[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufstecken von Säcken und insbesondere
eine Vorrichtung zum Aufstecken von Ventilsäcken auf einen Füllstutzen einer Packmaschine.
[0002] Bei einer solchen Vorrichtung werden Säcke an der Aufsteckvorrichtung zwischengelagert,
um einen kontinuierlichen und störungsfreien Betrieb der Packmaschine zu gewährleisten.
Zum Aufstecken wird ein Ventilsack aus dem Stapel vereinzelt. Anschließend wird das
Ventil geöffnet, der Sack beschleunigt und der Sack auf den Füllstutzen aufgesteckt.
[0003] Die für einen solchen Zweck eingesetzten Anlagen weisen einen Aufgabenbereich für
leere Säcke oder Sackbündel auf, der regelmäßig manuell von einer Bedienperson mit
neuen Säcken versorgt wird. Dazu ist der Aufgabebereich in einer ergonomisch angenehmen
Höhe für die Bedienperson angeordnet, um das Nachlegen der Säcke zu erleichtern.
[0004] Moderne Packmaschinen erreichen Abfüllleistungen von einigen Tausend Säcken pro Stunde,
sodass eine erhebliche Sackanzahl nachgelegt werden muss. Auf dem Transportweg von
dem Aufgabebereich zum eigentlichen Aufsteckvorgang muss regelmäßig eine Höhendifferenz
überwunden werden, da die Höhe des Füllstutzens, auf den der Ventilsack aufgesteckt
wird, von der Länge des eingesetzten Sackmaterials abhängt. Diese Länge wird regelmäßig
bei der konstruktiven Planung der Anlage vorgegeben und hängt von dem geplanten Einsatzzweck
und dem eingesetzten Füllmaterial ab. So sind Füllstutzenhöhen von z.B. 1 m bis 1,60
m mögliche und übliche Füllstutzenhöhen. Das bedeutet, dass von dem Aufgabebereich
der neuen Säcke zum Füllstutzen nicht nur über eine translatorische Wegdifferenz,
sondern auch eine Höhendifferenz überwunden werden muss., da die Aufgabehöhe für die
Leersackbündel arbeitsergonomischen Richtlinien entsprechen sollte und in der Regel
niedriger liegt und z.B. etwa 80 cm beträgt.
[0005] Bei einer Füllrate von z.B. 3.600 Säcken pro Stunde muss deshalb pro Sekunde ein
Sack auf einen Füllstutzen aufgeschossen werden.
[0006] Außerdem muss der Sack aus dem Sackbündel vereinzelt werden, d.h. gegriffen und angehoben
werden und weiterhin muss das Sackventil geöffnet und der Sack beschleunigt werden,
sodass er zur passenden Zeit auf den Füllstutzen gelangt. Um einen solchen Bewegungsablauf
über Stunden, Tage, Monate und Jahre sicher gewährleisten zu können, sind hohe Anforderungen
an die beteiligten Komponenten zu stellen. Gleichzeitig ist aufgrund der Massenproduktion
der abgefüllten Güter auch die Kostenseite bei der Konstruktion zu beachten.
[0007] Als Antriebsmittel zur Überwindung der verschiedenen Strecken haben sich im Stand
der Technik Hubzylinder durchgesetzt, da diese ohne nennenswerte Verzögerung mit hohen
Beschleunigungswerten ansprechen können, sodass bei Aktivierung eines Hubzylinders
eine schnelle translatorische Reaktion erzeugt wird. Zur Überwindung der unterschiedlichen
translatorischen Wegdifferenzen wurden im Stand der Technik deshalb mehrere unterschiedliche
Antriebe verwendet, wobei beispielsweise ein Sackbündel von einem Sackmagazin zu dem
Anfang eines Ablagetisches eines Aufsteckautomaten verbracht wird, worauf hin das
Sackbündel mittels eines Hubzylinderantriebs auf den Ablagetisch überführt wird. Anschließend
wird bei diesem Stand der Technik das Sackbündel translatorisch zu einem Hubelement
verfahren, mit dem es dann wiederum auf die vorgesehene Höhe hochgehoben wird. Dort
angekommen muss in der Geschwindigkeit des Arbeitstaktes ein Sack ergriffen, angehoben
und das Sackventil geöffnet werden, bevor der Sack auf den Füllstutzen aufgesteckt
wird.
[0008] Beim Wechsel eines Sackbündels muss das Hubelement zunächst abgesenkt werden und
anschließend ein Leersackbündel mit dem Hubzylinderantrieb auf das Hubelement translatorisch
verschoben werden, woraufhin das Hubelement mit seinen zugeordnetem Hubzylinder wieder
angehoben wird. Das und das anschließende Aufstecken des ersten Sackes des neuen Sackbündels
muss innerhalb eines regulären Arbeitstaktes erfolgen. Nachfolgend werden die Säcke
einzeln gegriffen und aufgesteckt, bis das nächste Sackbündel herangeholt werden muss.
[0009] Der bekannte Stand der Technik funktioniert, erfordert aber einen hohen materiellen
und finanziellen Einsatz und lässt bei einer zu erwartenden weiteren Steigerung der
Abfüllleistung nur noch wenig Spielraum zu.
[0010] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zum Aufstecken
von Säcken zur Verfügung zu stellen, die mit geringerem Aufwand eine gleiche Zuverlässigkeit
erzielt.
[0011] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Weitere vorteilhafte Merkmale und Eigenschaften der Erfindung werden in der nachfolgenden
Beschreibung angegeben.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufstecken von Säcken ist insbesondere zum Aufstecken
von Ventilsäcken auf einen Füllstutzen einer Packmaschine vorgesehen. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung umfasst einen Ablagetisch und eine Transporteinrichtung, um ein Sackbündel
von einer Übergabeposition zu übernehmen und zu einer Aufnahmeposition auf dem Ablagetisch
zu transportieren, in der ein Sack einzeln greifbar ist, um den Sack aufzunehmen und
anschließend aufzustecken. Erfindungsgemäß weist die Transporteinrichtung eine Antriebseinrichtung
zum Transport der Sackbündel auf, mit der sowohl eine translatorische Entfernung als
auch eine vorbestimmte Höhendifferenz überbrückbar ist, wobei die Transporteinrichtung
einen Riemenantrieb aufweist. Dabei ist der Riemenantrieb im Übergabebereich in einer
Aufsicht gabelförmig mit nach außen abstehenden Gabelenden und dazwischenliegenden
Zwischenräumen gestaltet.
