[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauwerk zum Abstellen von Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen,
umfassend zumindest eine Regalanordnung zur Aufnahme von zumindest einem Fahrzeug
in zumindest einem Regalfach und zumindest ein Regalbediengerät zur Bewegung des Fahrzeugs
in dem Bauwerk, wobei das Regalbediengerät derartig relativ zu der Regalanordnung
verfahrbar ist, daß das Fahrzeug zumindest einem vorherbestimmten ersten Regalfach
der Regalanordnung zuführbar und/oder aus diesem ersten Regalfach entnehmbar ist,
wobei die Regalanordnung zumindest ein Fahrregal umfaßt, welches derartig in zumindest
einer Richtung in dem Bauwerk bewegbar ist, daß zumindest ein Freiraum benachbart
zu dem Fahrregal bildbar ist, wobei das Regalbediengerät in dem Freiraum einfahrbar
und/oder in dem Freiraum bewegbar ist.
[0002] Bisher sind automatische Garagen, bei denen eine Fahrgasse für einen Kran oder ein
Regalbediengerät nicht zum Abstellen von Fahrzeugen genutzt wird, bekannt. Eine derartige
Parkvorrichtung wird beispielsweise in der
DE 40 42 646 C2 offenbart.
[0003] Ferner sind automatische Garagen mit verfahrbaren, hängenden Regalen bekannt. So
offenbart beispielsweise die
DE 198 51 537 C2 ein gattungsgemäßes Bauwerk in Form eines automatischen Kleinparkhauses, bei dem
verfahrbare, hängende Regale in eine Fahrgasse eines Krans bzw. Regalbediengeräts
verschoben werden können.
[0004] Dies hat im ersten Fall, also bei Freihaltung einer Fahrgasse, den Nachteil, daß
ein Teil des zur Verfügung stehenden Volumens nicht für Parkregale also nicht zum
Abstellen von Fahrzeugen benutzt werden kann. Im zweiten Fall, also bei Verwendung
von hängenden Regalen, hat es den Nachteil, daß das gesamte Gewicht der Fahrregale
inklusive abgestellter Fahrzeuge und Verschiebeeinrichtungen, wie Paletten, über eine
tragende Balkenkonstruktion (Fahrbalken) abgefangen werden muß. Dieser "Schwebebalken"
kann dabei bei Verwendung von Deckenkränen oder Portalkränen nicht zwischendrin, also
im überspannten Bereich, abgefangen bzw. abgestützt werden, sondern nur an den Enden.
Dadurch wird die mögliche Traglast, und damit die Anzahl der hängenden Regale, stark
begrenzt, bzw. der Aufwand zum Abfangen der auftretenden Lasten steigt überproportional.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung die aus dem Stand der Technik bekannten
Bauwerke zum Abstellen von Fahrzeugen derartig weiterzuentwickeln, daß die bekannten
Nachteile überwunden werden, insbesondere ein Bauwerk zur Verfügung gestellt wird,
welches eine größtmögliche Volumennutzung für das Abstellen von Fahrzeugen ermöglicht
und dessen mögliche Größe gesteigert ist.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Fahrregal über zumindest eine Verfahreinrichtung
auf zumindest einer Bodenfläche des Bauwerks abstützend gelagert ist.
[0007] Weiterhin kann dabei vorgesehen sein, daß das Regalbediengerät an zumindest einer
Tragstruktur des Bauwerks hängend gelagert ist.
[0008] Die Erfindung schlägt auch vor, daß das Regalbediengerät in zumindest zwei Raumrichtungen,
vorzugsweise drei Raumrichtungen, verfahrbar ist.
[0009] Bevorzugt ist dabei, daß die Verfahreinrichtung zumindest eine Schiene, zumindest
eine Rolle, zumindest eine Walze, zumindest einen Kettenantrieb, zumindest eine Luftkissenanordnung
und/oder zumindest eine Magnetschwebeanordnung umfaßt.
