[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Steckverbinder nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Des weiteren betrifft die Erfindung eine Schutzvorrichtung für einen
elektrischen Steckverbinder.
[0002] Aus der
US 2006/0014410 A1 und
WO 2001/052364 sind als Datenbuchsen ausgebildete elektrische Steckverbinder bekannt, die ein Gehäuse
und eine im Gehäuse positionierte Verbindungseinrichtung aufweisen. Das Gehäuse der
dort offenbarten elektrischen Steckverbinder wird von zwei Abschnitten gebildet, nämlich
von einem vorderen Gehäuseäbschnitt, in welchen über eine Steckeraufnahmeöffnung des
Gehäuses ein Datenstecker unter Kontaktierung der Verbindungseinrichtung einführbar
ist, und von einem hinteren Gehäuseabschnitt, über welchen ein Datenkabel an die im
Gehäuse positionierte Verbindungseinrichtung heranführbar ist. Die Verbindungseinrichtung
umfasst Kontaktfedern und Platinen, wobei dieselbe empfindlich gegenüber Verschmutzungen
ist. Dann, wenn in die Steckeraufnahmeöffnung des Gehäuses kein Datenstecker eingeführt
ist, ist die Steckeraufnahmeöffnung offen und die Verbindungseinrichtung kann leicht
durch Ablagerung von z. B. Staub verschmutzen.
[0003] Der hier vorliegenden Erfindung liegt das Problem zu Grunde, einen neuartigen elektrischen
Steckverbinder sowie eine neuartige Schutzvorrichtung für einen elektrischen Steckverbinder
zu schaffen.
[0004] Dieses Problem wird durch einen elektrischen Steckverbinder gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß umfasst der Steckverbinder eine gegenüber dem Gehäuse als separate
Baugruppe ausgebildete Schutzeinrichtung, um dann, wenn in die Steckeraufnahmeöffnung
des Gehäuses kein Datenstecker eingeführt ist, die im Gehäuse positionierte Verbindungseinrichtung
vor Verschmutzung zu schützen, wobei die Schutzeinrichtung einen elastischen Anbindungsbereich
aufweist, über den die Schutzeinrichtung mit dem Gehäuse lösbar verbunden ist, wobei
die Schutzeinrichtung durch Verschwenken um den elastischen Anbindungsbereich zwischen
einer ersten Position, in der dieselbe die Steckeraufnahmeöffnung freigibt, und einer
zweiten Position, in der dieselbe die Steckeraufnahmeöffnung verschließt, verlagerbar
ist.
[0006] Die als separate Baugruppe ausgebildete Schutzeinrichtung verfügt über einen einfachen
Aufbau und kann dann, wenn in die Steckeraufnahmeöffnung des Gehäuses kein Datenstecker
eingeführt ist, die im Gehäuse positionierte Verbindungseinrichtung vor Verschmutzung
effektiv schützen.
[0007] Der elastische Anbindungsbereich der Schutzeinrichtung greift in mindestens eine
benachbart zur Steckeraufnahmeöffnung ausgebildete Ausnehmung des Gehäuses ein, wobei
die Schutzeinrichtung über den elastischen Anbindungsbereich unverlierbar am Gehäuses
befestigt ist.
[0008] Die Schutzvorrichtung für einen elektrischen Steckverbinder ist in Anspruch 12 definiert.
[0009] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf
beschränkt zu sein, anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen elektrischen Steckverbinders;
- Fig. 2:
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Schutzeinrichtung des erfindungsgemäßen
elektrischen Steckverbinders;
- Fig. 3:
- die Schutzeinrichtung der Fig. 2 in Draufsicht; und
- Fig. 4:
- die Schutzeinrichtung der Fig. 2 in Seitenansicht.
[0010] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen, als Datenbuchse
ausgebildeten elektrischen Steckverbinders 10.
[0011] Der Steckverbinder 10 verfügt über ein Gehäuse 11, in welchem eine nichtdargestellte
Verbindungseinrichtung positioniert ist. An einer Seite des Gehäuses 11 ist eine Steckeraufnahmeöffnung
12 ausgebildet, über die ein Datenstecker in das Gehäuse 11 zumindest abschnittsweise
einführbar ist, um denselben mit der im Gehäuse 11 positionierten Verbindungseinrichtung
zu kontaktieren.
[0012] Bei dem über die Steckeraufnahmeöffnung 12 in das Gehäuse 11 einzuführenden Datenstecker
kann es sich z. B. um einen RJ45-Datenstecker handeln, wobei dann die Steckeraufnahmeöffnung
12 eine an den RJ45-Datenstecker angepasste Kontur aufweist. Es sei darauf hingewiesen,
dass die Erfindung nicht auf RJ45-Datenbuchsen zur Aufnahme von RJ45-Datensteckern
beschränkt ist, vielmehr kann die Erfindung auch bei anderen elektrischen Datenbuchsen
zum Einsatz kommen.
