[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Kosmetikeinheit umfassend einen Behälter zur
Aufnahme eines Kosmetikums, eine Verschlusskappe für den Behälter und einen an der
Verschlusskappe angeordneten Applikator zum Auftragen des Kosmetikums, wobei zwei
derartige Kosmetikeinheiten über eine Kupplungseinrichtung miteinander verbindbar
sind.
[0003] Der grundsätzliche Vorteil zweier derart kombinierter Einheiten liegt darin, dass
unterschiedliche Formulierungen und Applikatoren zusammengefasst und als Einheit mitgeführt
werden können. Ein grundsätzlicher Nachteil bekannter derartiger Einheiten besteht
darin, dass sie bereits als Kombinations-Einheit angeboten und verkauft werden, so
dass die Anwenderin nicht die Möglichkeit hat, die einzelnen Einheiten und deren Inhalte
nach eigenem Geschmack und entsprechend den eigenen Vorlieben zu kaufen und zu kombinieren.
Darüber hinaus ergibt sich das Problem, dass beim vorzeitigen Verbrauch des Inhalts
einer Einheit diese nicht isoliert nachgekauft werden kann. Letztlich wird die Kupplungseinrichtung
durch ein gesondertes Teil gebildet, was einen zusätzlichen Herstellungs- und Handhabungsaufwand
bedeutet.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kosmetikeinheit
zu schaffen, die einzeln und individuell ausgesucht erworben und mit einer ebenso
einzeln ausgesuchten korrespondierenden Kosmetikeinheit verbunden werden kann. Dabei
soll die vollständige, zwei Kosmetikeinheiten umfassende Verpackung sowohl im verbundenen
als auch im entkoppelten Zustand optisch attraktiv sein. Die Herstellung der Verbindung
soll durch den Verbraucher selbst in einfacher Weise möglich sein und die Verbindung
soll axial- und torsionsgesichert sein.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Kosmetikeinheit selbst
eine Kupplungseinrichtung zum Verbinden mit einer eine entsprechende Kupplungseinrichtung
besitzenden zweiten Kosmetikeinheit aufweist, wobei die Kupplungseinrichtung eine
sich senkrecht zur Mittellängsachse der Kosmetikeinheit erstreckende Kupplungsausnehmung
aufweist, deren Innenwand nach Art einer Hinterschneidung einen Umfangsbereich von
mehr als 180° überspannt, sowie einen Kupplungsvorsprung, der komplementär zur Kupplungsausnehmung
ausgebildet ist derart, dass der Kupplungsvorsprung einer ersten Kosmetikeinheit mittels
einer Schiebebewegung senkrecht zur Längsachse der zu verbindenden Kosmetikeinheiten
in die Kupplungsausnehmung der zweiten Kosmetikeinheit einschiebbar und im eingeschobenen
Zustand dort formschlüssig aufgenommen ist.
[0006] Diese Ausgestaltung vermeidet eine gesonderte Kupplungseinrichtung in Form einer
Hülse, ist einfach und durch die Verbraucherin selbst handhabbar, ist im gekoppelten
Zustand stabil und trotzdem leicht lösbar und besitzt sowohl im gekoppelten als auch
im entkoppelten Zustand ein attraktives Erscheinungsbild.
[0007] Für den Hersteller ergibt sich dabei der Vorteil, dass die verschiedenen Kosmetik-Formulierungen
jeweils einzeln abgefüllt und vertrieben werden können, wodurch Abfüllung, Logistik
und Lagerhaltung deutlich vereinfacht und dadurch Kosten eingespart werden.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass Kupplungsausnehmung
und Kupplungsvorsprung abgerundet ausgebildet sind oder alternativ, dass Kupplungsausnehmung
und Kupplungsvorsprung flache, über Kanten ineinander übergehende Außenwände aufweisen.
[0009] Zur Materialeinsparung und Beschleunigung des Spritzgießvorganges kann der Kupplungsvorsprung
wenigstens teilweise hohl ausgebildet sein, wodurch auch das Erscheinungsbild vorteilhaft
geprägt werden kann.
