[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schichtstruktur zur Herstellung von Faserverbundmaterialien
sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen einer solchen Schichtstruktur.
[0002] Schichtstrukturen der oben genannten Gattung sind beispielsweise im Stand der Technik
als Schichtfolge von Mehrschichtstrukturen bekannt, können jedoch auch als Einzelschicht
Verwendung finden.
[0003] Aus der Druckschrift
DE 100 51 598 A1 ist eine Schichtstruktur und ein Verfahren der oben genannten Gattung bekannt, wobei
auf eine Lage von Glasfasern eine voluminöse Wirrfaserlage aufgebracht wird, die anschließend
mit der Glasfaserschicht locker vemadelt wird, wobei auf die voluminöse Wirrfaserlage
eine weitere Glasfaserschicht aufgebracht wird und dieses Gesamtprodukt dann vernäht
wird. Die hiermit hergestellte Struktur wird als textile Armierung vorgeschlagen,
welche mit Harz getränkt werden kann, wobei durch den Aufbau der Zwischenschicht ein
guter Harzfluss gewährleistet wird und hohe Festigkeiten als auch eine glatte Oberfläche
für das Endprodukt zur Verfügung gestellt werden.
[0004] Werden bei der aus der Druckschrift
DE 100 51 598 A1 bekannten Schichtstruktur Kunststoff-Filamente für die Kernlage verwendet, bilden
diese zwischen den Glasfaserschichten, die die eigentlichen Verstärkungsfasern in
der Schichtstruktur ausbilden, als Fremdkörper eine separate Trennlage. Daraus resultieren
Probleme in Bezug auf die Festigkeit der aus der Schichtstruktur hergestellten Formkörper.
[0005] Schichtstrukturen, wie sie in der Druckschrift
DE 100 51 598 A1 beschrieben sind, werden in der Praxis beispielsweise als Strukturen vertrieben,
welche einen zwischen zwei Glasfaserschnittmatten angeordneten voluminösen Kern aus
Chemiefasern, wie Polyester- oder Propylenfasern, haben. Dabei sind die Polyester-
oder Propylenfasern im Kern reine Füllstoffe, die die Aufgabe haben, Harz in einer
Zeiteinheit durchzulassen bzw. aufzunehmen. Eine Verstärkungswirkung wird durch die
Polyester- oder Propylenfasern nicht erzielt sondern nur durch die oben und unten
angeordneten Glasfaserschnittmatten, die die Oberflächenstruktur bündeln.
[0006] Die Druckschrift
DE 102 11 175 C1 offenbart eine textile Armierung zur Herstellung von Verbundmaterial mit einer oberen
und einer unteren textilen Deckschicht und einer dazwischen angeordneten voluminösen,
leichten und durchlässigen Zwischenschicht, wobei die Deckschichten mit der Zwischenschicht
verbunden sind und die Zwischenschicht aus synthetischen Fasern gebildet wird. Es
wird vorgeschlagen, dass die Fasern der Zwischenschicht eine spiral- oder wendelförmige
Texturierung aufweisen. Durch diese Ausbildung soll ein geringerer Widerstand gegen
den Harzfluss erreicht und ein erforderliches Volumen mit ausreichender Druckbeständigkeit
ohne Erhöhung des Flächengewichtes sichergestellt werden.
[0007] Bei Verwendung der vorgeschlagenen spiral- oder wendelförmigen Fasern besteht das
Problem, dass die hergestellte Schichtstruktur, auch Komplexmaterial genannt, durch
die hohe Materialverdichtung zu wesentlich höheren spezifischen Gewichten führt, als
dies für die meisten Formteile gewünscht wird.
[0008] Zudem weisen die aus dem Stand der Technik bekannten Schichtstrukturen den Nachteil
auf, dass es bei geringer Verpressung in der Form zu sehr hohen und unerwünschten
Harzanreicherungen im Kernbereich kommen kann und bei zu hoher Verpressung die Entlüftung
und Durchflussgeschwindigkeit nachteilhaft stark reduziert wird.
[0009] Auch sind die bekannten mehrschichtigen Matten dahingehend nachteilig, dass die vernadelten
oder gewirkten Mittellagen bzw. Kernlagen in einem separaten maschinellen Arbeitsprozess
hergestellt werden müssen, so dass die Herstellung aufwändig und kostenintensiv ist.
[0010] Aus der Druckschrift
WO 02/076701 A1 ist ein Verstärkungsmaterial für Duroplaste bekannt, das aus volumisierten Fasern
ausgebildet ist, die in Form einer Matte oder eines Geleges zusammengefasst sind.
Die volumisierten Fasern werden hierbei durch Einlagerung von Hohlkügelchen ausgebildet,
welche durch Temperatureinwirkung aufgebläht werden. Mit dem vorgeschlagenen Verstärkungsmaterial
sollen gute Tränkungs- und Entlüftungseigenschaften bei geringer Harzaufnahme erzielt
werden.
[0011] Die Druckschrift
DE 690 03 436 T2 offenbart eine Textilarmierung für die Herstellung von Formteilen als Verbundstoff.
Hier werden dauerhaft ondulierte, das heißt durch thermische Behandlung gekräuselte
Fasern geschnitten und durch eine Karde in eine Lagenform gebracht, wobei diese Lage
zum Ausbilden einer Zentralschicht zwischen zwei textilen Verstärkungslagen verwendet
wird, woraufhin die Lagen miteinander durch Vernähen bzw. Verstricken verbunden werden.
[0012] Die Druckschrift
DE 35 40 537 A1 beschreibt ein Verstärkungsmaterial für Duroplaste und ein Verfahren zu seiner Herstellung,
wobei Hohlkörperfüllstoffe in die Zwischenräume von Fasern eines Gewebes, Gewirkes
oder Geleges aus Fasern mit hohem Elastizitätsmodul eingelagert werden. Hierfür wird
zunächst eine ungeblähte Vorstufe eines Hohlkörperfüllstoffs in die Faserzwischenräume
eingebracht und das so erhaltene Material nachfolgend durch eine Temperaturbehandlung
aufgebläht. Bei dem beschriebenen Verstärkungsmaterial wird die Volumisierung deshalb
vorgesehen, um die Aufnahmefähigkeit für flüssige härtbare Harze auf einen gewünschten
Wert einstellen zu können und somit Duroplast-Leichtlaminate herstellen zu können.
[0013] Dagegen ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schichtstruktur, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen einer Schichtstruktur für die Herstellung
von Faserverbundmaterialien zur Verfügung zu stellen, bei welchen die mechanischen
Eigenschaften der Schichtstruktur verbessert werden können und insbesondere eine Schichtstruktur
mit guten elastischen Eigenschaften sowie Rückstellspannungen zur Verfügung gestellt
werden kann. Darüber hinaus soll die Harzaufnahme der hergestellten Schichtstruktur
gering sein, um mit der Schichtstruktur kostengünstige Produkte fertigen zu können.
[0014] Die Aufgabe wird zum Einen durch eine Schichtstruktur zur Herstellung von Faserverbundmaterialien
gelöst, wobei die Schichtstruktur eine Schicht aufweist, die durch Kardieren volumisierte
Fasern aufweist, wobei die Schicht textilmechanisch verfestigt ist.
[0015] Dabei ist unter textilmechanischer Verfestigung eine mechanische Verfestigung mittels
textiltechnologischer Verfahren, wie Nähen, Vernadeln, Wirken oder Stricken zu verstehen,
wobei jegliche dafür geeignete textiltechnologische Vorrichtungen zum Einsatz kommen
können. Die erfindungsgemäße Schichtstruktur stellt auf überraschend einfache Weise
eine als Einzelschicht aber auch als Schichtfolge verwendbare Struktur zur Verfügung,
welche nicht nur sehr gute Eigenschaften aufweist sondern auch durch die mechanisch
volumisierten Fasern bei einer späteren Verarbeitung eine geringere Harzaufnahme im
Verhältnis zum Volumen der Schichtstruktur besitzt, wodurch die mittels der erfindungsgemäßen
Schichtstruktur hergestellten Produkte Kostenvorteile auf sich vereinen. Da die Volumisierung
der Fasern erst beim Kardieren erfolgt, können als Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemäße
Verfahren einfache Fasern verwendet werden, welche lediglich vor dem Kardieren geschnitten
werden müssen, aber sonst keine Vorbehandlung erfordern. Das mechanische Volumisieren
der Fasern durch die Karde erfordert zudem keine Temperaturbehandlung wie beispielsweise
bei dem im Stand der Technik beschriebenen Ondulieren von Fasern und schädigt damit
auch nicht die Fasern dauerhaft, wie es beim Ondulieren der Fall ist. Beim Kardieren
werden die Fasern nicht nur volumisiert sondern erhalten auch eine Vorzugsausrichtung
in Bewegungsrichtung der Walzen der Karde, so dass das beim Kardieren erzeugte Faservlies
eine besonders hohe Stabilität besitzt.
