[0001] Die Erfindung betrifft einen auf Rauch, einem Brandgas oder einer Lufterhitzung ansprechenden
Brandmelder mit einem für Gegenstände in der Umgebung des Brandmelders empfindlichen
Fühler.
[0002] Solche Brandmelder weisen üblicherweise eine Messkammer für Rauch oder Brandgase
auf. Darin misst ein Fühler die Absorption oder die Streuung an Rauchpartikel von
Licht einer das Licht aussendenden Lichtquelle. Ebenso sind optoakustische Verfahren
bekannt, bei denen die Schalländerung von durch einen Laser erhitzten Brandgasen gemessen
wird. Oft messen Brandmelder alternativ oder ergänzend mit einem Temperatursensor
die durch einen Brand verursachte Lufterhitzung. Auch können Brandgase mittels einer
dazu sensiblen Halbleiterstruktur ermittelt werden.
[0003] Im Brandmelder ist eine sichere und präzise Detektierung eines Brandes möglich. Bei
einem Streulichtmelder werden durch eine abgedunkelte Messkammer Störeinflüsse durch
Umgebungslicht in minimiert. Dies erlaubt eine kostengünstige Bauweise und erbringt
eine große Zuverlässigkeit. Andererseits hat eine derartige Messkammer zwangsläufig
den Nachteil, dass der Rauch oder das Brandgas nur verzögert eindringen kann und die
Dichte im Inneren der Messkammer bestenfalls asymptotisch den Wert der äußeren Konzentration
erreicht. Dadurch erfolgt die Detektierung eines Brandes mehr oder weniger verzögert.
Zusätzlich kann Umgebungsstaub die Messkammer rasch verschmutzen. Der Brandmelder
muss dann häufig gereinigt oder ausgetauscht werden. Eine Lösung dafür können geeignete
Filter darstellen. Bei sogenannten zwangsbelüfteten Brandmeldern wird dem Brandmelder
über Rohrleitungen die aus einem Überwachungsraum stammende Luft zugeführt.
[0004] Sonstige bekannte Brandmelder detektieren Rauch außerhalb von ihrem Gehäuse und können
dabei insbesondere auch Gegenstände in ihrer Umgebung wahrnehmen. Beispielsweise ist
in der Europäischen Patentanmeldung
EP 1783712 A1 die Absorption von selbst erzeugter und an Gegenständen zum Brandmelder zurück reflektierter
infraroter Strahlung durch Rauchpartikel unterhalb vom Brandmelder beschrieben worden.
Um den Störeinfluss von sich in dem Strahlengang bewegenden Objekten, die infrarote
Strahlung absorbieren oder reflektieren, festzustellen, wird mittels desselben Fühlers
auch die Distanz zu den reflektierenden Gegenständen gemessen. Diese Distanzmessung
kann beispielsweise gemäß dem in der Europäischen Patentanmeldung
EP 1391860 A1 offenbarten Prinzip erfolgen. Darin ist ein seitlich vom Brandmelder montierter Reflektor,
der sich in Deckennähe befindet, beschrieben. Der Brandmelder erzeugt eine modulierte
infrarote Strahlung, welche durch Rauchpartikel im Strahlengang zwischen Brandmelder
und Reflektor zumindest teilweise absorbiert wird. Zur Unterscheidung von sich im
Strahlengang befindlichen Gegenständen bestimmt der Brandmelder über die Phasenverschiebung
der reflektierten Strahlung deren Distanz.
