[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung einer Walzenanordnung zum
Erzeugen von Dekoren auf einer Holzwerkstoffoberfläche.
[0002] Holzwerkstoffoberflächen, die beispielsweise zu Paneelen verarbeitet werden, sind
in der Regel oberflächenbeschichtet. Neben Zielsetzungen wie Resistenz gegen Verschleiß
sowie Schutz vor Feuchtigkeit ist hierbei das Erreichen einer bestimmten, attraktiven
Optik erwünscht. Als typische Holzwerkstoffe werden Spanplatten, hoch- und mitteldichte
Faserplatten, Sperrholz- und OSB-Platten eingesetzt, im Sinne dieser Erfindung werden
aber auch Massivholz und Massivholzplatten zu den Holzwerkstoffen gezählt.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind neben Beschichtungsverfahren, bei denen Kunstharze
mit dem Holzwerkstoff verpresst werden, auch solche bekannt, bei denen wenigstens
eine, in der Regel jedoch mehrere Farb- oder Lackschichten, flüssig aufgebracht werden,
die anschließend getrocknet oder gehärtet werden. Ein solches Beschichtungsverfahren
ist vergleichsweise preiswert und einfach. Zum Auftragen der einzelnen Schichten verwendet
man bevorzugt Walzen, die auf der Holzwerkstoffoberfläche abrollen und dabei zuvor
aufgenommene flüssige Farbe oder Lack abgeben (indirekter Tiefdruck).
[0004] Ein typischer Aufbau einer solchen Beschichtung umfasst als erstes eine Grundierung,
darauf eine farbige Dekorschicht, auf der sich wiederum eine oder mehrere abschließende
Lackschichten befinden. Die Lackschichten schließen die Oberflächenbeschichtung ab.
Während der Farbeindruck durch die Dekorschicht und ggf. durch die Grundierung vorgegeben
wird, werden Oberflächeneigenschaften wie Rauhigkeit und Reflexionsverhalten von den
abschließenden Lackschichten bestimmt. Des Weiteren können die verschiedenen Lackschichten
unterschiedliche Opazität besitzen.
[0005] Mitunter kann es erwünscht sein, die Oberfläche dreidimensional zu strukturieren,
sei es durch optische Wirkung, sei es durch eine dreidimensionale Formung der Oberfläche.
Bei einem flüssigen Farb- oder Lackauftrag ohne anschließenden Pressvorgang ist eine
echte dreidimensionale Gestaltung der Oberfläche schwierig, aber man kann eine optische
Strukturierung vornehmen, indem man z.B. in verschiedenen Bereichen Lackschichten
mit unterschiedlichen Eigenschaften, insbesondere mit unterschiedlichem Glanzgrad,
aufträgt. Hierdurch ist es möglich, einer Oberfläche, die keine Unebenheiten aufweist,
dennoch ein dreidimensionales Aussehen zu geben.
[0006] Insbesondere bei Holzimitaten ist oftmals erwünscht, die Porenstruktur des imitierten
Holzes nicht nur farblich nachzuahmen, sondern dadurch realistischer zu gestalten,
dass man z.B. für eine annähernd dreidimensionale Wahrnehmung Mattlack zur Betonung
der Poren und Glanzlack für die Umgebung verwendet. Hierfür ist es jedoch notwendig,
jede der beiden Lackarten mit einer eigenen Walze aufzutragen. Wenigstens eine dieser
Walzen muss eine Oberflächenstruktur aufweisen, so dass sie nur mit Teilen ihrer Oberfläche
Lack auf die Holzwerkstoffoberfläche aufträgt. Eine Walze mit einer Oberfläche, die
z.B. zur Herstellung optischer Poren, Lack nur abschnittsweise aufträgt, wird im Folgenden
als strukturierte Lackauftragswalze bezeichnet.
[0007] Für einen realistischen, konsistenten optischen Eindruck muß das Porenmuster, das
durch die oberen Lackschichten suggeriert wird, auf das darunterliegende farbige Dekor
abgestimmt sein. Hierfür ist es nach dem Stand der Technik nötig, zu der oder den
Walzen, die für ein Farbdekor verwendet werden, im Folgenden Farb-Dekorwalzen genannt,
jeweils eine strukturierte Lackauftragswalze bereitzustellen, die so auf das von den
Farb-Dekorwalzen erzeugte Farbdekor abgestimmt ist, dass sie gemeinsam ein dreidimensional
wirkendes Dekor erzeugen. Hieraus ergibt sich das Problem, dass der Entwurf und insbesondere
die präzise Produktion einer strukturierten Platte mit Zeit- und Kostenaufwand verbunden
sind, die bei jedem neuen Dekor auftreten. Das Bereitstellen solcher Walzenanordnungen
aus Farb-Dekorwalzen und strukturierten Lackauftragswalzen für jeweils nur ein Dekor
ist sehr aufwändig.
