[0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugdeckel mit einem Hebelmechanismus und einem
krafterzeugenden Hilfsmittel mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 und Anspruchs
13 genannten Merkmalen.
[0002] Es ist bekannt, dass Heckklappen und Motorhauben sowie Türen von Fahrzeugen an einem
Fahrzeugaufbau mittels Gelenken und Scharnieren angelenkt sind und mit krafterzeugenden
Hilfsmitteln zu ihrem manuellen, halbmanuellen oder automatischen Öffnen und Schließen
beispielsweise mit Federn, Gasfedern oder elektromechanischen/pneumatischen/hydraulischen
Antrieben ausgerüstet sein können. Hierbei nehmen unter Umständen die Gelenke, Scharniere
und die krafterzeugenden Hilfsmittel so viel Raum für sich in Anspruch, dass sie zu
einer erheblichen Behinderung beim Be- und Entladen des Fahrzeuges werden können oder
zur Verringerung des Nutzraumes eines Kofferraums beziehungsweise Motorraums beitragen.
Ferner ist es wichtig, dass das Öffnen und Schließen auch unter verschiedenen Umständen,
wie einem schief geneigt stehendem Fahrzeug, sowohl bei einem vertikalen Heckdeckel
eines Kombifahrzeugs als auch bei einem horizontalen Heckdeckel einer Limousine zuverlässig
und komfortabel für den Benutzer erfolgen kann.
[0003] DE 10 2006 019 478 A1 beschreibt einen Heckklappenmechanismus eines Fahrzeugs, mit dem ein kompakter Aufbau
des Heckklappenmechanismus dadurch umgesetzt ist, dass eine krafterzeugende Gasfeder
auf einen kraftübersetzenden Hebel mit einer kurzen Hebelarmlänge einwirkt und der
gleiche Hebel mit seinem anderen längeren Hebelarm auf den zu bewegenden Deckel einwirkt.
Beide Hebelarme des kraftübersetzenden Hebels sind in Bezug auf eine gemeinsame Drehachse
des kraftübersetzenden Hebels zueinander unter einem derart gewählten Winkel positioniert,
dass die drehbar gelagerte Gasfeder beim Öffnen und Schließen der Heckklappe eine
nur relativ geringe Schwenkbewegung ausführen muss, wodurch die Gasfeder weniger Bauraum
für sich beansprucht. Außerdem ist die Gasfeder an einer Innenfläche entlang der Heckklappe
drehbar befestigt und kann dadurch aufgrund ihrer relativ geringen Ausschlagbewegung
unter der Verkleidung der Heckklappe verdeckt eingebaut sein. Der lange Hebelarm des
kraftübersetzenden Hebels wirkt mit seinem entfernten Ende unmittelbar auf eine Innenfläche
der Heckklappe ein, wodurch dieses Ende nicht durch ein Gelenk, Scharnier oder dergleichen
mit der Heckklappe verbunden sein kann, sondern an einer dafür eingerichteten inneren
Fläche der Heckklappe gleiten muss. Dadurch wird beim Erreichen etwa des halben Öffnungswinkels
der Heckklappe die beaufschlagende Druckwirkung des langen Hebelarms unterbrochen
und bei weiterer Öffnung wirkt allein die Gasfeder mit ihrer Druckkraft auf die Heckklappe
direkt.
[0004] Die Gasfeder kann durch einen Motorantrieb ersetzt sein und auch, anstatt in der
Heckklappe, an dem Fahrzeugaufbau montiert sein. Der Übergang der Krafteinwirkung
auf die Heckklappe von der Wirkung mit dem langen Hebelarm zur Krafteinwirkung ohne
den langen Hebelarms dürfte für den Benutzer spürbar sein und sein Komfortempfinden
beeinträchtigen. Außerdem bewirkt der gleitende, verbindungslose Kraftübertragungsaufbau
dadurch einen erheblichen Nachteil, dass, wenn anstelle der Gasfeder ein Motorantrieb
zum Einsatz kommen soll, dieser die Heckklappe nicht zurück bringen kann, da der lange
Armhebel sich in diesem Fall einfach von seiner Kontaktstelle lösen würde und der
gesamte kraftübertragende Hebel um seine Drehachse in die nach innen zeigende Richtung
geschwenkt sein würde. Dies zu beheben, würde erforderlich machen, die Gleitstelle
des langen Hebelarms mit der Heckklappe mit einer das Ende des langen Hebelarms zusätzlichen
rückhaltenden konventionellen Schiebevorrichtung, beispielsweise einer Platte, mit
einer Längsöffnung auszustatten, in der beispielsweise ein am Ende des langen Hebelarms
angeordneter Querbolzen gleitend im Eingriff ist. Insgesamt ergäbe sich auch dann
eine recht komplexe Anordnung, die einen entsprechend hohen Montageaufwand erforderlich
machen würde.
[0005] EP 0 219 391 B1 (gleich mit
US 4,679,841) offenbart einen weiteren kompakten Mechanismus zum Unterstützen des Öffnungs- und
Schließvorgangs eines Deckels, beispielsweise einer Heckklappe eines Fahrzeugs. Hierbei
wird der Heckklappendeckel mit dem erfindungsgemäßen Mehrgelenkmechanismus nur in
der ersten Phase eines Öffnungsvorgangs der Heckklappe unterstützt, weil in dieser
Phase bei einem kleinen Öffnungswinkel der zur Verfügung stehende Hebel sehr kurz
ist. Der Mehrgelenkmechanismus weist vier drehbar miteinander über vier Drehachsenlager
verbundene Hebelarme auf, wobei der wichtigste Hebel an seinem Ende ein Gleitlager
in Form eines Rädchens aufweist, welches während der Öffnung des Heckklappendeckels
auf einer Abrollfläche des Fahrzeugaufbaus abrollt und die wesentliche Kraft zwischen
dem Heckklappendeckel und dem Fahrzeugaufbau überträgt, ähnlich wie in der zuvor beschriebenen
Veröffentlichung
DE 10 2006 019 478 A1.
