[0001] Die Erfindung betrifft ein Hörhilfegerätesystem mit einem ersten und einem zweiten,
jeweils in oder an einem Ohr eines Benutzers tragbaren Hörhilfegerät, die jeweils
einen Eingangswandler zur Aufnahme eines Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches
Eingangssignal, eine Signalverarbeitungseinheit zur Verarbeitung und Verstärkung des
elektrischen Eingangssignals und Abgabe eines elektrischen Ausgangssignals, einen
Ausgangswandler zur Wandlung des elektrischen Ausgangssignals in ein von dem Benutzer
als akustisches Signal wahrnehmbares Ausgangssignal und Mittel zur drahtlosen Signalübertragung
zwischen den Hörhilfegeräten umfassen.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines derartigen Hörhilfegerätesystems.
[0003] Hörhilfegeräte weisen in der Regel zum Ein- und Ausschalten einen manuell betätigbaren
Schalter auf. Bei manchen Hörhilfegeräten ist dieser Schalter in das Batteriefach
integriert, so dass das Hörhilfegerät ausgeschaltet wird, sobald der Benutzer das
Batteriefach geringfügig aus der normalen Betriebsposition herausschwenkt.
[0004] In Folge der angestrebten Miniaturisierung steht bei modernen Hörhilfegeräten für
die Anbringung von Bedienelementen nur verhältnismäßig wenig Platz zur Verfügung.
Das Ein- und Ausschalten eines derartigen Hörhilfegerätes erfordert daher gewisse
motorische Fähigkeiten. Darüber hinaus kommt es nicht selten vor, dass ein Benutzer
vergisst sein Hörhilfegerät auszuschalten, nachdem er es zur Aufbewahrung vom Kopf
genommen hat.
[0005] Aus der
EP 0 941 014 A2 ist ein Hörhilfegerätesystem mit zwei am Kopf tragbaren Hörhilfegeräten bekannt,
zwischen denen eine drahtlose Signalübertragung, z.B. zur Übertragung von Steuersignalen,
vorgesehen ist.
[0006] Aus der
DE 10 2004 056 733 A1 sind Akustiksysteme und insbesondere Hörgeräte bekannt, die automatisch zwischen
verschiedene Verarbeitungsprogrammen umschalten. Dabei ist vorgesehen, dass die Signalverarbeitungseinrichtung
eines betreffenden Akustiksystems einen Hochfrequenzdetektor (HFD) zur Analyse eines
Eingangssignals aufweist, dessen Ausgangssignal zur Verarbeitung eines oder mehrerer
Eingangssignale durch die Signalverarbeitung nutzbar ist. Speziell lässt sich hierdurch
die Anwesenheit eines aktiven Mobiltelefons feststellen, das elektromagnetische Strahlung
im Hochfrequenzbereich abgibt. Dadurch kann mit hoher Sicherheit situationsgerecht
in einen Telefonmodus geschaltet werden.
[0007] In der Druckschrift
DE 31 09 049 C2 ist ein Hörgerät beschrieben, bei dem durch die Erfassung eines Magnetfeldes der
Betriebsschalter des Hörgerätes ein- oder ausgeschaltet werden kann.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem Hörhilfegerätesystem mit zwei
am Kopf tragbaren Hörhilfegeräten ein automatisches Ein- und/oder Ausschalten zu realisieren.
[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Hörhilfegerätesystem mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
1 gelöst. Ferner wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren mit den Verfahrensschritten
gemäß Patentanspruch 12.
[0010] Bei einem Hörhilfegerät eines erfindungsgemäßen Hörhilfegerätesystems wird mittels
eines Eingangswandlers ein Eingangssignal aufgenommen und in ein elektrisches Eingangssignal
überführt. Üblicher Weise dient als Eingangswandler wenigstens ein Mikrofon, welches
ein akustisches Eingangssignal aufnimmt und in ein elektrisches Eingangssignal wandelt.