[0013] Die Erfindung hat viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil der Erfindung ist, dass
sowohl eine horizontale Entfernung als auch eine vertikale Entfernung mit einer gemeinsamen
Antriebseinrichtung überbrückbar ist, sodass durch Aktivierung einer einzelnen Transporteinrichtung
sowohl eine horizontale als auch eine vertikale Entfernung überwunden werden kann.
Das ist ein erheblicher Vorteil, da bei der Aktivierung der Antriebseinrichtung keine
Sicherheitszeiten zwischen den einzelnen Bewegungen eingehalten werden müssen, um
Kollisionen oder dergleichen zu vermeiden. Bei der Erfindung wird der Antrieb aktiviert
und automatisch wird eine horizontale und eine vertikale Entfernung überwunden. Durch
die gabelförmige Gestalt ist eine flexible und einfache Übergabe eines Sackbündels
möglich. Anschließend wird das Sackbündel mittels des Riemenantriebs weiter transportiert.
[0014] Ein weiterer großer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass anstelle einer Mehrzahl
von Hubzylindern nur ein gemeinsamer Antrieb eingesetzt wird, sodass ein erheblicher
finanzieller Aufwand eingespart werden kann. Da der Antrieb zum Transport von Sackbündeln
dient und da nicht mehrere aufeinander folgende translatorische Bewegungen aufeinander
abgestimmt werden müssen, reicht die Reaktionsgeschwindigkeit eines Riemenantriebs
vollständig aus und übertrifft insgesamt sogar die bisher eingesetzte Technik.
[0015] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Riemen des
Riemenantriebs wenigstens einen nach außen vorstehenden Mitnehmer auf, um eine Sackbündel
auf dem Ablagetisch mitzunehmen. Durch den insbesondere radial nach außen stehenden
Mitnehmer kann nicht nur ein Sack transportiert werden, sondern es kann gleich ein
Sackbündel oder ein Sackstapel weiter transportiert werden, der eine Vielzahl von
Säcken umfasst. Beispielsweise kann ein Sackbündel 10, 15, 20, 30 oder auch 40 Säcke
umfassen. Die genaue Anzahl hängt von den jeweiligen Einsatzbedingungen und dem verwendeten
Sackmaterial ab. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Ventilsäcke im Bereich des Ventils
regelmäßig eine größere Dicke aufweisen, sodass die Säcke nicht nur im Boden- und
Kopfbereich etwas dicker sind als im zentralen Bereich der Säcke, sondern dass die
Säcke im Ventilbereich zusätzlich noch etwas dicker sind. Das führt dazu, dass eine
große Anzahl von aufeinander gestapelten Säcken zu einer windschiefen Lagerung führt,
sodass sich bei bevorzugten Anwendungsfällen Sackzahlen von etwa 10 bis 30 pro Sackbündel
bewährt haben.
[0016] In bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung ist ein Leersackmagazin vorgesehen,
welches einen Aufgabenbereich umfasst, an dem in einer vorbestimmten Aufgabehöhe Sackbündel
zuführbar sind. Dabei ist das Leersackmagazin geeignet und bestimmt dazu, Sackbündel
von dem Aufgabebereich zu der Übergabeposition zu transportieren. Dabei ist die Aufgabehöhe
eine für den Bediener komfortable Aufgabehöhe, da im Laufe eines Tages bei den typischerweise
ganztags betriebenen Anlagen ganz erhebliche Sackzahlen nachzulegen sind, sodass eine
für den Bediener komfortable und ergonomische Aufgabeposition wichtig ist.
[0017] Besonders bevorzugt ist das Leersackmagazin als Leersackzellenband ausgeführt, welches
zwischen radial nach außen stehenden Zinken jeweils eine Zelle zur Aufnahme eines
Sackbündels aufweist. Das Leersackzellenband weist auf diese Art eine Vielzahl hintereinander
angeordneter Zellen auf, die jeweils durch mehrere parallel angeordnete radial nach
außen stehende Zinken getrennt sind. Das Leersackzellenband ist dazu geeignet und
dazu bestimmt, in insbesondere getakteter Betriebsweise jeweils ein Sackbündel pro
Takt an die Transporteinrichtung in der Übergabeposition zu übergeben. Das bedeutet,
dass bei jedem Takt des Leersackzellenbandes ein Sackbündel an der Übergabeposition
abgelegt wird.
[0018] Solche Leersackzellenbänder als Leersackmagazin weisen erhebliche Vorteile auf, da
durch die räumlich getrennten Zellen jeweils definierte Aufgabebereiche für Sackbündel
zur Verfügung gestellt werden, sodass unterschiedlich dicke Bereiche der Ventilsäcke
sich nicht negativ auf die Lagerung einer Vielzahl der Säcke auswirken, da jeweils
nur einige Säcke übereinander anliegend angeordnet sind.
[0019] Vorzugsweise weist der Ablagetisch eine ebene Aufnahmefläche an der Aufnahmeposition
und einen dazu geneigten Übergabebereich an der Übergabeposition auf. An den geneigten
Übergabebereich werden die Säcke bzw. das Sackbündel von dem Leersackmagazin übernommen.
[0020] Besonders bevorzugt ist zwischen dem Übergabebereich und der Aufnahmefläche, d.h.
vor der Aufnahmefläche eine insbesondere ebene Wartefläche vorgesehen, zu welcher
ein Sackbündel mit der Transporteinrichtung transportierbar ist, während das auf der
Aufnahmefläche in der Aufnahmeposition angeordnete Sackbündel abgearbeitet wird. Dabei
ist besonders bevorzugt die Wartefläche parallel und direkt benachbart zu der Aufnahmefläche
vorgesehen, wobei zwischen der Aufnahmefläche und der Wartefläche auch ein kleiner
Abstand von z.B. einer halben oder einer Sacklänge vorgesehen sein kann.
