(19)
(11) EP 2 044 977 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.04.2009  Patentblatt  2009/15

(21) Anmeldenummer: 08011012.5

(22) Anmeldetag:  18.06.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A61Q 5/10(2006.01)
A61K 8/38(2006.01)
A61Q 5/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 27.09.2007 DE 102007046628

(71) Anmelder: Henkel AG & Co. KGaA
40589 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Döring, Thomas
    41542 Dormagen (DE)
  • Sünger, Georg
    40589 Düsseldorf (DE)

   


(54) Haarfärbeverfahren mit oxidativer Vorbehandlung


(57) Es wird ein mehrstufiges, insbesondere ammoniakfreies Verfahren zur Färbung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, vorgeschlagen, bei dem zunächst eine oxidative Pre-Lotion auf das Haar aufgetragen wird, diese oxidative Pre-Lotion für eine gewisse Einwirkzeit im Haar verbleibt und mit Wasser ausgespült wird, anschließend das vorbehandelte Haar behandelt wird mit einer Zusammensetzung, die mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp enthält, und schließlich die oxidative Färbemischung nach einer weiteren Einwirkzeit im Haar mit Wasser ausgespült wird.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein mehrstufiges Verfahren zur Behandlung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, bei dem nach kurzzeitiger Vorbehandlung mit einer farbstofffreien Oxidationsmittelszubereitung ein farbgebendes Mittel eingesetzt wird. Diese Verfahren werden zur Färbung von keratinhaltigen Fasern genutzt.

[0002] Zur Bereitstellung farbverändernder kosmetischer Mittel, insbesondere für die Haut oder keratinhaltige Fasern wie beispielsweise menschliche Haare, kennt der Fachmann je nach Anforderungen an die Färbung diverse Färbesysteme.

[0003] Für permanente, intensive Färbungen mit entsprechenden Echtheitseigenschaften werden sogenannte Oxidationsfärbemittel verwendet. Solche Färbemittel enthalten üblicherweise Oxidationsfarbstoffvorprodukte, sogenannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten. Die Entwicklerkomponenten bilden unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln oder von Luftsauerstoff untereinander oder unter Kupplung mit einer oder mehreren Kupplerkomponenten die eigentlichen Farbstoffe aus. Die Oxidationsfärbemittel zeichnen sich zwar durch hervorragende, lang anhaltende Färbeergebnisse aus. Für natürlich wirkende Färbungen muss aber üblicherweise eine Mischung aus einer größeren Zahl von Oxidationsfarbstoffvorprodukten eingesetzt werden; in vielen Fällen werden weiterhin direktziehende Farbstoffe zur Nuancierung verwendet.

[0004] Als Entwicklerkomponenten werden üblicherweise primäre aromatische Amine mit einer weiteren, in para- oder ortho-Position befindlichen, freien oder substituierten Hydroxy- oder Aminogruppe, heterozyklische Hydrazone, Diaminopyrazolderivate sowie 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin und dessen Derivate eingesetzt.

[0005] Spezielle Vertreter sind beispielsweise p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, p-Aminophenol, N,N-Bis(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(2,5-Diaminophenyl)-ethanol, 2-(2,5-Diaminophenoxy)-ethanol, 4-Amino-3-methylphenol, 2-Aminomethyl-4-aminophenol, 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, 2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin, 2,5,6-Triamino-4-hydroxypyrimidin und 1,3-N,N'-Bis(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis(4-aminophenyl)-diamino-propan-2-ol.

[0006] Als Kupplerkomponenten werden in der Regel m-Phenylendiaminderivate, Naphthole, Pyridinderivate, Resorcin und Resorcinderivate, Pyrazolone und m-Aminophenole verwendet. Als Kupplersubstanzen eignen sich insbesondere 1-Naphthol, 1,5-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin, 1,7-Dihydroxynaphthalin, 5-Amino-2-methylphenol, m-Aminophenol, Resorcin, Resorcinmonomethylether, m-Phenylendiamin, 1-Phenyl-3-methyl-pyrazol-5-on, 2,4-Dichlor-3-aminophenol, 1,3-Bis-(2,4-diaminophenoxy)-propan, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 4-Chlorresorcin, 2-Chlor-6-methyl-3-aminophenol, 2-Methylresorcin, 5-Methylresorcin und 2-Methyl-4-chlor-5-aminophenol.

[0007] Für temporäre Färbungen werden üblicherweise Färbe- oder Tönungsmittel verwendet, die als färbende Komponente sogenannte Direktzieher enthalten. Hierbei handelt es sich um Farbstoffmoleküle, die direkt auf das Substrat aufziehen und keinen oxidativen Prozeß zur Ausbildung der Farbe benötigen. Zu diesen Farbstoffen gehört beispielsweise das bereits aus dem Altertum zur Färbung von Körper und Haaren bekannte Henna. Diese Färbungen sind gegen Shampoonieren in der Regel deutlich empfindlicher als die oxidativen Färbungen, so dass dann sehr viel schneller eine vielfach unerwünschte Nuancenverschiebung oder gar ein sichtbarer homogener Farbverlust eintritt.

[0008] Schließlich hat ein weiteres Färbeverfahren große Beachtung gefunden. Bei diesem Verfahren werden Vorstufen des natürlichen Haarfarbstoffes Melanin auf das Substrat, z.B. Haare, aufgebracht; diese bilden dann im Rahmen oxidativer Prozesse im Haar naturanaloge Farbstoffe aus. Bei, insbesondere mehrfacher, Anwendung von Mitteln mit 5,6-Dihydroxyindolin ist es möglich, Menschen mit ergrauten Haaren die natürliche Haarfarbe wiederzugeben. Die Ausfärbung kann dabei mit Luftsauerstoff als einzigem Oxidationsmittel erfolgen, so dass auf keine weiteren Oxidationsmittel zurückgegriffen werden muss. Bei Personen mit ursprünglich mittelblondem bis braunem Haar kann das Indolin als alleinige Farbstoffvorstufe eingesetzt werden. Für die Anwendung bei Personen mit ursprünglich roter und insbesondere dunkler bis schwarzer Haarfarbe können dagegen befriedigende Ergebnisse häufig nur durch Mitverwendung weiterer Farbstoffkomponenten, insbesondere spezieller Oxidationsfarbstoffvorprodukte, erzielt werden.

[0009] Eine weitere Möglichkeit zur Farbveränderung bietet die Verwendung von Färbemitteln, die eine Kombination aus Komponente
A
Verbindungen, die eine reaktive Carbonylgruppe enthalten mit Komponente
B
Verbindungen, ausgewählt aus (a) CH-aciden Verbindungen und (b) Verbindungen mit primärer oder sekundärer Aminogruppe oder Hydroxygruppe, ausgewählt aus primären oder sekundären aromatischen Aminen, stickstoffhaltigen heterozyklischen Verbindungen und aromatischen Hydroxyverbindungen
enthalten. Die entsprechende Färbemethode (im folgenden Oxofärbung genannt) wird beispielsweise in den Druckschriften WO-A1-99/18916, WO-A1-00/38638, WO-A1-01/34106 und WO-A1-01/47483 beschrieben. Die resultierenden Färbungen besitzen teilweise Farbechtheiten auf der keratinhaltigen Faser, die mit denen der Oxidationsfärbung vergleichbar sind. Das mit der schonenden Oxofärbung erzielbare Nuancenspektrum ist sehr breit und die erhaltene Färbung weist oftmals eine akzeptable Brillanz und Farbtiefe auf. Unter Verbindungen der Komponente B können allerdings auch entsprechende Oxidationsfarbstoffvorprodukte vom Entwickler- und/oder Kupplertyp mit oder ohne Einsatz eines Oxidationsmittels Verwendung finden. Somit lässt sich die Methode der Oxofärbung ohne weiteres mit dem oxidativen Färbesystem kombinieren.

[0010] Sollen Substrate aufgehellt oder gar gebleicht werden, werden die das Substrat färbenden Farbstoffe meist oxidativ unter Einsatz von entsprechenden Oxidationsmitteln, wie beispielsweise Wasserstoffperoxid, entfärbt.

[0011] Zur Einstellung des pH-Wertes bzw. zur Verbesserung des Farbaufzuges setzt der Fachmann meist Ammoniak ein. Allerdings führt der Einsatz von Ammoniak zu einem unerwünschten Geruch während der Anwendung. Des Weiteren wirkt sich die Gegenwart von Ammoniak nachteilig auf die Haarstruktur aus. Schließlich kommt es durch den Einsatz von Ammoniak zu einer Störung der Hautbarriere, wodurch die Penetration von Färbemitteln in die Haut erleichtert wird, wodurch wiederum potentiell das Risiko einer allergischen Reaktion erhöht wird. Somit geht der Fachmann seit einiger Zeit dazu über, ammoniakarme Färbemittel bereitzustellen.

[0012] Zwar besitzen ammoniakarme Färbemittel nicht die vorgenannten Nachteile, jedoch büßen sie an Färbekraft und Farbechtheit ein. Daher ist es ein allgemeines Bestreben, die mit den bekannten Methoden erzielbaren Färbungen möglichst ohne Ammoniak durchzuführen und in Ihrem Farbergebnis zu intensivieren. Eine hohe Färbekraft trägt zur Wirtschaftlichkeit von Färbemitteln bei. Außerdem sollen die erzielten Färbungen ein hohes Maß an Farbechtheit z.B. gegen Schweiß, Waschen, Licht oder Reibung aufweisen und müssen insbesondere im Rahmen der Haarpflege kompatibel mit anderen Haarbehandlungsmitteln sein. Schließlich soll der Verzicht auf Ammoniak Hautirritationen vorbeugen und Haarcoloration ohne Allergierisiko erlauben.

[0013] Ein generelles Problem ergibt sich für den Fachmann beim Färben grauer oder teilweise ergrauter Haare, da insbesondere im Bereich heller Natur-Nuancen und bei modischen Nuancen ein zuverlässige Grauabdeckung nur unzureichend erreicht wird. Dieses Problem tritt verstärkt bei Verfahren auf, bei denen ammoniakfreie Färbemittel verwendet werden. Teilweise liegt das Problem darin begründet, dass die eingesetzten Oxidationsfarbstoffvorprodukte, besondere bei der Verwendung von ammoniakfreien und/oder 2-(β-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin basierten Färbemitteln, nur schlecht in pigmentarmes oder pigmentfreies Haar eindringen.

[0014] Bei stark ergrautem Haar ergibt sich insbesondere im Bereich des nachwachsenden Haaransatzes das zusätzliche Problem, dass die Oxidationsfarbstoffvorprodukte in das zuvor bereits gefärbte Haar besser penetrieren als in den nachgewachsenen, ungefärbten Bereich am Haaransatz. Dadurch kommt es zu einer ungleichmäßigen Färbung, die sich durch eine unerwünschte Balkenbildung optisch bemerkbar macht. Gleichzeitig kommt es durch wiederholten Einsatz von oxidativen Färbemitteln durch die lange Einwirkzeit und den hohen Gehalt an Oxidationsmitteln im Färbemittel zu Schädigungen des Haares in den Längen und Spitzen.
Es ist daher wünschenswert, eine verbesserte Grauabdeckung und Egalisierung des Farbeindrucks mit verminderten Mengen von Oxidationsmitteln in der Färbemischung zu erzielen.

[0015] Es wurde nun überraschend gefunden, dass ein mehrstufiges Verfahren, bei dem zunächst eine kurzzeitige, oxidative Vorbehandlung vor dem eigentlichen Färbeschritt mit mindestens einem Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Typ der Entwicklerkomponenten (und gegebenenfalls mit mindestens einer Kupplerkomponente) eine verbesserte Grauabdeckung und eine gleichmäßigere Färbung des Haares, insbesondere im Haaransatz erbringt. Die oxidative Vorbehandlung bewirkt dabei, dass schwer färbbares, insbesondere unpigmentiertes, natives Haar für die Aufnahme der Farbstoffvorstufen vorbereitet wird. Dadurch verbessern sich die Färbeeigenschaften insbesondere bei der Verwendung von ammoniakfreien und/oder 2-(β-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin basierten Färbeverfahren gegenüber einem Verfahren ohne Haarvorbehandlung.

[0016] Ein erster Gegenstand der Erfindung ist daher ein mehrstufiges Verfahren zum Färben keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass
  • zunächst auf das Haar eine oxidative Pre-Lotion (A) aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens ein Oxidationsmittel enthält und dass sie keine farbgebenden Verbindungen enthält,
  • die oxidative Pre-Lotion für eine gewisse Einwirkzeit E1 im Haar verbleibt und mit Wasser ausgespült wird,
  • anschließend das vorbehandelte Haar mit einer Zusammensetzung (B) behandelt wird, die mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp enthält,
  • und schließlich die oxidative Färbemischung nach einer weiteren Einwirkzeit E2 im Haar mit Wasser ausgespült wird.


[0017] Bevorzugt werden dabei Verfahren eingesetzt, bei denen das in der Pre-Lotion (a) verwendete Oxidationsmittel ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird aus Peroxiden gemäß Formel (I)

worin R für Wasserstoff oder R'C(=O),
wobei R' für einen optional substituierten C1-C12-Alkyl-
oder optional substituierten Aryl-Rest steht,
steht.

[0018] Die gemäß Formel (I) erfindungsgemäßen C1-C12-Alkyl-Reste können linear oder verzweigt sein und können einen oder vonein ander unabhängig mehrere Substituenten tragen; die gemäß Formel (I) erfindungsgemäßen Aryl-Reste bezeichnen einen fünf- oder sechsgliedrigen, aromatischen Carbo- oder Heteromonocyclus oder einen acht- bis zehngliedrigen, aromatischen Carbo- oder Heterobicyclus, die einen oder voneinander unabhängig mehrere Substituenten tragen können. Bevorzugte, erfindungsgemäße Substituenten sind Wasserstoff, Fluor, Chlor, Brom, Iod, Cyano, Methyl, Trifluormethyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, tert-Butyl, Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, Carboxyl, Carboxylat, Carboxamid, Sulfonamid, Amino, N-Alkylamino, N,N'-dialkylamino, N-Acylamino, N-Phthalimido, und N-Succinimido.

[0019] Besonders bevorzugt werden in der Pre-Lotion (A) des erfindungsgemäßen Verfahren Oxdiationsmittel eingesetzt, die ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird aus Wasserstoffperoxid, Benzoylperoxid und 6-(N-Phthalimido)-peroxyhexansäure.

[0020] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Pre-Lotion (A) eingesetzt, die das Oxidationsmittel gemäß Formel (I) bevorzugt in einer Menge von 0,5 bis 6,0 Gew.-%, besonders bevorzugt in einer Menge von 0,5 bis 3,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Pre-Lotion (A), enthält.

[0021] Das erfindungsgemäße Verfahren ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass die Pre-Lotion (A) auf dem Haar für eine kurze Einwirkzeit E1 verbleibt und dann mit Wasser gründlich ausgespült. Diese Einwirkzeit beträgt vorzugsweise zwischen 1 und 15 Minuten, besonders bevorzugt zwischen 3 und 10 Minuten und ganz besonders bevorzugt zwischen 4 und 7 Minuten.

[0022] Die erfindungsgemäßen Verfahren sind in einer weiteren Ausführungsform dadurch gekennzeichnet, dass die eingesetzte Zusammensetzung (B) mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp enthält.
Es kann erfindungsgemäß bevorzugt sein, die erfindungsgemäßen Entwicklerkomponenten aus der Gruppe auszuwählen, die gebildet wird, aus p-Phenylendiaminderivaten, zweikernigen Entwicklerkomponenten, p-Aminophenol und seinen Derivaten, Pyrimidinderivaten, Pyrazolderivaten sowie Pyrazozlopyrimidinderivaten und den physiologisch verträglichen Salzen dieser Verbindungen. Im folgenden werden erfindungsgemäß bevorzugte Entwicklerkomponenten genannt.
Besonders bevorzugte Entwicklerkomponenten sind p-Phenylendiaminderivate der Formel (E1)

wobei
  • G1 steht für ein Wasserstoffatom, einen (C1 bis C4)-Alkylrest, einen (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylrest, einen (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylrest, einen (C1 bis C4)-Alkoxy-(C1 bis C4)-alkylrest, einen 4'-Aminophenylrest oder einen (C1 bis C4)-Alkylrest, der mit einer stickstoffhaltigen Gruppe, einem Phenyl- oder einem 4'-Aminophenylrest substituiert ist;
  • G2 steht für ein Wasserstoffatom, einen (C1 bis C4)-Alkylrest, einen (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylrest, einen (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylrest, einen (C1 bis C4)-Alkoxy-(C1 bis C4)-alkylrest oder einen (C1 bis C4)-Alkylrest, der mit einer stickstoffhaltigen Gruppe substituiert ist;
  • G3 steht für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, wie ein Chlor-, Brom-, lod- oder Fluoratom, einen (C1 bis C4)-Alkylrest, einen (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylrest, einen (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylrest, einen (C1 bis C4)-Hydroxyalkoxyrest, einen (C1 bis C4)-Acetylaminoalkoxyrest, einen Mesylamino-(C1 bis C4)-alkoxyrest oder einen (C1 bis C4)-Carbamoylaminoalkoxyrest;
  • G4 steht für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom oder einen (C1 bis C4)-Alkylrest oder
  • wenn G3 und G4 in ortho-Stellung zueinander stehen, können sie gemeinsam eine verbrückende α,ω-Alkylendioxogruppe, wie beispielsweise eine Ethylendioxygruppe bilden.


[0023] Besonders bevorzugte p-Phenylendiamine der Formel (E1) werden ausgewählt aus einer oder mehrerer Verbindungen der Gruppe, die gebildet wird, aus p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-Chlor-p-phenylendiamin, 2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Diethyl-p-phenylendiamin, 2,5-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Diethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dipropyl-p-phenylendiamin, 4-Amino-3-methyl-(N,N-diethyl)-anilin, 2-(β-Hydroxy-ethyl)-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 4-N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-amino-2-methylanilin, 4-N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-amino-2-chloranilin, 2-(α,β-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Fluor-p-phenylendiamin, 2-Isopropyl-p-phenylendiamin, N-(β-Hydroxypropyl)-p-phenylendiamin, 2-Hydroxymethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-3-methyl-p-phenylendiamin, N,N-(Ethyl,β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N-(β,γ-Dihydroxypropyl)-p-phenylendiamin, N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin, N-Phenyl-p-phenylendiamin, 2-(β-Hydroxyethyloxy)-p-phenylendiamin, 2-(β-Acetylaminoethyloxy)-p-phenylendiamin, N-(β-Methoxyethyl)-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1 H-imidazol-1-yl)propyl]amin, 5,8-Diaminobenzo-1,4-dioxan sowie ihren physiologisch verträglichen Salzen.

[0024] Die im erfindungsgemäßen Verfahren ganz besonders bevorzugten p-Phenylendiaminderivate der Formel (E1) sind ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-(β-Hydroxy-ethyl)-p-phenylendiamin, 2-(α,β-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin, sowie den physiologisch verträglichen Salzen dieser Verbindungen.

[0025] Es kann erfindungsgemäß weiterhin bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente Verbindungen einzusetzen, die mindestens zwei aromatische Kerne enthalten, die mit Amino- und/oder Hydroxylgruppen substituiert sind.
Unter den zweikernigen Entwicklerkomponenten, die in den Färbezusammensetzungen gemäß der Erfindung verwendet werden können, kann man insbesondere die Verbindungen nennen, die der folgenden Formel (E2) entsprechen, sowie ihre physiologisch verträglichen Salze:

wobei:
  • Z1 und Z2 stehen unabhängig voneinander für einen Hydroxyl- oder NH2-Rest, der gegebenenfalls durch einen (C1 bis C4)-Alkylrest, durch einen (C1 bis C4)-Hydroxyalkylrest und/oder durch eine Verbrückung Y substituiert ist oder der gegebenenfalls Teil eines verbrückenden Ringsystems ist,
  • die Verbrückung Y steht für eine Alkylengruppe mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise eine lineare oder verzweigte Alkylenkette oder einen Alkylenring, die von einer oder mehreren stickstoffhaltigen Gruppen und/oder einem oder mehreren Heteroatomen wie Sauerstoff-, Schwefel- oder Stickstoffatomen unterbrochen oder beendet sein kann und eventuell durch einen oder mehrere Hydroxyl- oder (C1 bis C8)-Alkoxyreste substituiert sein kann, oder eine direkte Bindung,
  • G5 und G6 stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoff- oder Halogenatom, einen (C1 bis C4)-Alkylrest, einen (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylrest, einen (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylrest, einen (C1 bis C4)-Aminoalkylrest oder eine direkte Verbindung zur Verbrückung Y,
  • G7, G8, G9, G10, G11 und G12 stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine direkte Bindung zur Verbrückung Y oder einen (C1 bis C4)-Alkylrest,
mit der Maßgabe, dass die Verbindungen der Formel (E2) nur eine Verbrückung Y pro Molekül enthalten.

[0026] Die in Formel (E2) verwendeten Substituenten sind erfindungsgemäß analog zu den obigen Ausführungen definiert.

[0027] Bevorzugte zweikernige Entwicklerkomponenten der Formel (E2) werden insbesondere aus mindestens einer der folgenden Verbindungen ausgewählt: N,N'-Bis-(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-1,3-diamino-propan-2-ol, N,N'-Bis-(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-ethylendiamin, N,N'-Bis-(4'-aminophenyl)-tetramethylendiamin, N,N'-Bis-(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-tetramethylendiamin, N,N'-Bis-(4-(methylamino)phenyl)-tetramethylendiamin, N,N'-Diethyl-N,N'-bis-(4'-amino-3'-methylphenyl)-ethylendiamin, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)-methan, N,N'-Bis-(4'-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan, N,N'-Bis-(2-hydroxy-5-aminobenzyl)-piperazin, N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin und 1,10-Bis-(2',5'-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan sowie ihre physiologisch verträglichen Salze.

[0028] Ganz besonders bevorzugte zweikernige Entwicklerkomponenten der Formel (E2) werden ausgewählt unter N,N'-Bis-(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-1,3-diamino-propan-2-ol, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)-methan, 1,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)-propan-2-ol, N,N'-Bis-(4-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan, 1,10-Bis-(2,5-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan oder eines der physiologisch verträglichen Salze dieser Verbindungen.

[0029] Weiterhin kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente ein p-Aminophenolderivat oder eines seiner physiologisch verträglichen Salze einzusetzen. Besonders bevorzugt sind p-Aminophenolderivate der Formel (E3)

wobei:
  • G13 steht für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, einen (C1 bis C4)-Alkylrest, einen (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylrest, einen (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylrest, einen (C1 bis C4)-Alkoxy-(C1 bis C4)-alkylrest, einen (C1 bis C4)-Aminoalkylrest, einen Hydroxy-(C1 bis C4)-alkylaminorest, einen (C1 bis C4)-Hydroxyalkoxyrest, einen (C1 bis C4)-Hydroxyalkyl-(C1 bis C4)-aminoalkylrest oder einen (Di-[(C1 bis C4)-alkyl)amino)-(C1 bis C4)-alkylrest, und
  • G14 steht für ein Wasserstoff- oder Halogenatom, einen (C1 bis C4)-Alkylrest, einen (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylrest, einen (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylrest, einen (C1 bis C4)-Alkoxy-(C1 bis C4)-alkylrest, einen (C1 bis C4)-Aminoalkylrest oder einen (C1 bis C4)-Cyanoalkylrest,
  • G15 steht für Wasserstoff, einen (C1 bis C4)-Alkylrest, einen (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylrest, einen (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylrest, einen Phenylrest oder einen Benzylrest, und
  • G16 steht für Wasserstoff oder ein Halogenatom.
    Die in Formel (E3) verwendeten Substituenten sind erfindungsgemäß analog zu den obigen Ausführungen definiert.
    Bevorzugte p-Aminophenole der Formel (E3) sind insbesondere p-Aminophenol, N-Methyl-p-aminophenol, 4-Amino-3-methyl-phenol, 4-Amino-3-fluorphenol, 2-Hydroxymethylamino-4-aminophenol, 4-Amino-3-hydroxymethylphenol, 4-Amino-2-(β-hydroxyethoxy)-phenol, 4-Amino-2-methylphenol, 4-Amino-2-hydroxymethylphenol, 4-Amino-2-methoxymethyl-phenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(β-hydroxyethyl-aminomethyl)-phenol, 4-Amino-2-(α,β-dihydroxyethyl)-phenol, 4-Amino-2-fluorphenol, 4-Amino-2-chlorphenol, 4-Amino-2,6-dichlorphenol, 4-Amino-2-(diethyl-aminomethyl)-phenol sowie ihre physiologisch verträglichen Salze.
    Ganz besonders bevorzugte Verbindungen der Formel (E3) sind p-Aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(α,β-dihydroxyethyl)-phenol und 4-Amino-2-(diethylaminomethyl)-phenol.
    Ferner kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus 2-Aminophenol und seinen Derivaten, wie beispielsweise 2-Amino-4-methylphenol, 2-Amino-5-methylphenol oder 2-Amino-4-chlorphenol.
    Weiterhin kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus heterocyclischen Entwicklerkomponenten, wie beispielsweise aus Pyrimidinderivaten, Pyrazolderivaten, Pyrazolopyrimidin-Derivaten bzw. ihren physiologisch verträglichen Salzen. Hierbei sind Pyrimidinderivate als heterozyklische Entwicklerkomponenten besonders bevorzugt.
    Bevorzugte Pyrimidin-Derivate werden erfindungsgemäß ausgewählt aus Verbindungen gemäß Formel (E4) bzw. deren physiologisch verträglichen Salzen,

worin
  • G17, G18 und G19 unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine Hydroxygruppe, eine (C1 bis C4)-Alkoxygruppe oder eine Aminogruppe steht und
  • G20 für eine Hydroxygruppe oder eine Gruppe -NG21G22 steht, worin G21 und G22 unabhängig voneinander stehen für ein Wasserstoffatom, eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe, eine (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylgruppe,
mit der Maßgabe, dass maximal zwei der Gruppen aus G17, G18, G19 und G20 eine Hydroxygruppe bedeuten und höchstens zwei der Reste G17, G18 und G19 für ein Wasserstoffatom stehen. Dabei ist es wiederum bevorzugt, wenn gemäß Formel (E4) mindestens zwei Gruppen aus G17, G18, G19 und G20 für eine Gruppe -NG21G22 stehen und höchstens zwei Gruppen aus G17, G18, G19 und G20 für eine Hydroxygruppe stehen.

[0030] Besonders bevorzugte Pyrimidin-Derivate sind insbesondere die Verbindungen 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, 2-Dimethylamino-4,5,6-triaminopyrimidin, 2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin und 2,5,6-Triaminopyrimidin.

[0031] Bevorzugte Pyrazol-Derivate werden erfindungsgemäß ausgewählt aus Verbindungen gemäß Formel (E5),

worin
  • G23, G24, G25 stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe, eine (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylgruppe, eine gegebenenfalls substituierte Arylgruppe oder eine gegebenenfalls substituierte Aryl-(C1 bis C4)-alkylgruppe, mit der Maßgabe dass, wenn G25 für ein Wasserstoffatom steht, G26 neben den vorgenannten Gruppen zusätzlich für eine Gruppe - NH2 stehen kann,
  • G26 steht für ein Wasserstoffatom, eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe, eine (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylgruppe oder eine (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylgruppe und
  • G27 steht für ein Wasserstoffatom, eine gegebenenfalls substituierte Arylgruppe, eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe oder eine (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylgruppe, insbesondere für ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe.


