[0001] An Pudervorrichtungen werden verschiedene Anforderungen gestellt. Sie sollen die
Druckbogen lückenlos bestäuben und dabei den Bogenlauf nicht beeinträchtigen.
[0002] In
DE 102004057478 A1 ist eine Pudervorrichtung mit einer Sprühstange beschrieben. Entlang der Sprühstange
sind an dieser derart viele Sprühdüsen angeordnet, dass sich deren Puder-Luft-Strahlen
auf der Oberfläche des Druckbogens berühren, welcher dadurch lückenlos bestäubt wird.
Es hat sich aber herausgestellt, dass der im Wesentlichen geschlossene Pudervorhang,
welchen eine derartige Pudervorrichtung erzeugt, den Bogenlauf beeinträchtigt. Der
an der Pudervorrichtung vorbei geschleppte Druckbogen reißt eine Schleppströmung mit
sich, welche sich an dem Pudervorhang aufstaut, weil sie ihn nicht durchdringen kann.
Das Aufstauen der Schleppströmung hat eine lokale Luftdruckerhöhung zur Folge, die
den Druckbogen zum Flattern bringt.
[0003] In
DE 19733691 A1 ist eine Pudervorrichtung beschrieben, bei welcher Puderdüsen entlang einer V-förmigen
Linie angeordnet sind, um einen ruhigen Bogenlauf zu erreichen. Hierbei ist der Einfluss
der Schleppströmung auf dem Bogenlauf noch nicht erkannt worden.
[0004] DE 10038774 A1, worin eine nebeneinander angeordnete lonenlüfter aufweisende Pudervorrichtung beschrieben
ist, und
DE 19751972 A1, worin eine drei in Bogenlaufrichtung aufeinanderfolgend angeordnete Reihen von Pudergas-Abgabeöffnungen
in einer Bogenleiteinrichtung aufweisende Pudervorrichtung beschrieben ist, bilden
weiteren Stand der Technik, vermögen jedoch keine hilfreichen Beitrag zur Lösung der
aufgeworfenen Probleme zu leisten.
[0005] In
DE-PS 602 762 ist eine Vorrichtung zum Besprühen frisch bedruckter Bogen beschrieben, deren Düsen
in zwei oder mehreren Reihen versetzt zueinander derart angeordnet sind, dass die
auf dem Druckbogen entstehenden Sprühgutstreifen sich an ihren Rändern einander etwas
überdecken.
[0006] Diese Vorrichtung vermag zwar eine lückenlose Bestäubung des Druckbogens zu bewirken,
nicht jedoch ohne Beeinträchtigung des Bogenlaufes.
[0007] Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Pudervorrichtung zu schaffen,
die hinsichtlich einer lückenlosen Bestäubung des Druckbogens ohne Beeinträchtigung
des Bogenlaufs günstige konstruktive Voraussetzungen aufweist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Pudervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Die erfindungsgemäße Pudervorrichtung einer Druckmaschine umfasst eine erste
Puderdüsenreihe mit ersten Puderdüsen und eine zweite Puderdüsenreihe mit zweiten
Puderdüsen. Zumindest eine der zweiten Puderdüsen ist in Förderrichtung des Druckbogens
gesehen zumindest teilweise zwischen zwei zueinander benachbarten Puderdüsen der ersten
Puderdüsenreihe angeordnet, wobei zwischen der ersten Puderdüsenreihe und der zweiten
Puderdüsenreihe ein in Bogenlaufrichtung zu messender Düsenreihenabstand besteht und
wobei der Düsenreihenabstand mindestens die Hälfte eines zwischen Puderöffnungen der
ersten Puderdüsen und der zweiten Puderdüsen und dem zu bepudernden Druckbogen bestehenden
Düsenwirkungsabstandes beträgt.
[0009] Damit ist gemeint, dass die zumindest eine der zweiten Puderdüsen entweder keine
Überlappung mit den zwei zueinander benachbarten Puderdüsen der ersten Puderdüsenreihe
aufweist oder mit einer dieser beiden Puderdüsen eine nur unvollständige Überlappung
aufweist. Beispielsweise kann besagte zweite Puderdüse derart angeordnet sein, dass
ihre eine Hälfte von einer der beiden zueinander benachbarten ersten Puderdüsen überlappt
wird und ihre andere Hälfte von der Lücke zwischen den beiden zueinander benachbarten
ersten Puderdüsen überlappt wird.