[0013] Dann, wenn über die Steckeraufnahmeöffnung 12 kein Datenstecker in das Gehäuse 11
der Datenbuchse 10 eingeführt ist, ist die Steckeraufnahmeöffnung 12 offen, wobei
dann über die Steckeraufnahmeöffnung 12 Verschmutzungen wie z. B. Staub in das Gehäuse
11 eindringen und in den Bereich der Verbindungseinrichtung gelangen können. Da die
Verbindungseinrichtung Kontaktfedern und Platinen umfasst, ist dieselbe gegenüber
solchen Verschmutzungen empfindlich, sodass ein Bedarf besteht, die Verbindungseinrichtung
einer Datenbuchse gegenüber Verschmutzung zu schützen.
[0014] Erfindungsgemäß umfasst der elektrische Steckverbinder 10 eine Schutzeinrichtung
13, mit der dann, wenn in die Steckeraufnahmeöffnung 12 des Gehäuses 11 kein Datenstecker
eingeführt ist, die Steckeraufnahmeöffnung 12 verschlossen werden kann, um so die
im Gehäuse 11 positionierte Verbindungseinrichtung vor Verschmutzung zu schützen.
[0015] Die Schutzeinrichtung 13 ist gegenüber dem Gehäuse 11 als separate Baugruppe ausgebildet
und verfügt über einen elastischen Anbindungsbereich 14, der im gezeigten Ausführungsbeispiel
von elastischen, stabartigen Vorsprüngen 15 gebildet ist.
[0016] Über den elastischen Anbindungsbereich 14 ist die Schutzeinrichtung 13 mit dem Gehäuse
11 der Datenbuchse 10 verbunden, wobei die Schutzeinrichtung 13 durch Verschwenken
um den elastischen Anbindungsbereich 14 zwischen einer ersten Position, in der dieselbe
die Steckeraufnahmeöffnung 12 freigibt, und einer zweiten Position, in welcher dieselbe
die Steckeraufnahmeöffnung 12 verschließt, verlagerbar ist.
[0017] Im gezeigten Ausführungsbeispiel greifen die stabartigen Vorsprünge 15, welche den
elastischen Anbindungsbereich 14 der Schutzeinrichtung 13 bilden, in Ausnehmungen
16 des Gehäuses 11 ein, die benachbart zur Steckeraufnahmeöffnung 12 ausgebildet ist.
Dabei sind die Ausnehmungen 16 derart konturiert, dass die stabartigen Vorsprünge
15 nach einem elastischen Zusammendrücken bzw. Aufeinanderzubewegen derselben über
an Enden derselben ausgebildete Aufdickungen 17 in erste, innere Abschnitte die Ausnehmungen
16 eingefädelt werden können, wobei nach dem Einfädeln die stabartigen Vorsprünge
15 aufgrund ihrer Elastizität sich auseinanderbewegen und in äußere Abschnitte der
Ausnehmungen 16 gelangen, die einen geringeren Querschnitt als die inneren Abschnitte
der Ausnehmungen 16 und als die Aufdickungen 17 aufweisen. Hierdurch wird die Schutzeinrichtung
13 unverlierbar am Gehäuse 11 des Steckverbinders 10 befestigt.
[0018] Wie insbesondere Fig. 2 entnommen werden kann, sind beiden stabartigen Vorsprüngen
15, die den elastischen Anbindungsbereich 14 der Schutzeinrichtung 13 bilden, benachbart
zu den Aufdickungen 17 Solltrennstellen 18 zugeordnet, über die eine Schutzeinrichtung
13, die unvelierbar am Gehäuse 11 des Steckverbinders 10 befestigt ist, insbesondere
dann unter Aufhebung der Unverlierbarkeit vom Gehäuse 11 getrennt werden kann, wenn
die Ausnehmungen 16 des Gehäuses 11 aufgrund der Einbausituation des Steckverbinders
10 nicht mehr zugänglich sind. In diesem Fall kann dann der Anbindungsbereich 14 im
Bereich der Solltrennstellen 18 durchtrennt werden, wobei auch im abgetrennten Zustand
die Schutzeinrichtung 13 zum Verschließen der Steckeraufnahmeöffnung 12 verwendet
werden kann. Das Durchtrennen der Solltrennstellen erfolgt werkzeuglos.
[0019] Gegenüberliegend zum bzw. angrenzend an den elastischen Anbindungsbereich 14 verfügt
die Schutzeinrichtung 13 über einen Verschlussbereich 19, der dann, wenn die Schutzeinrichtung
13 die zweite Position einnimmt, die Steckeraufnahmeöffnung 12 des Steckverbinders
10 verschließt. Dem Verschlussbereich 19 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel zwei
Dichtlippen 20, 21 zugeordnet, die dann, wenn die Schutzeinrichtung 13 die zweite
Position einnimmt, die Steckeraufnahmeöffnung 12 nach außen abdichten. Die Dichtlippen
20, 21 sind dabei an die Kontur der Steckeraufnahmeöffnung 12 des Gehäuses 11 des
Steckverbinders 10 angepasst.