[0021] Diese Weiterbildung bietet besondere Vorteile, da bei Wechsel eines Sackbündels das
nachfolgende Sackbündel schon in der Warteposition auf der Wartefläche angeordnet
ist, sodass durch einen geringfügigen Weitertransport aus der Warteposition in die
Aufnahmeposition ein neues Sackbündel zur Verfügung gestellt wird. Bei dieser Ausgestaltung
der Erfindung ist es nicht notwendig, mehrere Hubzylinder nacheinander kontrolliert
und abhängig voneinander gesteuert zu verfahren, um ein neues Sackbündel in die Aufnahmeposition
zu verbringen.
[0022] Bei dieser Weiterbildung wird nach der Überführung eines Sackbündels in die Aufnahmeposition
das nächste Sackbündel in dem Übergabebereich in der Übergabeposition übernommen und
direkt schon in die Warteposition an der Wartefläche verbracht, während gleichzeitig
schon das in der Aufnahmeposition sich befindende Sackbündel abgearbeitet wird. Das
bedeutet, dass für den Transport eines neues Sackbündels in die Warteposition nahezu
die gesamte Verarbeitungszeit eines Sackbündels zur Verfügung steht, sodass an die
Geschwindigkeit der Überführung des Sackbündels von der Übergabeposition in die Warteposition
vergleichsweise keine besonders hohen Anforderungen gestellt werden. Im Stand der
Technik mussten hingegen innerhalb eines einzigen Arbeitstaktes zwei gesteuerte Vertikalbewegungen
und eine gesteuerte Horizontalbewegung nacheinander kontrolliert ausgeführt werden.
[0023] In Weiterbildungen der Erfindung ist die Aufnahmeposition zur Aufnahme eines Sackes
von dem Ablagetisch in einer vorbestimmten Aufnahmehöhe angeordnet, wobei die Aufnahmehöhe
regelmäßig deutlich höher als die Aufgabehöhe des Aufgabebereiches vorgesehen ist,
da die Aufnahmehöhe nämlich von der Höhe des Füllstutzens abhängt, auf den der Ventilsack
aufgesteckt werden soll. Deshalb wird die Aufnahmehöhe bei der konstruktiven Auslegung
der Maschine berücksichtigt, da dies praktisch eine Anlagenkonstante ist. Regelmäßig
ist die Höhendifferenz zwischen der Aufnahmehöhe und der Aufgabehöhe an dem Leersackzellenband
wenigstens 20 oder sogar 80 cm. Auch 10 cm und andere Werte sind möglich.
[0024] In besonders bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung weist der Ablagetisch Schlitze
auf, durch die die Mitnehmer über die Oberfläche nach oben hervorstehen, wenn die
Mitnehmer in entsprechenden Bereichen des Ablagetisches angeordnet sind. Dies bedeutet,
dass ein Sackbündel auf dem Ablagetisch aufliegt, während es mit den durch die Schlitze
nach oben hervorstehenden Mitnehmern in Transportrichtung mitgenommen wird.
[0025] Besonders bevorzugt weist der Riemenantrieb an dem Ablagetisch wenigstens zwei oder
auch mehr parallel vorgesehen Riemen auf. In einer bevorzugten Ausgestaltung werden
vier parallele Riemen eingesetzt, die aber immer gleichzeitig angetrieben werden.
[0026] Insbesondere im Bereich der Übergangsfläche des Ablagetisches oder im sich daraus
anschließenden Bereich sind die Riemen jeweils separat und einzeln gelagert. Insbesondere
sind die Lagerungen der einzelnen Riemen nicht mit einer gemeinsamen Welle miteinander
verbunden, sodass der Riemenantrieb im Übergabebereich in einer Aufsicht gabelförmig
gestaltet ist, wobei die einzelnen Riemen als Zinken der Gabelform von dem Ablagetisch
in Richtung auf das Leersackmagazin abstehen. Das bedeutet, dass die freien Enden
der Zinken des Leersackmagazins zwischen die einzelnen Riemen des Riemenantriebs eintauchen
und damit kämmen können, sodass in diesem Bereich eine vorteilhafte Überlappung des
Ablagetisches mit dem Leersackzellenband vorliegt.
[0027] Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Zinken des Leersackzellenbandes mit Zwischenräumen
des Ablagetisches kämmen, die zwischen den einzelnen Riemen vorgesehen sind.
[0028] Solche Ausgestaltungen bieten ganz erhebliche Vorteile und führen zu einer weiteren
Einsparung an mechanisch bewegten Komponenten. Die Übergabe eines Ventilsackbündels
von dem Leersackzellenband an den Ablagetisch funktioniert bei einer solchen Ausgestaltung
nämlich derart, dass das Leersackzellenband eine Zelle weiter schaltet, soweit, dass
die Zinken der zugehörigen Zelle zwischen die Riemen bzw. in die Zwischenräumen des
Ablagetisches eintauchen. Damit liegt das in der Zelle des Leersackzellenbandes befindliche
Ventilsackbündel auf den sich gabelförmig von den Ablagetisch aus erstreckenden Riemen
auf. Durch Aktivierung der sich in einem hinteren und unteren Bereich des Riemenantriebs
befindlichen Mitnehmer kann nun von unten hinter das Sackbündel gegriffen werden und
die Mitnehmer auf den Riemen des Riemenantriebs nehmen das frisch von dem Leersackzellenband
übernommene Sackbündel in Richtung auf die Aufnahmeposition mit. Während der Überführung
wird dabei sowohl eine translatorische Wegdifferenz in der Ebene als auch eine Höhendifferenz
überwunden. Bei dieser Ausgestaltung wird noch ein weiterer im Stand der Technik üblicher
Weg eingespart, da durch die miteinander kämmenden Komponenten eine separate Übergabemechanik
nicht mehr nötig ist.