[0032] Bevorzugt bindet in Formel (E5) der Rest -NG25G26 an die 5 Position und der Rest G27 an die 3 Position des Pyrazolzyklus.

[0033] Besonders bevorzugte Pyrazol-Derivate sind insbesondere die Verbindungen, die ausgewählt werden unter 4,5-Diamino-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-(β-hydroxyethyl)-pyrazol, 3,4-Diaminopyrazol, 4,5-Diamino-1-(4'-chlorbenzyl)-pyrazol, 4,5-Diamino-1,3-dimethylpyrazol, 4,5-Diamino-3-methyl-1-phenylpyrazol, 4,5-Diamino-1-methyl-3-phenylpyrazol, 4-Amino-1,3-dimethyl-5-hydrazinopyrazol, 1-Benzyl-4,5-diamino-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-3-tert.-butyl-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-tert.-butyl-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-(β-hydroxyethyl)-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-(4'-methoxyphenyl)-pyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-hydroxymethylpyrazol, 4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-methyl-pyrazol, 4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-isopropylpyrazol, 4,5-Diamino-3-methyl-1-isopropyl-pyrazol, 4-Amino-5-(β-aminoethyl)amino-1,3-dimethylpyrazol, sowie deren physiologisch verträglichen Salze.

[0034] Bevorzugte Pyrazolopyrimidin-Derivate sind insbesondere die Derivate des Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin der folgenden Formel (E6) und dessen tautomeren Formen, sofern ein tautomeres Gleichgewicht besteht:

wobei:
  • G28, G29 und G30, G31unabhängig voneinander stehen für ein Wasserstoffatom, einen (C1 bis C4)-Alkylrest, einen Aryl-Rest, einen (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylrest, einen (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylrest einen (C1 bis C4)-Alkoxy-(C1 bis C4)-alkylrest, einen (C1 bis C4)-Aminoalkylrest, der gegebenenfalls durch ein Acetyl-Ureid- oder einen Sulfonyl-Rest geschützt sein kann, einen (C1 bis C4)-Alkylamino-(C1 bis C4)-alkylrest, einen Di-[(C1 bis C4)-alkyl]-(C1 bis C4)-aminoalkylrest, wobei die Dialkyl-Reste gegebenenfalls einen Kohlenstoffzyklus oder einen Heterozyklus mit 5 oder 6 Kettengliedern bilden, einen (C1 bis C4)-Monohydroxyalkyl- oder einen Di[(C1 bis C4)-Hydroxyalkyl]-(C1 bis C4)-aminoalkylrest,
  • die X-Reste stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, einen (C1 bis C4)-Alkylrest, einen Aryl-Rest, einen (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylrest, einen (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylrest, einen (C1 bis C4)-Aminoalkylrest, einen (C1 bis C4)-Alkylamino-(C1 bis C4)-alkylrest, einen Di-[(C1 bis C4)alkyl]-(C1 bis C4)-aminoalkylrest, wobei die Dialkyl-Reste gegebenenfalls einen Kohlenstoffzyklus oder einen Heterozyklus mit 5 oder 6 Kettengliedern bilden, einen (C1 bis C4)-Hydroxyalkyl- oder einen Di-[(C1 bis C4)-hydroxyalkyl]amino-(C1 bis C4)-alkylrest, einen Aminorest, einen (C1 bis C4)-Alkyl- oder Di-[(C1 bis C4)-hydroxyalkyl]aminorest, ein Halogenatom, eine Carboxylsäuregruppe oder eine Sulfonsäuregruppe,
  • i hat den Wert 0, 1, 2 oder 3,
  • p hat den Wert 0 oder 1,
  • q hat den Wert 0 oder 1 und
  • n hat den Wert 0 oder 1,
mit der Maßgabe, dass
  • die Summe aus p + q ungleich 0 ist,
  • wenn p + q gleich 2 ist, n den Wert 0 hat, und die Gruppen NG28G29 und NG30G31 belegen die Positionen (2,3); (5,6); (6,7); (3,5) oder (3,7);
  • wenn p + q gleich 1 ist, n den Wert 1 hat, und die Gruppen NG28G29 (oder NG30G31) und die Gruppe OH belegen die Positionen (2,3); (5,6); (6,7); (3,5) oder (3,7);


[0035] Die in Formel (E7) verwendeten Substituenten sind erfindungsgemäß analog zu den obigen Ausführungen definiert.

[0036] Wenn das Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin der obenstehenden Formel (E6) eine Hydroxygruppe an einer der Positionen 2, 5 oder 7 des Ringsystems enthält, besteht ein tautomeres Gleichgewicht, das zum Beispiel im folgenden Schema dargestellt wird:



[0037] Unter den Pyrazolo[1,5-a]pyrimidinen der oben stehenden Formel (E7) kann man insbesondere nennen:
  • Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin;
  • 2,5-Dimethyl-pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin;
  • Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,5-diamin;
  • 2,7-Dimethyl-pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,5-diamin;
  • 3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-ol;
  • 3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-5-ol;
  • 2-(3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-ylamino)-ethanol;
  • 2-(7-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3-ylamino)-ethanol;
  • 2-[(3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-yl)-(2-hydroxy-ethyl)-amino]-ethanol;
  • 2-[(7-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3-yl)-(2-hydroxy-ethyl)-amino]-ethanol;
  • 5,6-Dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin;
  • 2,6-Dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin;
  • 3-Amino-7-dimethylamino-2,5-dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin;
sowie ihre physiologisch verträglichen Salze und ihre tautomeren Formen, wenn ein tautomers Gleichgewicht vorhanden ist.

[0038] Die Pyrazolo[1,5-a]pyrimidine der obenstehenden Formel (E6) können wie in der Literatur beschrieben durch Zyklisierung ausgehend von einem Aminopyrazol oder von Hydrazin hergestellt werden.

[0039] Ganz besonders bevorzugte Entwicklerkomponenten werden ausgewählt, aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-(α,β-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin, N,N'-Bis-(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-1,3-diamino-propan-2-ol, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)-methan, 1,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)-propan-2-ol, N,N'-Bis-(4-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan, 1,10-Bis-(2,5-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan, p-Aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(α,β-dihydroxyethyl)-phenol und 4-Amino-2-(diethylaminomethyl)-phenol, 4,5-Diamino-1-(β-hydroxyethyl)-pyrazol, 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, sowie den physiologisch verträglichen Salzen dieser Verbindungen.

[0040] Im folgenden werden Beispiele für die als Substituenten der Verbindungen der Formeln (E1) bis (E6) genannten Reste aufgezählt: Beispiele für (C1 bis C4)-Alkylreste sind die Gruppen -CH3, - CH2CH3,
-CH2CH2CH3, -CH(CH3)2, -CH2CH2CH2CH3, -CH2CH(CH3)2, -CH(CH3)CH2CH3, -C(CH3)3. Erfindungsgemäße Beispiele für (C1 bis C4)-Alkoxyreste sind -OCH3, -OCH2CH3, -OCH2CH2CH3, -OCH(CH3)2, -OCH2CH2CH2CH3, -OCH2CH(CH3)2, -OCH(CH3)CH2CH3, - OC(CH3)3, insbesondere eine Methoxy- oder eine Ethoxygruppe.
Weiterhin können als bevorzugte Beispiele für eine (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylgruppe -CH2OH -CH2CH2OH, -CH2CH2CH2OH, -CHCH(OH)CH3, -CH2CH2CH2CH2OH, wobei die Gruppe - CH2CH2OH bevorzugt ist.
Ein besonders bevorzugtes Beispiel einer (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylgruppe ist die 1,2-Dihydroxyethylgruppe.
Beispiele für Halogenatome sind F-, Cl- oder Br-Atome, Cl-Atome sind ganz besonders bevorzugte Beispiele.
Beispiele für stickstoffhaltige Gruppen sind insbesondere -NH2, (C1 bis C4)-Monoalkylaminogruppen, (C1 bis C4)-Dialkylaminogruppen, (C1 bis C4)-Trialkylammoniumgruppen, (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylaminogruppen, Imidazolinium und - NH3+.
Beispiele für (C1 bis C4)-Monoalkylaminogruppen sind -NHCH3, -NHCH2CH3, -NHCH2CH2CH3, -NHCH(CH3)2.
Beispiele für (C1 bis C4)-Dialkylaminogruppe sind -N(CH3)2, -N(CH2CH3)2.
Beispiele für (C1 bis C4)-Trialkylammoniumgruppen sind -N+(CH3)3, -N+(CH3)2(CH2CH3), -N+(CH3)(CH2CH3)2.
Beispiele für (C1 bis C4)-Hydroxyalkylaminoreste sind -NH-CH2CH2OH, -NH-CH2CH2OH, -NH-CH2CH2CH2OH, -NH-CH2CH2CH2OH.
Beispiele für (C1 bis C4)-Alkoxy-(C1 bis C4)-alkylgruppen sind die Gruppen -CH2CH-O-CH3, -CH2CH2CH2-O-CH3, -CH2CH2-O-CH2CH3, -CH2CH2CH2-O-CH2CH3, -CH2CH2-O-CH(CH3), -CH2CH2CH2-O-CH(CH3).
Beispiele für Hydroxy-(C1 bis C4)-alkoxyreste sind -O-CH2OH, -O-CH2CH2OH, -O-CH2CH2CH2OH, -O-CHCH(OH)CH3, -O-CH2CH2CH2CH2OH.
Beispiele für (C1 bis C4)-Acetylaminoalkoxyreste sind -O-CH2NHC(O)CH3, -O-CH2CH2NHC(O)CH3, -O-CH2CH2CH2NHC(O)CH3, -O-CH2CH(NHC(O)CH3)CH3, -O-CH2CH2CH2CH2NHC(O)CH3.
Beispiele für (C1 bis C4)-Carbamoylaminoalkoxyreste sind -O-CH2CH2-NH-C(O)-NH2, -O-CH2CH2CH2-NH-C(O)-NH2, -O-CH2CH2CH2CH2-NH-C(O)-NH2.
Beispiele für (C1 bis C4)-Aminoalkylreste sind -CH2NH2, -CH2CH2NH2, -CH2CH2CH2NH2, -CH2CH(NH2)CH3, -CH2CH2CH2CH2NH2.
Beispiele für (C1 bis C4)-Cyanoalkylreste sind -CH2CN, -CH2CH2CN, -CH2CH2CH2CN.
Beispiele für (C1 bis C4)-Hydroxyalkylamino-(C1 bis C4)-alkylreste sind -CH2CH2NH-CH2CH2OH, -CH2CH2CH2NH-CH2CH2OH, -CH2CH2NH-CH2CH2CH2OH, -CH2CH2CH2NH-CH2CH2CH2OH.
Beispiele für Di[(C1 bis C4)-Hydroxyalkyl]amino-(C1 bis C4)-alkylreste sind - CH2CH2N(CH2CH2OH)2, -CH2CH2CH2N(CH2CH2OH)2, -CH2CH2N(CH2CH2CH2OH)2, -CH2CH2CH2N(CH2CH2CH2OH)2.
Ein Beispiel für Arylgruppen ist die Phenylgruppe.
Beispiele für Aryl-(C1 bis C4)-alkylgruppen sind die Benzylgruppe und die 2-Phenylethylgruppe.

[0041] In einer bevorzugten Ausführungsform wird im erfindungsgemäßen Verfahren eine Zusammensetzung (B) eingesetzt, in der das Oxidationsfarbstoffvorprodukt bevorzugt in einer Menge von 0,01 bis 8,0 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,05 bis 5,0 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt von 0,1 bis 3,0 Gew.-% jeweils bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung (B), enthalten ist.

[0042] Die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Zusammensetzung (B) kann die eigentliche oxidative Färbung der Fasern grundsätzlich mit Luftsauerstoff ausbilden. Bevorzugt wird jedoch ein zusätzliches Oxidationsmittel eingesetzt. Wenn neben der Färbung mit den farbgebenden Komponenten ein Aufhelleffekt an menschlichem Haar gewünscht ist, wird generell ein zusätzliches Oxidationsmittel verwendet.

[0043] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird daher eine Zusammensetzung (B) eingesetzt, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie zusätzlich ein Oxidationsmittel enthält.
Die Oxidationsmittelzusammensetzung umfasst einen kosmetischen Träger und mindestens ein Oxidationsmittel. Im Sinne der Erfindung sind die Oxidationsmittel von Luftsauerstoff verschieden und besitzen ein solches Oxidationspotenzial, das es ermöglicht das natürliche Farbpigment Melanin oxidativ aufzuhellen und/oder ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp zu oxidieren.
Als Oxidationsmittel kommen Persulfate, Chlorite, organische Percarbonsäuren, organische Peroxide und insbesondere Wasserstoffperoxid oder dessen Anlagerungsprodukte an Harnstoff, Melamin sowie an Natriumborat in Frage.

[0044] Als organische Percarbonsäuren eignen sich erfindungsgemäß besonders Monoperphthalsäure, Peroxo-benzoesäure, Peressigsäure oder 6-Phthalimido-peroxyhexansäure (CAS-Nr.: 128275-31-0).

[0045] Als Oxidationsmittel kommt bevorzugt Wasserstoffperoxid und/oder mindestens ein Anlagerungsprodukt davon, insbesondere an anorganische oder organische Verbindungen, in Frage. Die geeigneten Anlagerungsprodukte von Wasserstoffperoxid werden wiederum bevorzugt ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, bestehend aus Natriumperborat, Natriumpercarbonat, Magnesiumpercarbonat, Natriumpercarbamid, Polyvinylpyrrolidon·n H2O2 (n ist eine positive ganze Zahl größer 0), Harnstoffperoxid und Melaminperoxid.

[0046] Erfindungsgemäß können die Oxidationsmittel auch zusammen mit einem Katalysator Anwendung finden. Der Katalysator aktiviert die Oxidation des Substrats, wie beispielsweise die Oxidation der Oxidationsfarbstoffvorprodukte oder des Melanins. Solche Katalysatoren sind z.B. Metallionen, Iodide, Chinone oder bestimmte Enzyme.

[0047] Geeignete Metallionen sind beispielsweise Zn2+, Cu2+, Fe2+, Fe3+, Mn2+, Mn4+, Li+, Mg2+, Ca2+ und Al3+. Besonders geeignet sind dabei Zn2+, Cu2+ und Mn2+. Die Metallionen können prinzipiell in der Form eines beliebigen, physiologisch verträglichen Salzes oder in Form einer Komplexverbindung eingesetzt werden. Bevorzugte Salze sind die Acetate, Sulfate, Halogenide, Lactate und Tartrate. Durch Verwendung dieser Metallsalze kann die Oxidation beschleunigt als auch im Rahmen einer oxidativen Färbung die Farbnuance gezielt beeinflusst werden.

[0048] Geeignete Enzyme sind z.B. Peroxidasen, die die Wirkung geringer Mengen an Wasserstoffperoxid deutlich verstärken können. Weiterhin sind solche Enzyme erfindungsgemäß geeignet, die mit Hilfe von Luftsauerstoff in situ geringe Mengen Wasserstoffperoxid erzeugen und auf diese Weise die Oxidation der Farbstoffvorprodukte biokatalytisch aktivieren. Besonders geeignete Katalysatoren für die Oxidation von Farbstoffvorprodukten sind die sogenannten 2-Elektronen-Oxidoreduktasen in Kombination mit den dafür spezifischen Substraten, z.B.
  • Pyranose-Oxidase und z.B. D-Glucose oder Galactose,
  • Glucose-Oxidase und D-Glucose,
  • Glycerin-Oxidase und Glycerin,
  • Pyruvat-Oxidase und Benztraubensäure oder deren Salze,
  • Alkohol-Oxidase und Alkohol (MeOH, EtOH),
  • Lactat-Oxidase und Milchsäure und deren Salze,
  • Tyrosinase-Oxidase und Tyrosin,
  • Uricase und Harnsäure oder deren Salze,
  • Cholinoxidase und Cholin,
  • Aminosäure-Oxidase und Aminosäuren.


[0049] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens enthält die Zusammensetzung (B) Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel.
In einer ganz bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in der Zusammensetzung (B) Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel in einer Menge von 0,1 bis 5,9 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,1 bis 3,0 Gew.-%, insbesondere von 0,2 bis 2,0 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt von 0,5 bis 1,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung (B), eingesetzt.

[0050] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Zusammensetzung (B) insbesondere ammoniakfrei.
In den ammoniakfreien Zusammensetzungen (B) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird mindestens ein Hydroxylalkylamin eingesetzt.
Diese Hydroxylalkylamine werden bevorzugt ausgewählt aus primären Aminen mit einem C2-C6-Alkylgrundkörper, der mindestens eine Hydroxylgruppe trägt. Besonders bevorzugte Hydroxyalkylamine werden aus der Gruppe ausgewählt, die gebildet wird, aus 2-Aminoethan-1-ol (Monoethanolamin), 3-Aminopropan-1-ol, 4-Aminobutan-1-ol, 5-Aminopentan-1-ol, 1-Aminopropan-2-ol, 1-Aminobutan-2-ol, 1-Aminopentan-2-ol, 1-Aminopentan-3-ol, 1-Aminopentan-4-ol, 3-Amino-2-methylpropan-1-ol, 1-Amino-2-methylpropan-2-ol, 3-Aminopropan-1,2-diol, 2-Amino-2-methylpropan-1,3-diol. Erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugte Hydroxyalkylamine werden ausgewählt aus der Gruppe 2-Aminoethan-1-ol, 2-Amino-2-methylpropan-1-ol und 2-Amino-2-methyl-propan-1,3-diol.

[0051] Die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Zusammensetzung (B) enthält mindestens ein Hydroxylalkylamin in einer Menge von 0,5 bis 8,0 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,5 bis 5,0 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt von 1,0 bis 3,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung (B).

[0052] Das erfindungsgemäße Verfahren ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass die farbgebende Zusammensetzung (B) auf dem Haar für eine Einwirkzeit E2 verbleibt Diese Einwirkzeit E2 beträgt vorzugsweise zwischen 10 und 60 Minuten, besonders bevorzugt zwischen 20 und 45 Minuten und in einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zwischen 25 und 35 Minuten. Anschließend wird dann mit Wasser gründlich ausgespült und das Haar getrocknet.

[0053] Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann daher die Menge an Oxidationsmittel, die auf das Haar über Gesamtzeitraum des Färbeverfahrens einwirkt, gegenüber herkömmlichen, einstufigen oxidativen Färbeverfahren reduziert werden.
Erfindungsgemäß verbleibt nämlich die verhältnismäßig hohe Oxidationsmittelkonzentration der Pre-Lotion nur für einen kurzen Zeitraum, nämlich für die Einwirkzei E1, im Haar, während im Verlauf des zeitintensiveren Färbevorgangs, also der Einwirkzeit E2, eine deutlich geringere Menge an Oxidationsmittel auf das Haar einwirkt.
Durch die Reduktion der Menge von Oxidationsmittel im eigentlichen Haarfärbeschritt wird eine verringerte Haarschädigung, insbesondere in den Spitzen und Längen erreicht.

[0054] Im Vergleich zu einem herkömmlichen, einstufigen oxidativen Färbeverfahren erreicht also das erfindungsgemäße Verfahren durch eine reduzierte Einwirkmenge von Oxidationsmittel auf das Haar pro Zeiteinheit über das Gesamtverfahren und in einer vergleichbaren oder wenig längeren Verfahrensdauer eine verbesserte Färbeleistung, insbesondere eine verbesserte und gleichmäßigere Grauabdeckung, sowie gleichzeitig eine Verringerung der Haarschädigung.

[0055] Die erfindungsgemäßen Verfahren können in einer weiteren Ausführungsform zusätzlich in der Zusammensetzung (B) Mittel nutzen, die mindestens eine weitere farbgebende Komponente, bevorzugt in einer Menge von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,05 bis 8,0 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt von 0,1 bis 5,0 Gew.-% jeweils bezogen auf das Gewicht des Färbemittels, enthalten.

[0056] Diese farbgebende Komponente wird bevorzugt ausgewählt
  1. (1) aus mindestens einem Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Typ der Entwicklerkomponenten und gegebenenfalls zusätzlich mindestens einer Kupplerkomponente
    und/oder
  2. (2) aus Oxofarbstoffvorprodukten
    und/oder
  3. (3) aus mindestens einem direktziehenden Farbstoff
    und/oder
  4. (4) aus mindestens einer Vorstufe naturanaloger Farbstoffe.


[0057] Daher kann die Zusammensetzung (B) weiterhin mindestens ein weiteres Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Typ der Entwicklerkomponente enthalten. Für diese Oxidationsfarbstoffvorprodukte gelten mutatis muntandis die entsprechenden Ausführungsformen.

[0058] Kupplerkomponenten bilden im Rahmen der oxidativen Färbung allein keine signifikante Färbung aus, sondern benötigen stets die Gegenwart von Entwicklerkomponenten. Daher ist es erfindungsgemäß bevorzugt, dass bei Verwendung mindestens einer Entwicklerkomponente zusätzlich mindestens eine Kupplerkomponente zum Einsatz kommt.

[0059] Kupplerkomponenten im Sinne der Erfindung erlauben mindestens eine Substitution eines chemischen Restes des Kupplers durch die oxidierte Form der Entwicklerkomponente. Dabei bildet sich eine kovalente Bindung zwischen Kuppler- und Entwicklerkomponente aus. Kuppler sind bevorzugt zyklische Verbindungen, die am Zyklus mindestens zwei Gruppen tragen, ausgewählt aus (i) gegebenenfalls substituierten Aminogruppen und/oder (ii) Hydroxygruppen. Wenn die zyklische Verbindung ein Sechsring (bevorzugt aromatisch) ist, so befinden sich die besagten Gruppen bevorzugt in ortho-Position oder meta-Position zueinander.

[0060] Im erfindungsgemäßen Verfahren in der Zusammensetzung (B) eingesetzte Kupplerkomponenten werden bevorzugt als mindestens eine Verbindung aus einer der folgenden Klassen ausgewählt:
  • m-Aminophenol und/oder dessen Derivate,
  • m-Diaminobenzol und/oder dessen Derivate,
  • o-Diaminobenzol und/oder dessen Derivate,
  • o-Aminophenolderivate, wie beispielsweise o-Aminophenol,
  • Naphthalinderivate mit mindestens einer Hydroxygruppe,
  • Di- beziehungsweise Trihydroxybenzol und/oder deren Derivate,
  • Pyridinderivate,
  • Pyrimidinderivate,
  • Monohydroxyindol-Derivate und/oder Monoaminoindol-Derivate,
  • Monohydroxyindolin-Derivate und/oder Monoaminoindolin-Derivate,
  • Pyrazolonderivate, wie beispielsweise 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on,
  • Morpholinderivate wie beispielsweise 6-Hydroxybenzomorpholin oder 6-Amino-benzomorpholin,
  • Chinoxalinderivate wie beispielsweise 6-Methyl-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin,
Gemische aus zwei oder mehrer Verbindungen aus einer oder mehrerer dieser Klassen sind im Rahmen dieser Ausführungsform ebenso erfindungsgemäß.

[0061] Die im erfindungsgemäßen Verfahren in der Zusammensetzung (B) verwendbaren m-Aminophenole bzw. deren Derivate werden bevorzugt ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Formel (K1) und/oder aus mindestens einem physiologisch verträglichen Salz einer Verbindung gemäß Formel (K1),

worin
G1 und G2
unabhängig voneinander stehen für ein Wasserstoffatom, eine (C1 bis C4)- Alkylgruppe, eine (C3 bis C6)-Cycloalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Alkenylgruppe, eine (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Perfluoracylgruppe, eine Aryl-(C1 bis C6)-alkylgruppe, eine Amino-(C1 bis C6)-alkylgruppe, eine (C1 bis C6)-Dialkylamino-(C1 bis C6)-alkylgruppe oder eine (C1 bis C6)-Alkoxy-(C1 bis C6)-alkylgruppe, wobei G1 und G2 gemeinsam mit dem Stickstoffatom einen fünfgliedrigen, sechsgliedrigen oder siebengliedrigen Ring bilden können,
G3 und G4
unabhängig voneinander stehen für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe, eine (C1 bis C4)-Alkoxygruppe, eine Hydroxygruppe, eine (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylgruppe, eine Hydroxy-(C1 bis C4)-alkoxygruppe, eine (C1 bis C6)-Alkyox-(C2 bis C6)-alkoxygruppe, eine Arylgruppe oder eine Heteroarylgruppe.


[0062] Besonders bevorzugte m-Aminophenol-Kupplerkomponenten werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus m-Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol, N-Cyclopentyl-3-aminophenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol, 2-Hydroxy-4-aminophenoxyethanol, 2,6-Dimethyl-3-aminophenol, 3-Trifluoroacetylamino-2-chlor-6-methylphenol, 5-Amino-4-chlor-2-methylphenol, 5-Amino-4-methoxy-2-methylphenol, 5-(2'-Hydroxyethyl)-amino-2-methylphenol, 3-(Diethylamino)-phenol, N-Cyclopentyl-3-aminophenol, 1,3-Dihydroxy-5-(methylamino)-benzol, 3-Ethylamino-4-methylphenol, 2,4-Dichlor-3-aminophenol und den physiologisch verträglichen Salzen aller vorstehend genannten Verbindungen.

[0063] Die im erfindungsgemäßen Verfahren in der Zusammensetzung (B) verwendbaren m-Diaminobenzole bzw. deren Derivate werden bevorzugt ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Formel (K2) und/oder aus mindestens einem physiologisch verträglichen Salz einer Verbindung gemäß Formel (K2),

worin
G5, G6, G7 und G8
unabhängig voneinander stehen für ein Wasserstoffatom, eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe, eine (C3 bis C6)-Cycloalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Alkenylgruppe, eine (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylgruppe, eine (C1 bis C4)-Alkoxy-(C1 bis C4)-alkylgruppe, eine Aryl-(C1 bis C4)-alkylgruppe, eine Heteroaryl-(C1 bis C4)-alkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Perfluoracylgruppe, oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom einen fünfgliedrigen oder sechsgliedrigen Heterozyklus bilden
G9 und G10
unabhängig voneinander stehen für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe, eine ω-(2,4-Diaminophenyl)-(C1 bis C4)-alkylgruppe, eine ω-(2,4-Diaminophenyloxy)-(C1 bis C4)-alkoxygruppe, eine (C1 bis C4)-Alkoxygruppe, eine Hydroxygruppe, eine (C1 bis C4)-Alkoxy-(C2 bis C4)-alkoxygruppe, eine Arylgruppe, eine Heteroarylgruppe, eine (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylgruppe, eine Hydroxy-(C1 bis C4)-alkoxygruppe.


[0064] Besonders bevorzugte m-Diaminobenzol-Kupplerkomponenten werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus m-Phenylendiamin, 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenyl)propan, 2,6-Bis(2'-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,5-dimethylphenyl}amino)ethanol, 2-[3-Morpholin-4-ylphenyl)amino]ethanol, 3-Amino-4-(2-methoxyethoxy)-5-methylphenylamin, 1-Amino-3-bis-(2'-hydroxyethyl)-aminobenzol und den physiologisch verträglichen Salzen aller vorstehend genannten Verbindungen.

