[0001] Die Erfindung betrifft einen Aufzugsfahrkorb, der eine mehrteilige Teleskop-Fahrkorbschürze
mit mehreren im wesentlichen plattenförmigen Teleskopelementen aufweist, welche aus
einem eingefahrenen Zustand in einen ausgefahrenen Zustand überführbar sind, wobei
ein plattenförmigens Teleskopelement durch einen nach unten und hinten liegenden Plattenabschnitt,
im folgenden Abschrägung genannt, verlängert ist.
[0002] Fahrkorbschürzen von Aufzugsfahrkörben sollen verhindern, dass Personen im Falle
eines zwischen zwei Etagen stehengebliebenen Aufzugsfahrkorbes in den Aufzugsschacht
fallen und dabei Schaden nehmen, wenn zur Befreiung von Personen die Aufzugstür geöffnet
wird. Aus diesem Grund ist an der Unterseite des Fahrkorbs eine Schürze angebracht,
für die z.B. gemäß DIN EN 81-1, 8.4:1998 eine Schürzenmindesthöhe von 750 mm gefordert
ist. Danach muss unterhalb jeder Fahrkorbschwelle eine Schürze in der Breite der zugeordneten
Schachttür vorhanden sein, wobei der senkrechte Teil der Schürze nach unten durch
eine Abschrägung verlängert sein muss, deren Winkel gegenüber der Waagerechten mindestens
60° beträgt. Die Projektion dieser Abschrägung auf eine waagerechte Ebene darf entsprechend
dieser DIN nicht kleiner als 20 mm sein. Diese Abschrägung dient als Abweiser, um
Fußverletzungen durch den vorbeifahrenden Aufzug zu vermeiden, wenn die Schachttür
beispielsweise im Bodenbereich nicht richtig verriegelt ist und Personen, die vor
der Schachttür auf den Aufzug warten, versehentlich mit dem Fuß in den Schacht hineinragen.
[0003] Bei in der
DE 10 2006 022 407 B3 und der
FR 2 841 886 A1 beschriebenen Teleskop-Fahrkorbschürzen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 befinden sich die Abschrägungen an dem im ausgefahrenen Zustand untersten Teleskopelement.
Damit ist eine bestimmte Höhe der eingefahrenen Fahrkorbschürze vorgegeben bzw. bestimmt,
was zur Aufnahme der eingefahrenen Fahrkorbschürze, wenn sich der Fahrkorb in der
untersten Haltestelle befindet, eine entsprechende Tiefe der Schachtgrube der Aufzugsanlage
voraussetzt, die insbesondere bei bereits vorhandenen Aufzugsanlagen häufig nicht
vorliegt. Bei der Umrüstung einer Aufzugsanlage sind daher häufig Stemmarbeiten im
Bodenbereich der Schachtgrube notwendig, um die erforderliche Tiefe der Schachtgrube
zu erreichen.
[0004] Ein in der
WO 2005/121015 A2 dargestellter Aufzugsfahrkorb ist mit einer zweiteiligen Teleskop-Fahrkorbschürze
versehen, bei der das erste an dem Fahrkorb befestigte Teleskopelement durch einen
nach hinten und unten gerichtete Abschrägung verlängert ist. An den unteren Rand des
zweiten Teleskopelements, der im eingefahrenen Zustand der Fahrkorbschürze mit Abstand
unter dem unteren Rand des ersten Teleskopelements liegt, schließt eine waagerechte
nach hinten ausgerichtete Leiste an, was zu den gleichen, oben beschriebenen Nachteilen
führt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in dem Bestreben, die Schachtgrubenhöhe
einer Aufzugsanlage zu verringern, bei einem Aufzugsfahrkorb die Höhe der eingefahrenen
Fahrkorbschürze bei gleichzeitiger Berücksichtigung der für die Abschrägung der Fahrkorbschürze
geltenden Norm zu verkürzen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist der erfindungsgemäße Aufzugsfahrkorb dadurch gekennzeichnet,
dass die Fahrkorbschürze mindestens drei plattenförmige Teleskopelemente aufweist,
von denen mindestens zwei Teleskopelemente eine nach unten und hinten gerichtete verlängernde
Abschrägung aufweisen, und dass die Abschrägungen gegenüber der Waagerechten unter
dem gleichen Winkel schräg gestellt sind und im eingefahrenen Zustand der Fahrkorbschürze
in einer gemeinsamen Ebene liegen.