[0029] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird jeder Riemen des Riemenantriebs
über eine eigene Spannrolle jeweils einzeln separat gespannt. Grundsätzlich könnte
zwar auch für alle Riemen eine Spanneinrichtung vorgesehen sein, aber da die einzelnen
eingesetzten Riemen unterschiedliche Längentoleranzen haben können, führt eine solche
gemeinsame Spanneinrichtung nicht unbedingt zur gewünschten Zuverlässigkeit.
[0030] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist ein Aufsteckkopf vorgesehen, der zum Öffnen
des Ventils und zum Aufstecken des Sackes dient. Dabei weist der Aufsteckkopf insbesondere
ein Greifersystem zur Aufnahme eines Sackes und ein Beschleunigungssystem zur Beschleunigung
des geöffneten Sackes auf, um den Sack auf einen Füllstutzen einer Füllanlage aufzustecken
bzw. aufzuschießen.
[0031] Die bislang beschriebenen Ausgestaltungen betreffen insbesondere eine lineare Ausgestaltung,
bei der das Leersackmagazin und der Aufsteckautomat in Linie aufgestellt sind, was
bedeutet, dass das Leersackmagazin mit der Transportrichtung des Riemenantriebs fluchtet.
Je nach den vorliegenden Platzverhältnissen kann es aber auch erforderlich sein, das
Leersackmagazin unter einem Winkel zur Transporteinrichtung des Riemenantriebs anzuordnen.
[0032] In einer vorteilhaften Ausgestaltung einer solchen gewinkelten Aufstellung ist ein
Drehtisch vorgesehen, der zwischen einer ersten und einer zweiten Schwenkposition
verschwenkbar angeordnet ist und der bei der Verschwenkung des Drehtisches ein Sackbündel
in die Übernahmeposition überführt.
[0033] Vorzugsweise ist der Drehtisch in einer ersten Dreh- bzw. Schwenkposition geeignet,
ein Sackbündel von dem Leersackmagazin zu übernehmen, während er in der zweiten Dreh-
bzw. Schwenkposition geeignet ist, das Sackbündel in die Übernahmeposition zu überführen.
[0034] In besonders bevorzugten Weiterbildungen weist der Drehtisch Zwischenräumen bzw.
Schlitze auf, welche in der ersten Dreh- bzw. Schwenkposition mit den Zinken des Leersackmagazins
kämmen. Dadurch wird ein geringer Abstand des Drehtisches zum Leersackmagazins und
eine einfache Übergabe der Säcke ermöglicht.
[0035] Vorzugsweise ist weiterhin ein Schwenkelement vorgesehen, welches in der ersten Drehposition
mit den Zwischenräumen bzw. Schlitzen des Drehtisches kämmende Mitnehmer aufweist,
um ein Sackbündel von dem Leersackmagazin auf den Drehtisch zu überführen.
[0036] Besonders bevorzugt fluchten die Schlitze des Drehtisches in der zweiten Drehposition
mit den Antriebsriemen, sodass die Mitnehmer durch die Schlitze des Drehtisches von
unten hindurch treten können, um ein Sackbündel zu transportieren. Diese Ausgestaltung
ist besonders vorteilhaft, da die Schlitze in einer Drehposition mit dem Zinken des
Leersackmagazins und in der anderen Drehposition mit den Riemen des Riemenantriebs
fluchten.
[0037] Um eine gefahrlose Verschwenkung des Drehtisches zu ermöglichen, können die Riemen
im Bereich des Drehtisches nach unten verschwenkbar vorgesehen sein, sodass die Transporteinrichtung
im Bereich des Drehtisches eine um eine horizontale Achse verschwenkbare Transporteinheit
aufweist, welche von einer oberen Schwenkstellung zum Transport der Sackbündel in
eine untere Schwenkstellung zum Verschwenken des Drehtisches verschwenkbar ist. Alternativ
dazu kann es auch vorgesehen sein, dass die Riemen im Bereich des Drehtisches unterhalb
der Oberfläche des Drehtisches derart verlaufen, dass eine Drehung des Drehtisches
möglich ist, wenn die Mitnehmer sich nicht in den Schlitzen befinden.
[0038] Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus den Ausführungsbeispielen, die nun mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert
werden.
[0039] Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vor- richtung in einer ersten Ausgestaltung;
- Fig. 2
- eine vergrößerte perspektivische Darstellung des Abla- getisches nach Figur 1 mit
einem Sackbündel in der Übergabeposition;
- Fig. 3
- eine vergrößerte perspektivische Darstellung des Abla- getisches mit einem Sackbündel
in der Aufnahmeposition und einem Sackbündel in der Warteposition;
- Fig. 4
- eine Aufsicht auf den Ablagetisch des Ausführungsbei- spiels nach Figur 1;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht des Übergabebereichs des Ausführungsbeispiels nach Figur
1;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausfüh- rungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, welche zu einer gewinkelten Aufstellung geeignet ist;
- Fig. 7
- eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung nach Figur 6 mit einem Sackbündel
der Übergabeposition;
- Fig. 8
- eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung nach Figur 6 mit einem Sackbündel
auf dem Drehtisch;
- Fig. 9
- eine Aufsicht der Vorrichtung nach Figur 7;
- Fig. 10
- eine Aufsicht auf die Vorrichtung nach Figur 8;
- Fig. 11
- ein schematische Seitenansicht der Vorrichtung nach Fi- gur 6 bei der Übernahme eines
Sackbündels;
- Fig. 12
- eine Aufsicht auf die Vorrichtung nach Figur 11; und
- Fig. 13
- eine stark schematische Aufsicht auf eine Packmaschine mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
[0040] In Figur 13 ist eine Anlage dargestellt, die eine Packmaschine 1 zum Abfüllen von
Produkten in Säcke 2, einen Aufsteckautomaten 10 und ein Austrageband 70 zum Abtransport
der gefüllten Ventilsäcke 2 aufweist. Die Packmaschine 1 ist hier als rotierende Füllanlage
mit mehreren Füllstutzen 34 ausgeführt, auf die die zu füllenden Ventilsäcke 2 mit
dem Aufsteckautomaten 10 aufgesteckt werden.