[0016] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind zwischen den Fasern Füllstoffe
eingelagert. Durch die volumisierten Fasern und die zusätzlich in der Schicht vorgesehenen
Füllkörper kann die Schicht ein großes Volumen annehmen, ohne dass es zu einem beträchtlichen
Gewichtszuwachs kommt. Somit kann die erfindungsgemäße Schichtstruktur eine vorteilhafte
Verstärkungswirkung zur Verfügung stellen und dennoch leicht sein. Da durch die eingebetteten
Füllkörper ein Großteil der Zwischenräume zwischen den Fasern der Schicht ausgefüllt
werden kann, wird bei einer nachfolgenden Tränkung der Schichtstruktur mit Harz weniger
Harz in den Zwischenräumen eingelagert, was wiederum zu einer Verringerung des Gewichts
der hergestellten Schichtstruktur führt.
[0017] Die erfindungsgemäße Schichtstruktur besitzt ferner den Vorteil, dass sie in kontinuierlicher
Abfolge auf einer Anlage herstellbar ist.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Schicht
volumisierte Spinnfäden, Garne und/oder Zwirne auf. Die durch die eingebauten Füllstoffe
expandierten, aus Spinnfäden, Garnen und/oder Zwirnen ausgebildeten Faserstränge haben
trotz ihrer zweidimensionalen Anordnung eine hohe Elastizität und Rückstellspannung,
so dass eine große und offene Materialstruktur entsteht, welche vorteilhafte Entlüftungs-
und Harzdrainageeigenschaften zur Verfügung stellt.
[0019] Es ist besonders günstig, wenn die volumisierten Fasern Glas-, Karbon-, Aramid- und/oder
Kunststofffasern sind. Diese Fasern eignen sich besonders gut für eine Volumisierung,
welche vorzugsweise mechanisch an einer Kardiervorrichtung erfolgt.
[0020] Entsprechend einer vorteilhaften Variante der Erfindung sind die volumisierten Fasern
aus geschnittenen Fasern mit einer Schnittlänge von etwa 5 mm bis etwa 200 mm ausgebildet.
Solche Schnittlängen lassen sich in der Praxis einfach realisieren und sind besonders
gut für eine nachfolgendes Kardieren der Fasern geeignet. Je länger die geschnittenen
Fasern, um so besser ist die Festigkeit und der E-Modul der erzeugten Schichtstruktur.
Als besonders geeignet haben sich Schnittlängen von etwa 75 mm erwiesen.
[0021] In einem günstigen Beispiel der Erfindung weist die Schicht volumisierte und nichtvolumisierte
Fasern auf. Somit können in der Schichtstruktur unterschiedliche Faserstärken zur
Verfügung gestellt werden, wodurch der Verstärkungsgrad in der Schichtstruktur gesteuert
werden kann.
[0022] Entsprechend einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Schicht aus einem
kardierten Vlies ausgebildet, in welchem Füllstoffe eingelagert sind, wobei das Endprodukt
ein Wirkvlies darstellt. Das kardierte Vlies lässt sich besonders günstig an einer
herkömmlichen Kardiervorrichtung bzw. einem Krempel herstellen, wodurch eine besonders
vorteilhafte Volumisierung und Ausrichtung der Fasern erreicht wird. Entsprechend
können in das kardierte Vlies besonders günstig die Füllstoffe eingelagert werden.
Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die Füllstoffe auf das Vlies
aufgebracht werden, wonach diese durch ihre eigene Schwerkraft in das Vlies eindringen.
Bei dem textilmechanischen Verfestigen werden die Füllstoffe endgültig in dem Vlies
eingelagert. Somit lässt sich eine hochstabile und dennoch elastische Schichtstruktur
herstellen.
[0023] Es ist besonders bevorzugt, wenn die Fasern der Schicht vorwiegend in einem Winkel
von etwa 90° zu einer Transportrichtung der Schicht beim textilmechanischen Verfestigen
der Schichtstruktur ausgerichtet sind. Durch die Orientierung in der 90°-Richtung
erhält die hergestellte Schichtstruktur gezielt eine hohe Festigkeit in der 90°-Richtung,
wodurch die erfindungsgemäße Schichtstruktur insbesondere gegenüber solchen Schichten
von Vorteil ist, die lediglich als Füllschichten verwendet werden und keine Orientierung
und damit keine Verstärkungswirkung aufweisen.
[0024] Vorzugsweise umfassen die Füllstoffe Mikrohohlkörper, Polypropylen-, Polyester- und/oder
Glaskugeln oder Naturfasern. Diese Stoffe lassen sich besonders gut zwischen den Fasern
der Schicht der Schichtstruktur einlagern.
[0025] Beispielsweise können als Füllstoffe aufgeblähte oder aufblähbare Füllkörper verwendet
werden. So können beispielsweise Mikrohohlkugeln verwendet werden, die durch Zufuhr
von Wärme aufgebläht werden können. Durch solche Mikrohohlkugeln kann die Schichtstruktur
mit einer hohen Elastizität und Rückstellspannung zur Verfügung gestellt werden, wobei
auf Druck ein hoher hydraulischer Gegendruck erzeugt wird, der durch die Deformierung
der Mikrohohlkörper erreicht wird. Dieser Gegendruck reicht aus, um außenliegende,
der Verstärkung dienende Fasern an Formwände anzupressen. Die eingebetteten Füllstoffe
reduzieren außerdem den Harzverbrauch deutlich im Vergleich zu bisher bekannten mehrschichtigen
Matten. Dies bedeutet eine beträchtliche Reduzierung des spezifischen Gewichtes im
Vergleich zu den bisher bekannten Komplexmatten.
[0026] Vorzugsweise weisen die Füllstoffe einen Durchmesser von etwa 10 µm bis etwa 300
µm auf. Hierdurch können sich die Füllstoffe besonders gut zwischen den Fasern der
Schicht einlagern, um Zwischenräume auszufüllen.
[0027] In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind in der Schicht
Zwischenräume mit Harz oder einem anderen härtbaren Material aufgefüllt. Durch das
Harz oder das andere härtbare Material, wie beispielsweise ein anderer härtbarer Kunststoff,
werden die Fasern und Füllstoffe der Schicht fixiert und der Schichtstruktur eine
geeignete Festigkeit zur Verfügung gestellt.
[0028] Es ist besonders günstig, wenn die Schicht auf einer Faserunterlage angeordnet ist.
Die Faserunterlage stellt dabei für die Schichtstruktur bzw. das Endprodukt eine geeignete
Stabilisierung zur Verfügung.
[0029] Es hat sich außerdem als vorteilhaft erwiesen, wenn auf der Schicht eine Faserdecklage
vorgesehen ist. Durch die Faserdecklage wird der Schichtstruktur bzw. dem Endprodukt
eine zusätzliche Festigkeit verliehen. Außerdem können durch die obenliegende Faserdecklage
die Oberflächeneigenschaften der Schichtstruktur eingestellt werden.
[0030] Es ist ganz besonders von Vorteil, wenn die Schicht als eine Mittelschicht zwischen
einer Faserunterlage und einer Faserdecklage angeordnet ist, wobei die Faserunterlage,
die Mittelschicht und die Faserdecklage aus Glasfasern ausgebildet sind. Somit kann
eine Mehrschichtstruktur mit der Charakteristik eines Voll-Laminats erzeugt werden,
das gleichzeitig die gewichtsreduzierenden Eigenschaften eines Sandwichlaminats hat.