[0008] Es besteht also die Aufgabe, ein vereinfachtes Verfahren zum Bereitstellen einer
Walzenanordnung zum Erzeugen von Dekor vorzuschlagen.
[0009] Dieses Problem wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Bereitstellung
einer Walzenanordnung zum Erzeugen von Dekor auf einer Holzwerkstoffoberfläche gemäß
Anspruch 1 sowie durch einen Satz von Walzen nach Anspruch 12.
[0010] Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei unterschiedliche Farb-Dekorwalzen
zur Erzeugung von zwei unterschiedlichen Dekoren mit einer strukturierten Lackauftragswalze
abgestimmt werden. Hierzu wird zunächst festgestellt, welche Farbdekore vergleichbare
Oberflächengestaltungen erlauben, z.B. welche Holzarten eine ähnliche Porenstruktur
aufweisen. Anschließend wird die exakte Struktur der strukturierten Lackauftragswalze
festgelegt, auf die dann das exakte Aussehen der verschiedenen Farbdekore abgestimmt
werden.
[0011] Auf diese Weise fällt der Aufwand für Entwicklung und Produktion der strukturierten
Lackauftragswalze für eine Gruppe von Dekoren nur einmal an. Es wird also Geld und
darüber hinaus Zeit gespart, und zwar in stärkerem Maße, je mehr Farbdekore mit einer
strukturierten Lackauftragswalze korrespondieren.
[0012] Außerdem wird auch bei der Produktion Zeit gespart, da die strukturierte Lackauftragswalze
bei einer Umstellung auf ein anderes Dekor nicht ausgewechselt werden muss. Dies ist
insbesondere dann ein immenser Vorteil, wenn es gelingt, diejenigen Dekortypen, die
vornehmlich nachgefragt werden, in der geschilderten Weise auf ein und dieselbe Struktur
einer einzigen Lackauftragswalze abzustimmen.
[0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird zusätzlich zu den Farb-Dekorwalzen
und der strukturierten Lackauftragswalze wenigstens eine Grundierwalze bereitgestellt,
mit der vor dem Auftrag eines Dekors eine Grundierung aufgetragen werden kann. Dies
ist oft nötig oder zumindest vorteilhaft, da sich viele Farbstoffe nicht oder nur
mit schlechten Ergebnissen auf eine ungrundierte Holzwerkstoffoberfläche auftragen
lassen.
[0014] Für mehrfarbige Dekore reicht die Verwendung einer einzelnen Farb-Dekorwalze nicht
aus, sondern man verwendet für jede aufzutragende Farbe eine eigene Farb-Dekorwalze.
[0015] Daher werden in einer Weiterbildung des Verfahrens zwei oder mehr Farb-Dekorwalzen
zur Erzeugung des Dekors bereitgestellt.
[0016] In vielen Fällen beeinflussen sich die Lacke, die zur Gestaltung der Oberfläche in
den unterschiedlichen Bereichen eines zu erzeugenden Dekors eingesetzt werden, gegenseitig
in unerwünschter Weise, wenn sie nacheinander auf ein und derselben Fläche aufgetragen
werden. Darum - oder um durch unterschiedlichen Lackauftrag die gewünschte 3D-Wirkung
noch stärker zu betonen - werden bei dem vorliegenden Verfahren bevorzugt zwei oder
mehr strukturierte Lackauftragswalzen zur Erzeugung eines Dekors bereitgestellt. Jede
dieser Walzen wird selektiv zur Gestaltung bestimmter Abschnitte der Holzwerkstoffoberfläche
verwendet.
[0017] Durch den Einsatz sowohl strukturierter als auch nicht-strukturierter Lackauftragswalzen
ergeben sich verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten. Es kann beispielsweise nach dem
Auftrag einer Grundierung und eines Dekors zunächst flächendeckend ein Klarlack und
anschließend in bestimmten Teilen der Oberfläche ein Mattlack, eine Lasur oder ein
eingefärbter Lack auf dem Klarlack aufgetragen werden. Hierdurch können bestimmte
Strukturen des Farbdekors hervorgehoben werden und erhalten ein realistischeres bzw.
interessanteres Aussehen. Für solche Fälle wird nach einer weiteren bevorzugten Ausführung
des Verfahrens zusätzlich eine nicht-strukturierte Lackauftragswalze bereitgestellt,
die auf die gesamte Holzwerkstoffoberfläche einwirkt.
