[0001] Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung, wie sie im Oberbegriff des Anspruches
1 beschrieben ist.
[0002] Aus dem Dokument
WO 2006/101156 A1 ist eine hydraulische Antriebsvorrichtung für eine Abkantpresse und ein Verfahren
zum Betrieb einer solchen bekannt, wonach bei einem offenen Hydrauliksystem zur Anspeisung
von Arbeitszylindern eine Hydraulikpumpe mit einem drehzahlregelbaren Motor betrieben
wird. Die Drehzahl ist variabel in Abhängigkeit der entsprechend den Bewegungsvorgängen,
wie Eilgang, Pressgang, Notstop, Rückhub, unterschiedlichen Anforderungen von einem
Stillstand bis zu einer maximalen Drehzahl steuerbar.
[0003] Aus einem weiteren Dokument,
DE 21 40 183 A1, ist eine hydraulische Antriebsvorrichtung, in offener Ausführung, mit einem Tank,
Pumpe und Zuführleitung zur Beaufschlagung einer Druckkammer eines Arbeitszylinders
mit einem Druckmedium bekannt. Eine Ableitung des Druckmediums aus der weiteren Druckkammer
kann über ein Schaltventil wahlweise der Zuführleitung zugeführt bzw. in Abhängigkeit
von einem festgelegten Druckniveau in der Zuführleitung bzw. der Druckkammer über
eine Abflussleitung in den Tank rückgeführt werden. Durch eine derartige Zumischung
des abströmenden Druckmediums in den Zuleitungsstrang wird bei einer vorgegebenen
Förderleistung der Pumpe eine Erhöhung der Verstellgeschwindigkeit des Pressenbalkens
vor dem eigentlichen Pressvorgang, also eine Eilzustellung und damit eine verkürzte
Zykluszeit erreicht.
[0004] Aus dem Dokument
EP 0 967 028 A1 ist eine hydraulische Presse mit einem zweiseitig wirkenden hydraulischen Arbeitszylinder
mit unterschiedlich großen Wirkflächen auf beiden Seiten eines Kolbens bekannt. Die
hydraulische Antriebsvorrichtung weist einen Behälter für das Druckmedium auf, das
mittels einer elektromotorisch betriebenen Pumpe in einen Förderkreis und über Steuerventile
dem Arbeitszylinder, wahlweise den durch den Kolben getrennten Druckräumen für eine
Bewegung eines mit dem Kolben bzw. einer Kolbenstange bewegungsverbundenen Pressenbalkens
zur Vornahme einer Verstellung für einen Pressenhub und einen Rückhub zugeführt wird.
Für eine Reduzierung des Arbeitszyklus ist zwischen Leitungen für die wechselweise
Beaufschlagung der Druckräume des Arbeitszylinders eine Nachsaugleitung mit einem
Nachsaugventil für einen raschen Ausgleich der Volumsströme der ein unterschiedliches
Aufnahmevolumen aufweisenden Druckräumen vorgesehen.
[0005] Aus einem weiteren Dokument,
AT 008 633 U1, ist eine Hydraulikantriebseinheit für eine Presse, z.B. Gesenk-Biegepresse, zur
Betätigung eines Pressenbalkens mittels eines doppelt wirkenden Hydraulikzylinders
mit unterschiedlichen Wirkflächen bekannt. Die Hydraulikantriebseinheit weist einen
Behälter für ein Druckmedium, eine elektromotorisch betriebene Pumpe und Versorgungsleitungen
und Steuerventile und einen strömungsverbundenen, aufladbaren Druckspeicher auf mittels
dem zur Kompensierung des Eigengewichts des Pressenbalkens eine Gegenkraft vom Arbeitzylinder
bewirkt wird.
[0006] Übliche Antriebstechniken bei Pressen der höheren Kraftkategorien nutzen ein hydraulisches
Load-sensing Prinzip für den Arbeitsgang und ein hydraulisch kontrolliertes Fallen
des Druckbalkens im Eilgang abwärts. Da im Load-sensing Betrieb eine Regelreserve
an Druckverlust erforderlich ist und auch beim Eil-ab bzw. Eil-auf über eine Widerstandssteuerung
die Bewegung geregelt wird, ergeben sich prinzipbedingte Verluste. Die resultierende
Ölerwärmung muss in manchen Fällen über Ölkühler abgebaut werden. Ein weiterer Nachteil
ist, dass der elektrische Antriebsmotor und die daran angeschlossene hydraulische
Konstantpumpe während der gesamten Betriebszeit laufen, was Verluste und unnötigen
Lärm bedingt. Eine derartige Antriebskonzeption sieht eine hydraulische Versorgungseinheit
pro Maschine vor, die neben Pumpe, Motor auch Tank Verbindungsleitungen und diverse
Hilfseinrichtungen umfasst und jedenfalls einen strikt modularen Aufbau verhindert,
bei dem jede Achse völlig getrennt ist und kompakt aufgebaut wird. Zahlreiche hydraulische
Verbindungen sind im Montageprozess der Presse herzustellen. Diese sind eine Gefahr
für Leckagen durch Undichtheiten, Schlauchbruch oder bei Austausch von Hydraulik-Komponenten.
[0007] Weiters sind heute elektrisch- hydraulische Hybridantriebe bekannt deren Grundidee
darin liegen, eine hydraulische Konstantpumpe mit einem drehzahlveränderlichen Elektromotor
zu verbinden, um so die Geschwindigkeit elektrisch regeln zu können und den daran
angeschlossenen hydraulischen Kreis mit einem Hydraulikzylinder an seinem Ende einerseits
zur einfachen Kraftübersetzung und andererseits als Schaltgetriebe zur Eil- Arbeitsgang
Umschaltung zu verwenden. Anwendung findet dabei ein offenes Hydrauliksystem, das
neben dem eigentlichen Arbeitszylinder, ausgeführt als eingängiger Differentialzylinder,
einen weiteren Plungerzylinder verwendet. Dessen hydraulisch wirksame Fläche ist gleich
der Ringfläche des Differentialzylinders. Die diesen beiden Flächen zugeordneten Zylinderkammern
sind im Eilgang so geschaltet, dass sich die Wirkung eines Gleichgangzylinders einstellt,
der von der Pumpe bewegt wird. Die kolbenseitige Kammer saugt im Eilgang aus dem Tank
nach. Im Arbeitsgang wirkt die Pumpe auf die Kolbenseite des Differentialzylinders,
die Ringseite liegt zum Gegenhalten auf einem hydraulischen Speicher.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Antriebsvorrichtung für eine Biegepresse zu schaffen,
mit der ein hoher Wirkungsgrad und damit ein energiesparender Betrieb erreicht wird
und die einen kompakten, modulartigen Aufbau ermöglicht.
[0009] Diese Aufgabe der Erfindung wird durch die im Kennzeichenteil des Anspruches 1 wiedergegebenen
Maßnahmen erreicht. Der überraschende Vorteil dabei ist, dass durch ein geschlossenes
Hydrauliksystem mit Ringleitung und Mediumsspeicher das für den Betrieb erforderliche
Volumen eines Druckmediums und damit der Leistungsbedarf für die Versorgung von Antriebskomponenten
mit dem Medium gering gehalten werden kann. Darüber hinaus wird auch ein Stopp/Go-
Betrieb ermöglicht wodurch die Umgebungsbelastung durch Reduzierung der Lärmemission
gering gehalten wird.