[0010] Hierbei wird vorausgesetzt, dass die erste Puderdüsenreihe und die zweite Puderdüsenreihe
in Bogenlaufrichtung nacheinander angeordnet sind, so dass zwischen der ersten Puderdüsenreihe
und der zweiten Puderdüsenreihe ein in Bogenlaufrichtung zu messender Düsenreihenabstand
vorhanden ist. Der Düsenreihenabstand muss nicht in allen Fällen die Länge einer linearen
Strecke sein. Falls die Puderdüsenreihen entlang der Umfangslinie einer den zu bepudernden
Druckbogen transportierenden oder abstützenden Trommel angeordnet sind, wird der Düsenreihenabstand
als Länge des von den beiden Puderdüsenreihen begrenzten und mit der Trommelumfangslinie
konzentrischen imaginären Kreisbogens gemessen.
[0011] Der Düsenreihenabstand beträgt also mindestens die Hälfte eines zwischen Mündungen
der Puderdüsen der ersten Puderdüsenreihe und der zweiten Puderdüsenreihe und dem
zu pudernden Druckbogen bestehenden Düsenwirkungsabstandes. Die Entfernung zwischen
der ersten Puderdüsenreihe und der zweiten Puderdüsenreihe beträgt demnach mindestens
die Hälfte der Entfernung zwischen der jeweiligen Puderdüse bzw. deren Mündung und
dem zu bepudernden Druckbogen. In diesem Zusammenhang wird bevorzugt, dass sich die
ersten Puderdüsen bezüglich der Größe ihres Düsenwirkungsabstandes nicht voneinander
unterscheiden und dass sich die zweiten Puderdüsen bezüglich der Größe ihres Düsenwirkungsabstandes
nicht voneinander unterscheiden und dass sich die ersten Puderdüsen bezüglich der
Größe des Düsenwirkungsabstandes nicht von den zweiten Puderdüsen unterscheiden.
[0012] Bei der erfindungsgemäßen Pudervorrichtung ist durch die Düsenreihenmehrzahl eine
konstruktive Voraussetzung für vergleichsweise große Lücken zwischen den Puderdüsen
der jeweiligen Puderdüsenreihe gegeben. Die vom zu bepudernden Druckbogen mitgerissene
Schleppströmung kann durch besagte Lücken hindurchströmen, ohne sich aufzustauen,
so dass die Gefahr von durch sich aufstauende Schleppströmung verursachter Flatterbewegungen
des Druckbogens abgewendet ist. Ein aus der Düsenreihenmehrzahl resultierender Zusatzvorteil
ist in der großflächigeren Verteilung der von der Pudervorrichtung auf den Druckbogen
ausgeübten pneumatischen Kraft zu sehen. Da die lokalen Kraftspitzen viel geringer
sind, als dies bei einer einzigen Puderdüsenreihe der Fall wäre, wird eine durch die
pneumatische Kraft der Pudervorrichtung bewirkte Wellenbildung des Druckbogens vermieden.
Durch den seitlichen Versatz der Puderdüsen der ersten Puderdüsenreihe und der zweiten
Puderdüsenreihe relativ zueinander sind hinsichtlich der lückenlosen Bestäubung des
Druckbogens günstige konstruktive Voraussetzungen gegeben. Der Puderdüsenversatz ermöglicht
eine derartige Verteilung der ersten Puderdüsen der ersten Puderdüsenreihe und der
zweiten Puderdüsen der zweiten Puderdüsenreihe, dass die zweiten Puderdüsen die von
den ersten Puderdüsen puderfrei gelassenen Spuren bzw. Streifen auf den Druckbogen
bepudern bzw. mit Puder auffüllen.
[0013] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Druckmaschine
genannt, die nachfolgend im Einzelnen erläutert werden.
[0014] Bei einer Weiterbildung ist in Förderrichtung des Druckbogens gesehen zumindest teilweise
zwischen den beiden zueinander benachbarten Puderdüsen der ersten Puderdüsenreihe
außer der zumindest einen zweiten Puderdüse eine weitere zweite Puderdüse angeordnet.
Demzufolge sind zwei Puderdüsen der zweiten Puderdüsenreihe in Bogenlaufrichtung gesehen
zumindest teilweise in Überdeckung mit ein und derselben Düsenlücke der ersten Puderdüsenreihe
angeordnet.