Da bei der vorgeschlagenen Mehrschichtstruktur die Faserdecklagen und die Mittelschicht
aus dem gleichen Grundmaterial, nämlich Glasfasern, bestehen, kann eine besonders
gute Verstärkungswirkung erzielt werden, da die Glasfasern in der Mittelschicht, im
Gegensatz zum Stand der Technik, keine Fremdkörper im Vergleich zu den Glasfasern
der Decklagen sind. Entsprechend kann aus einer so ausgebildeten Mehrschichtstruktur
ein Formkörper mit besonders hoher Festigkeit hergestellt werden. Indem die Kernlage
bzw. Mittelschicht als auch die Decklagen bzw. Deckschichten aus Glasfasern ausgebildet
sind, lässt sich eine bisher unerreichte Homogenität der erfindungsgemäßen Schichtstruktur
erzielen. Die physikalisch-mechanischen Eigenschaften der Mittelschicht entsprechen
dann den physikalisch-technischen Eigenschaften der Deckschichten.
[0031] Wird beispielsweise als Mittelschicht ein Glasvlies verwendet, das zwischen zwei
Glasfaserschnittmatten als Faserdecklagen angeordnet ist, können die Glasfasern in
dem Glasvlies gerichtet abgelegt werden, wodurch neben der oben erwähnten guten Verstärkungswirkung
durch das Glasvlies noch dazu eine hohe Stabilität und Flexibilität der erzeugten
Mehrschichtstruktur erzielt werden kann.
[0032] Die Faserunterlage und/oder die Faserdecklage sind vorzugsweise aus Spinnfäden, Garnen
und/oder Zwirnen ausgebildet. Somit lassen sich sehr homogene Unter- bzw. Decklagen
für die Herstellung einer Mehrschichtstruktur erzeugen.
[0033] Entsprechend einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Faserunterlage
und/ oder die Faserdecklage aus geschnittenen Spinnfäden mit einem Flächengewicht
von etwa 250 g/m
2 bis etwa 300 g/m
2 ausgebildet. Auf diese Weise kann eine ausreichend stabile Mehrschichtstruktur mit
einem vergleichsweise geringen Gewicht hergestellt werden.
[0034] Die Aufgabe der Erfindung wird ferner durch ein Verfahren zum Herstellen einer Schichtstruktur
für die Herstellung von Faserverbundmaterialien gelöst, wobei Fasern durch Kardieren
volumisiert und als eine Schicht abgelegt werden und die Schicht textilmechanisch,
beispielsweise durch Nähen, Vernadeln, Wirken oder Stricken, verfestigt wird.
[0035] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann auf einfache Weise eine Schichtstruktur
zur Herstellung von Faserverbundmaterialien mit einer sehr guten Festigkeit zur Verfügung
gestellt werden.
[0036] In einer vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zwischen
die Fasern der Schicht Füllstoffe eingebracht und die mit den Füllstoffen versetzte
Schicht textilmechanisch verfestigt. Durch das Einbetten der Füllstoffe kann der Harzanteil
der Schichtstruktur beim Tränken mit flüssigen härtbaren Harzen gezielt beeinflusst
werden. Darüber hinaus können insbesondere die elastischen Eigenschaften der Schichtstruktur
durch die Einbettung der Füllstoffe verbessert werden.
[0037] In einen favorisierten Beispiel der vorliegenden Erfindung werden die Fasern vor
ihrem Volumisieren durch eine Schneideinrichtung geschnitten. Hierdurch können die
Fasern besonders gut volumisiert werden und ein kardiertes Vlies hergestellt werden,
in welches die Füllstoffe besonders gut eingebracht werden können.
[0038] Vorzugsweise werden hierbei die Fasern auf eine definierte Länge geschnitten, wodurch
beim Kardieren ein besonders homogenes Vlies entstehet.
[0039] Des weiteren ist es ganz besonders vorteilhaft, wenn die geschnittenen Fasern vor
ihrem Volumisieren einer Kardiervorrichtung über die gesamte Arbeitsbreite der Kardiervorrichtung
vorgelegt werden. Durch das einheitliche Vorlegen und definierte Faserlängen kann
ein kardiertes Vlies mit definierten Eigenschaften hergestellt werden.
[0040] In einer bevorzugten Variante der Erfindung werden die Fasern vor dem textilmechanischen
Verfestigen vorwiegend in eine Ausrichtung von etwa 0° oder etwa 90° zu einer Transportrichtung
der Schicht beim Verfestigen der Schichtstruktur gebracht. Entsprechend können längs-
aber auch querorientierte Vliese hergestellt werden, die in die erfindungsgemäße Schichtstruktur
eingebunden werden können, wodurch eine besonders hohe Festigkeit der Schichtstruktur
in 0°- bzw. in 90°-Richtung erzielt werden kann.
[0041] Es ist zudem von Vorteil, wenn die Schicht getäfelt abgelegt wird. Auf diese Weise
kann ein hohes Schichtvolumen erzeugt werden, in welchem die Füllstoffe besonders
günstig eingelagert werden können, wodurch die hergestellte Schichtstruktur besonders
stabil wird.
[0042] In einem günstigen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird die Schicht
auf eine Faserunterlage abgelegt. Die Faserunterlage stellt hierbei eine Stabilisierung
für die Schichtstruktur bzw. das Endprodukt zur Verfügung.
[0043] Es ist auch von Vorteil, wenn auf die Schicht vor dem textilmechanische Verfestigen
eine Faserdecklage aufgebracht wird. Die Faserdecklage stabilisiert die Schichtstruktur
bzw. das Endprodukt und kann zudem eine definierte Oberfläche für die Schichtstruktur
bereitstellen.
[0044] Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Variante der Erfindung werden die Füllstoffe
durch eine Füllstoffaufbringvorrichtung auf die abgelegte Schicht gestreut. Hiermit
können die Füllstoffe dosiert und gleichmäßig auf die Schicht aufgebracht werden.
[0045] Erfindungsgemäß ist es außerdem von Vorteil, dass die Schichtstruktur in einem kontinuierlichen
Arbeitsprozess auf einer Anlage hergestellt werden kann. Somit kann das erfindungsgemäße
Verfahren besonders effektiv im Vergleich zum Stand der Technik gestaltet werden.
[0046] Gemäß einem besonders bevorzugten Beispiel der Erfindung werden in einem ersten Schritt
des erfindungsgemäßen Verfahrens Spinnfäden, Garne und/oder Zwirne einer Schneideinrichtung
zugeführt, dort geschnitten und die geschnittenen Fasern auf eine Transportvorrichtung
abgelegt, in einem zweiten Schritt die Fasern durch eine Kardiervorrichtung mechanisch
volumisiert und ausgerichtet, in einem dritten Schritt die volumisierten Fasern durch
einen Quertäfler getäfelt auf eine aus einer Faserwirrlage ausgebildeten Faserunterlage
abgelegt, in einem vierten Schritt durch eine Füllstoffaufbringvorrichtung Füllstoffe
auf die Schichtfolge gestreut, in einem fünften Schritt eine Faserdecklage auf die
Schichtfolge aufgebracht, und die Schichten in einem sechsten Schritt an einer Wirkmaschine
textilmechanisch verfestigt. Somit kann in einer kontinuierlichen Abfolge eine Mehrschichtstruktur
hergestellt werden, die zum einen eine sehr hohe Stabilität und zum anderen eine sehr
gute Elastizität aufweist. Dabei können die einzelnen Schritte ohne Weiteres nacheinander
auf einer Anlage ausgeführt werden.
[0047] Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch eine Vorrichtung zum Herstellen einer
Schichtstruktur zur Herstellung von Faserverbundmaterialien gelöst, wobei die Vorrichtung
eine Faservolumisiervorrichtung in Form einer Kardiervorrichtung und eine der Kardiervorrichtung
nachgeordnete Wirkmaschine aufweist.
[0048] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist mit sehr hoher Stabilität und Flexibilität
eine Schichtstruktur herstellbar. Durch die Kardiervorrichtung können Fasern mechanisch
volumisiert und ausgerichtet werden, wobei in der der Kardiervorrichtung nachgeordneten
Wirkmaschine die volumisierten Fasern verfestigt werden können, um eine stabile Schichtstruktur
auszubilden.
