[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren eine Fertigungseinrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
[0003] Laminat ist ein Schichtpressstoff, der durch Verpressen, Verkleben und/oder Verleimen
mindestens zweier Schichten aus gleichem und/oder unterschiedlichem Material gebildet
wird.
[0004] Ein Laminat, das beispielsweise als Fußboden, als Wand- bzw. Deckenverkleidung, als
Arbeitsplatte oder zur Möbelherstellung verwendet werden kann, weist zumindest eine
Trägerplatte auf, die mit mindestens einem Beschichtungselement, insbesondere mit
mindestens einer Dekorschicht aus Dekorpapier und wärmehärtbarem Harz, beschichtet
ist.
[0005] Als Trägerplatte dient üblicherweise eine Holzwerkstoffplatte, zum Beispiel eine
Faserplatte, etwa eine hochdichte Faserplatte (HDF) oder eine mitteldichte Faserplatte
(MDF), oder eine Spanplatte oder eine Holzwerkstoffplatte aus orientiert gestreuten
Mikrofurnieren, einem so genannten O[riented]S[trand]B[oard].
[0006] Maßgeblich für das optische Aussehen des Laminats ist die Dekorschicht, die auf die
Oberseite der Trägerplatte aufgebracht wird. Das Dekorpapier der Dekorschicht kann
mit Farbe und/oder mit einem Muster bzw. Dekor, beispielsweise mit einer Holz- oder
Steinreproduktion, bedruckt sein.
[0007] Zur Verbesserung der Strapazierfähigkeit des Laminats wird das Dekorpapier üblicherweise
mit wärmehärtbarem Kunstharz, beispielsweise mit Melaminharz, imprägniert und/oder
mit einer abriebfesten Schicht, dem so genannten Overlay, beschichtetet.
[0008] Das Overlay weist wärmehärtbaren Kunstharz, beispielsweise Melaminharz, auf. Zur
verbesserten Harzaufnahme kann das Overlay des Weiteren faserhaltiges, insbesondere
cellulosehaltiges, Material aufweisen. Diese faserhaltige Kunstharzschicht kann ferner
zur Verbesserung ihrer Abriebfestigkeit mit abriebfesten bzw. abrasiven Substanzen,
zum Beispiel mit Korund-Partikeln, versehen sein. Beispielsweise kann das Overlay
aus zwei durchsichtigen Melaminharz-getränkten Papieren bestehen, zwischen denen eine
Korundschicht eingeschlossen ist. Ferner sind mit Korund gefüllte Overlays gebräuchlich.
[0009] Auf der der Trägerplatte zugewandten Seite des Beschichtungselements kann eine Kem-
oder Trägerpapierschicht aus mehreren mit wärmehärtbarem Kunstharz, beispielsweise
mit Phenolharz, imprägnierten Papieren angeordnet sein. Diese optionale Papierschicht,
bei der als Papier vorzugsweise Kraftpapier eingesetzt wird, verleiht dem Beschichtungselement
zusätzliche Härte und Schlagfestigkeit und verbessert sein Stehvermögen.
[0010] Zur Verbesserung der Formstabilität des Laminatelements kann die Unterseite der Trägerplatte
mit einem so genannten Gegenzug, beispielsweise mit einem Furnier oder mit einer weiteren
mit wärmehärtbarem Kunstharz imprägnierten Schicht, verpresst werden.
[0011] Bei der Laminatherstellung unterscheidet man ein einstufiges und ein zweistufiges
Herstellungsverfahren. Beim einstufigen Herstellungsverfahren werden die verschiedenen
Schichten, also die Dekorschicht aus Dekorpapier und wärmehärtbarem Kunstharz, der
z. B. in Form eines Overlay auf das Dekorpapier aufgebracht sein kann, die Trägerplatte
und der optionale Gegenzug in einem Arbeitsgang direkt zum so genannten direktverpressten
Laminat (D[irect]P[ressure]L[aminat]) miteinander verpresst.