[0065] Die im erfindungsgemäßen Verfahren in der Zusammensetzung (B) erfindungsgemäß verwendbaren o-Diaminobenzole bzw. deren Derivate werden bevorzugt ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Formel (K3) und/oder aus mindestens einem physiologisch verträglichen Salz einer Verbindung gemäß Formel (K3),

worin
G11, G12, G13 und G14
unabhängig voneinander stehen für ein Wasserstoffatom, eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe, eine (C3 bis C6)-Cycloalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Alkenylgruppe, eine (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylgruppe, eine (C1 bis C4)-Alkoxy-(C1 bis C4)-alkylgruppe, eine Aryl-(C1 bis C4)-alkylgruppe, eine Heteroaryl-(C1 bis C4)-alkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Perfluoracylgruppe, oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom einen fünfgliedrigen oder sechsgliedrigen Heterozyklus bilden
G15 und G16
unabhängig voneinander stehen für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Carboxylgruppe, eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe, eine (C1 bis C4)-Alkoxygruppe, eine Hydroxygruppe, eine (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylgruppe, eine Hydroxy-(C1 bis C4)-alkoxygruppe.


[0066] Besonders bevorzugte o-Diaminobenzol-Kupplerkomponenten werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus 3,4-Diaminobenzoesäure und 2,3-Diamino-1-methylbenzol und den physiologisch verträglichen Salzen aller vorstehend genannten Verbindungen.

[0067] Bevorzugte Di- beziehungsweise Trihydroxybenzole und deren Derivate werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus Resorcin, Resorcinmonomethylether, 2-Methylresorcin, 5-Methylresorcin, 2,5-Dimethylresorcin, 2-Chlorresorcin, 4-Chlorresorcin, Pyrogallol und 1,2,4-Trihydroxybenzol.

[0068] Die im erfindungsgemäßen Verfahren in der Zusammensetzung (B) verwendbaren Pyridinderivate werden bevorzugt ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Formel (K4) und/oder aus mindestens einem physiologisch verträglichen Salz einer Verbindung gemäß Formel (K4),

worin
G17 und G18
stehen unabhängig voneinander für eine Hydroxygruppe oder eine Gruppe-NG21G22,
worin G21 und G22 unabhängig voneinander stehen für ein Wasserstoffatom, eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe, eine (C3 bis C6)-Cycloalkylgruppe, eine (C2 bis
C4)-Alkenylgruppe, eine Arylgruppe, eine (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylgruppe, eine (C1 bis C4)-Alkoxy-(C1 bis C4)-alkylgruppe, eine Aryl-(C1 bis C4)-alkylgruppe, eine Heteroaryl-(C1 bis C4)-alkylgruppe,
G19 und G20
stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe oder eine (C1 bis C4)-Alkoxygruppe.


[0069] Es ist bevorzugt, wenn gemäß Formel (K4) die Reste G17 und G18 in ortho-Position oder in meta-Position zueinander stehen.

[0070] Besonders bevorzugte Pyridinderivate werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 2,6-Dihydroxypyridin, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 2-Amino-5-chlor-3-hydroxypyridin, 3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 2,6-Dihydroxy-4-methylpyridin, 2,6-Diaminopyridin, 2,3-Diamino-6-methoxypyridin, 3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin, 3,4-Diaminopyridin, 2-(2-Methoxyethyl)amino-3-amino-6-methoxypyridin, 2-(4'-Methoxyphenyl)amino-3-aminopyridin, und den physiologisch verträglichen Salzen der vorgenannten Verbindungen.

[0071] Bevorzugte Naphthalinderivate mit mindestens einer Hydroxygruppe werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 1-Naphthol, 2-Methyl-1-naphthol, 2-Hydroxymethyl-1-naphthol, 2-Hydroxyethyl-1-naphthol, 1,3-Dihydroxynaphthalin, 1,5-Dihydroxynaphthalin, 1,6-Dihydroxynaphthalin, 1,7-Dihydroxynaphthalin, 1,8-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin und 2,3-Dihydroxynaphthalin.

[0072] Die im erfindungsgemäßen Verfahren in der Zusammensetzung (B) verwendbaren Indolderivate werden bevorzugt ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Formel (K5) und/oder aus mindestens einem physiologisch verträglichen Salz einer Verbindung gemäß Formel (K5),

worin
G23
steht für ein Wasserstoffatom, eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe, eine (C3 bis C6)-Cycloalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Alkenylgruppe, eine (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylgruppe, eine Aryl-(C1 bis C4)-alkylgruppe,
G24
steht für eine Hydroxygruppe oder eine Gruppe -NG26G27, worin G26 und G27 unabhängig voneinander stehen für ein Wasserstoffatom, eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe, eine (C3 bis C6)-Cycloalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Alkenylgruppe, eine (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylgruppe,
G25
Wasserstoffatom, ein Halogenatom oder eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe,
mit der Maßgabe, dass G24 in meta-Position oder ortho-Position zum Strukturfragment NG23 der Formel bindet.

[0073] Besonders bevorzugte Indolderivate werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 4-Hydroxyindol, 6-Hydroxyindol und 7-Hydroxyindol und den physiologisch verträglichen Salzen der vorgenannten Verbindungen.

[0074] Die im erfindungsgemäßen Verfahren in der Zusammensetzung (B) verwendbaren Indolinderivate werden bevorzugt ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Formel (K6) und/oder aus mindestens einem physiologisch verträglichen Salz einer Verbindung gemäß Formel (K6),

worin
G28
steht für ein Wasserstoffatom, eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe, eine (C3 bis C6)-Cycloalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Alkenylgruppe, eine (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylgruppe, eine Aryl-(C1 bis C4)-alkylgruppe,
G29
steht für eine Hydroxygruppe oder eine Gruppe -NG31G32, worin G31 und G32 unabhängig voneinander stehen für ein Wasserstoffatom, eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe, eine (C3 bis C6)-Cycloalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Alkenylgruppe, eine (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylgruppe, eine (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylgruppe,
G30
Wasserstoffatom, ein Halogenatom oder eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe,
mit der Maßgabe, dass G29 in meta-Position oder ortho-Position zum Strukturfragment NG28 der Formel bindet.

[0075] Besonders bevorzugte Indolinderivate werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 4-Hydroxyindolin, 6-Hydroxyindolin und 7-Hydroxyindolin und den physiologisch verträglichen Salzen der vorgenannten Verbindungen.

[0076] Bevorzugte Pyrimidinderivate werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 4,6-Diaminopyrimidin, 4-Amino-2,6-dihydroxypyrimidin, 2,4-Diamino-6-hydroxypyrimidin, 2,4,6-Trihydroxypyrimidin, 2-Amino-4-methylpyrimidin, 2-Amino-4-hydroxy-6-methylpyrimidin und 4,6-Dihydroxy-2-methylpyrimidin und den physiologisch verträglichen Salzen der vorgenannten Verbindungen.

[0077] Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Kupplerkomponenten werden ausgewählt unter m-Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol, 2-Hydroxy-4-aminophenoxyethanol, 5-Amino-4-chlor-2-methylphenol, 5-(2'-Hydroxyethyl)-amino-2-methylphenol, 2,4-Dichlor-3-aminophenol, o-Aminophenol, m-Phenylendiamin, 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenyl)propan, 2,6-Bis(2'-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,5-dimethylphenyl}amino)ethanol, 2-[3-Morpholin-4-ylphenyl)amino]ethanol, 3-Amino-4-(2-methoxyethoxy)-5-methylphenylamin, 1-Amino-3-bis-(2'-hydroxyethyl)-aminobenzol, Resorcin, 2-Methylresorcin, 4-Chlorresorcin, 1,2,4-Trihydroxybenzol, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin, 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on, 1-Naphthol, 1,5-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin, 1,7-Dihydroxynaphthalin, 1,8-Dihydroxynaphthalin, 4-Hydroxyindol, 6-Hydroxyindol, 7-Hydroxyindol, 4-Hydroxyindolin, 6-Hydroxyindolin, 7-Hydroxyindolin oder Gemischen dieser Verbindungen oder den physiologisch verträglichen Salzen der vorgenannten Verbindungen.

[0078] Die Kupplerkomponenten werden bevorzugt in einer Menge von 0,005 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das anwendungsbereite Oxidationsfärbemittel, verwendet.

[0079] Dabei werden Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten im Allgemeinen in etwa molaren Mengen zueinander eingesetzt. Wenn sich auch der molare Einsatz als zweckmäßig erwiesen hat, so ist ein gewisser Überschuss einzelner Oxidationsfarbstoffvorprodukte nicht nachteilig, so dass Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten in einem Mol-Verhältnis von 1:0,5 bis 1:3, insbesondere 1:1 bis 1:2, stehen können.

[0080] Im folgenden werden Beispiele für die als Substituenten der Verbindungen der Formeln (K1) bis (K6) genannten Reste aufgezählt: Beispiele für (C1 bis C4)-Alkylreste sind die Gruppen -CH3, - CH2CH3, -CH2CH2CH3, -CH(CH3)2, -CH2CH2CH2CH3, -CH2CH(CH3)2, -CH(CH3)CH2CH3, -C(CH3)3.
Erfindungsgemäße Beispiele für (C3 bis C6)-Cycloalkylgruppen sind die Cyclopropyl, die Cyclopentyl und die Cyclohexylgruppe.
Erfindungsgemäße Beispiele für (C1 bis C4)-Alkoxyreste sind -OCH3, -OCH2CH3, -OCH2CH2CH3, -OCH(CH3)2, -OCH2CH2CH2CH3, -OCH2CH(CH3)2, -OCH(CH3)CH2CH3, - OC(CH3)3, insbesondere eine Methoxy- oder eine Ethoxygruppe.
Weiterhin können als bevorzugte Beispiele für eine (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylgruppe -CH2OH, -CH2CH2OH, -CH2CH2CH2OH, -CH2CH(OH)CH3, -CH2CH2CH2CH2OH genannt werden, wobei die Gruppe -CH2CH2OH bevorzugt ist.
Ein besonders bevorzugtes Beispiel einer (C2 bis C4)-Polyhydroxyalkylgruppe ist die 1,2-Dihydroxyethylgruppe.
Beispiele für Halogenatome sind F-, Cl- oder Br-Atome, Cl-Atome sind ganz besonders bevorzugte Beispiele.
Beispiele für stickstoffhaltige Gruppen sind insbesondere -NH2, (C1 bis C4)-Monoalkylaminogruppen, (C1 bis C4)-Dialkylaminogruppen, (C1 bis C4)-Trialkylammoniumgruppen, (C1 bis C4)-Monohydroxyalkylaminogruppen, Imidazolinium und - NH3+.
Beispiele für (C1 bis C4)-Monoalkylaminogruppen sind -NHCH3, -NHCH2CH3, -NHCH2CH2CH3, -NHCH(CH3)2.
Beispiele für (C1 bis C4)-Dialkylaminogruppe sind -N(CH3)2, -N(CH2CH3)2.
Beispiele für (C1 bis C4)-Alkoxy-(C1 bis C4)-alkylgruppen sind die Gruppen -CH2CH2-O-CH3, -CH2CH2CH2-O-CH3, -CH2CH2-O-CH2CH3, -CH2CH2CH2-O-CH2CH3, -CH2CH2-O-CH(CH3)2, -CH2CH2CH2-O-CH(CH3)2.
Beispiele für (C1 bis C4)-Alkoxy-(C1 bis C4)-alkoxygruppen sind die Gruppen -O-CH2CH2-O-CH3, -O-CH2CH2CH2-O-CH3, -O-CH2CH2-O-CH2CH3, -O-CH2CH2CH2-O-CH2CH3, -O-CH2CH2-O-CH(CH3)2, -O-CH2CH2CH2-O-CH(CH3)2.
Beispiele für Hydroxy-(C1 bis C4)-alkoxyreste sind -O-CH2OH, -O-CH2CH2OH, -O-CH2CH2CH2OH -O-CH2CH(OH)CH3, -O-CH2CH2CH2CH2OH.
Beispiele für (C1 bis C4)-Aminoalkylreste sind -CH2NH2, -CH2CH2NH2, -CH2CH2CH2NH2, -CH2CH(NH2)CH3, -CH2CH2CH2CH2NH2.
Ein Beispiel für Arylgruppen ist die Phenylgruppe, die auch substituiert sein kann.
Beispiele für Aryl-(C1 bis C4)-alkylgruppen sind die Benzylgruppe und die 2-Phenylethylgruppe.

[0081] Es ist nicht erforderlich, dass die Oxidationsfarbstoffvorprodukte oder die direktziehenden Farbstoffe jeweils einheitliche Verbindungen darstellen. Vielmehr können in den im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Zusammensetzungen (B), bedingt durch die Herstellungsverfahren für die einzelnen Farbstoffe, in untergeordneten Mengen noch weitere Komponenten enthalten sein, soweit diese nicht das Färbeergebnis nachteilig beeinflussen oder aus anderen Gründen, z.B. toxikologischen, ausgeschlossen werden müssen

[0082] Weiterhin können die im erfindungsgemäßen Verfahren in der Zusammensetzung (B) eingesetzten Mlttel mindestens einen direktziehenden Farbstoff enthalten. Dabei handelt sich um Farbstoffe, die direkt auf das Haar aufziehen und keinen oxidativen Prozess zur Ausbildung der Farbe benötigen. Direktziehende Farbstoffe sind üblicherweise Nitrophenylendiamine, Nitroaminophenole, Azofarbstoffe, Anthrachinone oder Indophenole.

[0083] Die direktziehenden Farbstoffe werden jeweils bevorzugt in einer Menge von 0,001 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Anwendungszubereitung, eingesetzt. Die Gesamtmenge an direktziehenden Farbstoffen beträgt vorzugsweise höchstens 20 Gew.-%.

[0084] Direktziehende Farbstoffe können in anionische, kationische und nichtionische direktziehende Farbstoffe unterteilt werden.

Anionische direktziehende Farbstoffe:



[0085] Als anionische direktziehende Farbstoffe eignen sich insbesondere 6-Hydroxy-5-[(4-sulfophenyl)azo]-2-naphthalinsulfonsäuredinatriumsalz (C.I. 15,985; Food Yellow No. 3; FD&C Yellow No. 6), 2,4-Dinitro-1-naphthol-7-sulfonsäure-dinatriumsalz (C.I. 10,316; Acid Yellow 1; Food Yellow No. 1), 2-(Indan-1,3-dion-2-yl)chinolin-x,x-sulfonsäure (Gemisch aus Mono- und Disulfonsäure) (C.I. 47,005; D&C Yellow No. 10; Food Yellow No. 13; Acid Yellow 3, Yellow 10), 4-((4-Amino-3-sulfophenyl)azo)benzolsulfonsäure-dinatriumsalz (C.I. 13,015, Acid Yellow 9), 5-Hydroxy-1-(4-sulfophenyl)-4-[(4-sulfophenyl)azo]pyrazol-3-carbonsäure-trinatriumsalz (C.I. 19,140; Food Yellow No. 4; Acid Yellow 23), 3-[(4-Phenylamino)phenyl]azobezolsulfonsäuresäure-natriumsalz (C.I. 13,065; Ki406; Acid Yellow 36), 9-(2-Carboxyphenyl)-6-hydroxy-3H-xanthen-3-on (C.I. 45,350; Acid Yellow 73; D&C Yellow No. 8), 5-[(2,4-Dinitrophenyl)amino]-2-phenylaminobenzolsulfonsäure-natriumsalz (C.I. 10,385; Acid Orange 3), 4-[(2,4- Dihydroxyphenyl)azo]-benzolsulfonsäure-natriumsalz (C.I. 14,270; Acid Orange 6), 4-[(2-Hydroxynaphth-1-yl)azo]-benzolsulfonsäure-natriumsalz (C.I. 15,510; Acid Orange 7), 4-[(2,4-Dihydroxy-3-[(2,4-dimethylphenyl)azo]-phenyl)azo]-benzolsulfonsäure-natriumsalz (C.I. 20,170; Acid Orange 24), 4-Hydroxy-3-[(2-methoxyphenyl)azo]-1-naphthalinsulfonsäure-natriumsalz (C.I. 14,710; Acid Red 4), 4-Hydroxy-3-[(4-sulfonaphth-1-yl)azo]-1-naphthalin-sulfonsäure-dinatriumsalz (C.I. 14,720; Acid Red No.14), 6- Hydroxy-5-[(4-sulfonaphth-1-yl)azo]-2,4-naphthalin-disulfonsäure-trinatriumsalz (C.I. 16,255; Ponceau 4R; Acid Red 18), 3-Hydroxy-4-[(4-sulfonaphth-1-yl)azo]-2,7-naphthalin-disulfonsäure-trinatriumsalz (C.I. 16,185; Acid Red 27), 8-Amino-1-hydroxy-2-(phenylazo)-3,6-naphthalin-disulfonsäure-dinatriumsalz (C.I. 17,200; Acid Red 33; Red 33), 5- (Acetylamino)-4-hydroxy-3-[(2-methylphenyl)azo]-2,7-naphthalin-disulfonsäure-dinatriumsalz (C.I. 18,065; Acid Red 35), 2-(3-Hydroxy-2,4,5,7-tetraiod-dibenzopyran-6-on-9-yl)-benzoesäure-dinatriumsalz (C.I. 45,430; Acid Red 51), N-[6-(Diethylamino)-9-(2,4-disulfophenyl)-3H-xanthen-3-yliden]-N-ethylethanammonium-hydroxid, inneres Salz, Natriumsalz (C.I. 45,100; Acid Red 52), 8-[(4-(Phenylazo)phenyl)azo]-7-naphthol-1,3-disulfonsäure-dinatriumsalz (C.I. 27,290; Acid Red 73), 2',4',5',7'-Tetrabrom-3',6'-dihydroxyspiro[isobenzofuran-1(3H),9'-[9H]xanthen]-3-on-dinatriumsalz (C.I. 45,380; Acid Red 87), 2',4',5',7'-Tetrabrom-4,5,6,7-tetrachlor-3',6'- dihydroxyspiro[isobenzofuran-1(3H),9'[9H]xanthen]-3-on-dinatriumsalz (C.I. 45,410; Acid Red 92), 3',6'-Dihydroxy-4',5'-diiodospiro[isobenzofuran-1(3H),9'(9H)- xanthen]-3-on-dinatriumsalz (C.I. 45425; Acid Red 95), 2-Hydroxy-3-((2- hydroxynaphth-1-yl)azo)-5-nitrobenzolsulfonsäure-natriumsalz (C.I. 15,685; Acid Red 184), 3-Hydroxy-4-(3-methyl-5-oxo-1-phenyl-4,5-dihydro-1H-pyrazol-4-ylazo)-naphthalin-1-sulfonsäure-natriumsalz, Chrom-Komplex (Acid Red 195), 3-Hydroxy-4-[(4-methyl-2-sulfonphenyl)azo]-2-naphthalincarbonsäure-calciumsalz (C.I. 15,850:1; Pigment Red 57:1), 3-[(2,4-Dimethyl-5-sulfophenyl)azo]-4-hydroxy-1-naphthalin-sulfonsäure-dinatriumsalz (C.I. 14,700; Food Red No. 1; Ponceau SX; FD&C Red No. 4), 1,4- Bis[(2-sulfo-4-methylphenyl)amino]-9,10-anthrachinon-dinatriumsalz (C.I. 61,570; Acid Green 25), Bis[4-(dimethylamino)phenyl]-(3,7-disulfo-2-hydroxynaphth-1-yl)carbenium-inneres Salz, Natriumsalz (C.I. 44,090; Food Green No. 4; Acid Green 50), Bis[4-(diethylamino)-phenyl](2,4-disulfophenyl)carbenium-inneres Salz, Natriumsalz (2:1) (C.I. 42,045; Food Blue No. 3; Acid Blue 1), Bis[4-(diethylamino)phenyl](5-hydroxy-2,4-disulfophenyl)-carbenium-inneres Salz, Calciumsalz (2:1) (C.I. 42,051; Acid Blue 3), N-[4-[(2,4-Disulfophenyl)[4-[ethyl(phenylmethyl)amino)phenyl]methylen]-2,5-cyclohexadien-1-yliden]-N-ethylbenzolmethanaminium-hydroxid, inneres Salz, Natriumsalz (C.I. 42,080; Acid Blue 7), (2-Sulfophenyl)di[4-(ethyl((4-sulfophenyl)methyl)amino)phenyl]-carbenium-dinatriumsalz Betain (C.I. 42,090; Acid Blue 9; FD&C Blue No. 1), 1-Amino-4-(phenylamino)-9,10-anthrachinon-2-sulfonsäure (C.I. 62,055; Acid Blue 25), 1-Amino-4-(cyclohexylamino)-9,10-anthrachinon-2-sulfonsäure-natriumsalz (C.I. 62045; Acid Blue 62), 2-(1,3-Dihydro-3-oxo-5-sulfo-2H-indol-2-yliden)-2,3-dihydro-3-oxo-1H-indol-5- sulfonsäure-dinatriumsalz (C.I. 73,015; Acid Blue 74), 9-(2-Carboxyphenyl)-3-[(2-methylphenyl)amino]-6-[(2-methyl-4-sulfophenyl)amino]xanthylium-inneres Salz, Natriumsalz (C.I. 45,190; Acid Violet 9), 1-Hydroxy-4-[(4-methyl-2- sulfophenyl)amino]-9,10-anthrachinon-natriumsalz (C.I. 60,730; D&C Violett No. 2; Acid Violet 43), Bis[3-nitro-4-[(4-phenylamino)-3-sulfo-phenylamino]-phenyl]-sulfon (C.I. 10,410; Acid Brown 13), 5-Amino-4-hydroxy-6-[(4-nitrophenyl)-azo]-3-(phenylazo)-2,7-naphthalin-disulfonsäure-dinatriumsalz (C.I. 20,470; Acid Black 1), 3-Hydroxy-4-[(2-hydroxynaphth-1-yl)azo]-7-nitro-1-naphthalin-sulfonsäure-chromkomplex (3:2) (C.I. 15,711; Acid Black 52), 4-(Acetylamino)-5-hydroxy-6-[(7-sulfo-4-[(4-sulfophenyl)azo]naphth-1-yl)azo]-1,7-naphthalindisulfonsäure-tetranatriumsalz (C.I. 28,440; Food Black No. 1), 3',3",5',5"-Tetrabromphenolsulfonphthalein (Bromphenolblau).

[0086] Bevorzugte anionische direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen Acid Yellow 1, Yellow 10, Acid Yellow 23, Acid Yellow 36, Acid Orange 7, Acid Red 33, Acid Red 52, Pigment Red 57:1, Acid Blue 7, Acid Green 50, Acid Violet 43, Acid Black 1 und Acid Black 52 bekannten Verbindungen.

Kationische direktziehende Farbstoffe:



[0087] Als kationische direktziehende Farbstoffe eignen sich insbesondere 9-(Dimethylamino)-benzo[a]phenoxazin-7-ium-chlorid (C.I. 51,175; Basic Blue 6), Di[4-(diethylamino)phenyl][4-(ethylamino)naphthyl]carbenium-chlorid (C.I. 42,595; Basic Blue 7), Di-(4-(dimethylamino)phenyl)-(4-(methyl-phenylamino)-naphthalin-1-yl)carbenium-chlorid (C.I. 42,563; Basic Blue 8), 3,7-Di(dimethylamino)phenothiazin-5-ium-chlorid (C.I. 52,015 Basic Blue 9), Di[4-(dimethylamino)phenyl][4-(phenylamino)naphthyl] carbenium-chlorid (C.I. 44,045; Basic Blue 26), 2-[(4-(Ethyl(2-hydroxyethyl)amino)phenyl)azo]-6-methoxy-3-methyl-benzothiazolium-methylsulfat (C.I. 11,154; Basic Blue 41), 8-Amino-2-brom-5-hydroxy-4-imino-6-[(3-(trimethylammonio)phenyl)amino]-1(4H)-naphthalinon-chlorid (C.I. 56,059; Basic Blue No. 99), Bis[4- (dimethylamino)phenyl]-[4-(methylamino)phenyl]carbenium-chlorid (C.I. 42,535; Basic Violet 1), Tri(4-amino-3-methylphenyl)carbenium-chlorid (C.I. 42,520; Basic Violet 2), Tri[4-(dimethylamino)-phenyl]carbenium-chlorid (C.I. 42,555; Basic Violet 3), 2-[3,6-(Diethylamino)dibenzopyranium-9-yl]- benzoesäurechlorid (C.I. 45,170; Basic Violet 10), Di(4-aminophenyl)(4-amino-3- methylphenyl)carbeniumchlorid (C.I. 42,510 Basic Violet 14), 1,3-Bis[(2,4-diamino-5-methylphenyl)azo]-3-methylbenzol (C.I. 21,010; Basic Brown 4), 1-[(4-Aminophenyl)azo]-7-(trimethylammonio)- 2-naphthol-chlorid (C.I. 12,250; Basic Brown 16), 1-[(4-Amino-2-nitrophenyl)azo]-7-(trimethylammonio)-2-naphtholchlorid, 1-[(4-Amino-3-nitrophenyl)azo]-7-(trimethylammonio)-2-naphthol-chlorid (C.I. 12,251; Basic Brown 17), 3-[(4-Amino-2,5- dimethoxyphenyl)azo]-N,N,N-trimethylbenzolaminiumchlorid (C.I. 12,605, Basic Orange 69), 3,7-Diamino-2,8-dimethyl- 5-phenylphenazinium-chlorid (C.I. 50,240; Basic Red 2), 1,4-Dimethyl-5-[(4-(dimethylamino)phenyl)azo]-1,2,4-triazolium-chlorid (C.I. 11,055; Basic Red 22), 2-Hydroxy-1-[(2-methoxyphenyl)azo]-7-(trimethylammonio)-naphthalin-chlorid (C.I. 12,245; Basic Red 76), Di[4-(dimethylamino)phenyl]iminomethan-hydrochlorid (C.I. 41,000; Basic Yellow 2), 2-[2-((2,4- Dimethoxyphenyl)amino)ethenyl]-1,3,3-trimethyl-3H-indol-1-ium-chlorid (C.I. 48,055; Basic Yellow 11), 3-Methyl-1-phenyl-4-[(3-(trimethylammonio)phenyl)azo]-pyrazol-5-on-chlorid (C.I. 12,719; Basic Yellow 57), Bis[4-(diethylamino)phenyl]phenylcarbenium-hydrogensulfat (1:1) (C.I. 42,040; Basic Green 1), Di(4- (dimethylamino)phenyl)-phenylmethanol (C.I. 42,000; Basic Green 4), 1-(2- Morpholiniumpropylamino)-4-hydroxy-9,10-anthrachinon-methylsulfat, 1-[(3-(Dimethyl-propylaminium)-propyl)amino]-4-(methylamino)-9,10-anthrachinon-chlorid und direktziehende Farbstoffe, die einen Heterocyclus enthalten, der mindestens ein quaternäres Stickstoffatom aufweist.

[0088] Bevorzugte kationische direktziehenden Farbstoffe sind dabei
(a)
kationische Triphenylmethanfarbstoffe, wie beispielsweise Basic Blue 7, Basic Blue 26, Basic Violet 2 und Basic Violet 14,
(b)
aromatischen Systeme, die mit einer quaternären Stickstoffgruppe substituiert sind, wie beispielsweise Basic Yellow 57, Basic Red 76, Basic Blue 99, Basic Brown 16 und Basic Brown 17, sowie
(c)
direktziehende Farbstoffe, die einen Heterocyclus enthalten, der mindestens ein quaternäres Stickstoffatom aufweist, wie sie beispielsweise in der EP-A2-998 908, auf die an dieser Stelle explizit Bezug genommen wird, in den Ansprüchen 6 bis 11 genannt werden.