[0010] Schließlich kann ein erfindungsgemäßes Bauwerk dadurch gekennzeichnet sein, daß die
Regalanordnung zumindest ein im wesentlichen stationär in dem Bauwerk angeordnetes
Festregal umfaßt, wobei das Fahrzeug dem Festregal, vorzugsweise über zumindest eine
Verschiebeeinrichtung, aus dem Regalbediengerät zuführbar ist und/oder zumindest das
Fahrzeug aus dem Festregal, vorzugsweise über zumindest eine Verschiebevorrichtung,
in das Regalbediengerät entnehmbar ist.
[0011] Die vorliegende Erfindung basiert auf der überraschenden Erkenntnis, daß durch die
Abstützung von verfahrbaren Regalen auf der Bodenfläche in einem Bauwerk zum Abstellen
von Fahrzeugen, insbesondere in einem Parkhaus, die zuvor beschriebenen Nachteile
vermieden werden können. Insbesondere kann eine maximale Raumnutzung erreicht werden
und die Größe des Bauwerks im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten
Bauwerken vergrößert werden. Die verfahrbaren Regale laufen beispielsweise auf Schienen
am Boden oder auf erhöhten Schienen (Fahrzeug wird seitlich oder auch in Längsrichtung
verfahren). Die Lasten werden damit direkt in das Fundament eingeleitet und der Aufwand
zum Abfangen der entstehenden Gewichte steigt proportional. Es können beliebig viele
Fahrregale auf einer Schiene angeordnet werden und auch der Anzahl übereinander angeordneten
Parkebenen ist nur durch die Materialfestigkeit und die Standstabilität der Regale
eine Grenze gesetzt. Die einzelnen Regale werden vorzugsweise dabei durch jeweils
eigene Antriebe unabhängig von einander verfahren, oder durch Seilzüge bewegt.
[0012] Ein Kran oder vorzugsweise ein Regalbediengerät führen zur Zuführung von Fahrzeugen
in die einzelnen Regalfächer oder zur Entnahme von Fahrzeugen aus den Regalfächern
dabei insbesondere eine Querbewegung oberhalb der letzten Regalebene aus.
[0013] Die Erfindung ermöglicht es schließlich, daß automatische Garagen sowohl unterirdisch
als auch oberirdisch gebaut werden können und sowohl als Quartiersgarage, als auch
als öffentliche Garage betrieben werden können.
[0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung anhand von Zeichnungen erläutert
sind. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine Frontansicht auf eine Regalanordnung eines erfindungsgemäßen Bau- werks; und
- Figur 2
- eine Frontansicht auf eine Regalanordnung eines weiteren erfindungsgemäßen Bauwerks.
[0015] Figur 1 zeigt eine Anordnung von Fahrregalen 1 auf der linke Seite und Festregalen
5 auf der rechten Seite. In den Regalen 1 und 5 können Fahrzeuge 7 abgestellt werden.
Dabei können die Fahrzeuge 7 über nicht dargestellte Verschiebeeinrichtungen aus einem
Regalbediengerät 2, welches vorzugsweise als Kran ausgebildet ist, in die Regale 1
oder in die Regale 5 und umgekehrt überführt werden. Zur Überführung in die Regale
5 werden die Fahrzeuge 7 in ihrer Längsrichtung verfahren, während sie zur Überprüfung
in die Regale 1 seitlich verfahren werden. Die Fahrregale 1 stehen auf Rollen 3, die
auf Schienen 4 laufen. Die Fahrregale 1 können sich in die Bildebene der Figur 1 hinein
oder heraus bewegen. Der Kran oder das Regalbediengerät 2 kann dabei oberhalb der
Fahrregale 1 ebenfalls in die Bildebene hinein oder heraus verfahren werden.
[0016] Figur 2 zeigt eine Anordnung von Fahrregalen 1' von vorne. Diese Fahrregale 1' stehen
auf Rollen 3' und können sich auf Schienen 4' in Figur 2 nach rechts und links bewegen.
