(19)
(11) EP 2 039 868 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.03.2009  Patentblatt  2009/13

(21) Anmeldenummer: 08104774.8

(22) Anmeldetag:  17.07.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 3/964(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 18.09.2007 DE 202007000035 U

(71) Anmelder: Henkenjohann, Johann
33415 Verl (DE)

(72) Erfinder:
  • Henkenjohann, Johann
    33415 Verl (DE)

(74) Vertreter: Strauss, Hans-Jochen 
Patentanwälte Dipl.-Ing. Gustav Meldau Dipl.-Phys. Dr. Hans-J. Strauss Dipl.-Ing. Hubert Flötotto Vennstrasse 9
33330 Gütersloh
33330 Gütersloh (DE)

   


(54) Stabilisierungswinkel für Eckverbindungen von Fenster- und Türrahmen


(57) Um für Stabilisierungswinkeln (1) für Eckverbindungen von aus Hohlprofilleisten aufgebauten Rahmen für Fenster oder Türen mit zwei winklig zueinander angeordneten, in einem Verbindungsbereich an ihren einander zugewandten Enden (2a, 3a) gekoppelten Halteschenkeln (2, 3), die in Hohlprofilleisten des Rahmens festlegbar sind, eine Sonderbauform für unterschiedliche Eckverbindungen an Fenster- und Türrahmen bereit zu stellen, die einen einfachen und kostengünstigen Aufbau solcher Fenster- und Türrahmen auch bei unterschiedlichen Winkelformen erlaubt, ist im Verbindungsbereich (2a, 3a) der beiden Halteschenkel (2, 3) eine diese koppelndes Drehgelenk (4) angeordnet ist, wobei die Halteschenkel (2, 3) eine Verstellebene parallel zur durch die Hohlprofilleisten aufgespannten Rahmenebene der Tür oder des Fensters definieren.




Beschreibung

Technisches Umfeld



[0001] Die Erfindung betrifft einen Stabilisierungswinkel für Eckverbindungen von aus Hohlprofilleisten aufgebauten Fenster- und Türrahmen mit zwei winklig zueinander angeordneten, in einem Verbindungsbereich an ihren einander zugewandten Enden gekoppelten Halteschenkeln, welche in Nutausnehmungen an den Hohlprofilleisten der Fenster- und Türrahmen festlegbar sind.

Stand der Technik



[0002] Bei aus Hohlprofilleisten aufgebauten Rahmen von Fenstern und Türen werden zur zusätzlichen Versteifung der Eckbereiche so genannte Stabilisierungswinkel eingesetzt. Die Nutausnehmungen, in denen derartige Stabilisierungswinkel festgelegt werden, sind beispielsweise die Wasserfalze der Glasanlageleisten zweier miteinander verbundener Hohlprofilleisten, wobei innerhalb der Nutausnehmungen in der Regel ein Formschluss mit den Stabilisierungswinkeln angestrebt wird.

[0003] Die geschilderten Stabilisierungswinkel haben sich bei Fenster- oder Türrahmen mit rechtwinklig zueinander liegenden Hohlprofilleisten durchaus bewährt. Für Sonderbauformen von Fenstern oder Türen, bei denen keine rechtwinklig zueinander liegenden Hohlprofilleisten im Rahmeneckbereich vorhanden waren, wurde bislang in aller Regel auf die zusätzliche Anbringung von Stabilisierungswinkeln verzichtet, da die Herstellung individuell winkelmäßig angepasster Bauteile notwendig gewesen wäre. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass die bei herkömmlichen Fenster- und Türrahmen vorhandenen Stabilisierungswinkel auch und insbesondere bei Sonderbauformen von Fenster- und Türrahmen zusätzlich wünschenswert sind.

Aufgabe



[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ausgehend von den bekannten Stabilisierungswinkeln des Standes der Technik eine Sonderbauform bereit zu stellen, die für unterschiedliche Eckverbindungen an Fensterund Türrahmen eingesetzt werden kann. Dabei soll ein einfacher und kostengünstiger Aufbau den Einsatz bei unterschiedlichen Winkelformen von Fenster- und Türrahmen erlauben.

Lösung



[0005] Die gestellte Aufgabe wird für einen im gattungsbildenden Teil des Anspruches 1 beschriebenen Stabilisierungswinkel für Eckverbindungen von aus Hohlprofilleisten aufgebauten Fenster- und Türrahmen durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches offenbarte technische Lehre gelöst.

[0006] Erfindungswesentlich dabei ist es, dass im Verbindungsbereich der beiden Halteschenkel ein diese koppelndes Drehgelenk angeordnet ist, dessen Verstellebene parallel zur durch die Hohlprofilleisten aufgespannten Rahmenebene der Tür oder des Fensters liegt.