[0049] Entsprechend einer günstigen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
der Kardiervorrichtung eine Füllstoffaufbringvorrichtung nachgeordnet und die Wirkmaschine
ist der Füllstoffaufbringvorrichtung nachgeordnet. Mit der Füllstoffaufbringvorrichtung
können zwischen die volumisierten Fasern Füllstoffe eingebracht werden, wobei in der
der Füllstoffaufbringvorrichtung nachgeordneten Wirkmaschine die volumisierten Fasern
mit den dazwischen eingebrachten Füllstoffen verfestigt werden können, so dass die
Füllstoffe bleibend in der Schichtstruktur gehalten werden. Durch die eingebrachten
Füllstoffe nimmt die durch die erfindungsgemäße Vorrichtung hergestellte Schichtstruktur
bei ihrer weiteren Verarbeitung weniger Harz auf, wodurch sich Kostenvorteile ergeben.
[0050] Vorzugsweise ist vor der Kardiervorrichtung eine Faserschneideinrichtung bzw. ein
Chopper vorgesehen. Mit Hilfe der Faserschneideinrichtung können die Fasern auf eine
bestimmte Länge eingestellt werden, um danach an der Kardiervorrichtung zu einem Vlies
weiterverarbeitet werden zu können. Durch die Länge der abgeschnittenen Fasern können
Festigkeit und Elastizitätsmodul der herzustellenden Schichtstruktur beeinflusst werden.
[0051] Es ist besonders günstig, wenn zwischen der Kardiervorrichtung und der Füllstoffaufbringvorrichtung
ein Quertäfler vorgesehen ist. Mit Hilfe des Quertäflers kann ein geeignetes, hohes
Volumen der Schicht erzeugt werden, um eine besonders hohe Festigkeit der herzustellenden
Schichtstruktur zu erzielen.
[0052] In einem vorteilhaften Beispiel der Erfindung weist die Vorrichtung eine zweite Faserschneideinrichtung
und wenigstens eine Fördervorrichtung auf, wobei die durch die zweite Faserschneideinrichtung
geschnittenen Fasern auf die Fördervorrichtung als Faserlage ablegbar sind und diese
Faserlage durch die Fördervorrichtung so transportiert werden kann, dass die durch
die Kardiervorrichtung volumisierten Fasern auf dieser Faserlage als Schicht abgelegt
werden können. Somit kann eine Unterlage für die Schicht zur Verfügung gestellt werden,
wobei die Herstellung für die Faserunterlage direkt mit der Herstellung der darauf
abgelegten Schicht in einer Anlage gekoppelt werden kann.
[0053] Günstigerweise weist die Vorrichtung eine nach der Füllstoffaufbringvorrichtung über
einer Fördervorrichtung für die Schichtstruktur vorgesehene dritte Faserschneideinrichtung
auf, durch welche geschnittene Fasern als eine Faserdecklage auf die durch die Kardiervorrichtung
volumisierten Fasern aufgebracht werden können. Somit kann direkt auf der Schicht
eine Faserdecklage aufgebracht werden, durch welche die Schichtstruktur stabilisiert
werden kann und eine definierte Oberfläche erhalten kann.
[0054] Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung, deren Funktion und Vorteile
werden im Folgenden anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert, wobei
- Figur 1
- schematisch einen Grundaufbau einer aus einer Einzelschicht aufgebauten Schichtstruktur
gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt;
- Figur 2
- schematisch einen Grundaufbau einer Mehrschichtstruktur gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt; und
- Figur 3
- schematisch eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Herstellung einer Schichtstruktur
gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt, an welcher ein möglicher Arbeitsablauf des
Verfahrens zum Herstellen einer Mehrschichtstruktur gemäß de vorliegenden Erfindung
erkennbar ist.
[0055] Figur 1 zeigt schematisch einen Grundaufbau einer aus einer Einzelschicht 3 aufgebauten
Schichtstruktur 1 zur Herstellung von Faserverbundmaterialien. Die Schicht 3 der Schichtstruktur
1 weist volumiserte Fasern 6 auf, zwischen welchen Füllstoffen in Form von Füllkörpern
7 angeodnet sind. Die Schicht 3 ist durch wenigstens einen Faden 20 vernäht.
[0056] Die volumisierten Fasern 6 der Schicht 3 sind aus Spinnfäden, Garnen und/oder Zwirnen
ausgebildet. Die volumisierten Fasern 6 der Schicht 3 bilden ein Vlies aus, wobei
die Fasern 6 der Schicht 3 vorwiegend in einem Winkel von etwa 90° zur Transportrichtung
der Schicht 3 bei der Herstellung der Schichtstruktur 1 ausgerichtet sind.
[0057] Die volumisierten Fasern 6 sind in dem in Figur 1 gezeigten Beispiel Glasfasern,
können jedoch in anderen geeigneten Ausführungsformen der Erfindung auch Karbon-,
Aramid- und/oder Kunststofffasern sein.
[0058] Die Fasern 6 der Schichtstruktur 1 sind geschnittene Fasern mit einer Schnittlänge
von 75 mm, können jedoch in anderen Ausführungsformen der Erfindung auch Schnittlängen
zwischen etwa 5 mm und etwa 200 mm aufweisen.
[0059] in dem in Figur 1 gezeigten Beispiel besteht die Schicht 3 ausschließlich aus volumisierten
Fasern 6. In anderen Beispielen der Erfindung kann die Schicht 3 jedoch auch aus volumisierten
und nichtvolumisierten Fasern aufgebaut sein.
[0060] Die in die Schicht 3 eingelagerten Füllkörper 7 sind in dem gezeigten Beispiel Mikrohohlkörper
aus Kunststoff, können jedoch in anderen Ausführungsformen der Erfindung auch andere
Füllkörper, wie Polypropylen-, Polyester- und/oder Glaskugeln oder auch Naturfasern
umfassen.
[0061] Die Füllkörper 7 der Schichtstruktur 1 sind in dem in Figur 1 gezeigten Beispiel
durch Wärme aufgeblähte Mikrohohlkörper. Es ist jedoch auch möglich, dass derartige
Mikrohohlkörper erst nach ihrem Einbringen in die Schicht 3 aufgebläht werden. Dies
kann beispielsweise durch Wärme erfolgen.
[0062] Die Füllkörper 7 der Schichtstruktur 1 besitzen einen Durchmesser von etwa 10 µm
bis etwa 300 µm. Die zwischen den Fasern 6 und den Füllkörpern 7 befindlichen Zwischenräume
8 der Schicht 3 sind später mit Harz oder einem anderen härtbaren Material, wie beispielsweise
Kunststoff, auffüllbar.
[0063] Figur 2 zeigt schematisch einen Grundaufbau einer erfindungsgemäßen Schichtstruktur
in Form einer mehrschichtigen Matte bzw. Mehrschichtstruktur 1' zur Herstellung von
Faserverbundmaterialien. Beispielsweise sind mit der Mehrschichtstruktur 1' Plattenlaminate
und andere Formteile herstellbar.
[0064] Die Mehrschichtstruktur 1' weist eine erste Lage bzw. Faserunterlage 2 auf. Auf der
Faserunterlage 2 ist eine zweite Lage bzw. Mittelschicht 3 angeordnet, auf welcher
wiederum eine dritte Lage bzw. Faserdecklage 4 vorgesehen ist. Somit ist die Mittelschicht
3, die im Wesentlichen der Schicht 3 aus Figur 1 entspricht, zwischen den Faserlagen
3 und 4 angeordnet.
[0065] In dem in Figur 2 gezeigten Beispiel sind die Faserunterlage 2 und die Faserdecklage
4 aus geschnittenen Glasfasern 5 ausgebildet. Die Faserunterlage 2 und die Faserdecklage
4 kann jedoch in anderen, nicht gezeigten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
allgemein aus Spinnfäden, Garnen und/oder Zwirnen ausgebildet sein. Dabei sind die
Faserlagen 2, 4 beispielsweise aus geschnittenen Spinnfäden mit einem Flächengewicht
von etwa 250 g/m
2 bis etwa 300 g/m
2 ausgebildet.
[0066] Die geschnittenen Glasfasern 5 der Faserlagen 2, 4 weisen eine Schnittlänge von etwa
5 mm bis etwa 200 mm auf.