[0006] Wenn die Öffnung des Heckklappendeckels mit dem Mehrgelenkmechanismus einen bestimmten
Öffnungswinkel erreicht hat, befindet sich der Kraftzylinder einer Gasfeder oder eines
Motorantriebs in einer günstigeren Winkelstellung gegenüber der Drehachse des Heckklappendeckels,
bei dem sein Wirkhebel bereits genügend vergrößert ist, so dass für die weitere Öffnungsbewegung
des Heckklappendeckels die von dem Kraftzylinder ausgeübte Kraft ausreicht, um den
Heckklappendeckel bis zum Anschlag in seine volle Öffnungsposition zu bewegen. Hierbei
wird der Mehrgelenkmechanismus mitbewegt und das Gleitlager von der Abrollfläche an
dem Fahrzeugbau abgehoben. In dieser Phase ist der Mehrgelenkmechanismus bereits wirkungslos
und der Kraftzylinder wirkt allein und direkt auf eine konventionelle Art und Weise
auf den zu öffnenden Heckklappendeckel. Der vorgeschlagene Mehrgelenkmechanismus ist
in dem Zwischenraum zwischen Weckklappendackel und Fahrzeugkarosserie untergebracht,
der zwischen einer abdichtenden Bordkante eines Kofferraums und der äußeren Karosseriefläche
zum Ablaufen des Regenwassers ausgebildet ist. Das bedeutet, dass der Mehrgelenkmechanismus
und der Kraftzylinder bei geöffnetem Heckklappendeckel vollständig sichtbar sind und
daher das Risiko bergen, die Finger des Benutzers oder einer weiteren Person einzuklemmen.
Der Kraftzylinder ist hierbei an der von der Drehachse des Heckklappendeckels abgewandten
Seite montiert, so dass er bei geöffnetem Deckel den Öffnungswinkelbereich zwischen
dem Heckklappendeckel und dem Fahrzeugaufbau kreuzt, wodurch er im Weg sein kann,
wenn der Benutzer sperrige Gegenstände in das Fahrzeug einlegen oder herausnehmen
will.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, angesichts oben aufgeführter Nachteile
und Mängel bauraumbedingte ungünstige Kraftentfaltungen eines Klappenöffnungssystems
mit einem krafterzeugenden Hilfsmittel derart mit einem vorzuschlagenden Klappenöffnungssystem
zu verbessern, dass es weniger Bauraum beansprucht, eine günstigere Anordnung der
Einzelelemente des Systems möglich ist, die Teile des Systems den Zugang zu dem mit
einem Schließdeckel zu verschließenden Teilraums des Fahrzeugs nicht behindern, die
Hände und Finger des Benutzers nicht in Gefahr sind von Teilen des Systems eingeklemmt
zu werden und dass das System und seine Einzelteile kostengünstig herzustellen und
einzubauen sind. Ferner ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Gewicht
der Einzelteile und des Gesamtsystems zu reduzieren, die Teile des Systems möglichst
unter Verkleidungsteilen verdeckt einbauen zu können und für die Systemteile vorgesehene
Öffnungen in den Verkleidungsteilen staubdicht zu gestalten, sowie unter realen Gegebenheiten
eines Fahrzeugaufbaus das System einfacher zu integrieren.
[0008] Dadurch, dass bei einem Kraftfahrzeugdeckel mit einem seine Drehachse definierenden
Scharniermechanismus zum drehbaren Anbauen an einem Fahrzeugaufbau, zumindest einem
krafterzeugenden Hilfsmittel, das mit einem mit diesem krafterzeugenden Hilfsmittel
verbundenen, aus mehreren Hebeln bestehenden Hebelmechanismus ausgerüstet ist, und
mit einem Schließmechanismus, der Hebelmechanismus aus zwei miteinander drehbar in
einem als ein Gelenk ausgeführten Verbindungspunkt verbundenen Hebeln zusammengesetzt
ist, wobei einer der beiden Hebel auf der Seite des Fahrzeugaufbaus mit seinem anderen
fahrzeugaufbauseitigen Ende drehbar in einem fahrzeugaufbauseitig angeordneten Gelenk
gelagert ist und der zweite Hebel mit seinem anderen Ende auf der Seite des Kraftfahrzeugdeckels
in einem schließdeckelseitig angeordneten Gelenk gelagert ist und das krafterzeugende
Hilfsmittel an einem der beiden Hebel an einem Punkt angreift, der nicht mit dem fahrzeugseitig
angeordneten Gelenk oder dem schließdeckelseitig angeordneten Gelenk der beiden drehbar
verbundenen Hebel übereinstimmt, sondern in einem vorgegebenen wirksamen Hebelarm
entsprechenden Abstand davon an dem jeweiligen Hebel angeordnet ist, und die drehbar
miteinander verbundene Hebel bei geschlossenem Zustand des Kraftfahrzeugdeckels im
Wesentlichen zusammengeklappt und bei geöffnetem Zustand des Kraftfahrzeugdeckels
im Wesentlichen aufgeklappt sind, wird die Aufgabe der Erfindung mit den Merkmalen
des Hauptanspruchs 1 gelöst.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist das andere Ende
des krafterzeugenden Hilfsmittels in einem festverankerten Lagergelenk drehbar gelagert.
[0010] Entsprechend einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind der fahrzeugaufbauseitige
Hebel, sein Lagerpunkt an dem fahrzeugaufbauseitig angeordneten Gelenk, die Wirkrichtung
des Kraft erzeugenden Hilfsmittels und der Angriffspunkt des Kraft erzeugenden Hilfsmittels
so angeordnet, dass ein Armhebel vorgegebener Länge zustande kommt und der schließdeckelseitige
Hebel, sein Lagerpunkt an dem schließdeckelseitig angeordneten Gelenk, die Wirkrichtung
des Kraft erzeugenden Hilfsmittels und der Angriffspunkt des Kraft erzeugenden Hilfsmittels
so angeordnet sind, dass ein Armhebel vorgegebener Länge zustande kommt, wenn der
Kraftfahrzeugdeckel im geschlossenen Zustand ist. Durch eine vorzugebende Dimensionierung
dieser beiden Armhebellängen kann die anfängliche Öffnungskraft und das durch sie
erzeugte Drehmoment konfiguriert werden, so dass eine gewünschte unterstützende oder
alleintätige Hilfswirkung beim Öffnen des Kraftfahrzeugdeckels erreicht wird.