[0005] Brandmelder, beziehungsweise die Rohrleitungen eines zwangsbelüfteten Brandmelders,
müssen fachkundig im Raum platziert sein, damit der Brand sicher und rechtzeitig detektiert
wird. Brandmelder werden typischerweise an einem Sockel befestigt, welcher sich hoch
im Raum, oft an der Decke, befindet. Seit langem ist es ein anerkannter Nachteil,
dass Veränderungen im Raum die Branddetektierung beeinträchtigen können. Beispiele
derartiger Veränderungen sind die Aufteilung des Raumes durch eine Trennwand und das
Verschieben eines hohen Schranks. In der Regel können solche Veränderungen durch den
Brandmelder nicht detektiert werden, auch nicht durch diejenigen Brandmelder die außerhalb
von ihrem Gehäuse Rauch detektieren und Gegenstände wahrnehmen, da die relevanten
Gegenstände nicht unbedingt im Messbereich ihres Fühlers platziert werden. Dadurch
ist eine regelmäßige und kostspielige Wartung notwendig. Zwar schlägt die Europäische
Patentanmeldung
EP 1191496 A1 bei einem Brandmelder einen zusätzlichen Ultraschallsender und einen zusätzlichen
Ultraschallsensor vor, um festzustellen, "ob sich ein Fremdkörper in einem Bereich
um den Rauchmelder befindet, der möglicherweise eine Beeinflussung der Strömungsverhältnisse
für die Branderkennung bedeutet. Dies kann als Warnung von der Zentrale ausgegeben
werden". Es wird jedoch weder offenbart, in welchem Bereich um den Rauchmelder der
Fremdkörper gesucht, noch mit welchem Vorrichtungsaufbau er erfasst, noch nach welchen
Kriterien sein Einfluss auf die Branddetektierung beurteilt werden soll. Die Ausführungsbeispiele
in der Europäischen Patentanmeldung
EP 1191496 A1 zeigen dazu unbrauchbare Messgebiete, unmittelbar unter dem Brandmelder und konzentriert
in einer vertikalen Ebene. Kein Algorithmus für die Auswertung wird beschrieben, um
in diesem Sinne behindernde vom nicht behindernden Fremdkörper zu unterscheiden.
[0006] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, zuverlässig, selektiv und einfach den Einfluss
von Veränderungen im Raum auf einem solchen Brandmelder zu bewerten.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß jeweils durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche
gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Ein Kern der Erfindung ist, dass in einem bestimmungsgemäß ausgerichteten Brandmelder
der Fühler für Gegenstände seitlich des Brandmelders innerhalb jedes beliebigen Kreisausschnitts
von 150° um die Vertikale empfindlich ist, bevorzugt innerhalb jedes beliebigen Kreisausschnitts
von 110°. Diese Kreisausschnitte der Horizontalebene strecken sich in jeder Richtung
vom Brandmelder aus. Der Fühler soll somit Gegenstände in oder nah an der Horizontalebene
um den Brandmelder herum wahrnehmen. Vorstellbar ist auch, dass der Brandmelder nicht
den gesamten Horizont überwacht, sondern Lücken auslässt, in der kleine und entfernte
Gegenstände verschwinden. Dabei darf keine Überwachungslücke größer sein als ein solcher
Kreisausschnitt. Es hat sich nämlich erfindungsgemäß gezeigt, dass eine Überwachung
durch Erkennung von Gegenständen, die sich seitlich des Brandmelders befinden und,
je nach Brandmeldertyp und Anwendung, Größe und Nähe aufweisen, zuverlässig, selektiv
und einfach ist. Nur solche Gegenstände können den Brandmelder in den Schatten der
vom Brand stammenden Luftströmung stellen, und der Brandmelder kann sie leicht von
harmlosen Gegenständen unterscheiden. Fehlalarme werden so weitgehend vermieden.
[0009] Bevorzugt bildet ein dazu geeigneter Fühler für eine Brandkenngröße zugleich auch
den Fühler für Gegenstände. Unter Umständen ist aber ein spezieller Fühler, beispielsweise
ein Ultraschallsensor, benötigt.
[0010] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist dieser Fühler für Gegenstände seitlich
des Brandmelders auf zumindest einer Höhe empfindlicher als darunter auf selber Distanz
zum Brandmelder. Des Weiteren ist es vorteilhaft, dass der Fühler oberhalb des Tiefenwinkels
von 20°, gemessen von der Horizontalebene, empfindlich ist, vorteilhaft sogar auf
Höhe des Brandmelders. Ist die Empfindlichkeit des Fühlers in Bodennähe und außerhalb
vom Messgebiet des Brandmelders gering, so benötigt das Ausfiltrieren von dortigen,
irrelevanten Gegenständen weniger Rechenleistung.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst der Brandmelder zumindest
einen Sender zum Aussenden einer elektromagnetischen, akustischen oder sonstigen Strahlung
im Empfindlichkeitsbereich des Fühlers. Dies erlaubt eine genauere und weniger umgebungsabhängige
Messung.