[0010] Als besonders günstig erweist es sich, die Kupplungseinrichtung an der Verschlusskappe
auszubilden, an der auch der Applikator und Stil befestigt sind, so dass beim Abschrauben
der Verschlusskappe von einer ersten Einheit die Verschlusskappe und die daran angekoppelte
zweite Einheit als eine Art Handgriff dienen.
[0011] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Kupplungseinrichtung an einer Steckhülse
angeordnet ist, die über die Verschlusskappe steckbar ist.
[0012] An der Außenseite der Verschlusskappe und an der Innenseite der Steckhülse können
Längsrinnen zur Herstellung einer drehsicheren Verbindung ausgebildet sein und für
eine axiale Fixierung können an der Außenseite der Verschlusskappe und an der Innenseite
der Steckhülse Rastvorsprünge bzw. -ausnehmungen vorgesehen sein.
[0013] Die Kupplungseinrichtung kann ihrerseits an einer Außenfläche des Kupplungsvorsprungs
und an einer Innenfläche der Kupplungsausnehmung einen Rastvorsprung bzw. eine Rastausnehmung
aufweisen, so dass der gekoppelte Zustand hierdurch fixiert wird.
[0014] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform kann der Kupplungsvorsprung die Mantelfläche
der Kosmetikeinheit radial nach außen überragen, so dass durch zwei miteinander verbundene
Kupplungseinrichtungen ein mittiger balliger Abschnitt gebildet wird, der den kombinierten
Kosmetikeinheiten ein attraktives Erscheinungsbild verleiht.
[0015] Nachfolgend wird die Erfindung an Hand bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung
mit der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht zweier miteinander gekoppelter erfindungsgemäßer Kosmetikeinheiten,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht einer einzelnen stehenden erfindungsgemäßen Kosmetikeinheit,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der Kosmetikeinheit mit abgenommener Kappe,
- Fig. 4
- eine Kappe im abgenommenen Zustand,
- Fig. 5 bis 8
- eine Fig. 1 bis 4 entsprechende Darstellung einer Ausführungsform mit hohler Kupplungseinrichtung,
- Fig. 9 bis 12
- eine Fig. 1 bis 4 entsprechende Darstellung einer Ausführungsform einer Kupplungseinrichtung
mit Steckhülse und
- Fig. 13 bis 17
- eine Fig. 9 bis 12 entsprechende Darstellung einer wieteren Ausführungsform.
[0016] Eine in Fig. 1 bis 4 dargestellte Kosmetikeinheit 1 umfasst einen Behälter 2 und
eine Kappe 3, an deren Innenseite ein Stiel 4 mit einem an der Vorderseite angeordneten,
in der Zeichnung nicht ausgezeichneten Applikator 5 befestigt ist.
[0017] Der Behälter 2 weist an seiner Oberseite einen verjüngten Hals 6 mit einem Außengewinde
7 auf, welches mit einem Innengewinde 8 an der Innenwand der Verschlusskappe 3 korrespondiert,
so dass die Verschlusskappe 3 auf den Behälter 2 aufschraubbar ist.
[0018] Am freien äußeren bzw. oberen Ende der Verschlusskappe 3 ist eine Kupplungseinrichtung
9 ausgebildet, welche eine Kupplungsausnehmung 10 und einen Kupplungsvorsprung 11
umfasst.
[0019] Die Kupplungsausnehmung 10 ist bei diesem Ausführungsbeispiel etwa ellipsenabschnittförmig
ausgebildet und ihre Innenwand 12 erstreckt sich um einen Umfangsbereich von mehr
als 180°.