[0011] Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der als ein Gelenk ausgeführte
Verbindungspunkt der beiden Hebel auch ein drehbarer Verbindungs- und Angriffspunkt
des krafterzeugenden Hilfsmittels. Durch das Zusammenlegen des Verbindungspunktes
der beiden Hebel mit dem Angriffspunkt des krafterzeugenden Hilfsmittels kann ein
Gelenk entfallen, was einen Beitrag zur Kostensenkung erbringt.
[0012] Entsprechend noch einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der
Freiheitsgrad der Drehbewegung von zumindest einem Gelenk des Gesamtaufbaus auf nur
eine Drehebene eingeschränkt, so dass dadurch die Drehbewegungen der verbleibendenden
Gelenke ebenso auf diese Drehebene eingeschränkt sind, weil die Drehbewegung des Kraftfahrzeugdeckels
durch seine Scharnierlagerung bereits auf eine Ebene eingeschränkt ist.
[0013] Mit einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist
die Bewegungsebene der Gelenke des Gesamtaufbaus gegenüber der Drehebene des Kraftfehrzeugdeckels
um einen beliebig orientierten, vorgegebenen Winkel geneigt, der zwischen einem Wert
von 0° und < 90° wählbar ist. Durch diese erfindungsgemäßen Merkmale ist es zum Einem
möglich, die Anbringungspunkte der Gelenke mit einem größeren Freiheitsgrad an dem
Fahrzeugaufbau und dem Kraftfahrzeugdeckel frei wählen zu können und zum Anderen ist
es möglich nur ein Scharniergelenk mit einer fest orientierten Achse zu verwenden,
während alle übrigen beteiligten Gelenke auch als Kugelgelenke ausgeführt sein können.
Dies entspricht den realen Verhältnissen an einem Fahrzeug, das zumeist schräg verlaufende,
komplex ausgeformte Seitenflächen aufweist, so dass eine streng zu dem Scharnier des
Kraftfahrzeugdeckels parallele Anordnung aller Gelenke des erfindungsgemäßen Hebelmechanismus
in der Regel nicht möglich ist.
[0014] Entsprechend noch einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die
drehbare Lagerung des krafterzeugenden Hilfsmittels, beispielsweise einer Gasdruckfeder,
mit ihrem Gelenk an dem Fahrzeugaufbau angeordnet. Dieser Befestigungspunkt ist bevorzugt
bei Heckklappen mit vertikaler Anordnung wie bei Kombi- und Minivan-Fahrzeugen und
ist besonders vorteilhaft, wenn die Gasdruckfeder außerhalb des Fahrzeuginnenraums
in der Regenwasserrinne zwischen einem abdichtenden Randbereich der Kofferraumöffnung
und der angrenzenden äußeren Karosseriefläche angebracht ist.
[0015] Entsprechend noch einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die
drehbare Lagerung des krafterzeugenden Hilfsmittels, beispielsweise einer Gasdruckfeder,
mit ihrem Gelenk an dem Kraftfahrzeugdeckel angeordnet. Mit dieser Anordnung wird
erreicht, dass das krafterzeugende Hilfsmittel unter der Verkleidung des Kraftfahrzeugdeckels
versteckt sein kann.
[0016] In noch einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist das krafterzeugende
Hilfsmittel eine druckkrafterzeugende Vorrichtung. Diese Vorrichtung kann eine Druckfeder,
Gasdruckfeder, Spiralfeder oder ein Motorantrieb mit einer Steuerung sein.
[0017] Ebenfalls in einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist das krafterzeugende
Hilfsmittel eine zugkrafterzeugende Vorrichtung, wie zum Beispiel eine Zuggasfeder,
Zugspiralfeder oder ein elektromechanischer Motorantrieb mit einer Steuerung.
[0018] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wirkt bei
einem Kraftfahrzeugdeckel, mit einem seine Drehachse definierenden Scharniermechanismus
zum drehbaren Anbauen an einem Fahrzeugaufbau, zumindest einem krafterzeugenden Hilfsmittel,
das mit einem mit diesem krafterzeugenden Hilfsmittel verbundenen, aus mehreren Hebeln
bestehenden Hebelmechanismus ausgerüstet ist, und mit einem Schließmechanismus, das
krafterzeugende Hilfsmittel über ein Zugseil auf einen Angriffspunkt des Hebelmechanismus.
[0019] Und in noch einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist das Zugseil über zumindest
ein zwischen dem krafterzeugenden Hilfsmittel und dem Angriffspunkt angeordnetes Umlenk-
und Führungsmittel beliebig in dem Fahrzeugaufbau ausgerichtet und aufgespannt verlegt.
Erfindungsgemäß ist das Umlenk- und Führungsmittel als eine oder mehrere drehbar gelagerte
Rollen und/oder gleitfähige Führungen ausgeführt, die es ermöglichen, das Zugseil
in beliebiger Richtung verlegen zu können.
[0020] Hierdurch ist es auf eine vorteilhafte Weise möglich, beispielsweise in einer weiteren
erfindungsgemäßen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung, das krafterzeugende Hilfsmittel
in einem beliebigen Teilraum des Fahrzeugaufbaus nicht schwenkbar und fest verankert
anzuordnen, zum Beispiel unter der Verkleidung in einem Seitenbereich der Karosserie,
im Dachbereich, im Schließdeckel und ähnliches, und dabei eine beliebige Ausrichtung
zu wählen., Zusätzlich wird das krafterzeugende Hilfsmittel beim Öffnen und Schließen
nicht geschwenkt, wodurch Raum eingespart ist und einige kostenintensive Teile wie
die drehbare Lagerung des krafterzeugenden Hilfsmittels ganz entfallen. Ferner weist
das erfindungsgemäße Zugseil einen beliebigen, bekannten Querschnitt auf, um bei einer
hohen Biegsamkeit zugleich hohe Zugbelastungen realisieren zu können.