[0041] Die Packmaschine 1 dreht sich in die Drehrichtung 46, während die aufgesteckten Ventilsäcke
2 gefüllt werden. Die fertig gepackten Ventilsäcke 2 werden auf dem Austrageband 70
abgelegt und damit abtransportiert.
[0042] In Figur 2 ist eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen und als Aufsteckautomat
ausgeführten Vorrichtung 10 dargestellt, welche hier ein als Leersackzellenmagazin
ausgeführtes Leersackmagazin 30 aufweist. Ein Aufsteckkopf 20 ist vorgesehen, um die
Säcke 2 eines Sackbündels 3 einzeln zu ergreifen, anzuheben, das jeweilige Ventil
zu öffnen und die Säcke auf einen Füllstutzen einer Packmaschine aufzustecken bzw.
zu schießen.
[0043] Typische Packmaschinen zum Abfüllen von pulverförmigen Materialien in Ventilsäcke
erreichen hohe Abfüllleistungen von bis zu einigen 100 Säcken pro Füllstutzen und
Stunde. Das bedeutet, das eine rotierende Anlage mit mehreren Füllstutzen einige 1000
Säcke pro Stunde abpacken kann. Diese Zahl stellt eine erhebliche Herausforderung
für einen Sackaufsteckautomaten dar, da insbesondere bei einer rotierenden Packmaschine
ein einzelner Sackaufstecker alle Säcke aufstecken muss, sodass sich eine Sackaufsteckrate
ergibt, die sich aus der Anzahl der Füllstutzen multipliziert mit der Abfüllrate pro
Füllstutzen ergibt, wenn man nicht einen zweiten Aufsteckautomaten einsetzen will,
was naturgemäß zu entsprechend erhöhten Kosten führt.
[0044] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 weist zur Zwischenlagerung der Sackbündel 3 das
Leersackzellenmagazin 30 mit den einzelnen Fächern 31 auf, die durch auf dem Transportband
des Leersackmagazins angeordnete Zinken 33 voneinander getrennt werden. Da so eine
Vielzahl von Zellen 31 zur Verfügung gestellt wird, in die jeweils ein Sackbündel
von beispielsweise 10 bis 30 Säcken eingestellt wird, ergibt sich eine auch in Anbetracht
der möglichen hohen Abfüllrate gute Zwischenspeichermöglichkeit für die Säcke.
[0045] Der Bediener füllt die Säcke bzw. die Sackbündel 3 im Aufgabebereich 18 nach. Um
ihm eine bequeme und ergonomische Arbeitsweise zu ermöglichen, weist der Aufgabebereich
eine Höhe bzw. Aufgabehöhe 32 auf, die die Bedienperson auch bei ständigem Nachlegen
nicht überanstrengt.
[0046] In Transportrichtung schließt sich an das Leersackzellenband 30 der Ablagetisch 7
an, zu dessen Aufnahmefläche 6 die zu füllenden und aufzusteckenden Säcke 2 transportiert
werden müssen. Dazu wird das Leersackzellenmagazin 30 getaktet betrieben, sodass bei
Inbetriebnahme der Anlage ein erstes Sackbündel 3 auf den Übergabebereich 35 an der
Übergabeposition 5 abgelegt wird. Von dort wird es über den Riemenantrieb 13 in die
Aufnahmeposition 8 weiter transportiert. Zu dem Transport wird ein Riemenantrieb 13
mit mehreren Riemen 14 eingesetzt, an denen jeweils ein Mitnehmer 17 radial nach außen
absteht, um über den Mitnehmer 17 ein ganzes Sackbündel 3 gleichzeitig weiter zu transportieren.
[0047] In Figur 2 ist der Übergabebereich 35 und die Aufnahmefläche 6 an der Aufnahmeposition
8 vergrößert dargestellt. Nach dem Einschalten und Anlaufen der Anlage befindet sich
ein erstes Sackbündel 3 in der Übergabeposition 5, dabei sind die zu der Zelle 31
zugehörigen Zinken 33 des Leersackzellenbandes in Zwischenräumen 19 in dem Aufgabetisch
eingetaucht, während das sich über die komplette Breite erstreckende Sackbündel 3
von den Riemen 14 zurückgehalten wird und folglich auf dem Übergabebereich 35 des
Ablagetisches 7 abgelegt wird. Der Übergabebereich 35 ist gegenüber der Horizontalen
geneigt, um beim Transport der Säcke über eine translatorische Entfernung 11 eine
Höhendifferenz 12 von der Aufgabehöhe 32 an dem Leersackmagazin zu der Aufnahmehöhe
24 an der Aufnahmefläche 6 zu überwinden.
[0048] Die Transporteinrichtung 4 umfasst die in Figur 2 halb verdeckten und in Figur 3
klar erkenntlichen Mitnehmer 17, sodass bei Ansteuerung des Riemenantriebs 13 das
in Figur 2 abgebildete Sackbündel 3 in Richtung auf die Aufnahmeposition 8 verfahren
wird. Die Mitnehmer 17 stehen von dem Riemen radial nach außen ab. Vorzugsweise ist
pro Riemen genau ein Mitnehmer 17 vorgesehen, der jeweils durch die Schlitze 38 des
Ablagetisches 7 über die Oberfläche 37 hinausragt und in Vorwärtsrichtung und in Rückwärtsrichtung
angetrieben werden kann.
[0049] Zur Spannung der einzelnen Riemen sind einzeln gelagerte Spannrollen 16 vorgesehen,
sodass jeder Riemen 14 des Riemenantriebs 13 separat gespannt wird, um beispielsweise
Fertigungstoleranzen auszugleichen.
