[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen und Abspeichern ergänzender, digitalisierter
Weginformationen mit einem Navigationssystem, wobei berechnete, digitalisierte Weginformationen
als ergänzende Weginformationen im Rahmen eines Speicherungsvorgangs in einem Speichermedium
des Navigationssystems gespeichert werden.
[0002] Die aus dem Stand der Technik bekannten Navigationssysteme verfügen über eine umfangreiche
Datenbasis, in der bspw. Daten zur Eingabe des Fahrziels, zur Routensuche und Anzeige
sowie zur Zielführung unter Anzeige der derzeitigen Position eines Fahrzeugs gespeichert
sind. Die momentane Position des Fahrzeugs kann dabei mit Wegerfassungsmitteln, insbesondere
mit Ortungssystem, Radumdrehungszählern und Lenkwinkelmessmitteln erfasst werden.
Voraussetzung für die Routenführung ist es freilich, dass sowohl der Startpunkt als
auch der Zielpunkt in dem Datenmaterial der digitalen Karte enthalten sind. Diese
Zielführung erfährt jedoch häufig insofern eine Einschränkung, als die Vollständigkeit
und Aktualität der digitalen Karte nicht gegeben ist. Dies kann in Regionen der Fall
sein, in denen das Straßennetz noch nicht vollständig digitalisiert ist oder Abweichungen
von dem bekannten Straßennetz stattgefunden haben.
[0003] Um hier Abhilfe zu schaffen, wurden in der Vergangenheit Verfahren zum Erfassen und
Abspeichern ergänzender digitalisierter Weginformationen mit einem Navigationssystem
entwickelt. Hierzu dient bspw. ein Navigationssystem mit einer Recheneinheit und einem
Speicher zum Zugriff auf digitalisierte Weginformationen sowie mit Wegerfassungsmitteln,
bei dem kontinuierlich, nämlich in vorgegebenen Zeitabständen und/oder nach vorgegebenen
zurückgelegten Wegstrecken Positionen einer gefahrenen Wegstrecke aufgenommen und
als Wegpunkt abgespeichert werden. Alternativlösungen sehen vor, dass das Navigationssystem
mit einem Lernmodus versehen ist, mit dem eine gewünschte Start-Ziel-Beziehung dem
Navigationssystem vermittelt wird, um diese ergänzenden Weginformationen für zukünftige
Fahrten abrufen zu können. Das Erfassen und Abspeichern der ergänzenden und digitalisierten
Weginformationen erfolgt dabei mittels Vektoren. Ein Vektoranfang eines aktuellen
Vektors repräsentiert dabei eine Startposition oder die Position des Vektorendes des
vorhergehenden Vektors der Wegstrecke. Sodann erfolgt ein kontinuierliches Berechnen
des Winkels eines aktuellen Vektors als Winkel zwischen dem aktuellen Vektor aus dem
Vektoranfang und der jeweils aktuell erfassten Position an dem zuletzt gespeicherten
Vektor und/oder als Winkel zwischen einem Vektor zu einer auf der Wegstrecke vorher
erfassten Position und dem Vektor der jeweils aktuell erfassten Position. Schließlich
erfolgt die Festlegung und Speicherung des aktuellen Vektors, wenn der Winkel des
aktuellen Vektors einen definierten Maximalwinkel überschreitet.
[0004] Diesen Lösungen ist es gemeinsam, dass sämtliche ergänzende digitalisierte Weginformationen
abgespeichert werden, und somit das Kartenmaterial erweitern. Auf diese Weise kann
eine Korrektur bekannter Wege erfolgen, die sich als notwendig erweisen, wenn Abweichungen
zwischen gemessener und gespeicherter Position auftreten. Häufig hegt der Benutzer
jedoch den Wunsch, solche ergänzenden Wegeinformationen in die Daten des Kartenmaterials
aufzunehmen, die nicht vorgesehen sind und die somit das Kartenmaterial nicht enthält.
Dies ist bspw. bei Vorlieben des Benutzers für eine bestimmte Fahrtstrecke der Fall.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art derart
weiterzubilden, dass nur auf Wunsch des Benutzers ergänzende Weginformationen gespeichert
werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen enthalten.
