalrichtung zur Oberseite
(13) eines Gleitbrettkörpers starr und unbeweglich mit diesem verbunden ist.
2. Bindungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstell- und Fixiervorrichtung (23) derart ausgebildet ist, dass die Basisplatte
(11) bei Einnahme des zweiten Betriebszustandes (B) relativ zur Niederhaltescheibe
(12) verdrehbar gelagert ist und mittels der weiterhin aktiven Abhebesicherung (42)
der Niederhaltescheibe (12) in Vertikalrichtung zur Oberseite (13) eines Gleitbrettkörpers
zumindest annähernd spielfrei gehaltert ist.
3. Bindungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abhebesicherung (42) und auch die Verdrehsicherung (41) durch zumindest ein an
der Niederhaltescheibe (12) verstellbar gelagertes Schieberelement (24, 25) gebildet
ist.
4. Bindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstell- und Fixiervorrichtung (23) einen gemeinsamen Stellantrieb (44) aufweist,
der sowohl mit der Verdrehsicherung (41) als auch mit der Abhebesicherung (42) wirkungsverbunden,
insbesondere bewegungsgekoppelt ist.
5. Bindungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb (44) derart ausgebildet ist, dass ein simultanes Einwirken auf die
Verdrehsicherung (41) und auf die Abhebesicherung (42) erfolgt, wobei die Deaktivierung
der Verdrehsicherung (41) und die Deaktivierung der Abhebesicherung (42) zeitlich
versetzt, insbesondere zueinander vor- oder nacheilend erfolgt.
6. Bindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdrehsicherung (41) und der Abhebesicherung (42) ein gemeinsamer, bewegungskoppelnder
Stellantrieb (44) zur synchronen, funktional jedoch phasenverschobenen Deaktivierung
der Verdrehsicherung (41) und der Abhebesicherung (42) zugeordnet ist.
7. Bindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abhebesicherung (42) im ersten und im zweiten Betriebszustand (A, B) der Einstell-
und Fixiervorrichtung (23) aktiviert ist und ausschließlich im dritten Betriebszustand
(C) inaktiv ist.
8. Bindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstell- und Fixiervorrichtung (23) ausgehend von einer ihrer drei Betriebszustände
(A, B, C) ausschließlich in einen unmittelbar nächstliegenden, insbesondere in einen
nächst höheren und/oder in einen nächst niedrigeren Betriebszustand (A, B, C) überführbar
ist.
9. Bindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstell- und Fixiervorrichtung (23) ausgehend vom ersten Betriebszustand (A)
in den zweiten Betriebszustand (B) und nachfolgend in den dritten Betriebszustand
(C) und ausgehend vom dritten Betriebszustand (C) in den zweiten Betriebszustand (B)
und nachfolgend wieder in den ersten Betriebszustand (A) überführbar ist.
10. Bindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstell- und Fixiervorrichtung (23) zumindest ein an der Niederhaltescheibe
(12) verstellbar gelagertes Schieberelement (24, 25) aufweist, welches in seinem vom
Zentrum der Niederhaltescheibe (12) abgewandten Endabschnitt (30) eine Verzahnung
(46) als Teilkomponente der Verdrehsicherung (41) aufweist, welche Verzahnung (46)
mit einer Sperrverzahnung (40) um den Durchbruch (15) in der Basisplatte (11) wahlweise
in und außer Eingriff versetzbar ist.
11. Bindungseinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrverzahnung (40) und die damit korrespondierende Verzahnung (46) des zumindest
einen Schieberelementes (24, 25) senkrecht zur Aufstandsebene (19) verlaufende Zahnflanken
(71) aufweist und dass durch eine Relativverstellung des zumindest einen Schieberelementes
(24, 25) in radialer Richtung zur Niederhaltescheibe (12) diese Zahnflanken (71) wahlweise
in und außer Eingriff mit der Sperrverzahnung (40) an der Basisplatte (11) versetzbar
sind.
12. Bindungseinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass Zahnflanken (71) der Verzahnung (46) bei Einnahme des zweiten Betriebszustandes (B)
der Einstell- und Fixiervorrichtung (23) zumindest bündig mit einer äußeren Mantelfläche
(48) der Niederhaltescheibe (12) abschließen oder gegenüber der Mantelfläche (48)
der Niederhaltescheibe (12) in Richtung zum Zentrum der Niederhaltescheibe (12) zurückversetzt
positioniert sind.
13. Bindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstell- und Fixiervorrichtung (23) zumindest ein erstes Schieberelement (24)
aufweist, welches in einer im wesentlichen parallel zur Aufstandsebene (19) verlaufenden
unteren Ebene (45) eine Verzahnung (46) als Teilkomponente der Verdrehsicherung (41)
und in einer in Vertikalrichtung darüber liegenden und im Wesentlichen parallel zur
unteren Ebene (45) verlaufenden oberen Ebene (47) zumindest einen Haltefortsatz (43)
als Teilkomponente der Abhebesicherung (42) aufweist.
14. Bindungseinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstell- und Fixiervorrichtung (23) zumindest ein weiteres Schieberelement (25)
aufweist, welches in seinem vom Zentrum der Niederhaltescheibe (12) abgewandten Stirnende
ausschließlich eine Verzahnung (46) als Teilkomponente der Verdrehsicherung (41) aufweist.
15. Bindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhaltescheibe (12) eine Mantelfläche (48) aufweist, die zumindest abschnittsweise
zylindrisch oder kegelstumpfförmig ausgebildet ist und in Kombination mit korrespondierenden
Mantelflächen (49) eines Durchbruches (15) in der Basisplatte (11) eine Drehlagerung
(16) für die Basisplatte (11) relativ zur Niederhaltescheibe (12) ausbildet, wenn
die Einstell- und Fixiervorrichtung (23) in den zweiten Betriebszustand (B) überführt
ist.
16. Bindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstell- und Fixiervorrichtung (23) derart ausgebildet ist, dass bei Einnahme
des zweiten Betriebszustandes (B) eine Drehlagerung (16) zwischen der Niederhaltescheibe
(12) und der Basisplatte (11) hinsichtlich einer Verdrehbarkeit der Basisplatte (11)
relativ zur Niederhaltescheibe (12) innerhalb einer horizontal verlaufenden Aufstandsebene
(19) freigegeben ist, jedoch eine Verstellung der Basisplatte (11) in Vertikalrichtung
relativ zur Aufstandsebene (19) oder in Vertikalrichtung relativ zur Niederhaltescheibe
(12) annähernd spielfrei unterbunden ist, indem die unverändert aktive Abhebesicherung
(42) ein Anheben der Basisplatte (11) gegenüber der Oberseite (13) eines Gleitbrettkörpers
unterbindet.
17. Bindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein gemeinsamer Stellantrieb (44) für zumindest zwei, bevorzugt vier Schieberelemente
(24, 25) ausgebildet ist.
18. Bindungseinrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Schieberelemente (24, 25) auf oder in der Niederhaltescheibe (12) gelagert sind
und translatorisch und/oder rotatorisch in radialer oder tangentialer Richtung relativ
zur Niederhaltescheibe (12) verstellbar gelagert sind.
19. Bindungseinrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der Schieberelemente (24, 25) je nach Relativstellung gegenüber
der Niederhaltescheibe (12) und der Basisplatte (11) entweder (i) eine aktive Abhebesicherung
(42) und aktive Verdrehsicherung (41), (ii) eine aktive Abhebesicherung (42) und inaktive
Verdrehsicherung (41) oder (iii) eine inaktive Verdrehsicherung (41) und inaktive
Abhebesicherung (42) bilden.
20. Bindungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstell- und Fixiervorrichtung (23) ein drehbeweglich gelagertes Ritzel (35)
umfasst, welches mit zahnstangenartigen Abschnitten (38, 39) der Schieberelemente
(24, 25) in kämmender Verbindung steht.
21. Bindungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstell- und Fixiervorrichtung (23) eine drehbeweglich gelagerte Koppelscheibe
(66) umfasst, welche mittels zumindest einer Pleuelstange (67) mit zumindest einem
Schieberelement (24; 25) bewegungsgekoppelt ist.
22. Bindungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstell- und Fixiervorrichtung (23) eine drehbeweglich gelagerte Koppelscheibe
(66) umfasst, welche mittels zumindest einer Kulissenführung (68) und einem darin
geführten Kulissenstein (69) mit zumindest einem Schieberelement (24; 25) bewegungsgekoppelt
ist.
23. Bindungseinrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Kulissenstein (69) durch einen bolzenartigen Fortsatz an der Koppelscheibe (66)
gebildet ist, der in eine Kulissenführung (68) an dem damit korrespondierenden Schieberelement
(24; 25) eingreift.
24. Bindungseinrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenführung (68) bogenförmig gekrümmt ausgeführt und aus mehreren Radien
zusammengesetzt ist oder eine variierende Steigung relativ zur Stellrichtung des Schieberelementes
(24; 25) aufweist, sodass bei gleich bleibenden Drehwinkelschritten der Einstell-
und Fixiervorrichtung (23) variierende Stellwege für das Schieberelement (24; 25)
gebildet sind.
25. Bindungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass insgesamt vier über den Umfangsbereich der Niederhaltescheibe (12) verteilt angeordnete
Schieberelemente (24, 25) ausgebildet sind, wobei ein erstes Paar von Schieberelementen
(24) über Pleuelstangen (67) und ein zweites Paar von Schieberelemente (25) über Kulissenführungen
(68) mit dem gemeinsamen Stellantrieb (44), insbesondere in Art einer drehbar gelagerten
Koppelscheibe (66), bewegungsgekoppelt sind.
26. Bindungseinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 20 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstell- und Fixiervorrichtung (23) eine Handhabe (50) umfasst, welche über
eine quer zu einer Achse (37) des Ritzels (35) oder der Koppelscheibe (66) verlaufende
Schwenkachse (51) verschwenkbar gelagert ist.
27. Bindungseinrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe (50) ausschließlich bei Einnahme des ersten Betriebszustandes (A) der
Einstell- und Fixiervorrichtung (23), in welchem die Verdrehsicherung (41) und die
Abhebesicherung (42) aktiv sind, in eine nach unten geschwenkte, flach liegende Arretierstellung
(52) überführbar ist.
28. Bindungseinrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe (50) bei Einnahme ihrer Arretierstellung (52) in einer Vertiefung (53)
in der Oberseite (54) der Niederhaltescheibe (12) verdrehsicher festgelegt ist.
29. Bindungseinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Ritzel (35) oder die Koppelscheibe (66) innerhalb eines begrenzten Drehwinkelbereiches
(62) verdrehbar ist, wobei die Anfangs- und Endwerte dieses Drehwinkelbereiches (62)
jeweils den ersten und dritten Betriebszustand (A und C) definieren und zwischen diesen
Anfangs- und Endwerten des gesamten Drehwinkelbereiches (62) der zweite Betriebszustand
(B) definiert ist.
30. Bindungseinrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehwinkelbereich (62) des Ritzels (35) oder der Koppelscheibe (66) durch einen
Minimum- und einen Maximumanschlag (63, 64) an den Enden des Verstellweges zumindest
eines der Schieberelemente (24, 25) begrenzt ist.
31. Bindungseinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite der Haltefortsätze (43) eine Schrägfläche (65) ausgebildet ist,
die schräg bzw. geneigt zur Oberseite (32) der Basisplatte (11) verläuft.