[0018] Es ist auch denkbar, nach dem Aufbringen der strukturierten Lackschichten noch eine
oder mehrere nicht-strukturierte Lackschichten aufzubringen. Auch hierfür kann eine
nicht-strukturierte Lackauftragswalze bereitgestellt werden.
[0019] Neben der Möglichkeit, nur das Aussehen der Oberfläche zu verändern, ist es auch
möglich, eine bestimmte, echt-dreidimensionale Struktur in die Oberfläche einzuprägen,
die somit nicht nur sichtbar, sondern ggf. auch fühlbar ist, wodurch z.B. die Nachbildung
einer Holzoberfläche noch realistischer wird. Hierzu werden in einer Weiterentwicklung
des Verfahrens an der Oberfläche einer strukturierten Prägewalze Strukturen erzeugt,
mittels derer sich eine lackierte oder unlackierte Holzwerkstoffoberfläche plastisch
verformen lässt.
[0020] Details der Erfindung werden nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Ausführungsbeispiel 1:
[0021] Es sollen zur Imitation der drei Holzarten Eiche, Esche und Ulme Walzen zur Gestaltung
der Oberflächen von Hartfaserplatten bereitgestellt werden. Hierzu werden mittels
einer Bildbearbeitungssoftware am Computer drei Nachbildungen von Holzoberflächen
entworfen, wobei - ggf. schrittweise - die Porenstrukturen der drei Nachbildungen
aufeinander abgestimmt werden. Dies bedeutet nicht zwangsläufig, das die Form und
die Positionen sämtlicher Poren in allen drei Nachbildungen übereinstimmt, jedoch
stimmen die Positionen wenigstens teilweise überein.
[0022] Während anhand der drei so erstellten Bilddateien mittels computergesteuerter Fertigung
jeweils zwei strukturierte Farb-Dekorwalzen pro Holzart (Eiche, Esche, Ulme) hergestellt
werden, die zum Auftragen der Farben dienen, wird anhand der drei Bilddateien eine
vierte Bilddatei erstellt, die die Struktur der Poren abbildet, die allen drei Imitationen
gemeinsam sind. Auf Basis dieser vierten Bilddatei wird wiederum computergesteuert
eine einzige strukturierte Lackauftragswalze hergestellt.
[0023] Zur Erstellung der Eiche imitierenden Oberfläche wird auf die Hartfaserplatte zunächst
mittels einer Walze eine handelsübliche, farbige Grundierung aufgewalzt. Die Farbe
der Grundierung ist auf die Farbe des später aufzutragenden Eichendekors abgestimmt.
Die Auftragsmenge beträgt ca. 14 g/m
2. Diese Grundierung füllt Unebenheiten aus, glättet Fasern und verbessert die Wasser
abweisenden Eigenschaften der Hartfaserplatte.
[0024] Auf die Grundierung werden zur Erzeugung des Eichendekors mittels einer ersten Farb-Dekorwalze
eine Farbe in einem ersten Braunton in einer Farbschichtdicke von 15 g/m
3 und mit einer zweiten Farb-Dekorwalze eine Farbe in einem zweiten Braunton in einer
Farbschichtdicke von 17 g/m
3 aufgetragen. Die Farb-Dekorwalzen sind strukturiert, um einen selektiven Farbauftrag
zu gewährleisten. Im Zusammenspiel mit der Grundierung bilden die aufgetragenen Farben
die farbliche Struktur der Eichenoberfläche nach.
[0025] Anschließend wird auf das Dekor mittels zweier nicht-strukturierter Walzen eine erste
und eine zweite Schicht Klarlack aufgetragen. Jeweils 30 g/m
2 eines Lacks, der unter UV-Licht härtet, werden zunächst aufgetragen, dann wird unter
Einwirkung von UV-Licht das Aushärten eingeleitet, aber nicht abgeschlossen. Auf die
teilweise ausgehärtete erste Lackschicht wird dann die zweite Lackschicht aufgetragen.
Auch diese Lackschicht wird UV-Licht ausgesetzt, aber nicht vollständig ausgehärtet.
Den beiden Lackschichten ist jeweils Korund zugesetzt.
[0026] Auf diese beiden ersten Lackschichten wird abschließend ein UV-härtender Decklack
mit 12 g / m
2 aufgetragen.