[0067] Die Faserlage, aus der die Mittelschicht 3 ausgebildet ist, ist ein Vlies aus volumisierten
Spinnfäden, Garnen und/oder Zwirnen. Wie in Figur 1, ist die Faserlage 3 aus Figur
2 aus geschnittenen Glasfasern 6 mit einer Schnittlänge von etwa 75 mm ausgebildet.
Die Faserlage der Mittelschicht 3 ist in dem gezeigten Beispiel aus Glasfasern ausgebildet.
Zudem ist die Faserlage, aus der die Mittelschicht 3 ausgebildet ist, durch Mikrohohlkörper
7, die zwischen den Fasern 6 der Mittelschicht 3 eingebettet sind, volumisiert. Durch
die erfindungsgemäße Volumisierung werden beispielsweise die Glasfasern, aus welchen
die Faserlage der Mittelschicht 3 ausgebildet ist, um ein Mehrfaches ihres ursprünglichen
Volumens expandiert.
[0068] Es ist jedoch auch möglich, dass die Mehrschichtstruktur 1' aus Figur 2 eine Mittelschicht
3 mit noch nicht aüfgeblähten bzw. aufblähbaren Mikrohohlkugeln 7 aus Kunststoff aufweist.
[0069] Es wurde überraschend festgestellt, dass selbst zweidimensional angeordnete, mit
elastischen Mikrohohlkörpem oder -kugeln 7 expandierte Faserstränge 6 eine hohe Elastizität
und Rückstellspannung haben und auf Druck einen hohen hydraulischen Gegendruck erzeugen,
der durch die Deformierung der Mikrohohlkörper 7 erreicht wird. Dieser Gegendruck
reicht aus, um in einem sich anschließenden Formprozess der Mehrschichtstruktur 1'
die außenliegenden, der Verstärkung dienenden Fasern 5 der Faserunterlage 2 und der
Faserdecklage 4 an die Formhälften einer Form anzupressen. Im Unterschied hierzu kommt
es bei den im Stand der Technik bekannten Kernlagen nur dann zu mechanischen Rückfederungseffekten,
wenn ein Teil der vemadelten oder schlingenförmig gestrickten oder gewirkten Fasern
bzw. Spinnfäden, Garne oder Zwirne vertikal in Richtung der Druckausübung angeordnet
wird, so dass eine Dreidimensionalität zur Verfügung gestellt wird. Bei den volumisierten
Spinnfäden, Garnen oder Zwirnen der Mittelschicht 3 der vorliegenden Erfindung reicht
dagegen die zweidimensionale Anordnung aus, um vorteilhaft eine hohe Rückstellspannung
bereitstellen zu können.
[0070] Während bei der dreidimensionalen Anordnung der Spinnfäden, Garne oder Zwirne der
Kern- oder Mittelschichten der im Stand der Technik befindlichen mehrschichtigen Matten
in vertikaler Richtung Druckspannungen erzeugt werden, die zu einer unansehnlichen
Oberfläche des fertigen Formteils in Folge des Printeffektes führen, werden durch
die zweidimensionale Anordnung der volumisierten Spinnfäden, Garne oder Zwirne der
Mittelschicht 3 von Figur 2 Beeinträchtigungen der Oberfläche des hergestellten Formteils
vermieden.
[0071] Zwischen den Fasern 6 und den Mikrohohlkörpern 7, die in der Mittelschicht 3 eingebettet
sind, befinden sich Zwischenräume 8, die mit Harz bzw. anderen härtbaren Kunststoffen
aufgefüllt werden können. Das Harz oder der härtbare Kunststoff kann durch Injektion,
das heißt durch Druck, oder durch Infusion, das heißt durch Vakuum, in die Zwischenräume
8 der Mittelschicht 3 eingebracht werden, wobei während des Injektions- bzw. Infusionsprozesses
die Mehrschichtstruktur 1' zwischen zwei Formhälften einer Form vorgesehen wird. Als
härtbare Harze bzw. Kunststoffe kommen beispielsweise ungesättigte Polyesterharze,
Phenolharze oder Epoxidharze in Betracht.
[0072] Die so hergestellte Mehrschichtstruktur 1' weist eine hohe Dehnbarkeit sowie eine
hohe dreidimensionale Verformbarkeit auf. Dies wird insbesondere durch die Kernlage
oder Mittelschicht 3 realisiert, die sich elastisch verhält und eine Rückstellspannung
zur Verfügung stellen kann. Bedingt durch die in der Mittelschicht 3 vorhandenen elastischen
Mikrohohlkörper 7 ist die Mittelschicht 3 selbst federnd und kann deshalb die außenliegenden
Faserlagen 2, 4 bei einem Verpressen der Mehrschichtstruktur 1' in einer Form diese
zuverlässig an die Form andrücken. Dadurch wird erreicht, dass es zwischen der Form
und den Faserlagen 2, 4 nicht zu Überspülungen von nichtverstärktem Harz kommt, was
die Funktionsfähigkeit des hergestellten Formteils beeinträchtigen würde. Durch die
Dehnbarkeit der erfindungsgemäßen mehrschichtigen Matte bzw. Mehrschichtstruktur 1'
wird zudem erreicht, dass es selbst bei komplizierter Formgebung nicht zu Materialrissen
kommt.
[0073] Die in der Mittelschicht 3 der Mehrschichtstruktur 1' eingebetteten Mikrohohlkörper
7 reduzieren den Harzverbrauch beim Tränken der Mehrschichtstruktur 1' mit Harz deutlich
im Vergleich zu den im Stand der Technik bekannten mehrschichtigen Matten. Dies bedeutet
eine beträchtliche Reduzierung des spezifischen Gewichtes im Gegensatz zu den im Stand
der Technik bekannten Komplexmatten. Infolgedessen ist die erfindungsgemäße Mehrschichtstruktur
1' sehr leicht und hat trotz der stabilen Charakteristik eines Voll-Laminats die gewichtsreduzierenden
Eigenschaften eines Sandwichlaminats. Im Gegensatz zu dem im Stand der Technik befindlichen
Sandwichlaminat ist jedoch bei der Mehrschichtstruktur 1' der vorliegenden Erfindung
kein zusätzlicher Kernwerkstoff aus Leichtholz oder Schaumstoff oder dergleichen notwendig,
der separat eingearbeitet werden müsste, wenn aus konstruktiven Gründen eine leichte,
biegesteife Konstruktion gewünscht wird.
[0074] Figur 3 zeigt schematisch eine Vorrichtung 10 zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Schichtstruktur 1' aus Figur 2, wobei anhand der schematischen Darstellung aus Figur
3 ein möglicher Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer Mehrschichtstruktur
1' erkennbar ist.
[0075] Wie in Figur 3 gezeigt, werden in einem ersten Verfahrensschritt Spinnfäden, Garne
und/oder Zwirne von einem Direktroving 19 einer ersten Faserschneideinrichtung in
Form eines Breitschneidwerks bzw. eines Choppers 11 zugeführt. In der Faserschneideinrichtung
11 werden die Spinnfäden, Garne und/oder Zwirne auf eine definierte Länge geschnitten.
Vorzugsweise können hierbei geschnittene Glasfasern 6 mit einer Länge von 75 mm oder
einer anderen geeigneten Länge erzeugt werden und auf ein unter der Faserschneideinrichtung
11 befindliches Förderband 9 zunächst wirr abgelegt werden. Die glasfasern 6 besitzen
eine Faserstärke ≥ 10 µm. Durch das Förderband 9 werden die geschnittenen Fasern 6
einer Kardiervorrichtung bzw. einem Krempel 12 zugeführt. Die Kardiervorrichtung 12
ist in dem gezeigten Beispiel ein Walzenkrempel.
[0076] Die Kardiervorrichtung 12, die in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist
allgemein eine Vorrichtung zur Vliesbildung bzw. zur Ausbildung eines Faserflors.
Im Ergebnis des Kardiervorgangs wird durch die Kardiervorrichtung 12 eine zumindest
teilweise volumisierte Schicht zur Verfügung gestellt, welche Fasern mit einer zumindest
teilweisen Gerichtetheit aufweist. Als Kardiervorrichtung 12 kann sowohl ein auf einem
mechanischen Prinzip basierender Krempel als auch ein auf einem aerodynamischen Faserablegeprinzip
basierendes Aggregat zur aerodynamischen Vliesbildung eingesetzt werden. In anderen
Beispielen der Erfindung kann auch das mechanische mit dem aerodynamischen Ablegeprinzip
gekoppelt angewendet werden.