[0021] Diese bevorzugte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung mit einem Seilzugantrieb
des Kraftfahrzeugdeckels ist auch mit den vorher aufgeführten Merkmalen und verschiedenen
bevorzugten Ausbildungen der vorliegenden Erfindung erfindungsgemäß kombinierbar,
so dass der an dem Fahrzeuganbau drehbar angebaute Kraftfahrzeugdeckel mit einem,
in einem der vorher beschriebenen Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung definierten,
zwei Hebel aufweisenden Hebelmechanismus versehen ist.
[0022] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in
den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Gesamtanordnung eines Kraftfahrzeugdeckels mit erfindungsgemäßem
Hebelmechanismus;
- Figur 2
- eine schematische Gesamtanordnung einer weiteren Ausgestaltung des Kraftfahrzeugdeckels
mit erfindungsgemäßem Hebelmechanismus;
- Figur 3
- eine schematische Gesamtanordnung eines Kraftfahrzeugdeckels mit erfindungsgemäßem
Hebelmechanismus, der an dem Kraftfahrzeugdeckel angebaut ist;
- Figur 4
- eine schematische Gesamtanordnung eines Kraftfahrzeugdeckels mit erfindungsgemäßem
Hebelmechanismus, der auf eine Betätigung durch eine Zugkraft ausgelegt ist und
- Figur 5
- eine schematische Gesamtanordnung eines Kraftfahrzeugdeckels mit erfindungsgemäßem
Hebelmechanismus, der auf eine Betätigung durch ein Zugseil ausgelegt ist.
[0024] Figur 1 zeigt eine beispielhaft schematische Gesamtanordnung 13 eines Kraftfahrzeugdeckels
1 mit erfindungsgemäßem Hebelmechanismus 5, 6. Der Kraftfahrzeugdeckel 1, 1' ist an
einem Fahrzeugaufbau mit Hilfe eines seine Drehachse definierenden, symbolisch dargestellten
Scharniers 9 schwenkbar gelagert und kann zwischen einer geschlossenen Position 1
und einer offenen Position 1' geschwenkt werden.
[0025] Der erfindungsgemäße Hebelmechanismus besteht im Wesentlichen aus zwei Hebeln 5 und
6, die miteinander drehbar durch ein Gelenk 4, 4' verbunden und jeweils mit ihren
anderen Enden fahrzeugaufbauseitig in einem Gelenk 7 und schließdeckelseitig und in
einem Gelenk 8, 8' drehbar gelagert sind. Die Position des Gelenkes 8, 8' an der Innenseite
des Kraftfahrzeugdeckels 1, 1' ist von dem Scharnier 9 des Kraftfahrzeugdeckels mit
einem vorgegebenen Abstand beabstandet, um eine zur Erzeugung eines benötigten Öffnungsdrehmomentes
ausreichende Hebellänge auszubilden. Im vorliegenden Beispiel ist die Position des
Gelenkes 7 des fahrzeugaufbauseitigen Hebels 5 dem Gelenk 8 symmetrisch gegenüberliegend
gewählt, kann aber in einer weiteren Ausführung in einem relativ großen Bereich tiefer
im Fahrzeugaufbau relativ frei gewählt sein. Die hierbei nur beispielhaft gleich langen
und symmetrisch angeordnete Hebel 5 und 6 sind bei geschlossenem Kraftfahrzeugdeckel
1 bei einem relativ spitzen Winkel fast zusammengeklappt und werden beim Öffnen des
Kraftfahrzeugdeckels zur Position 1' auseinander geklappt. In vorliegender vorteilhafter
Beispielausführung ist an dem Verbindungspunkt im Gelenk 4 der beiden Hebel 5, 6 auch
das Ende der Stange 10 des krafterzeugenden Hilfsmittels 2 drehbar angelenkt, wodurch
das Gelenk 4 insgesamt drei durch ihn verbundene Hebel drehbar lagert. Deswegen ist
es von Vorteil dieses Gelenk 4 mithilfe einer Achse auszuführen, auf welcher die drei
genannten Hebel jeweils mit einem ringförmigen Lagersitz aufgesteckt und zusammengehalten
werden, wobei die kraftausübende Stange 3 aus Gründen einer symmetrischen Kraftausübung
vorteilhaft die mittige Position unter den drei ringförmigen Lagersitzen einnehmen
könnte. Die Lagerung mit Kugelgelenken wäre in diesem Fall nicht so einfach möglich,
da hierdurch mehrere Angriffspunkte nebeneinander gebildet würden.
[0026] Das krafterzeugende Hilfsmittel 2, beispielsweise eine Gasdruckfeder, ist mit seinem
anderen Ende in einem Gelenk 10 ebenso drehbar gelagert, um dem krafterzeugenden Hilfsmittel
2 eine nötige Bewegungsfreiheit beim Öffnen des Kraftfahrzeugdeckels 1, 1' zu verleihen.
[0027] Die Positionen der Lagerung der beteiligten Gelenke 4, 7, 8 und 10 sind so gewählt,
dass bei geschlossenem Kraftfahrzeugdeckel 1 die durch die Anordnung vorgegebenen
Armhebellängen a und b ausreichen um mit der vorliegenden Kraft aus dem krafterzeugenden
Hilfsmittel 2 ein Drehmoment zu erzeugen, das zum Öffnen oder zum Unterstützen einer
manuellen Öffnung des Kraftfahrzeugdeckels 1, 1' als ausreichend gelten kann. Die
Armhebellängen a und b dürfen nicht beide zu klein beziehungsweise gen Null gewählt
sein, da in diesem Fall sonst fast gar kein anfängliches Drehmoment erzeugt werden
könnte. Jedoch ist durch das Vorhandensein von zwei drehbaren Hebeln 5, 6 gegeben,
dass auch zwei in gleicher Richtung wirkende Drehmomente erzeugbar sind. Einmal ist
es das Drehmoment entsprechend der Armhebellänge b um den Drehpunkt des fest an dem
Fahrzeugaufbau 12 angebauten Gelenks 7 und zu diesem addiert sich noch das Drehmoment
entsprechend der Armhebellänge a, das um das Gelenk 4 wirkt. Dadurch ist es zum Beispiel
möglich, durch Vergrößern von nur einer der Armhebellängen a oder b das gesamte Drehmoment
zu vergrößern, was besonders vorteilhaft durch die Vergrößerung der Armhebellänge
b geschehen kann, da die Anordnung des fest an dem Fahrzeugaufbau 12 angebauten Gelenkes
7 relativ frei an einer tiefer im Fahrzeug gelegene Stelle erfolgen kann.