[0012] In einer nächsten vorteilhaften Ausführungsform umfasst der Brandmelder ein Ablenkmittel
für Strahlung im Empfindlichkeitsbereich des Fühlers. Das Ablenkmittel ist ausgebildet,
um in einem bestimmungsgemäß ausgerichteten Brandmelder solche Strahlung von einem
Ort im Brandmelder zu Gegenständen seitlich des Brandmelders, oder umgekehrt, abzulenken.
Der Brandmelder weist an diesem Ort einen oder mehrere Sender, einen oder mehrere
Fühler, oder eine Kombination von beiden auf. Das Ablenkmittel kann zum Beispiel eine
optische Einheit, wie eine Linse oder ein Spiegel, sein. Mittels eines Ablenkmittels
mit einem Antrieb könnte ein Fühler für Rauch unterhalb des Brandmelders zumindest
zeitweise auch als Fühler für Gegenstände seitlich davon verwendet werden.
[0013] Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Überwachung eines Brandmelders,
die wenigstens einen auf Rauch, einem Brandgas oder einer Lufterhitzung ansprechenden
Brandmelder mit einem für Gegenstände seitlich des bestimmungsgemäß ausgerichteten
Brandmelders empfindlichen Fühler aufweist, und ausgestattet ist mit einem Datenspeicher
und mit einer Auswerteeinheit für das Fühlersignal. Der Datenspeicher und die Auswerteeinheit
sind beispielsweise in einem freistehenden Brandmelder integriert oder teilweise oder
gänzlich in sonstigen Einheiten eines Brandmeldesystems, wie in einer Brandmeldezentrale,
aufgenommen. Die Verarbeitung des Fühlersignals in einem System belastet zwar das
Kommunikationsnetz mit zusätzlichem Datenverkehr, ermöglicht es jedoch freie Ressourcen
zu nutzen.
[0014] Auch die erfinderische Vorrichtung beruht auf die Erkenntnis, dass eine zuverlässige,
selektive und einfache Überwachung eines Brandmelders anhand von Position, Größe und
Nähe der Gegenstände in seiner Umgebung möglich ist. Die Auswerteeinheit ist ausgebildet,
um aus dem Fühlersignal einen Wert für die Strömungsabschirmung des Brandmelders durch
Gegenstände zu ermitteln und eine Warnmeldung auszulösen, falls der ermittelte Wert
an einem gespeicherten Erwartungswert für eine Strömungsabschirmung herantritt. Vorteilhaft
wird dieser Wert abhängig vom horizontalen Winkel ermittelt, über denen der Fühler
die Gegenstände empfindet, und vorzugsweise entspricht der gespeicherte Erwartungswert
einem Winkel von mindestens 20°. In einem weiteren Beispiel wird die Strömungsabschirmung
separat durch Größe und Raumwinkel der Gegenstände seitlich des Brandmelders bewertet.
Dabei löst die Auswerteeinheit eine Warnmeldung aus, falls diese Werte gleichzeitig
gespeicherte Erfahrungswerte übertreffen. In einer ähnlichen Alternative ist die Auswerteeinheit
ausgebildet, um aus dem Fühlersignal einen Wert für die dem Brandmelder zugewandte
Oberfläche von Gegenständen zu ermitteln und eine Warnmeldung auszulösen, falls der
ermittelte Wert an einem gespeicherten Erwartungswert für die Oberfläche einer Trennwand
herantritt.