[0077] Die Fasern 6 können auch direkt in die Kardiervorrichtung 12 hinein geschnitten werden.
Dies bedarf einer hohen Genauigkeit in der Faservorlage.
[0078] In der Standard-Kardiervorrichtung 12 werden die Fasern 6 in einem zweiten Schritt
mechanisch volumisiert bzw. aufgelöst und vorwiegend in einer Orientierung von etwa
0° zur Transportrichtung A des Förderbandes 9 ausgerichtet. Dabei entsteht eine Vlieslage
3, welche durch eine der Kardiervorrichtung 12 nachgeordnete Legeeinrichtung abgelegt
wird, wobei durch einen Quertäfler 15 eine getäfelte Ablage der Schicht 3 auf einer
durch ein zweites Förderband 14 in einem Winkel von 90° zu einer dem Quertäfler 15
zugeführten Faserunterlage 2 erfolgt. Nach dem Ablegen weisen die Fasern 6 der Schicht
3 vorwiegend eine Orientierung von etwa 90° zur Transportrichtung B des Förderbandes
14 auf, in welcher Orientierung die Fasern 6 bis zu ihrer Verfestigung verbleiben.
Hiermit kann eine besonders hohe Stabilität der Schichtstruktur 1' in 90°-Richtung
erreicht werden. Die getäfelte Schicht 13 kann beispielsweise eine Dicke von etwa
10 cm bis etwa 20 cm, vorzugsweise von etwa 15 cm aufweisen.
[0079] In einer anderen Ausführungsvariante der Erfindung kann das Vlies 3 auch in 0° zur
Transportrichtung B auf der Faserlage 2 abgelegt werden, um eine hohe Festigkeit der
Schichtstruktur 1' in 0°-Richtung zu erzielen.
[0080] Die Faserunterlage 2 wurde vorher durch das Schneiden von Spinnfäden, Garnen und/oder
Zwirnen mittels einer zweiten Schneideinrichtung bzw. eines Choppers 13 und Ablage
der geschnittenen Fasern 5 auf dem Förderband 14 erzeugt. Im Gegensatz zu den Fasern
6 des Vlieses 3 sind die Fasern 5 der Faserunterlage 2 im Wesentlichen wirr oder schräg
zur Transportrichtung B des Förderbandes 14 abgelegt. Damit bilden die Fasern 5 der
Faserunterlage 2 eine geeignete Stabilisierungsschicht als Unterlage für das Vlies
3.
[0081] In einem vierten Schritt werden durch eine Füllstoffaufbringvorrichtung 16 Füllkörper
7 auf das Vlies 3 dosiert und gleichmäßig aufgestreut. Beim Aufbringen der Füllkörper
7 wird die Oberfläche des Vlieses 3 nicht beschädigt.
[0082] In einem fünften Schritt wird eine Faserdecklage 4 auf das Vlies 3 mit den Füllkörpern
7 aufgebracht. Hierfür werden Spinnfäden, Garne und/oder Zwirne durch eine dritte
Faserschneideinrichtung bzw. einen Chopper 17, der sich vorzugsweise oberhalb der
Transportvorrichtung 14 für die Schichtstruktur 1' befindet, geschnitten und abgelegt.
Die Faserdecklage 4 ist in dem in Figur 3 gezeigten Beispiel, wie die Faserunterlage
2, eine Faserwirrlage, kann jedoch auch gerichtete Fasern 5 aufweisen.
[0083] Grundsätzlich können bei der vorliegenden Erfindung die Fasern 5 der Faserdecklage
4 als auch die Fasern 5 der Faserunterlage 2 sowohl wirr als auch gerichtet abgelegt
werden.
[0084] Die Schichten 2, 3 und 4 mit den dazwischen vorgesehenen Füllkörpern 7 werden in
einem sechsten Schritt mit Hilfe einer Wirkmaschine 18 textilmechanisch verfestigt,
indem sie beispielsweise mittels wenigstens eines Fadens 20 vernäht werden.
[0085] Die Füllkörper 7 dringen in das Vlies 3 zum Teil schon kurz nach ihrem Aufbringen
durch die Füllkörperaufbringvorrichtung 16 durch ihre Schwerkraft in das Vlies 3 ein,
werden jedoch endgültig durch das Verfestigen an der Wirkmaschine 18 in dem Vlies
3 eingelagert.
[0086] Die Vlieslage 3 besitzt durch die eingebetteten Füllkörper 7 ein hohes Volumen. In
dem in Figur 3 gezeigten Beispiel sind die Mikrohohlkörper 7, die in die Vlieslage
3 eingebettet sind, bereits vor ihrem Aufstreuen auf die Vlieslage 3 unter Temperatureinfluss
aufgebläht worden. Es ist jedoch auch möglich, eine ungeblähte Vorstufe der Mikrohohlkörper
7 bzw. des darin enthaltenen Hohlkörperfüllstoffs in die Zwischenräume 8 zwischen
den Fasern 6 der zweiten Lage bzw. Mittelschicht einzubringen und das so erhaltene
Material für die erforderliche Dauer einer für den Blähprozess der Vorstufe erforderlichen
Temperatur auszusetzen.
[0087] Durch das Einbringen der Füllstoffe 7 kann zum einen die Aufnahmefähigkeit für flüssige
härtbare Harze auf einen gewünschten Wert eingestellt werden und zum anderen eine
Verbesserung der mechanischen Eigenschaften der mehrschichtigen Matte bzw. Mehrschichtstruktur
1' wie eine gute Elastizität und eine gute Rückstellspannung zur Verfügung gestellt
werden.
[0088] Wie es Figur 3 zeigt, können mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 bzw.
des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem kontinuierlichen Arbeitsgang die einzelnen
Materiallagen 2, 3, 4 mit den Füllstoffen 7 auf den Laufbändem bzw. Transportvorrichtungen
9, 14 schichtförmig abgelegt und damit auf einfache und kostengünstige Weise zu einem
Endprodukt verarbeitet werden.
[0089] Mit Hilfe der Wirkmaschine 18 kann die Mehrschichtstruktur 1' auf eine vordefinierte
Mattenstärke gebracht werden. So wird typischerweise beim textilmechanischen Verfestigen,
wie beim Vernadeln, Vernähen, Stricken und/oder Wirken, anders als in Figur 3 gezeigt,
die Mattenstärke der Schichtstruktur 1' deutlich reduziert, da beim textilmechanischen
Verfestigen das volumisierte Vlies 3 zusammengedrückt wird. Nach dem textilmechanischen
Verfestigen kann die Schichtstruktur 1' beispielsweise nur noch eine Dicke von etwa
5 mm bis etwa 10 mm, vorzugsweise von etwa 7 mm aufweisen. Ungeachtet des Aufbaus,
des Gewichts und der Dicke der der Wirkmaschine 18 vorgelegten Schichtstruktur kann
die Enddicke der Schichtstruktur 1 bzw. der Mehrschichtstruktur 1' durch kontrolliertes
Verfestigen gezielt gesteuert werden.
[0090] Beim Verfestigen bzw. Vernähen an der Wirkmaschine 18 werden die außenliegenden Faserlagen
2, 4, die aus Fasern 5, wie zum Beispiel Glasfasern, bestehen, mit der Mittelschicht
3 zu der mehrschichtigen Matte bzw. Mehrschichtstruktur 1' verbunden.
[0091] Die Mehrschichtstruktur 1' kann in einem weiteren Schritt durch eine entsprechende
Vorrichtung mit Harz getränkt werden. Zur Harzapplikation können sämtliche im Stand
der Technik bekannten Verfahren, wie RTM, RIM, Vakuuminjektion, Handlaminieren usw.
eingesetzt werden.
[0092] Ein Tränken der Mehrschichtstruktur 1' kann beispielsweise mit Hilfe des sogenannten
Injektionsverfahrens für ungesättigte Polyesterharze erfolgen. Die Vorteile dieses
Injektionsverfahrens liegen in der niedrigen Arbeitsplatzbelastung und in der beidseitig
glatten, mit Gelcoat versehenen Oberfläche der erzeugten Mehrschichtstruktur 1'.