[0089] Bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe der Gruppe (c) sind insbesondere die folgenden Verbindungen:



















[0090] Die Verbindungen der Formeln (DZ1), (DZ3) und (DZ5), die auch unter den Bezeichnungen Basic Yellow 87, Basic Orange 31 und Basic Red 51 bekannt sind, sind ganz besonders bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe der Gruppe (c).

[0091] Die kationischen direktziehenden Farbstoffe, die unter dem Warenzeichen Arianor® vertrieben werden, sind erfindungsgemäß ebenfalls ganz besonders bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe.

Nichtionische direktziehende Farbstoffe:



[0092] Als nichtionische direktziehende Farbstoffe eignen sich insbesondere nichtionische Nitro- und Chinonfarbstoffe und neutrale Azofarbstoffe.

[0093] Geeignete blaue Nitrofarbstoffe sind insbesondere: 1,4-Bis[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol, 1-(2-Hydroxyethyl)amino-2-nitro-4-[di(2-hydroxyethyl)amino]-benzol (HC Blue 2), 1-Methylamino-4- [methyl-(2,3-dihydroxypropyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Blue 6),1-[(2,3- Dihydroxypropyl)-amino]-4-[ethyl-(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol-hydrochlorid (HC Blue 9), 1-[(2,3-Dihydroxypropyl)amino]-4-[methyl-(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Blue 10), 4-[Di(2-hydroxyethyl)amino]-1-[(2-methoxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Blue 11), 4-[Ethyl-(2-hydroxyethyl)-amino]-1-((2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol-hydrochlorid (HC Blue 12), 2-((4-Amino-2-nitrophenyl)amino)-5-dimethylamino-benzoesäure (HC Blue 13), 1-Amino-3-methyl-4-[(2-hydroxyethyl)amino]-6-nitrobenzol (HC Violet 1), 1-(3-Hydroxypropylamino)-4-[di(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Violet 2), 1-(2-Aminoethylamino)-4-[di(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol, 4-(Di(2-hydroxyethyl)amino)-2-nitro-1-phenylamino-benzol.

[0094] Geeignete rote Nitrofarbstoffe sind insbesondere: 1-Amino-4-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Red 7), 2-Amino-4,6-dinitrophenol (Pikraminsäure) und deren Salze, 1,4-Diamino-2-nitrobenzol (C.I. 76,070), 4-Amino-2-nitro-diphenylamin (HC Red 1), 1-Amino-4-[di(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol-hydrochlorid (HC Red 13), 1-Amino-4-[(2-hydroxyethyl)-amino]-5-chlor-2-nitrobenzol, 4-Amino-1-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Red 3), 4-[(2-Hydroxyethyl)methylamino]-1-(methylamino)-2-nitrobenzol, 1-Amino-4-[(2,3-dihydroxypropyl)amino]-5-methyl-2-nitrobenzol, 1-Amino-4-(methylamino)-2-nitrobenzol, 4-Amino-2-nitro-1-[(prop-2-en-1-yl)-amino]-benzol, 4-Amino-3-nitrophenol, 4-[(2-Hydroxyethyl)-amino]-3-nitrophenol, 4-[(2-Nitrophenyl)amino]phenol (HC Orange 1), 1-[(2-Aminoethyl)amino]-4-(2-hydroxyethoxy)-2-nitrobenzol (HC Orange 2), 4-(2,3-Dihydroxypropoxy)-1-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Orange 3), 1-Amino-5-chlor-4-[(2,3-dihydroxypropyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Red 10), 5-Chlor-1,4-[di(2,3-dihydroxypropyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Red 11), 2-[(2- Hydroxyethyl)amino]-4,6-dinitrophenol, 4-Ethylamino-3-nitrobenzoesäure, 2-[(4-Amino-2-nitrophenyl)amino]-benzoesäure, 2-Chlor-6-ethylamino-4-nitrophenol, 2-Amino-6-chlor-4-nitrophenol, 4-[(3-Hydroxypropyl)amino]-3-nitrophenol (HC Red BN), 2,5-Diamino-6-nitropyridin, 6-Amino-3-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitropyridin, 3-Amino-6-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitropyridin, 3-Amino-6-(ethylamino)-2-nitropyridin, 3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-6-(methylamino)-2-nitropyridin, 3- Amino-6-(methylamino)-2-nitropyridin, 6-(Ethylamino)-3-[(2-hydroxyethyl)amino]-2-nitropyridin, 1,2,3,4-Tetrahydro-6-nitrochinoxalin, 7-Amino-3,4-dihydro-6-nitro-2H-1,4-benzoxazin (HC Red 14).

[0095] Geeignete gelbe Nitrofarbstoffe sind insbesondere: 1,2-Diamino-4-nitrobenzol (C.I. 76,020), 1-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-nitrobenzol (HC Yellow 2), 1-(2-Hydroxyethoxy)-2-[(2-hydroxyethyl)amino]-5-nitrobenzol (HC Yellow 4), 1-Amino-2-[(2-hydroxyethyl)amino]-5-nitrobenzol (HC Yellow 5), 4-[(2,3-Dihydroxypropyl)-amino]-3-nitro-1-trifluormethyl-benzol (HC Yellow 6), 2-[Di(2-hydroxyethyl)amino]-5-nitrophenol, 2-[(2-Hydroxyethyl)amino]-1-methoxy-5-nitrobenzol, 2-Amino-3-nitrophenol, 2-Amino-4-nitrophenol, 1-Amino-2-methyl-6-nitrobenzol, 1-(2-Hydroxyethoxy)-3-methylamino-4-nitrobenzol, 2,3-(Dihydroxy-propoxy)-3-methylamino-4-nitrobenzol, 3-[(2-Aminoethyl)amino]-1-methoxy-4-nitrobenzol-hydrochlorid (HC Yellow 9), 1-Chlor-2,4-bis[(2-hydroxyethyl)amino]-5-nitrobenzol (HC Yellow 10), 2-[(2-Hydroxyethyl)amino]-5-nitrophenol (HC Yellow 11), 1-[(2'-Ureidoethyl)amino]-4-nitrobenzol, 1-Amino-4-[(2-aminoethyl)amino]-5-methyl-2-nitrobenzol, 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitro-1-methylbenzol, 1-Chlor-4-[(2-hydroxyethyl)amino]-3-nitrobenzol (HC Yellow 12), 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitro-1-trifluormethyl-benzol (HC Yellow 13), 4-[(2-Hydroxyethyl)-amino]-3-nitro-benzonitril (HC Yellow 14), 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitro-benzamid (HC Yellow 15) 3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methyl-1-nitrobenzol, 4-Chlor-3-[(2-hydroxyethyl)amino]-1-nitrobenzol.

[0096] Geeignete Chinonfarbstoffe sind insbesondere: 1,4-Di[(2,3-dihydroxypropyl)amino]-9,10-anthrachinon, 1,4-Di[(2-hydroxyethyl)amino]-9,10-anthrachinon (C.I. 61,545, Disperse Blue 23), 1-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methylamino-9,10-anthrachinon (C.I. 61,505, Disperse Blue 3), 2-[(2-Aminoethyl)amino]-9,10-anthrachinon (HC Orange 5), 1-Amino-4-hydroxy-9,10-anthrachinon (C.I. 60,710, Disperse Red 15), 1-Hydroxy-4-[(4-methyl-2-sulfophenyl)amino]-9,10-anthrachinon, 7-Beta-D-glucopyranosyl-9,10-dihydro-1-methyl-9,10-dioxo-3,5,6,8-tetrahydroxy-2-anthracencarbonsäure (C.I. 75,470, Natural Red 4) , 1-[(3-Aminopropyl)amino]-4-methylamino-9,10-anthrachinon (HC Blue 8), 1-[(3-Aminopropyl)-amino]-9,10- anthrachinon (HC Red 8), 1,4-Diamino-2-methoxy-9,10-anthrachinon (C.I. 62,015, Disperse Red 11, Solvent Violet No. 26), 1,4-Dihydroxy-5,8-bis[(2-hydroxyethyl)amino]-9,10-anthrachinon (C.I. 62,500, Disperse Blue 7, Solvent Blue No. 69), 1,4-Diamino-9,10-anthrachinon (C.I. 61,100, Disperse Violet 1), 1-Amino-4-(methylamino)-9,10-anthrachinon (C.I. 61,105, Disperse Violet 4, Solvent Violet No. 12), 2-Hydroxy-3-methoxy-1,4-naphthochinon, 2,5-Dihydroxy-1,4-naphthochinon, 2-Hydroxy-3-methyl-1,4-naphthochinon, N-{6-[(3-Chlor-4-(methylamino)phenyl)imino]-4-methyl-3-oxo-1,4-cyclohexadien-1-yl}harnstoff (HC Red 9), 2-{{4-[Di(2-hydroxyethyl)amino]phenyl}amino}-5-[(2-hydroxyethyl)amino]-2,5-cyclohexadien-1,4-dion (HC Green 1), 5-Hydroxy-1,4-naphthochinon (C.I. 75,500, Natural Brown 7), 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon (C.I. 75,480, Natural Orange 6), 1,2-Dihydro-2-(1,3-dihydro-3-oxo-2H-indol-2-yliden)-3H-indol-3-on (C.I. 73,000), 4-{{5-[(2-Hydroxyethyl) amino]-1-methyl-1H- pyrazol-4-yl}imino}-4,5-dihydro-5-[(2-hydroxyethyl)-imino]-1-methyl-1H-Pyrazol-sulfat(1:1), Hydrat(1:1).

[0097] Geeignete neutrale Azofarbstoffe sind insbesondere: 1-[Di(2-hydroxyethyl)amino]-3-methyl-4-[(4-nitrophenyl)azo]-benzol (C.I. 11,210, Disperse Red 17), 1-[Di(2-hydroxyethyl)amino]-4-[(4-nitrophenyl)azo]-benzol (Disperse Black 9), 4-[(4-Aminophenyl)azo]-1-[di(2-hydroxyethyl)amino]-3-methylbenzol (HC Yellow 7), 2,6-Diamino-3-[(pyridin-3-yl)azo]-pyridin, 2-{[4-(Acetylamino)phenyl]azo}-4-methylphenol (C.I. 11855; Disperse Yellow 3), 4-[(4-Nitrophenyl)azo]-anilin (C.I. 11,005; Disperse Orange 3).

[0098] Bevorzugte nichtionische direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen HC Yellow 2, HC Yellow 4, HC Yellow 5, HC Yellow 6, HC Yellow 12, HC Orange 1, Disperse Orange 3, HC Red 1, HC Red 3, HC Red 10, HC Red 11, HC Red 13, HC Red BN, HC Blue 2, HC Blue 11, HC Blue 12, Disperse Blue 3, HC Violet 1, Disperse Violet 1, Disperse Violet 4, Disperse Black 9 bekannten Verbindungen, sowie 1,4-Diamino-2-nitrobenzol, 2-Amino-4-nitrophenol, 1,4-Bis-(2-hydroxyethyl)-amino-2-nitrobenzol, 3-Nitro-4-(2-hydroxyethyl)-aminophenol, 2-(2-Hydroxyethyl)amino-4,6-dinitrophenol, 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitro-1-methylbenzol, 1-Amino-4-(2-hydroxyethyl)-amino-5-chlor-2-nitrobenzol, 4-Amino-3-nitrophenol, 1-(2'-Ureidoethyl)amino-4-nitrobenzol, 2-[(4-Amino-2-nitrophenyl)amino]-benzoesäure, 6-Nitro-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin, 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon, Pikraminsäure und deren Salze, 2-Amino-6-chloro-4-nitrophenol, 4-Ethylamino-3-nitrobenzoesäure und 2-Chlor-6-ethylamino-4-nitrophenol.

[0099] Weiterhin können die im erfindungsgemäßen Verfahren in der Zusammensetzung (B) eingesetzten Mittel mindestens eine Farbstoffvorstufe naturanaloger Farbstoffe enthalten.
Als Farbstoffvorstufen naturanaloger Farbstoffe werden bevorzugt solche Indole und Indoline eingesetzt, die mindestens zwei Gruppen ausgewählt aus Hydroxy- und/oder oder Aminogruppen, bevorzugt als Substituent am Sechsring, aufweisen. Diese Gruppen können weitere Substituenten tragen, z. B. in Form einer Veretherung oder Veresterung der Hydroxygruppe oder eine Alkylierung der Aminogruppe. In einer weiteren Ausführungsform enthalten die Färbemittel mindestens ein Indol- und/oder Indolinderivat. Erfindungsgemäße Zusammensetzungen, die Vorstufen naturanaloger Farbstoffe enthalten, werden bevorzugt als luftoxidative Färbemittel verwendet. In dieser Ausführungsform werden die besagten Zusammensetzungen folglich nicht mit einem zusätzlichen Oxidationsmittel versetzt.

[0100] Besonders gut als Vorstufen naturanaloger Haarfarbstoffe geeignet sind Derivate des 5,6-Dihydroxyindolins der Formel (RN1),

in der unabhängig voneinander
  • R1 steht für Wasserstoff, eine C1-C4-Alkylgruppe oder eine C1-C4-Hydroxy-alkylgruppe,
  • R2 steht für Wasserstoff oder eine -COOH-Gruppe, wobei die -COOH-Gruppe auch als Salz mit einem physiologisch verträglichen Kation vorliegen kann,
  • R3 steht für Wasserstoff oder eine C1-C4-Alkylgruppe,
  • R4 steht für Wasserstoff, eine C1-C4-Alkylgruppe oder eine Gruppe -CO-R6, in der R6 steht für eine C1-C4-Alkylgruppe, und
  • R5 steht für eine der unter R4 genannten Gruppen,
sowie physiologisch verträgliche Salze dieser Verbindungen mit einer organischen oder anorganischen Säure.

[0101] Besonders bevorzugte Derivate des Indolins sind das 5,6-Dihydroxyindolin, N-Methyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Ethyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Propyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Butyl-5,6-dihydroxyindolin sowie 5,6-Dihydroxyindolin-2-carbonsäure.

[0102] Besonders hervorzuheben sind innerhalb dieser Gruppe N-Methyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Ethyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Propyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Butyl-5,6-dihydroxyindolin und insbesondere das 5,6-Dihydroxyindolin.

[0103] Als Vorstufen naturanaloger Haarfarbstoffe hervorragend geeignet sind weiterhin Derivate des 5,6-Dihydroxyindols der Formel (RN2),

in der unabhängig voneinander
  • R1 steht für Wasserstoff, eine C1-C4-Alkylgruppe oder eine C1-C4-Hydroxyalkylgruppe,
  • R2 steht für Wasserstoff oder eine -COOH-Gruppe, wobei die -COOH-Gruppe auch als Salz mit einem physiologisch verträglichen Kation vorliegen kann,
  • R3 steht für Wasserstoff oder eine C1-C4-Alkylgruppe,
  • R4 steht für Wasserstoff, eine C1-C4-Alkylgruppe oder eine Gruppe -CO-R6, in der R6 steht für eine C1-C4-Alkylgruppe, und
  • R5 steht für eine der unter R4 genannten Gruppen,
  • sowie physiologisch verträgliche Salze dieser Verbindungen mit einer organischen oder anorganischen Säure.


[0104] Besonders bevorzugte Derivate des Indols sind 5,6-Dihydroxyindol, N-Methyl-5,6-dihydroxyindol, N-Ethyl-5,6-dihydroxyindol, N-Propyl-5,6-dihydroxyindol, N-Butyl-5,6-dihydroxyindol, 5,6-Dihydroxyindol-2-carbonsäure.

[0105] Innerhalb dieser Gruppe hervorzuheben sind N-Methyl-5,6-dihydroxyindol, N-Ethyl-5,6-dihydroxyindol, N-Propyl-5,6-dihydroxyindol, N-Butyl-5,6-dihydroxyindol sowie insbesondere das 5,6-Dihydroxyindol.

[0106] Die Indolin- beziehungsweise die Indol-Derivate können sowohl als freie Basen als auch in Form ihrer physiologisch verträglichen Salze mit anorganischen oder organischen Säuren, z. B. der Hydrochloride, der Sulfate und Hydrobromide, eingesetzt werden.

[0107] Weiterhin können die im erfindungsgemäßen Verfahren in der Zusammensetzung (B) eingesetzten Mittel mindestens ein Oxofarbstoffvorprodukt enthalten.
Als Oxofarbstoffvorprodukte kommt bevorzugt eine Kombination aus
  • mindestens einer Verbindung, die mindestens eine reaktive Carbonylgruppe enthält (Komponente (Oxo 1))
    mit mindestens einer Verbindung (Komponente Oxo2)
  • Verbindungen, ausgewählt aus
    (Oxo2a) CH-aciden Verbindungen
    und/oder aus
    (Oxo2b)
    Verbindungen mit primärer oder sekundärer Aminogruppe oder Hydroxygruppe, ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus primären oder sekundären aromatischen Aminen, stickstoffhaltigen heterozyklischen Verbindungen und aromatischen Hydroxyverbindungen
zum Einsatz.

[0108] Reaktive Carbonylverbindungen als Komponente (Oxo1) besitzen im Sinne der Erfindung mindestens eine Carbonylgruppe als reaktive Gruppe, welche mit der Komponente (Oxo2) unter Ausbildung einer kovalenten Bindung reagiert. Bevorzugte reaktive Carbonylverbindungen sind ausgewählt aus Verbindungen die mindestens eine Formylgruppe und/oder mindestens eine Ketogruppe, insbesondere mindestens eine Formylgruppe, tragen. Ferner sind erfindungsgemäß auch solche Verbindungen als Komponente (Oxo1) verwendbar, in denen die reaktive Carbonylgruppe derart derivatisiert bzw. maskiert ist, dass die Reaktivität des Kohlenstoffatoms der derivatisierten Carbonylgruppe gegenüber der Komponente (Oxo2) stets vorhanden ist. Diese Derivate sind bevorzugt Additionsverbindungen
a)
von Aminen und deren Derivate unter Bildung von Iminen oder Oximen als Additionsverbindung
b)
von Alkoholen unter Bildung von Acetalen oder Ketalen als Additionsverbindung
c)
von Wasser unter Bildung von Hydraten als Additionsverbindung (Komponente (Oxo1) leitet sich in diesem Fall c) von einem Aldehyd ab)
an das Kohlenstoffatom der Carbonylgruppe der reaktiven Carbonylverbindung.

[0109] Bevorzugte reaktive Carbonylverbindungen der Komponente (Oxo1) werden ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Benzaldehyd und seinen Derivaten, Naphthaldehyd und seinen Derivaten, Zimtaldehyd und seinen Derivaten, 2-Formylmethylen-1,3,3-trimethylindolin (Fischers Aldehyd oder Tribasen Aldehyd), 2-Indolaldehyd, 3-Indolaldehyd, 1-Methylindol-3-aldehyd, 2-Methylindol-3-aldehyd, 2-(1',3',3'-Trimethyl-2-indolinyliden)-acetaldehyd, 1-Methylpyrrol-2-aldehyd, Pyridoxal, Antipyrin-4-aldehyd, Furfural, 5-Nitrofurfural, Chromon-3-aldehyd, 3-(5'-Nitro-2'-furyl)-acrolein, 3-(2'-Furyl)-acrolein und Imidazol-2-aldehyd, 5-(4-Dimethylaminophenyl)penta-2,4-dienal, 5-(4-Diethylaminophenyl)penta-2,4-dienal, 5-(4-Methoxyphenyl)penta-2,4-dienal, 5-(3,4-Dimethoxyphenyl)penta-2,4-dienal, 5-(2,4-Dimethoxyphenyl)penta-2,4-dienal, 5-(4-Piperidinophenyl)penta-2,4-dienal, 5-(4-Morpholinophenyl)penta-2,4-dienal, 5-(4-Pyrrolidinophenyl)penta-2,4-dienal, 5-(4-Dimethylamino-1-naphthyl)penta-3,5-dienal, Piperonal, 6-Nitropiperonal, 2-Nitropiperonal, 5-Nitrovanillin, 2,5-Dinitrosalicylaldehyd, 5-Brom-3-nitrosalicylaldehyd, 3-Nitro-4-formylbenzolsulfonsäure, 4-Formyl-1-methylpyridinium-, 2-Formyl-1-methylpyridinium-, 4-Formyl-1-ethylpyridinium-, 2-Formyl-1-ethylpyridinium-, 4-Formyl-1-benzylpyridinium-, 2-Formyl-1-benzylpyridinium-, 4-Formyl-1,2-dimethylpyridinium-, 4-Formyl-1,3-dimethylpyridinium-, 4-Formyl-1-methylchinolinium-, 2-Formyl-1-methylchinolinium-, 5-Formyl-1-methylchinolinium-, 6-Formyl-1-methylchinolinium-, 7-Formyl-1-methylchinolinium-, 8-Formyl-1-methylchinolinium, 5-Formyl-1-ethylchinolinium-, 6-Formyl-1-ethylchinolinium-, 7-Formyl-1-ethylchinolinium-, 8-Formyl-1-ethylchinolinium, 5-Formyl-1-benzylchinolinium-, 6-Formyl-1-benzylchinolinium-, 7-Formyl-1-benzylchinolinium-, 8-Formyl-1-benzylchinolinium, 5-Formyl-1-allylchinolinium-, 6-Formyl-1-allylchinolinium-, 7-Formyl-1-allylchinolinium- und 8-Formyl-1-allylchinolinium-benzolsulfonat, -p-toluolsulfonat, -methansulfonat, -perchlorat, -sulfat, -chlorid, -bromid, -iodid, -tetrachlorozinkat, -methylsulfat-, - trifluormethansulfonat, -tetrafluoroborat, Isatin, 1-Methyl-isatin, 1-Allyl-isatin, 1-Hydroxymethylisatin, 5-Chlor-isatin, 5-Methoxy-isatin, 5-Nitroisatin, 6-Nitro-isatin, 5-Sulfo-isatin, 5-Carboxy-isatin, Chinisatin, 1-Methylchinisatin, sowie beliebigen Gemischen der voranstehenden Verbindungen.

[0110] Ganz besonders bevorzugt werden als reaktive Carbonylkomponente im Rahmen der Oxofärbung Benzaldehyd und/oder Zimtaldehyd und/oder Naphthaldehyd und/oder mindestens ein Derivat dieser vorgenannten Aldehyde, die insbesondere einen oder mehrere Hydroxy-, Alkoxy- oder Aminosubstituenten tragen, verwendet. Bevorzugt wird dabei wiederum die reaktive Carbonylverbindung der Komponente (Oxo1) ausgewählt aus mindestens einer Verbindung gemäß Formel (AC-1),

worin
  • R1, R2 und R3 stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine (C1 bis C6)-Alkylgruppe, eine (C2 bis C6)-Alkenylgruppe, eine Formylgruppe, eine Hydroxygruppe, eine C1-C6-Alkoxygruppe, eine (C1 bis C6)-Dialkylaminogruppe, eine Di(C2-C6-hydroxyalkyl)aminogruppe, eine Di(C1 bis C6)-alkoxy-(C1 bis C6)-alkyl)aminoguppe, eine (C1 bis C6)-Hydroxyalkyloxygruppe, eine Sulfonylgruppe, eine Carboxylgruppe, eine Sulfonsäuregruppe, eine Sulfonamidgruppe, eine Carbamoylgruppe, eine (C2 bis C6)-Acylgruppe, eine Acetylgruppe oder eine Nitrogruppe,
  • Z' steht für eine direkte Bindung oder eine Vinylengruppe,
  • R4 und R5 stehen für ein Wasserstoffatom oder bilden gemeinsam, zusammen mit dem Restmolekül einen 5- oder 6-gliederigen aromatischen oder aliphatischen Ring.