[0050] Um bei fehlerhaft eingelegten Sackbündeln oder sonstigen in eine Zelle 31 fehlerhaft
eingelegten festen Gegenständen Schäden an der Anlage zu vermeiden, ist der Ablagetisch
7 insgesamt um den Drehpunkt 39 verschwenkbar gelagert, wird aber von einer hier in
Figur 2 nicht sichtbaren Vorbelastungseinrichtung 40 in die Betriebsposition 41 vorbelastet,
in der die Aufnahmefläche 6 im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist. Falls eine
die Kraft der Vorbelastungseinrichtung 40 übersteigende Kraft von oben auf den Übergabebereich
35 des Ablagetisch 7 ausgeübt wird, verschwenkt der Übergabebereich 35 des Ablagetisch
7 um die horizontale Achse 39 und ein ebenfalls hier nicht dargestellter Lagesensor
42 löst einen Alarm aus, der regelmäßig zu einem Stopp der Anlage führt.
[0051] Die Antriebswelle 15 des Riemenantriebs 14 ist in der Darstellung nach Figur 2 am
rechten Ende des Ablagetisch 7 angeordnet.
[0052] Der Aufsteckkopf 20 umfasst ein Greifersystem 44 und ein Beschleunigungssystem 45,
sowie eine Sacköffnungseinrichtung 21, um die Sackventile der aufgenommenen Säcke
2 zu öffnen. Das Beschleunigungssystem 45 umfasst eine Rollenleiste 25 und einen Riemenantrieb
26, um die Säcke auf den Füllstutzen zu beschleunigen. Die Sacköffnungseinrichtung
21 umfasst gewinkelte Bleche 22 und 23, die auseinander schwenken können, um einen
Sack einzuführen, und beim Zurückschwenken das Sackventil zu öffnen.
[0053] In Figur 3 ist die Vorrichtung nach Figur 1 dargestellt, wobei ein Sackbündel 3 in
der Aufnahmeposition 8 auf der Aufnahmefläche 6 des Auflagetisch 7 und ein weiteres
Sackbündel 3 in der Warteposition an der Wartefläche 36 angeordnet ist, zu dem der
Riemenantrieb 13 das Sackbündel 3 mittels der an den Riemen 14 angeordneten Mitnehmern
17 transportiert hat, nachdem das aktuell zu verarbeitende Sackbündel 3 zu der Aufnahmeposition
8 gebracht wurde. Dieses Verfahren bietet den erheblichen Vorteil, dass bei einem
aufgebrauchten Sackbündel in der Aufnahmeposition 8 das sich auf der Wartefläche 36
befindende Sackbündel 3 durch eine kurze Bewegung des Riemenantriebs 13 in die Aufnahmeposition
8 überführen lässt, wozu aufgrund der geringen Strecke nur eine kurze Zeit benötigt
wird, die den fortlaufenden Betrieb der Anlage nicht stört und auch für größere Aufsteckgeschwindigkeiten
noch Reserven gibt.
[0054] Deutlich erkennbar sind in Figur 3 die Zinken 33, die mit den sich zu Zwischenräumen
19 verbreiterten Schlitzen 38 des Ablagetisch 7 kämmen, während die Sackbündel 3 von
dem Leersackzellenmagazin 30 zu dem Ablagetisch 7 verbracht werden.
[0055] In Figur 4 ist eine Aufsicht auf den Ablagetisch 7 dargestellt, wobei der Aufsteckkopf
20 weggelassen wurde, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen. Deutlich erkennbar sind
die Schlitze 38 in dem Ablagetisch 7, die im Übergabebereich 35 nochmals deutlich
verbreitert sind und Zwischenräume 19 bilden, so dass die Zinken 33 durch die Zwischenräume
19 durchtreten können, wenn sie ein neues Sackbündel 3 an den Ablagetisch 7 übergeben.
In der Aufsicht sind die vier Riemen 14 des Riemenantriebs 13 erkennbar. Am linken
Rand ist noch ein Teil des Leersackmagazins 30 erkennbar.
[0056] Die in Figur 4 dargestellte Situation wird in perspektivischer Darstellung in Figur
5 vergrößert gezeigt, wobei sich hier die auf den Riemen 14 angeordneten Zinken 17
des Riemenantriebs 13 in der hinteren Position befinden, in der sie geeignet sind,
ein auf den Übergabebereich 35 abgelegtes Sackbündel weiter zu transportieren.
[0057] Mit Bezug auf die Figuren 6-12 wird nun ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 10 erläutert, wobei gleiche oder ähnliche Komponenten die gleichen Bezugszeichen
aufweisen. Die Vorrichtung 10 dient zum Aufstecken von Säcken 2 auf einen nicht dargestellten
Füllstutzen einer Packmaschine und umfasst hier im Ausführungsbeispiel einen Ablagetisch
7 und einen Aufsteckkopf 20, das die auf dem Ablagetisch 7 in der Aufnahmeposition
8 angeordneten Säcke eines Sackbündels 3 einzeln nacheinander aufnimmt und das Sackventil
öffnet und den Sack auf den Füllstutzen der Packmaschine aufsteckt.
[0058] Als Zwischenlager für die Säcke 2 dient das Leersackzellenmagazin 30, welches hier
im Ausführungsbeispiel unter einem anderen Winkel zur Transportrichtung des Aufsteckkopfes
20 oder des Riemenantriebs 13 der Vorrichtung 10 angeordnet ist, um z.B. bestimmten
Platzanforderungen oder vorgegebenen Platzverhältnissen zu genügen. Das bedeutet,
dass die Förderrichtung des Leersackzellenmagazins 30 sich von der weiteren Transporteinrichtung
in der Vorrichtung 10 unterscheidet, sodass eine Winkelumsetzung erfolgen muss. Das
geschieht hier im Ausführungsbeispiel mittels eines Drehtisches 50, der zwischen dem
Ablagetisch 7 und dem Leersackzellenmagazin 30 und benachbart zu beiden angeordnet
ist.
[0059] Figur 7 zeigt in vergrößerter Seitenansicht schematisch einen Teil des Leersackzellenmagazins
30 und des Ablagetisches 7, sowie den Drehtisch 50, dessen vertikale Schwenkachse
hier nicht eingezeichnet ist.