[0015] Bei einer weiteren Weiterbildung umfasst die Pudervorrichtung eine Anzahl n (mit
n≥2) von Puderdüsenreihen, zu welchen die ersten Puderdüsenreihe und die zweite Puderdüsenreihe
gehören. Die Puderdüsen der jeweiligen Puderdüsenreihe erzeugen beim Bepudern des
Druckbogens auf letzteren Puderspuren. Die Puderspuren sind sich in Bogenlaufrichtung
erstreckte Puderstreifen, deren Spurbreite bzw. Streifenbreite von verschiedenen Parametern,
wie z. B. dem Kegelwinkel der Sprühstrahlen der Puderdüsen, abhängt. Für jede vorhandene
Puderdüsenreihe gilt, dass die Summe der Spurbreiten der von dieser Puderdüsenreihe
auf den zu pudernden Druckbogen erzeugten Puderspuren (80:n)% bis (120:n)% der Formatbreite
des Druckbogens beträgt. Umfasst die Pudervorrichtung beispielsweise insgesamt vier
Puderdüsenreihen (n = 4) dann soll pro Puderdüsenreihe die Summe der Spurbreiten der
von dieser Puderdüsenreihe auf den zu bepudernden Druckbogen erzeugten Puderspuren
20% bis 30% der Formatbreite des Druckbogens betragen. Diese Bedingung ist beispielsweise
erfüllt, wenn jede Puderdüsenreihe insgesamt 8 Puderdüsen umfasst, die jeweils eine
2,5 cm breite Puderspur auf dem Druckbogen erzeugen und die Formatbreite des Druckbogens
100 cm beträgt. Pro Puderdüsenreihe beträgt somit die Summe der Spurbreiten der Puderspuren
20 cm, was 20% der 100 cm betragenden Formatbreite entspricht.
[0016] Der Düsenreihenabstand beträgt gemäß einer Weiterbildung mindestens die Hälfte und
höchstens das Doppelte eines innerhalb der ersten Puderdüsenreihe und der zweiten
Puderdüsenreihe jeweils von Puderdüse zu benachbarter Puderdüse zu messenden Puderdüsenabstandes.
Mit dem Puderdüsenabstand ist jener Abstand gemeint, welchen die meisten Puderdüsen
der jeweiligen Puderdüsenreihe relativ zur Nachbardüse aufweisen.
[0017] Bei einer weiteren Weiterbildung ist der ersten Puderdüsenreihe und der zweiten Puderdüsenreihe
zu deren nacheinander erfolgenden Aktivierung eine Steuerungseinrichtung beigeordnet.
Unter der erwähnten Aktivierung ist sowohl ein Einschalten des Luftausstoßes und des
Puderausstoßes der jeweiligen Puderdüsenreihe als auch ein Einschalten des Puderausstoßes
bei permanentem Luftausstoß der jeweiligen Puderdüsenreihe zu verstehen. In dem zuerst
genannten Fall stößt die jeweilige Puderdüsenreihe unmittelbar vor ihrer Aktivierung
weder Luft noch Puder aus und stößt sie nach ihrer Aktivierung ein Puder-Luft-Gemisch
aus. In dem anderen Fall stößt die jeweilige Puderdüsenreihe vor ihrer Aktivierung
ausschließlich Luft aus und wird erst infolge der Aktivierung der auszustoßenden Luft
der Puder beigemischt, um das Puder-Luft-Gemisch zu bilden.
[0018] Zur Erfindung gehört auch eine Druckmaschine, welche eine erfindungsgemäß oder einer
der Weiterbildungen entsprechend ausgebildete Pudervorrichtung umfasst.
[0019] Weitere konstruktiv und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und
der dazugehörigen Zeichnung.
In dieser zeigt:
[0020]
- Fig. 1
- die Gesamtdarstellung einer Druckmaschine mit einer Pudervorrichtung und
- Fig. 2
- die Detaildarstellung der Pudervorrichtung.
[0021] Fig. 1 zeigt eine Druckmaschine 7 zum Bedrucken von Bogen, welche eine lithographische
Offsetdruckmaschine ist. Die Druckmaschine 7 umfasst einen Bogenausleger 8 mit einem
Kettenförderer 9, der Greiferbrücken 10 aufweist. Der Kettenförderer 9 transportiert
die Druckbogen 15 an einer Pudervorrichtung 14 vorbei, welche dabei die Druckbogen
15 mit Puder bestäubt. Dabei wird der jeweilige Druckbogen 15 an seiner Vorderkante
durch eine der Greiferbrücken 10 des Kettenförderers 9 festgehalten.