[0111] Die Derivate der Benzaldehyde, Naphthaldehyde bzw. Zimtaldehyde der reaktiven Carbonylverbindung gemäß Komponente (Oxo1) werden bevorzugt ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, bestehend aus 4-Hydroxy-3-methoxybenzaldehyd, 3,5-Dimethoxy-4-hydroxybenzaldehyd, 4-Hydroxy-1-naphthaldehyd, 4-Hydroxy-2-methoxybenzaldehyd, 3,4-Dihydroxy-5-methoxybenzaldehyd, 3,4,5-Trihydroxybenzaldehyd, 3,5-Dibrom-4-hydroxybenzaldehyd, 4-Hydroxy-3-nitrobenzaldehyd, 3-Brom-4-hydroxybenzaldehyd, 4-Hydroxy-3-methylbenzaldehyd, 3,5-Dimethyl-4-hydroxy-benzaldehyd, 5-Brom-4-hydroxy-3-methoxybenzaldehyd, 4-Diethylamino-2-hydroxybenzaldehyd, 4-Dimethylamino-2-methoxybenzaldehyd, 2-Methoxybenzaldehyd, 3-Methoxybenzaldehyd, 4-Methoxybenzaldehyd, 2-Ethoxybenzaldehyd, 3-Ethoxybenzaldehyd, 4-Ethoxybenzaldehyd, 4-Hydroxy-2,3-dimethoxybenzaldehyd, 4-Hydroxy-2,5-dimethoxy-benzaldehyd, 4-Hydroxy-2,6-dimethoxy-benzaldehyd, 4-Hydroxy-2-methyl-benzaldehyd, 4-Hydroxy-2,3-dimethyl-benzaldehyd, 4-Hydroxy-2,5-dimethyl-benzaldehyd, 4-Hydroxy-2,6-dimethyl-benzaldehyd, 3,5-Diethoxy-4-hydroxy-benzaldehyd, 2,6-Diethoxy-4-hydroxy-benzaldehyd, 3-Hydroxy-4-methoxy-benzaldehyd, 2-Hydroxy-4-methoxybenzaldehyd, 2-Ethoxy-4-hydroxy-benzaldehyd, 3-Ethoxy-4-hydroxy-benzaldehyd, 4-Ethoxy-2-hydroxy-benzaldehyd, 4-Ethoxy-3-hydroxy-benzaldehyd, 2,3-Dimethoxybenzaldehyd, 2,4-Dimethoxybenzaldehyd, 2,5-Dimethoxybenzaldehyd, 2,6-Dimethoxybenzaldehyd, 3,4-Dimethoxybenzaldehyd, 3,5-Dimethoxybenzaldehyd, 2,3,4-Trimethoxybenzaldehyd, 2,3,5-Trimethoxybenzaldehyd, 2,3,6-Trimethoxybenzaldehyd, 2,4,6-Trimethoxybenzaldehyd, 2,4,5-Trimethoxybenzaldehyd, 2,5,6-Trimethoxybenzaldehyd, 2-Hydroxybenzaldehyd, 3-Hydroxybenzaldehyd, 4-Hydroxybenzaldehyd, 2,3-Dihydroxybenzaldehyd, 2,4-Dihydroxybenzaldehyd, 2,4-Dihydroxy-3-methyl-benzaldehyd, 2,4-Dihydroxy-5-methyl-benzaldehyd, 2,4-Dihydroxy-6-methyl-benzaldehyd, 2,4-Dihydroxy-3-methoxy-benzaldehyd, 2,4-Dihydroxy-5-methoxy-benzaldehyd, 2,4-Dihydroxy-6-methoxy-benzaldehyd, 2,5-Dihydroxybenzaldehyd, 2,6-Dihydroxybenzaldehyd, 3,4-Dihydroxybenzaldehyd, 3,4-Dihydroxy-2-methyl-benzaldehyd, 3,4-Dihydroxy-5-methyl-benzaldehyd, 3,4-Dihydroxy-6-methyl-benzaldehyd, 3,4-Dihydroxy-2-methoxy-benzaldehyd, 3,5-Dihydroxybenzaldehyd, 2,3,4-Trihydroxybenzaldehyd, 2,3,5-Trihydroxybenzaldehyd, 2,3,6-Trihydroxybenzaldehyd, 2,4,6-Trihydroxybenzaldehyd, 2,4,5-Trihydroxybenzaldehyd, 2,5,6-Trihydroxybenzaldehyd, 4-Dimethylaminobenzaldehyd, 4-Diethylaminobenzaldehyd, 4-Dimethylamino-2-hydroxybenzaldehyd, 4-Pyrrolidinobenzaldehyd, 4-Morpholinobenzaldehyd, 2-Morpholinobenzaldehyd, 4-Piperidinobenzaldehyd, 3,5-Dichlor-4-hydroxybenzaldehyd, 4-Hydroxy-3,5-diiod-benzaldehyd, 3-Chlor-4-hydroxybenzaldehyd, 5-Chlor-3,4-dihydroxybenzaldehyd, 5-Brom-3,4-dihydroxybenzaldehyd, 3-Chlor-4-hydroxy-5-methoxybenzaldehyd, 4-Hydroxy-3-iod-5-methoxybenzaldehyd, 2-Methoxy-1-naphthaldehyd, 4-Methoxy-1-naphthaldehyd, 2-Hydroxy-1-naphthaldehyd, 2,4-Dihydroxy-1-napthaldehyd, 4-Hydroxy-3-methoxy-1-naphthaldehyd, 2-Hydroxy-4-methoxy-1-naphthaldehyd, 3-Hydroxy-4-methoxy-1-naphthaldehyd, 2,4-Dimethoxy-1-naphthaldehyd, 3,4-Dimethoxy-1-naphthaldehyd, 4-Dimethylamino-1-naphthaldehyd, 3-Hydroxy-4-nitrobenzaldehyd, 2-Hydroxy-3-methoxy-5-nitrobenzaldehyd, 5-Nitrovanillin, 2,5-Dinitrosalicylaldehyd, 5-Brom-3-nitrosalicylaldehyd, 2-Dimethylaminobenzaldehyd, 2-Chlor-4-dimethylaminobenzaldehyd, 4-Dimethylamino-2-methylbenzaldehyd, 4-Diethylamino-zimtaldehyd, 4-Dibutylamino-benzaldehyd, 3-Carboxy-4-hydroxy-benzaldehyd, 5-Carboxyvanillin, 3-Carboxy-4-hydroxy-5-methylbenzaldehyd, 3-Carboxy-5-ethoxy-4-hydroxybenzaldehyd, 3-Carboxy-4-hydroxybenzaldehyd, 5-Carboxyvanillin, 3-Carboxy-4-hydroxy-5-methylbenzaldehyd, 3-Carboxy-5-ethoxy-4-hydroxybenzaldehyd, 3-Allyl-4-hydroxybenzaldehyd, 3-Allyl-4-hydroxy-5-methoxybenzaldehyd, 3-Allyl-4-hydroxy-5-methylbenzaldehyd, 3-Allyl-5-brom-4-hydroxybenzaldehyd, 3,5-Diallyl-4-hydroxybenzaldehyd, 3-Allyl-5-carboxy-4-hydroxybenzaldehyd (3-Allyl-5-formyl-2-hydroxybenzoesäure) und 3-Allyl-4-hydroxy-5-formylbenzaldehyd (5-Allyl-4-hydroxyisophthalaldehyd).

[0112] Als CH-acide Verbindungen werden im Allgemeinen solche Verbindungen angesehen, die ein an ein aliphatisches Kohlenstoffatom gebundenes Wasserstoffatom tragen, wobei aufgrund von Elektronen-ziehenden Substituenten eine Aktivierung der entsprechenden Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindung bewirkt wird. Prinzipiell sind der Auswahl der CH-aciden Verbindungen keine Grenzen gesetzt, solange nach der Kondensation mit den reaktiven Carbonylverbindungen der Komponente (Oxo1) eine für das menschliche Auge sichtbar farbige Verbindung erhalten wird. Es handelt sich erfindungsgemäß bevorzugt um solche CH-aciden Verbindungen, welche einen aromatischen und/oder einen heterozyklischen Rest enthalten. Der heterozyklische Rest kann wiederum aliphatisch oder aromatisch sein. Besonders bevorzugt werden die CH-aciden Verbindungen ausgewählt aus heterozyklischen Verbindungen, insbesondere kationischen, heterozyklischen Verbindungen.

[0113] Ganz besonders bevorzugt wird als Komponente (Oxo2a) mindestens eine CH-acide Verbindung mit einem aromatischen oder aliphatischen, heterozyklischen Grundkörper eingesetzt, die ausgewählt wird aus zyklischen Oniumverbindungen mit der Struktureinheit der Formel (CH-1) und/oder Verbindungen der Formel (CH-2),

worin
  • R6 steht für eine lineare oder cyclische (C1 bis C6)-Alkylgruppe, eine (C2 bis C6)-Alkenylgruppe, eine gegebenenfalls substituierte Arylgruppe, eine gegebenenfalls substituierte Heteroarylgruppe, eine Aryl-(C1 bis C6)-alkylgruppe, eine (C1 bis C6)-Hydroxyalkylgruppe, eine (C2 bis C6)-Polyhydroxyalkylgruppe, eine (C1 bis C6)-Alkoxy-(C1 bis C6)-alkylgruppe, eine Gruppe RIRIIN-(CH2)m-, worin RI und RII stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe, eine (C1 bis C4)-Hydroxyalkylgruppe oder eine Aryl-(C1 bis C6)-alkylgruppe, wobei RI und RII gemeinsam mit dem Stickstoffatom einen 5-, 6- oder 7-gliedrigen Ring bilden können und m steht für eine Zahl 2, 3, 4, 5 oder 6,
  • R7 steht für eine (C1 bis C6)-Alkylgruppe, insbesondere für eine Methylgruppe,
  • X- steht für ein physiologisch verträgliches Anion,
  • der Zyklus der Formel (CH-1) repräsentiert alle Ringstrukturen, die zusätzlich weitere Heteroatome wie Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefel enthalten können und ferner ankondensierte Ringstrukturen tragen können, wobei alle diese Ringsstrukturen zusätzliche Substituenten tragen können,
  • Het steht für einen gegebenenfalls substituierten Heteroaromaten,
  • X1 steht für eine direkte Bindung oder eine Carbonylgruppe.


[0114] Bevorzugte Ringstrukturen, die die Struktureinheit der Formel (CH-1) tragen, werden erfindungsgemäß bevorzugt ausgewählt aus 3H-Indolium, Benzothiazolium, Benzoxazolium, 1,2-Dihydro-2-oxopyrimidinium, Chinolinium, Chinoxalinium oder Pyridinium.

[0115] In der Zusammensetzung B des enfindungsgemäßen Verfahrens eignen sich Verbindungen gemäß Formel (CH-2) besonders gut solche, in denen sich der Rest Het gemäß Formel (CH-2) ableitet von einem der Heteroaromaten Furan, Thiophen, Pyrrol, Isoxazol, Isothiazol, Imidazol, Oxazol, Thiazol, Pyridin, Pyridazin, Pyrimidin, Pyrazin, 1,2,3-Triazin, 1,2,4-Triazin, 1,3,5-Triazin, Benzopyrrol, Benzofuran, Benzothiophen, Benzimidazol, Benzothiazol, Benzoxazol, Indazol, Benzoisoxazol, Benzoisothiazol, Indol, Chinolin, Isochinolin, Cinnolin, Phthalazin, Chinazolin, Chinoxalin, Acridin, Benzochinolin, Benzoisochinolin, Phenazin, Benzocinnolin, Benzochinazolin, Benzochinoxalin, Phenoxazin, Phenothiazin, Nephthyridin, Phenanthrolin, Indolizin, Chinolizin, Carbolin, Purin, Pteridin oder Cumarin, wobei die vorgenannten Heteroaromaten mit mindestens einer Gruppe ausgewählt aus einem Halogenatom, einer Nitrogruppe, einer Thiogruppe, einer Thio-(C1 bis C6)-alkylgruppe, einer Heteroarylgruppe, einer Arylgruppe, einer (C1 bis C6)-Alkylgruppe, einer (C1 bis C6)-Alkoxygruppe, einer Hydroxygruppe, einer (C2 bis C6)-Hydroxyalkylgruppe, einer (C2 bis C6)-Polyhydroxyalkylgruppe, einer (C1 bis C6)-Alkoxy-(C1 bis C6)-alkylgruppe, einer Aryl-(C1 bis C6)-alkylgruppe, einer Aminogruppe, einer (C1 bis C6)-Monoalkylaminogruppe, einer (C1 bis C6)-Dialkylaminogruppe, eine Dialkylaminoalkylgruppe -(CH2)n-NR'R", worin n eine ganze Zahl von 2 und 6 ist und R' und R" unabhängig voneinander eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe bedeuten, welche gegebenenfalls zusammen einen Ring bilden können, substituiert sein können.

[0116] Vorzugsweise werden die Verbindungen gemäß Formel (CH-2) ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe bestehend aus 2-(2-Furoyl)-acetonitril, 2-(5-Brom-2-furoyl)-acetonitril, 3-(2,5-Dimethyl-3-furyl)-3-oxopropanitril, 2-(2-Thenoyl)-acetonitril, 2-(3-Thenoyl)-acetonitril, 2-(5-Fluor-2-thenoyl)-acetonitril, 2-(5-Chlor-2-thenoyl)-acetonitril, 2-(5-Brom-2-thenoyl)-acetonitril, 2-(5-Methyl-2-thenoyl)-acetonitril, 2-(2,5-Dimethylpyrrol-3-oyl)-acetonitril, 2-(1,2,5-Trimethylpyrrol-3-oyl)-acetonitril, 1H-Benzimidazol-2-ylacetonitril, 1H-Benzothiazol-2-ylacetonitril, 2-(Pyrid-2-yl)-acetonitril, 2,6-Bis(cyanmethyl)-pyridin, 2-(Indol-3-oyl)-acetonitril, 2-(2-Methyl-indol-3-oyl)-acetonitril und 2-(6-Hydroxy-4,7-dimethoxy-1-benzofuran-5-oyl)-acetonitril.

[0117] Die CH-aciden Verbindungen der Oxofarbstoffvorprodukte der Komponente (Oxo2a) werden bevorzugt aus mindestens einer Verbindung der Formel (CH-3) ausgewählt,

worin
  • R8 und R9 stehen unabhängig voneinander für eine lineare oder cyclische (C1 bis C6)-Alkylgruppe, eine (C2 bis C6)-Alkenylgruppe, eine gegebenenfalls substituierte Arylgruppe, eine gegebenenfalls substituierte Heteroarylgruppe, eine Aryl-(C1 bis C6)-alkylgruppe, eine (C1 bis C6)-Hydroxyalkylgruppe, eine (C2 bis C6)-Polyhydroxyalkylgruppe, eine (C1 bis C6)-Alkoxy-(C1 bis C6)-alkylgruppe, eine Gruppe RIRIIN-(CH2)m-, worin RI und RII stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine (C1 bis C4)-Alkylgruppe, eine (C1 bis C4)-Hydroxyalkylgruppe oder eine Aryl-(C1 bis C4)-alkylgruppe, wobei RI und RII gemeinsam mit dem Stickstoffatom einen 5-, 6- oder 7-gliedrigen Ring bilden können und m steht für eine Zahl 2, 3, 4, 5 oder 6,
  • R10 und R12 stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom oder eine C1-C6-Alkylgruppe, wobei mindestens einer der Reste R10 und R12 eine (C1 bis C6)-Alkylgruppe bedeutet,
  • R11 steht für ein Wasserstoffatom, eine (C1 bis C6)-Alkylgruppe, eine (C1 bis C6)-Hydroxyalkylgruppe, eine (C2 bis C6)-Polyhydroxyalkylgruppe, eine (C1 bis C6)-Alkoxygruppe, eine (C1 bis C6)-Hydroxyalkoxygruppe, eine Gruppe RIIIRIVN-(CH2)q-, worin RIII und RIV stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine (C1 bis C6)-Alkylgruppe, eine (C1 bis C6)-Hydroxyalkylgruppe oder eine Aryl-(C1 bis C6)-alkylgruppe und q steht für eine Zahl 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, wobei der Rest R11 zusammen mit einem der Reste R10 oder R12 einen 5- oder 6-gliedrigen aromatischen Ring bilden kann, der gegebenenfalls mit einem Halogenatom, einer (C1 bis C6)-Alkylgruppe, einer (C1 bis C6)-Hydroxyalkylgruppe, einer (C2 bis C6)-Polyhydroxyalkylgruppe, einer (C1 bis C6)-Alkoxygruppe, einer (C1 bis C6)-Hydroxyalkoxygruppe, einer Nitrogruppe, einer Hydroxygruppe, einer Gruppe RVRVIN-(CH2)s-, worin RV und RVI stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine (C1 bis C6)-Alkylgruppe, eine (C1 bis C6)-Hydroxyalkylgruppe oder eine Aryl-(C1 bis C6)-alkylgruppe und s steht für eine Zahl 0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 substituiert sein kann,
  • Y steht für ein Sauerstoffatom, ein Schwefelatom oder eine Gruppe NRVII, worin RVII steht für ein Wasserstoffatom, eine Arylgruppe, eine Heteroarylgruppe, eine (C1 bis C6)-Alkylgruppe oder eine Aryl-(C1 bis C6)-alkylgruppe,
  • X- steht für ein physiologisch verträgliches Anion.


[0118] Mindestens eine Gruppe R10 oder R12 gemäß Formel (CH-3) steht zwingend für eine (C1 bis C6)-Alkylgruppe. Diese Alkylgruppe trägt an deren α-Kohlenstoffatom bevorzugt mindestens zwei Wasserstoffatome. Besonders bevorzugte Alkylgruppen sind die Methyl-, Ethyl-, Propyl-, n-Butyl-, iso-Butyl, n-Pentyl-, neo-Pentyl-, n-Hexylgruppe. Ganz besonders bevorzugt stehen R10 und R12 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine Methylgruppe, wobei mindestens eine Gruppe R10 oder R12 eine Methylgruppe bedeutet.

[0119] In einer bevorzugten Ausführungsform steht Y der Formel (CH-3) für ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom, besonders bevorzugt für ein Sauerstoffatom.

[0120] Der Rest R8 der Formel (CH-3) wird bevorzugt ausgewählt aus einer (C1 bis C6)-Alkylgruppe (besonders bevorzugt einer Methylgruppe), einer (C2 bis C6)-Alkenylgruppe (insbesondere einer Allylgruppe), einer (C2 bis C6)-Hydroxyalkylgruppe (insbesondere eine 2-Hydroxyethylgruppe) oder einer gegebenenfalls substituierten Benzylgruppe.

[0121] R11 der Formel (CH-3) steht bevorzugt für ein Wasserstoffatom.

[0122] Besonders bevorzugt stehen in Formel (CH-3) die Reste R9, R10 und R12 für eine Methylgruppe, der Rest R11 für ein Wasserstoffatom, Y für ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom und der Rest R8 wird ausgewählt aus einer (C1 bis C6)-Alkylgruppe (besonders bevorzugt einer Methylgruppe), einer (C2 bis C6)-Alkenylgruppe (insbesondere einer Allylgruppe), einer (C2 bis C6)-Hydroxyalkylgruppe (insbesondere eine 2-Hydroxyethylgruppe) oder einer gegebenenfalls substituierten Benzylgruppe.

[0123] Vorzugsweise sind die Verbindungen gemäß Formel (CH-3) ausgewählt aus einer oder mehrerer Verbindungen der Gruppe von Salzen mit physiologisch verträglichem Gegenion X-, die gebildet wird aus Salzen des
1,2-Dihydro-1,3,4,6-tetramethyl-2-oxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3-diethyl-4,6-dimethyl-2-oxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3-dipropyl-4,6-dimethyl-2-oxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3-di(2-hydroxyethyl)-4,6-dimethyl-2-oxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3-diphenyl-4,6-dimethyl-2-oxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3,4-trimethyl-2-oxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3-diethyl-4-methyl-2-oxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3-dipropyl-4-methyl-2-oxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3-di(2-hydroxyethyl)-4-methyl-2-oxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3-diphenyl-4-methyl-2-oxo-pyrimidiniums,
1-Allyl-1,2-dihydro-3,4,6-trimethyl-2-oxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1-(2-hydroxyethyl)-3,4,6-trimethyl-2-oxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3,4,6-tetramethyl-2-thioxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3-diethyl-4,6-dimethyl-2-thioxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3-dipropyl-4,6-dimethyl-2-thioxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3-di(2-hydroxyethyl)-4,6-dimethyl-2-thioxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3-diphenyl-4,6-dimethyl-2-thioxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3,4-trimethyl-2-thioxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3-diethyl-4-methyl-2-thioxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3-dipropyl-4-methyl-2-thioxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3-di(2-hydroxyethyl)-4-methyl-2-thioxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3-diphenyl-4-methyl-2-thioxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-3,4-dimethyl-2-oxo-chinazoliniums und
1,2-Dihydro-3,4-dimethyl-2-thioxo-chinazoliniums.

[0124] Ganz besonders bevorzugte Verbindungen gemäß Formel (CH-3) werden ausgewählt aus einer oder mehrerer Verbindungen der Gruppe von Salzen mit physiologisch verträglichem Gegenion X- , die gebildet wird aus Salzen des
1,2-Dihydro-1,3,4,6-tetramethyl-2-oxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1,3,4-trimethyl-2-oxo-pyrimidiniums,
1-Allyl-1,2-dihydro-3,4,6-trimethyl-2-oxo-pyrimidiniums,
1,2-Dihydro-1-(2-hydroxyethyl)-3,4,6-trimethyl-2-oxo-pyrimidiniums und
1,2-Dihydro-1,3,4,6-tetramethyl-2-thioxo-pyrimidiniums.

[0125] X- steht in den Formeln (CH-1) und (CH-3) sowie in obigen Listen bevorzugt für Halogenid, Benzolsulfonat, p-Toluolsulfonat, (C1 bis C4)-Alkansulfonat, Trifluormethansulfonat, Perchlorat, 0.5 Sulfat, Hydrogensulfat, Tetrafluoroborat, Hexafluorophosphat oder Tetrachlorozinkat. Besonders bevorzugt werden die Anionen Chlorid, Bromid, Iodid, Hydrogensulfat oder p-Toluolsulfonat als X- eingesetzt.

[0126] Verbindungen der Formel (CH-3) werden erfindungsgemäß besonders bevorzugt verwendet.

[0127] Die CH-aciden Verbindungen der Oxofarbstoffvorprodukte der Komponente (Oxo2a) werden ganz besonders bevorzugt ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, bestehend aus 2-(2-Furoyl)-acetonitril, 2-(5-Brom-2-furoyl)-acetonitril, 3-(2,5-Dimethyl-3-furyl)-3-oxopropanitril, 2-(2-Thenoyl)-acetonitril, 2-(3-Thenoyl)-acetonitril, 2-(5-Fluor-2-thenoyl)-acetonitril, 2-(5-Chlor-2-thenoyl)-acetonitril, 2-(5-Brom-2-thenoyl)-acetonitril, 2-(5-Methyl-2-thenoyl)-acetonitril, 2-(2,5-Dimethylpyrrol-3-oyl)-acetonitril, 2-(1,2,5-Trimethylpyrrol-3-oyl)-acetonitril, 1 H-Benzimidazol-2-ylacetonitril, 1H-Benzothiazol-2-ylacetonitril, 2-(Pyrid-2-yl)-acetonitril, 2,6-Bis(cyanmethyl)-pyridin, 2-(indol-3-oyl)-acetonitril, 2-(2-Methyl-indol-3-oyl)-acetonitril, 2-(6-Hydroxy-4,7-dimethoxy-1-benzofuran-5-oyl)-acetonitril, 1,2,3,3-Tetramethyl-3H-indoliumiodid, 1,2,3,3-Tetramethyl-3H-indolium-p-toluolsulfonat, 1,2,3,3-Tetramethyl-3H-indolium-methansulfonat, 2,3-Dimethylbenzothiazoliumiodid, 2,3-Dimethyl-benzothiazolium-p-toluolsulfonat, 1,4-Dimethylchinolinium-iodid, 1,2-Dimethylchinolinium-iodid, 3-Ethyl-2-methyl-benzoxazoliumiodid, 3-Ethyl-2-methyl-benzothiazoliumiodid, 1-Ethyl-4-methyl-chinoliniumiodid, 1-Ethyl-2-methylchinoliniumiodid, 1,2,3-Trimethylchinoxaliniumiodid, 3-Ethyl-2-methyl-benzoxazolium-p-toluolsulfonat, 3-Ethyl-2-methyl-benzothiazolium-p-toluolsulfonat, 1-Ethyl-4-methyl-chinolinium-p-toluolsulfonat, 1-Ethyl-2-methylchinolinium-p-toluolsulfonat, 1,2,3-Trimethylchinoxalinium-p-toluolsulfonat, 1-Allyl-1,2-dihydro-3,4,6-trimethyl-2-oxopyrimidinium-bromid, 1,2-Dihydro-1-(2-hydroxyethyl)-3,4,6-trimethyl-2-oxopyrimidinium-p-toluolsulfonat, 1,2-Dihydro-1,3,4,6-tetramethyl-2-oxo-pyrimidinium-chlorid, 1,2-Dihydro-1,3-diethyl-4,6-dimethyl-2-oxo-pyrimidinium-chlorid, 1,2-Dihydro-1,3-dipropyl-4,6-dimethyl-2-oxo-pyrimidinium-chlorid, 1-Allyl-1,2-dihydro-3,4,6-trimethyl-2-oxopyrimidinium-hydrogensulfat, 1,2-Dihydro-1-(2-hydroxyethyl)-3,4,6-trimethyl-2-oxopyrimidinium-hydrogensulfat, 1,2-Dihydro-1,3,4,6-tetramethyl-2-oxo-pyrimidinium-hydrogensulfat, 1,2-Dihydro-1,3-diethyl-4,6-dimethyl-2-oxo-pyrimidinium-hydrogensulfat, 1,2-Dihydro-1,3-dipropyl-4,6-dimethyl-2-oxo-pyrimidinium-hydrogensulfat, 1,2-Dihydro-1,3,4-trimethyl-2-oxo-pyrimidinium-chlorid, 1,2-Dihydro-1,3,4-trimethyl-2-oxo-pyrimidinium-hydrogensulfat, 1,2-Dihydro-1,3-diethyl-4-methyl-2-oxo-pyrimidinium-chlorid, 1,2-Dihydro-1,3-diethyl-4-methyl-2-oxo-pyrimidinium-hydrogensulfat, 1,2-Dihydro-1,3-dipropyl-4-methyl-2-oxo-pyrimidinium-chlorid, 1,2-Dihydro-1,3-dipropyl-4-methyl-2-oxo-pyrimidinium-hydrogensulfat, 1,2-Dihydro-1,3,4,6-tetramethyl-2-thioxo-pyrimidinium-chlorid, 1,2-Dihydro-1,3-diethyl-4,6-dimethyl-2-thioxo-pyrimidinium-chlorid, 1,2-Dihydro-1,3-dipropyl-4,6-dimethyl-2-thioxo-pyrimidinium-chlorid, 1,2-Dihydro-1,3,4,6-tetramethyl-2-thioxo-pyrimidinium-hydrogensulfat, 1,2-Dihydro-1,3-dipropyl-4,6-dimethyl-2-thioxo-pyrimidinium-hydrogensulfat, 1,2-Dihydro-1,3,4-trimethyl-2-thioxo-pyrimidinium-chlorid, 1,2-Dihydro-1,3,4-trimethyl-2-thioxo-pyrimidinium-hydrogensulfat, 1,2-Dihydro-1,3-diethyl-4-methyl-2-thioxo-pyrimidinium-chlorid, 1,2-Dihydro-1,3-diethyl-4-methyl-2-thioxo-pyrimidinium-hydrogensulfat, 1,2-Dihydro-1,3-dipropyl-4-methyl-2-thioxo-pyrimidinium-chlorid und 1,2-Dihydro-1,3-dipropyl-4-methyl-2-thioxo-pyrimidinium-hydrogensulfat.

[0128] Des Weiteren kann als Komponente (Oxo2b) mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt mit mindestens einer primären oder sekundären Aminogruppe und/oder mindestens einer Hydroxygruppe verwendet werden. Bevorzugt geeignete Vertreter finden sich unter der Ausführung der Oxidationsfarbstoffvorprodukte. Es ist jedoch erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die Verbindungen der Komponente (Oxo2) nur unter CH-aciden Verbindungen ausgewählt werden.

[0129] Die voranstehend genannten Verbindungen der Komponente (Oxo1) sowie der Komponente (Oxo2) werden, wenn sie zum Einsatz kommen, jeweils vorzugsweise in einer Menge von 0,03 bis 65 mmol, insbesondere von 1 bis 40 mmol, bezogen auf 100 g des gesamten Mittels, verwendet.

[0130] Die erfindungsgemäßen Effekte können in synergistischer Weise gesteigert werden, wenn die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Pre-Lotion (A) und Zusammensetzung (B), in Folge unter dem Oberbegriff Mittel zusammengefasst, unabhängig voneinander zusätzlich mindestens eine weitere Komponente enthalten, die ausgewählt wird, aus mindestens einem Vertreter der Gruppe, die gebildet wird, aus

c1) Proteinhydrolysaten,

c2) Silikonderivaten,

c3) Polyphenolen und

c4) (Pseudo)Ceramide.



[0131] Die Proteinhydrolysate c1) sind Produktgemische, die durch sauer, basisch oder enzymatisch katalysierten Abbau von Proteinen (Eiweißen) erhalten werden.

[0132] Erfindungsgemäß können Proteinhydrolysate sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs eingesetzt werden.

[0133] Tierische Proteinhydrolysate sind beispielsweise Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Seiden- und Milcheiweiß-Proteinhydrolysate, die auch in Form von Salzen vorliegen können. Solche Produkte werden beispielsweise unter den Warenzeichen Keratin DEC® (Vincience), Dehylan® (Cognis), Promois® (Interorgana), Collapuron® (Cognis), Nutrilan® (Cognis), Gelita-Sol® (Deutsche Gelatine Fabriken Stoess & Co), Lexein® (Inolex) und Kerasol® (Croda) vertrieben.

[0134] Erfindungsgemäß bevorzugt ist die Verwendung von Proteinhydrolysaten pflanzlichen Ursprungs, z. B. Soja-, Mandel-, Reis-, Erbsen-, Kartoffel- und Weizenproteinhydrolysate. Solche Produkte sind beispielsweise unter den Warenzeichen Gluadin® (Cognis), DiaMin® (Diamalt), Lexein® (Inolex) und Crotein® (Croda) erhältlich.