[0012] Beim zweistufigen Verfahren wird dagegen in einem ersten Schritt aus dem Dekorpapier
und dem wärmehärtbarem Kunstharz, der z. B. in Form eines Overlay auf das Dekorpapier
aufgebracht sein kann, und der optionalen Kernoder Trägerpapierschicht ein Beschichtungselement
hergestellt. In einem zweiten Schritt wird anschließend das Beschichtungselement mit
der Trägerplatte verpresst. Diese Laminat-Herstellungsverfahren sind in den DIN-Normen
DIN EN 14322, DIN EN 438-2 und DIN EN 13329 beschrieben. Hinsichtlich des technischen
Hintergrunds der Laminat-Herstellung wird ferner auf die Druckschrift
WO 2007/079547 A1 Bezug genommen.
[0013] Bei den bekannten Laminat-Herstellungsverfahren wird die Dekorschicht aus Dekorpapier
und wärmehärtbarem Kunstharz in zwei getrennten Arbeitsgängen auf zwei getrennten
Fertigungsanlagen hergestellt. Zunächst wird das Dekorpapier auf einer ersten Fertigungsanlage
bedruckt, wobei das Bedrucken zumeist im Tiefdruckverfahren erfolgt. Im Anschluss
daran wird das bedruckte Dekorpapier wieder zusammengerollt und zum Imprägnieren bzw.
zum Beschichten mit wärmehärtbarem Kunstharz zu einer zweiten Fertigungsanlage transportiert.
Auf der zweiten Fertigungsanlage wird das bedruckte Papier dann in einem zweiten Arbeitsgang
bzw. zweiten Verfahren mit dem wärmehärtbarem Kunstharz imprägniert und/oder mit dem
Overlay beschichtet.
[0014] Die Herstellung der Dekorschicht auf zwei getrennten Fertigungsanlagen bzw. in zwei
getrennten Herstellungsverfahren ist jedoch wenig effizient, weil das Rohdekorpapier
zu zwei unterschiedlichen Fertigungsanlagen transportiert und jeweils in diese eingelegt
werden muss. Es wird also in der ersten Fertigungsanlage zum Bedrucken des Papiers
eine erste Papierbahn aus Rohpapier aufgespannt und in der zweiten Fertigungsanlage
zum Imprägnieren bzw. zum Beschichten des Papiers eine zweite Papierbahn aus bedrucktem
Papier aufgespannt. Diese Herstellungsart ist zeit- und somit kostenintensiv. Auch
benötigen zwei getrennte Fertigungsanlagen relativ viel Standplatz.
[0015] Ein weiterer Nachteil ist, dass das zweimalige Aufspannen der Papierbahn zu einer
Veränderung der Form des Dekorpapiers und somit zu einer Verformung oder Verzerrung
des aufgedruckten Musters und zum Knicken und/oder Reißen des Dekorpapiers führen
kann.
[0016] In der Druckschrift
DE 600 15 603 T2 wird zur Vermeidung von Passungenauigkeiten des Musters eines Laminatbodens vorgeschlagen,
dieses Muster mittels eines Digitaldruckers direkt auf die Trägerplatte, also beispielsweise
direkt auf die Holzwerkstoffplatte, zu drucken. Dies hat jedoch den Nachteil, dass
die Oberfläche der Trägerplatte vor dem Bedrucken behandelt, beispielsweise grundbeschichtet
und/oder abgeschliffen werden muss. Zudem können bei dem Laminatelement gemäß der
Druckschrift
DE 600 15 603 T2 auf die Trägerplatte nur transparente Schichten aufgebracht werden. Es ist somit
beispielsweise nicht möglich, auf die Trägerplatte eine Kern- oder Trägerpapierschicht
aus Kraftzellstoff aufzubringen.
[0017] Ausgehend von den vorstehend dargelegten Nachteilen und Unzulänglichkeiten sowie
unter Würdigung des umrissenen Standes der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art sowie eine Fertigungseinrichtung
der eingangs genannten Art so weiterzuentwickein, dass das Beschichtungselement effizient
hergestellt werden kann, wobei Knicke, Risse oder Formveränderungen des bedruckten
Fasermaterials bzw. Papiers zuverlässig vermieden werden.
[0018] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
sowie durch eine Fertigungsanlage mit den im Anspruch 5 angegebenen Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung
sind in den jeweiligen Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0019] Die vorliegende Erfindung basiert grundsätzlich darauf, eine Reihen- bzw. Inlinefertigungseinrichtung,
etwa eine Inline-Fertigungsstraße, zu konzipieren, bei der das Fasermaterial bzw.