[0022] Fig. 2 zeigt, dass die Pudervorrichtung 14 eine erste Puderdüsenreihe 1 mit ersten
Puderdüsen 11, eine zweite Puderdüsenreihe 2 mit zweiten Puderdüsen 12 und eine dritte
Puderdüsenreihe 3 mit dritten Puderdüsen 13 umfasst. Die Puderdüsenreihen 1, 2, 3
sind in Bogenlaufrichtung 4 gesehen mit einem Düsenreihenabstand b zwischen der ersten
Puderdüsenreihe 1 und der zweiten Puderdüsenreihe 2 und einem genauso großen Düsenreihenabstand
zwischen der zweiten Puderdüsenreihe 2 und der dritten Puderdüsenreihe 3 nacheinander
angeordnet. Die Puderdüsenreihe 1, 2, 3 erstrecken sich in Horizontalrichtung und
miteinander parallel. Jede Puderdüsenreihe 1, 2, 3 umfasst eine Traverse 17, an welcher
die jeweiligen Puderdüsen 11, 12 bzw. 13 angebracht sind.
[0023] Die ersten zweiten und dritten Puderdüsen 11, 12, 13 sind jeweils als Sprühköpfe
ausgebildet, wobei jeder Sprühkopf mehrere Düsenkanäle mit jeweils einer Austrittsmündung
aufweisen kann. Bezüglich der mehrkanaligen Ausbildung der Sprühköpfe wird hiermit
DE 10 2004 057 478 A1 (korrespondierend
US 2006/0107857 A1) in den Offenbarungsgehalt vorliegender Beschreibung einbezogen (incorporation by
reference).
[0024] Außerdem können die ersten, zweiten und dritten Puderdüsen 11, 12, 13 als sogenannte
Mantelstromdüsen ausgebildet sein. Eine solche Mantelstromdüse stößt außer dem Puder-Luft-Kernstrom
einen puderfreien Mantelstrom aus, welcher als Hüll- bzw. Stützluftstrom den Kernstrom
einschließt. Bei der bereits erwähnten Ausbildung des Sprühkopfes mit mehreren Düsenkanälen
kann der Kernluftstrom aus mehreren Einzelströmen bestehen, von denen jeder aus einem
anderen der Düsenkanäle ausgestoßen wird. Ebenso kann der Mantelstrom in der Art eines
Luftvorhangs aus mehreren Einzelströmen gebildet sein.
[0025] Die ersten, zweiten und dritten Puderdüsen 11, 12, 13 sind jeweils in einem Düsenwirkungsabstand
a relativ zur zu bepudernden Oberfläche des Druckbogens 15 angeordnet. Der Düsenwirkungsabstand
a ist ausgehend von der Puderaustrittsmündung der jeweiligen Puderdüse und in zur
Bogenoberfläche senkrechte Richtung zu messen. Die Puderdüsenreihen 1, 2, 3 sind mit
der gleichen geradzahligen Anzahl von Puderdüsen - im gezeigten Beispiel sind es jeweils
acht Puderdüsen - ausgestattet. Der Druckbogen 15 hat eine Formatbreite B. Die ersten,
zweiten und dritten Puderdüsen 11, 12, 13 sind jeweils relativ zur Mitte dieser Formatbreite
B symmetrisch verteilt angeordnet. Dies ist hinsichtlich einer ausbalancierten Belastung
des Druckbogens durch die pneumatischen Kräfte der jeweiligen Puderdüsenreihe vorteilhaft.