[0007] Der beschriebene erfindungsgemäße Stabilisierungswinkel erlaubt nunmehr neben den aus dem Stand der Technik bekannten rechtwinkligen Ausgestaltungen den Einsatz bei beliebig geformten Fenster- und Türrahmen, bei denen die den Fenster- oder Türrahmen bildenden Hohlprofilleisten unterschiedliche Winkellagen zueinander einnehmen. Es sind aufgrund der erfindungsgemäßen Konstruktion auch die bereits aus dem Stand der Technik bekannten rechtwinkligen Ausgestaltungen ersetzbar, da die mittels des Drehgelenks gekoppelten Halteschenkel beliebige Winkellagen zueinander und somit auch eine rechtwinklige Form einnehmen können.

[0008] Der neuartige Stabilisierungswinkel erlaubt somit sowohl hinsichtlich der Herstellungskosten durch entsprechende Stückzahlen als auch aufgrund der reduzierten Lagerhaltung signifikante Kosteneinsparungen im Bereich der Fenster- und Türenproduktion.

[0009] Besondere Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich in Zusammenschau mit der technischen Lehre des Anspruches 1 zusätzlich aus den Merkmalen der Unteransprüche.

[0010] Es hat sich insbesondere als vorteilhaft erwiesen, wenn an jedem der Halteschenkel ein Andruckelement zur Anpressung der jeweiligen Halteschenkel an die korrespondierenden Hohlprofilleisten angeordnet ist. Das Andruckelement kann dabei als Schraube ausgeführt sein, wobei die Mittelachse der Schraube in spitzem Winkel zur Längserstreckung der Halteschenkel in Richtung zum Drehgelenk angeordnet ist.

[0011] Durch diese erfindungsgemäße Gestaltung wird der Vorteil erzielt, dass nach Einbringen der Stabilisierungswinkel in die Nutausnehmungen beim nachfolgenden Eindrehen der Schrauben sich diese gegen die Innenfläche der Nutausnehmungen abstützen. Ein weiteres Anziehen der Schraubverbindungen bewirkt, dass auf den Stabilisierungswinkel eine von der Stoßfuge der aneinander liegenden Hohlprofilleisten weggerichtete Kraft entsteht, die auf die Schenkel wirkend die Hohlprofilleisten gegeneinander zieht. Auf diese Weise entsteht durch die zusätzlichen Andruckelemente eine wesentliche Steigerung der Festigkeit der Eckverbindungen aufgrund des zusätzlichen Einfügens der Stabilisierungswinkel.

[0012] Es hat sich darüber hinaus als vorteilhaft erwiesen, dass zur ergänzenden Fixierung der Stabilisierungswinkel in jedem Halteschenkel mindestens eine Durchbrechung, beispielsweise in Form einer Durchgangsbohrung, befindlich ist. Durch die Durchgangsbohrung kann eine Klebemasse in die Oberflächenbereiche der Halteschenkel eingebracht werden, die den Nutausnehmungen der Hohlprofilleisten zugewandt sind. Nach dem Aushärten der Klebemasse ist somit nochmals eine zusätzliche Sicherheit gegen das Lösen eines derartigen erfindungsgemäßen Stabilisierungswinkels gegeben.

Beschreibung der Zeichnungen



[0013] Eine erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Stabilisierungswinkels wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt dabei:
Figur 1
eine perspektivische Gesamtdarstellung eines erfindungsgemä-ßen Stabilisierungswinkels; und
Figur 2
eine Teilschnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Stabilisierungswinkels in einer von der Darstellung der Figur 1 unterschiedlichen Winkelposition.

Ausführungsbeispiele



[0014] Der in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnete erfindungsgemäße Stabilisierungswinkel für Eckverbindungen von aus Hohlprofilleisten aufgebauten Fenster- und Türrahmen besteht im Wesentlichen aus zwei winklig zueinander angeordneten Halteschenkeln 2 und 3. Die Halteschenkel sind an ihren einander zugewandten Enden 2a und 3a durch ein Drehgelenk 4 miteinander gekoppelt. Die Drehachse des Drehgelenkes 4 ist dabei so angeordnet, dass die beiden Halteschenkel 2 und 3 eine Verstellebene aufspannen, die parallel zur durch die Hohlprofilleisten aufgespannten Rahmenebene einer Tür oder eines Fensters liegt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde in den vorliegenden Figuren auf die Darstellung der zugehörigen Hohlprofilleisten der Fenster- und Türrahmen verzichtet.

[0015] Wie aus den Figuren 1 und 2 entnehmbar ist, sind die Halteschenkel 2 und 3 im Querschnitt im Wesentlichen L-förmig ausgebildet, so dass sie in entsprechenden Nutausnehmungen von Hohlprofilleisten für Fenster- und Türrahmen mit jeweils zwei außen liegenden Flächen des L-förmigen Querschnittes in der Regel formschlüssig festlegbar sind.

[0016] Um einen möglichst großen Einsatzbereich der erfindungsgemäßen Stabilisierungswinkel zu gewährleisten, ist ein Teilbereich jedes L-förmigen Querschnittes eines Halteschenkels angeschrägt und verjüngt sich in seiner Querschnittskontur zum Drehgelenk 4 hin. Die Verjüngungen 5 und 6 werden insbesondere aus der Teilschnittdarstellung der Figur 2 deutlich. In demjenigen Teilbereich der Halteschenkel 2 und 3, an denen die Verjüngungen 5 bzw. 6 angeordnet sind, befindet sich darüber hinaus jeweils eine Durchbrechung 7 bzw. 8, durch die eine Klebemasse von der Innenseite der L-förmrigen Halteschenkel nach dem Einbau der Stabilisierungswinkel in den Zwischenbereich zwischen der Außenseite der Halteschenkel 2 und 3 und den korrespondierenden Nutausnehmungen, in denen die Halteschenkel festgelegt sind, einspritzbar ist. Die Klebemasse bildet eine zusätzliche Haltefunktion nach Einbau der Stabilisierungswinkel 1.

[0017] Den Figuren 1 und 2 ist darüber hinaus zu entnehmen, dass an jedem der Halteschenkel 2 und 3 ein Andruckelement 9 bzw. 10 in Form einer Schraube angeordnet ist. Die Mittelachse 11, 12 der Andruckelemente 9 und 10 ist dabei in einem spitzen Winkel zur Längserstreckung der Halteschenkel 2 und 3 in Richtung der Enden 2a und 3a angeordnet.

[0018] Werden nach Einsetzen des Stabilisierungswinkels 1 in eine Nutausnehmung eines Fenster- und Türrahmens die Schrauben in die dafür vorgesehenen Gewindebohrungen eingeschraubt, so stützt sich die Spitze der Schraube gegen die Innenfläche der entsprechenden Nutausnehmung ab. Ein weiteres Einschrauben bewirkt dann, dass auf den Stabilisierungswinkel bzw. die den Stabilisierungswinkel bildenden Halteschenkel 2 und 3 eine vom Drehgelenk 4 weggerichtete Kraft entsteht, die wiederum die Hohlprofile gegeneinander zieht.

[0019] Auf diese Weise wird zum einen eine entsprechende zusätzliche Haltekraft durch die Andruckelemente des Stabilisierungswinkels 1 erzeugt und gleichzeitig eine korrekte Position der die Eckverbindung bildenden Hohlprofilleisten erreicht.

[0020] Entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der erfindungsgemäße Stabilisierungswinkel vorzugsweise aus Aluminium hergestellt sein, da für dieses Material die Eigenschaften hinsichtlich Festigkeit und Gewicht optimal für einen entsprechenden Einsatz im Fenster- und Türenbereich ist.

Bezugszeichenliste



[0021] 
1
Stabilisierungswinkel
2
Halteschenkel
3
Halteschenkel
2a
Ende
3a
Ende
4
Drehgelenk
5
Verjüngung
6
Verjüngung
7
Durchbrechung
8
Durchbrechung
9
Andruckelement
10
Andruckelement
11
Mittelachse
12
Mittelachse



Ansprüche

1. Stabilisierungswinkel für Eckverbindungen von aus Hohlprofilleisten aufgebauten Fenster- und Türrahmen mit zwei winklig zueinander angeordneten, in einem Verbindungsbereich an ihren einander zugewandten Enden gekoppelten Halteschenkeln, welche in Nutausnehmungen an den Hohlprofilleisten festlegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass im Verbindungsbereich (2a, 3a) der beiden Halteschenkel (2, 3) eine diese koppelndes Drehgelenk (4) angeordnet ist, wobei die Halteschenkel eine Verstellebene parallel zur durch die Hohlprofilleisten aufgespannten Rahmenebene der Tür oder des Fensters definieren.
 
2. Stabilisierungswinkel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem der Halteschenkel (2, 3) ein Andruckelement (9, 10) zur Anpressung der jeweiligen Halteschenkel (2, 3) an die korrespondierenden Hohlprofilleisten angeordnet ist.
 
3. Stabilisierungswinkel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Andruckelement (9, 10) als Schraube ausgeführt ist, wobei deren Mittelachse (11, 12) im spitzen Winkel zur Längserstreckung der Halteschenkel (2, 3) in Richtung zum Drehgelenk (4) angeordnet ist.
 
4. Stabilisierungswinkel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem Halteschenkel (2, 3) mindestens eine Durchbrechung (7, 8) befindlich ist.
 
5. Stabilisierungswinkel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteschenkel (2, 3) aus Aluminium gefertigt sind.
 




Zeichnung