[0007] Gemäß der Erfindung wird vor der Speicherung der ergänzenden Weginformationen mittels
einer Abfrage seitens des Navigationssystems überprüft, ob die Speicherung erfolgen
soll.
[0008] Die Kernidee der Erfindung ist es, den Speichervorgang mit einer Abfrage seitens
des Navigationssystems zu koppeln, um auf diese Weise sicherzustellen, dass tatsächlich
nur von dem Benutzer gewünschte Informationen gespeichert werden und somit das Kartenmaterial
um die ergänzenden Weginformationen ergänzt wird.
[0009] Ein Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass bei einer detektierten Abweichung
zwischen gefahrener Route und Kartenmaterial der Benutzer des Navigationssystems auf
diese Abweichung hingewiesen wird und der Benutzer somit in die Lage versetzt wird,
diese Abweichung durch Speicherung in das Kartenmaterial aufzunehmen. Auf diese Weise
können auch Falschnavigationen vermieden werden und zwar insofern, als bspw. eine
von dem Benutzer, aber nicht von dem Navigationssystem als richtig erkannte Fahrtroute
auf Wunsch des Benutzers gespeichert und somit in das Kartenmaterial aufgenommen wird.
Infolgedessen können nicht nur Fehler im Kartenmaterial entdeckt, sondern auch neue
Routen mit aufgenommen werden.
[0010] Im Rahmen der Erfindung können die registrierten Abweichungen von dem Navigationssystem
auf einer Speicherkarte gesammelt werden. Der Benutzer hat dann die Möglichkeit die
Abweichungen über das Internet dem Anbieter des Navigationssystems zur Verfügung zu
stellen, durch z. B. hochladen. Der Anbieter kann wiederum diese Daten sammeln, womit
ihm die Möglichkeit eröffnet wird, das Kartenmaterial zu verbessern. Als Gegenleistung
der verbesserten Daten kann sich wiederum der Benutzer eine aktualisierte Karte vom
Anbieter herunterladen und damit sein Navigationssystem aktualisieren.
[0011] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass das Navigationssystem
im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens neben den häufig anzutreffenden Optionen
"kürzeste Strecke", "schnellste Strecke" oder "ökonomische Strecke" auch die Option
"Lieblingsstrecke" aufweisen kann. Die Bezeichnung "Lieblingsstrecke" bezeichnet in
einer hier verwendeten Terminologie eine Strecke, die gerade nicht von dem Navigationssystem
vorgesehen ist, jedoch von dem Benutzer des Navigationssystems gewünscht und mittels
der Abfrage auch gespeichert und somit von dem Navigationssystem berücksichtigt werden
kann. Anstatt der Bezeichnung "Lieblingsstrecke" können auch andere Bezeichnungen
gewählt werden.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sehen vor, dass die Speicherung erst nach
Erreichen eines Zielpunktes und nach Betätigung eines Schaltelementes seitens des
Benutzers erfolgt. Dadurch sind dem Benutzer weitere Gestaltungsmöglichkeiten bei
der Wahl seiner "Lieblingsstrecke" gegeben.
[0013] Vorteilhafterweise ist das Navigationssystem mit einer Warneinrichtung gekoppelt,
die auf optischem oder akustischem Wege Warnhinweise auf Grundlage der gespeicherten
ergänzenden Weginformationen gibt. Um die Fahrsicherheit zu erhöhen, kann das Navigationssystem
somit anhand der Positionen und der ermittelten Geschwindigkeit auf das Fahrverhalten
des Fahrers schließen und bei nicht angepasster Geschwindigkeit je nach Straßenart
oder Straßenverlauf Warnungen an den Benutzer des Navigationssystems geben, um die
Geschwindigkeit zu reduzieren und das Fahrverhalten entsprechend anzupassen.