[0028] Wenn der Kraftfahrzeugdeckel 1 aus seiner eingreifenden Einrastung in einer (nicht
dargestellten) Schließvorrichtung freigegeben wird, drückt das krafterzeugende Hilfsmittel
2, beispielsweise eine Gasdruckfeder, mit der Stange 3 mit der durch die Verspannung
vorgegebenen Kraft auf das Gelenk 4, welche die beiden oben beschriebene Drehmomente
erzeugt, die zusammenaddiert an dem Gelenk 8 eine Kraft erzeugen, deren Zerlegung
in einem Kräfteparallelogramm eine auf das Drehen des Kraftfahrzeugdeckels 1 gerichtete
Kraft F, zeigt. Bei weiterem Öffnen des Kraftfahrzeugdeckels 1 werden die Armhebellängen
a, b zunehmend größer und das erzeugte Gesamtdrehmoment nimmt zu, bis der Kraftfahrzeugdeckel
1 um einen Winkel β zum Anschlag in seine offenen Position 1' gebracht worden ist.
[0029] Hierbei ist im einfachsten Fall die Drehebene des Kraftfahrzeugdeckels 1, 1' auch
die Drehebene aller beteiligten Gelenke 4, 7, 8, 10, was jedoch voraussetzen würde,
dass alle im Hebelmechanismus einbezogenen Teil streng parallel zueinander ausgerichtet
sind. Eine solche limitierte Ausrichtung ist jedoch an einem realen Fahrzeug schwierig
beziehungsweise nicht möglich, da die Fahrzeuge meist sehr gekrümmte Karosserieflächen
und Bereiche, speziell im Bereich eines Kraftfahrzeugdeckels 1, aufweisen. Die vorliegende
Erfindung bietet jedoch mit einem einfachen zusätzlichen Mittel eine elegante Lösung
dieses Problems, die darin besteht, nur einem beliebigen der beteiligten Gelenke 4,
7, 8, 10 eine auf eine Drehebene limitierte Drehbewegung aufzuerlegen, während alle
übrigen Gelenke zwei Drehfreiheitsgrade erhalten, das heißt, zumindest eines der Gelenke
4, 7, 8, 10 ist als ein Einachsengelenk und alle anderen Gelenke 4, 7, 8, 10 beispielsweise
als Kugelgelenke auszuführen. Dann kann die Drehebene der Gelenke 4, 7, 8, 10 gegenüber
der Drehebene des Kraftfahrzeugdeckels 1, 1' einen nahezu beliebig ausgerichteten
und relativ großen Winkel aufweisen, der sinnvollerweise jedoch zwischen 0° und etwa
30° liegen sollte.
[0030] Da wie oben angeführt das Gelenk 4 vorteilhaft als ein Einachsengelenk auszuführen
ist, da es in dieser Ausführung der Erfindung drei Hebel 3, 5, 6 verbindet, kann eben
dieses Gelenk 4 bevorzugt als das eine Einachsengelenk und alle übrigen Gelenke 7,
8, 10 als Kugelgelenke ausgeführt sein. Dadurch stehen einem Konstrukteur größere
Freiheitsgrade zur Verfügung, den erfindungsgemäßen Hebelmechanismus unter realen
Gegebenheiten eines Fahrzeugaufbaus einfach zu integrieren.
[0031] In Figur 2 ist eine schematische Gesamtanordnung 13 einer weiteren Ausgestaltung
des Kraftfahrzeugdeckels 1 mit dem erfindungsgemäßen Hebelmechanismus zu sehen.
[0032] Hierbei ist abweichend von der Ausführung in Figur 1 lediglich der Angriffspunkt
11 des krafterzeugenden Hilfsmittels 2 von dem Verbindungspunkt 4 der Hebel 5, 6 zu
einem beispielsweise auf dem Hebel 5 von dem Verbindungspunkt 4 versetzt angeordnet.
Mit diesem Merkmal stehen der Konstruktion weitere Freiheiten offen, den erfindungsgemäßen
Hebelmechanismus an die Gegebenheiten einer realen Fahrzeuganordnung anzupassen und
eine gewünschte Hebelwirkung bei verschiedenen Öffnungswinkeln β zu erreichen. Der
Angriffspunkt 11 kann ebenso in gleicher Weise in einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung auf dem anderen Hebel 6 positioniert sein. Es ist gut erkennbar, dass durch
die Wahl des Angriffspunktes 11 die Länge der beiden Armhebellängen a und b beeinflussbar
ist, was dem Konstrukteur ein zusätzliches Gestaltungsmittel gibt.
[0033] Diese beispielhafte Anordnung funktioniert im übrigen genauso wie die unter Figur
1 beschriebene Ausführung der Erfindung, weshalb hier auf eine wiederholende Beschreibung
der gleichen Funktionalität verzichtet worden ist. Anzumerken ist jedoch, dass in
dieser Anordnung alle beteiligten Gelenke 4, 7, 8, 10 und 11 gleichberechtigt sind,
da sie alle nur jeweils zwei Hebel drehbar verbinden, daher kann jedes dieser Gelenke
4, 7, 8, 10, 11 gleichermaßen dazu gewählt sein, als ein Einachsengelenk ausgeführt
zu sein, um eine Drehebene aller beteiligten Gelenke festzulegen, während die übrigen
Gelenke als Kugelgelenke ausführbar sind.
[0034] Figur 3 zeigt eine schematische Gesamtanordnung 13 noch einer weiteren Ausgestaltung
des Kraftfahrzeugdeckels 1 mit erfindungsgemäßem Hebelmechanismus, wobei das krafterzeugende
Hilfsmittel 2 an dem Kraftfahrzeugdeckel 1, vorzugsweise an der unteren, nach innen
ins Fahrzeug weisenden Seite, angeordnet ist.