[0010] Vorteilhafte Ausbildungen beschreiben auch die Ansprüche 2 bis 5, wodurch unterschiedliche
Antriebskonzepte als vorinstallierte Module entsprechen den verschiedenen Pressentypen
zur Verfügung stehen.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildung beschreiben aber auch die Ansprüche 6 bis 9, weil dadurch
der Druckspeicher für ein geringes Speichervolumen von etwa einem Differenzvolumen
der Druckräume der Druckzylinder ausgelegt werden kann und beispielsweise mit 0, 751
ausreichend bemessen ist und dies bei einem etwa erforderlichem Speicherdruck von
etwa 3 bar bis 5 bar ein aufwendiger Speichersicherheitsblock und eine Speicher-Prüfung
entfallen kann.
[0012] Gemäß den vorteilhaften Weiterbildungen wie in den Ansprüchen 10 bis 12 beschrieben
werden bereits bei einem kleinen Fördervolumen an Druckmedium und somit bereits bei
kleiner Pumpenleistung sehr hohe Eilgangsgeschwindigkeiten erreicht.
[0013] Vorteilhafte Ausbildungen beschreiben auch die Ansprüche 13 bis 17, wodurch technisch
bewährte und für einen störungssicheren Langzeitbetrieb geeignete Standardkomponenten
der Hydraulik zum Einsatz gelangen.
[0014] Möglich ist auch eine Ausbildung nach Anspruch 18 wodurch maschinen- und werkzeugschonende,
sanfte Steuerungsübergänge zwischen den Betriebszuständen erreicht werden.
[0015] Gemäß der vorteilhaften Ausbildung nach Anspruch 19 werden geringe Strömungsverluste
bei hoher Förderleistung erreicht und der für einen Eilgang abwärts zum überwiegenden
Teil benötigte Volumenstrom auf direktem Weg zwischen den Druckräumen des Druckzylinders
geleitet und durch das in der Bypassleitung vorgesehene, für einen hohen Volumenstrom
ausgelegte, Cartridge-Ventil wird Kavitation im Druckzylinder wirkungsvoll vermieden.
[0016] Vorteilhaft sind aber auch Ausbildungen nach den Ansprüchen 20 bis 22, wodurch eine
rasche Reaktion für einen Umsteuerungsvorgang erreicht wird und eine bedarfsgerecht
regelbare Antriebs- und Bremswirkung durch den regelbaren Antrieb der Hydraulikpumpe
gewährleistet wird.
[0017] Möglich ist weiters eine Ausbildung nach Anspruch 23 wodurch unterschiedliche Speicherkonzepte
erreicht werden.
[0018] Schließlich sind auch die Ausbildungen nach den Ansprüchen 24 bis 29 von Vorteil,
wodurch unterschiedliche auf den Anwendungsfall abstimmbare Maschinenkonzeptionen
realisierbar sind und damit das Anwendungsspektrum erweitert wird.
[0019] Die Erfindung wird im nachfolgenden anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine mögliche Abkantpresse in schematischer Darstellung, nach dem Stand der Technik;
- Fig. 2
- eine vereinfachte erfindungsgemäße hydraulische Antriebsvorrichtung für die Abkantpresse;
- Fig. 3
- eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen hydraulischen Antriebs-vorrichtung
für die Abkantpresse;
- Fig. 4
- ein Hydraulikschema zur bevorzugten Weiterbildung in einer Beschaltung für einen Betriebszustand
"Eilgang- abwärts";
- Fig. 5
- das Hydraulikschema nach Fig. 4 in einer Beschaltung für einen Betriebszustand "Arbeitsgang-
abwärts";
- Fig. 6
- das Hydraulikschema nach Fig. 4 in einer Beschaltung für einen Betriebszustand "Eilgang-
aufwärts";
- Fig. 7
- das Hydraulikschema nach Fig. 4 in einer Beschaltung für einen Betriebszustand "Notstopp
aus Eilgang- abwärts".
- Fig. 8
- eine andere Ausbildung der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung mit einem am Pressengestellt
befestigten Druckzylinder und einem vereinfachten Hydraulik-system;
- Fig. 9
- die Ausbildung nach Fig. 8 mit einem erweiterten Hydrauliksystem;
- Fig. 10
- eine weitere Ausbildung der Antriebsvorrichtung mit einem am verstellbaren Pressenbalken
befestigten Druckzylinder und mit vereinfachtem Hydrauliksystem;
- Fig. 11
- die Ausbildung nach Fig. 10 mit einem erweiterten Hydrauliksystem;
- Fig. 12
- die Antriebsvorrichtung mit einer weiteren Ausführung des Hydrauliksystems mit Beschaltung
für den Betriebszustand "Stillstand";
- Fig. 13
- das Hydrauliksystem nach Fig. 12 mit Beschaltung für den Betriebszustand "Eilaufwärts"
und "Eil-abwärts";
- Fig. 14
- die Antriebsvorrichtung mit dem Hydrauliksystem nach Fig. 12 mit Beschaltung für den
Betriebszustand "Pressen".
[0021] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiters
können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder
erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
[0022] Sämtliche Angaben zu Wertebereichen in gegenständlicher Beschreibung sind so zu verstehen,
dass diese beliebige und alle Teilbereiche daraus mit umfassen, z.B. ist die Angabe
1 bis 10 so zu verstehen, dass sämtliche Teilbereiche, ausgehend von der unteren Grenze
1 und der oberen Grenze 10 mitumfasst sind, d.h. sämtliche Teilbereich beginnen mit
einer unteren Grenze von 1 oder größer und enden bei einer oberen Grenze von 10 oder
weniger, z.B. 1 bis 1,7, oder 3,2 bis 8,1 oder 5,5 bis 10.
[0023] In der Fig. 1 ist eine mittels hydraulischer Antriebsvorrichtung 1, betriebene Abkantpresse
2 in vereinfachter Darstellung mit einem Pressengestell 3, bestehend im wesentlichen
aus Seitenständem 4, 5, einem Querverband 6 und einem feststehenden, in zu einer Aufstandsfläche
7 vertikalen Ebene 8 ausgerichteten plattenförmigen Pressentisch 9 gezeigt.
[0024] In einer zur Aufstandsfläche 7 vertikalen Richtung ist in Linearführungen 10 an den
Seitenständer 4. 5 ein oberer Pressenbalken 11 verstellbar geführt gelagert, der im
gezeigten Ausführungsbeispiel von zwei Druckzylindern 12 als Antriebsmitteln 13 der
hydraulischen Antriebsvorrichtung 1 gemäß - Doppelpfeil 14 - zwischen einer oberen
Endlage und einer unteren steuerbaren Endlage, zur Aufbringung einer Umformkraft auf
einen zwischen Biegewerkzeugen 15 des Pressentisches 9 und Pressenbalkens 11 für einen
Umformvorgang eingebrachten Werkteil, z.B. eine Blechplatine, Blechformteil etc.
[0025] Die Anordnung der Druckzylinder 12 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel für eine
Zugkraftaufbringung beim Umformvorgang am Werkteil des Pressenbalkens 11 und einer
Druckkraftaufbringung bei einer Bewegungsumkehr bzw. einem Stopp oder Halten des Pressenbalkens
11 ausgelegt wobei die Kraftübertragung über ein Gehäuselager 16 und ein Stangenlager
17 erfolgt.
[0026] In der Fig. 2 ist im Detail die hydraulische Antriebsvorrichtung 1 für den Pressenbalken
11 am Beispiel eines Druckzylinders 12 und eines möglichen, Hydrauliksystems 18 in
einer vereinfachten Ausführung gezeigt.
[0027] Zur Vereinfachung der Darstellung und Beschreibung der hydraulischen Antriebsvorrichtung
1 wird diese in ihrer Ausbildung und Wirkung am Beispiel von nur einem, von mehreren,
bevorzugt von zwei symmetrisch zu einer quer verlaufenden Mittelebene der Presse 1
angeordneten, über das gezeigte Hydrauliksystem 18 betriebenen Druckzylindern 12 erläutert.