Moderne Hörhilfegeräte umfassen häufig ein Mikrofonsystem mit mehreren Mikrofonen,
um einen von der Einfallsrichtung akustischer Signale abhängigen Empfang, eine Richtcharakteristik,
zu erreichen. Als Eingangswandler sind jedoch auch Telefonspulen oder Antennen zur
Aufnahme drahtlos übertragener Eingangssignale und Wandlung in elektrische Eingangssignale
üblich. Die durch den Eingangswandler in elektrische Eingangssignale gewandelten Eingangssignale
werden zur Weiterverarbeitung und Verstärkung einer Signalverarbeitungseinheit zugeführt.
Die Weiterverarbeitung und Verstärkung erfolgt zum Ausgleich des individuellen Hörverlustes
eines Benutzers in der Regel in Abhängigkeit der Signalfrequenz des Einganssignals.
Die Signalverarbeitungseinheit liefert an ihrem Ausgang ein elektrisches Ausgangssignal,
welches über einen Ausgangswandler dem Gehör des Hörhilfegeräteträgers zugeführt wird,
so dass dieser das Ausgangssignal als akustisches Signal wahrnimmt. Als Ausgangswandler
werden üblicher Weise Hörer verwendet, die ein akustisches Ausgangssignal erzeugen.
Es sind jedoch auch Ausgangswandler zur Erzeugung mechanischer Schwingungen bekannt,
die direkt bestimmte Teile des Gehörs, wie beispielsweise die Gehörknöchelchen, zu
Schwingungen anregen. Weiterhin sind Ausgangswandler bekannt, die direkt Nervenzellen
des Gehörs stimulieren. Weiterhin können auch Bedienelemente (Ein-/Ausschalter, Programmumschalter,
Lautstärkesteller etc.) vorhanden sein.
[0011] Weiterhin umfasst ein Hörhilfegerät eines erfindungsgemäßen Hörhilfegerätesystems
Mittel zur drahtlosen Signalübertragung zwischen den Hörhilfegeräten, beispielsweise
realisiert durch eine Signalübertragungs- und Steuereinheit in Verbindung mit einer
Sende- und Empfangsspule, die jeweils bei beiden Hörhilfegeräten vorhanden sind.
[0012] Zur Spannungsversorgung weisen Hörhilfegeräte eine Batterie oder einen Akkumulator
auf. Um die Lebensdauer der Spannungsquelle zu erhöhen, wird auf einen geringen Energieverbrauch
aller Komponenten des Gerätes geachtet. Daher wird die Sendeleistung bei einem Hörhilfegerätesystem,
das eine drahtlose Signalübertragung zwischen den Hörhilfegeräten vorsieht, so eingestellt,
dass damit gerade die Entfernung zwischen den beiden Ohren eines Benutzers überbrückt
werden kann.
[0013] Die Erfindung sieht vor, wenigstens bei einem der beiden Hörhilfegeräte die Feldstärke
eines empfangenen und von dem anderen Hörhilfegerät gesendeten Signals zu bestimmen,
woraus ein Hinweis auf den momentanen Abstand der beiden Hörhilfegeräte zueinander
gewonnen werden kann. Werden beide Hörhilfegeräte gleichzeitig am Kopf getragen, so
ist die Feldstärke so eingestellt, dass damit gerade noch eine sichere Datenübertragung
zwischen den Hörhilfegeräten möglich ist. Liegen die Hörhilfegeräte hingegen nahe
nebeneinander in einer Aufbewahrungsbox, so ist die in dem Hörhilfegerät gemessene
Feldstärke um ein Vielfaches höher. Aus der gemessenen Feldstärke kann ein Hörhilfegerät
somit die Information ableiten, ob es am Kopf getragen wird oder ob es sich in der
Aufbewahrungsbox befindet.
[0014] Für das erfindungsgemäße Vorgehen ist eine verhältnismäßig grobe Bestimmung der Feldstärke
ausreichend. Die Feldstärkenmessung kann z.B. durch die Verwendung eines einfachen
Nutzsignalpegelmessers erfolgen, der in eine der Empfangsfilterstufen oder Empfangsverstärkerstufen
der Signalübertragungseinheit integriert ist und einen Spannungswert detektiert.
[0015] Vorteilhaft wird die gemessene Feldstärke mit einem Schwellenwert verglichen. Liegt
die Feldstärke unterhalb des Schwellenwertes, so ist dies ein Hinweis dafür, dass
die beiden Hörhilfegeräte am Kopf getragen werden. Übersteigt die gemessene Feldstärke
hingegen den Schwellenwert, so ist dies ein Hinweis dafür, dass die Hörhilfegeräte
nicht am Kopf getragen werden, sondern zur Aufbewahrung eng nebeneinander, beispielsweise
in einer Aufbewahrungsbox liegen.
[0016] Sobald die gemessene Feldstärke den Schwellenwert übersteigt, schaltet sich das betreffende
Hörhilfegerät, z.B. mittels einer geeigneten Softwaresteuerung, automatisch ab. Im
ausgeschalteten Zustand sind wesentliche Stromverbraucher des Hörhilfegerätes, wie
z.B. der Eingangswandler, der Ausgangswandler sowie der Signalverarbeitungsprozessor,
von der Spannungsversorgung getrennt. Es folgt bei dem Hörhilfegerät gemäß der Erfindung
jedoch keine vollständige Trennung von der Spannungsquelle, so dass zumindest Komponenten
zur drahtlosen Signalübertragung zwischen den Hörhilfegeräten weiterhin aktiv sind.
Dennoch ist der Stromverbrauch in diesem ausgeschalteten Zustand (Sleep-Modus) im
Vergleich zu dem vollständig eingeschalteten Hörhilfegerät reduziert. Im Sleep-Modus
erkennt das betreffende Hörhilfegerät, wenn die gemessene Feldstärke den Schwellenwert
unterschreitet, wodurch sich das Hörhilfegerät selbsttätig und automatisch wiedereinschaltet.
[0017] Die Erfindung bietet den Vorteil, dass damit in einfacher Weise ein automatisches
Ein- und Ausschalten bei dem betreffenden Hörhilfegerät erreicht wird. Es kann somit
auch ein manuell betätigbares Bedienelement zum Ein- und Ausschalten gänzlich verzichtet
werden. Dies ist insbesondere auch bei der Herstellung eines wasserdichten Hörhilfegerätes
von Vorteil.
[0018] Vorteilhaft verfügen beide Hörhilfegeräte des erfindungsgemäßen Hörhilfegerätesystems
über eine entsprechende Feldstärkenmesseinrichtung. Es ist jedoch auch möglich, dass
nur eines der beiden Hörhilfegeräte über eine Feldstärkenmesseinrichtung verfügt und
von diesem Hörhilfegerät ein Steuersignal auf das andere Hörhilfegerät übertragen
wird, das dann bei dem zweiten Hörhilfegerät ein automatisches Ein- und/oder Ausschalten
bewirkt.
[0019] Selbstverständlich ist es im Rahmen der Erfindung möglich, nicht direkt die Feldstärke
zu messen, mit der ein von dem zweiten Hörhilfegerät eines erfindungsgemäßen Hörhilfegerätesystems
gesendetes Signal an dem ersten Hörhilfegerät anliegt, sondern auch jede beliebige
von dieser Feldstärke abhängige Größe. Beispielsweise kann der Signalpegel des von
dem ersten Hörhilfegerät empfangenen Signals bestimmt werden.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Dabei zeigt:
Figur 1 ein Hörhilfegerätesystem mit zwei am Kopf eines Benutzers tragbaren Hörhilfegeräten
gemäß der Erfindung im Blockschaltbild und
Figur 2 ein Ablaufdiagramm zum automatischen Ein- und Ausschalten eines entsprechenden
Hörhilfegerätes.
[0021] Figur 1 zeigt ein Hörhilfegerätesystem mit einem ersten am Kopf eines Benutzers tragbaren
Hörhilfegerät 1 und einem zweiten am Kopf eines Benutzers tragbaren Hörhilfegerät
11. Die Hörhilfegeräte 1 und 11 umfassen jeweils ein Mikrofon 2 bzw. 12 zur Aufnahme
eines akustischen Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches Eingangssignal.
Eine Signalverarbeitungseinheit 3 bzw. 13 dient zur Verarbeitung und frequenzabhängigen
Verstärkung des elektrischen Eingangssignals. Das von der Signalverarbeitungseinheit
3 bzw. 13 generierte elektrische Ausgangssignal wird von einem Hörer 4 bzw. 14 in
ein akustisches Ausgangssignal gewandelt und dem Gehör eines Benutzers zugeführt.
Die Signalverarbeitung in den Signalverarbeitungseinheiten 3 bzw. 13 kann durch die
Einstellung einer Vielzahl an Parametern an unterschiedliche Hörumgebungen angepasst
werden. Es existieren beispielsweise Hörprogramme bzw. Betriebsmodi "Sprache in Ruhe",
"Sprache in Störlärm", "Telefonieren" usw. Die Einstellung der Parameter der einzelnen
Hörprogramme sowie die Einstellungen zum individuellen Ausgleich des Hörverlustes
eines Benutzers erfolgt mittels der Signalübertragungs- und Steuereinheiten 5 bzw.
15, an die zur drahtlosen Datenübertragung die Sende- und Empfangsspulen 7 bzw. 17
angeschlossen sind, in Verbindung mit einem externen Programmiergerät (nicht dargestellt).
[0022] Weiterhin ist bei den Hörhilfegeräten 1 und 11 die jeweils eine Feldstärkenmesseinrichtung
6 bzw. 16 vorhanden, durch die die Feldstärke eines von der Sende- und Empfangsspule
7 bzw. 17 aufgenommenen und von der Sende- und Empfangsspule des jeweils anderen Hörhilfegerätes
ausgehenden elektromagnetischen Signals gemessen werden kann. Für die Entscheidung,
ob die beiden Hörhilfegeräte augenblicklich am Kopf getragen werden oder nahe zusammenliegend
aufbewahrt werden, ist eine verhältnismäßig grobe Bestimmung der Feldstärke ausreichend.
Vorzugsweise ist zur Feldstärkemessung ein Pegelmesser in eine der Sende- und Empfangsspule
7 bzw. 17 nachgeschalteten Empfangsfilterstufen oder Empfangsverstärkerstufen integriert.
Vorteilhaft werden die gemessenen Signalpegel in den Signalübertragungs- und Steuereinheiten
5 bzw. 15 mit einem bestimmten Schwellenwert verglichen. Übersteigt die gemessene
Feldstärke den Schwellenwert, so ist dies ein Hinweis dafür, dass sich die beiden
Hörhilfegeräte 1 und 11 in sehr geringem Abstand zueinander befinden. Die Hörhilfegeräte
1 und 11 werden daher, gesteuert durch die Signalübertragungs- und Steuereinheiten
5 bzw. 15, in einen Sleep-Modus geschaltet und verbleiben solange in diesem Zustand,
bis die gemessene Feldstärke den Schwellenwert wieder unterschreitet. Im Sleep-Modus
ist das Hörhilfegerät ausgeschaltet, d.h. wesentliche Komponenten des Hörhilfegerätes
wie die Mikrofone 2 bzw. 12, die Signalverarbeitungseinheiten 3 bzw. 13 und die Hörer