Papier in einem ersten Schritt bedruckt und dann sofort mittels Imprägnieren und/oder
Beschichten weiterverarbeitet wird. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird also in
einem Produktionsvorgang das angelieferte Fasermaterial bzw. Papier bedruckt und anschließend
im selben Produktionsvorgang imprägniert und/oder beschichtet.
[0020] Dabei wird erfindungsgemäß zur Herstellung mindestens eines Beschichtungselements,
insbesondere zur Herstellung mindestens einer zur Beschichtung mindestens einer Trägerplatte
geeigneten, Fasermaterial und Harz, insbesondere Dekorpapier und aminoplastischen
und/oder wärmehärtbaren Kunstharz, aufweisenden Dekorschicht zunächst durch Abwickeln
von Rohfasermaterial bzw. von Rohpapier, insbesondere von Rohdekorpapier, mindestens
eine Fasermaterial- oder Papierbahn aufgespannt. Diese aufgespannte Fasermaterial-
oder Papierbahn wird dann zumindest bereichsweise mit Farbe und/oder mit mindestens
einem Muster bzw. Dekor bedruckt. Anschließend wird die aufgespannte und bedruckte
Fasermaterial- oder Papierbahn zumindest bereichsweise
- mit mindestens einem Harz, insbesondere mit mindestens einem aminoplastischen und/oder
wärmehärtbaren Kunstharz, beispielsweise mit Melamin-Harz, imprägniert und/oder
- mit mindestens einer mindestens ein Harz, insbesondere mindestens ein aminoplastisches
und/oder wärmehärtbares Kunstharz, beispielsweise Melamin-Harz, aufweisenden Schicht,
etwa mit einem so genanten Overlay, beschichtet.
[0021] Die Kombination von Drucken und Imprägnieren und/oder Beschichten in einer Fertigungseinrichtung
bzw. in einer Maschine kann realisiert werden, indem mindestens eine Imprägnier- und/oder
Beschichtungseinrichtung in Reihe bzw. inline mit mindestens einer Druckeinrichtung
angeordnet wird. Beispielsweise kann die Druckeinrichtung zwischen mindestens einer
zum Abwickeln der Fasermaterial- oder Papierbahn ausgebildeten Abwickeleinrichtung
und einem ersten Tauchbad oder einer ersten Beschichtungseinrichtung der Imprägnier-
und/oder Beschichtungseinrichtung angeordnet sein. Abwickeleinrichtung, Druckeinrichtung
und Imprägnier- und/oder Beschichtungseinrichtung sind also vorzugsweise in Reihe,
beispielsweise an mindestens einer Fertigungsbahn oder Fertigungsstraße, etwa an mindestens
einem Imprägnierkanal, angeordnet.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Fertigungseinrichtung
die Komponenten einer konventionellen Imprägnier- und/oder Beschichtungseinrichtung
auf. Diese Komponenten sind jedoch so angeordnet, dass die aufgespannte Fasermaterial-
oder Papierbahn sowohl bedruckt als auch imprägniert und/oder beschichtet werden kann.
[0023] Das Bedrucken der Fasermaterial- oder Papierbahn kann mittels der Methode des Tiefdrucks
oder mittels der Methode des Digitaldrucks erfolgen. Die Anwendung der Methode des
Digitaldrucks ist besonders vorteilhaft, da eine Digitaldruckeinrichtung einen geringen
Platzbedarf hat und somit einfach in konventionelle Imprägniermaschinen integriert
werden kann. Zudem benötigt eine Digitaldruckeinrichtung oder ein Digitaldruckwerk
keine kostenintensiven Druckformen. Weitere Vorteile einer Digitaldruckeinrichtung
im Vergleich zu einer Tiefdruckeinrichtung sind geringere Investitionskosten sowie
die Möglichkeit einfacherer und kostengünstigerer Dekorwechsel. Zudem können mittels
einer Digitaldruckeinrichtung Lagerkosten im Rohstoff-Bereich verringert werden, da
keine große Anzahl an Dekoren vorgehalten werden braucht.
[0024] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird somit die
Fasermaterial- oder Papierbahn mittels mindestens einer Digitaldruckeinrichtung bedruckt.
Diese Digitaldruckeinrichtung erfüllt die für das Bedrucken der Fasermaterial- oder
Papierbahn benötigten Eigenschaften und ist vorzugsweise dazu ausgebildet, im Wesentlichen
die gesamte Breite der Fasermaterial- oder Papierbahn zu bedrucken.
