[0001] Die Erfindung betrifft eine Heizvorrichtung, insbesondere einen Kachelofen, einen
Heizkamin oder Kaminofen.
[0002] Bei derartigen Heizvorrichtungen, die beispielsweise im Wohnbereich angeordnet sind,
ist es häufig problematisch, daß die Wärmeabgabe so groß ist, daß die Temperatur des
Raumes, in dem die Heizvorrichtung steht, unangenehm hohe Werte erreicht.
[0003] Es sind Rauchgaswärmetauscher bekannt, die die Abwärme der Rauchgase nutzen. Da die
Installation eines solchen Rauchgaswärmetauschers jedoch einen schwerwiegenden Eingriff
in die Gesamtstruktur einer Heizvorrichtung darstellt und zu einer zu starken Abkühlung
der Rauchgase führen kann, welche wiederum zur Kondensation derselben führt, bedarf
diese einer behördlichen Genehmigung und Abnahme, was als Hemmschwelle wirkt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben beschriebene Überhitzung von Räumen
auf einfache Art zu vermeiden, wobei auch eine Nachrüstung bestehender Anlagen möglich
sein soll.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Luft-Wasser-Wärmetauscher
in Bereichen der Heizvorrichtung angeordnet ist, in denen die Raumluft erwärmt wird.
[0006] Dieser Luft-Wasser-Wärmetauscher kann beispielsweise ein Lamellenwärmetauscher sein,
wie er aus der
DE 20 2005 019 769 U1 bekannt ist. Derartige Luft-Wasser-Wärmetauscher weisen zueinander parallele Rohre
auf, die jeweils im Endbereich durch quer dazu angeordnete Zu- und Ablaufrohre verbunden
sind. Vorteilhaft sind derartige Wärmetauscher für die vorliegende Anwendung insofern,
als zwischen den parallelen Rohren die Warmluft der Heizvorrichtung durchtreten kann,
so daß nach wie vor eine Luftzirkulation gegeben ist. Der Luft-Wasser-Wärmetauscher
nimmt einen Teil der von der Heizvorrichtung abgegebenen Wärme auf und verhindert
so ein Überhitzen des Raumes, in dem die Heizvorrichtung angeordnet ist. Die Wärme
kann abgeführt und zur Beheizung anderer Räume verwendet werden.
[0007] Da durch die Erfindung kein Eingriff in die Rauchgase erfolgt und auch die Luftzirkulation
durch den Luft-Wasser-Wärmetauscher hindurch gewährleistet ist, dürfte die Verwendung
einer solchen Vorrichtung unproblematisch sein.
[0008] Eine bevorzugte Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher
um seine Mittelachse gebogen ist.
[0009] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher kreisförmig
oder kreissegmentförmig, insbesondere halbkreisförmig, gebogen ist.
[0010] Derart gebogene Luft-Wasser-Wärmetauscher können um das Rauchgasrohr der Heizvorrichtung
herum angeordnet werden, wobei eine im wesentlichen halbkreisförmige Biegung des Luft-Wasser-Wärmetauschers
auch in Hinblick auf eine Nachrüstung bereits bestehender Heizvorrichtungen von Vorteil
ist. Bei einer kreisförmigen Ausbildung wird das Rauchgasrohr abgenommen, der Luft-Wasser-Wärmetauscher
um das Rauchgasrohr herum angeordnet und beides wieder montiert. Anschließend kann
um den Luft-Wasser-Wärmetauscher eine Verkleidung, beispielsweise aus Lochblech, angeordnet
werden.
[0011] Alternativ ist es möglich, den Luft-Wasser-Wärmetauscher um ein zentrales Rauchgasrohrsegment
anzuordnen und nach außen mit einer Verkleidung zu versehen. Hierdurch wird es möglich,
ein Segment des Rauchgasrohres durch diese vormontierte Vorrichtung zu ersetzen, wonach
nur noch die beiden Wasseranschlüsse des Luft-Wasser-Wärmetauschers angeschlossen
werden müssen. In diesem Zusammenhang ist es zweckmäßig, die Länge der so gebildeten
Vorrichtung entsprechend der Länge gängiger Rauchgasrohrsegmente auszubilden, so daß
ein einfacher Austausch möglich ist.
[0012] Der Luft-Wasser-Wärmetauscher kann auch U- oder L-förmig ausgebildet sein.
[0013] Dies ermöglicht es, eine Vielfalt von Heizvorrichtungen mit einem erfindungsgemäßen
Luft-Wasser-Wärmetauscher zu versehen.
[0014] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher als
L- oder U-förmige Umhüllung für eine Heizvorrichtung ausgebildet ist.
[0015] Eine solche Umhüllung kann - beispielsweise von der Rückseite her - über eine Heizvorrichtung
(z.B. eine Heizkassette, einen Heizkamineinsatz, einen Warmluftkamineinsatz, einen
Kachelofeneinsatz, einen Kaminofen oder über Heizkästen, Register, Heizkessel, Rauchrohre
und Keramikscheiben) geschoben werden und ummantelt diese dann unter Freilassung der
Vorderseite, auf der das Fenster angeordnet ist.