[0020] Vorzugsweise ist die gesamte Schutzeinrichtung 13 einstückig ausgebildet und aus
einem elastischen Werkstoff, z. B. aus TPU, gefertigt. Dies erlaubt eine besonders
kostengünstige Ausführung der Schutzeinrichtung 13.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 10
- elektrischer Steckverbinder
- 11
- Gehäuse
- 12
- Steckeraufnahmeöffnung
- 13
- Schutzeinrichtung
- 14
- elastischer Anbindungsbereich
- 15
- stabartiger Vorsprung
- 16
- Ausnehmung
- 17
- Aufdickung
- 18
- Solltrennstelle
- 19
- Verschlussbereich
- 20
- Dichtlippe
- 21
- Dichtlippe
1. Elektrischer Steckverbinder, nämlich Datenbuchse zur kontaktierenden Aufnahme mindestens
eines Datensteckers, mit einem Gehäuse, das eine Steckeraufnahmeöffnung definiert,
wobei über die Steckeraufnahmeöffnung ein Abschnitt eines Datenstecker in das Gehäuse
einführbar mit einer im Gehäuse positionierten Verbindungseinrichtung kontaktierbar,
gekennzeichnet durch eine Schutzeinrichtung (13), um dann, wenn in die Steckeraufnahmeöffnung (12) des
Gehäuses (11) kein Datenstecker eingeführt ist, die im Gehäuse (11) positionierte
Verbindungseinrichtung vor Verschmutzung zu schützen, wobei die Schutzeinrichtung
(13) einen elastischen Anbindungsbereich (14) aufweist, über den die Schutzeinrichtung
(13) mit dem Gehäuse (11) verbunden ist, wobei die Schutzeinrichtung (13) durch Verschwenken um den elastischen Anbindungsbereich (14) zwischen einer ersten Position,
in der dieselbe die Steckeraufnahmeöffnung (12) freigibt, und einer zweiten Position,
in der dieselbe die Steckeraufnahmeöffnung verschließt, verlagerbar ist.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinrichtung (13) gegenüber dem Gehäuse (11) als separate Baugruppe ausgebildet
ist.
3. Steckverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinrichtung (13) dann, wenn der elastische Anbindungsbereich (14) derselben
in mindestens eine benachbart zur Steckeraufnahmeöffnung (12) ausgebildete Ausnehmung
(16) des Gehäuses (11) eingreift, unverlierbar am Gehäuses (11) befestigt ist.
4. Steckverbinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Anbindungsbereich (14) der Schutzeinrichtung (13) mindestens eine
Solltrennstelle (18) aufweist, um die Schutzeinrichtung (13) unter Aufhebung der Unverlierbarkeit
vom Gehäuse (11) zu trennen.
5. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Anbindungsbereich (14) von vorzugsweise zwei stabartigen Vorsprüngen
(15) gebildet ist, die mit jeweils einem Abschnitt in benachbart zur Steckeraufnahmeöffnung
(12) ausgebildete Ausnehmungen (16) des Gehäuses (11) eingreifen.
6. Steckverbinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (16) des Gehäuses (11) derart konturiert sind, dass die stabartigen
Vorsprünge (15) nach einem Aufeinanderzubewegen derselben über Aufdickungen (17) derselben
in innere Abschnitte der Ausnehmungen (16) einfädelbar sind, wobei nach dem Einfädeln
die stabartigen Vorsprünge (15) aufgrund ihrer Elastizität sich auseinanderbewegen
und in äußere Abschnitte der Ausnehmungen (16) gelangen, die einen geringeren Querschnitt
als die inneren Abschnitte und als die Aufdickungen (17) aufweisen.
7. Steckverbinder nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass jedem stabartigen Vorsprüngen (15) eine Sollbruchstelle (18) zugeordnet ist.
8. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinrichtung (13) einstückig ist.
9. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinrichtung (13) insgesamt elastisch ist.
10. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzeinrichtung (13) angrenzend zum Anbindungsbereich (14) einen Verschlussbereich
(19) aufweist, der dann, wenn die Schutzeinrichtung die zweite Position einnimmt,
die Steckeraufnahmeöffnung (12) verschließt.
11. Steckverbinder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der einen Verschlussbereich (19) mindestens eine Dichtlippe (20, 21)aufweist, die
an die Kontur der Steckeraufnahmeöffnung (12) des Gehäuses (11) angepasst ist.
12. Schutzvorrichtung für einen als Datenbuchse ausgebildeten elektrischen Steckverbinder,
um dann, wenn in eine Steckeraufnahmeöffnung eines Gehäuses der Datenbuchse kein Datenstecker
eingeführt ist, die Steckeraufnahmeöffnung zu verschließen und vor Verschmutzung zu
schützen, mit einem elastischen Anbindungsbereich (14), über den die Schutzeinrichtung
mit dem Gehäuse (11) verbindbar ist, wobei die Schutzeinrichtung durch Verschwenken
um den elastischen Anbindungsbereich (14) zwischen einer ersten Position, in der dieselbe
die Steckeraufnahmeöffnung (12) freigibt, und einer zweiten Position, in der dieselbe
die Steckeraufnahmeöffnung verschließt, verlagerbar ist.
13. Schutzvorrichtung nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch Merkmale nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 11.