[0020] Der Kupplungsvorsprung 11 übergreift die Kupplungsausnehmung 10 an deren Oberseite
und erstreckt sich nicht ganz bis zur Mantelfläche 13 der Kosmetikeinheit 1. Der Kupplungsvorsprung
11 schließt dementsprechend die Oberseite der Verschlusskappe 3 bogenförmig ab und
besitzt eine gewölbte Oberfläche 14, an der ein Rastvorsprung 15 ausgebildet ist,
wohingegen die Innenfläche 12 der Kupplungsausnehmung 10 eine korrespondierende, punktförmige
Rastausnehmung 16 aufweist.
[0021] Die Innenfläche 12 und die Außenseite 14 von Kupplungsausnehmung 10 bzw. Kupplungsvorsprung
11 verlaufen senkrecht zur Mittellängsachse 17 der Kosmetikeinheit 1.
[0022] Dementsprechend ist es möglich, zwei Kosmetikeinheiten 1 bzw. deren Kappen 3 so nebeneinander
zu halten, dass der Kupplungsvorsprung 11 der einen Kosmetikeinheit 1 mit der Kupplungsausnehmung
10 der anderen Kosmetikeinheit 1 fluchtet und dann den Kupplungsvorsprung 11 mittels
einer Bewegung senkrecht zur Mittellängsachse 17 in die Kupplungsausnehmung 10 einzuschieben,
bis die Mantelflächen 13 der beiden Kosmetikeinheiten 1, wie in Fig. 1 dargestellt,
miteinander fluchten. Dabei rastet der Rastvorsprung 15 am Kupplungsvorsprung 11 in
die Rastausnehmung 16 der Kupplungsausnehmung 10 ein und es entsteht der in Fig. 1
dargestellte Zustand, wo die beiden Kupplungseinheiten 1 axial- und torsionsgesichert,
insgesamt also endlagenstabil miteinander verbunden sind und auch optisch eine Einheit
bilden.
[0023] Zur Benutzung kann die eine Kosmetikeinheit 1 mit der damit verbundenen Schraubkappe
3 von dem Behälter 2 der jeweils anderen Kosmetikeinheit 1 abgeschraubt werden, so
dass ein länglicher Griff entsteht, der eine sehr bequeme Handhabung ermöglicht. Alternativ
ist es allerdings auch denkbar, vor der Benutzung einer Kosmetikeinheit 1 diese von
der jeweils anderen Kosmetikeinheit 1 zu entkoppeln und nach der Benutzung diese Verbindung
wiederherzustellen.
[0024] Die in Fig. 5 bis 8 dargestellte Ausführungsform stimmt mit der in Fig. 1 bis 4 dargestellten
Ausführungsform weitestgehend überein und unterscheidet sich von dieser lediglich
dadurch, dass die Kupplungseinrichtung 9 einen Hohlraum 18 aufweist, der optisch attraktiv
gestaltet werden kann und zudem die für die Kupplungseinrichtung 9 erforderliche Kunststoffmenge
reduziert, so dass hierdurch und durch eine damit einhergehende kürzere Taktzeit beim
Spritzgießen Kosten eingespart werden.
[0025] Die Ausführungsform nach Fig. 9 bis 12 ist ebenfalls der Ausführungsform nach Fig.
1 bis 4 sehr ähnlich, wobei dort die Kupplungseinrichtung 9 jedoch mit einer Steckhülse
19 verbunden ist, die auf die Verschlusskappe 3 aufsteckbar ist. An der Außenseite
der Verschlusskappe 3 sind Längsrippen 20 ausgebildet und an der Innenseite der Steckkappe
19 sind ebenfalls korrespondierende Längsrippen 21 vorgesehen, so dass die Steckhülse
19 beim Aufstecken auf die Verschlusskappe 3 drehfest sitzt.
[0026] Die Kupplungseinrichtung 9 überragt die Mantelfläche 13 der Kosmetikeinheit 1, so
dass im gekuppelten Zustand eine mittige, in Fig. 9 erkennbare ballige Verdichtung
entsteht.