[0135] Wenngleich der Einsatz der Proteinhydrolysate als solche bevorzugt ist, können an deren Stelle gegebenenfalls auch anderweitig erhaltene Aminosäuregemische oder einzelne Aminosäuren wie beispielsweise Arginin, Lysin, Histidin oder Pyrroglutaminsäure eingesetzt werden. Ebenfalls möglich ist der Einsatz von Derivaten der Proteinhydrolysate, beispielsweise in Form ihrer Fettsäure-Kondensationsprodukte. Solche Produkte werden beispielsweise unter den Bezeichnungen Lamepon® (Cognis), Gluadin® (Cognis), Lexein® (Inolex), Crolastin® (Croda) oder Crotein® (Croda) vertrieben.

[0136] Bevorzugt sind die Proteinhydrolysate in einer Menge von 0,05 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,5 bis 2,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des anwendungsbereiten Mittels, enthalten.

[0137] Die Silikonderivate c2) sind, wenn sie in den im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Mitteln zugegen sind, vorzugsweise in Mengen von 0,05 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,2 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das anwendungsbereite Mittel, enthalten.

[0138] Insbesondere bevorzugt werden die Silikone c2) ausgewählt, aus mindestens einem Vertreter aus der Liste, die gebildet wird aus:
(i)
Polyalkylsiloxanen, Polyarylsiloxanen, Polyalkylarylsiloxanen, die flüchtig oder nicht flüchtig, geradkettig, verzweigt oder cyclisch, vernetzt oder nicht vernetzt sind;
(ii)
Polysiloxanen, die in ihrer allgemeinen Struktur eine oder mehrere organofunktionelle Gruppen enthalten, die ausgewählt sind unter:
  1. a) substituierten oder unsubstituierten aminierten Gruppen;
  2. b) (per)fluorierten Gruppen;
  3. c) Thiolgruppen;
  4. d) Carboxylatgruppen;
  5. e) hydroxylierten Gruppen;
  6. f) alkoxylierten Gruppen;
  7. g) Acyloxyalkylgruppen;
  8. h) amphoteren Gruppen;
  9. i) Bisulfitgruppen;
  10. j) Hydroxyacylaminogruppen;
  11. k) Carboxygruppen;
  12. l) Sulfonsäuregruppen; und
  13. m) Sulfat- oder Thiosulfatgruppen;
(iii)
linearen Polysiloxan(A)- Polyoxyalkylen(B)- Blockcopoylmeren vom Typ (A-B)n mit n > 3;
(iv)
gepfropften Silikonpolymeren mit nicht silikonhaltigem, organischen Grundgerüst, die aus einer organischen Hauptkette bestehen, welche aus organischen Monomeren gebildet wird, die kein Silikon enthalten, auf die in der Kette sowie gegebenenfalls an mindestens einem Kettenende mindestens ein Polysiloxanmakromer gepfropft wurde;
(v)
gepfropften Silikonpolymeren mit Polysiloxan-Grundgerüst, auf das nicht silikonhaltige, organische Monomere gepfropft wurden, die eine Polysiloxan-Hauptkette aufweisen, auf die in der Kette sowie gegebenenfalls an mindestens einem ihrer Enden mindestens ein organisches Makromer gepfropft wurde, das kein Silikon enthält, wie beispielsweise das unter der INCI-Bezeichnung Bis-PEG/PPG-20/20 Dimethicone vertriebene Handelsprodukt Abil B 8832 der Firma Degussa;
(vi)
oder deren Gemischen.


[0139] Besonders bevorzugte erfindungsgemäße kosmetische oder dermatologische Zubereitungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens ein Silikon der Formel (Si-1)

         (CH3)3Si-[O-Si(CH3)2]x-O-Si(CH3)3     (Si-1),

enthalten, in der x für eine Zahl von 0 bis 100, vorzugsweise von 0 bis 50, weiter bevorzugt von 0 bis 20 und insbesondere 0 bis 10, steht.

[0140] Die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten, bevorzugten kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen enthalten ein Silikon der vorstehenden Formel (Si-1). Diese Silikone werden nach der INCI-Nomenklatur als Dimethicone bezeichnet. Es werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Silikon der Formel (Si-1) vorzugsweise die Verbindungen:

         (CH3)3Si-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-O-(CH3)2Si-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]2-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]3-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]4-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]5-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]6-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]7-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]8-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]9-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]10-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]11-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]12-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si)13-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]14-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]15-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]16-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]17-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]18-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]19-O-Si(CH3)3

         (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]20-O-Si(CH3)3

eingesetzt, wobei (CH3)3Si-O-Si(CH3)3, (CH3)3Si-O-(CH3)2Si-O-Si(CH3)3 und/oder (CH3)3Si-[O-(CH3)2Si]2-O-Si(CH3)3 besonders bevorzugt sind.

[0141] Selbstverständlich können auch Mischungen der o.g. Silikone in den bevorzugten erfindungsgemäßen Mitteln enthalten sein.

[0142] Bevorzugte erfindungsgemäß einsetzbare Silikone weisen bei 20°C Viskositäten von 0,2 bis 2 mm2s-1 auf, wobei Silikone mit Viskositäten von 0,5 bis 1 mm2s-1 besonders bevorzugt sind.

[0143] Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mittel enthalten ein oder mehrere aminofunktionelle Silikone. Solche Silikone können z.B. durch die Formel (Si-2)

         M(RaQbSiO(4-a-b)/2)x(RcSiO(4-c)/2)yM     (Si-2)



[0144] Beschrieben werden, wobei in der obigen Formel
R
ein Kohlenwasserstoff oder ein Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen ist,
Q
ein polarer Rest der allgemeinen Formel -R1HZ ist,
worin
R1 eine zweiwertige, verbindende Gruppe ist, die an Wasserstoff und den Rest Z gebunden ist, zusammengesetzt aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen, Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen oder Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Stickstoffatomen, und
Z ein organischer, aminofunktioneller Rest ist, der mindestens eine aminofunktionelle Gruppe enthält;
a
Werte im Bereich von etwa 0 bis etwa 2 annimmt,
b
Werte im Bereich von etwa 1 bis etwa 3 annimmt,
a + b
kleiner als oder gleich 3 ist, und
c
eine Zahl im Bereich von etwa 1 bis etwa 3 ist, und
x
eine Zahl im Bereich von 1 bis etwa 2.000, vorzugsweise von etwa 3 bis etwa 50 und am bevorzugtesten von etwa 3 bis etwa 25 ist, und
y
eine Zahl im Bereich von etwa 20 bis etwa 10.000, vorzugsweise von etwa 125 bis etwa 10.000 und am bevorzugtesten von etwa 150 bis etwa 1.000 ist, und
M
eine geeignete Silikon-Endgruppe ist, wie sie im Stande der Technik bekannt ist, vorzugsweise Trimethylsiloxy.


[0145] Nicht einschränkende Beispiele der in Formel (Si-2) durch R repräsentierten Reste schließen Alkylreste, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, Amyl, Isoamyl, Hexyl, Isohexyl und ähnliche; Alkenylreste, wie Vinyl, Halogenvinyl, Alkylvinyl, Allyl, Halogenallyl, Alkylallyl; Cycloalkylreste, wie Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und ähnliche; Phenylreste, Benzylreste, Halogenkohlenwasserstoffreste, wie 3- Chlorpropyl, 4-Brombutyl, 3,3,3-Trifluorpropyl, Chlorcyclohexyl, Bromphenyl, Chlorphenyl und ähnliche sowie schwefelhaltige Reste, wie Mercaptoethyl, Mercaptopropyl, Mercaptohexyl, Mercaptophenyl und ähnliche ein; vorzugsweise ist R ein Alkylrest, der 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen enthält, und am bevorzugtesten ist R Methyl. Beispiele von R1 schließen Methylen, Ethylen, Propylen, Hexamethylen, Decamethylen, - CH2CH(CH3)CH2-, Phenylen, Naphthylen, -CH2CH2SCH2CH2-, -CH2CH2OCH2-, -OCH2CH2-, - OCH2 CH2CH2-, -CH2CH(CH3)C(O)OCH2-, -(CH2)3 CC(O)OCH2CH2-, -C6H 4C6H4-, -C6H 4CH2C6H4-; und -(CH 2)3C(O)SCH2CH2- ein.

[0146] Z ist gemäß Formel (Si-2) ein organischer, aminofunktioneller Rest, enthaltend mindestens eine funktionelle Aminogruppe. Eine mögliche Formel für besagtes Z ist NH(CH2)zNH2, worin z eine ganze Zahl von größer gleich 1 ist. Eine andere mögliche Formel für besagtes Z ist -NH(CH2)z(CH 2)zzNH, worin sowohl z als auch zz unabhängig voneinander eine ganze Zahl von größer gleich 1 sind, wobei diese Struktur Diamino-Ringstrukturen umfasst, wie Piperazinyl.

[0147] Besagtes Z ist am bevorzugtesten ein -NHCH2CH 2NH2-Rest. Eine andere mögliche Formel für besagtes Z ist -N(CH2)z(CH2)zzNX2 oder -NX2, worin jedes X von X2 unabhängig ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und Alkylgruppen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, und zz 0 ist.

[0148] Q gemäß Formel (Si-2) ist am bevorzugtesten ein polarer aminofunktioneller Rest der Formel - CH2CH2CH2NHCH2CH2NH 2.

[0149] In der Formel (Si-2) nimmt a Werte im Bereich von 0 bis 2 an, b nimmt Werte im Bereich von 2 bis 3 an, a + b ist kleiner als oder gleich 3, und c ist eine Zahl im Bereich von 1 bis 3. Das molare Verhältnis der RaQb SiO(4-a-b)/2-Einheiten zu den RcSiO (4-c)/2-Einheiten in Formel (Si-2) liegt im Bereich von etwa 1 : 2 bis 1 : 65, vorzugsweise von etwa 1 : 5 bis etwa 1 : 65 und am bevorzugtesten von etwa 1 : 15 bis etwa 1 : 20. Werden ein oder mehrere Silikone der obigen Formel (Si-2) eingesetzt, dann können die verschiedenen variablen Substituenten in der obigen Formel bei den verschiedenen Silikonkomponenten, die in der Silikonmischung vorhanden sind, verschieden sein.

[0150] Bevorzugte den im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte, kosmetische oder dermatologische Zubereitungen enthalten ein aminofunktionelles Silikon der Formel (Si-3)

         R'aG3-a-Si(OSiG 2)n-(OSiG bR'2- b)m-O-SiG3-a-R'a     (Si-3),

worin bedeutet:
G
ist -H, eine Phenylgruppe, -OH, -O-CH3, -CH3, -O-CH2CH3, -CH2CH3, -O-CH2CH2CH3, -CH2CH2CH3, -O-CH(CH3)2, -CH(CH3)2, -O-CH2CH2CH2CH3, -CH2CH2CH2CH3, -O-CH2CH(CH3)2, -CH2CH(CH3)2, -O-CH(CH3)CH2CH3, -CH(CH3)CH2CH3, -O-C(CH3)3, -C(CH3)3 ;
a
steht für eine Zahl zwischen 0 und 3, insbesondere 0;
b
steht für eine Zahl zwischen 0 und 1, insbesondere 1,
m und n
sind Zahlen, deren Summe (m + n) zwischen 1 und 2000, vorzugsweise zwischen 50 und 150 beträgt, wobei n vorzugsweise Werte von 0 bis 1999 und insbesondere von 49 bis 149 und m vorzugsweise Werte von 1 bis 2000, insbesondere von 1 bis 10 annimmt,
R'
ist ein monovalenter Rest ausgewählt aus
-Q-N(R")-CH2-CH2-N(R")2
-Q-N(R")2
-Q-N+(R")3A-
-Q-N+H(R")2A-
-Q-N+H2(R")A-
-Q-N(R")-CH2-CH2-N+R"H2A-,
wobei jedes Q für eine chemische Bindung, -CH2-, -CH2-CH2-, -CH2CH2CH2-, -C(CH3)2-, -CH2CH2CH2CH2-, -CH2C(CH3)2-, -CH(CH3)CH2CH2- steht, R" für gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe -H, -Phenyl, -Benzyl, -CH2-CH(CH3)Ph, der C1-20-Alkylreste, vorzugsweise -CH3, -CH2CH3, -CH2CH2CH3,-CH(CH3)2, -CH2CH2CH2H3, -CH2CH(CH3)2, -CH(CH3)CH2CH3, -C(CH3)3, steht und A ein Anion repräsentiert, welches vorzugsweise ausgewählt ist aus Chlorid, Bromid, Iodid oder Methosulfat.

[0151] Erfindungsgemäß geeignet sind kationische Silikonöle wie beispielsweise die im Handel erhältliche Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxylamino-modifiziertes Silikon, das als Amodimethicone bezeichnet wird), DC 2-2078 (Hersteller Dow Corning, INCI-Bezeichung: Aminopropyl Phenyl Trimethicone), DC 5-7113 (Hersteller Dow Corning, INCI-Bezeichnung: Silicone Quaternium 16), SM-2059 (Hersteller: General Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) sowie Abil®-Quat 3270 und 3272 (Hersteller: Th. Goldschmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80).

[0152] Besonders bevorzugte, im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens es ein aminofunktionelles Silikon der Formel (Si3-a)

enthalten, worin m und n Zahlen sind, deren Summe (m + n) zwischen 1 und 2000, vorzugsweise zwischen 50 und 150 beträgt, wobei n vorzugsweise Werte von 0 bis 1999 und insbesondere von 49 bis 149 und m vorzugsweise Werte von 1 bis 2000, insbesondere von 1 bis 10 annimmt.

[0153] Diese Silikone werden nach der INCI-Deklaration als Trimethylsilylamodimethicone bezeichnet und sind beispielsweise unter der Bezeichnung Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trimethylsilylamodimethicon) erhältlich.

[0154] Besonders bevorzugt sind auch im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Mittel, die mindestens ein aminofunktionelles Silikon der Formel (Si-3b)

enthalten, worin
R
für -OH, eine (gegebenenfalls ethoxylierte und/oder propoxylierte) (C1 bis C20)-Alkoxygruppe oder eine -CH3-Gruppe steht,
R'
für -OH, eine (C1 bis C20)-Alkoxygruppe oder eine -CH3-Gruppe und
m, n1 und n2
Zahlen sind, deren Summe (m + n1 + n2) zwischen 1 und 2000, vorzugsweise zwischen 50 und 150 beträgt, wobei die Summe (n1 + n2) vorzugsweise Werte von 0 bis 1999 und insbesondere von 49 bis 149 und m vorzugsweise Werte von 1 bis 2000, insbesondere von 1 bis 10 annimmt.


[0155] Diese Silikone werden nach der INCI-Deklaration als Amodimethicone, bzw. als funktionalisierte Amodimethicone, wie beispielsweise Bis(C13-15 Alkoxy) PG Amodimethicone (beispielsweise als Handelsprodukt: DC 8500 der Firma Dow Corning erhältlich), Trideceth-9 PG-Amodimethicone (beispielsweise als Handelsprodukt Silcare Silicone SEA der Firma Clariant erhältlich) bezeichnet.

[0156] Unabhängig davon, welche aminofunktionellen Silikone eingesetzt werden, sind im erfindungsgemäßen Verfahren der Einsatz solcher kosmetische oder dermatologische Zubereitungen bevorzugt, die ein aminofunktionelles Silikon enthalten dessen Aminzahl oberhalb von 0,25 meq/g, vorzugsweise oberhalb von 0,3 meq/g und insbesondere oberhalb von 0,4 meq/g liegt. Die Aminzahl steht dabei für die Milli-Äquivalente Amin pro Gramm des aminofunktionellen Silikons. Sie kann durch Titration ermittelt und auch in der Einheit mg KOH/g angegeben werden.

[0157] Erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische oder dermatologische Zubereitungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie, bezogen auf ihr Gewicht, 0,01 bis 10 Gew.%, vorzugsweise 0,1 bis 8 Gew.%, besonders bevorzugt 0,25 bis 7,5 Gew.% und insbesondere 0,5 bis 5 Gew.% aminofunktionelle(s) Silikon(e) enthalten.

[0158] Auch die nach INCI als Cyclomethicone bezeichneten cyclischen Dimethicone sind erfindungsgemäß mit Vorzug einsetzbar. Hier sind erfindungsgemäße kosmetische oder dermatologische Zubereitungen bevorzugt, die mindestens ein Silikon der Formel (Si-4)

enthalten, in der x für eine Zahl von 0 bis 200, vorzugsweise von 0 bis 10, weiter bevorzugt von 0 bis 7 und insbesondere 0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, steht.

[0159] Die vorstehend beschriebenen Silikone weisen ein Rückgrat auf, welches aus -Si-O-Si-Einheiten aufgebaut ist. Selbstverständlich können diese Si-O-Si-Einheiten auch durch Kohlenstoffketten unterbrochen sein. Entsprechende Moleküle sind durch Kettenverlängerungsreaktionen zugänglich und kommen vorzugsweise in Form von Silikon-in-Wasser-Emulsionen zum Einsatz.

[0160] Die im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren Silikon-in-Wasser Emulsionen können nach bekannten Verfahren hergestellt werden, wie sie beispielsweise in US 5,998,537 und EP 0 874 017 A1 offenbart sind.

[0161] Zusammenfassend umfasst dieses Herstellungsverfahren die emulgierende Mischung von Komponenten, deren eine mindestens ein Polysiloxane enthält, deren andere mindestens ein Organosilikonmaterial enthält, das mit dem Polysiloxane in einer Kettenverlängerungsreaktion reagiert, wobei mindestens ein Metallion-enthaltender Katalysator für die Kettenverlängerungsreaktion, mindestens ein Tensid und Wasser zugegen sind.

[0162] Kettenverlängerungsreaktionen mit Polysiloxanen sind bekannt und können beispielsweise die Hydrosilylierungsreaktion umfassen, in der eine Si-H Gruppe mit einer aliphatisch ungesättigten Gruppe in Gegenwart eines Platin/Rhodium-Katalysators unter Bildung von Polysiloxanes mit einigen Si-(C)p-Si Bindungen (p = 1-6) reagiert, wobei die Polysiloxane auch als Polysiloxane-Polysilalkylene-Copolymere bezeichnet werden.

[0163] Die Kettenverlängerungsreaktion kann auch die Reaktion einer Si-OH Gruppe (beispielsweise eines Hydroxy-terminierten Polysiloxans) mit einer Alkoxygruppe (beispielsweise Alkoxysilanen, Silikaten oder Alkoxysiloxanen) in Gegenwart eines metallhaltigen Katalysators unter Bildung von Polysiloxanen umfassen.

[0164] Die Polysiloxane, die in der Kettenverlängerungsreaktion eingesetzt werden, umfassen ein substantiell lineares Polymer der folgenden Struktur:

         R-Si(R2)-[-O-Si(R2)-]n-O-SiR3

In dieser Struktur steht jedes R unabhängig voneinander für einen Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit 1 bis 6 C-Atomen, wie beispielsweise einer Alkylgruppe (beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl oder Butyl), eine Arylgruppe (beispielsweise Phenyl), oder die für die Kettenverlängerungsreaktion benötigte Gruppe ("reaktive Gruppe", beispielsweise Si-gebundene H-Atome, aliphatisch ungesättigte Gruppen wie Vinyl, Allyl oder Hexenyl, Hydroxy, Alkoxy wie Methoxy, Ethoxy oder Propoxy, Alkoxy-Alkoxy, Acetoxy, Amino usw.), mit der Maßgabe, dass durchschnittlich ein bis zwei reaktive Gruppen pro Polymer vorliegen, n ist eine positive Zahl > 1. Vorzugsweise ist eine Mehrzahl der reaktiven Gruppen, besonders bevorzugt > 90%, und insbesondere > 98% der reaktiven Gruppen, an den endständigen Si-Atomen im Siloxan gebunden. Vorzugsweise steht n für Zahlen, die Polysiloxane beschreiben, welche Viskositäten zwischen 1 und 1.000.000 mm2/s besitzen, besonders bevorzugt Viskositäten zwischen 1.000 und 100.000 mm2/s.

[0165] Die Polysiloxane können zu einem geringen Grad verzweigt sein (beispielsweise < 2 Mol-% der Siloxaneinheiten), bzw. sind die Polymere aber substantiell linear, besonders bevorzugt vollständig linear. Zudem können die Substituenten R ihrerseits substituiert sein, beispielsweise mit N-haltigen Gruppen (beispielsweise Aminogruppen), Epoxygruppen, S-haltige Gruppen, Sihaltige Gruppen, O-haltige Gruppen usw.. Vorzugsweise sind mindestens 80% der Reste R Alkylreste, besonders bevorzugt Methylgruppen.

[0166] Das Organosilikonmaterial, das mit dem Polysiloxan in der Kettenverlängerungsreaktion reagiert, kann entweder ein zweites Polysiloxan sein, oder ein Molekül, das als Kettenverlängerer agiert. Wenn das Organosilikonmaterial ein Polysiloxan ist, hat es die vorstehend erwähnte generelle Struktur. In diesen Fällen besitzt ein Polysiloxan in der Reaktion (mindestens) eine reaktive Gruppe, und ein zweites Polysiloxan besitzt (mindestens) eine zweite reaktive Gruppe, die mit der ersten reagiert.

[0167] Falls das Organosilikonmaterial ein Kettenverlängerungs-Agens umfasst, kann dies ein Material sein wie beispielsweise ein Silan, ein Siloxan (beispielsweise Disiloxane oder Trisiloxan) oder ein Silazan. So kann beispielsweise eine Zusammensetzung, die ein Polysiloxan gemäß der vorstehend beschriebenen generellen Struktur umfasst, welches mindestens eine Si-OH Gruppe aufweist, ketteverlängert werden, indem mit einem Alkoxysilan (beispielsweise einem Dialkoxysilan oder Trialkoxysilan) in Gegenwart von Zinn- oder Titan-haltigen Katalysatoren reagiert wird.

[0168] Die metallhaltigen Katalysatoren in der Kettenverlängerungsreaktion sind meist spezifisch für eine bestimmte Reaktion. Solche Katalysatoren sind im Stand der Technik bekannt und enthalten beispielsweise Metalle wie Platin, Rhodium, Zinn, Titan, Kupfer, Blei, etc.. In einer bevorzugten Kettenverlängerungsreaktion wird ein Polysiloxan mit mindestens einer aliphatisch ungesättigten Gruppe, vorzugsweise einer Endgruppe, mit einem Organosilikonmaterial in Gegenwart eines Hydrosilylierungskatalysators zur Reaktion gebracht, das ein Siloxan oder Polysiloxan mit mindestens einer (vorzugsweise endständigen) Si-H Gruppe ist. Das Polysiloxan besitzt mindestens eine aliphatisch ungesättigte Gruppe und genügt der allgemeinen oben angegeben Formel, in der R und n wie vorstehend definiert sind, wobei im Durchschnitt zwischen 1 und 2 Gruppen R eine aliphatisch ungesättigte Gruppe pro Polymer besitzen. Repräsentative aliphatisch ungesättigte Gruppen sind beispielsweise Vinyl, Allyl, Hexenyl und Cyclohexenyl oder eine Gruppe R2CH=CHR3, in der R2 für eine divalente aliphatische an das Silicium gebundene Kette und R3 für ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe steht. Das Organosilikonmaterial mit mindestens einer Si-H Gruppe hat vorzugsweise die oben genannte Struktur, in der R und n wie vorstehend definiert sind und wobei im Durchschnitt zwischen 1 und 2 Gruppen R ein Wasserstoff bedeuten und n 0 oder eine positive ganze Zahl ist.

[0169] Dieses Material kann ein Polymer oder ein niedermolekulares Material wie ein Siloxan sein (beispielsweise ein Disiloxane oder ein Trisiloxan).

[0170] Das Polysiloxan mit mindestens einer aliphatisch ungesättigten Gruppe und das Organosilikonmaterial mit mindestens einer Si-H Gruppe reagieren in Gegenwart eines Hydrosilylierungskatalysators. Solche Katalysatoren sind aus dem Stand der Technik bekannt und umfassen beispielsweise Platin- und Rhodium-enthaltende Materialien. Die Katalysatoren können jede bekannte Form annehmen, beispielsweise auf Trägermaterialien (wie beispielsweise Silica Gel oder Aktivkohle) aufgebrachtes Platin oder Rhodium oder andere geeignete Compounds wie Platinchlorid, Salze von Platin- oder Chloroplatinsäuren. Ein wegen der guten Dispergierbarkeit in Organosilikonsystemen und der geringen Farbveränderung bevorzugter Katalysator ist Chloroplatinsäure entweder als kommerziell verfügbares Hexahydrat oder in wasserfreier Form.

[0171] Bei einer weiteren bevorzugten Kettenerweiterungsreaktion wird ein Polysiloxan mit mindestens einer Si-OH Gruppe, vorzugsweise einer Endgruppe, mit einem Organosilikonmaterial zu Reaktion gebracht, das mindestens eine Alkoxygruppe besitzt, vorzugsweise ein Siloxan mit mindestens einer Si-OR Gruppe oder ein Alkoxysilan mit mindestens zwei Alkoxygruppen. Hierbei wird als Katalysator wieder ein metallhaltiger Katalysator eingesetzt.

[0172] Für die Reaktion einer Si-OH Gruppe mit einer Si-OR Gruppe existieren viele literaturbekannte Katalysatoren, beispielsweise Organometallverbindungen wie Organozinnsalze, Titanate oder Titanchelate bzw. -komplexe. Beispiele umfassen Zinn-octoat, Dibutylzinn-dilaurat, Dibutylzinndiacetat, Dimethyltinn-dineodecanoat, Dibutylzinn-dimethoxid, Isobutylzinn-triceroat, Dimethylzinn-dibutyrat, Dimethylzinn-dineodecanoat, Triethylzinn-tartrat, Zinnoleat, Zinnnaphthenat, Zinnbutyrat, Zinnacetat, Zinnbenzoat, Zinnsebacat, Zinnsuccinat, Tetrabutyltitanat, Tetraisopropyltitante, Tetraphenyltitanat, Tetraoctadecyltitanat, Titannaphthanat, Ethyltriethanolamin-Titanat, Titani-diisopropyl-diethyl-acetoacetat, Titan-diisopropoxydiacetyl-acetonat und Titani-tetra-Alkoxide, bei denen das Alkoxid Butoxy oder Propoxy ist.

[0173] Im erfindungsgemäßen Verfahren ebenfalls bevorzugt eingesetzte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens ein Silikon der Formel (Si-5)

         R3Si-[O-SiR2]x(CH2)n[O-SiR2]y-O-SiR3     (Si-5),

enthalten, in der R für gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe -H, -Phenyl, -Benzyl, -CH2-CH(CH3)Ph, der C1-20-Alkylreste, vorzugsweise -CH3, -CH2CH3, -CH2CH2CH3, -CH(CH3)2, -CH2CH2CH2H3, -CH2CH(CH3)2, -CH(CH3)CH2CH3, -C(CH3)3, steht, x bzw. y für eine Zahl von 0 bis 200, vorzugsweise von 0 bis 10, weiter bevorzugt von 0 bis 7 und insbesondere 0, 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, stehen, und n für eine Zahl von 0 bis 10, bevorzugt von 1 bis 8 und insbesondere für 2, 3, 4, 5, 6 steht.

[0174] Mit Vorzug sind die Silikone wasserlöslich. Im erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt eingesetzte Mittel der Ausführungsform mit einem Silikon c2) sind dadurch gekennzeichnet, dass das Silikon c2) wasserlöslich ist.