[0025] Vorteihafterweise ist die Digitaldruckeinrichtung dazu ausgebildet die bedruckte
Fasermaterial- oder Papierbahn zumindest teilweise zu trocknen. Das Trocknen der Fasermaterial-
oder Papierbahn kann mittels Luft und/oder mittels Ultra Violetter Strahlung und/oder
mittels der Methode der Nahinfrarot-Trocknung erfolgen. Neben reiner Lufttrocknung
können also auch andere Trocknungsverfahren wie zum Beispiel UV- Trocknung und/oder
NIR-Trocknung zum Einsatz kommen.
[0026] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Druckeinrichtung weist aufgrund einer vergleichsweise
geringen Druckgeschwindigkeit eine vergleichsweise kurze, beispielsweise wenige Meter
betragende, Trockenstrecke auf.
[0027] Nach Durchlaufen der Druckeinrichtung bzw. des Druckwerkes kann sich der bekannte
Imprägnier- und/oder Beschichtungsvorgang unverändert fortsetzten. Beispielsweise
kann die aufgespannte Fasermaterial- oder Papierbahn mit mindestens einem Harz, insbesondere
mit mindestens einem aminoplastischen und/oder wärmehärtbaren Kunstharz, beispielsweise
mit Melamin-Harz, getränkt bzw. imprägniert und nach dem Tränken oder Imprägnieren
mit mindestens einer,
- mindestens ein Harz, insbesondere mindestens ein aminoplastisches und/oder wärmehärtbares
Kunstharz, beispielsweise Melamin-Harz, und/oder
- Fasermaterial, insbesondere Zellstoff, und/oder
- mindestens eine abriebfeste Substanz, insbesondere Korund, aufweisenden Schicht versehen
werden.
[0028] Des Weiteren kann die aufgespannte Fasermaterial- oder Papierbahn, insbesondere auf
ihrer der Harz aufweisenden Schicht abgewandten Seite, mit mindestens einer Kern-
oder Trägerpapierschicht beschichtet werden, wobei die Kern- oder Trägerpapierschicht
mindestens ein mit wärmehärtbarem Kunstharz, beispielsweise mit Phenolharz, imprägniertes
Fasermaterial, insbesondere Papier, beispielsweise Kraftpapier, aufweist.
[0029] Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung von
Laminat, beispielsweise von mindestens einem Laminatbodenelement, mindestens einer
Laminatarbeitsplatte, mindestens einem Wand- oder Deckenverkleidungselement aus Laminat
oder mindestens einem Laminatmöbelelement, sowie eine diesbezügliche Vorrichtung.
Dabei wird zur Herstellung von Laminat erfindungsgemäß
- mindestens ein Beschichtungselement nach einem Verfahren gemäß der vorstehend dargelegten
Art hergestellt und
- anschließend auf mindestens eine Trägerplatte aufgebracht, insbesondere aufgeleimt
und/oder aufgeklebt und/oder aufgepresst.
[0030] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
eines Beschichtungselements sowie der erfindungsgemäßen Fertigungseinrichtung kann
somit die aufgespannte Fasermaterial- oder Papierbahn des Beschichtungselements auch
gleich, also im selben Produktionsvorgang, auf die Trägerplatte, beispielsweise auf
eine Holzwerkstoffplatte, wie etwa eine MDF-, HDF-, OSB- oder Spanplatte, oder auf
eine Kunststoffplatte, aufgebracht werden.
[0031] Ferner kann die Trägerplatte auf ihrer dem Beschichtungselement abgewandten Seite
noch im selben Produktionsvorgang mit mindestens einem Gegenzug, beispielsweise mit
mindestens einem Furnier und/oder mit mindestens einer weiteren wärmehärtbaren Kunstharz
aufweisenden Schicht, beschichtet werden. Das Beschichtungselement kann dabei mittels
eines einstufigen oder mittels eines zweistufigen Verfahrens auf die Trägerplatte
laminiert werden. Aus dem erfindungsgemäß hergestellten Beschichtungselement kann
also sowohl D[irect]P[ressure]L[aminat] als H[igh]P[ressure]L[aminat] als auch C[ontinuous]P[ressure]L[aminat]
als auch L[ow]P[ressure]L[aminat] hergestellt werden.