[0028] Für eine reversible Kraftaufbringung ist der Druckzylinder 12 als so genannter doppelt
wirkender Differentialzylinder 19 ausgelegt, mit einem Zylindergehäuse 20 und einem
darin durch Druckbeaufschlagung mit einem Druckmedium verstellbaren, einen Zylinderraum
21 in Druckräume 22, 23 unterteilenden Kolben 24.
[0029] Der Kolben 24 ist auf einer einseitig aus dem Zylindergehäuse 20 ausragenden Kolbenstange
25 befestigt die in einem ausragenden Endbereich 26 mit dem Pressenbalken 11 antriebsverbunden
ist, z.B. mittels eines Bolzens 27, der eine Toleranz einer Winkelabweichung zulässt.
[0030] In einer am Zylindergehäuse 20 ausgebildeten Lageranordnung ist der Druckzylinder
12 nach dem gezeigten Ausführungsbeispiel an einer Seitenfläche 28 des Seitenständers
5 befestigt, wobei die Kolbenstange 25 aus dem Zylindergehäuse 20 in einer druckdichten
Stangendurchführung 29 eines von der Aufstandsfläche 7 abgewandten Stirnflansches
30 ausragt und wie bereits vorhergehend beschrieben, in dem Endbereich 26 mit dem
Pressenbalken 11 mittels des Bolzens 27 antriebsverbunden ist.
[0031] Durch diese Anordnung des Druckzylinders 12 wird durch die Kolbenstange 25 der Pressenbalken
11 im Ruhezustand entgegen der Wirkung einer Eigengewichtskomponente - gemäß Pfeil
31 - abgestützt, d.h. dass die Kolbenstange 25 in diesem Betriebszustand einer Druckbeanspruchung
ausgesetzt ist, wobei die Druckbelastung zuzüglich zur Eigengewichtskomponente - gemäß
Pfeil 31 - durch Beschleunigungskräfte durch die Bewegung des Pressenbalkens 11 -
gemäß Doppelpfeil 14 - sowohl beim Abbremsen wie auch einer Bewegungsumkehr variiert
und ist dies bei der Dimensionierung der Kolbenstange 25 zu berücksichtigen.
[0032] Während eines Umformvorganges an dem Werkteil zwischen den Biegewerkzeugen 15, 16
tritt in der Kolbenstange 25, sobald die erforderliche Umformkraftkomponente die Eigengewichtskomponente
des Pressenbalkens 11 übersteigt, eine Zugkraftbelastung ein.
[0033] Den Druckräumen 22, 23 sind durch die einseitig aus dem Zylinderraum 21 herausgeführte
Kolbenstange 25 unterschiedliche Kolbenwirkflächen 32, 33 zugewandt, wobei die stangenseitige
Kolbenwirkfläche 32 eine Kreisringfläche aus einer Kreisfläche mit einem Innendurchmesser
34 des Zylinderraums 21 abzüglich einer Kreisfläche aus einem Kolbenstangendurchmesser
35 bildet und dem gegenüber die am Kolben 24 entgegen gesetzte Kolbenwirkfläche 33
einer Kreisfläche mit dem Innendurchmesser 34 des Zylinderraums 21 entspricht.
[0034] Vorteilhaft ist wie noch im Weiteren näher erläutert, wenn eine Verhältniszahl aus
den Kolbenwirkflächen 32, 33 größer 1 bis kleiner 1,5 beträgt, was gleichbedeutend
ist mit den unterschiedlichen Volumsströmungen zur Beaufschlagung der Druckräume 22,
33 aus dem Hydrauliksystem 18 zur Vornahme eines Arbeitszyklus, der dem zweifachen
Verstellweg zwischen einer oberen und unteren Endlage des Pressenbalkens umfasst.
[0035] Der Fig. 2 ist nun weiters das Hydrauliksystem 18 in einer vereinfachten Ausführung
in Form eines Hydraulikschemas zur Ansteuerung des Hydraulikzylinders 12 zu entnehmen,
wobei es sich um ein geschlossenes und im Wesentlichen tankloses Hydrauliksystem 18
handelt.
[0036] Der Druckzylinder 12 wird aus dem Hydrauliksystem 18 mit dem Druckmedium über eine
Druckleitung 36 im kolbenseitigen Druckraum 23 für die Öffnungsbewegung und über eine
Druckleitung 37 im stangenseitigen Druckraum 22 für die Schließbewegung versorgt.
[0037] Die Druckleitung 36 verbindet den Druckraum 23 mit einem Anschluss 38 eines Steuerventils
39 und die Druckleitung 37 den Druckraum 22 mit einem Anschluss 40 eines weiteren
Steuerventils 41.
[0038] Anschlüsse 42, 43 der Steuerventile 39, 41 sind mit einer Ringleitung 44 strömungsverbunden
in der eine über einen drehzahl- und drehrichtungsregelbaren Antriebsmotor 45, insbesondere
einem Elektromotor 46, betriebene Hydraulikpumpe 47 angeordnet ist wodurch ein Mediumsstrom
gemäß - Pfeile 48, 49 - entsprechend einer gewählten Drehrichtung gemäß - Doppelpfeil
50 - des Antriebsmotors 45 und damit der Hydraulikpumpe 47 wahlweise zwischen den
Steuerventilen 39, 41 umsteuerbar ist.
[0039] Die Ringleitung 44 bildet einen ersten Leitungsstrang 51 zwischen einem ersten Anschluss
52 der Hydraulikpumpe 47 und dem Anschluss 42 des Steuerventils 39 und einen zweiten
Leitungsstrang 53 zwischen einem zweiten Anschluss 54 der Hydraulikpumpe 47 und dem
Anschluss 43 des Steuerventils 41 wobei entsprechend der gewählten Drehrichtung des
Elektromotors 46 und einer ersten oder zweiten Schaltstellung der Steuerventile 39,
41 eine Strömungsverbindung zwischen der Hydraulikpumpe 47 und dem kolbenseitigen
Druckraum 23 oder dem stangenseitigen Druckraum 22 des Druckzylinders 12 besteht,
oder die Strömungsverbindung zwischen der Ringleitung 44 und der Druckleitung 36 für
den kolbenseitigen Druckraum 23, oder zwischen der Ringleitung 44 und der Druckleitung
37 für den stangenseitigen Druckraum 22 des Druckzylinders 12, unterbrochen ist.
[0040] Vom ersten Leitungsstrang 51, zwischen der Hydraulikpumpe 47 und dem Steuerventil
39, zweigt eine Bypassleitung 55 ab, die zu einem zweiten Anschluss 56 des Steuerventils
41 führt.
[0041] Ferner ist die Ringleitung 44 mit einem Druckspeicher 57 über ein 3/2- Wege Steuerventil
58 strömungsverbunden wovon ein Anschluss 59 des Steuerventils 58 über eine Leitung
60 mit dem Leitungsstrang 51 und ein weiterer Anschluss 61 des Steuerventils 58 über
eine Leitung 62 mit dem Leitungsstrang 53 verbunden ist und der Druckspeicher 57 an
einem Anschluss 63 des Steuerventils 58 angeschlossen ist. Diese Strömungsverbindung
des Druckspeichers 57 mittels der Leitungen 60, 62 in Verbindung mit entsprechenden
Schaltstellungen des Steuerventils 58 ermöglicht eine bedarfsangepasste Speicherung
oder Abgabe eines Anteils des im Umlauf befindlichen Druckmediums wodurch kurze Steuerungsvorgänge
erreicht werden und die erforderliche Menge an Druckmedium im Hydrauliksystem 18 gering
gehalten wird.