[0014] Eine praktikable Variante der Erfindung sieht vor, dass das Navigationssystem mit
Umweltsensoren gekoppelt wird. Hierzu kann das Fahrzeug direkt mit Umweltsensoren
versehen sein. Denkbar ist aber auch, dass das Navigationssystem mit an Fahrtstrecken
befindliche Umweltsensoren gekoppelt sind. Diese Umweltsensoren haben die Aufgabe,
Warnhinweise auf Basis bestimmter Umwelteinflüsse zu geben.
[0015] Auch sieht die Erfindung ein Navigationssystem zum Erfassen und Abspeichern ergänzender
digitalisierter Weginformationen vor, bei dem berechnete, digitalisierte Weginformationen
als ergänzende Weginformationen im Rahmen einer Speicherung in einem Speichermedium
gespeichert sind, wobei das Navigationssystem eine Ausgabeeinheit aufweist, die derart
mit dem Speichervorgang gekoppelt ist, dass die Speicherung der ergänzenden Weginformationen
erst nach optischer und/oder akustischer Nachfrage seitens des Systems über die Ausgabeeinheit
gegeben ist. Dabei kann das Navigationssystem auch mit Umweltsensoren sowie mit einer
Warneinrichtung gekoppelt sein. Die Warneinrichtung kann dabei derart ausgestaltet
sein, dass sie auf optischem und/oder akustischem Wege Warnhinweise auf Grundlage
der gespeicherten, ergänzenden Weginformationen gibt. Um zudem dem Benutzer die Möglichkeit
zu geben, den Speichervorgang zu steuern, sieht die Erfindung vor, dass das Navigationssystem
eine Schalteinrichtung mit einer Eingabe aufweist, deren Betätigung den Speichervorgang
einleitet.
[0016] Im Weiteren sieht die Erfindung ein Navigationssystem zum Erfassen und Abspeichern
ergänzender Fahrzeuginformationen vor, bei dem gemessene oder daraus abgeleitete digitalisierte
Fahrzeuggrößen, beispielhaft Durchschnittsgeschwindigkeit, als ergänzende Weginformationen
im Rahmen einer Speicherung in einem Speichermedium gespeichert sind.
[0017] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figur näher erläutert. Es zeigt in schematischer
Darstellung:
- Fig. 1
- ein Ablaufschema des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0018] Das in Figur 1 schematisch dargestellte Verfahren 100 dient dem Erfassen und Abspeichern
von ergänzenden digitalisierten Weginformationen, wobei die berechneten, digitalisierten
Weginformationen als ergänzende Weginformationen im Rahmen eines Speichervorgangs
in einem Speichermedium 11 eines Navigationssystems 10 gespeichert werden.
[0019] Das Navigationssystem 10 weist eine Recheneinheit 12 auf. Diese Recheneinheit 12
ist gewöhnlich an eine Ausgabeeinheit 13 gekoppelt, um eine digitale Karte oder auch
Fahrtrouteninformationen optisch bzw. akustisch darzustellen. Zur Berechnung der Fahrtstrecke
greift die Recheneinheit 12 auf das Speichermedium 11 zu, in der die digitalisierten
Weginformationen in Gestalt einer digitalen Karte abgespeichert sind.
[0020] Die aktuelle Position des Fahrzeugs wird anhand von Wegerfassungsmitteln ermittelt,
wobei als Wegerfassungsmittel insbesondere ein Ortungssystem in Frage kommen kann.
[0021] Die Recheneinheit 12 ist derart programmiert, dass im Rahmen eines Lernmodus die
einzelnen Positionen der Fahrstrecke aufgenommnen werden. Aus diesen Positionen werden
die digitalisierten Weginformationen berechnet.