[0032] Die vorliegende Erfindung betrifft schließlich die Verwendung eines Verfahrens zur
Herstellung mindestens eines Beschichtungselements gemäß der vorstehend dargelegten
Art und/oder mindestens einer Fertigungseinrichtung gemäß der vorstehend dargelegten
Art
- zur Inline-Fertigung bzw. Reihenfertigung von bedrucktem, imprägniertem und/oder beschichtetem
Dekorpapier und/oder
- zur Inline-Fertigung bzw. Reihenfertigung von Laminat, insbesondere mittels eines
Verfahrens zur Herstellung von Laminat der vorstehend dargelegten Art und/oder mittels
mindestens einer Vorrichtung zur Herstellung von Laminat gemäß der vorstehend dargelegten
Art.
[0033] Wie bereits vorstehend erörtert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der
vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu
wird einerseits auf die dem Anspruch 1 sowie dem Anspruch 5 nachgeordneten Ansprüche
verwiesen, andererseits werden weitere Ausgestaltungen, Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung nachstehend anhand des durch Fig. 1 veranschaulichten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0034] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel für eine
Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, die nach dem Verfahren zur Herstellung
bzw. zur Fertigung von Laminat gemäß der vorliegenden Erfindung arbeitet.
[0035] Im anhand Fig. 1 veranschaulichten ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
ist eine Vorrichtung 200, insbesondere eine Inline-Fertigungsstraße, zur Herstellung
von Laminat gezeigt, die nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung arbeitet
und mehrere Funktionsteile aufweist, nämlich
- ein Ausführungsbeispiel einer Fertigungseinrichtung 100 zur Herstellung mindestens
eines Beschichtungselements gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei die Fertigungseinrichtung
100 nach dem Verfahren zur Herstellung mindestens eines Beschichtungselements gemäß
der vorliegenden Erfindung arbeitet und
- eine zum Aufbringen des Beschichtungselements, insbesondere der aufgespannten, bedruckten,
imprägnierten und/oder beschichteten Fasermaterial- oder Papierbahn 50, auf eine Trägerplatte
60 ausgebildete Laminiereinrichtung 210.
[0036] Die Fertigungseinrichtung 100 ist zur Herstellung einer zum Beschichten der Trägerplatte
60 geeigneten Dekorschicht ausgebildet, wobei die Dekorschicht zumindest bedrucktes
Dekorpapier und wärmehärtbares Kunstharz aufweist.
[0037] Zu diesem Zweck weist die Fertigungseinrichtung 100
- eine zum Aufspannen mindestens einer Fasermaterial- oder Papierbahn 50 mittels Abwickeln
von Rohfasermaterial oder von Rohpapier, insbesondere von Rohdekorpapier, ausgebildete
Abwickeleinrichtung 10,
- eine zum Bedrucken der aufgespannten Fasermaterial- oder Papierbahn 50 mit Farbe und/oder
mindestens einem Muster bzw. Dekor ausgebildete Druckeinrichtung 20 und
- eine in Reihe bzw. inline mit der Druckeinrichtung 20 angeordndete Imprägnier- und/oder
Beschichtungseinrichtung 30, nämlich eine Imprägniereinrichtung 30, auf.
[0038] Diese Imprägniereinrichtung 30 ist zum Imprägnieren der aufgespannten Fasermaterial-
oder Papierbahn 50 mit aminoplastischem und wärmehärtbarem Kunstharz, nämlich mit
Melamin-Harz, ausgebildet. Des Weiteren könnte die Imprägniereinrichtung 30 auch zum
Beschichten der aufgespannten Fasermaterial- oder Papierbahn 50 mit einer Harz, insbesondere
Melamin-Harz, aufweisenden Schicht, also mit einem Overlay, ausgebildet sein.
[0039] Im in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Fertigungseinrichtung 100
jedoch zum Beschichten der aufgespannten Fasermaterial- oder Papierbahn 50 mit dem
Overlay eine in Reihe bzw. inline mit der Imprägniereinrichtung 30 angeordnete Beschichtungseinrichtung
40 auf.
[0040] Die Druckeinrichtung 20 ist zwischen der Abwickeleinrichtung 10 und der Imprägniereinrichtung
30 angeordnet und zum Bedrucken der Fasermaterialoder Papierbahn 50 mittels der Methode
des Digitaldrucks ausgebildet.