[0015] In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird der Wert aus der Größe des Fühlersignals
ermittelt. Dabei ist vorzugsweise der Empfindlichkeitsbereich des Fühlers so zu wählen,
dass bei gleichen übrigen Umständen alle zu erwartenden Gegenstandmaterialien eine
etwa gleiche Fühlersignalgröße erzeugen. Ist dann der Brandmelder mit einer entsprechenden
Strahlungsquelle ausgestattet, so ist beispielsweise die Intensität der Reflektionen
maßgebend, da diese einen Rückschluss auf den Raumwinkel des Gegenstands ermöglicht,
und somit auf seiner Eignung, den Brandmelder von Luftströmungen aus einem Brandherd
abzuschirmen. Eine weitere Möglichkeit stellt die passive Umgebungslichtdetektierung
dar, welche jedoch nur zuverlässig mit guten Informationen über die Raumbeleuchtung
zu jeder Zeit oder in gewissen Zeitrahmen stattfinden kann. In einer weiteren Alternative
sendet ein Sender des Brandmelders in der Horizontalebene Strahlungspulse aus. Die
Auswerteeinheit integriert dann eine Funktion des empfangenen Fühlersignals über die
Zeit. Dabei wird vorzugsweise innerhalb von einem empfangenen Reflexionspuls später
eintreffende Strahlung, sowie Strahlung aus einem schwachen Sende- oder unsensibeln
Empfangswinkel, schwerer gewichtet.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird der Wert unter Prüfung, ob er
mit dauerhaft anwesenden Gegenständen konsistent ist, ermittelt. Beispielsweise muss
er während einer Zeitspanne, eventuell innerhalb einer gespeicherten Messungenauigkeit,
einigermaßen stabil bleiben. Dort wo zu erwarten ist, dass zum Beispiel Handwerker
öfters große Kabelbündel aus der Decke herunterhängen lassen, ist sogar eine Reihe
von Messungen über mehrere Stunden oder, je nach lokalen Vorschriften und Normen,
bis zu mehreren Wochen durchzuführen.
[0017] In einer nächsten vorteilhaften Ausführungsform wird der Wert aufgrund einer Ermittlung
des Wertes für die Distanz des Brandmelders zu Gegenständen ermittelt. Die Distanz
ergibt sich zum Beispiel durch eine Strahlungslaufzeitmessung. Diese erfordert bei
infraroter Strahlung oder sonstigem Licht für die Erfassung von Relativ-Distanzen
von einem zehntel Zentimeter eine spezielle Photodiode und eine aufwendige Elektronik.
Bei hoher Empfindlichkeit muss die Photodiode immerhin eine Zeitauflösung weit unter
einer Nanosekunde haben. Eine weitere Möglichkeit stellt die Distanzmessung mittels
der Phasenverschiebung der Reflektion eines amplitudemoduliertes Lichtes dar.
[0018] In vorteilhaften Ausführungsformen umfasst der Brandmelder mehrere, für Gegenstände
in einander ergänzenden Richtungen empfindlichen Fühler, beziehungsweise mehrere,
Gegenstände in einander ergänzenden Richtungen bestrahlenden Sender von elektromagnetischen,
akustischen oder sonstigen Strahlung im Empfindlichkeitsbereich des Fühlers. Aus der
Anzahl und der Art der Fühler, die ein Signal empfangen, lassen sich Rückschlüsse
über die Strömungsabschirmung des Brandmelders durch Gegenstände schließen. Es wird
nämlich ein direkter, wenn auch ungenauer Wert für die Sichtwinkel des Gegenstandes
aus der Perspektive des Brandmelders ermittelt. Es ist erfindungsgemäß vorstellbar,
dass mehrere Sender auch nach einander betätigt werden, um durch Vergleich Richtung
und Distanz der Gegenstände zu bestimmen.
[0019] Erfindungsgemäß ist die Warnmeldung von einer Brandmeldung unterschiedlich, damit
Maßnahmen zur Kompensierung der Veränderungen im Raum ohne unnötige Aufregung ergriffen
werden.
[0020] Die Erfindung betrifft auch ein Konfigurierungsverfahren, in dem wenigstens ein auf
Rauch, einem Brandgas oder einer Lufterhitzung ansprechender Brandmelder mit einem
für Gegenstände seitlich des Brandmelders empfindlichen Fühler fachkundig platziert
wird, und in dem ein Datenspeicher und eine Auswerteeinheit für das Fühlersignal betrieben
werden. Erfindungsgemäß wird jeweils ein Gegenstand mit unterschiedlicher Materialzusammensetzung,
Größe oder Entfernung seitlich des Brandmelders platziert, ein Rauch-, Brandgas- oder
Heizluftherd betrieben und die Ansprechzeit des Brandmelders darauf ermittelt und
gewertet. Aufgrund der ermittelten und gewerteten Ansprechzeiten wird ein Erwartungswert
für eine Strömungsabschirmung des Brandmelders durch Gegenstände festgelegt. Dieser
Erwartungswert wird schließlich in einem Datenspeicher zu einer Auswerteeinheit von
solchen zu konfigurierenden Brandmeldern gespeichert.