[0060] In Figur 7 ist in der Seitenansicht dargestellt, wie ein Sackbündel 3 an der Übergabestelle
von dem Leersackmagazin zum Drehtisch vorgesehen ist, während in Figur 9 diese Situation
in der Aufsicht dargestellt ist.
[0061] In Figur 8 ist in einer Seitenansicht und in Figur 10 in einer Aufsicht die Situation
dargestellt, nachdem das Sackbündel 3 von der Zelle 31 des Leersackmagazins 30 auf
den sich in der Übernahmeposition 51 befindenden Drehtisch 50 überführt wurde. Dazu
wird das Sackbündel 3 hier mittels eines Schwenkelements 52, welches um eine horizontale
Achse verschwenkbar ist, von einer ersten Schwenkposition 53 in eine zweite Schwenkposition
54 überführt, wobei der radial äußere Teil des Schwenkelements 52 Mitnehmerelemente
58 umfasst, welche das Sackbündel 3 ergreifen und von dem Leersackmagazin 30 auf den
Tisch schiebt, sodass sich der in Figur 10 dargestellte Zustand ergibt, wobei der
Drehtisch 50 in einer ersten Drehposition 55 ausgerichtet ist, in der die Zähne der
Schwenkelemente 52 mit den Schlitzen 57 kämmen können.
[0062] Bei den Betriebszuständen, die in den Figuren 7 bis 10 dargestellt sind, befindet
sich die verschwenkbare Transporteinheit 60 des Riemenantriebs 13 in der unteren Schwenkstellung
62, um die Mitnehmer 17 außerhalb des Schwenkbereichs des Drehtisches 50 zu bringen,
sodass eine gefahrlose Veschwenkung des Drehtisches 50 um die Drehachse 59 von der
ersten Drehposition 55 in die zweite Drehposition 56 und zurück folgen kann. Die verschwenkbare
Transporteinheit 60 ist mit einer Verstelleinheit 63 versehen, um die Transporteinheit
60 von der Schwenkstellung 61 in die Schwenkstellung 62 und zurück zu verschwenken.
[0063] Weiterhin ist eine geschlitzte Ablageplatte 47 vorgesehen, die bei der Übergabe eines
Sackbündels 3 von dem Leersackzellenmagazin 30 auf den Drehtisch 50 das Sackbündel
3 von unten unterstützt. Die Ablageplatte 47 ist über eine Vorbelastungseinrichtung
40 in eine normale Betriebsposition 41 vorbelastet. Wie zuvor geschildert, gibt die
Vorbelastungseinrichtung 40 bei Überlast nach und aktiviert den Lagesensor 42, der
regelmäßig für ein Abschalten der Vorrichtung 10 oder wenigstens deren Antriebssystem
sorgt.
[0064] Als Schwenkachse der schwenkbaren Transporteinheit 60 dient die horizontale Achse
39.
[0065] In Figur 11 ist der Betriebszustand dargestellt, wenn der Drehtisch in die zweite
Drehposition 56 verschwenkt wurde und das Sackbündel 3 nun zu der Aufnahmeposition
8 auf dem Ablagetisch 7 gefahren werden kann. Dazu wird die verschwenkbare Transporteinheit
60 nach dem Verschwenken des Drehtisches 50 in die zweite Drehposition 56 in die obere
Schwenkstellung 61 gefahren, in der die Schlitze 57 in den Drehtisch 50 mit den Riemen
14 des Riemenantriebs 13 fluchten, sodass die Mitnehmer 17 auf den Riemen 14 mit den
Schlitzen 57 in dem Drehtisch 50 kämmen und durch diese hindurch ragen, sodass ein
auf dem Drehtisch befindliches Sackbündel 3 von den Mitnehmern 17 in die Aufnahmeposition
8 überführbar ist.
[0066] Genauso wie im vorhergehenden Ausführungsbeispiel kann zwischen dem Drehtisch 50
und der Aufnahmefläche 6 noch eine Wartefläche 36 vorgesehen sein, um ein Sackbündel
3 zwischen zu lagern.
Bezugszeichenliste:
[0067]
- 1
- Packmaschine
- 2
- Ventilsack
- 3
- Sackbündel
- 4
- Transporteinrichtung
- 5
- Übergabeposition
- 6
- Aufnahmefläche
- 7
- Ablagetisch
- 8
- Aufnahmeposition
- 10
- Aufsteckautomat
- 11
- Translatorische Entfernung
- 12
- Höhendifferenz
- 13
- Riemenantrieb
- 14
- Riemen
- 15
- Antriebswelle
- 16
- Spannrolle
- 17
- Mitnehmer
- 18
- Aufgabebereich
- 19
- Zwischenraum
- 20
- Aufsteckkopf
- 21
- Sacköffnungseinrichtung
- 22
- Gewinkeltes Blech
- 23
- Gewinkeltes Blech
- 24
- Aufnahmehöhe
- 25
- Rollenleiste
- 26
- Riemenantrieb
- 30
- Leersackmagazin
- 31
- Fach, Zelle
- 32
- Aufgabehöhe
- 33
- Zinken
- 34
- Füllstutzen
- 35
- Übergabebereich
- 36
- Wartefläche
- 37
- Oberfläche
- 38
- Schlitz
- 39
- Horizontale Achse
- 40
- Vorbelastungseinrichtung
- 41
- Betriebsposition
- 42
- Lagesensor
- 44
- Greifersystem
- 45
- Beschleunigungssystem
- 46
- Drehrichtung
- 47
- Ablageplatte
- 50
- Drehtisch
- 51
- Übernahmeposition
- 52
- Schwenkelement
- 53
- Schwenkposition
- 54
- Schwenkposition
- 55
- 1. Drehposition
- 56
- 2. Drehposition
- 57
- Schlitz
- 58
- Mitnehmer
- 59
- Drehachse
- 60
- Transporteinheit
- 61
- Obere Schwenkstellung
- 62
- Untere Schwenkstellung
- 63
- Verstelleinheit
- 70
- Austrageband
1. Vorrichtung (10) zum Aufstecken von Säcken (2), insbesondere zum Aufstecken von Ventilsäcken
(2) auf einen Füllstutzen einer Packmaschine, mit einem Ablagetisch (7) und einer
Transporteinrichtung (4), um ein Sackbündel (3) von einer Übergabeposition (5) zu
übernehmen und zu einer Aufnahmeposition (8) auf dem Ablagetisch (7) zu transportieren,
in der ein Sack (2) einzeln ergreifbar ist, um den Sack (2) aufzunehmen und anschließend
aufzustecken,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transporteinrichtung (4) einen Riemenantrieb (13)) zum Transport der Sackbündel
(3) aufweist, mit dem sowohl eine translatorische Entfernung (11) als auch eine vorbestimmte
Höhendifferenz (12) überbrückbar ist, und dass der Riemenantrieb (13) im Übergabebereich
(35) in einer Aufsicht gabelförmig mit nach außen abstehenden Gabelenden und dazwischenliegenden
Zwischenräumen (19) gestaltet ist.
2. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, wobei der Riemen (14) des Riemenantriebs (13) wenigstens
einen nach außen vorstehenden Mitnehmer (17) aufweist, um ein Sackbündel (3) mitzunehmen
und wobei der Ablagetisch (7) Schlitze (38) aufweist, durch die die Mitnehmer (17)
über die Oberfläche (37) nach oben vorstehen, wenn die Mitnehmer (17) in entsprechenden
Bereichen angeordnet sind.
3. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Leersackmagazin
(30) vorgesehen ist, welches einen Aufgabebereich (18) umfasst, an dem in einer vorbestimmten
Aufgabehöhe (32) Sackbündel (3) zuführbar sind, wobei das Leersackmagazin (30) geeignet
und bestimmt ist, Sackbündel (3) von dem Aufgabebereich (18) zu der Übergabeposition
(5) zu transportieren und wobei das Leersackmagazin (30) insbesondere als Leersackzellenband
(30) ausgeführt ist, welches zwischen radial nach außen stehenden Zinken (33) jeweils
eine Zelle (31) zur Aufnahme eines Sackbündels (3) aufweist, und wobei das Leersackzellenband
(30) geeignet und bestimmt ist, in getakteter Betriebsweise jeweils ein Sackbündel
(3) an die Transporteinrichtung (4) in der Übergabeposition (5) zu übergeben.
4. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Ablagetisch (7)
eine ebene Aufnahmefläche (6) an der Aufnahmeposition (8) und/oder einen zur Aufnahmefläche
(6) geneigten Übergabebereich (35) an der Übergabeposition (5) aufweist.
5. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Aufnahmeposition
(8) zur Aufnahme eines Sackes (2) von dem Ablagetisch (7) in einer vorbestimmten Aufnahmehöhe
(24) angeordnet ist, die deutlich höher als die Aufgabehöhe (32) des Aufgabebereichs
(18) angeordnet ist.
6. Vorrichtung (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Riemenantrieb
(13) an dem Ablagetisch (7) wenigstens zwei parallel vorgesehene Riemen (14) aufweist.
7. Vorrichtung (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Riemen
(14) im Bereich des Übergabebereichs (35) des Ablagetisches (7) jeweils separat einzeln
gelagert sind und wobei jeder Riemen (14) über eine Spannrolle (16) jeweils einzeln
gespannt wird.
8. Vorrichtung (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zinken
(33) des Leersackzellenband (30) mit den Zwischenräumen (19) des Ablagetisches (7)
kämmen.
9. Vorrichtung (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Ablagetisch
(7) um eine horizontale Achse (39) verschwenkbar angeordnet ist und mit einer Vorbelastungseinrichtung
(40) in eine Betriebsposition (41) vorbelastet wird, wobei bei Auftreten einer Überlast
der Ablagetisch (7) in eine Sicherheitsposition verschwenkt und einen Lagesensor (42)
aktiviert, der ein Warnsignal ausgibt.
10. Vorrichtung (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Drehtisch
(50) vorgesehen ist, der bei einem unter einem Winkel zur Transportrichtung der Transporteinrichtung
(4) angeordnetem Leersackmagazin (30) mit der Verschwenkung des Drehtisches (50) ein
Sackbündel (3) in die Übernahmeposition überführt und wobei der Drehtisch (50) in
einer ersten Drehposition (55) geeignet ist, ein Sackbündel (3) von dem Leersackmagazin
(30) zu übernehmen.
11. Vorrichtung (10) nach Anspruch 10, wobei der Drehtisch (50) Schlitze aufweist, welche
in der ersten Drehposition (55) mit den Zinken (33) des Leersackmagazins (30) kämmen.
12. Vorrichtung (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 10 oder 11, wobei
ein Schwenkelement (52) vorgesehen ist, welches in der ersten Drehposition (55) mit
den Schlitzen (57) des Drehtisches (50) kämmende Mitnehmer (58) aufweist, um ein Sackbündel
(3) von dem Leersackmagazin (30) auf den Drehtisch (50) zu überführen.
13. Vorrichtung (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 12, wobei
die Schlitze (57) des Drehtisches (50) in der zweiten Drehposition (56) mit den Antriebsriemen
(14) fluchten, sodass die Mitnehmer (17) der Antriebsriemen (14) durch die Schlitze
(57) des Drehtisches (50) hindurch treten können, um ein Sackbündel (3) zu transportieren.
14. Vorrichtung (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 13, wobei
die Transporteinrichtung (4) unterhalb des Drehtisches (50) eine verschwenkbare Transporteinheit
(60) aufweist, welche von einer oberen Schwenkstellung (61) zum Transport der Sackbündel
(3) in eine untere Schwenkstellung (62) zum Verschwenken des Drehtisches (50) verschwenkbar
ist.
15. Füllanlage (1) mit wenigstens einem Füllstutzen (34) zum Füllen von Ventilsäcken (2),
umfassend wenigstens eine Vorrichtung zum Aufstecken der Ventilsäcke auf den Füllstutzen
(34) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.