[0093] Die Injektionsverfahren weisen grundsätzlich folgenden Ablauf auf: Unter Einfluss
eines speziellen Druckbehälters wird in einer geschlossenen Form Harz in die applizierte
Glasfaserverstärkung, das heißt bei der Mehrschichtstruktur 1' in eine Oberfläche
einer der Faserdecklagen 2, 4, injiziert. Dabei ist die jeweilige Konfiguration, wie
zum Beispiel der Harzfluss, die Fließrichtung, die Fließfront und der Formenbau in
hohem Maße formteilorientiert. Die mit Harz getränkte Mehrschichtstruktur 1' lässt
sich daraufhin leicht in Radien und gewölbten Formen drapieren und weist eine gute
Kompressibilität auf.
[0094] Die Herstellung von komplexen Formteilen in mittleren bis hohen Stückzahlen wird
daraufhin im Nasspressverfahren realisiert. Unter dem Druck eines sich schließenden
Formenwerkzeugoberteils, das in den Figuren nicht gezeigt ist, verteilt sich daraufhin
das Harz in der Form.
[0095] Da die erfindungsgemäße Schichtstruktur sehr gute Verstärkungseigenschaften aufweist,
kann sie beispielsweise zur Herstellung glasfaserverstärkter Kunststoffe verwendet
werden, welche wiederum im Bootsbau, im Fahrzeugbau oder auch in Windkraftanlagen
Verwendung finden können. Mittels der erfindungsgemäßen Schichtstruktur lassen sich
auch vorteilhafte thermische Effekte der daraus hergestellten Faserverbundwerkstoffe
erzielen.
1. Schichtstruktur (1) zur Herstellung von Faserverbundmaterialien, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtstruktur (1) eine Schicht (3) aufweist, die durch Kardieren volumisierte
Fasern (6) aufweist, wobei die Schicht (3) textilmechanisch verfestigt ist.
2. Schichtstruktur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den volumisierten Fasern (6) Füllstoffe (7) eingelagert sind.
3. Schichtstruktur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) volumisierte Spinnfäden, Garne und/oder Zwirne aufweist.
4. Schichtstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die volumisierten Fasern (6) Glas-, Karbon-, Aramid- und/oder Kunststofffasern sind.
5. Schichtstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die volumisierten Fasern (6) aus vor dem Volumisieren geschnittenen Fasern mit einer
Schnittlänge von etwa 5 mm bis etwa 200 mm ausgebildet sind.
6. Schichtstruktur nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (6) eine Faserstärke von ≥ 10 µm aufweisen.
7. Schichtstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) volumisierte und nichtvolumisierte Fasern aufweist.
8. Schichtstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) aus einem kardierten Vlies ausgebildet ist, in welchem Füllstoffe
(7) eingelagert sind, wobei das mit den Füllstoffen (7) versetzte Vlies textilmechanisch
verfestigt ist.
9. Schichtstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern der Schicht (3) vorwiegend in einem Winkel von etwa 90° zu einer Transportrichtung
(B) der Schicht (3) beim textilmechanischen Verfestigen der Schichtstruktur (1) ausgerichtet
sind.
10. Schichtstruktur nach Anspruch 2 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstoffe (7) Mikrohohlkörper, Polypropylen-, Polyester- und/oder Glaskugeln
oder Naturfasern umfassen.
11. Schichtstruktur nach Anspruch 2, 8 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstoffe (7) aufgebläht oder aufblähbar sind.
12. Schichtstruktur nach Anspruch 2, 8, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstoffe (7) einen Durchmesser von etwa 10 µm bis etwa 300 µm aufweisen.
13. Schichtstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Schicht (3) Zwischenräume (8) mit Harz oder einem härtbaren Material aufgefüllt
sind.
14. Schichtstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) auf einer Faserunterlage (2) angeordnet ist.
15. Schichtstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Schicht (3) eine Faserdecklage (4) angeordnet ist.
16. Schichtstruktur nach wenigstens einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserunterlage (2) und/oder die Faserdecklage (4) aus Spinnfäden, Garnen und/oder
Zwirnen ausgebildet sind.
17. Schichtstruktur nach den Ansprüchen 14 und 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) als eine Mittelschicht zwischen der Faserunterlage (2) und der Faserdecklage
(4) angeordnet ist und die Faserunterlage (2), die Schicht (3) und die Faserdecklage
(4) aus Glasfasern ausgebildet sind.
18. Schichtstruktur nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserunterlage (2) und die Faserdecklage (4) aus geschnittenen Spinnfäden mit
einem Flächengewicht von etwa 250 g/m2 bis etwa 300 g/m2 ausgebildet sind.
19. Verfahren zum Herstellen einer Schichtstruktur (1) für die Herstellung von Faserverbundmaterialien,
dadurch gekennzeichnet, dass Fasern (6) durch Kardieren volumisiert und als eine Schicht (3) abgelegt werden und
die Schicht (3) textilmechanisch verfestigt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen die volumisierten Fasern (6) der Schicht (3) Füllstoffe (7) eingebracht
werden und die mit den Füllstoffen (7) versetzte Schicht (3) textilmechanisch verfestigt
wird.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (6) vor ihrem Volumisieren durch eine Schneideinrichtung (11) geschnitten
werden.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (6) vor ihrem Volumisieren durch die Schneideinrichtung (11) auf eine
definierte Länge geschnitten werden.
23. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass die geschnittenen Fasern (6) vor ihrem Volumisieren einer Kardiervorrichtung (12)
gleichmäßig über die gesamte Arbeitsbreite der Kardiervorrichtung (12) vorgelegt werden.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (6) vor dem textilmechanischen Verfestigen vorwiegend in eine Ausrichtung
von etwa 0° oder etwa 90° zu einer Transportrichtung (B) der Schicht (3) beim textilmechanischen
Verfestigen der Schichtstruktur (1) gebracht werden.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) getäfelt abgelegt wird.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) auf eine Faserunterlage (2) abgelegt wird.
27. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstoffe (7) durch eine Füllstoffaufbringvorrichtung (16) auf die abgelegte
Schicht (3) gestreut werden.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Schicht (3) vor dem textilmechanischen Verfestigen eine Faserdecklage (4)
aufgebracht wird.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtstruktur (1) in einem kontinuierlichen Arbeitsprozess auf einer Anlage
(10) hergestellt wird.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt Spinnfäden, Garne und/oder Zwirne einer Schneideinrichtung
(11) zugeführt, dort geschnitten und die geschnittenen Fasern (6) auf eine Transportvorrichtung
(9) abgelegt werden,
in einem zweiten Schritt die Fasern (6) durch eine Kardiervorrichtung (12) mechanisch
volumisiert und ausgerichtet werden,
in einem dritten Schritt die volumisierten Fasern (6) durch einen Quertäfler (15)
getäfelt auf eine aus einer Faserwirrlage ausgebildeten Faserunterlage (2) abgelegt
werden,
in einem vierten Schritt durch eine Füllstoffaufbringvorrichtung (16) Füllstoffe (7)
auf die Schichtfolge (2, 3) gestreut werden,
in einem fünften Schritt eine Faserdecklage (4) auf die Schichtfolge (2, 3) aufgebracht
wird, und
die Schichten (2, 3, 4) in einem sechsten Schritt an einer Wirkmaschine (18) verfestigt
werden.
31. Vorrichtung (10) zum Herstellen einer Schichtstruktur (1) zur Herstellung von Faserverbundmaterialien,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) eine Faservolumisiervorrichtung in Form einer Kardiervorrichtung
(12) und eine der Kardiervorrichtung (12) nachgeordnete Wirkmaschine (18) aufweist.
32. Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass der Kardiervorrichtung (12) eine Füllstoffaufbringvorrichtung (16) nachgeordnet ist
und die Wirkmaschine (18) der Füllstoffaufbringvorrichtung nachgeordnet (16) ist.
33. Vorrichtung nach Anspruch 31 oder 32, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Kardiervorrichtung (12) eine Faserschneideinrichtung (11) vorgesehen ist.