[0007] Dadurch, das die erforderliche Abschrägung auf mindestens zwei plattenförmige Teleskopelemente
verteilt ist, kann die Gesamthöhe der Schürze im eingefahrenen Zustand verkürzt werden,
wobei selbst im Zentimeterbereich liegende Verringerungen der Fahrkorbschürze bereits
zu beträchtlichen Vorteilen beim Umrüsten oder der Erstinstallation einer Aufzugsanlage
insbesondere im Bereich der Schachtgrube führen.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
Figur 1 zeigt in vereinfachter Darstellung einen Aufzugsfahrkorb mit einer an der
Fahrkorbschwelle befestigten Fahrkorbschürze im ausgefahrenen Zustand;
Figur 2 zeigt die Fahrkorbschürze im eingefahrenen Zustand;
Figur 3 zeigt in vergrößerter Darstellung ein Detail aus Figur 2;
Figur 4 zeigt am Beispiel einer vierteiligen Teleskopschürze eine schematisierte Gegenüberstellung
verschiedener Varianten, bei denen die erfindungsgemäße Lösung verwirklicht ist.
[0009] Figur 1 zeigt schematisiert dargestellt einen Fahrkorb 2 mit daran befestigter Fahrkorbschürze
1, bestehend aus vier teleskopartig ineinander schiebbaren plattenförmigen Teleskopelementen
10, 11, 12 und 13, von denen das oberste und außen liegende Teleskopelement 10 im
Bereich der Schwelle 2.1 des Fahrkorbs 2 befestigt ist, dessen Unterkonstruktion 2.2
schematisch angedeutet ist.
[0010] Gemäß Figur 2 hat die unterste Schürze 13 an ihrem unteren Ende eine nach unten und
hinten gerichtete Abschrägung 13.1, an die sich eine waagerecht nach hinten gerichtete
Abschrägung 13.2 anschließt. Die Schürze 12 hat an ihrem unteren Ende ebenfalls eine
nach unten und hinten gerichtete Abschrägung 12.1. Die beiden Abschrägungen 12.1 und
13.1 liegen im eingefahrenen Zustand der Fahrkorbschürze in einer gemeinsamen Ebene
und bildet damit die vorgeschriebene Abschrägung, die beispielsweise unter Beachtung
der DIN EN 81-1 mit der Waagerechten einen Winkel von mindestens 60° einschließt,
wobei in der Praxis die Projektion dieser Abschrägung auf eine waagerechte Ebene eine
Breite von x = 20 mm hat. Für den Fall, dass aus irgendwelchen Gründen andere Normen
oder Bestimmungen zu berücksichtigen sind, sind die Abmessungen entsprechend anzupassen.
[0011] In Figur 4 sind verschiedene Varianten im Bereich der Abschrägung einer Fahrkorbschürze
1 mit einem Abschrägungswinkel von ca. 60° dargestellt.
[0012] Komplex
a zeigt eine vierteilige Teleskop-Fahrkorbschürze, bei der gemäß dem Stand der Technik
nur eine einzige Abschrägung 13.1 im Bereich des plattenförmigen Teleskopelementes
13 angeordnet ist, das im Einbauzustand innen liegt und im ausgefahrenen Zustand der
Teleskop-Fahrkorbschürze die unterste Position einnimmt.