[0027] Schließlich wird mittels der strukturierten Lackauftragswalze auf dem Decklack abschnittsweise
ein ebenfalls UV-härtender Mattlack aufgebracht, wobei die Strukturierung der Walze
wenigstens teilweise mit der durch das Farbdekor vorgegebenen Porenstruktur übereinstimmt.
Hierdurch erscheinen die entsprechenden Porenimitationen realistischer, da durch das
unterschiedliche Reflexionsverhalten der Eindruck von Vertiefungen in der Oberfläche
entsteht. Das anschließend eingesetzte UV-Licht härtet abschließend alle drei bzw.
vier aufgetragenen Lackschichten durch, was aufgrund der insgesamt geringen Auftragsmengen
ohne weiteres möglich ist.
[0028] Zur Erstellung der Esche imitierenden Oberfläche werden die Farb-Dekorwalzen für
den Farbauftrag ausgewechselt, während die Walze für den Auftrag der Grundierung übernommen
wird. Lediglich die Farbe der Grundierung muss ggf. ausgewechselt werden. Auch die
nicht-strukturierte Lackauftragswalze zum Auftrag der Klarlackschichten sowie die
strukturierte Lackauftragswalze für den Auftrag des Mattlacks können übernommen werden.
Letzteres ist möglich, da das durch die neuen Farb-Dekorwalzen aufgebrachte Farbmuster
für Esche erfindungsgemäß auf die Porenstruktur der Walze für den Mattlack abgestimmt
ist. Da die Demontage und Montage der strukturierten Lackauftragswalze entfällt, nimmt
der Umstellungsprozess von einem Dekor auf ein anderes weniger Zeit in Anspruch und
somit muss die Produktion weniger lange gestoppt werden. Dies führt insbesondere bei
häufigen Umstellungen zu erheblichen Kostenersparnissen.
[0029] Der Vorgang des Farb- bzw. Lackauftrags erfolgt im Weiteren wie beim Eichenimitat.
Zur Umstellung der Anlage auf das Ulmen-Dekor müssen wiederum nur die beiden Farb-Dekorwalzen
ausgewechselt werden.
Ausführungsbeispiel 2:
[0030] Es sollen Landhausdielen in den drei vorgenannten Holzarten, Eiche, Ulme Esche, hergestellt
werden, deren Oberfläche einen gebrauchten Eindruck vermittelt.
[0031] Hierzu werden wiederum mittels einer Bildbearbeitungssoftware am Computer drei Nachbildungen
von Holzoberflächen entworfen, wobei auch hier wiederum die Porenstrukturen in der
geschilderten Weise aufeinander abgestimmt werden. Es wird eine vierte Bilddatei erstellt,
die die Struktur der Poren abbildet, die allen drei Imitationen gemeinsam sind.
[0032] Daneben wird eine fünfte Bilddatei mit Farbmustern erstellt, die Verschmutzungen,
Schleifspuren oder Kratzer nachbilden. Diese Beschädigungsmuster sind zur Überlagerung
mit den drei einzelnen Farbdekoren bestimmt, d.h. Form und Positionen der Verschmutzungen,
Schleifspuren und Kratzer sind für alle drei Holzarten gleich.
[0033] Wieder werden anhand der ersten drei Bilddateien mittels computergesteuerter Fertigung
jeweils zwei strukturierte Farb-Dekorwalzen pro Holzart hergestellt. Auf Basis der
vierten Bilddatei wird wiederum computergesteuert eine einzige erste strukturierte
Lackauftragswalze hergestellt. Des Weiteren werden auf Basis der fünften Bilddatei
eine zweite strukturierte Lackauftragswalze sowie eine strukturierte Prägewalze hergestellt,
die in den Bereichen erhaben ist, die Vertiefungen durch Kratzer u. ä. entsprechen.
[0034] Die Vorgänge des Grundierens und des Auftragens der Farbe verlaufen wie beim ersten
Ausführungsbeispiel. Gleiches gilt für den Auftrag von zwei Klarlackschichten und
einer Schicht Decklack.
[0035] Mittels der strukturierten Lackauftragswalze auf dem Decklack wieder abschnittsweise
ein UV-härtender farbloser Mattlack aufgebracht, wobei die Strukturierung der Walze
wenigstens teilweise mit der durch das Dekor vorgegebenen Porenstruktur übereinstimmt.
Anschließend wird mit der zweiten strukturierten Lackauftragswalze ein farbiger Mattlack
aufgetragen, mittels dessen die Struktur von Beschädigungen der Oberfläche einerseits
farblich, andererseits durch ein anderes Reflexionsverhalten imitiert wird. Wiederum
werden die Lackschichten in ihrer Gesamtheit mittels UV-Licht gehärtet.