[0022] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 werden auch ergänzende digitalisierte
Weginformationen erfasst und in dem Speichermedium 11 während eines Speichervorgangs
gespeichert. Bei den zusätzlichen Weginformationen kann es sich um neue Straßenzüge
oder Kreuzungen handeln. Die Speicherung 15 der ergänzenden Weginformationen erfolgt
jedoch erst nach Abfrage 14 seitens des Navigationssystems 10. Diese Nachfrage kann
optisch und/oder akustisch durch die Ausgabeeinheit 13 ausgegeben werden, wobei die
Ausgabeeinheit 13 mit dem Speichervorgang gekoppelt ist und vor dem Speichervorgang
die Abfrage 13 ausgibt. Dabei wird abgefragt, ob der Benutzer tatsächlich die zusätzlichen
Weginformationen speichern möchte. Dies kann bspw. dann der Fall sein, wenn die ursprünglich
nicht gespeicherten Positionen der Fahrtstrecke Positionen darstellen, die einer präferierten
Fahrtstrecke des Benutzers zugehörig sind.
[0023] Das Abspeichern der ergänzenden Weginformationen und die damit verbundene Abfrage
14 kann im Rahmen der Erfindung an jeder Position der Fahrtstrecke erfolgen. Möglich
ist aber auch, dass die Weginformationen zunächst gesammelt werden, um sie nach Erreichen
des Zielpunktes zu speichern.
[0024] Das Navigationssystem 100 kann zudem mit einer Warneinrichtung 16 gekoppelt werden,
die auf optischem und/oder akustischem Weg Warnhinweise auf Grundlage der gespeicherten,
ergänzenden Weginformationen gibt. Zusätzlich wird das Navigationssystem 100 mit Umweltsensoren
17, 18, 19 gekoppelt. Diese Kopplung führt dazu, dass bspw. bei zu schneller Geschwindigkeit
des Fahrzeugs bei Regen, Schnee oder Nebel eine automatische Aktivierung des Navigationssystems
100 eintritt und das Navigationssystem 10 infolgedessen akustische und/oder optische
Hinweise an den Benutzer gibt, um sein Fahrverhalten entsprechend der äußeren Situation
anzupassen.
1. Verfahren (100) zum Erfassen und Abspeichern ergänzender digitalisierter Weginformationen
mit einem Navigationssystem (10), wobei berechnete, digitalisierte Weginformationen
als ergänzende Weginformationen im Rahmen einer Speicherung (15) in einem Speichermedium
(11) des Navigationssystems (10) gespeichert werden, dadurch gekennzeichnet, dass vor Speicherung (15) der ergänzenden Weginformationen mittels einer Abfrage (14)
seitens des Navigationssystems überprüft wird, ob die Speicherung (15) erfolgen soll.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Speicherung mit einer Ausgabeeinheit (13) gekoppelt wird, durch die die Abfrage
(14) optisch und/oder akustisch erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Speicherung (15) erst nach Erreichen eines Zielpunktes erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Speicherung (15) nach Betätigung eines Schaltelements seitens des Benutzers erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Navigationssystem (10) mit einer Warneinrichtung (16) gekoppelt wird, das auf
optischem und/oder akustischem Weg Warnhinweise auf Grundlage der gespeicherten ergänzenden
Weginformationen gibt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Navigationssystem (10) mit Umweltsensoren (17, 18) gekoppelt wird.
7. Navigationssystem (10) zum Erfassen und Abspeichern ergänzender digitalisierter Weginformationen,
bei dem berechnete digitalisierte Weginformationen als ergänzende Weginformationen
im Rahmen einer Speicherung (15) in einem Speichermedium (11) gespeichert sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Navigationssystem (10) eine Ausgabeeinheit (13) aufweist, die derart mit der
Speicherung (15) gekoppelt ist, dass die Speicherung (15) der ergänzenden Weginformationen
erst nach optischer und/oder akustischer Abfrage (14) seitens des Systems (10) über
die Ausgabeeinheit (13) gegeben ist.
8. Navigationssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass Navigationssystem (10) mit Umweltsensoren (17, 18, 19?) gekoppelt ist.
9. Navigationssystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass Navigationssystem (10) mittels einer Warneinrichtung (16) gekoppelt ist, die auf
optischem und/oder akustischem Wege Warnhinweise auf Grundlage der gespeicherten,
ergänzenden Weginformationen gibt.
10. Navigationssystem nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Navigationssystem (10) eine Schalteinrichtung mit einer Eingabe aufweist, deren
Betätigung die Speicherung (15) einleitet.