[0175] Entsprechende hydrophile Silikone werden beispielsweise aus den Verbindungen der Formeln (Si-6) und/oder (Si-7) ausgewählt. Insbesondere bevorzugte wasserlösliche Tenside auf Silikonbasis sind ausgewählt aus der Gruppe der Dimethiconcopolyole die bevorzugt alkoxyliert, insbesondere polyethoxyliert oder polypropoxyliert sind.

[0176] Unter Dimethiconcopolyolen werden erfindungsgemäß bevorzugt Polyoxyalkylen-modifizierte Dimethylpolysiloxane der allgemeinen Formeln (Si-6) oder (Si-7) verstanden:



worin
  • der Rest R steht für ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 12 C-Atomen, eine Alkoxygruppe mit 1 bis 12 C-Atomen oder eine Hydroxylgruppe,
  • die Reste R' und R" bedeuten Alkylgruppen mit 1 bis 12 C-Atomen,
  • x steht für eine ganze Zahl von 1 bis 100, bevorzugt von 20 bis 30,
  • y steht für eine ganze Zahl von 1 bis 20, bevorzugt von 2 bis 10 und
  • a und b stehen für ganze Zahlen von 0 bis 50, bevorzugt von 10 bis 30.


[0177] Verbindungen die unter die oben genannten Formeln fallen, werden in den folgenden Patentanmeldungen, auf die explizit Bezug genommen wird, offenbart: US-A-4,122,029; US-A-4,265,878; US-A-4,421,769 und GB-A-2,066,659.

[0178] Besonders bevorzugte Dimethiconcopolyole im Sinne der Erfindung sind beispielsweise die kommerziell unter dem Handelsnamen SILWET (Union Carbide Corporation) und DOW CORNING (Dow) vertriebenen Produkte.

[0179] Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Dimethiconcopolyole sind Dow Corning 190 und Dow Corning 193 (Dow).

[0180] Polyphenole c3) sind allgemein Verbindungen, die mehr als zwei Phenol- (Polyol-) oder Phenolethergruppen enthalten, die unterschiedlichen Stoffklassen angehören. Die Polyphenole werden bevorzugt ausgewählt aus mindestens einem Vertreter der Gruppe, die gebildet wird, aus:

c3-1) Hydroxyzimtsäuren,

c3-2) 6,7-Dihydroxycumarine,

c3-3) Hydroxybenzoesäuren,

c3-4) Catechine,

c3-5) Leukoanthocyanidine,

c3-6) Anthocyanidine,

c3-7) Flavanone und

c3-8) Flavone und

c3-9) Flavonole.



[0181] In der Natur treten freie und veretherte Polyphenole beispielsweise in Blütenfarbstoffen (Anthocyanidine, Flavone), in Gerbstoffen (Catechine, Tannine), als Flechten- oder Farn-Inhaltsstoffe (Usninsäure, Acylpolyphenole), in Ligninen und als Gallussäure-Derivate auf. Bevorzugte Polyphenole sind Flavone, Catechine, Usninsäure, und als Tannine die Derivate der Gallussäure, Digallussäure und Digalloylgallussäure. Besonders bevorzugte Polyphenole sind die monomeren Catechine, das heißt die Derivate der Flavan-3-ole, und Leukoanthocyanidine, das heißt die Derivate der Leukoanthocyanidine, die bevorzugt in 5,7,3',4',5'-Stellung phenolische Hydroxygruppen tragen, bevorzugt Epicatechin und Epigallocatechin, sowie die daraus durch Selbstkondensation entstehenden Gerbstoffe. Solche Gerbstoffe werden bevorzugt nicht in isolierter Reinsubstanz, sondern als Extrakte gerbstoffreicher Pflanzenteile eingesetzt, z. B. Extrakte von Catechu, Quebracho und Eichenrinde sowie anderer Baumrinden, Blättern von Grünem Tee (camellia sinensis) und Mate. Ebenfalls besonders bevorzugt sind die Tannine.

[0182] Als Ceramide c4) finden bevorzugt die Sphingolipide der Formel (CE-I) Verwendung,

worin
R1
steht für eine lineare C12- bis C30-Alkylgruppe oder eine gesättigte oder ungesättigte ω-(C12-bis C20)-Acyloxy-(C12-C30)-alkylgruppe (wie bevorzugt Tricosanyl, Heptadecanyl oder w-(Octadeca-9,12-dien-oyloxy)-nonacosanyl) und
R2
steht für eine gesättigte oder ungesättigte C15-Alkylgruppe oder eine gesättigte oder ungesättigte C15-Hydroxyalkylgruppe (wie beispielsweise Pentadeca-1-en-1-yl, 3-Hydroxypentadeca-1-en-1-yl, 1-Hydroxypentadecanyl).


[0183] Als bevorzugte Verbindungen gemäß Formel VI werden im erfindungsgemäßen Verfahren die unter den INCI-Bezeichnungen bekannten Verbindungen Ceramide I, Ceramide II, Ceramide 1, Ceramide 2, Ceramide 3, Ceramide 5 und Ceramide 6 als Wirkstoff (W) verwendet. Besonders bevorzugt werden Gemische der Verbindungen mit der Formel (CE-I) verwendet, die beispielsweise unter dem Handelsnamen SK-Influx® und Ceramide III jeweils von der Firma Degussa Care Specialties erhältlich sind, sowie das Handelsprodukt Ceramide TIC-001, das von der Firma Takasago International Corporation vermarktet wird. Die Verbindungen der Formel (CE-I) werden bevorzugt in einer Menge von 0,01 bis 1,0 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des anwendungsbereiten kosmetischen Mittels verwendet.

[0184] Außerdem sind Pseodoceramide, wie insbesondere das Pseudoceramid N-(C8-22-Acyl)-C8-22-acyl-hydroxyprolin (wie beispielsweise das Cetyl-hydroxyprolin Palmitamide gemäß Handelsprodukt Sym Repair 153884 der Firma Symrise) erfindungsgemäße Pseudoceramide c4).

[0185] Das gebrauchsfertige im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Mittel sollte bevorzugt einen pH-Wert im Bereich von pH 5 bis pH 12, insbesondere von pH 7 bis pH 11, aufweisen. Besonders bevorzugt ist die Anwendung der Haarfärbemittel in einem schwach alkalischen Milieu in einem pH-Bereich zwischen pH 7 und pH 9.

[0186] Die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Mittel können zusätzlich alle auf diesen Gebieten bekannten und üblicherweise verwendeten Wirk- und Hilfsstoffe enthalten.

Tenside



[0187] In einer weiteren Ausführungsform können die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Mittel mindestens ein Tensid enthalten. Prinzipiell eignen sich sowohl weitere anionische als auch zwitterionische, ampholytische, nichtionische und kationische Tenside. In vielen Fällen hat es sich aber als vorteilhaft erwiesen, die Tenside aus anionischen, zwitterionischen oder nichtionischen Tensiden auszuwählen.

[0188] Als weitere anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen alle für die Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslichmachende, anionische Gruppe wie z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 10 bis 22 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium- und Ammonium- sowie der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 oder 3 C-Atomen in der Alkanolgruppe,
  • lineare Fettsäuren mit 10 bis 22 C-Atomen (Seifen),
  • Ethercarbonsäuren der Formel R-O-(CH2-CH2O)x -CH2-COOH, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 10 bis 22 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist,
  • anionische Alkyloligoglykoside bzw. anionische Alkenyloligoglykosid-Derivate, ausgewählt aus Alkyl- und/oder Alkenyl-Oligoglykosidcarboxylaten, -sulfaten, -phosphaten und/oder - isethionaten, die sich von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosiden der allgemeinen Formel (II) ableiten,

             R-O-(G)p     (II)

    mit der Bedeutung
    R
    C6-22-Alkyl oder C6-22-Alkenyl,
    G
    Glykosideinheit, die sich von einem Zucker mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen ableitet,
    p
    Zahl von 1 bis 10,
    insbesondere das Laurylglucosidcarboxylat, wie es als Plantapon® LGC von Cognis Deutschland erhältlich ist,
  • Acylisethionate mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
  • Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen,
  • lineare Alkansulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,
  • lineare Alpha-Olefinsulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,
  • Alpha-Sulfofettsäuremethylester von Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen,
  • Alkylsulfate und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O(CH2-CH2O)x-SO3H, in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 10 bis 18 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 12 ist,
  • Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate gemäß DE-A-37 25 030,
  • sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether gemäß DE-A-37 23 354,
  • Sulfonate ungesättigter Fettsäuren mit 12 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6 Doppelbindungen gemäß DE-A-39 26 344,
  • Ester der Weinsäure und Zitronensäure mit Alkoholen, die Anlagerungsprodukte von etwa 2-15 Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen darstellen.


[0189] Bevorzugte zusätzliche anionische Tenside werden ausgewählt aus oben genannten anionischen Alkyloligoglykosid- bzw. anionischen Alkenyloligoglykosid-Derivaten, Ethercarbonsäuren mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen im Molekül sowie insbesondere Salzen von gesättigten und insbesondere ungesättigten C8-C22-Carbonsäuren, wie Ölsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure und Palmitinsäure.

[0190] Nichtionogene Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise
  • Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe,
  • C12-C22-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin,
  • C8-C22-Alkylmono- und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga sowie
  • Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl.


[0191] Bevorzugte nichtionische Tenside sind Alkylpolyglykoside der allgemeinen Formel R1O-(Z)X. Diese Verbindungen sind durch die folgenden Parameter gekennzeichnet.

[0192] Der Alkylrest R1 enthält 6 bis 22 Kohlenstoffatome und kann sowohl linear als auch verzweigt sein. Bevorzugt sind primäre lineare und in 2-Stellung methylverzweigte aliphatische Reste. Solche Alkylreste sind beispielsweise 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl, 1-Cetyl und 1-Stearyl. Besonders bevorzugt sind 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl. Bei Verwendung sogenannter "Oxo-Alkohole" als Ausgangsstoffe überwiegen Verbindungen mit einer ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.

[0193] Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside können beispielsweise nur einen bestimmten Alkylrest R1 enthalten. Üblicherweise werden diese Verbindungen aber ausgehend von natürlichen Fetten und Ölen oder Mineralölen hergestellt. In diesem Fall liegen als Alkylreste R Mischungen entsprechend den Ausgangsverbindungen bzw. entsprechend der jeweiligen Aufarbeitung dieser Verbindungen vor.

[0194] Besonders bevorzugt sind solche Alkylpolyglykoside, bei denen R1
  • im wesentlichen aus C8- und C10-Alkylgruppen,
  • im wesentlichen aus C12- und C14-Alkylgruppen,
  • im wesentlichen aus C8- bis C16-Alkylgruppen oder
  • im wesentlichen aus C12- bis C16-Alkylgruppen besteht.


[0195] Als Zuckerbaustein Z können beliebige Mono- oder Oligosaccharide eingesetzt werden. Üblicherweise werden Zucker mit 5 bzw. 6 Kohlenstoffatomen sowie die entsprechenden Oligosaccharide eingesetzt. Solche Zucker sind beispielsweise Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose, Ribose, Xylose, Lyxose, Allose, Altrose, Mannose, Gulose, Idose, Talose und Sucrose. Bevorzugte Zuckerbausteine sind Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose und Sucrose; Glucose ist besonders bevorzugt.

[0196] Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside enthalten im Schnitt 1,1 bis 5 Zuckereinheiten. Alkylpolyglykoside mit x-Werten von 1,1 bis 1,6 sind bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt sind Alkylglykoside, bei denen x 1,1 bis 1,4 beträgt.

[0197] Die Alkylglykoside können neben ihrer Tensidwirkung auch dazu dienen, die Fixierung von Duftkomponenten auf dem Haar zu verbessern. Der Fachmann wird also für den Fall, dass eine über die Dauer der Haarbehandlung hinausgehende Wirkung des Parfümöles auf dem Haar gewünscht wird, bevorzugt im erfindungsgemäßen Verfahren zu dieser Substanzklasse als weiterem Inhaltsstoff der Zubereitungen zurückgreifen.

[0198] Auch die alkoxylierten Homologen der genannten Alkylpolyglykoside können erfindungsgemäß eingesetzt werden. Diese Homologen können durchschnittlich bis zu 10 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxideinheiten pro Alkylglykosideinheit enthalten.

[0199] Weiterhin können, insbesondere als Co-Tenside, zwitterionische Tenside verwendet werden. Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktive Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO(-)- oder -SO3(-)-Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise das Kokosalkyl-dimethylammonium-glycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.

[0200] Erfindungsgemäß werden als kationische Tenside insbesondere solche vom Typ der quartären Ammoniumverbindungen, der Esterquats und der Amidoamine eingesetzt.

[0201] Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide, insbesondere Chloride und Bromide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid, sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27 und Quaternium-83 bekannten Imidazolium-Verbindungen. Die langen Alkylketten der oben genannten Tenside weisen bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatome auf.

[0202] Bei Esterquats handelt es sich um bekannte Stoffe, die sowohl mindestens eine Esterfunktion als auch mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe als Strukturelement enthalten. Bevorzugte Esterquats sind quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Triethanolamin, quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen und quaternierten Estersalze von Fettsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen. Solche Produkte werden beispielsweise unter den Warenzeichen Stepantex®, Dehyquart® und Armocare® vertrieben. Die Produkte Armocare® VGH-70, ein N,N-Bis(2-Palmitoyloxyethyl)dimethylammoniumchlorid, sowie Dehyquart® F-75 und Dehyquart® AU-35 sind Beispiele für solche Esterquats.

[0203] Die Alkylamidoamine werden üblicherweise durch Amidierung natürlicher oder synthetischer Fettsäuren und Fettsäureschnitte mit Dialkylaminoaminen hergestellt. Eine erfindungsgemäß besonders geeignete Verbindung aus dieser Substanzgruppe stellt das unter der Bezeichnung Tegoamid® S 18 im Handel erhältliche Stearamidopropyl-dimethylamin dar.

[0204] Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Tenside stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate dar.

[0205] Ein Beispiel für ein als kationisches Tensid einsetzbares quaternäres Zuckerderivat stellt das Handelsprodukt Glucquat®100 dar, gemäß INCI-Nomenklatur ein "Lauryl Methyl Gluceth-10 Hydroxypropyl Dimonium Chloride".

[0206] Bei den als Tensid eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es sich jeweils um einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in der Regel bevorzugt, bei der Herstellung dieser Stoffe von nativen pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen auszugehen, so dass man Substanzgemische mit unterschiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigen Alkylkettenlängen erhält.

[0207] Bei den Tensiden, die Anlagerungsprodukte von Ethylen- und/oder Propylenoxid an Fettalkohole oder Derivate dieser Anlagerungsprodukte darstellen, können sowohl Produkte mit einer "normalen" Homologenverteilung als auch solche mit einer eingeengten Homologenverteilung verwendet werden. Unter "normaler" Homologenverteilung werden dabei Mischungen von Homologen verstanden, die man bei der Umsetzung von Fettalkohol und Alkylenoxid unter Verwendung von Alkalimetallen, Alkalimetallhydroxiden oder Alkalimetallalkoholaten als Katalysatoren erhält. Eingeengte Homologenverteilungen werden dagegen erhalten, wenn beispielsweise Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze von Ethercarbonsäuren, Erdalkalimetalloxide, -hydroxide oder - alkoholate als Katalysatoren verwendet werden. Die Verwendung von Produkten mit eingeengter Homologenverteilung kann bevorzugt sein.

[0208] Ferner können die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Mittel weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe, wie beispielsweise
  • nichtionische, zwitterionische und amphotere, anioische oder kationische Polymere
  • Strukturanten wie Maleinsäure und Milchsäure,
  • haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Sojalecithin, Ei-Lecitin und Kephaline,
  • Proteinhydrolysate, insbesondere Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Milcheiweiß-, Sojaprotein- und Weizenproteinhydrolysate, deren Kondensationsprodukte mit Fettsäuren sowie quaternisierte Proteinhydrolysate,
  • Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine,
  • Lösungsmittel und -vermittler wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin und Diethylenglykol,
  • faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, insbesondere Mono-, Di- und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose, Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose,
  • quaternierte Amine wie Methyl-1-alkylamidoethyl-2-alkylimidazolinium-methosulfat
  • Entschäumer wie Silikone,
  • Farbstoffe zum Anfärben des Mittels,
  • Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol,
  • Lichtschutzmittel, insbesondere derivatisierte Benzophenone, Zimtsäure-Derivate und Triazine,
  • Wirkstoffe wie Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol,
  • Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen, insbesondere solche der Gruppen A, B3, B5, B6, C, E, F und H,
  • Pflanzenextrakte wie die Extrakte aus Grünem Tee, Eichenrinde, Brennessel, Hamamelis, Hopfen, Kamille, Klettenwurzel, Schachtelhalm, Weißdorn, Lindenblüten, Mandel, Aloe Vera, Fichtennadel, Roßkastanie, Sandelholz, Wacholder, Kokosnuß, Mango, Aprikose, Limone, Weizen, Kiwi, Melone, Orange, Grapefruit, Salbei, Rosmarin, Birke, Malve, Wiesenschaumkraut, Quendel, Schafgarbe, Thymian, Melisse, Hauhechel, Huflattich, Eibisch, Meristem, Ginseng und Ingwerwurzel,.
  • Cholesterin,
  • Konsistenzgeber wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether,
  • Fette und Wachse wie Walrat, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine,
  • Komplexbildner wie EDTA, NTA, β-Alanindiessigsäure und Phosphonsäuren,
  • Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate,
  • Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere
  • Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat,
  • Pigmente,
  • Stabilisierungsmittel für Wasserstoffperoxid und andere Oxidationsmittel,
  • Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft,
  • Antioxidantien,
enthalten.

Polymere



[0209] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lehre kann die Wirkung durch Zusatz von Polymeren weiter gesteigert werden. Unter Polymeren sind sowohl natürliche als auch synthetische Polymere, welche anionisch, kationisch, amphoter geladen oder nichtionisch sein können, zu verstehen.

[0210] Unter kationischen Polymeren sind Polymere zu verstehen, welche in der Haupt- und/oder Seitenkette Gruppen aufweisen, welche "temporär" oder "permanent" kationisch sein kann. Als "permanent kationisch" werden erfindungsgemäß solche Polymere bezeichnet, die unabhängig vom pH-Wert des Mittels eine kationische Gruppe aufweisen. Dies sind in der Regel Polymere, die ein quartäres Stickstoffatom, beispielsweise in Form einer Ammoniumgruppe, enthalten. Bevorzugte kationische Gruppen sind quartäre Ammoniumgruppen. Insbesondere solche Polymere, bei denen die quartäre Ammoniumgruppe über eine C14-Kohlenwasserstoffgruppe an eine aus Acrylsäure, Methacrylsäure oder deren Derivaten aufgebaute Polymerhauptkette gebunden sind, haben sich als besonders geeignet erwiesen.
Homopolymere der allgemeinen Formel (III),

in der R18 = -H oder -CH3 ist, R19, R20 und R21 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus C1-4-Alkyl-, -Alkenyl- oder -Hydroxyalkylgruppen, m = 1, 2, 3 oder 4, n eine natürliche Zahl und X- ein physiologisch verträgliches organisches oder anorganisches Anion ist, sowie Copolymere, bestehend im wesentlichen aus den in Formel (III) aufgeführten Monomereinheiten sowie nichtionogenen Monomereinheiten, sind besonders bevorzugte kationische Polymere. Im Rahmen dieser Polymere sind diejenigen erfindungsgemäß bevorzugt, für die mindestens eine der folgenden Bedingungen gilt:
  • R18 steht für eine Methylgruppe
  • R19, R20 und R21 stehen für Methylgruppen
  • m hat den Wert 2.


[0211] Als physiologisch verträgliches Gegenionen X- kommen beispielsweise Halogenidionen, Sulfationen, Phosphationen, Methosulfationen sowie organische Ionen wie Lactat-, Citrat-, Tartrat- und Acetationen in Betracht. Bevorzugt sind Halogenidionen, insbesondere Chlorid.

[0212] Ein besonders geeignetes Homopolymer ist das, gewünschtenfalls vernetzte, Poly(methacryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid) mit der INCI-Bezeichnung Polyquaternium-37. Die Vernetzung kann gewünschtenfalls mit Hilfe mehrfach olefinisch ungesättigter Verbindungen, beispielsweise Divinylbenzol, Tetraallyloxyethan, Methylenbisacrylamid, Diallylether, Polyallylpolyglycerylether, oder Allylethern von Zuckern oder Zuckerderivaten wie Erythritol, Pentaerythritol, Arabitol, Mannitol, Sorbitol, Sucrose oder Glucose erfolgen. Methylenbisacrylamid ist ein bevorzugtes Vernetzungsagens.

[0213] Das Homopolymer wird bevorzugt in Form einer nichtwäßrigen Polymerdispersion, die einen Polymeranteil nicht unter 30 Gew.-% aufweisen sollte, eingesetzt. Solche Polymerdispersionen sind unter den Bezeichnungen Salcare® SC 95 (ca. 50 % Polymeranteil, weitere Komponenten: Mineralöl (INCI-Bezeichnung: Mineral Oil) und Tridecyl-polyoxypropylen-polyoxyethylen-ether (INCI-Bezeichnung: PPG-1-Trideceth-6)) und Salcare® SC 96 (ca. 50 % Polymeranteil, weitere Komponenten: Mischung von Diestern des Propylenglykols mit einer Mischung aus Capryl- und Caprinsäure (INCI-Bezeichnung: Propylene Glycol Dicaprylate/Dicaprate) und Tridecyl-polyoxypropylen-polyoxyethylen-ether (INCI-Bezeichnung: PPG-1-Trideceth-6)) im Handel erhältlich.

[0214] Copolymere mit Monomereinheiten gemäß Formel (III) enthalten als nichtionogene Monomereinheiten bevorzugt Acrylamid, Methacrylamid, Acrylsäure-C1-4-alkylester und Methacrylsäure-C1-4-alkylester. Unter diesen nichtionogenen Monomeren ist das Acrylamid besonders bevorzugt. Auch diese Copolymere können, wie im Falle der Homopolymere oben beschrieben, vernetzt sein. Ein erfindungsgemäß bevorzugtes Copolymer ist das vernetzte Acrylamid-Methacryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid-Copolymer. Solche Copolymere, bei denen die Monomere in einem Gewichtsverhältnis von etwa 20:80 vorliegen, sind im Handel als ca. 50 %ige nichtwäßrige Polymerdispersion unter der Bezeichnung Salcare® SC 92 erhältlich.

Weitere bevorzugte kationische Polymere sind beispielsweise



[0215] 
  • quaternisierte Cellulose-Derivate, wie sie unter den Bezeichnungen Celquat® und Polymer JR® im Handel erhältlich sind. Die Verbindungen Celquat® H 100, Celquat® L 200 und Polymer JR®400 sind bevorzugte quaternierte Cellulose-Derivate,
  • kationische Alkylpolyglycoside gemäß der DE-PS 44 13 686,
  • kationiserter Honig, beispielsweise das Handelsprodukt Honeyquat® 50,
  • kationische Guar-Derivate, wie insbesondere die unter den Handelsnamen Cosmedia®Guar und Jaguar® vertriebenen Produkte,
  • Polysiloxane mit quaternären Gruppen, wie beispielsweise die im Handel erhältlichen Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trimethylsilylamodimethicon), Dow Corning® 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-amino-modifiziertes Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller: General Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) sowie Abil®-Quat 3270 und 3272 (Hersteller: Th. Goldschmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80),
  • polymere Dimethyldiallylammoniumsalze und deren Copolymere mit Estern und Amiden von Acrylsäure und Methacrylsäure. Die unter den Bezeichnungen Merquat®100 (Poly(dimethyldiallylammoniumchlorid)) und Merquat®550 (Dimethyldiallylammoniumchlorid-Acrylamid-Copolymer) im Handel erhältlichen Produkte sind Beispiele für solche kationischen Polymere,
  • Copolymere des Vinylpyrrolidons mit quaternierten Derivaten des Dialkylaminoalkylacrylats und -methacrylats, wie beispielsweise mit Diethylsulfat quaternierte Vinylpyrrolidon-Dimethylaminoethylmethacrylat-Copolymere. Solche Verbindungen sind unter den Bezeichnungen Gafquat®734 und Gafquat®755 im Handel erhältlich,
  • Vinylpyrrolidon-Vinylimidazoliummethochlorid-Copolymere, wie sie unter den Bezeichnungen Luviquat® FC 370, FC 550, FC 905 und HM 552 angeboten werden.
  • quaternierter Polyvinylalkohol,
sowie die unter den Bezeichnungen
  • Polyquaternium 2,
  • Polyquaternium 17,
  • Polyquaternium 18 und
  • Polyquaternium 27 bekannten Polymeren mit quartären Stickstoffatomen in der Polymerhauptkette.


[0216] Gleichfalls als kationische Polymere eingesetzt werden können die unter den Bezeichnungen Polyquaternium-24 (Handelsprodukt z. B. Quatrisoft® LM 200), bekannten Polymere. Ebenfalls erfindungsgemäß verwendbar sind die Copolymere des Vinylpyrrolidons, wie sie als Handelsprodukte Copolymer 845 (Hersteller: ISP), Gaffix® VC 713 (Hersteller: ISP), Gafquat®ASCP 1011, Gafquat®HS 110, Luviquat®8155 und Luviquat® MS 370 erhältlich sind.

[0217] Weitere im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbare kationische Polymere sind die sogenannten "temporär kationischen" Polymere. Diese Polymere enthalten üblicherweise eine Aminogruppe, die bei bestimmten pH-Werten als quartäre Ammoniumgruppe und somit kationisch vorliegt. Bevorzugt sind beispielsweise Chitosan und dessen Derivate, wie sie beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen Hydagen® CMF, Hydagen® HCMF, Kytamer® PC und Chitolam® NB/101 im Handel frei verfügbar sind. Chitosane sind deacetylierte Chitine, die in unterschiedlichen Deacetylierungsgraden und unterschiedlichen Abbaugraden (Molekulargewichten) im Handel erhältlich sind. Ihre Herstellung ist z.B. in DE 44 40 625 A1 und in DE 1 95 03 465 A1 beschrieben.

[0218] Besonders gut geeignete Chitosane weisen einen Deacetylierungsgrad von wenigstens 80 % und ein Molekulargewicht von 5 · 105 bis 5 · 106 (g/mol) auf.

[0219] Zur Herstellung der im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren Zubereitungen muß das Chitosan in die Salzform überführt werden. Dies kann durch Auflösen in verdünnten wäßrigen Säuren erfolgen. Als Säuren sind sowohl Mineralsäuren wie z.B. Salzsäure, Schwefelsäure und Phosphorsäure als auch organische Säuren, z.B. niedermolekulare Carbonsäuren, Polycarbonsäuren und Hydroxycarbonsäuren geeignet. Weiterhin können auch höhermolekulare Alkylsulfonsäuren oder Alkylschwefelsäuren oder Organophosphorsäuren verwendet werden, soweit diese die erforderliche physiologische Verträglichkeit aufweisen. Geeignete Säuren zur Überführung des Chitosans in die Salzform sind z.B. Essigsäure, Glycolsäure, Weinsäure, Apfelsäure, Citronensäure, Milchsäure, 2-Pyrrolidinon-5-carbonsäure, Benzoesäure oder Salicylsäure. Bevorzugt werden niedermolekulare Hydroxycarbonsäuren wie z.B. Glycolsäure oder Milchsäure verwendet.