[0035] Hierzu ist das Lagergelenk 10 des krafterzeugenden Hilfsmittels 2 an der Innenseite
des Kraftfahrzeugdeckels 1 positioniert und kann dadurch vorteilhaft unter der Verkleidung
des Kraftfahrzeugdeckels 1 verdeckt eingebaut sein, wenn man insbesondere die Länge
der Hebel 5 und 6 hierzu optimiert auswählt.
[0036] Bei dieser Ausführung sind die Hebel 5 und 6 verschieden lang gewählt, wodurch das
fahrzeugseitige Gelenk 7 tiefer an dem Fahrzeugaufbau 12 positioniert sein kann. Zu
erkennen ist auch, dass je länger der fahrzeugseitige Hebel 5 gewählt ist, um so kürzer
der zweite Hebel 6 sein kann, wodurch es dem Konstrukteur ermöglicht ist, den Ausschlagwinkel
α des krafterzeugenden Hilfsmittels 2 kleiner zu gestalten, um das krafterzeugende
Hilfsmittel 2 unter der Verkleidung des Kraftfahrzeugdeckels 1 verdeckt einzubauen
und nur einen kleinen Ausschnitt für die Bewegungsfreiheit der Hebel 5, 5'; 6, 6'
beziehungsweise eventuell auch 3, 3' vorsehen zu müssen.
[0037] Die verdeckte Anordnung des krafterzeugenden Hilfsmittels 2 unter der Verkleidung
(nicht dargestellt) des Kraftfahrzeugdeckels 1 ist vorteilhaft, weil keine sichtbaren
Teile seitlich des Kraftfahrzeugdeckels 1 angeordnet sind und der Bauraum unter der
Verkleidung eines Kraftfahrzeugdeckels 1 dann in der Regel noch über genügend ungenutzte
Platzreserven verfügt.
[0038] Figur 4 zeigt eine schematische Gesamtanordnung 13 einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung
eines Kraftfahrzeugdeckels 1, 1' mit erfindungsgemäßem Hebelmechanismus, der auf eine
Betätigung durch eine Zugkraft ausgelegt ist.
[0039] Zum Verwenden eines auf die Erzeugung einer Zugkraft ausgelegten krafterzeugenden
Hilfsmittels 2, 2' ist der aus zwei Hebeln 5, 6 bestehende erfindungsgemäße Hebelmechanismus
im Vergleich zu vorher beschriebenen Ausführungen an den ansonsten in gleicher Weise
angeordneten Lagerpunkten 7, 8 der Hebel 5, 6 in der entgegengesetzten Richtung umgeklappt
angeordnet, so dass der Angriffs- und Verbindungspunkt 4 der beiden Hebel 5, 6 deutlich
näher zum Scharnier 9 des Kraftfahrzeugdeckels 1 verlagert worden ist.
[0040] Im geschlossenen Zustand des Kraftfahrzeugdeckels 1' sind die Hebel 5, 6 wie in den
zuvor beschriebenen Ausführungen fast zusammengeklappt, jedoch in die andere Richtung.
Ein aus diesem Grund im Vergleich mit vorherigen Ausführungen längerer Zugstab 3 ist
mit dem Gelenk 4 drehbar verbunden und beispielsweise von einer auf Zugkraft ausgelegten
Feder oder Gasdruckfeder mit einer Zugkraft beaufschlagt.
[0041] Nach dem Entriegeln des Kraftfahrzeugdeckels 1 wirkt in gleicher Weise wie zuvor
beschrieben, jedoch mit einem anderen Vorzeichen, eine durch das krafterzeugende Mittel
2 als eine Zugkraft erzeugte Kraft auf den Angriffspunkt 4 des erfindungsgemäßen Hebelmechanismus
ein und wirkt in gleicher Weise mit den vorgegebenen Armhebellängen a und b kraftunterstützend
auf den Kraftfahrzeugdeckel 1 ein, wodurch dieser mit einem vorgegebenen Drehmoment
um die Scharnierachse 9 in Öffnungsrichtung beaufschlagt ist.
[0042] Bei weiterem Öffnen des Kraftfahrzeugdeckels 1 werden die Hebel 5, 6 des erfindungsgemäßen
Mechanismus aufgeklappt und nehmen in der geöffneten Stellung des Kraftfahrzeugdeckels
1' ihre durch Bezugszeichen 5' und 6' gekennzeichnete Stellung ein.
[0043] Das krafterzeugende Hilfsmittel 2 schwenkt hierbei wie gehabt um einen Winkel α aus,
wofür es in gleicher Weise in einem Lagergelenk 10 drehbar gelagert ist.
[0044] Diese Anordnung bietet den Vorteil, ein auf die Erzeugung einer Zugkraft ausgelegtes
krafterzeugendes Hilfsmittel 2, 2' verwenden zu können und eröffnet hierdurch weitere
Gestaltungsfreiheiten für den Konstrukteur. Insbesondere kann der Zugstab 3 als ein
Seilzug ausgeführt sein, wodurch Gewicht eingespart und eine feste Anordnung des krafterzeugenden
Hilfsmittels ohne Schwenkwinkel angewandt sein kann. In einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung kann das krafterzeugende Hilfsmittel 2 ähnlich wie unter Figur 3 beschrieben
zur Montage an dem Kraftfahrzeugdeckel 1 verlagert sein.
[0045] Für das Festlegen einer definierten Bewegungsebene der Hebel 5, 6, 3 gilt wie zuvor,
dass zumindest eines der beteiligten Gelenke 4, 7, 8, 10 als ein Einachsengelenk auszuführen
ist, während die übrigen Gelenke als Kugelgelenke zwei Freiheitsgrade aufweisen können.
[0046] Figur 5 zeigt eine schematische Gesamtanordnung 13 eines Kraftfahrzeugdeckels 1 mit
erfindungsgemäßem Hebelmechanismus, der auf eine Betätigung durch ein Zugseil 14 ausgelegt
ist.
[0047] Diese bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Hebelmechanismus verbessert
erheblich den Antriebsteil des Hebelmechanismus, wobei die Anordnung im Wesentlichen
der Anordnung der Ausführung der Erfindung aus Figur 1 entspricht, weshalb auf eine
wiederholende Beschreibung der gleichen Teile wie der Hebel 5, 6 und deren Gelenklagerungen
7, 8 und 4 verzichtet wird.