4 bzw. 14 sind von der Spannungsquelle 8 bzw. 18 getrennt. Lediglich die zur drahtlosen
Signalübertragung erforderlichen Komponenten, und zwar die Sende- und Empfangsspulen
7 bzw. 17, die Feldstärkenmesseinrichtungen 6 bzw. 16 sowie die Signalübertragungs-
und Steuereinrichtungen 5 bzw. 15 sind weiterhin im Betrieb und hierfür mit den Spannungsquellen
8 bzw. 18 verbunden. Um den Stromverbrauch weiterhin zu reduzieren, folgt die Signalübertragung
zwischen den Hörhilfegeräten im Sleep-Modus nicht permanent sondern nur zu bestimmten
Zeitpunkten, z.B. in Form kurzer Impulse, die periodisch im Sekundenbereich wiederholt
werden. Damit diese nur zu bestimmten Zeitpunkten durchgeführte Signalübertragung
funktioniert, ist eine Synchronisation der Hörhilfegeräte 1 und 11 erforderlich. Vorteilhaft
verfügen beide Hörhilfegeräte 1 und 11 hierfür über eine Quarzsteuerung, so dass ohnehin
eine verhältnismäßig gute Synchronisation der beiden Hörhilfegeräte 1 und 11 gegeben
ist. Auch die zwischen den Hörhilfegeräten übertragenen Signale können zur Synchronisation
und insbesondere zur Feinanpassung bei der Synchronisation benutzt werden.
[0023] Die Erfindung bietet den Vorteil, dass bei den Hörhilfegeräten 1 und 11, die für
eine drahtlose Signalübertragung vorgesehen sind, mit verhältnismäßig geringem zusätzlichem
Aufwand ein automatisches Ein- und Ausschalten der Hörhilfegeräte realisiert wird.
Auch entsprechende Bedienelemente zum manuellen Ein- und Ausschalten der Hörhilfegeräte
kann daher verzichtet werden. Dies erlaubt eine weitere Miniaturisierung der Geräte
und erhöht den Bedienkomfort. Ferner wird durch das Fehlen der Bedienelemente die
Herstellung eines wasserdichten Hörhilfegerätes erleichtern.
[0024] Figur 2 zeigt beispielhaft ein Ablaufdiagramm zum automatischen Ein- und Ausschalten
eines Hörhilfegerätes gemäß der Erfindung. Hierfür wird permanent oder zu bestimmten
Zeitpunkten von dem Hörhilfegerät ein von dem anderen Hörhilfegerät des betreffenden
Hörhilfegerätesystems ausgehendes elektromagnetisches Signal empfangen, wobei vorteilhaft
anhand des empfangenen Signals auch eine Synchronisation der beiden Hörhilfegeräte
erfolgt. Anschließend wird die Feldstärke des von dem Hörhilfegerät empfangenen elektromagnetischen
Signals bestimmt und mit einem Schwellenwert verglichen. Ist die gemessene Feldstärke
niedriger als der Schwellenwert, so befindet sich das Hörhilfegerät im normalen Betrieb
und somit im eingeschalteten Zustand. Übersteigt die gemessene Feldstärke jedoch den
Schwellenwert, so befindet sich das Hörhilfegerät im Sleep-Modus, d.h. im abgeschalteten
Zustand, in dem wenigstens im Wesentlichen lediglich die für die drahtlose Signalübertragung
erforderlichen Komponenten betrieben werden. Dieser Zustand wird solange beibehalten,
bis die gemessene Feldstärke des empfangenen elektromagnetischen Signals wieder unter
den Schwellenwert fällt.
1. Hörhilfegerätesystem mit einem ersten und einem zweiten, jeweils in oder an einem
Ohr eines Benutzers tragbaren Hörhilfegerät (1, 11), die jeweils einen Eingangswandler
zur Aufnahme eines Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches Eingangssignal,
eine Signalverarbeitungseinheit (3, 13) zur Verarbeitung und Verstärkung des elektrischen
Eingangssignals und Abgabe eines elektrischen Ausgangssignals, einen Ausgangswandler
zur Wandlung des elektrischen Ausgangssignals in ein von dem Benutzer als akustisches
Signal wahrnehmbares Ausgangssignal und Mittel (5, 7; 15, 17) zur drahtlosen Signalübertragung
zwischen den Hörhilfegeräten (1, 11) umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens das erste Hörhilfegerät (1) Mittel zum automatischen An- und/oder Ausschalten
des ersten Hörhilfegerätes (1) in Abhängigkeit der Feldstärke, mit der ein von dem
zweiten Hörhilfegerät (11) auf das erste Hörhilfegerät (1) drahtlos übertragenes Signal
in dem ersten Hörhilfegerät empfangen wird, umfasst.
2. Hörhilfegerätesystem nach Anspruch 1, wobei zum automatischen An- und/oder Ausschalten
die Feldstärke des in dem ersten Hörhilfegerät (1) empfangenen Signals oder eine von
der Feldstärke abhängige Größe zumindest näherungsweise durch das erste Hörhilfegerät
(1) bestimmbar ist.
3. Hörhilfegerätesystem nach Anspruch 2, wobei die gemessene Feldstärke oder die von
der Feldstärke abhängige Größe in dem ersten Hörhilfegerät (1) mit einem ersten Schwellenwert
vergleichbar ist und sich das erste Hörhilfegerät (1) automatisch ausschaltet, wenn
die Feldstärke oder die von der Feldstärke abhängige Größe den ersten Schwellenwert
übersteigt.
4. Hörhilfegerätesystem nach Anspruch 2, wobei die gemessene Feldstärke oder die davon
abhängige Größe in dem ersten Hörhilfegerät (1) mit einem zweiten Schwellenwert vergleichbar
ist und sich das erste Hörhilfegerät (1) automatisch einschaltet, wenn die Feldstärke
oder die davon abhängige Größe den zweiten Schwellenwert unterschreitet.
5. Hörhilfegerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei ein Steuersignal von
dem ersten Hörhilfegerät (1) auf das zweite Hörhilfegerät (11) übertragbar ist zum
automatischen Ein- und/oder Ausschalten des zweiten Hörhilfegerätes (11), gesteuert
durch das erste Hörhilfegerät (1).
6. Hörhilfegerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Hörhilfegeräte (1,
11) synchronisierbar sind.
7. Hörhilfegerätesystem nach Anspruch 6, wobei in einem Sleep-Modus der Hörhilfegeräte
(1, 11) ein Signal von dem zweiten Hörhilfegerät (11) auf das erste Hörhilfegerät
(1) übertragbar ist und die Feldstärke des in dem ersten Hörhilfegerät (1) empfangenen
Signals oder eine von der Feldstärke abhängige Größe in dem ersten Hörhilfegerät (1)
bestimmbar ist.
8. Hörhilfegerätesystem nach Anspruch 7, wobei das zweite Hörhilfegerät (11) zumindest
im Sleep-Modus nur innerhalb bestimmter Zeitintervalle ein Signal an das erste Hörhilfegerät
(1) sendet und das erste Hörhilfegerät (1) nur innerhalb dieser Zeitintervalle zum
Empfang des von dem zweiten Hörhilfegerät (11) gesendeten Signals in einen Empfangsmodus
geschaltet ist.
9. Hörhilfegerätesystem nach einem der Ansprüche 3 bis 8, wobei das erste Hörhilfegerät
(1) einen Pegelmesser zum Bestimmen des Signalpegels des in dem ersten Hörhilfegerät(1)
empfangenen Signals oder eines daraus hervorgehenden Signals umfasst.
10. Hörhilfegerätesystem nach Anspruch 9, wobei der Pegelmesser in eine Empfangsfilterstufe
oder Empfangsverstärkerstufe des ersten Hörhilfegerätes (1) integriert ist.
11. Hörhilfegerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei keines der beiden Hörhilfegeräte
(1, 11) einen manuell betätigbaren Ein- und/oder Ausschalter zum Ein- und/oder Ausschalten
des jeweiligen Hörhilfegerätes (1, 11) umfasst.
12. Verfahren zum Betrieb eines Hörhilfegerätesystems mit einem ersten und einem zweiten
jeweils an oder in einem Ohr eines Benutzers tragbaren Hörhilfegerät (1, 11), bei
denen jeweils ein Eingangssignal aufgenommen und in ein elektrisches Eingangssignal
gewandelt wird, wobei das elektrische Eingangssignal verarbeitet und verstärkt und
ein elektrisches Ausgangssignal erzeugt wird, wobei das elektrische Ausgangssignal
in ein von dem Benutzer als akustisches Signal wahrnehmbares Ausgangssignal gewandelt
wird und wobei zwischen den Hörhilfegeräten (1, 11) ein Signal drahtlos übertragen
wird, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens das erste Hörhilfegerät (1) in Abhängigkeit der Feldstärke, mit der ein
von dem zweiten Hörhilfegerät (11) auf das erste Hörhilfegerät (1) drahtlos übertragenes
Signal in dem ersten Hörhilfegerät (1) empfangen wird, automatisch ein- und/oder ausgeschaltet
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei zum automatischen An- und/oder Ausschalten zumindest
näherungsweise die Feldstärke des in dem ersten Hörhilfegerät (1) empfangenen Signals
oder eine davon abhängige Größe in dem ersten Hörhilfegerät (1) bestimmt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, wobei die Feldstärke oder die davon abhängige
Größe mit einem Schwellenwert verglichen wird und das erste Hörhilfegerät (1) ausgeschaltet
wird, wenn die Feldstärke bzw. die Größe den Schwellenwert übersteigt.
15. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, wobei die Feldstärke oder die davon abhängige
Größe mit einem Schwellenwert verglichen wird und das erste Hörhilfegerät (1) eingeschaltet
wird, wenn die Feldstärke bzw. die Größe den Schwellenwert unterschreitet.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, wobei in Abhängigkeit der Feldstärke
eine Steuersignal in dem ersten Hörhilfegerät (1) erzeugt und auf das zweite Hörhilfegerät
(11) übertragen wird zum automatischen Ein- und/oder Ausschalten des zweiten Hörhilfegerätes
(11), gesteuert durch das erste Hörhilfegerät (1).
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, wobei die Hörhilfegeräte (1, 11) durch
das von dem zweiten Hörhilfegerät (11) auf das erste Hörhilfegerät (1) übertragene
Signal synchronisiert werden.
18. Verfahren nach einem der Anspruche 12 bis 17, wobei in einem Sleep-Modus der Hörhilfegeräte
(1, 11) ein Signal von dem zweiten Hörhilfegerät (11) auf das erste Hörhilfegerät
(1) übertragen wird und die Feldstärke des in dem ersten Hörhilfegerät (1) empfangenen
Signals oder eine davon abhängige Größe in dem ersten Hörhilfegerät (1) bestimmt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, wobei das zweite Hörhilfegerät (11) zumindest im Sleep-Modus
nur innerhalb bestimmter Zeitintervalle ein Signal an das erste Hörhilfegerät (1)
sendet und das erste Hörhilfegerät (1) nur innerhalb dieser Zeitintervalle zum Empfang
des von dem zweiten Hörhilfegerät (11) gesendeten Signals in einen Empfangsmodus geschaltet
wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, wobei das erste Hörhilfegerät (1) nur innerhalb
bestimmter Zeitintervalle zum Empfang des von dem zweiten Hörhilfegerät (11) gesendeten
Signals in einen Empfangsmodus geschaltet wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 20, wobei als von der Feldstärke des empfangenen
Signals abhängige Größe der Signalpegel eines aus dem empfangenen Signal hervorgehenden
Signals in dem ersten Hörhilfegerät (1) bestimmt wird.