[0220] Bei den anionischen Polymeren, welche die Wirkung der im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Mittel unterstützen können, handelt es sich um anionische Polymere, welche Carboxylat- und/oder Sulfonatgruppen aufweisen. Beispiele für anionische Monomere, aus denen derartige Polymere bestehen können, sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäureanhydrid und 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure. Dabei können die sauren Gruppen ganz oder teilweise als Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Mono- oder Triethanolammonium-Salz vorliegen. Bevorzugte Monomere sind 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure und Acrylsäure.

[0221] Als ganz besonders wirkungsvoll haben sich anionische Polymere erwiesen, die als alleiniges oder Co-Monomer 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure enthalten, wobei die Sulfonsäuregruppe ganz oder teilweise als Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Mono- oder Triethanolammonium-Salz vorliegen kann.

[0222] Besonders bevorzugt ist das Homopolymer der 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, das beispielsweise unter der Bezeichnung Rheothik®11-80 im Handel erhältlich ist.

[0223] Innerhalb dieser Ausführungsform kann es bevorzugt sein, Copolymere aus mindestens einem anionischen Monomer und mindestens einem nichtionogenen Monomer einzusetzen. Bezüglich der anionischen Monomere wird auf die oben aufgeführten Substanzen verwiesen. Bevorzugte nichtionogene Monomere sind Acrylamid, Methacrylamid, Acrylsäureester, Methacrylsäureester, Vinylpyrrolidon, Vinylether und Vinylester.

[0224] Bevorzugte anionische Copolymere sind Acrylsäure-Acrylamid-Copolymere sowie insbesondere Polyacrylamidcopolymere mit Sulfonsäuregruppen-haltigen Monomeren. Ein besonders bevorzugtes anionisches Copolymer besteht aus 70 bis 55 Mol-% Acrylamid und 30 bis 45 Mol% 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, wobei die Sulfonsäuregruppe ganz oder teilweise als Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Mono- oder Triethanolammonium-Salz vorliegt. Dieses Copolymer kann auch vernetzt vorliegen, wobei als Vernetzungsagentien bevorzugt polyolefinisch ungesättigte Verbindungen wie Tetraallyloxyethan, Allylsucrose, Allylpentaerythrit und Methylenbisacrylamid zum Einsatz kommen. Ein solches Polymer ist in dem Handelsprodukt Sepigel®305 der Firma SEPPIC enthalten. Die Verwendung dieses Compounds, das neben der Polymerkomponente eine Kohlenwasserstoffmischung (C13-C14-Isoparaffin) und einen nichtionogenen Emulgator (Laureth-7) enthält, hat sich im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre als besonders vorteilhaft erwiesen.

[0225] Auch die unter der Bezeichnung Simulgel®600 als Compound mit Isohexadecan und Polysorbat-80 vertriebenen Natriumacryloyldimethyltaurat-Copolymere haben sich als erfindungsgemäß besonders wirksam erwiesen.

[0226] Ebenfalls bevorzugte anionische Homopolymere sind unvernetzte und vernetzte Polyacrylsäuren. Dabei können Allylether von Pentaerythrit, von Sucrose und von Propylen bevorzugte Vernetzungsagentien sein. Solche Verbindungen sind beispielsweise unter dem Warenzeichen Carbopol® im Handel erhältlich.

[0227] Copolymere aus Maleinsäureanhydrid und Methylvinylether, insbesondere solche mit Vernetzungen, sind ebenfalls farberhaltende Polymere. Ein mit 1,9-Decadiene vernetztes Maleinsäure-Methylvinylether-Copolymer ist unter der Bezeichnungg Stabileze® QM im Handel erhältlich.

[0228] Weiterhin können als anionische Polymere zur Unterstützung der Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens auch Polysaccharide eingesetzt, die ihren anionischen Charakter entweder durch den Einbau von Carbonsäure-Gruppen tragenden Furanosen oder Pyranosen oder durch die anionische Funktionalisierung von Hydroxy-Gruppen einzelner Zuckerbausteine begründen.

[0229] Unter den Carbonsäure-Gruppen tragenden Pyranosen und Furanosen befinden sich insbesondere Uronsäuren, wie beispielsweise Guluronsäure, Glucuronsäure, Mannuronsäure, Iduronsäure oder Gaclacturonsäure. Solche anionischen Polymere können entweder direkte aus pflanzlichen Rohstoffen isoliert werden oder durch biochemische Umsetzung erhalten werden. Beispiele für Pflanzenextrakte sind die Glycosaminoglycane Hyaluronsäure, Chondroitinsulfat und Keratansulfat und die Gummen Gummi arabicum, Karaya Gummi, Ghatti Gummi und Gummi Tragacantha. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind Algin, welches beispielsweise unter dem Warenzeichen Kelgin® oder Texamid® vertrieben wird, sowie Xanthan (gum), welches beispielsweise unter dem Warenzeichen Keltrol® im Handel erhältlich ist, und Gellan (gum), welches durch Fermentation gewonnen wird und unter den Warenzeichen Gelrite® und Kelcogel® im Handel erhältlich ist. In Polysacchariden eingesetzte, anionisch funktionalisierte Zuckerbausteine enthalten zumeist sulfatierte oder carboxymethylierte Hydroxygruppen. Natürlich vorkommende Sulfate sind die Rotalgen-Extrakte Carrageenan (Genuvisco®)und Agarpektin. Besonders geeignete anionische Polymere sind insbesondere die Carboxymethylether-Derivate von Polysacchariden. Dazu eingesetzte Polysaccharide umfassen unter anderem Cellulose (Cellogen ®, Denvercel®), Kartoffelstärke, Maisstärke, Carob gum, Guar gum, Tamarind Seed gum, Chitin (Chitin liquid® 111140), beta-Glucan (CM Glucan®), Inulin und Amylose.

[0230] Weiterhin können als Polymere zur Steigerung der Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens amphotere Polymere als Bestandteil eingesetzt werden. Unter dem Begriff amphotere Polymere werden sowohl solche Polymere, die im Molekül sowohl freie Aminogruppen als auch freie - COOH- oder SO3H-Gruppen enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind, als auch zwitterionische Polymere, die im Molekül quartäre Ammoniumgruppen und -COO-- oder -SO3--Gruppen enthalten, und solche Polymere zusammengefaßt, die -COOH- oder SO3H-Gruppen und quartäre Ammoniumgruppen enthalten.

[0231] Ein Beispiel für ein im efindungsgemäßen Verfahren einsetzbares Amphopolymer ist das unter der Bezeichnung Amphomer® erhältliche Acrylharz, das ein Copolymeres aus tert.-Butylaminoethylmethacrylat, N-(1,1,3,3-Tetramethylbutyl)acrylamid sowie zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe Acrylsäure, Methacrylsäure und deren einfachen Estern darstellt.

[0232] Weitere im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbare amphotere Polymere sind die in der britischen Offenlegungsschrift 2 104 091, der europäischen Offenlegungsschrift 47 714, der europäischen Offenlegungsschrift 217 274, der europäischen Offenlegungsschrift 283 817 und der deutschen Offenlegungsschrift 28 17 369 genannten Verbindungen.

[0233] Bevorzugt eingesetzte amphotere Polymere sind solche Polymerisate, die sich im wesentlichen zusammensetzen aus
  1. (a) Monomeren mit quartären Ammoniumgruppen der allgemeinen Formel (IV),

             R22-CH=CR23-CO-Z-(CnH2n)-N(+)R24R25R26 A(-)     (IV)

    in der R22 und R23 unabhängig voneinander stehen für Wasserstoff oder eine Methylgruppe und R24, R25 und R26 unabhängig voneinander für Alkylgruppen mit 1 bis 4 KohlenstoffAtomen, Z eine NH-Gruppe oder ein Sauerstoffatom, n eine ganze Zahl von 2 bis 5 und A(-) das Anion einer organischen oder anorganischen Säure ist
    und
  2. (b) monomeren Carbonsäuren der allgemeinen Formel (V),

             R27-CH=CR28-COOH     (V)

    in denen R27 und R28 unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methylgruppen sind.


[0234] Diese Verbindungen können sowohl direkt als auch in Salzform, die durch Neutralisation der Polymerisate, beispielsweise mit einem Alkalihydroxid, erhalten wird, im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden. Bezüglich der Einzelheiten der Herstellung dieser Polymerisate wird ausdrücklich auf den Inhalt der deutschen Offenlegungsschrift 39 29 973 Bezug genommen. Ganz besonders bevorzugt sind solche Polymerisate, bei denen Monomere des Typs (a) eingesetzt werden, bei denen R24, R25 und R26 Methylgruppen sind, Z eine NH-Gruppe und A(-) ein Halogenid-, Methoxysulfat- oder Ethoxysulfat-lon ist; Acrylamidopropyl-trimethylammoniumchlorid ist ein besonders bevorzugtes Monomeres (a). Als Monomeres (b) für die genannten Polymerisate wird bevorzugt Acrylsäure verwendet.

[0235] Die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Mittel können in einer dritten Variante weiterhin nichtionogene Polymere enthalten.

[0236] Geeignete nichtionogene Polymere sind beispielsweise:
  • Vinylpyrrolidon/Vinylester-Copolymere, wie sie beispielsweise unter dem Warenzeichen Luviskol® (BASF) vertrieben werden. Luviskol® VA 64 und Luviskol® VA 73, jeweils Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere, sind ebenfalls bevorzugte nichtionische Polymere.
  • Celluloseether, wie Hydroxypropylcellulose, Hydroxyethylcellulose und Methylhydroxypropylcellulose, wie sie beispielsweise unter den Warenzeichen Culminal® und Benecel® (AQUALON) vertrieben werden.
  • Schellack
  • Polyvinylpyrrolidone, wie sie beispielsweise unter der Bezeichnung Luviskol® (BASF) vertrieben werden.
  • Siloxane. Diese Siloxane können sowohl wasserlöslich als auch wasserunlöslich sein. Geeignet sind sowohl flüchtige als auch nichtflüchtige Siloxane, wobei als nichtflüchtige Siloxane solche Verbindungen verstanden werden, deren Siedepunkt bei Normaldruck oberhalb von 200 °C liegt. Bevorzugte Siloxane sind Polydialkylsiloxane, wie beispielsweise Polydimethylsiloxan, Polyalkylarylsiloxane, wie beispielsweise Polyphenylmethylsiloxan, ethoxylierte Polydialkylsiloxane sowie Polydialkylsiloxane, die Amin- und/oder Hydroxy-Gruppen enthalten.
  • Glycosidisch substituierte Silicone gemäß der EP 0612759 B1.
    Es ist erfindungsgemäß auch möglich, dass die verwendeten Zubereitungen mehrere, insbesondere zwei verschiedene Polymere gleicher Ladung und/oder jeweils ein ionisches und ein amphoteres und/oder nicht ionisches Polymer enthalten.
    Unter dem Begriff Polymer sind erfindungsgemäß ebenfalls spezielle Zubereitungen von Polymeren wie sphärische Polymerpulver zu verstehen. Es sind verschiedene Verfahren bekannt, solche Mikrokugeln aus verschiedenen Monomeren herzustellen, z.B. durch spezielle Polymerisationsverfahren oder durch Auflösen des Polymeren in einem Lösungsmittel und Versprühen in ein Medium, in dem das Lösungsmittel verdunsten oder aus den Teilchen herausdiffundieren kann. Ein solches Verfahren ist z.B. aus EP 466 986 B1 bekannt. Geeignete Polymerisate sind z.B. Polycarbonate, Polyurethane, Polyacrylate, Polyolefine, Polyester oder Polyamide. Besonders geeignet sind solche sphärischen Polymerpulver, deren Primärpartikeldurchmesser unter 1 µm liegt. Solche Produkte auf Basis eines Polymethacrylat-Copolymers sind z.B. unter dem Warenzeichen Polytrap®Q5-6603 (Dow Corning) im Handel. Andere Polymerpulver, z.B. auf Basis von Polyamiden (Nylon 6, Nylon 12) sind mit einer Teilchengröße von 2 - 10 µm (90 %) und einer spezifischen Oberfläche von ca. 10 m2/g unter der Handelsbezeichnung Orgasol® 2002 DU Nat Cos (Atochem S.A., Paris) erhältlich. Weitere sphärische Polymerpulver, die für den erfindungsgemäßen Zweck geeignet sind, sind z.B. die Polymethacrylate (Micropearl M) von SEPPIC oder (Plastic Powder A) von NIKKOL, die Styrol-Divinylbenzol-Copolymeren (Plastic Powder FP) von NIKKOL, die Polyethylen- und Polypropylen-Pulver (ACCUREL EP 400) von AKZO, oder auch Silikonpolymere (Silicone Powder X2-1605) von Dow Corning oder auch sphärische Cellulosepulver.
    Die Polymere sind in den im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten. Mengen von 0,1 bis 5, insbesondere von 0,1 bis 3 Gew.-%, sind besonders bevorzugt.
    Die im efindungsgemäßen Verfahren eingeesetzten Mittel enthalten die Inhaltsstoffe in einem Träger. Solche Träger sind beispielsweise Cremes, Emulsionen, Gele oder auch tensidhaltige schäumende Lösungen, wie beispielsweise Shampoos, Schaumaerosole oder andere Zubereitungen, die insbesondere für die Anwendung auf dem Haar geeignet sind. Es ist aber auch denkbar, die Inhaltsstoffe in eine pulverförmige oder auch tablettenförmige Formulierung zu integrieren, welche vor der Anwendung in Wasser gelöst wird. Die Träger können insbesondere wässrig oder wässrig-alkoholisch sein.
    Ein wässriger Träger enthält mindestens 50 Gew.-% Wasser.
    Unter wässrig-alkoholischen Trägern sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wässrige Lösungen enthaltend 3 bis 70 Gew.-% eines C1-C4-Alkohols, insbesondere Ethanol bzw. Isopropanol, zu verstehen. Die erfindungsgemäßen Mittel können zusätzlich weitere organische Lösemittel, wie beispielsweise Methoxybutanol, Benzylalkohol, Ethyldiglykol oder 1,2-Propylenglykol, enthalten. Bevorzugt sind dabei alle wasserlöslichen organischen Lösemittel.
    Die Anwendungstemperaturen des erfindungsgemäßen Verfahrens können in einem Bereich zwischen 15 und 40 °C liegen.
    Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders für keratinhaltige Fasern, insbesondere menschliche Haare.
    Unter keratinhaltigen Fasern sind Wolle, Pelze, Federn und insbesondere menschliche Haare zu verstehen. Das erfindungsgemäße Verfharen kann prinzipiell aber auch auf anderen Naturfasern, wie z. B. Baumwolle, Jute, Sisal, Leinen oder Seide, modifizierter Naturfasern, wie z. B. Regeneratcellulose, Nitro-, Alkyl- oder Hydroxyalkyl- oder Acetylcellulose und synthetischer Fasern, wie z. B. Polyamid-, Polyacrylnitril-, Polyurethan- und Polyesterfasern verwendet werden.
    Ein zweiter Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung eines mehrstufigen Verfahrens zur Färbung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass
  • zunächst auf das Haar eine oxidative Pre-Lotion (A) aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens ein Oxidationsmittel enthält und dass sie keine farbgebenden Verbindungen enthält,
  • die oxidative Pre-Lotion für eine gewisse Einwirkzeit E1 im Haar verbleibt und mit Wasser ausgespült wird,
  • anschließend das vorbehandelte Haar mit einer Zusammensetzung (B) behandelt wird, die mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp enthält und bevorzugt ammoniakfrei ist,
  • und schließlich die oxidative Färbemischung nach einer weiteren Einwirkzeit E2 im Haar mit Wasser ausgespült wird.


[0237] Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen Verfahren verwendet
  1. (i) zur Steigerung der Grauabdeckung
  2. (ii) zur verbesserten Egalisierung des Farbeindrucks
  3. (iii) zur Verminderung der Haarschädigung in den Längen und Spitzen


[0238] Für die bevorzugten Verfahren gelten mutatis mutandis die entsprechenden Ausführungsformen des ersten Erfindungsgegenstandes.

[0239] Ein weiterer Gegenstand ist die Bereitstellung einer Verpackungseinheit (Kit-of-Parts) zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Diese Verpackungseinheit umfasst
eine Pre-Lotion (A), welche mindestens ein Oxidationsmittel, aber keine farbgebenden Verbindungen enthält,
und eine Zusammensetzung (B), welche mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp enthält,
sowie eine Gebrauchsanweisung zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Darüber hinaus kann das Kit zusätzlich optional Applikationshilfen, Anmischgefäße oder Schutzhandschuhe enthalten.
Weiterhin kann die Zusammensetzung (B) ein zusätzliches Oxidationsmittel in der Verpackungseinheit enthalten. Für dieses Oxidationsmittel gelten mutatis mutandis die beschreibenen Zusammensetzungen des ersten Erfindungsggenstands.
Das eigentliche Haarfärbemittel der Zusammensetzung (B) wird zweckmäßigerweise unmittelbar vor der Anwendung durch Mischung der Oxidationsmittelzusammensetzung mit dem Träger der farbgebenden Komponenten, bevorzugt im Gewichtsverhältnisbereich von 1 zu 4 bis 4 zu 1, insbesondere von 1 zu 2 bis 2 zu 1, hergestellt.

Beispiele



[0240] Es wurden folgende Zusammensetzungen der nachfolgenden Tabellen 1 bis 4 nach Standardherstellverfahren bereitgestellt und in den erfindungsgeäßen Verfahren eingesetzt. Alle Mengenangaben sind - wenn nicht anders gekennzeichnet - Gewichtsprozent. Folgende Handelsprodukte wurden als Rohstoffe verwendet:
Aculyn® 33A 30 Gew.-% Aktivsubstanz in Wasser (INCI: Acrylates Copolymer) Rohm & Haas
  2-(C12-14-Fettalkoholethoxylat (4.5 EO))-essigsäure  
Akypo® Soft 45 NV Natriumsalz; 21% Aktivsubstanz in Wasser (INCI: Laureth-5 Carboxylate) SodiumKAO
Brij® 35 P Polyethylenglykolmonolaurylether, Dodecanol mit ca. 23 EO-Einheiten (INCI: Laureth-23) Uniquema
Eumulgin® B 1 Cetylstearylakohol mit 12 EO-Einheiten (INCI: Ceteareth-12) Cognis
Eumulgin® B2 Cetylstearylalkohol mit ca. 20 EO-Einheiten (INCI: Ceteareth-20) Cognis
Eumulgin® B3 Cetylstearylalkohol mit ca. 30 EO-Einheiten (INCI: Ceteareth-30) Cognis
Hydrenol® D C16-C18-Fettalkohol (INCI: Cetearyl alcohol) Cognis
Lamesoft® PO65 Alkylpolyglucosid-Ölsäuremonoglycerid Gemisch; ca. 65-70% Festkörper (INCI: Coco-Glucoside, Glyceryl Oleate, Aqua) Cognis
Lanette® E Pulver Fettalkoholsulfat-Natrium-Salz; ca. 90-96% Aktivsubstanzgehalt (INCI: Sodium Cetearyl Sulfate) Cognis
Lorol® C16 C16-Fettalkohol (INCI: Cetyl Alcohol) Cognis
Lorol® techn. C12-C18-Fettalkohol(INCI: Coconut alcohol) Cognis
Polymer W 37194 ca. 20 Gew.-% Aktivsubstanzgehalt in Wasser (INCI: Acrylamidopropyltrimonium Chloride/Acrylates Copolymer) Stockhausen
Protelan® MST 35 Gemisch aus Natrium N-Myristoylsarcosinate und Natrium Methyl-N-cocoyltaurate; 40 Gew.-% Aktivsubstanz N-Zschimmer & Schwartz
Texapon® K14S C 70Laurylmyristylethersulfat-Natrium-Salz; ca. 68% bis 73% Aktivsubstanzgehalt (INCI: Sodium Myreth Sulfate) Cognis
Texapon® NSO Laurylethersulfat, Natriumsalz; ca. 27,5% Aktivsubstanz (INCI: Sodium Laureth Sulfate) Cognis
Turpinal® SL 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure; ca. 58 - 61% Aktivsubstanzgehalt (INCI: Etidronic Acid, Aqua) Solutia
Tabelle 1: Oxidative Pre-Lotion A
  P-1 P-2 P-3 P-4 P-5 P-6 P-7 P-8
Hydrenol D 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0
Lorol, techn. 3,0 3,0 3,0 3,0 - - - -
Eumulgin B 2 3,0 3,0 3,0 3,0 - - 1,2 1,2
Eumulgin B 3 - - - - - - 0,7 0,7
HEDP, 60% 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5
Natriumsilikat 40/42 0,5 0,5 0,5 0,5 - - - -
Natrolauge, 45% 0,7 0,7 0,7 0,7 - - 0,8 0,8
Dipicolinsäure 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1
Dinatriumdipyrophosphat 0,03 0,03 0,03 0,03 - - - -
Texapon K14S 3,0 3,0 3,0 3,0 - - - -
Wasserstoffperoxid, 50% 2,0 6,0 - - 2,0 6,0 2,0 6,0
6-(N-Phthalimido) peroxy-hexansäure - - 30 - - - - -
Benzoylperoxid - - - 3,0 - - - -
Laureth-23 - - - - 0,7 0,7 - -
Lanette E Pulver - - - - 1,0 1,0 - -
Wasser ad ad ad ad ad ad ad ad
Tabelle 2: Ammoniakhaltige Färbecremes (Zusammensetzung B)
  B-1 B-2 B-3 B-4 B-5
Hydrenol D 5,50 5,50 5,50 5,50 5,50
Lorol C16 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00
Eumulgin B1 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50
Eumulgin B2 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50
Lamesoft PO 65 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00
Akypo Soft 45 NV 10,00 10,00 10,00 10,00 10,00
Texapon K 14 S, 70% 2,80 2,80 2,80 2,80 2,80
Ammoniak, 25% 6,50 6,50 6,50 6,50 6,50
Turpinal SL 0,20 0,20 0,20 0,20 0,20
p-Toluylendiamin sulfat 2,50 0,40 0,30 0,05 0,30
Resorcin 0,40 0,10 1,00 0,02 0,03
2,4-Diaminophenoxyethanol 2HCl 2,00 - - - -
2-Methylresorcin - 1,00 0,03 - 0,50
2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin sulfat - 1,50 - - -
Bis-(5-Amino-2-hydroxyphenyl)methan 2HCl - 0,06 - - -
3-Amino-phenol - - 0,01 0,03 0,02
4-Chlorresorcin - - 0,60 0,01 0,10
Ascorbinsäure 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10
Natriumsulfit, 96% 0,40 0,40 0,40 0,40 0,40
Wasser ad 100 ad 100 ad 100 ad 100 ad 100
Tabelle 3: Ammoniakfreie Färbecremes (Zusammensetzung B)
  B-6 B-7 B8 B-9 B-10
Hydrenol D 7,15 7,15 7,15 7,15 7,15
Lorol C12-18, techn 2,60 2,60 2,60 2,60 2,60
Eumulgin B1 0,65 0,65 0,65 0,65 0,65
Eumulgin B2 0,65 0,65 0,65 0,65 0,65
Akypo Soft 45 NV 10,00 10,00 10,00 10,00 10,00
Protelan MST 35 6,0 6,0 6,0 6,0 6,0
Produkt W 37194 3,75 3,75 3,75 3,75 3,75
Monoethanolamin 3,40 6,00 5,00 5,00 5,00
Natriumchlorid 0,60 0,60 0,60 0,60 0,60
Natriumsulfit, 96% 0,40 0,40 0,40 0,40 0,40
Ascorbinsäure 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10
HEDP, 60% 0,20 0,20 0,20 0,20 0,20
Natriumsilikat 40/42 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50
Kaliumhydroxid, 50% 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00
Glycin 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00
Taurin 1,00 1,00 - - -
p-Toluylendiamin sulfat 0,12 0,75 - - -
Pyrazole DHE - 0,30 - - -
2-(β-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin sulfat - - 1,2 2,6 1,0
2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin sulfat - - 0,2 - -
Resorcin 0,03 0,10 - - -
4-Chlorresorcin 0,01 0,10 - - -
2-Methylresorcin 0,01 - 0,1 - 0,1
3-Amino-phenol 0,01 - - - -
2-Amino-3-hydroxypyridin 0,01 - - - 0,3
4-Amino-o-kresol - 0,10 - - -
2,7-Dihydroxynaphthalin - - 0,9 1,0 0,1
3-Amino-2-chlor-6-methyl-phenol - - - 0,2 -
3-Amino-2-methylamino-6-methoxy-pyridin - - - 0,8 -
Wasser ad 100 ad 100 ad 100 ad 100 ad 100
Tabelle 4: Entwickler/Oxidationsmittelzusammensetzung (Zusammensetzung B)
  C-1
Dipicolinsäure 0,10
Dinatriumpyrophosphat 0,03
Turpinal SL 1,50
Texapon NSO UP 2,00
Aculyn 33A 12,00
Wasserstoffperoxid, 50% 4,00
Natriumhydroxid, 50% 0,7
Wasser ad 100



Ansprüche

1. Mehrstufiges Verfahren zum Färben keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, dadurch gekennzeichnet, dass

- zunächst auf das Haar eine oxidative Pre-Lotion (A) aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens ein Oxidationsmittel enthält und dass sie keine farbgebenden Verbindungen enthält,

- die oxidative Pre-Lotion für eine gewisse Einwirkzeit E1 im Haar verbleibt und mit Wasser ausgespült wird,

- anschließend das vorbehandelte Haar mit einer Zusammensetzung (B) behandelt wird, die mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp enthält,

- und schließlich die oxidative Färbemischung nach einer weiteren Einwirkzeit E2 im Haar mit Wasser ausgespült wird.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Oxidationsmittel aus (A) ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird aus Peroxiden gemäß Formel (I)

worin R für Wasserstoff oder R'C(=O),
wobei R' für einen optional substituierten C1-C12-Alkyl-
oder optional substituierten Aryl-Rest steht,
steht.
 
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Pre-Lotion (A) das Oxidationsmittel gemäß Formel (I) in einer Menge von 0,5 bis 6,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Pre-Lotion (A), enthält.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einwirkzeit E1 zwischen 1 und 15 Minuten beträgt.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einwirkzeit E1 zwischen 3 und 10 Minuten beträgt.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einwirkzeit E2 zwischen 10 und 60 Minuten beträgt.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einwirkzeit E2 zwischen 20 und 45 Minuten beträgt.
 
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Oxidationsfarbstoffvorprodukte vom Entwicklertyp der Zusammensetzung (B) ausgewählt werden aus der Gruppe, die gebildet wird aus p-Toluylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-1,4-phenylendiamin und ihren physiologisch verträglichen Salzen.
 
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung (B) ein Oxidationsmittel enthält.
 
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung (B) als Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid in einer Menge von 0,1 bis 5,9 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung (B), enthält.
 
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung (B) ammoniakfrei ist.
 
12. Verwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11 als, insbesondere ammoniakfreies, Färbeverfahren

(i) zur Steigerung der Grauabdeckung,

(ii) zur verbesserten Egalisierung des Farbeindrucks,

(iii) zur Verminderung der Haarschädigung in den Längen und Spitzen.


 
13. Verpackungseinheit (Kit-of-Parts), umfassend
eine Pre-Lotion (A), welche mindestens ein Oxidationsmittel, aber keine farbgebenden Verbindungen enthält,
und eine Zusammensetzung (B), welche mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp enthält,
sowie eine Gebrauchsanweisung zur Anwendung eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11.
 






Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente