[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebseinrichtung für eine Kraftfahrzeugtür,
wobei der Begriff "Kraftfahrzeugtür" im weiten Sinne zu verstehen ist und sowohl eine
Seitentür, als auch eine Heckklappe oder einen Kofferraumdeckel umfasst.
[0002] Solche Antreibseinrichtungen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, vor allem
seit diese Antriebe nicht mehr hydraulisch, sondern nunmehr über einen Elektromotor
angetrieben werden.
[0003] Dadurch sind solche Antriebe wesentlich leichter in Fahrzeuge einzubauen und können
sogar als Option nachgerüstet werden. Auch können solche Antriebe schneller an neue
Fahrzeugmodelle angepasst werden.
[0004] In der weiteren Entwicklung werden diese elektrischen Antriebe nun als Spindelantriebe
ausgeführt und soweit verkleinert, dass diese in den Bauraum von handelsüblichen Gasdruckfedern
Platz finden und an deren Stelle zwischen der Karosserie und der Kraftfahrzeugtür
montiert werden.
[0005] US 3,398,484 beschreibt zum Beispiel einen solchen Spindelantrieb zum automatischen Öffnen und
Schließen einer Fahrzeugtür. Dabei wird die Spindel über ein Übersetzungsgetriebe
von einem Motor angetrieben, wobei eine drehfest montierte Mutter auf der Spindel
sitzt und durch die Drehung der Spindel hin und her gefahren werden kann. Die Spindelmutter
ist mit einem Rohr so verbunden, dass letzteres herausfährt und die Kraftfahrzeugtür
geöffnet wird.
[0006] Um den Motor möglichst klein halten zu können, ist es zum Beispiel aus
EP 1 767 439 bekannt zusätzlich in diesen Antrieb eine Stahldruckfeder einzubauen, welche den
Motor beim Öffnen zum Beispiel der Heckklappe unterstützt.
[0007] Jedoch ist es bei der bekannten Antriebseinheit nachteilig, dass die Stahlfeder mit
dem Führungsrohr der Spindelmutter in Berührung kommt. Dadurch kommt es zu einer unerwünschten
Geräuschentwicklung, welche an die Karosserie weitergeleitet wird und von dieser als
Resonanzkörper sogar noch verstärkt wird. Somit empfindet der Benutzer die Einrichtung
eher als störend. Auch kann es durch die Reibung zu einem Abrieb kommen, der nach
einiger Zeit den Antrieb verschmutzt und zu Funktionsstörungen führen kann.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine, von einer Feder unterstützte Antriebeinheit
mit verminderter Geräuschentwicklung zu schaffen.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Antriebseinrichtung zum Bewegen
einer Kraftfahrzeugtür, insbesondere einer Seitentür, einer Heckklappe oder eines
Heckdeckels, um diese von einer ersten Stellung in eine zweite Stellung zu bewegen,
umfassend ein teleskopartig ausfahrbares, aus einem ersten und einem zweiten Gehäuserohr
gebildeten rohrförmigen Außengehäuse, dessen eines Ende an der Karosserie eines Kraftfahrzeugs
und dessen anderes Ende an der Kraftfahrzeugtür befestigbar ist, einem in dem Außengehäuse
gelagerten Spindelantrieb mit einer Gewindespindel, einem Elektromotor, der zum Antrieb
der Kraftfahrzeugtür mit der Gewindespindel drehbeweglich verbunden ist und mit einer
drehfest in einem Führungsrohr angeordneten Spindelmutter, die bei Drehung der Spindel
eine Translationsbewegung entlang der Spindelachse ausführt und diese Translationsbewegung
auf ein Schubelement überträgt, so dass die Gehäuserohre sich teleskopartig relativ
zueinander bewegen, um die Kraftfahrzeugtür von der ersten in die zweite Stellung
zu bewegen, wobei in dem Außengehäuse eine Schraubendruckfeder zur Kraftunterstützung
des Spindelantriebs beim Auseinander fahren der Gehäuserohre gelagert ist, dadurch
gekennzeichnet, dass die Schraubendruckfeder das Führungsrohr der Spindelmutter umgibt
und von diesem geführt wird, und dass der Außenumfang des Führungsrohres reibungsvermindernde
Abstandsmittel aufweist, die einen direkten Kontakt der Schraubendruckfeder mit dem
Führungsrohr verhindern.
[0010] Durch die Abstandsmittel wird die Reibung der beiden aus Metall gefertigten Teile
verhindert und eine störende Geräuschentwicklung vermieden.
[0011] Weitere erfindungsmäßige Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den folgenden, anhand
von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
- Figur 1 zeigt ein Kraftfahrzeug, mit einer erfindungsmäßigen Antriebseinrichtung,
- Figur 2 zeigt die erfindungsmäßige Antreibseinrichtung im Längsschnitt,
- Figur 3 zeigt in einer Perspektivansicht die Schraubendruckfeder und das Führungsrohr,
und
- Figur 4 zeigt einen Querschnitt nach Schnitt IV-IV der Figur 2 durch die erfindungsmäßige
Antriebseinheit.
[0012] Die Figur 1 zeigt schematisch das Heck eines Kraftfahrzeugs 1 mit einer geöffneten
Kraftfahrzeugtür 3, in diesem Falle eine Heckklappe, und einer erfindungsmäßigen Antriebseinheit
5, welche seitlich angebracht ist.
[0013] Im Zusammenhang mit dieser Erfindung wird unter Kraftfahrzeugtür sowohl eine Seitentür,
eine Heckklappe oder ein Heckdeckel oder ein sonstiges bewegliches Verschlusselement
der Karosserie verstanden.
[0014] Durch die Antriebseinheit 5 kann die Heckklappe 3 von einer ersten in eine zweite
Position bewegt werden. Vorteilhafterweise wird die Heckklappe 3 von der Antriebseinheit
5 von einer vollständig geschlossenen Stellung in eine vollständig geöffnete Stellung
geschwenkt und gegebenenfalls wieder zurück. Natürlich ist auch jede Zwischenstellung
möglich.
[0015] Dazu weist die Antriebseinrichtung ein teleskopartig ausfahrbares, aus mindestens
einem ersten 7 und einem zweiten 9 Gehäuserohr gebildeten rohrförmigen Außengehäuse
11 auf, dessen eines Ende 13 an der Karosserie 15 des Kraftfahrzeugs 1 und dessen
anderes Ende 17 an der Kraftfahrzeugtür / Heckklappe 3, zum Beispiel durch Kugelpfannenverbindungen
19 befestigt ist. Die Antriebseinrichtung ist somit an Stelle der sonst üblichen Gasfedern
montiert.
[0016] Wie in der Figur 2 ersichtlich, umfasst die Antriebseinheit 5 weiterhin einen Spindelantrieb
20 mit einem Elektromotor 21, dessen Ausgangswelle eine untersetzende, nicht selbstblockierende
Getriebeeinheit 23 antreibt. An den Antrieb der Getriebeeinheit 23 ist eine Gewindespindel
25 angeschlossen, die von einem Lager 27 abgestützt wird. Zwischen dem Lager 27 und
der Getriebeeinheit 23 ist optional eine Bremse 29 vorgesehen, die zum Beispiel dafür
benutzt wird die Kraftfahrzeugtür in einer Zwischenstellung zu halten.
[0017] Der Spindelantrieb 20 weist weiterhin eine einer drehfest in einem Führungsrohr 31
angeordnete Spindelmutter 33 auf. Bei Drehung der Spindel 25 führt die Spindelmutter
33 eine Translationsbewegung entlang der Spindelachse in den dafür vorgesehenen Führungen
des Führungsrohrs 31 aus.
[0018] In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Schubelement in Form eines
Schubrohres 35 vorgesehen, dessen eine Ende als Spindelmutter 33 ausgeführt ist und
dessen anderes Ende mit dem zweiten Gehäuserohr 9, als auch mit der dazugehörigen
Befestigung, zum Beispiel die Kugelpfannenverbindung 19, verbunden ist, so dass die
Translationsbewegung der Spindelmutter 33 sich auf das Schubrohr 35 überträgt, und
somit die Gehäuserohre 7 und 9 sich teleskopartig relativ zueinander bewegen, um die
Kraftfahrzeugtür von der ersten in die zweite Stellung zu bewegen.
[0019] In dem Außengehäuse 11 ist eine Schraubendruckfeder 37 zur Kraftunterstützung des
Spindelantriebs 20 beim Auseinander fahren der Gehäuserohre 7 und 9 gelagert.
[0020] Diese Schraubendruckfeder 37 umgibt das Führungsrohr 31 der Spindelmutter 33 und
wird von dieser geführt, zum Beispiel um ein Einknicken zu verhindern.
[0021] Wie in den Figuren 3 und 4 ersichtlich, weist der Außenumfang der Führungsrohres
31 reibungsvermindernde Abstandsmittel 39 auf, die einen direkten Kontakt der Schraubendruckfeder
37 mit dem Führungsrohr 31 verhindern.
[0022] Diese reibungsvermindernden Abstandsmittel 39 sind aus reibungsarmen Kunststoff gefertigt.
[0023] Vorteilhafterweise weist das Führungsrohr Aufnahmen 41 auf, in die die reibungsvermindernden
Abstandsmittel 39 aus Kunststoff durch Einspritzen eingepasst werden können. Die Abstandsmittel
können alternativ auch vorgefertigt werden und dann in die Aufnahmen eingesetzt werden.
[0024] Es hat sich als effizient erwiesen, dass die die reibungsvermindernden Abstandsmittel
39 mindestens drei, vorzugsweise vier auf dem Außenumfang des Führungsrohres 31 gleichmäßig
verteilte und entlang der Längsachse des Führungsrohres 31 sich erstreckende Rippen
43 aufweisen.
[0025] Für jede Rippe 43 weist das Führungsrohr eine längsförmig sich erstreckende Tasche
45 auf, in die die Rippe 43 formschlüssig eingepasst werden kann.
[0026] Die Rippe kann mit einem U-förmigen Querschnitt ausgeführt sein (siehe Figur 4),
wobei die Schenkel 47 des U in die Tasche 45 eingreifen und die Basis 49 des U vom
Außenumfang des Führungsrohres beabstandet ist und so verhindert, dass die Schraubendruckfeder
37 mit dem Führungsrohr 31 direkt in Kontakt kommt.
[0027] Durch die erfindungsmäßigen Maßnahmen wird effizient verhindert, dass die Schraubendruckfeder
direkt in Kontakt mit dem Führungsrohr tritt, so dass keine lästige Geräuschentwicklung
dadurch entstehen kann.
[0028] Auch treten beim manuellen Öffnen oder Schließen der Fahrzeugtür keine negativ beeinflussenden
Reibungskräfte auf.
1. Antriebseinrichtung zum Bewegen einer Kraftfahrzeugtür (3), insbesondere einer Seitentür,
einer Heckklappe oder eines Heckdeckels, um diese von einer ersten Stellung in eine
zweite Stellung zu bewegen, umfassend ein teleskopartig ausfahrbares, aus mindestens
einem ersten (7) und einem zweiten (9) Gehäuserohr gebildeten rohrförmigen Außengehäuse
(11), dessen eines Ende an der Karosserie (15) eines Kraftfahrzeugs (1) und dessen
anderes Ende an der Kraftfahrzeugtür (3) befestigbar ist, einem in dem Außengehäuse
(11) gelagerten Spindelantrieb (20) mit einer Gewindespindel (25), einem Elektromotor
(21), der zum Antrieb der Kraftfahrzeugtür (1) mit der Gewindespindel (25) drehbeweglich
verbunden ist und mit einer drehfest in einem Führungsrohr (31) angeordneten Spindelmutter
(33), die bei Drehung der Gewindespindel (25) eine Translationsbewegung entlang der
Spindelachse ausführt und diese Translationsbewegung auf ein Schubelement (35) überträgt,
so dass die Gehäuserohre (7, 9) sich teleskopartig relativ zueinander bewegen, um
die Kraftfahrzeugtür von der ersten in die zweite Stellung zu bewegen, wobei in dem
Außengehäuse (11) eine Schraubendruckfeder zur Kraftunterstützung des Spindelantriebs
beim Auseinander fahren der Gehäuserohre (7, 9) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubendruckfeder (7, 9) das Führungsrohr (31) der Spindelmutter (33) umgibt
und von diesem geführt wird und dass der Außenumfang des Führungsrohres (31) reibungsvermindernde
Abstandsmittel (39) aufweist, die einen direkten Kontakt der Schraubendruckfeder (37)
mit dem Führungsrohr (31) verhindern.
2. Antriebeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die reibungsvermindernden Abstandsmittel (39) aus Kunststoff gefertigt sind.
3. Antriebseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsrohr (31) Aufnahmen aufweist, in die die reibungsvermindernden Abstandsmittel
(39) aus Kunststoff durch Einspritzen eingepasst werden können.
4. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die die reibungsvermindernden Abstandsmittel (39) mindestens drei, auf dem Außenumfang
des Führungsrohres (31) gleichmäßig verteilte und entlang der Längsachse des Führungsrohres
(31) sich erstreckende Rippen (43) aufweisen.
5. Antriebeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsrohr (31) für jede Rippe (43) eine längsförmig sich erstreckende Tasche
(45) aufweist, in die die Rippe (43) eingepasst werden kann.
6. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippe (43) einen U-förmigen Querschnitt aufweist, wobei die Schenkel (47) des
U in die Tasche (45) eingreifen und die Basis (49) des U vom Außenumfang des Führungsrohres
(31) beabstandet ist.