[0042] Die Steuerventile 39, 41, 58 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel Zweistellungs-
Elektroschaltventile, bevorzugt Kolbenventile mit Federrückführung und werden in der
nachfolgenden Funktionsbeschreibung die je Betriebszustand unterschiedlichen Schaltstellungen,
unter Querverweis auf die Darstellung in den Figuren, mit den Buchstaben (A) für eine
erste Schaltstellung und (B) für eine zweite Schaltstellung bezeichnet.
[0043] Vorerst werden noch im Detail die Funktionselemente gemäß dem in Fig. 2 dargestellten
Hydraulikschema erläutert.
[0044] Bei einem Hydrauliksystem 18 mit geschlossenem Strömungskreis wird erreicht, dass
nur ein sehr kleines Volumen des Druckmediums verdrängt wird - es entspricht dem Verdrängungsvolumen
der Kolbenstange 24 bzw. im Fall von einer beidseits ausragenden Kolbenstange - wie
noch später im Detail erläutert - dem Differenzvolumen der beiden Stangenelemente.
[0045] Dieses Verdrängungsvolumen kann von einem sehr kleinen Druckspeicher 57, bzw. Hydrospeicher,
aufgenommen werden. Der erforderliche Druck in diesem Druckspeicher 57 - er übt ja
auch die Hochhaltefunktion im Arbeitsgang aus - liegt für eine typische Ausführung
bei 2 bar bis 8 bar, bevorzugt 3 bar bis 5 bar und ist von einem Speichervolumen von
0,5 1 bis 2,5 1, bevorzugt 0,75 1 bis 1,0 1 auszugehen. Das stellt die Grundlage dafür
dar, entsprechend den Druckbehälterrichtlinien ohne Speichersicherheitsblock und ohne
besondere Speicher-Prüfung auszukommen.
[0046] Der Druckspeicher 57 übt zwei Funktionen aus, wie Hochhaltefunktion und Tankfunktion
(vorgespannter Tank) zur Speicherung und Abgabe eines Differenzvolumens des Druckmediums
infolge der den Druckraum 22 einfahrenden Kolbenstange 24, bzw, im Fall von einer
beidseits ausragenden Kolbenstange - wie noch später im Detail erläutert - dem Differenzvolumen
der beiden Stangenelemente.
[0047] Beim Druckzylinder 12 handelt es sich um einen Differentialzylinder mit einem relativ
kleinen Flächenausmaß der Kolbenstange 25. Die Kolbenstange 25 ist nach oben gerichtet
und in geeigneter Weise mit dem Pressenbalken 11 antriebsverbunden und stützt diesen
bzw. zieht diesen bei einem Umformvorgang nach unten. Dabei wirkt der Arbeitsdruck
des Mediums im stangenseitigen Druckraum 22, d.h. auf die Ringfläche des Kolbens 24.
Da im Fall einer Werkteilumformung die Kolbenstange 25 auf Zug beansprucht wird, besteht
keine Knickgefahr. Druckbeanspruchung besteht nur durch das anteilige Eigengewicht
des Pressenbalkens 11 beim Halten des Pressenbalkens 11 und zusätzlich durch einen
Beschleunigungsanteil beim Anhalten oder bei der Bewegung des Pressenbalkens nach
oben.
[0048] Nur mit einem Druckzylinder 12, dessen unterer Druckraum 23 eine größere Wirkfläche
aufweist als die obere, ist ein kontrolliertes Absenken bzw. Hochhalten des Pressenbalkens
11 in der Eilgangschaltung möglich. In der Eilgangschaltung, d.h. wenn die beiden
Druckräume 22, 23 hydraulisch im Wesentlichen kurzgeschlossen sind, entspricht der
Druckzylinder 12 einem reinen Plungerzylinder mit der Fläche der Kolbenstange 25 als
hydraulische Wirkfläche. Nur ein nach oben gerichteter Plunger kann eine nach unten
gerichtete Gewichtskraft kompensieren.
[0049] Bei der Hydraulikpumpe 47 handelt es sich im Prinzip um eine hydraulische Vierquadrantenmaschine.
Die druckmäßige Hauptbeanspruchung tritt aber im Arbeitsgang, also bei einer Umformung
des Werkteils auf, sodass sie als einseitig wirkende Pumpe ausgelegt werden kann,
die in den anderen Quadranten mit wesentlich niedrigeren Drücken betrieben wird.
[0050] Mit dem drehzahlveränderlichen Elektromotor 46 wird die Geschwindigkeit und die Positionierung
des Pressenbalkens 11 geregelt. Er arbeitet in beiden Drehrichtungen, um den Pressenbalken
11 auf- und abwärts bewegen zu können.
[0051] Das Steuerventil 39 ist ein 2/2-Wegeventil und dient zum Hochhalten des Pressenbalkens
11 und zur Realisierung eines Notstopps, wobei es dabei in Stellung (A) geschaltet
ist.
[0052] Das Steuerventil 41 ist ein 3/2-Wegeventil und dient der Eilgang- Arbeitsgangumschaltung.
Im Arbeitsgang ist es in Stellung (A), im Eilgang in Stellung (B).
[0053] Das Steuerventil 58 ist ein 3/2- Wegeventil und dient ebenfalls der Eilgang- Arbeitsgangumschaltung.
Im Arbeitsgang ist es in Stellung (B), im Eilgang in Stellung (A).
[0054] Beim Druckspeicher 57 handelt es sich um einen Niederdruckspeicher mir relativ geringem
Volumen. Mit seinem Druck hält er im Arbeitsgang den Pressenbalken 11 über die Wirkfläche
des Kolbens 24 gegen das Gewicht des Pressenbalkens 11 hoch. Im Eilgang abwärts nimmt
er das durch die Kolbenstange 25 beim Einfahren des Druckzylinders 12 verdrängte Öl-Volumen
auf. Er fungiert in dieser Phase als Tank.
[0055] Nachfolgend nun die Beschreibung zur Funktionsweise zu der in Fig. 2 dargestellten
hydraulischen Antriebsvorrichtung 1, gegliedert nach den Phasen eines typischen Abkantprozesses,
d.h. ausgehend von einer oberen Ruhelage des Pressenbalkens 11 in eine untere Todpunktlage
und anschließender Aufwärtsbewegung in die Ruhelage.
Eilgang abwärts:
[0056] Die Steuerventile 39, 41 schalten in den Zustand (B), das Steuerventil 58 schaltet
auf den Zustand (A) wodurch der Anschluss 54 der Hydraulikpumpe 47 mit dem Druckspeicher
57 verbunden wird. Der Elektromotor 46 und damit die Hydraulikpumpe 47 werden in Drehung
versetzt, der Pressenbalken 11 bewegt sich nach unten. Bei einer typischen Auslegung
werden etwa 90% des aus dem kolbenseitigen Druckraum 23 verdrängten Volumens vom stangenseitigen
Druckraum 22 aufgenommen. Der entsprechende Ölstrom fließt über die Bypassleitung
55 und das Steuerventil 41. Der von der Hydraulikpumpe 47 in den Druckspeicher 57
geförderte Ölstrom entspricht dem verdrängten relativ kleinen Stangenvolumen bezogen
auf das Ringseitenvolumen, es wird daher eine sehr hohe Eilganggeschwindigkeit erreicht.
Arbeitsgang abwärts:
[0057] Das Steuerventil 41 schaltet in die Stellungen (A), während das Steuerventil 58 auf
Zustand (B) schaltet wodurch die Leitung 51 mit dem Druckspeicher 57 verbunden wird.
Die Hydraulikpumpe 47 fördert in den stangenseitigen Druckraum 22 und erwirkt eine
große Kraft über die Ringfläche des Druckzylinders 12. Der vom Druckspeicher 57 aufgebrachte
Druck im kolbenseitigen Druckraum 23 hält den Pressenbalken 11 auch dann hoch, wenn
noch keine Presskräfte auf den Pressenbalken 11 einwirken.