[0041] Zum zumindest teilweisen Trocknen der bedruckten Fasermaterial- oder Papierbahn 50
weist die Druckeinrichtung 20 eine Trockeneinrichtung 22 auf. Alternativ (in Fig.
1 nicht gezeigt) kann diese Trockeneinrichtung 22 auch in Reihe bzw. inline mit der
Druckeinrichtung 20 und der Imprägniereinrichtung 30, insbesondere zwischen der Druckeinrichtung
20 und der Imprägniereinrichtung 30, angeordnete sein.
[0042] Im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten und praktizierten Verfahren,
bei denen in zwei getrennten Arbeitsgängen erst Dekorpapier in der Regel im Tiefdruckverfahren
bedruckt und dann auf einer anderen Anlage in einem zweiten Verfahren imprägniert
wird, führt die in Fig. 1 gezeigte Fertigungseinrichtung 100 ein Inlineverfahren zum
Bedrucken und Imprägnieren und/oder Beschichten von Dekorpapier aus. Das Neue ist
dabei weder das Bedrucken an sich, noch das Imprägnieren und/oder Beschichten, sondern
die Tatsache, dass dies während eines Arbeitsganges inline, d.h. auf einer Fertigungseinrichtung
bzw. Maschine geschieht.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 10
- Abwickeleinrichtung
- 20
- Druckeinrichtung, insbesondere Digitaldrucker oder Tiefdruckdrucker
- 22
- Trockeneinrichtung
- 30
- Imprägnier- und/oder Beschichtungseinrichtung
- 40
- Beschichtungseinrichtung
- 50
- Fasermaterial- oder Papierbahn
- 60
- Trägerplatte, insbesondere Holzwerkstoff- oder Kunststoffplatte
- 100
- Fertigungseinrichtung oder Fertigungsanlage, insbesondere Inline-Fertigungsstraße
zur Herstellung eines Beschichtungselements, insbesondere zur Herstellung einer zur
Beschichtung einer Trägerplatte 60 geeigneten Dekorschicht
- 200
- Vorrichtung, insbesondere Inline-Fertigungsstraße zur Herstellung von Laminat
- 210
- Laminiereinrichtung
1. Verfahren zur Herstellung mindestens eines Beschichtungselements, insbesondere mindestens
einer zur Beschichtung mindestens einer Trägerplatte (60) geeigneten Dekorschicht,
wobei
- durch Abwickeln von Rohfasermaterial oder von Rohpapier, insbesondere von Rohdekorpapier,
mindestens eine Fasermaterial- oder Papierbahn (50) aufgespannt wird und
- die aufgespannte Fasermaterial- oder Papierbahn (50) zumindest bereichsweise mit
Farbe und/oder mit mindestens einem Muster bzw. Dekor bedruckt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die aufgespannte Fasermaterial- oder Papierbahn (50) insbesondere in einem inline-Verfahren,
nach dem Bedrucken zumindest bereichsweise
- mit mindestens einem Harz, insbesondere mit mindestens einem aminoplastischen und/oder
wärmehärtbaren Kunstharz, beispielsweise mit Melamin-Harz, imprägniert wird und/oder
- mit mindestens einer mindestens ein Harz, insbesondere mindestens ein aminoplastisches
und/oder wärmehärtbares Kunstharz, beispielsweise Melamin-Harz, aufweisenden Schicht
beschichtet wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die aufgespannte Fasermaterial- oder Papierbahn (50) nach dem Bedrucken und vor dem
Imprägnieren zumindest teilweise getrocknet wird, wobei das Trocknen der Fasermaterial-
oder Papierbahn (50) insbesondere
- mittels Luft und/oder
- mittels Ultra Violetter Strahlung und/oder
- mittels der Methode der Nahinfrarot-Trocknung erfolgt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Bedrucken der Fasermaterial- oder Papierbahn (50) mittels der Methode
- des Digitaldrucks oder
- des Tiefdrucks erfolgt.
4. Verfahren zur Herstellung von Laminat,
dadurch gekennzeichnet,
- dass mindestens ein Beschichtungselement nach einem Verfahren gemäß mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 3 hergestellt wird und
- dass anschließend das Beschichtungselement, insbesondere die aufgespannte, bedruckte,
imprägnierte und/oder beschichtete Fasermaterial- oder Papierbahn (50), auf mindestens
eine Trägerplatte (60) aufgebracht, insbesondere aufgeleimt und/oder aufgeklebt und/oder
aufgepresst, wird.