Sämtliche erste Puderdüsen 11 der ersten Puderdüsenreihe 1 sind in einen bestimmten
Puderdüsenabstand c relativ zu ihrer jeweiligen Nachbardüse angeordnet. Demgemäß ist
besagter Puderdüsenabstand c auch zwischen den beiden der Formatbreitenmitte am nächsten
gelegenen ersten Puderdüsen 11 vorhanden. Die zweiten Puderdüsen 12 der zweiten Puderdüsenreihe
2 sind in zwei Düsengruppen mit gleicher Düsenanzahl - im gezeigten Beispiel sind
das jeweils vier zweite Puderdüsen 12 - untergliedert. Innerhalb jeder der beiden
Düsengruppen sind die zweiten Puderdüsen entsprechend dem Puderdüsenabstand c gleichverteilt
angeordnet. Die Düsengruppen sind voneinander weg versetzt angeordnet, so dass der
Puderdüsenabstand zwischen den beiden der Formatbreitenmitte am nächsten gelegenen
zweiten Puderdüsen 12 größer als der Puderdüsenabstand c ist. Auch die dritten Puderdüsen
13 der dritten Puderdüsenreihe 3 sind in zwei Düsengruppen mit gleicher Düsenanzahl
- im gezeigten Beispiel jeweils vier dritte Puderdüsen - untergliedert. Innerhalb
beider Düsengruppen der dritten Puderdüsenreihe weist jede dritte Puderdüse 13 relativ
zu ihrer Nachbardüse den bestimmten Puderdüsenabstand c auf. Die beiden Düsengruppen
der dritten Puderdüsenreihe 3 sind derart zueinander hin versetzt angeordnet, dass
der zwischen den beiden der Formatbreitenmitte am nächsten gelegenen dritten Puderdüsen
13 der dritten Puderdüsenreihe 3 vorhandene Puderdüsenabstand geringer als der bestimmte
Puderdüsenabstand c ist.
Aufgrund des düsengruppenweisen "Auseinanderziehens" der zweiten Puderdüsenreihe 2
und des düsengruppenweisen "Zusammenschiebens" der dritten Puderdüsenreihe 3 weisen
die zweite Puderdüsenreihe 2 und die dritte Puderdüsenreihe 3 jeweils ungleichmäßig
große Puderdüsenabstände auf, wobei jeweils nur der zwischen den beiden der Formatbreitenmitte
am nächsten gelegenen Puderdüsen vorhandene Puderdüsenabstand masslich vom konstanten
Puderdüsenabstand c der übrigen Puderdüsen der jeweiligen Puderdüsenreihe 2 bzw. 3
abweicht.
[0026] Eine gegeneinander vertauschte Anordnung der ersten, zweiten und dritten Puderdüsenreihe
1, 2, 3 wäre selbstverständlich möglich.
[0027] Der zwischen der ersten Puderdüsenreihe 1 und der zweiten Puderdüsenreihe 2 sowie
zwischen der zweiten Puderdüsenreihe 2 und der dritten Puderdüsenreihe 3 bestehende
Düsenreihenabstand b beträgt mindestens die Hälfte des Düsenwirkungsabstandes a (0,5a
≤ b). Beispielsweise kann das Verhältnis zwischen den beiden Abständen gemäß der Definition
a ≤ b ≤ 5a oder vorzugsweise der Definition 1,6a ≤ b ≤ 3a gewählt sein. Der Düsenreihenabstand
b und der Puderdüsenabstand c sind vorzugsweise gemäß folgender Definition dimensioniert:
0,5b ≤ c ≤ 2b.
[0028] Jede erste, zweite und dritte Puderdüse 11, 12, 13 erzeugt beim Bepudern des Druckbogens
15 auf letzteren eine Puderspur 5 mit einer bestimmten Spurbreite p. Fig. 2 zeigt,
dass zwischen den Puderspuren der dritten Puderdüsen 13 anfangs puderfreie Streifen
vorhanden sind, welche danach durch die Puderspuren der zweiten Puderdüsen 12 mit
Puder belegt werden. Dabei werden die Puderspuren 5 der dritten Puderdüsen 13 nicht
oder nur im vernachlässigbaren Maße durch die Puderspuren der zweiten Puderdüsen 12
überlappt. Innerhalb der bereits durch die zweiten Puderdüsen 12 aber noch nicht durch
die ersten Puderdüsen 11 bepuderten Bogenfläche befinden sich noch schmale unbepuderte
Korridore, welche durch das aus den ersten Puderdüsen 11 ausgestoßene Puder geschlossen
werden, so dass die die dritte Puderdüsenreihe 3 verlassende Bogenfläche eine insgesamt
geschlossene, streifenfrei Puderbelegung aufweist, wie dies in Fig. 2 anhand der Schraffur
gut zu erkennen ist. Die von den ersten Puderdüsen 11 aufgebrachten Puderspuren 5
überlappen die von den zweiten Puderdüsen 12 aufgebrachten Puderspuren 5 und die von
den dritten Puderdüsen 13 aufgebrachten Puderspuren 5 nicht oder nur in vernachlässigbarem
Maße.
[0029] Die Puderspuren der drei Puderdüsenreihen 1, 2, 3 werden im Wesentlichen "Stoß auf
Stoß" aneinandergefügt. In bestimmten Anwendungsfällen ist aber eine Überlappung der
Puderspuren 5 tolerabel. Für jede Puderdüsenreihe 1, 2 bzw. 3 gilt, dass die Summe
der Spurbreiten p der von dieser Puderdüsenreihe auf den zu pudernden Druckbogen 15
erzeugten Puderspuren mindestens (80 : n)% und höchstens (120 : n)% der Formatbreite
B des Druckbogens 15 beträgt, wobei n (mit n ≥ 2) die Anzahl der gesamten Puderdüsenreihen
ist.
Im gezeigten Beispiel gilt:
n=3
[0030] Bei acht Puderspuren 5 pro Puderdüsenreihe ist die Summe der Spurbreiten p der von
dieser Puderdüsenreihe erzeugten Puderspuren 8 p.
Daraus folgt: B x (0,8 : 3) ≤ 8b ≤ B (1,2 : 3)
Ist das zuletzt angegebene Verhältnis gewahrt, funktioniert die Pudervorrichtung 14
problemlos.
[0031] Der Druckbogen 15 reißt während seiner in die Bogenlaufrichtung 4 erfolgenden Bewegung
aus der Umgebungsluft eine Schleppströmung 16 mit sich, die in Fig. 2 mittels Pfeilen
symbolisch angedeutet ist. Die Schleppströmung 16 kann durch die Lücken zwischen den
Strahlenbüscheln der Puderdüsen der jeweiligen Puderdüsenreihe ungehindert hindurchströmen,
sodass ein den Lauf des Druckbogens 15 beeinträchtigender Stau der Schleppströmung
16 innerhalb der Pudervorrichtung 14 vermieden wird. Die mit dem Puderdüsenabstand
c korrespondierende Größe der Lücken hängt wiederum von der Puderdüsenanzahl pro Puderdüsenreihe
ab, wobei diese Puderdüsenanzahl aufgrund der vergleichsweise großen Anzahl von Puderdüsenreihen
11, 12, 13 der Pudervorrichtung 14 und aufgrund des transversalen Versatzes der Puderdüsen
zueinander von Puderdüsenreihe zu Puderdüsenreihe vorteilhafterweise gering gehalten
werden kann.
[0032] Die Pudervorrichtung 14 wird durch eine Steuerungseinrichtung 6 derart gesteuert,
dass die Puderdüsenreihen 1, 2, 3 mit dem Bogenfördertakt korreliert aktiviert und
deaktiviert werden. Hierbei wird jede Puderdüsenreihe 1, 2 bzw. 3 derart getaktet,
dass sie während des Vorbeilaufens des Druckbogens 15 an dessen Anfang mit der Bepuderung
einsetzt und am Bogenende aufhört. Demgemäß werden die dritte Puderdüsenreihe 3, die
zweite Puderdüsenreihe 2 und die erste Puderdüsenreihe 1 in dieser genannten Reihenfolge
aktiviert und deaktiviert.
[0033] Ein gegenüber der dritten Puderdüsenreihe 3 verzögertes Aktivieren der zweiten Puderdüsenreihe
2 und ein gegenüber letzterer verzögertes Aktivieren der ersten Puderdüsenreihe 1
ließe sich auch durch von Puderdüsenreihe zu Puderdüsenreihe unterschiedlich lange
Zuführkanäle 18 für das Puder-Luft-Gemisch erzielen. Diese Zuführkanäle 18 können
Schlauchleitungen sein. Die Längen der Zuführkanäle 18 können derart gestaffelt sein,
dass die vom Druckbogen 15 zuerst erreichte dritte Puderdüsenreihe 3 den kürzesten
Zuführkanal 18 aufweist und die vom Druckbogen 15 zuletzt erreichte erste Puderdüsenreihe
1 den längsten Zuführkanal 18 aufweist. Durch die von Puderdüsenreihe zu Puderdüsenreihe
in Bogenlaufrichtung 4 zunehmende Länge der Zuführkanäle 18 werden sogenannte Totzeiten
für die Puderluft bestimmt.