[0021] Die Erfindung wird anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Dabei zeigt
- Figur 1
- einen erfindungsgemäßen Brandgasmelder in einem Raum mit einem Brandherd und mit einem
Gegenstand, welcher eine Strömungsabschirmung für die daraus entweichenden Brandgase
bildet,
- Figur 2
- einen erfindungsgemäßen Rauchmelder im Querschnitt,
- Figur 3
- eine Betätigungspuls zum Sender eines erfindungsgemäßen Rauchmelders und das resultierende
Fühlersignal über die Zeit, und
- Figur 4
- einen weiteren erfindungsgemäßen Rauchmelder im Querschnitt.
[0022] Die Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Brandgasmelder 1. Um das Brandgasmeldergehäuse
herum sind kreisförmig zehn horizontal ausgerichtete Sensordioden 2 angeordnet, jeweils
mit benachbarten Leuchtdioden 3. Es wurde nachträglich eine 190 Zentimeter breite
und 45 Zentimeter hohe Reklametafel 4 auf 15 Zentimeter vom Brandgasmelder installiert.
Die Pfeile deuten an, wie die von einem Feuer 5 stammenden Brandgase aufsteigen, wobei
sie gleichzeitig abkühlen, und dann wegen der Reklametafel 4 seitlich unter dem Brandgasmelder
1 hinwegströmen. Erst nach einem langen Diffusionsprozess kann der Brandgasmelder
1 sie detektieren.
[0023] Die Figur 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Rauchmelder 11 im Querschnitt. Sein Gehäuse
besteht aus einer Grundplatte 112, ausgestattet mit nicht dargestellten Befestigungsmitteln
für die Montage an einem Sockel, und aus einem für infrarote Strahlung transparente
Deckel 113. Im Gehäuse ist eine Leiterplatte 114 mit unter anderem einer Photodiode
mit integrierter Linse 16 und einer LED 13A montiert. Somit kann der Rauchmelder 11
mittels infraroter Strahlung Rauchpartikel nah unterhalb seines Gehäuses wahrnehmen.
[0024] Es befinden sich zusätzlich auf der Leiterplatte 114 eine zweite LED 13B und eine
zweite Photodiode 12. Abwechselnd zu der Rauchpartikelmessung bewertet der Brandmelder
1 regelmäßig die etwaigen Gegenstände in seiner Umgebung. Dazu werden beide LEDs 13A
und 13B kurz betätigt, also zum Beispiel gepulst. Ein um die zweite Photodiode 12
herum montierter Schutzring 17 verhindert, dass deren infrarote Strahlung direkt durch
sie empfangen wird. Stattdessen wird ein Teil dieser Strahlung durch eine für sie
reflektierende Beschichtung 18 auf einem kegelartigen Verdickung des Deckels 113 zur
Seite des Brandmelders 1 abgelenkt, dort etwaig durch Gegenstände reflektiert und
über die Beschichtung 18 in der zweiten Photodiode 12 empfangen. Auf der Leiterplatte
sind auch ein Mikroprozessor und ein Datenspeicher aufgebracht, welche nicht dargestellt
sind. Ein auf dem Mikroprozessor laufendes Programm bildet eine Auswerteeinheit für
das Fühlersignal.
[0025] Die Figur 3 zeigt eine Betätigungspuls 131 zum Sender eines erfindungsgemäßen Brandmelders
und das resultierende Fühlersignal 121 über die Zeit. Die Betätigungsspannung ist
um einige Größenordnungen höher als die resultierende Fühlersignalspannung. Der Aufbau
des Brandmelders entspricht dem vom Brandmelder 11 in Figur 2. Seine Photodiode 12
und Elektronik weisen ein sehr hohes Vermögen zu Zeitauflösung aus. Seine LEDs 13A
und 13B senden zwecks Distanzmessung gleichzeitig einen Puls infraroter Strahlung
aus, dessen Reflektionen durch die Photodiode 12 empfangen werden. Aus der einheitlichen
Gestalt des Fühlersignals 121 lässt sich auf einen einzigen Gegenstand innerhalb des
überwachten Bereichs schließen. Die Auswerteeinheit bestimmt die zeitliche Verzögerung
141 der empfangenen Reflektionen und berechnet daraus die kürzeste Distanz zum Gegenstand.