Arbeitsgang aufwärts mit Dekompressionsphase:
[0058] Die Steuerventile 39, 41 und das Steuerventil 58 bleiben in den gleichen Stellungen
wie im Fall Arbeitsgang abwärts. Der Elektromotor 46 und die Hydraulikpumpe 47 drehen
allerdings in die andere Richtung. Der Mediumsdruck im Druckspeicher 57 hebt den Pressenbalken
11 hoch, die Motordrehzahl kontrolliert die Hebegeschwindigkeit wodurch eine kontrollierte
Dekompression möglich ist, d.h. Abbau von Reaktionskräften durch Rückfederkraft des
Werkteils, Rückverformung der beim Umformvorgang auftretenden Durchbiegung des Pressenbalkens
11 und des Pressengestells 3, insbesondere der Seitenständer.
Eilgang aufwärts:
[0059] Die Schaltstellungen der Steuerventile 39, 41, 58 sind wie im Fall Eilgang abwärts
jedoch bei Umkehr der Förderrichtung der Hydraulikpumpe 47. Die Hydraulikpumpe 47
drückt über die Differenzfläche, ist gleich der Kolbenstangenfläche den Kolben 24
und damit den Pressenbalken 11 nach oben.
Hochhalten im Ruhezustand:
[0060] Das Steuerventil 39 ist in Schaltstellung (A) wodurch der Pressenbalken durch den
Mediumsdruck in Druckraum 23 gehalten wird.
Notstopp im Eilgang abwärts:
[0061] Durch rasches Schalten des Steuerventils 39 in den Schaltzustand (A) wird der kolbenseitige
Druckraum 23 gesperrt, der Pressenbalken 11 kommt rasch zum Stehen.
[0062] Das Hochhalten im Ruhezustand und der Notstopp, gesteuert vom Steuerventil 39, gewährleistet
eine im Vergleich zu mechanischen Bremsen, die auf dem Elektromotor 46 oder dem Pressenbalken
11 wirken, kostengünstige Lösung z.B. durch die Anwendungsmöglichkeit eines kostengünstigen,
von einem Frequenzumrichter gespeisten Asynchronmotor als Elektromotor 46.
[0063] In der Fig. 3 ist eine andere Ausbildung der hydraulischen Steuervorrichtung mit
einer bevorzugten Variante des Druckzylinders 12 als Differentialzylinder 19 der Abkantpresse
2 und des Hydrauliksystems 18 gezeigt.
[0064] Der Druckzylinder 12, im gezeigten Ausführungsbeispiel, z.B. ortsfest gegenüber dem
Pressentisch 9, weist eine durchgehende Kolbenstange 25 auf, mit einen nach oben in
Richtung des Pressenbalkens 11 das Zylindergehäuse 20 durchragenden Stangenelement
64 und einem in Richtung der Aufstandsfläche 7 das Zylindergehäuse 20 durchragenden
Stangenelement 65. Der Pressenbalken 11 ist mit dem Stangenelement 64 antriebsverbunden.
Das Stangenelement 65 ist zur Erzielung eines vorgegeben Flächenverhältnis am Kolben
24 der dem Druckraum 23 für ein Hochfahren des Pressenbalkens 11 zugewandten Ringfläche
66 und dem Druckraum 22 für den Arbeitsgang zugewandten Druckfläche 67. Ein Stangendurchmesser
68 des Stangenelementes 64 ist größer als ein Stangendurchmesser 69 des Stangenelements
65, wodurch die Ringfläche 66 größer als die Ringfläche 67 ist und wobei das Flächenverhältnis
nach einer bevorzugten Ausführung in etwa größer 1 bis kleiner 1,5 beträgt. Die Anwendung
des nach unten herausgeführten Stangenelements 65 gewährleistet ein bevorzugtes Flächenverhältnis
auch bei einem erforderlichen größeren Stangendurchmesser 68 einzuhalten, zur Vermeidung
einer zu hohen Knickbelastung durch ein hohes Eigengewicht des Pressenbalkens 11 bzw.
hohen Beschleunigungskräften.
[0065] Das Hydrauliksystem 18 nach der bevorzugten Ausführung sieht zum Steuerventil 39
und Steuerventil 41 mehrere Steuer- und Regelelemente 70 und Steuerleitungen 71 vor,
wie sie noch später im Detail beschrieben sind.
[0066] Über die Steuerventile 39, 41 fließen im Eilgang relativ hohe Volumenströme, die
an direkt betätigten Industrieschaltventilen der Nenngröße 6 nennenswerte Druckverluste
erzeugen. Dadurch würde beim Eilgang-abwärts jedenfalls Kavitation im oberen Druckraum
22 auftreten. Daher werden bevorzugt hydraulisch vorgesteuerte Ventile eingesetzt,
die solche Volumenströme bei akzeptablen Druckverlusten zulassen. Im Fall des Steuerventils
41 ist das ein vorgesteuertes Cartridge-Ventil 72 und im Fall des Steuerventils 39
ein vorgesteuertes, entsperrbares Rückschlagventil 73. Wird die Vorsteuerstufe redundant
ausgeführt sind die dem Steuerventil 39 zugedachten Funktionen Notstopp-Auslösung
und Hochhalten redundant abgesichert.
[0067] Mit Rückschlagventilen 74, 75 wird der jeweils höchste Druck auf eine der Steuerleitungen
gelegt. Der Zugriff auf den Speicherdruck liefert den Minimaldruck im System. Diese
Schaltungsvariante gewährleistet
- a) ein sicheres Offenhalten der Ventile in den Betriebszuständen;
- b) einen raschen Notstopp bei Eilab - das ist der kritischste Fall für das Erreichen
des geforderten Anhaltewegs;
- c) um den Antrieb vom Betriebszustand Eilgang abwärts in Pressenbeschaltung rasch
und ruckfrei umschalten zu können, ohne den Druckbalken anzuhalten, wird ein Drosselventil
76 in einer vom Leitungsstrang 51 zum Steuerventil 58 - in diesem Ausführungsbeispiel
ein 4/2-Wegeventil - führenden Leitung 77 angeordnet und gewährleistet so einen raschen
und stetigen Übergang zwischen beiden Betriebszuständen, ohne den Druckbalken völlig
abzubremsen wodurch ein Beitrag zur Reduktion der Zykluszeiten geleistet wird;
- d) ein weiteres Drosselventil 78 bei der Vorsteuerstufe zum Steuerventil 41 erlaubt
einen sanften Übergang ohne raschen Druckausgleich vom Arbeits- zum Eilgang und gewährleistet
so einen raschen und stetigen Übergang zwischen beiden Betriebszuständen, ohne den
Druckbalken völlig abzubremsen. Damit wird ein Beitrag zur Reduktion der Zykluszeiten
geleistet.
[0068] Zum Unterschied zu dem in der vorhergehenden Figur beschriebenen Ausführung ist in
diesem Fall das Steuerventil 41 ein 2/2- Wegeventil und das Steuerventil 58 ein 4/2-
Wegeventil.
[0069] In der Fig. 4 ist das in seinen Komponenten bereits vorhergehend beschriebenen Hydrauliksystem
18 im Schaltzustand der Steuerventile 39, 41 und des Steuerventils 58 für den Betriebszustand
"Eilgang abwärts" des Pressenbalkens 11 gezeigt.
[0070] Die Hydraulikpumpe 47 fördert in diesem Betriebszustand das entsprechende Ölvolumen
des einfahrenden Stangenelements 64 abzüglich des Volumens des ausfahrenden Stangenelements
65, also ein Differenzvolumen über das Steuerventil 58 in den Druckspeicher 57. Das
restliche Ölvolumen fließt über die Bypassleitung 55 und die Druckleitung 37 in den
Druckraum 22 des Druckzylinders 12.