[0048] Erfindungsgemäß ist beispielsweise eine weitere Lagerung als ein Umlenk- und Führungsmittel
zwischen dem Scharnier 9 des Kraftfahrzeugdeckels 1 und dem Gelenk 7 an dem Fahrzeugaufbau
12 angeordnet und hierbei beispielhaft als eine Umlenkrolle 15 ausgeführt. Um diese
Umlenkrolle 15 herum ist ein Zugseil 14 aufgespannt, das mit seinem sichtbaren Ende
an dem Verbindungspunkt 4 festgemacht ist.
[0049] Das Zugseil 14 kann auf diese Weise gegebenenfalls um weitere Umlenk- und Führungsmittel
in beliebiger Richtung herum gespannt tiefer im Fahrzeugaufbau 12 verlegt werden,
wodurch nahezu ein beliebiger Platz zum Unterbringen des (nicht dargestellten) krafterzeugenden
Hilfsmittels gewählt sein kann, zum Beispiel unter der Verkleidung im Dachhimmel oder
in den Seitenpfosten der Karosserie.
[0050] Verlegt man in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Lagerung des Umlenk-
und Führungsmittels 14 auf die Unterseite des Kraftfahrzeugdeckels 1, kann das krafterzeugende
Hilfsmittel auch einfach unter der Verkleidung des Kraftfahfzeugdeckels 1 untergebracht
sein. In beiden Fällen muss in der Verkleidung des Kraftfahrzeugs kein Ausschnitt
für die ausschwenkenden Hebel 5, 6, 3 ausgeführt werden, durch welche beispielsweise
Staub ins Innere der Verkleidung gelangen und so zu einem Problem werden kann. Das
Zugseil 14 hingegen kann durch eine feststehende Staubdichtung in Form einer das Zugseil
14 umschließenden konventionellen Gummimuffe ausgeführt sein.
[0051] Ferner bringt die Verwendung eines Zugseils 14 anstelle einer massiven Stange 3 erhebliche
Gewichtsvorteile mit sich, da alle Materialien wesentlich effektiver auf Zug belastbar
sind und daher im Querschnitt wesentlich geringer als bei einer Druckbelastung dimensioniert
sein dürfen. Um bei guter Biegsamkeit des Zugseils auch eine hohe Zugbelastung umsetzen
zu können, kann das Zugseil als ein flacher Riemen kleinerer Dicke und größerer Breite
ausgeführt sein.
[0052] Außerdem kann das krafterzeugende Hilfsmittel nun eine beliebige äußere Form aufweisen,
zum Beispiel kreisförmig oder rechteckig, und muss nicht ausschließlich als ein lang
gezogener Gegenstand gestaltet sein, der in der Fahrzeugwasserablaufrille neben dem
Kraftfahrzeugdeckel 1 unterzubringen ist. Im Gegenteil, erfindungsgemäß kann das krafterzeugende
Hilfsmittel hierdurch aus dem Sicht- und Zugriffsbereich des Benutzers, wie in vorliegender
Ausführung dargestellt, ganz entfernt werden. Dem Konstrukteur stehen somit weitere
Gestaltungsfreiheiten zur Verfügung und es können jegliche bekannte krafterzeugende
Hilfsmittel verwendet werden.
[0053] Speziell anzumerken ist ferner, dass insbesondere durch die Verwendung eines erfindungsgemäßen
Zugseilantriebs 14 auch viele der konventionellen Hebelmechanismen, die oben beschrieben
wurden vorteilhaft angetrieben sein können.
[0054] Die vorangehenden Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind lediglich beispielhaft
und nicht als einschränkend für die vorliegende Erfindung auszulegen. Die vorliegende
Erfindungslehre kann leicht auf andere Anwendungen übertragen werden. Die Beschreibungen
der Ausführungsbeispiele sind zur Veranschaulichung vorgesehen und nicht, um den Schutzbereich
der Patentansprüche einzuschränken. Viele Alternativen, Modifikationen und Varianten
sind für einen durchschnittlichen Fachmann offensichtlich, ohne dass er hierfür den
Schutzumfang der vorliegenden Erfindung verlassen müsste, der in den nachfolgenden
Ansprüchen definiert ist.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 1, 1'
- Kraftfahrzeugdeckel (geschlossene und offene Position)
- 2, 2'
- krafterzeugendes Hilfsmittel, Zylinder
- 3, 3'
- Stange, Zugstab
- 4, 4'
- Gelenk, Angriffspunkt, Verbindungspunkt
- 5, 5'
- fahrzeugaufbauseitiger Hebel
- 6, 6'
- schließdeckelseitiger Hebel
- 7
- Gelenk
- 8, 8'
- Gelenk
- 9
- Scharnier, Scharniermechanismus
- 10
- Lagergelenk
- 11
- Angriffspunkt, Gelenk
- 12
- Fahrzeugaufbau
- 13
- Gesamtaufbau
- 14
- Zugseil
- 15
- Umlenk- und Führungsmittel, Umlenkrolle
- a, b
- Armhebellängen
- α
- Ausschlagwinkel
- β
- Öffnungswinkel
1. Kraftfahrzeugdeckel (1, 1') mit einem seine Drehachse definierenden Scharniermechanismus
(9) zum drehbaren Anbauen an einem Fahrzeugaufbau (12), zumindest einem krafterzeugenden
Hilfsmittel (2, 2'), das mit einem aus mehreren Hebeln bestehenden Hebelmechanismus
(5, 5', 6, 6') ausgerüstet ist, und mit einem Schließmechanismus, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelmechanismus (5, 5', 6, 6') aus zwei miteinander drehbar in einem als ein
Gelenk (4) ausgeführten Verbindungspunkt (4) verbundenen Hebeln (5, 5', 6, 6') zusammengesetzt
ist, wobei einer der beiden Hebel (5) auf der Seite des Fahrzeugaufbaus (12) mit seinem
anderen fahrzeugaufbauseitigen Ende drehbar in einem fahrzeugaufbauseitig angeordneten
Gelenk (7) gelagert ist und der zweite Hebel (6) mit seinem anderen Ende (8, 8') auf
der Seite des Kraftfahrzeugdeckels (1) in einem schließdeckelseitig angeordneten Gelenk
(8) gelagert ist und das krafterzeugende Hilfsmittel (2) an einem der beiden Hebel
(5, 6) an einem Punkt angreift, der nicht mit dem fahrzeugaufbauseitig angeordneten
Gelenk (7) oder dem schließdeckelseitig angeordneten Gelenk (8) der beiden drehbar
verbundenen Hebel (5, 6) übereinstimmt, sondern in einem vorgegebenen wirksamen Hebelarm
entsprechenden Abstand davon an dem jeweiligen Hebel angeordnet ist, und die drehbar
miteinander verbundene Hebel (5, 5', 6, 6') bei geschlossenem Zustand des Kraftfahrzeugdeckels
(1) im Wesentlichen zusammengeklappt und bei geöffnetem Zustand des Kraftfahrzeugdeckels
(1') im Wesentlichen aufgeklappt sind.
2. Kraftfahrzeugdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das andere Ende des krafterzeugenden Hilfsmittels (2) in einem festverankerten Lagergelenk
(10) drehbar gelagert ist.
3. Kraftfahrzeugdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der fahrzeugaufbauseitige Hebel (5), sein Lagerpunkt an dem fahrzeugaufbauseitig
angeordneten Gelenk (7), die Wirkrichtung des krafterzeugenden Hilfsmittels (2) und
der Angriffspunkt (4, 11) des krafterzeugenden Hilfsmittels (2) so angeordnet sind,
dass ein Armhebel mit vorgegebener Länge (Armhebellänge b) zustande kommt, und der
schließdeckelseitige Hebel (6), sein Lagerpunkt an dem schließdeckelseitig angeordneten
Gelenk (8), die Wirkrichtung des krafterzeugenden Hilfsmittels (2) und der Angriffspunkt
(4, 11) des krafterzeugenden Hilfsmittels (2) so angeordnet sind, dass ein Armhebel
mit vorgegebener Länge (Armhebellänge a) zustande kommt, wenn der Kraftfahrzeugdeckel
(1, 1') in geschlossenem Zustand ist.
4. Kraftfahrzeugdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der als ein Gelenk (4) ausgeführte Verbindungspunkt (4) der beiden Hebel (5, 6) auch
ein drehbarer Verbindungs- und Angriffspunkt des krafterzeugenden Hilfsmittels (2)
ist.
5. Kraftfahrzeugdeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Freiheitsgrad der Drehbewegung von zumindest einem Gelenke (4, 7, 8, 10, 11)
des Hebelmechanismus des Gesamtaufbaus (13) auf nur eine Ebene eingeschränkt ist,
so dass dadurch die Bewegungen der verbleibenden Gelenke (4, 7, 8, 10, 11) ebenso auf diese Ebene
eingeschränkt sind.
6. Kraftfahrzeugdeckel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehebene der Gelenke (4, 7, 8, 10, 11) des Hebelmechanismus des Gesamtaufbaus
(13) gegenüber der Drehebene des Kraftfahrzeugdeckels (1, 1') um einen beliebig orientierten,
vorgegebenen Winkel geneigt ist, der zwischen einem Wert von 0° und < 90° wählbar
ist.
7. Kraftfahrzeugdeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die drehbare Lagerung des krafterzeugenden Hilfsmittels (2) in dem Gelenk (10) an
dem Fahrzeugaufbau (12) angeordnet ist.
8. Kraftfahrzeugdeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die drehbare Lagerung des krafterzeugenden Hilfsmittels (2) in dem Gelenk (10) an
dem Kraftfahrzeugdeckel (1, 1') angeordnet ist.
9. Kraftfahrzeugdeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das krafterzeugende Hilfsmittel (2) eine Druckkraft erzeugende Vorrichtung ist.
10. Kraftfahrzeugdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das krafterzeugende Hilfsmittel (2) eine Zugkraft erzeugende Vorrichtung ist.
11. Kraftfahrzeugdeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das krafterzeugende Hilfsmittel (2) eine vorgespannte Spiral- oder Gasfeder ist.
12. Kraftfahrzeugdeckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das krafterzeugende Hilfsmittel (2) eine elektromechanische oder hydraulische Antriebsvorrichtung
ist.
13. Kraftfahrzeugdeckel (1, 1') mit einem seine Drehachse definierenden Scharniermechanismus
(9) zum drehbaren Anbauen an einem Fahrzeugaufbau (12), zumindest einem krafterzeugenden
Hilfsmittel (2, 2'), das mit einem aus mehreren Hebeln bestehenden Hebelmechanismus
(5, 5', 6, 6') ausgerüstet ist, und mit einem Schließmechanismus, dadurch gekennzeichnet, dass das krafterzeugende Hilfsmittel über ein Zugseil (14) auf einen Angriffspunkt (4,
11) des Hebelmechanismus (5, 5', 6, 6') beaufschlagend einwirkt.
14. Kraftfahrzeugdeckel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das krafterzeugende Hilfsmittel (2) in einem beliebigen Teilraum des Fahrzeugsaufbaus
(12) oder des Kraftfahrzeugdeckels (1) angeordnet ist.
15. Kraftfahrzeugdeckel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugseil (14) über zumindest ein zwischen dem krafterzeugenden Hilfsmittel (2)
und dem Angriffspunkt (4, 11) angeordnetes Umlenk- und Führungsmittel (15) beliebig
in dem Fahrzeugaufbau (12) ausgerichtet und aufgespannt verlegt ist.
16. Kraftfahrzeugdeckel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlenk- und Führungsmittel (15) eine oder mehrere drehbar gelagerte Rollen und/oder
gleitfähige Führungen aufweist.
17. Kraftfahrzeugdeckel nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugseil (14) einen beliebigen Querschnitt aufweist.
18. Kraftfahrzeugdeckel nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der an dem Fahrzeuganbau (12) drehbar angebaute Kraftfahrzeugdeckel (1, 1') mit einem
in einem der Ansprüche 1 bis 12 definierten, zwei Hebel (5, 6) aufweisenden Hebelmechanismus
(5, 5', 6, 6') versehen ist.