[0026] Danach senden die LEDs 13A und 13B hinter einander jeweils einen Puls infraroter
Strahlung aus. Da jeweils die Ausstrahlungsintensität von der Beschichtung 18 unterschiedlich
richtungsabhängig ist, und die Ablenkungsfaktor von Reflektionen durch die Beschichtung
18 zur Photodiode 12 ebenso, kann die Auswerteeinheit aus einem Vergleich der daraus
entstandenen, nicht dargestellten Fühlersignale der Photodiode 12 berechnen, in welchen
Winkeln zur Symmetrieebene des Brandmelders die Reflektionen vom Gegenstand zu jeder
Zeit bei der Photodiode 12 eintreffen. Somit sind ansatzweise Informationen über die
Richtung und Raumwinkel des Gegenstandes gewonnen, was später eine Kompensierung der
richtungsabhängigen Ausstrahlungsintensität der LEDs 13A und 13B von der Beschichtung
18 aus ermöglicht.
[0027] Nun kann die Auswerteeinheit einen Wert für die Strömungsabschirmung des Brandmelders
11 durch den Gegenstand genau ermitteln, in dem er einen Puls des Fühlersignals 121
mit einer Polynomentwicklung der Zeit multipliziert, das Produkt über die Zeit integriert
und den Integral durch die Distanz dividiert: Strömungsabschirmung = fFühlersignal(t)*[a
+ b*t + c*t
2 + d*t
3 + ...]dt / Distanz. Die Polynomentwicklung ist vorzugsweise vorwiegend zweiter Ordnung
(c > a, b, d, ...) , um den Intensitätsverlust wegen der unterschiedlichen Signalweglänge
zu berücksichtigen. Die Polynomentwicklung enthält aber auch auf Erfahrungswissen
basierte Zusatzkomponenten (b, d, ... ≠ 0) um die richtungsabhängige Ausstrahlungsintensität
der LEDs 13A und 13B über die reflektierende Beschichtung 18, sowie die nicht-uniforme
Ablenkung durch die Beschichtung 18 zur Photodiode 12, zu kompensieren. Da ansatzweise
bekannt ist, aus welchen Winkeln die Reflexionen an den verschiedenen Oberflächeteilen
des Gegenstandes zu jeder Zeit eintreffen, gleicht somit die Auswerteeinheit den richtungsabhängigen
Einfluss der Beschichtung 18 aus.
[0028] Schließlich lässt sich sogar die dem Brandmelder zugewandte Oberfläche des Gegenstandes
dadurch bewerten, dass die Multiplikation des Fühlersignals 121 mit einer Polynomentwicklung
der Zeit hauptsächlich dritter Ordnung (d > a, b, c, ...), zeitlich integriert wird:
Oberfläche = ∫Fühlersignal(t)*[a + b*t + c*t
2 + d*t
3 + ...]dt. Somit berücksichtigt die Auswerteeinheit durch eine extra Gewichtung von
Reflektionen die erst spät eintreffen auch noch den Effekt, dass der Winkel der ihm
zugewandten Oberfläche des Gegenstandes mit der Distanz steiler ist.
[0029] Die Figur 4 zeigt einen weiteren erfindungsgemäßen Rauchmelder 21, der abwechselnd
jeweils in unterschiedliche Richtung ausgerichteten Sender 23A, 23B, 23C und Fühler
22A, 22B, 22C aufweist. Es ist je einen solchen Sender oder Fühler in allen dargestellten
Wandabschnitten aufgenommen, obwohl nicht alle gezeigt sind. Jeder Fühler 22A, 22B,
22C ist ungefähr horizontal auf drei, unterschiedlich distanzierte Gebiete 24CA, 24CB,
24CC der Überlappung mit je einem engstrahlenden Sender 23A, 23B, 23C ausgerichtet.