[0034] Ebenso könnte es vorgesehen sein, dass die Steuerungseinrichtung 6 die Puderdüsenreihen
1, 2, 3 nicht nur in Abhängigkeit von der Anwesenheit des zu bepudernden Druckbogens
15 an einen bestimmten Ort aktiviert, sondern auch in Abhängigkeit von der jeweiligen
Druckgeschwindigkeit und somit Bogentransportgeschwindigkeit. So kann der Abschaltzeitpunkt
der Puderluft bei niedrigen Druckgeschwindigkeiten verzögert werden und der Zuschaltzeitpunkt
der Puderluft bei höheren Druckgeschwindigkeiten vorgezogen werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0035]
- 1
- erste Puderdüsenreihe
- 2
- zweite Puderdüsenreihe
- 3
- dritte Puderdüsenreihe
- 4
- Bogenlaufrichtung
- 5
- Puderspur
- 6
- Steuerungseinrichtung
- 7
- Druckmaschine
- 8
- Bogenausleger
- 9
- Kettenförderer
- 10
- Greiferbrücke
- 11
- erste Puderdüse
- 12
- zweite Puderdüse
- 13
- dritte Puderdüse
- 14
- Pudervorrichtung
- 15
- Druckbogen
- 16
- Schleppströmung
- 17
- Traverse
- 18
- Zuführkanal
- B
- Formatbreite
- a
- Düsenwirkungsabstand
- b
- Düsenreihenabstand
- c
- Puderdüsenabstand
- p
- Spurbreite
1. Pudervorrichtung (14) einer Druckmaschine (7), umfassend eine erste Puderdüsenreihe
(1) mit ersten Puderdüsen (11) und eine zweite Puderdüsenreihe (2) mit zweiten Puderdüsen
(12), von denen zumindest eine Puderdüse (12) in Bogenlaufrichtung (4) gesehen zumindest
teilweise zwischen zwei zueinander benachbarten Puderdüsen (11) der ersten Puderdüsenreihe
(1) angeordnet ist, wobei zwischen der ersten Puderdüsenreihe (1) und der zweiten
Puderdüsenreihe (2) ein in Bogenlaufrichtung zu messender Düsenreihenabstand (b) besteht
und
wobei der Düsenreihenabstand (b) mindestens die Hälfte eines zwischen Puderdüsenöffnungen
der ersten Puderdüsen (11) und der zweiten Puderdüsen (12) und dem zu bepudernden
Druckbogen (15) bestehenden Düsenwirkungsabstandes (a) beträgt.
2. Pudervorrichtung nach Anspruch 1,
wobei außer der zumindest einen Puderdüse (12) der zweiten Puderdüsenreihe (2) eine
weitere Puderdüse (12) der zweiten Puderdüsenreihe (2) in Bogenlaufrichtung (4) gesehen
zumindest teilweise zwischen besagten zwei zueinander benachbarten Puderdüsen (11)
der ersten Puderdüsenreihe (1) angeordnet ist.
3. Pudervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
wobei eine Mehrzahl (n) von Puderdüsenreihen (1, 2, 3) einschließlich der ersten Puderdüsenreihe
(1) und der zweiten Puderdüsenreihe (2) angeordnet sind und wobei pro Puderdüsenreihe
(1, 2, 3) die Summe der Spurbreiten (p) der von dieser Puderdüsenreihe auf den zu
bepudernden Druckbogen (15) erzeugten Puderspuren (5) (80 : n)% bis (120 : n)% der
Formatbreite (B) des Druckbogens (15) beträgt.
4. Pudervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei der Düsenreihenabstand (b) mindestens die Hälfte und höchstens das Doppelte
eines jeweils von Puderdüse (11, 12) zu benachbarter Puderdüse (11, 12) zu messenden
Puderdüsenabstandes (c) der ersten Puderdüsenreihe (1) und der zweiten Puderdüsenreihe
(2) beträgt.
5. Pudervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei der ersten Puderdüsenreihe (1) und der zweiten Puderdüsenreihe (2) zu deren
nacheinander erfolgender Aktivierung eine Steuerungseinrichtung (6) beigeordnet ist.
6. Druckmaschine (7), mit einer Pudervorrichtung (14) nach einem der Ansprüche 1 bis
5.