5. Fertigungseinrichtung (100) zur Herstellung mindestens eines Beschichtungselements,
insbesondere mindestens einer zur Beschichtung mindestens einer Trägerplatte (60)
geeigneten Dekorschicht, aufweisend
- mindesten eine zum Aufspannen mindestens einer Fasermaterial- oder Papierbahn (50)
mittels Abwickeln von Rohfasermaterial oder von Rohpapier, insbesondere von Rohdekorpapier,
ausgebildete Abwickeleinrichtung (10) und
- mindestens eine zum zumindest bereichsweisen Bedrucken der aufgespannten Fasermaterial-
oder Papierbahn (50) mit Farbe und/oder mindestens einem Muster bzw. Dekor ausgebildete
Druckeinrichtung (20),
gekennzeichnet durch
mindestens eine Imprägnier- und/oder Beschichtungseinrichtung (30), die in Reihe mit
der Druckeinrichtung (20) angeordndet ist und
- zum zumindest bereichsweisen Imprägnieren der aufgespannten Fasermaterial- oder
Papierbahn (50) mit mindestens einem Harz, insbesondere mit mindestens einem aminoplastischen
und/oder wärmehärtbaren Kunstharz, beispielsweise mit Melamin-Harz, und/oder
- zum zumindest bereichsweisen Beschichten der aufgespannten Fasermaterial- oder Papierbahn
(50) mit mindestens einem Harz, insbesondere mit mindestens einem aminoplastischen
und/oder wärmehärtbaren Kunstharz, beispielsweise mit Melamin-Harz, ausgebildet ist.
6. Fertigungseinrichtung gemäß Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinrichtung (20)
- zwischen der Abwickeleinrichtung (10) und der Imprägnier- und/oder Beschichtungseinrichtung
(30) angeordnet ist und/oder
- dazu ausgebildet ist, die Fasermaterial- oder Papierbahn (50) mittels der Methode
des Digitaldrucks oder mittels der Methode des Tiefdrucks zu bedrucken.
7. Fertigungseinrichtung gemäß Anspruch 5 oder 6,
gekennzeichnet durch mindestens eine
- der Druckeinrichtung (20) zugeordnete oder
- in Reihe mit der Druckeinrichtung (20) und der Imprägnier- und/oder Beschichtungseinrichtung
(30), insbesondere zwischen der Druckeinrichtung (20) und der Imprägnier- und/oder
Beschichtungseinrichtung (30), angeordnete Trockeneinrichtung (22) zum zumindest teilweisen
Trocknen der Fasermaterial- oder Papierbahn (50) insbesondere mittels
- Luft und/oder
- Ultra Violetter Strahlung und/oder
- der Methode der Nahinfrarot-Trocknung.
8. Fertigungseinrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Harz aufweisende Schicht des Weiteren
- Fasermaterial, insbesondere Zellstoff, und/oder
- mindestens eine abriebfeste oder abrasive Substanz, insbesondere
Korund,
aufweist.
9. Vorrichtung (200) zur Herstellung von Laminat,
gekennzeichnet durch
- mindestens eine Fertigungseinrichtung (100) gemäß mindestens einem der Ansprüche
5 bis 8 und
- mindestens eine zum Aufbringen des Beschichtungselements, insbesondere der aufgespannten,
bedruckten, imprägnierten und/oder beschichteten Fasermaterial- oder Papierbahn (50),
auf mindestens eine Trägerplatte (60) ausgebildete Laminiereinrichtung (210).
10. Verwendung eines Verfahrens zur Herstellung mindestens eines Beschichtungselements
gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3 und/oder mindestens einer Fertigungseinrichtung
(100) gemäß mindestens einem der Ansprüche 5 bis 8
- zur Inline-Fertigung bzw. Reihenfertigung von bedrucktem, imprägniertem und/oder
beschichtetem Dekorpapier und/oder
- zur Inline-Fertigung bzw. Reihenfertigung von Laminat, insbesondere mittels eines
Verfahrens zur Herstellung von Laminat gemäß Anspruch 4 und/oder mindestens einer
Vorrichtung (200) zur Herstellung von Laminat gemäß Anspruch 9.