[0013] Komplex
b zeigt eine Fahrkorbschürze gemäß den Figuren 1, 2 und 3 mit Abschrägungen 12.1 und
13.1 an den unteren Enden der Teleskopelemente 12 und 13.
[0014] Komplex
c zeigt eine Fahrkorbschürze, bei der Abschrägungen 11.1 bzw. 12.1 an den Teleskopelementen
11 bzw. 12 angeordnet sind.
[0015] Gemäß Komplex
d sind die Teleskopelemente 10, 11 und 12 jeweils mit Abschrägungen 10.1 bzw. 11.1
bzw. 12.1 versehen.
[0016] Gemäß Komplex
e haben die beiden äußeren Teleskopelemente 10 und 11 an ihren unteren Enden die Abschrägungen
10.1 bzw. 11.1.
[0017] Figur 4 zeigt deutlich, wie durch die Aufteilung einer einzigen, zum Stand der Technik
gehörenden Abschrägung gemäß Komplex
a in zwei oder drei Abschrägungsabschnitte die Höhe der Fahrkorbschürze im eingefahrenen
Zustand verringert wird, und zwar unter Beibehaltung der geforderten Normen, wonach
die Gesamtabschrägung gegenüber der Waagerechten einen Winkel von mindestens 60° einschließt
und die Projektion dieser Abschrägung auf eine waagerechte Ebene eine Breite von mindestens
20 mm hat.
[0018] In Figur 4 deuten die Linien A, B, C, und D an, wie die Höhe einer sich im eingefahrenen
Zustand befindenden Fahrkorbschürze mit vier Plattenelementen durch die Aufteilung
der Abschrägung auf zwei oder mehrere Plattenelemente verringert werden kann.
1. Aufzugsfahrkorb (2) mit einer mehrteiligen Teleskop-Fahrkorbschürze (1), die mehrere
im wesentlichen plattenförmigen Teleskopelemente aufweist, welche aus einem eingefahrenen
Zustand in einen ausgefahrenen Zustand überführbar sind, wobei ein plattenförmiges
Teleskopelement durch eine nach unten und hinten gerichtete Abschrägungen verlängert
ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens drei plattenförmige Teleskopelemente (10, 11, 12 bzw. 13) aufweist,
von denen mindestens zwei Teleskopelemente eine nach unten und hinten gerichtete Abschrägung
aufweisen, und dass die Abschrägung mit der Waagerechten den gleichen Winkel einschließen
und im eingefahrenen Zustand der Fahrkorbschürze in einer gemeinsamen Ebene liegen.
2. Aufzugsfahrkorb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Projektion der Abschrägungen auf eine waagerechte Ebene eine den jeweiligen Normen
entsprechende Mindestbreite hat.
3. Aufzugsfahrkorb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Projektion eine Breite von mindestens 20 mm hat.
4. Aufzugsfahrkorb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschrägungen der Waagerechten einen den jeweiligen Normen entsprechenden Winkel
bildet.
5. Aufzugsfahrkorb nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschrägungen mit der Waagerechten einen Winkel von mindestens 60° einschließen.
6. Aufzugsfahrkorb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden äußeren Teleskopelemente (10, 11) Abschrägungen (10.1, 11.1) aufweisen.
7. Aufzugsfahrkorb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie vier plattenförmige Teleskopelemente (10, 11, 12, 13) aufweist, von denen drei
benachbarte Teleskopelemente (10, 11, 12) die Abschrägungen (10.1 bzw. 11.1 bzw. 12.1)
aufweisen.
8. Aufzugsfahrkorb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei innen liegende Teleskopelemente (12, 13) die Abschrägungen (12.1 bzw. 13.1)
aufweisen.
9. Aufzugsfahrkorb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie vier Teleskopelemente (10, 11, 12, 13) aufweist, und dass zwei mittig liegende
Teleskopelemente (11, 12) mit Abschrägungen (11.1 bzw. 12.1) versehen sind.