[0036] Anschließend werden der Oberfläche mittels der Prägewalze, die mit einem Druck von
10 bar auf die Holzwerkstoffoberfläche einwirkt, Vertiefungen eingeprägt, die Kratzern
Schleifspuren entsprechen. Hierdurch wird zum einen der optische Eindruck der entsprechenden
Strukturen realistischer, zum anderen sind diese auch haptisch wahrnehmbar, wodurch
die Illusion vervollständigt wird.
[0037] Zur Erstellung der Esche imitierenden Oberfläche werden wie im ersten Beispiel die
Farb-Dekorwalzen für den Farbauftrag ausgewechselt, während die Walze für den Auftrag
der Grundierung, die nicht-strukturierte Lackauftragswalze zum Auftrag der Klarlackschichten
sowie die erste strukturierte Lackauftragswalze für den Auftrag des farblosen Mattlacks
übernommen werden. Auch die zweite nicht-strukturierte Lackauftragswalze zum Auftrag
des farbigen Mattlacks und die strukturierte Prägewalze können übernommen werden,
da erfindungemäß die Gebrauchspuren beim Eschen-Dekor die gleiche Position und Form
aufweisen wie beim Eichen-Dekor. Da die Demontage und Montage der strukturierten Lackauftragswalzen
sowie der strukturierten Prägewalze entfällt, nimmt auch hier der Umstellungsprozess
von einem Dekor auf ein anderes weniger Zeit in Anspruch.
[0038] Der Vorgänge des Farb- bzw. Lackauftrags sowie des Prägens erfolgen im Weiteren wie
beim Eichenimitat. Allerdings wird hier mit der zweiten strukturierten Lackauftragswalze
ein andersfarbiger Mattlack als beim Eichenimitat aufgetragen, um dem Umstand Rechnung
zu tragen, dass entsprechende Beschädigungen auf dem andersfarbigen Holz ebenfalls
eine andere Farbigkeit aufweisen. Zur Umstellung der Anlage auf das Ulmen-Dekor müssen
wiederum nur die beiden Farb-Dekorwalzen ausgewechselt werden.
1. Verfahren zur Bereitstellung einer Walzenanordnung zum Erzeugen von Dekoren auf einer
Holzwerkstoffoberfläche, wobei die Walzenanordnung
- mindestens eine Farb-Dekorwalze, und
- mindestens eine strukturierte Lackauftrags- oder Prägewalze umfassen, und die strukturierte
Lackauftrags- oder Prägewalze und die Farb-Dekorwalze zur Erzeugung eines strukturierten
Dekors aufeinander abgestimmt sind, indem zuerst die Farb-Dekorwalze und anschließend
die strukturierte Lackauftrags- oder Prägewalze auf die Holzwerkstoffoberfläche einwirkt,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei unterschiedliche Farb-Dekorwalzen zur Erzeugung von zwei unterschiedlichen
Dekoren auf eine strukturierte Lackauftrags- oder Prägewalze abgestimmt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich wenigstens eine Grundierwalze bereitgestellt wird, mit der vor dem Auftrag
des Dekors eine Grundierung aufgetragen werden kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehr Farb-Dekorwalzen zur Erzeugung eines Dekors bereitgestellt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehr strukturierte Lackauftrags- und/oder Prägewalzen zur Erzeugung eines
Dekors bereitgestellt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine nicht-strukturierte Lackauftragswalze bereitgestellt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf Abschnitten der Oberfläche der strukturierten Lackauftrags- oder Prägewalze Strukturen
zum Aufbringen eines flüssigen Werkstoffs erzeugt werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberfläche der strukturierten Prägewalze Strukturen erzeugt werden, mittels
derer sich eine lackierte oder unlackierte Holzwerkstoffoberfläche plastisch verformen
lässt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Farb-Dekorwalzen zum Aufbringen von Farben in einem Muster, das eine Holzoberfläche
nachbildet, bereitgestellt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberfläche der strukturierten Lackauftrags- oder Prägewalze Strukturen erzeugt
werden, die einem Porenmuster entsprechen, das auf verschiedene Holznachahmungen,
die von den Farb-Dekorwalzen erzeugt werden, abgestimmt ist.
10. Satz von Walzen, gebildet aus wenigstens zwei Farb-Dekorwalzen sowie wenigstens einer
strukturierten Lackauftrags- oder Prägewalze, zur Erzeugung von wenigstens zwei strukturierten
Dekoren, hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.