34. Vorrichtung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Kardiervorrichtung (12) und der Füllstoffaufbringvorrichtung (16) ein
Quertäfler (15) vorgesehen ist.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 31 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) eine zweite Faserschneideinrichtung (13) und eine Fördervorrichtung
(14) aufweist, wobei die durch die zweite Faserschneideinrichtung (13) geschnittenen
Fasern (5) auf die Fördervorrichtung (14) als Faserlage (2) ablegbar sind, und diese
Faserlage (2) durch die Fördervorrichtung (14) so transportiert werden kann, dass
die durch die Kardiervorrichtung (12) volumisierten Fasern (6) auf dieser Faserlage
(2) als Schicht (3) abgelegt werden können.
36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 32 oder 34, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) eine nach der Füllstoffaufbringvorrichtung (16) über einer Fördervorrichtung
(14) für die Schichtstruktur (1) vorgesehene dritte Faserschneideinrichtung (17) aufweist,
durch welche geschnittene Fasern (5) als eine Faserdecklage (4) auf die durch die
Kardiervorrichtung (12) volumisierten Fasern (6) aufgebracht werden können.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Schichtstruktur (1) zur Herstellung von Faserverbundmaterialien, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtstruktur (1) eine Schicht (3) aufweist, die durch Kardieren volumisierte
Glasfasern (6) aufweist, wobei die Schicht (3) textilmechanisch verfestigt ist.
2. Schichtstruktur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den volumisierten Glasfasern (6) Füllstoffe (7) eingelagert sind.
3. Schichtstruktur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) volumisierte Spinnfäden, Garne und/oder Zwirne aufweist.
4. Schichtstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die volumisierten Glasfasern (6) aus vor dem Volumisieren geschnittenen Fasern mit
einer Schnittlänge von etwa 5 mm bis etwa 200 mm ausgebildet sind.
5. Schichtstruktur nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasfasern (6) eine Faserstärke von ≥ 10 µm aufweisen.
6. Schichtstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) volumisierte und nichtvolumisierte Fasern aufweist.
7. Schichtstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) aus einem kardierten Vlies ausgebildet ist, in welchem Füllstoffe
(7) eingelagert sind, wobei das mit den Füllstoffen (7) versetzte Vlies textilmechanisch
verfestigt ist.
8. Schichtstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern der Schicht (3) vorwiegend in einem Winkel von etwa 90° zu einer Transportrichtung
(B) der Schicht (3) beim textilmechanischen Verfestigen der Schichtstruktur (1) ausgerichtet
sind.
9. Schichtstruktur nach Anspruch 2 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstoffe (7) Mikrohohlkörper, Polypropylen-, Polyester- und/oder Glaskugeln
oder Naturfasern umfassen.
10. Schichtstruktur nach Anspruch 2, 7 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstoffe (7) aufgebläht oder aufblähbar sind.
11. Schichtstruktur nach Anspruch 2, 7, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstoffe (7) einen Durchmesser von etwa 10 µm bis etwa 300 µm aufweise.
12. Schichtstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Schicht (3) Zwischenräume (8) mit Harz oder einem härtbaren Material aufgefüllt
sind.
13. Schichtstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) auf einer Faserunterlage (2) angeordnet ist.
14. Schichtstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Schicht (3) eine Faserdecklage (4) angeordnet ist.
15. Schichtstruktur nach wenigstens einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserunterlage (2) und/oder die Faserdecklage (4) aus Spinnfäden, Garnen und/oder
Zwirnen ausgebildet sind.
16. Schichtstruktur nach den Ansprüchen 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) als eine Mittelschicht zwischen der Faserunterlage (2) und der Faserdecklage
(4) angeordnet ist und die Faserunterlage (2), die Schicht (3) und die Faserdecklage
(4) aus Glasfasern ausgebildet sind.
17. Schichtstruktur nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserunterlage (2) und die Faserdecklage (4) aus geschnittenen Spinnfäden mit
einem Flächengewicht von etwa 250 g/m2 bis etwa 300 g/m2 ausgebildet sind.
18. Verfahren zum Herstellen einer Schichtstruktur (1) für die Herstellung von Faserverbundmaterialien,
dadurch gekennzeichnet, dass Glasfasern (6) durch Kardieren volumisiert und als eine Schicht (3) abgelegt werden
und die Schicht (3) textilmechanisch verfestigt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen die volumisierten Glasfasern (6) der Schicht (3) Füllstoffe (7) eingebracht
werden und die mit den Füllstoffen (7) versetzte Schicht (3) textilmechanisch verfestigt
wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasfasern (6) vor ihrem Volumisieren durch eine Schneideeinrichtung (11) geschnitten
werden.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasfasern (6) vor ihrem Volumisieren durch die Schneideeinrichtung (11) auf
eine definierte Länge geschnitten werden.
22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass die geschnittenen Glasfasern (6) vor ihrem Volumisieren einer Kardiervorrichtung
(12) gleichmäßig über die gesamte Arbeitsbreite der Kardiervorrichtung (12) vorgelegt
werden.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasfaser (6) vor dem textilmechanischen Verfestigen vorwiegend in eine Ausrichtung
von etwa 0° oder etwa 90° zu einer Transportrichtung (B) der Schicht (3) beim textilmechanischen
Verfestigen der Schichtstruktur (1) gebracht werden.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) getäfelt abgelegt wird.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) auf eine Faserunterlage (2) abgelegt wird.
26. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstoffe (7) durch eine Füllstofaufbringvorrichtung (16) auf die abgelegte
Schicht (3) gestreut werden.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Schicht (3) vor dem textilmechanischen Verfestigen eine Faserdecklage (4)
aufgebracht wird.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtstruktur (1) in einem kontinuierlichen Arbeitsprozess auf einer Anlage
(10) hergestellt wird.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt Spinnfäden, Garne und/oder Zwirne aus Glasfasern (6) in einer
Schneideinrichtung (11) zugeführt, dort geschnitten und die geschnittenen Glasfasern
(6) auf eine Transportvorrichtung (9) abgelegt werden,
in einem zweiten Schritt die Glasfasern (6) durch eine Kardiervorrichtung (129 mechanisch
volumisiert und ausgerichtet werden,
in einem dritten Schritt die volumisierten Glasfasern (6) durch einen Quertäfler (15)
getäfelt auf eine aus einer Faserwirrlage ausgebildeten Faserunterlage (2) abgelegt
werden,
in einem vierten Schritt durch eine Füllstoffaufbringvorrichtung (16) Füllstoffe (7)
auf die Schichtfolge (2, 3) gestreut werden,
in einem fünften Schritt eine Faserdecklage (4) auf die Schichtfolge (2, 3) aufgebracht
wird, und
die Schichten (2, 3, 4) in einem sechsten Schritt an einer Wirkmaschine (18) verfestigt
werden.
30. Vorrichtung (10) zum Herstellen einer Schichtstruktur (1) zur Herstellung von Faserverbundmaterialien,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) eine Glasfaservolumisiervorrichtung in Form einer Kardiervorrichtung
(12) und eine der Kardiervorrichtung (12) nachgeordnete Wirkmaschine (18) aufweist.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass der Kardiervorrichtung (12) eine Füllstoffaufbringvorrichtung (16) nachgeordnet ist
und die Wirkmaschine (18) der Füllstoffaufbringvorrichtung (16) nachgeordnet ist.
32. Vorrichtung nach Anspruch 30 oder 31, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Kardiervorrichtung (12) eine Faserschneideinrichtung (11) vorgesehen ist.
33. Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Kardiervorrichtung (12) und der Füllstoffaufbringvorrichtung (16) ein
Quertäfler (15) vorgesehen ist.
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 30 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) eine zweite Faserschneideinrichtung (13) und eine Fördervorrichtung
(14) aufweist, wobei die durch die zweite Faserschneideinrichtung (13) geschnittenen
Fasern (5) auf die Fördervorrichtung (14) als Faserlage (2) ablegbar sind, und diese
Faserlage (2) durch die Fördervorrichtung (14) so transportiert werden kann, dass
die durch die Kardiervorrichtung (12) volumisierten Glasfasern (6) auf dieser Faserlage
(2) als Schicht (3) abgelegt werden können.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 31 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) eine nach der Füllstoffaufbringvorrichtung (16) über einer Fördervorrichtung
(14) für die Schichtstruktur (1) vorgesehene dritte Faserschneideinrichtung (17) aufweist,
durch welche geschnittene Fasern (5) als eine Faserdecklage (4) auf die durch die
Kardiervorrichtung (12) volumisierten Glasfasern (6) aufgebracht werden können.