[0071] In der Fig. 5 ist das Hydrauliksystem 18 mit den Steuerventilen 39, 41 und dem Steuerventil
58 in den Schaltstellungen für den Betriebszustand "Arbeitsgang abwärts" des Pressenbalkens
11 gezeigt.
[0072] Um ein ruckartiges Schalten zu verhindern, wenn das Druckniveau im Druckraum 23 des
[0073] Druckzylinders 12 nicht exakt den Druckniveau im Druckspeicher 57 entspricht, ist
das Drosselventil 76 in der vom Leitungsstrang 51, unter Umgehung der Hydraulikpumpe
47, zum Steuerventil 58 führenden Leitung 77 vorgesehen.
[0074] Während des Arbeitsganges abwärts wird durch die Hydraulikpumpe 47 ein Volumenstrom
aus dem Druckraum 23 über das Steuerventil 58 und den Leitungsstrang 53 der Ringleitung
44 in den Druckraum 22 des Druckzylinders 12 gefördert. Das restliche verdrängte Ölvolumen
aus dem Druckraum 23 wird über die Leitung 67 und den Steuerventil 58 in den Druckspeicher
57 geleitet und von diesem aufgenommen.
[0075] Vor der Umschaltung der Bewegung des Pressenbalkens 11 in den Betriebsablauf "Eilgangaufwärts"
erfolgt eine Dekompressionsphase in der eine kontrollierte Entspannung der durch die
Presskraft aufgetretenen Verformungen des Pressenbalkens 11 sowie des Pressengestells,
insbesondere der Seitenständer wie auch Abbau der Rückfederkraft des Werkteils eingeleitet
wird, wobei in dieser Dekompressionsphase die Beschaltung der Steuerventile 39, 41
und des Steuerventils 58 dieselbe ist wie im Betriebszustand "Arbeitsgang- abwärts"
jedoch bei einer Umkehr der Drehrichtung des Antriebsmotors 45 und der Hydraulikpumpe
47, wodurch der Förderstrom der Hydraulikpumpe 47 gegenüber der Förderrichtung für
den "Arbeitsgang- abwärts" umgekehrt wird.
[0076] In der Fig. 6 ist das Hydrauliksystem 18 mit den Schaltstellungen der Steuerventile
39, 41 und des Steuerventils 58 im Betriebszustand "Eilgang aufwärts" des Druckbalkens
11 gezeigt.
[0077] Die Hydraulikpumpe 47 fördert in diesem Betriebszustand das dem den ausfahrenden
Stangenelement 64 entsprechende Ölvolumen vom Druckspeicher 57 über den Leitungsstrang
51 in den Druckraum 23 des Druckzylinders 12. Das aus dem Druckraum 22 verdrängte
Ölvolumen wird über die in diesem Schaltzustand befindlichen Steuerventile 41 und
39 direkt dem Druckraum 23 zugeleitet, wodurch das von der Hydraulikpumpe 47 geförderte
Ölvolumen relativ klein ist.
[0078] In der Fig. 7 ist das Hydrauliksystem 18 für den Betriebszustand "Notstopp" des Pressenbalkens
11 während einer Eilgangsbewegung abwärts - gemäß Pfeil 80 - mit den enstprechenden
Schaltstellungen der Steuerventile 39, 41 und des Steuerventils 58 gezeigt.
[0079] Bei einem Notstopp wird das hydraulisch entsperrbare Rückschlagventil 73 im Leitungsstrang
51 durch ein Umschalten des Steuerventils 39 eine Steuerleitung 81 durch den Speicherdruck
angesteuert und geschlossen. Parallel dazu wird der Antriebsmotor 45 und damit die
Hydraulikpumpe 47 gestoppt. Zeitgleich werden die Steuerventile 39, 41 und das Steuerventil
58 in Stellung (A) geschalten, wodurch ein den Sicherheitsrichtlinien und den daraus
resultierenden Anforderungen entsprechender Anhalterwege in der Abwärtsbewegung -
gemäß Pfeil 80 - des Pressenbalkens 11 erreicht wird.
[0080] In den Fig. 8 und 9 ist eine andere Ausbildung der Antriebsvorrichtung 1 für den
gegenüber dem feststehenden Pressentisch 9 verstellbaren Pressenbalken 11, mit den
unterschiedlich ausgebildeten Hydrauliksystemen 18, wie diese bereits detailliert
in den Fig. 2 und 3 beschrieben sind, gezeigt.
[0081] Gemäß dieser Ausführung ist der Differenzialzylinder 19 bewegungsfest mit dem Pressengestell
3, insbesondere mit dem Zylindergehäuse 20 am Seitenständer 4 befestigt und weist
dieser die durchgehende Kolbenstange 25 auf, welche aus den mit unterschiedlichen
Durchmessern versehenen Stangenelementen 64, 65 gebildet ist.
[0082] Die Anordnung ist dermaßen gewählt, dass über die Kolbenstange 25 auf dem verstellbaren
Pressenbalken 11 bei einer Verstellung des Pressenbalkens 11 in Richtung des Pressentisches
9 - gemäß Pfeil 31 - eine Druckkraft bzw. eine vom Eigengewicht des Pressenbalkens
11 abhängige Stützkraft ausgeübt wird. Mit dem Pressenbalken 11 im Stangenlager 17
ist das dem kleineren Stangendurchmesser 68 aufweisende Stangenelement 64 gekoppelt.
[0083] Durch die den Druckräumen 22, 23 dadurch zugeordneten unterschiedlichen Ringflächen
66, 67 des Kolbens 24 werden mit den beispielhaft gezeigten Hydrauliksystemen 18,
die bereits vorhergehend beschriebenen Vorteile einer Optimierung der Bewegungsabläufe
des Pressenbalkens 11 für die jeweiligen Betriebszustände in Verbindung mit dem geschlossenen
Hydrauliksystem 18, mit regelbarer und förderrichtungsumkehrbarer Hydraulikpumpe 47
und Druckspeicher 57 und der aus den Leitungssträngen 51, 53 gebildeten Ringleitung
44 erreicht.
[0084] Die Beschaltung der Steuerventile 39, 41, 58 ist für den Betriebszustand "Stillstand
des Pressenbalkens 11" dargestellt wie dies einerseits für ein Halten des Pressenbalkens
11 in einer oberen Todlage oder einer Zwischenlage z. B. einem Eilstopp vorgesehen
ist.
[0085] In den Fig. 10 und 11 ist eine andere Anordnung des Druckzylinders 12 der Antriebsvorrichtung
1 und dem bereits vorhergehend beschriebenen unterschiedlich konzipierten Hydrauliksystemen
18, auf die daher nicht weiter im Detail eingegangen wird, gezeigt.
[0086] Der Druckzylinder 12 weist in diesem Ausführungsbeispiel die einseitig ausragende
Kolbenstange 25 auf und ist z.B. mit dem Gehäuse 20 bzw. dem Gehäuselager mit dem
verstellbaren Pressenbalken 11 bewegungsfest verbunden.
[0087] Die ausragende Kolbenstange 25 ist in einem mit dem Pressentisch 9 oder dem Pressengestell
3 fest verbundenen Widerlager 85 bewegungsfest gekuppelt. Damit ergibt sich bei einer
Verstellung des Pressenbalkens 11 in Richtung des Pressentisches 9 - gemäß Pfeil 31
- eine Zugbelastung in der Kolbenstange 25 bzw. eine Druckbelastung durch eine durch
das Eigengewicht des Pressentisches 11 bedingte Kraft beim Halten des Pressentisches
11 in einer oberen Tod- oder Zwischenlage zuzüglich einer Kraft, wie sie beim Abbremsen
des Pressenbalkens 11 bei einem Notstopp auftritt, wie dies ebenfalls bereits in den
vorhergehenden Figuren beschrieben ist.