[0016] Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher in der Zwischendecke
der Heizvorrichtung angeordnet ist.
[0017] Hierbei wird der Luft-Wasser-Wärmetauscher im wesentlichen horizontal angeordnet.
Aufgrund der Tatsache, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher einen Luftdurchtritt zwischen
den parallelen Rohren ermöglicht, ist auch bei dieser Art der Anordnung eine Luftzirkulation
durch den Luft-Wasser-Wärmetauscher hindurch möglich.
[0018] Eine andere Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher
in einem Nachheizkasten der Heizvorrichtung angeordnet ist.
[0019] In derartigen Nachheizkästen wird die Energie der aus der Heizvorrichtung austretenden
Rauchgase genutzt, bevor diese in den Kamin eintreten. Insofern ist es sinnvoll, in
dem Nachheizkasten einen Luft-Wasser-Wärmetauscher anzuordnen, mit dem dann Warmwasser
zu Heizzwecken bereitet werden kann.
[0020] Ebenfalls ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher an
der Außenseite der Heizvorrichtung angeordnet ist.
[0021] Hierbei ist sowohl die einseitige als auch die beidseitige Anordnung von Luft-Wasser-Wärmetauschern
möglich. Die ohnehin erforderliche Verkleidung des Kamineinsatzes erfolgt dann so
daß der Kamineinsatz und der bzw. die Luft-Wasser-Wärmetauscher innerhalb der Verkleidung
angeordnet sind.
[0022] Besonders vorteilhaft ist die nachfolgend am Beispiel eines Kaminofens beschriebene
Anordnung im Bereich der Rückseite der Heizvorrichtung. Jeder Kaminofen weist einen
Konvektionsmantel (Doppelmantel) auf, der gleichzeitig zur Isolation des Kaminofens
insbesondere zur Rückwand hin dient. In den durch diesen Konvektionsmantel gebildeten
Freiraum kann der Luft-Wasser-Wärmetauscher eingeschoben werden, so daß ohne Modifikation
des Kaminofens dieser durch einen Luft-Wasser-Wärmetauscher ergänzt werden kann. Der
Luft-Wasser-Wärmetauscher kann beispielsweise mittels Federn gegen die Rückwand der
Heizvorrichtung gedrückt werden. Auch hier müssen lediglich die Wasseranschlüsse des
Luft-Wasser-Wärmetauschers noch angeschlossen werden. Bei dieser Art der Anordnung
werden die Lamellen des Luft-Wasser-Wärmetauschers vorzugsweise vertikal angeordnet.
Bei Bedarf kann die Luftzirkulation durch ein unterhalb des Luft-Wasser-Wärmetauschers
angeordnetes Gebläse verbessert werden. Diese Art der Anordnung eignet sich insbesondere
zum werkseitigen Einbau bei neuen Kaminöfen.
[0023] Bei bereits bestehenden Kaminöfen besteht die Möglichkeit, die Rückwand des Kaminofens
zu entfernen und direkt hinter der Rückwand des Feuerraumes eine komplett vorgerüstete
Box mit einem Luft-Wasser-Wärmetauscher anzuordnen. Auch hier werden die Lamellen
vorzugsweise vertikal angeordnet und zur Verbesserung der Luftzirkulation kann unterhalb
des Luft-Wasser-Wärmetauschers ein Gebläse vorgesehen sein, mit dem die Luft von unten
nach oben geblasen wird. Die Warmluft tritt entweder durch Öffnungen in der Box in
dem Raum aus, in dem die Heizvorrichtung angeordnet ist oder kann auch in andere Räume
geleitet werden. Eine derartige Box kann selbstverständlich auch zum Nachrüsten anderer
Heizvorrichtungen, wie z.B. Küchenherden oder Heizkassetten, bei denen durch Rauchgase
erhitzte glatte Flächen vorliegen, verwendet werden.
[0024] Alternativ kann der Luft-Wasser-Wärmetauscher auch anstelle der Tür bzw. des Fensters
der Heizvorrichtung angeordnet ist. Die Tür bzw. das Fenster der Heizvorrichtung sind
hohen Temperaturen ausgesetzt und zudem leicht austauschbar, weshalb an dieser Stelle
ein Luft-Wasser-Wärmetauscher effizient und einfach eingesetzt werden kann. Der Luft-Wasser-Wärmetauscher
kann hierbei durch eine dem Feuer zugewandte, vor dem Luft-Wasser-Wärmetauscher angeordnete
Platte (z.B. aus Glaskeramik) geschützt sein, um ein Überhitzen zu verhindern.
[0025] Eine andere Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher
in der Kaminhaube der Heizvorrichtung angeordnet ist.
[0026] Auch die Kaminhaube bietet sich als Ort für die Anordnung eines Luft-Wasser-Wärmetauschers
an, da dort ausreichend nutzbare Wärme vorliegt und zudem der Luft-Wasser-Wärmetauscher
aufgrund der ohnehin vorhandenen Kaminhaube nicht sichtbar ist. Die Form des Luft-Wasser-Wärmetauschers
kann hierbei den jeweiligen Gegebenheiten angepaßt werden. Der Luft-Wasser-Wärmetauscher
kann beispielsweise walmdachförmig oder satteldachförmig oder als horizontale Platte
ausgebildet sein oder auch schräg angeordnet werden. Eine weitere interessante Nutzung
ist der Einbau eines Luft-Wasser-Wärmetauschers in der Kuppel eines Pizzaofens, da
durch solche in einer Pizzeria installierten Pizzaöfen häufig eine starke Aufheizung
der Raumluft erfolgt. Durch den Luft-Wasser-Wärmetauscher kann einerseits überschüssige
Wärme abgezogen werden und zu anderen Warmwasser bereitet werden, welches beispielsweise
zum Beheizen anderer Räume verwendet werden kann.
[0027] Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher
an eine andere Heizvorrichtung mit Wasser als Wärmeträger, insbesondere eine Fußbodenheizung
oder eine Zentralheizung, anschließbar ist.
[0028] Hierdurch kann die überschüssige Wärme der Heizvorrichtung entweder direkt zum Beheizen
anderer Räume oder aber zur Erhöhung der Vorlauftemperatur der anderen Heizvorrichtung
genutzt werden, was in beiden Fällen eine Energieeinsparung mit sich bringt. Es ist
in diesem Zusammenhang auch möglich, den Luft-Wasser-Wärmetauscher zur Erhöhung der
Rücklauftemperatur direkt an den Rücklauf der Zentralheizung anzuschließen.
[0029] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher eine
Pumpe aufweist.
[0030] Hierbei kann der Luft-Wasser Wärmetauscher sowohl eine separate Pumpe aufweisen als
auch die vorhandene Pumpe der Heizvorrichtung genutzt werden. Die Pumpe stellt die
Zirkulation des in dem Luft-Wasser-Wärmetauscher erwärmten Wassers sicher und kann
ebenfalls der Zwangszirkulation des erwärmten Wassers in eine andere Heizvorrichtung
(Fußbodenheizung, Zentralheizung) dienen.
[0031] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung näher
beschrieben.
Es zeigt
[0032]
- Fig. 1
- einen Luft-Wasser-Wärmetauscher, wie er erfindungsgemäß in eine Heizvorrichtung integriert
werden kann.
[0033] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besteht der Luft-Wasser-Wärmetauscher 1 aus einer Vielzahl
parallel zueinander angeordneter Rohre 2, die voneinander beabstandet angeordnet sind.
Durch diese Beabstandung wird die Luftzirkulation zwischen den Rohren 2 hindurch ermöglicht.
An einem der beiden freien Enden der Rohre 2 ist ein Zulaufrohr 3 angeordnet, an dem
anderen freien Ende ein Ablaufrohr 4. Das Wasser (oder auch ein anderes fluides Medium,
welches gut Wärme übertragen kann) tritt also durch das Zulaufrohr 3 in den Luft-Wasser-Wärmetauscher
1 ein, zirkuliert dann durch die Rohre 2 und nimmt hierbei Wärme von der umgebenden
Luft auf und tritt dann durch das Ablaufrohr 4 wieder aus dem Luft-Wasser-Wärmetauscher
1 aus.
[0034] Die Zirkulation des Wassers kann hierbei durch eine Pumpe (nicht dargestellt) erzwungen
werden.
[0035] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, kann der Luft-Wasser-Wärmetauscher 1 um die Mittelachse
M gebogen werden und weist dann eine kreissegmentförmige Ausbildung bis hin zur halbkreisförmigen
Ausbildung auf.
1. Heizvorrichtung, insbesondere einen Kachelofen, einen Heizkamin oder Kaminofen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Luft-Wasser-Wärmetauscher (1) in Bereichen der Heizvorrichtung angeordnet ist,
in denen die Raumluft erwärmt wird.
2. Heizvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher (1) um eine Mittelachse (M) gebogen ist.
3. Heizvorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher (1) kreissegmentförmig, insbesondere halbkreisförmig
gebogen ist.
4. Heizvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher (1) U- oder L-förmig ausgebildet ist.
5. Heizvorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher als Umhüllung zumindest eines Teils der Heizvorrichtung
ausgebildet ist.
6. Heizvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher (1) in der Zwischendecke der Heizvorrichtung angeordnet
ist.
7. Heizvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher (1) an der Außenseite der Heizvorrichtung angeordnet
ist.
8. Heizvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher (1) in der Kaminhaube der Heizvorrichtung angeordnet
ist.
9. Heizvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher (1) an eine andere Heizvorrichtung mit Wasser als Wärmeträger,
insbesondere eine Fußbodenheizung oder eine Zentralheizung, anschließbar ist.
10. Heizvorrichtung gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Luft-Wasser-Wärmetauscher (1) eine Pumpe aufweist.