[0027] Am äußeren unteren Ende der Verschlusskappe 19 ist ein Rastwulst 22 vorgesehen, der
beim vollständigen Aufstecken auf die Verschlusskappe 3 in eine Rastnut 23 am unteren
Ende der Verschlusskappe 3 einrastet, so dass hierdurch eine axiale Fixierung erreicht
wird.
[0028] Die Ausführungsform nach Fig. 13 bis 17 entspricht technisch den vorstehend beschriebenen
Ausführungsformen, wobei lediglich vom Design her ein Unterschied insoweit besteht,
als die Außenkontur im Querschnitt gesehen annähernd quadratisch ist und der Rastvorsprung
und die Rastausnehmung ebene Begrenzungsflächen aufweisen, die über Kanten 24, 25,
26 bzw. 27, 28 ineinander übergehen.
[0029] Außerdem sind bei diesem Ausführungsbeispiel die Längsrippen 20 der Verschlusskappe
3 und die Längsrippen 21 der Aufsteckhülse 19 breiter und dicker ausgebildet.
1. Kosmetikeinheit umfassend einen Behälter zur Aufnahme eines Kosmetikums, eine Verschlusskappe
für den Behälter und einen an der Verschlusskappe angeordneten Applikator zum Auftragen
des Kosmetikums, wobei zwei derartige Kosmetikeinheiten über eine Kupplungseinrichtung
miteinander verbunden sind. Dadurch gekennzeichnet, dass die Kosmetikeinheit (1) selbst eine Kupplungseinrichtung (9) zum Verbinden mit einer
eine entsprechende Kupplungseinrichtung (9) besitzenden zweiten Kosmetikeinheit (1)
aufweist, wobei die Kupplungseinrichtung (9) eine sich senkrecht zur Mittellängsachse
(17) der Kosmetikeinheit (1) erstreckende Kupplungsausnehmung (10) aufweist, deren
Innenwand (12) nach Art einer Hinterschneidung einen Umfangswinkelbreich von mehr
als 180° überspannt, sowie einen Kupplungsvorsprung (11), der komplementär zur Kupplungsausnehmung
(10) ausgebildet ist derart, dass der Kupplungsvorsprung (11) einer ersten Kosmetikeinheit
(1)mittels einer Schiebebewegung senkrecht zur Längsachse (17) der zu verbindenden
Kosmetikeinheiten (1) in die Kupplungsausnehmung (10) der zweiten Kosmetikeinheit
(1) einschiebbar und im eingeschobenen Zustand dort formschlüssig aufgenommen ist.
2. Kosmetikeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Kupplungsausnehmung (10) und Kupplungsvorsprung (11) abgerundet ausgebildet sind.
3. Kosmetikeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Kupplungsausnehmung (10) und Kupplungsvorsprung (11) flache, über Kanten (24, 25,
26, 27, 28) ineinander übergehende Außen- bzw. Innenwände aufweisen.
4. Kosmetikeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungsvorsprung (11) wenigstens teilweise hohl ausgebildet ist.
5. Kosmetikeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung (9) an der Verschlusskappe (3) ausgebildet ist.
6. Kosmetikeinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung (9) an einer Steckhülse (19) angeordnet ist, die über die
Verschlusskappe (3) steckbar ist.
7. Kosmetikeinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der Außenseite der Verschlusskappe (3) und an der Innenseite der Steckhülse (19)
Längsrillen (20, 21) zur Herstellung einer drehsicheren Verbindung ausgebildet sind.
8. Kosmetikeinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der Außenseite der Verschlusskappe (3) und an der Innenseite der Steckhülse (19)
Rastvorsprünge bzw. -ausnehmungen (22, 23) zur Herstellung einer axialen Festlegung
vorgesehen sind.
9. Kosmetikeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Außenfläche (14) des Kupplungsvorsprungs (11) und der Innenfläche (12) der
Kupplungsausnehmung (10) ein Rastvorsprung bzw. eine Rastausnehmung (15, 16) angeordnet
sind.
10. Kosmetikeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungsvorsprung (11) die Mantelfläche (13) der Kosmetikeinheit (1) radial
nach außen überragt.