Jeder Fühler kann Licht von drei Sendern empfangen. Sie sind in der Nähe für Rauch
und bis mehreren Metern weit weg für Gegenstände empfindlich. Dank diesen Ausrichtungen
ist eine grobe Erfassung der Distanz von Gegenständen zum Brandmelder ohne Laufzeitmessung
der Strahlung möglich. Dazu werden die Sender 23A, 23B, 23C abwechselnd betätigt,
und die Kombination des betätigten Senders 23A, 23B, 23C und des signalbeanspruchten
Fühlers 22A, 22B, 22C verrät aus welchem Überlappungsgebiet ihrer Ausrichtungen die
Reflektionen stammen.
1. Vorrichtung zur Überwachung eines Brandmelders, die wenigstens einen auf Rauch, einem
Brandgas oder einer Lufterhitzung ansprechenden Brandmelder (1, 11, 21) mit einem
für Gegenstände seitlich des bestimmungsgemäß ausgerichteten Brandmelders (1, 11,
21) empfindlichen Fühler (2, 12, 22A, 22B, 22C) aufweist, ausgestattet mit einem Datenspeicher
und mit einer Auswerteeinheit für das Fühlersignal (121),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswerteeinheit ausgebildet ist, um aus dem Fühlersignal (121) einen Wert für
die Strömungsabschirmung des Brandmelders (1, 11, 21) durch Gegenstände zu ermitteln
und eine Warnmeldung auszulösen, falls der ermittelte Wert an einem gespeicherten
Erwartungswert für eine Strömungsabschirmung herantritt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Wert abhängig vom horizontalen Winkel, über
denen der Fühler (2, 12, 22A, 22B, 22C) die Gegenstände empfindet, ermittelt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswerteeinheit ausgebildet ist, um aus dem Fühlersignal (121) einen Wert für
die dem Brandmelder (1, 11, 21) zugewandte Oberfläche von Gegenständen zu ermitteln
und eine Warnmeldung auszulösen, falls der ermittelte Wert an einem gespeicherten
Erwartungswert für die Oberfläche einer Trennwand herantritt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüchen 1 bis 3,
wobei der Wert aus der Größe des Fühlersignals (121) ermittelt wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüchen 1 bis 4, wobei der Wert unter Prüfung, ob er
mit dauerhaft anwesenden Gegenständen konsistent ist, ermittelt wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüchen 1 bis 5, wobei der Wert aufgrund einer Ermittlung
des Wertes für die Distanz des Brandmelders (1, 11, 21) zu Gegenständen ermittelt
wird.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüchen 1 bis 6,
wobei der Brandmelder (21) mehrere, für Gegenstände in einander ergänzenden Richtungen
empfindlichen Fühler (22A, 22B, 22C) umfasst.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüchen 1 bis 7,
wobei der Brandmelder (11, 21) mehrere, Gegenstände in einander ergänzenden Richtungen
bestrahlenden Sender (13A, 13B, 23A, 23B, 23C) von elektromagnetischen, akustischen
oder sonstigen Strahlung im Empfindlichkeitsbereich des Fühlers (12, 22A, 22B, 22C)
umfasst.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüchen 1 bis 8,
wobei die Warnmeldung von einer Brandmeldung unterschiedlich ist.
10. Konfigurierungsverfahren,
in dem wenigstens ein auf Rauch, einem Brandgas oder einer Lufterhitzung ansprechender
Brandmelder (1, 11, 21) mit einem für Gegenstände seitlich des Brandmelders (1, 11,
21) empfindlichen Fühler (2, 12, 22A, 22B, 22C) fachkundig platziert wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils ein Gegenstand mit unterschiedlicher Materialzusammensetzung, Größe oder
Entfernung seitlich des Brandmelders (1, 11, 21) platziert wird, dass jeweils ein
Rauch-, Brandgas- oder Heizluftherd (5) betrieben und die Ansprechzeit des Brandmelders
(1, 11, 21) darauf ermittelt und gewertet wird,
dass aufgrund der ermittelten und gewerteten Ansprechzeiten ein Erwartungswert für eine
Strömungsabschirmung des Brandmelders (1, 11, 21) durch Gegenstände festgelegt wird,
und dass dieser Erwartungswert in einem Datenspeicher zu einer Auswerteeinheit von
solchen zu konfigurierenden Brandmeldern gespeichert wird.