Dadurch öffnet sich für den Kran bzw. das Regalbediengerät 2' eine Gasse 9', in der
eine Auf- bzw. Abwärtsbewegung möglich ist. Der Kran bzw. das Regalbediengerät 2'
können in oberster Position in Figur 2 auch nach rechts und links verfahren. Dies
ermöglicht es, daß durch das Regalbediengerät 2' Regalfächer von in Figur 2 nicht
dargestellte Festregalen angefahren werden können, um ein Fahrzeug 7' in diese Festregal
zu überführen. Nachdem das Regalbediengerät 2' die Gasse 9' wieder verlassen hat,
können die Fahrregale 1' so verschoben werden, daß Fahrzeuge 7' aus den Festregalen
in die Fahrregale 1' und umgekehrt überführt werden können. Auch können Fahrzeuge
7' direkt aus dem Regalbediengerät 2' in Regalfächer der Fahrregale 1' und umgekehrt
überführt werden. Dazu wird durch Verfahren der Fahrregale 1' eine Gasse 9' neben
dem jeweiligen Fahrregal 1' gebildet und das Regalbediengerät 2' auf die Höhe des
gewünschten Regalfachs abgesenkt und ein Fahrzeug 7' über nicht dargestellte Verschiebeeinrichtungen
in das Regalfach des Fahrregals 1' und umgekehrt verschoben.
[0017] Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen
Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1, 1'
- Fahrregale
- 2, 2'
- Regalbediengerät
- 3, 3'
- Laufrollen
- 4, 4'
- Schiene
- 5
- Festregal
- 7, 7'
- Fahrzeug
- 9'
- Gasse
1. Bauwerk zum Abstellen von Fahrzeugen (7, 7'), insbesondere Kraftfahrzeugen, umfassend
zumindest eine Regalanordnung (1, 1', 5) zur Aufnahme von zumindest einem Fahrzeug
(7, 7') in zumindest einem Regalfach und zumindest ein Regalbediengerät (2, 2') zur
Bewegung des Fahrzeugs (7, 7') in dem Bauwerk, wobei das Regalbediengerät (2, 2')
derartig relativ zu der Regalanordnung (1, 1', 5) verfahrbar ist, daß das Fahrzeug
(7, 7') zumindest einem vorherbestimmten ersten Regalfach der Regalanordnung (1, 1',
5) zuführbar und/oder aus diesem ersten Regalfach entnehmbar ist, wobei die Regalanordnung
zumindest ein Fahrregal (1, 1') umfaßt, welches derartig in zumindest einer Richtung
in dem Bauwerk bewegbar ist, daß zumindest ein Freiraum (9') benachbart zu dem Fahrregal
(1, 1') bildbar ist, wobei das Regalbediengerät (2, 2') in dem Freiraum (9') einfahrbar
und/oder in dem Freiraum (9') bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
das Fahrregal (1, 1') über zumindest eine Verfahreinrichtung (3, 3', 4, 4') auf zumindest
einer Bodenfläche des Bauwerks direkt abstützend gelagert ist.
2. Bauwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Regalbediengerät (2, 2') an zumindest einer Tragstruktur des Bauwerks hängend
gelagert ist.
3. Bauwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Regalbediengerät (2, 2') in zumindest zwei Raumrichtungen, vorzugsweise drei Raumrichtungen,
verfahrbar ist.
4. Bauwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verfahreinrichtung zumindest eine Schiene (4, 4'), zumindest eine Rolle (3, 3'),
zumindest eine Walze, zumindest einen Kettenantrieb, zumindest eine Luftkissenanordnung
und/oder zumindest eine Magnetschwebeanordnung umfaßt.
5. Bauwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Regalanordnung zumindest ein im wesentlichen stationär in dem Bauwerk angeordnetes
Festregal (5) umfaßt, wobei das Fahrzeug (7, 7') dem Festregal (5), vorzugsweise über
zumindest eine Verschiebeeinrichtung, aus dem Regalbediengerät (2, 2') zuführbar ist
und/oder zumindest das Fahrzeug (7, 7') aus dem Festregal (5), vorzugsweise über zumindest
eine Verschiebevorrichtung, in das Regalbediengerät (2, 2') entnehmbar ist.