[0088] Die Optimierung der Bewegungsabläufe ergibt sich bei dieser Anordnung des Druckzylinders
12 ebenfalls durch die unterschiedlichen Flächeninhalte der Kolbenwirkfläche 33 entsprechend
dem Durchmesser des Kolbens 24 einerseits und der Kolbenringfläche 32 andererseits.
[0089] Die Beschaltung der Steuerventile ist, wie bereits in den vorhergehenden Figuren
beschrieben, für den Betriebszustand "Stillstand des Pressenbalkens" gezeigt.
[0090] In den Fig. 12 bis 14 ist die Antriebsvorrichtung 1 mit einer weiteren Variante des
Hydrauliksystems 18 gezeigt. Der Druckzylinder 12 weist die einseitig ausragende Kolbenstange
25 auf. In der dargestellten Anordnung wirkt in der Kolbenstange 25 bei einem Pressvorgang
eine Zuglast.
[0091] Das Hydrauliksystem 18 weist die Ringleitung 44 mit den Leitungssträngen 51, 53 auf.
Der Leitungsstrang 51 verbindet die Hydraulikpumpe 47 mit dem Druckraum 23 zur Beaufschlagung
der Kolbenwirkfläche 33. Der Leitungsstrang 53 verbindet die Hydraulikpumpe 47 mit
dem Druckraum 22 mit der Kolbenringfläche 32.
[0092] Der Druckspeicher 57 wird wahlweise über eine Leitung 83 und einem Steuerventil 84
mit dem Leitungsstrang 51, oder über eine Leitung 85 und einem Steuerventil 86 mit
dem Leitungsstrang 53, und Schaltstellungen der Steuerventile 84 entsprechend dem
jeweiligen Betriebszustand aktiviert oder deaktiviert.
[0093] In den Leitungssträngen 51, 53 ist jeweils ein Steuerventil 87, 88 angeordnet. In
der Bypassleitung 55, welche den Leitungsstrang 51 mit dem Leitungsstrang 53 verbindet
ist ein weiteres Steuerventil 89 angeordnet.
[0094] Die Hydraulikpumpe ist wie bereits in den vorhergehenden Beispielen beschrieben für
richtungsumkehrbare Förderung ausgelegt und wird mit dem drehzahlregelbaren Antriebsmotor
45 betrieben.
[0095] Als Steuerventile 84, 86, 87, 88, 89 sind nach dieser Variante des Hydrauliksystems
18 2/2-Wegeventile vorgesehen.
[0096] In der Fig. 12 sind nunmehr die Schaltzustände für den Betriebszustand "Stillstand"
bzw. "Notstopp" dargestellt wonach sämtliche Steuerventile 84, 86, 87, 88, 89 in Sperrstellung
geschaltet sind bzw. werden und die Hydraulikpumpe 47 abgeschaltet ist.
[0097] In der Fig. 13 sind die Schaltzustände für die Betriebzustände "Eilgang-abwärts"
und "Eilgang-aufwärts" gezeigt. In diesem Betriebszustand sind die Druckräume 22,
23 des Druckzylinders 12 über die Bypassleitung 55 und die auf Durchgang geschalteten
Steuerventile 87, 89 leitungsverbunden, wodurch ein geringer Volumenstrom, der dem
Differenzvolumen der Druckräume 22, 23 entspricht, aus den ebenfalls über das auf
Durchgang geschaltete Steuerventil 86 und Leitung 85 je nach Bewegungsrichtung des
Pressenbalkens 11 in den Druckspeicher 57 gefördert oder aus diesem in die Ringleitung
44 eingespeist wird.
[0098] Dies ermöglicht wie bereits zu den vorhergehenden Figuren beschrieben, eine energieeffiziente
Auslegung der Hydraulikpumpe 47 bzw. des Antriebmotors 45 und auch der Leitungen und
Steuerventile.
[0099] In der Fig. 14 sind nun die Schaltzustände der Steuerventile für den unmittelbaren
Betriebszustand "Pressvorgang" gezeigt, bei dem die Umformkraft vom Pressenbalken
11 bei einer Verstellbewegung in Richtung des Pressentisches 9 - gemäß Pfeil 31 -
für das Umformen eines nicht weiter im Detail gezeigten Werkteils aufzubringen ist.
Für diesen Betriebszustand ist das Steuerventil 87 des Leitungsstranges 51 und das
Steuerventil 88 des Leitungsstrangs 53 auf Durchgang geschaltet und damit besteht
eine direkte Strömungsverbindung zwischen den Druckräumen 23, 22.
[0100] Gleichzeitig besteht eine Strömungsverbindung des Leitungsstranges 51 über die Leitung
83 und dem auf Durchgang geschalteten Steuerventils 84 zur Nachspeicherung des Mehrvolumens
des Mediums, aufgrund der durch die einseitige Kolbenstange 25 bewirkten Volumenunterschiede
der Druckräume 22, 23, in den Druckspeicher 57.
[0101] Die Bypassleitung 55 mit dem Steuerventil 89 ist bei diesem Betriebszustand gesperrt,
wie auch die Leitung 85 zwischen dem Leitungsstrang 53 und dem Druckspeicher 57 durch
die Sperrstellung des Steuerventils 86.
[0102] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten der Antriebsvorrichtung,
wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten
Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen
der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit
aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können
des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt. Es sind also auch sämtliche
denkbaren Ausführungsvarianten, die durch Kombinationen einzelner Details der dargestellten
und beschriebenen Ausführungsvariante möglich sind, vom Schutzumfang mit umfasst.
[0103] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus der Antriebsvorrichtung diese bzw. deren Bestandteile teilweise unmaßstäblich
und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
[0104] Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrunde liegende Aufgabe kann der
Beschreibung entnommen werden.
Bezugszeichenaufstellung
[0105]
- 1
- Antriebsvorrichtung
- 2
- Abkantpresse
- 3
- Pressengestell
- 4
- Seitenständer
- 5
- Seitenständer
- 6
- Querverband
- 7
- Aufstandsfläche
- 8
- Ebene
- 9
- Pressentisch
- 10
- Linearführung
- 11
- Pressenbalken
- 12
- Druckzylinder
- 13
- Antriebsvorrichtung
- 14
- Doppelpfeil
- 15
- Beigewerkzeug
- 16
- Gehäuselager
- 17
- Stangenlager
- 18
- Hydrauliksystem
- 19
- Differentialzylinder
- 20
- Zylindergehäuse
- 21
- Zylinderraum
- 22
- Druckraum
- 23
- Druckraum
- 24
- Kolben
- 25
- Kolbenstange
- 26
- Endbereich
- 27
- Bolzen
- 28
- Seitenfläche
- 29
- Stangendurchführung
- 30
- Stirnflansch
- 31
- Pfeil
- 32
- Kolbenringfläche
- 33
- Kolbenwirkfläche
- 34
- Innendurchmesser
- 35
- Kolbenstangendurchmesser
- 36
- Druckleitung
- 37
- Druckleitung
- 38
- Anschluss
- 39
- Steuerventil
- 40
- Anschluss
- 41
- Steuerventil
- 42
- Anschluss
- 43
- Anschluss
- 44
- Ringleitung
- 45
- Antriebsmotor
- 46
- Elektromotor
- 47
- Hydraulikpumpe
- 48
- Pfeil
- 49
- Pfeil
- 50
- Doppelpfeil
- 51
- Leitungsstrang
- 52
- Anschluss
- 53
- Leitungsstrang
- 54
- Anschluss
- 55
- Bypassleitung
- 56
- Anschluss
- 57
- Druckspeicher
- 58
- Steuerventil
- 59
- Anschluss
- 60
- Leitung
- 61
- Anschluss
- 62
- Leitung
- 63
- Anschluss
- 64
- Stangenelement
- 65
- Stangenelement
- 66
- Ringfläche
- 67
- Ringfläche
- 68
- Stangendurchmesser
- 69
- Stangendurchmesser
- 70
- Steuer- und Regelelement
- 71
- Steuerleitung
- 72
- Cartridge - Ventil
- 73
- Rückschlagventil
- 74
- Rückschlagventil
- 75
- Rückschlagventil
- 76
- Drosselventil
- 77
- Leitung
- 78
- Drosselventil
- 79
- 80
- Pfeil
- 81
- Steuerleitung
- 82
- Widerlager
- 83
- Leitung
- 84
- Steuerventil
- 85
- Leitung
- 86
- Steuerventil
- 87
- Steuerventil
- 88
- Steuerventil
- 89
- Steuerventil
1. Antriebsvorrichtung (1) für eine Biegepresse, insbesondere Abkantpresse (2), mit einem
Pressengestell (3) mit einem Pressentisch (9) und mit einem relativ zum Pressentisch
(9) über ein Hydrauliksystem (18) umfassend eine Hydraulikpumpe (47) mit regelbaren
Antriebsmotor (45), Schalt- und Steuermitteln und Druckleitungen und einen Druckspeicher
(57) mit einem Druckmedium beaufschlagbaren Druckzylindern (12) verstellbaren Pressenbalken
(11), dadurch gekennzeichnet, dass das Hydrauliksystem (18) mit einer die Hydraulikpumpe (47) aufweisenden Ringleitung
(44) einen geschlossenen durch Steuerventile (39, 41, 58, 84, 86, 87, 88, 89) schaltbaren
Strömungskreis für das Druckmedium mit einem ersten Leitungsstrang (51) der Ringleitung
(44) zwischen einem Druckraum (23) zumindest eines Druckzylinders (12) und der Hydraulikpumpe
(47) und mit einem zweiten Leitungsstrang (53) der Ringleitung (44) zwischen einem
weiteren Druckraum (22) des Druckzylinders (12) und der Hydraulikpumpe (47) ausbildet
und der Druckspeicher (57) über zumindest eines der Steuerventile (58, 84, 86) wahlweise
mit dem ersten Leitungsstrang (51) oder dem zweiten Leitungsstrang (53) der Ringleitung
(44) zur Aufnahme oder Abgabe eines Speichervolumens des Druckmediums strömungsverbindbar
ist.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventil (58) für den Druckspeicher (57) über eine Leitung (60) mit dem Leitungsstrang
(51) und eine Leitung (62) mit dem Leitungsstrang (53) verbunden ist.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventil (58) für den Druckspeicher (57) im Leitungsstrang (53) der Ringleitung
(44) angeordnet ist und mit einer Leitung (77) mit dem Leitungsstrang (51) verbunden
ist.
4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Leitung (77) bevorzugt ein Drosselventil (76) angeordnet ist.
5. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckspeicher (57) über eine Leitung (83) und dem Steuerventil (84) mit dem Leitungsstrang
(51) der Ringleitung (44) und eine Leitung (85) und dem Steuerventil (86) mit dem
Leitungsstrang (53) der Ringleitung (44) verbunden ist.
6. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckzylinder (12) als doppelseitig wirkender Differential- Druckzylinder mit
einem Flächenverhältnis von Kolbenwirkflächen (32, 33) von etwa größer 1 bis kleiner
1,5 gebildet ist.
7. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckzylinder (12) mit einseitig ausragender Kolbenstange (24) ausgebildet ist.
8. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Querschnittsfläche der Kolbenstange (25) etwa 1/5 bis 1/20 der die Kolbenstange
(24) umgebenden Kolbenwirkfläche (32) beträgt.
9. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckzylinder (12) mit beidseitig ausragenden Stangenelementen (64, 65) gebildet
ist.
10. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Durchmesser (68, 96) der Stangenelemente (64, 65) unterschiedlich sind wobei der
Durchmesser (68) des mit dem verstellbaren Pressenbalken (11) antriebsverbundenen
Stangenelements (64) größer ist als der Durchmesser (69) des weiteren Stangenelements
(65).
11. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Durchmesser (68, 96) der Stangenelemente (64, 65) unterschiedlich sind wobei der
Durchmesser (68) des mit dem verstellbaren Pressenbalken (11) antriebsverbundenen
Stangenelements (64) kleiner ist als der Durchmesser (69) des weiteren Stangenelements
(65).
12. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine zur Aufbringung der Presskraft auf den Pressenbalken (11) maßgebliche Kolbenwirkfläche
(32) eines einen Zylinderraum (21) in die Druckräume (22, 23) trennenden Kolbens (24)
kleiner ist als eine dieser entgegengesetzte Kolbenwirkfläche (33).
13. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bevorzugt in dem ersten Leitungsstrang (51) der Ringleitung (44) dem Druckraum (23)
vorgeordnet ein 2/2- Wege- Steuerventil (39) angeordnet ist.
14. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bevorzugt in dem Leitungsstrang (51) ein entsperrbares Rückschlagventil (73) angeordnet
ist.
15. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bevorzugt in dem zweiten Leitungsstrang (53) der Ringleitung (44) dem Druckraum (22)
vorgeordnet ein 2/2- oder 3/2- Wege- Steuerventil (41) angeordnet ist.
16. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bevorzugt in einer die Steuerventile (39, 41) verbindenden Leitung ein Drosselventil
(78) angeordnet ist.
17. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventil (58) bevorzugt durch ein 3/2- Wegeventil gebildet ist.
18. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einer den Leitungsstrang (51) mit dem Druckspeicher- Steuerventil (58) verbindenden
Leitung (77) ein Drosselventil (76) angeordnet ist.
19. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungsstränge (51, 53) direkt und/oder über eine Bypassleitung (55) mittels
geeigneter hydraulischer Ventilkombinationen mit den Druckräumen (22, 23) des Druckzylinders
(12) strömungsverbunden sind.
20. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bypassleitung (55) bevorzugt ein hydraulisch vorgesteuertes Cartridge- Ventil
(72) angeordnet ist.
21. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulik-pumpe (47) und ein Antriebsmotor (45) der Hydraulikpumpe (47) für eine
bidirektionale Förderung des Druckmediums ausgebildet sind.
22. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (45) für die Hydraulikpumpe (47) durch einen Elektromotor (46),
bevorzugt durch einen Asynchron- Elektromotor gebildet ist.
23. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anspeisung des Elektromotors (46) mit Energie über ein Drehzahlregelglied, z.B.
einen Frequenzumrichter, erfolgt.
24. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (57) durch einen Niederdruckspeicher, z.B. Blasen-, Membran-
oder Kolbenspeicher gebildet ist.
25. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Verstellung des Pressenbalkens (11) zur Aufbringung einer Umformkraft auf
den Werkteil (17) auf die Kolbenstange (25) eine Druckkraft ausgeübt wird.
26. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Verstellung des Pressenbalkens (11) zur Aufbringung einer Umformkraft auf
den Werkteil (17) auf die Kolbenstange (25) eine Zugkraft ausgeübt wird.
27. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (25) über ein Stangenlager (17) mit dem verstellbaren Pressenbalken
(11) verbunden ist.
28. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (25) über ein Widerlager (85) mit dem Pressengestell (3) oder dem
Pressentisch (9) verbunden ist.
29. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckzylinder (12) über ein Gehäuselager (16) am Pressengestell (3), bevorzugt
am Seitenständer (4, 5) befestigt ist.
30. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckzylinder (12) über ein Gehäuselager (16) am Pressenbalken (11) befestigt
ist.